Immobilie von kleines-sama (DoflamingoXCrocodile (AU)) ================================================================================ Kapitel 2: Eine Wohnung in Westwood ----------------------------------- "Donquixote Doflamingo hat gestern Abend persönlich angerufen", war das Erste, was seine Kollegin Robin zu ihm sagte, als er am nächsten Morgen im Büro erschien. Sie stand gerade an der Kaffeemaschine und schenkte ihm ebenfalls eine Tasse ein. Crocodile seufzte leise und nahm wortlos den Kaffee entgegen, den Robin ihm reichte. Er konnte sich gut vorstellen, worauf dieser Anruf seines Kunden hinauslaufen würde. Sicherlich war Doflamingo alles Andere als begeistert, weil er die gestrige Besichtigung abgebrochen hatte und einfach verschwunden war. Eine Beschwerde machte sich zwar überhaupt nicht gut, vor allen Dingen weil sein Chef viel Wert auf einen absolut tadellosen Ruf legte, doch trotzdem bereute Crocodile das Verhalten nicht, das er an den Tag gelegt hatte. Doflamingo war einfach zu weit gegangen. "Er hat dich und dein Verkaufstalent außerordentlich gelobt", fuhr Robin fort. Crocodile verschluckte sich prompt an seinem Kaffee und musste fürchterlich husten. "Er möchte das Objekt, das du ihm vorgestellt hast, gerne kaufen und hat auch schon einen Termin für die entsprechenden Formalitäten ausgemacht. Der Kaufvertrag soll nächste Woche Dienstag unterschrieben werden." Crocodile konnte kaum glauben, was seine Arbeitskollegin ihm da erzählte. Er hätte beim besten Willen nicht damit gerechnet, dass sein anspruchsvoller Kunde die Villa doch noch nehmen würde; nicht nach dem schlimmen Streit, der gestern zwischen ihnen beiden vorgefallen war. Wieso bloß nahm Doflamingo ihn in Schutz, anstatt sich bei seinem Chef über ihn zu beschweren? "Ähm, was genau hat Donquixote denn gesagt?", fragte Crocodile nach und bemühte sich um einen möglichst unverfänglich klingenden Tonfall. "Die Details kenne ich nicht", meinte Robin, "weil nicht ich, sondern Sengoku mit ihm telefoniert hat. Aber angeblich war er sehr begeistert sowohl von dem vorgestellten Objekt als auch dir als Verkäufer. Meinte, dass du unglaublich charmant und zuvorkommend gewesen wärst." "Tatsächlich?" Crocodile nahm einen großen Schluck Kaffee und zog eine Augenbraue hoch. "Besonders charmant habe ich mich eigentlich nicht verhalten. Aber nun ja, Donquixote ist eben ein echt verrückter Vogel." Robin zuckte mit den Schultern. "Wie auch immer", sagte sie. "Jedenfalls wird eine ordentliche Provision für dich herausspringen. Das sind doch wirklich gut Neuigkeiten, nicht wahr? Schließlich hast du doch vor demnächst schon umzuziehen." Crocodile nickte. "Stimmt", sagte er und versuchte so fröhlich wie möglich zu klingen. "Wenn der Vertrag tatsächlich schon am Dienstag unterschrieben wird, kann ich bereits am Wochenende Ausschau nach einer neuen Wohnung halten." "Möchtest du in Westwood bleiben?", fragte Robin ihn. "Oder zieht es dich nach San Pedro zurück?" Crocodile zuckte mit den Schultern. "Ich bin mir noch nicht sicher", sagte er. "In Westwood gefällt es mir eigentlich ganz gut. Ich hätte nichts dagegen in derselben Nachbarschaft wie Daz zu wohnen. Aber vielleicht zieht es mich auch ganz woanders hin." "Aber du wirst doch in L.A. bleiben, nicht wahr?", hakte Robin verwundert nach. "Du sagst doch ständig, dass es dir hier so gut gefällt. Oder möchtest du etwa zurück nach Big Apple? Oder sogar nach Italien?" Er schüttelte den Kopf. "Natürlich bleibe ich hier", meinte Crocodile und nahm einen großen Schluck Kaffee. "Los Angeles ist mein Zuhause. Dagegen können weder New York noch Italien ankommen." "Das ist schön zu hören", meinte Robin. "Wäre ein großer Verlust gewesen. Du bist einer der besten Immobilienmakler, über die unser Büro verfügt. Immerhin hast du es sogar geschafft Donquixote Doflamingo zum Kauf eines Objekts zu überreden. An diesem Typen haben sich bereits Dutzende Makler die Zähne ausgebissen." Der Tag, an dem Doflamingo den Kaufvertrag für die Villa unterschreiben sollte, rückte immer näher. Und obwohl Crocodile die entsprechenden Papiere längst zusammengestellt hatte, konnte er nicht verhehlen, dass er verunsichert war. Er fragte sich, wie Doflamingo wohl reagieren würde. War das Lob, das er seinem Chef gegenüber ausgesprochen hatte, gelogen gewesen? Handelte es sich beim Termin zum Unterschreiben des Vertrags bloß um einen Vorwand, damit er ihn persönlich und vor versammelter Mannschaft niedermachen konnte? Crocodile fiel es sehr schwer sich vorzustellen, dass Doflamingo keinen fiesen Plan in die Tat umsetzen wollte. An seiner Stelle wäre er auf jeden Fall stinksauer gewesen. Immerhin hatte er seinen Kunden beleidigt (wenn auch bloß auf italienisch) und dann einfach stehen gelassen. Solch ein ungebührliches Verhalten ließ ein reicher und erfolgreicher Mann wie Donquixote Doflamingo doch bestimmt nicht auf sich sitzen, oder? Crocodiles Paranoia reichten so weit, dass er am Montagnachmittag früher als üblich Arbeitsschluss machte und seinen Kollegen gegenüber behauptete, er hätte furchtbare Kopf- und Halsschmerzen. "Oh nein", sagte Robin und wirkte, obwohl sie normalerweise ein recht kühler und zurückhaltender Mensch war, sehr betroffen. "Meinst du denn, dass du bis morgen wieder fit bist? Schließlich soll Donquixote doch den Kaufvertrag für die Villa unterschreiben. Und du hättest es wirklich verdient, dabei zu sein." "Ich weiß nicht, ob es mir morgen wieder besser geht", erwiderte Crocodile und rieb sich theatralisch mit der rechten Hand über den Hals. Zum Glück war er ein sehr pflichtbewusster Mensch und fehlte so gut wie nie bei der Arbeit. Aus diesem Grund schien Robin seine Ausrede tatsächlich für bare Münze zu nehmen. "Kann ich dich morgen früh anrufen und dir Bescheid geben? Notfalls müsstest du mich dann bei dem Termin vertreten." "Natürlich, das ist gar kein Problem", antwortete Robin mitfühlend. "Ich wünsche dir gute Besserung." "Danke", erwiderte Crocodile. Er war sehr erleichtert angesichts der Tatsache, dass er dem gemeinsamen Termin mit Doflamingo entkommen konnte. Die Vorstellung, den Tag Zuhause zu verbringen und ein leckeres Mittagessen für Daz zu kochen, empfand er als äußerst verlockend im Gegensatz zum Rachefeldzug seines wütenden Kunden. "Wie lief der Termin mit Donquixote?", fragte Crocodile, als er sich zwei Tage später wieder an seinem Arbeitsplatz einfand. Es war gerade Mittagspause und er bemühte sich um einen unverfänglich klingenden Tonfall; schließlich wollte er nicht den Eindruck erwecken, er hätte irgendwelche Vorahnungen gehabt. "Sehr gut", erwiderte jedoch zu seiner Überraschung Robin, die gerade Zucker in ihrem Kaffee streute. "Es gab überhaupt keine Probleme. Er hat nicht einmal versucht die Maklerprovision runterzuhandeln oder irgendwelche besonderen Konditionen auszumachen." "Wow", meinte Crocodile, der mit einer solchen Antwort nicht gerechnet hatte. "Das hört sich ja wirklich gut an." "Es gibt sogar noch eine weitere gute Nachricht", sagte Robin und lächelte. "Tatsächlich?", hakte Crocodile nach und zog verwundert eine Augenbraue hoch. "Und worum genau handelt es sich bei dieser guten Nachricht?" "Donquixote war sehr enttäuscht, als ich ihm erklärt habe, dass du aus gesundheitlichen Gründen beim Unterschreiben des Vertrags nicht anwesend sein konntest", erklärte Robin. "Er schien wirklich außerordentlich begeistert von dir zu sein. Jedenfalls möchte er dich noch einmal engagieren." "Noch einmal?" Crocodile fiel es schwer, das Entsetzen in seiner Stimme zu verbergen. Um ehrlich zu sein, konnte er sich kaum etwas Schlimmeres vorstellen als einen weiteren Tag mit Doflamingo zu verbringen. Er hatte überhaupt keine Lust darauf erneut ausgequetscht und angefasst zu werden. Robin nickte; sie schien sein Entsetzen mit Begeisterung zu verwechseln. "Anscheinend sucht er eine Zweitwohnung in Westwood. Ist das nicht wunderbar?" "Bist du dir sicher, dass er auf mich besteht?", fragte Crocodile zur Sicherheit noch einmal nach. "Ich, ähm, ich habe derzeit so viel mit meinem eigenen Umzug zu tun, da weiß ich nicht, ob ich die Zeit finde, um einen so anspruchsvollen Kunden wie Donquixote zu bedienen. Ich hätte absolut nichts dagegen den Auftrag an einen Kollegen abzugeben." "Er bestand ausdrücklich auf dich", erwiderte Robin jedoch zu seinem Unmut. Kichernd fügte sie hinzu: "Man könnte meinen, er hätte sich in dich verliebt. Donquixote steht doch auf Männer, oder nicht? Genauso wie du." "Du redest Blödsinn!", warf Crocodile rasch ein und verdrehte die Augen. "Donquixote und ich haben uns doch bloß ein einziges Mal gesehen. Ich denke nicht, dass er sich in mich verliebt hat. Wahrscheinlich freut er sich einfach darüber, dass ihm endlich jemand eine Immobilie anbieten konnte, die ihm zusagt. Ich bin mir sicher, dass er in mir bloß einen guten Makler sieht. Nichts weiter." "Ganz sicher?", stichelte Robin. "Es ist ein seltsamer Zufall, dass er so plötzlich einen zweiten Wohnsitz in Westwood sucht, nicht wahr? Genau derselbe Stadtteil, in dem auch du lebst." Crocodile zuckte mit den Schultern. Auch ihm war dieses besondere Detail nicht entgangen. Trotzdem versicherte er seiner Kollegin: "Ich bin mir absolut sicher, dass er bloß meine Fähigkeiten als Immobilienmakler schätzt." Gleich am nächsten Tag bat Crocodile seinen Chef um ein Gespräch unter vier Augen. Sengoku war normalerweise ein sehr freundlicher und verständnisvoller Mensch. Crocodile hoffte darauf, den Fall Donquixote doch noch auf einen Kollegen abwälzen zu können, wenn er seinem Chef seine schwierige Lebenssituation erklärte. Also sprang er über seinen Schatten und erzählte Sengoku, dass er sich vor kaum mehr als einer Woche von seinem Lebenspartner getrennt hatte und er derzeit in Ermangelung einer besseren Option bei seinem besten Freund wohnte. "Ich bin wirklich nicht dazu imstande, mich noch einmal um einen so anspruchsvollen und extravaganten Kunden wie Donquixote zu kümmern", beteuerte Crocodile. Auch wenn er die Prügelei zwischen sich und Akainu außen vor gelassen hatte, hoffte er darauf, dass sein Chef Verständnis für seine problematische Lage aufbringen würde. "Bevor ich diesen großen Auftrag annehme, muss ich erst einmal Ausschau nach einer eigenen Wohnung halten und mein Leben wieder auf die Reihe bekommen. Ich möchte es meinem besten Freund nur sehr ungern zumuten, mich allzu viel länger bei sich zu beherbergen. Derzeit ist es mir absolut unmöglich, einen Kunden in dieser Größenordnung angemessen zu betreuen. Kann denn nicht einfach jemand anders einspringen? Robin oder Paula würden sich doch sicher über diese Herausforderung freuen!" Sengoku seufzte leise und verschränkte die Arme vor der Brust. Er schwieg für eine Weile, ehe er erwiderte: "Ich kann gut verstehen, dass du dich in einer schwierigen Lebenssituation befindest, Crocodile, und keine Lust dazu hast einen Paradiesvogel wie Doflamingo zu betreuen. Darum habe ich bereits mit ihm gesprochen und ihn auf meine anderen Mitarbeiter verwiesen." Hoffnungsvoll hob Crocodile den Blick und wartete die nächsten Worte seines Vorgesetzten ab. "Leider möchte er sich ausschließlich von dir betreuen lassen. Er sagte zu mir, dass du der einzige Makler wärst, dem es je gelungen wäre ihn von sich zu überzeugen. Entweder dich oder keinen, meinte er. Es tut mir leid, doch leider bleibt mir keine andere Wahl, Crocodile. Ich kann es mir nicht leisten einen so wichtigen Kunden wie Donquixote zu verlieren. Ich fürchte, dass du durch diese Sache einfach durch musst. Sollte es dir gelingen eine Wohnung in Westwood zu finden, die ihm zusagt, schenke ich dir als Belohnung eine zusätzliche Woche Urlaub. Dann hast du genug Zeit, um dein Leben wieder zu ordnen und nach einer eigenen Wohnung Ausschau zu halten. Doch weiter kann ich dir nicht entgegen kommen." "Gut", sagte Crocodile, obwohl er eigentlich das Gegenteil meinte. Es machte ihn wütend, dass es Doflamingo gelungen war, seinen Chef um den Finger zu wickeln und seinen Willen eisern durchzusetzen. Er hatte wirklich darauf gehofft gehabt, die Arbeit nach seinem letzten großen Erfolg ein wenig ruhiger angehen zu können. Anstatt für sich selbst, musste er nun jedoch nach einer passenden Wohnung für seinen aufdringlichen Kunden in Westwood suchen. Crocodile war unfassbar frustriert. So hatte er sich diese Sache nicht vorgestellt. "Heute Mittag wird sich Donquixotes Assistent bei dir melden", fuhr Sengoku fort, "und dir die Kriterien nennen, die er an die neue Wohnung stellt. Ich wünsche dir viel Erfolg, Crocodile! Ich bin mir sicher, dass du diesen Auftrag mindestens ebenso gut meistern wirst wie den letzten." "Danke", sagte Crocodile schlecht gelaunt und erhob sich von seinem Stuhl. Es war gerade erst elf Uhr vormittags, als sein Telefon klingelte und man sich von Donquixotes Seite aus bei ihm meldete; genauer gesagt rief Doflamingo höchstpersönlich bei ihm an. Crocodile zog überrascht die Augenbrauen zusammen und stellte die Kaffeetasse, die er in seiner freien Hand gehalten hatte, äußerst unsanft auf seinem Schreibtisch ab. Um ehrlich zu sein, war er nicht davon ausgegangen, dass Doflamingo selbst sich bei ihm melden würde. Reiche und viel beschäftigte Männer wie er kommunizierten meistens über irgendwelche Sekretäre oder Assistenten mit ihrem Immobilienbüro. Am liebsten hätte Crocodile gleich wieder aufgelegt, kaum dass er die unverwechselbare Stimme seines Kunden vernahm, doch da sich sowohl Robin als auch Paula in seiner unmittelbaren Nähe aufhielten, konnte er solch ein Verhalten nicht an den Tag legen. Also würde er sich notgedrungen mit Doflamingo auseinandersetzen müssen. Crocodile atmete zweimal tief ein und aus, ehe er den jungen Mann am anderen Ende der Leitung begrüßte. Er bemühte sich um eine freundlich und professionell klingende Stimmlage, was ihm jedoch bloß mäßig erfolgreich gelang. "Guten Morgen, Crocodile", sagte Doflamingo; Crocodile kam nicht umhin, sich das breite Grinsen seines Kunden vorzustellen, während dieser sprach. "Guten Morgen, Mr. Donquixote", gab er zurück. "Mir wurde mitgeteilt, dass Sie eine Wohnung im Stadtteil Westwood suchen. Darf ich Sie darum bitten Ihre Wünsche zu konkretisieren?" "Ich dachte, dass wir uns darauf geeinigt hätten uns zu dutzen", meinte Doflamingo, ohne auf seine Bitte einzugehen. Crocodile gelang es nur mit viel Mühe, einen lauten Seufzer zu unterdrücken. Sie sprachen kaum eine halbe Minute miteinander und schon waren sie wieder bei diesem leidigen Thema angelangt! Er war schlecht gelaunt genug, um zu erwidern: "Mir wäre es lieber, wenn wir uns siezen würden, Mr. Donquixote." "Und mir wäre es lieber, wenn wir uns dutzen würden!", hielt Doflamingo dagegen. "Möchten Sie kaufen oder mieten?" Crocodile beschloss, das Spiel seines Kunden nicht mitzuspielen. Doflamingo würde sich entweder zu einem normalen, aufs Berufliche bezogene Gespräch hinreißen lassen oder Crocodile beendete dieses Telefonat. Er sah nämlich überhaupt nicht ein, wieso er sich von diesem Mann erneut zum Narren halten lassen sollte. "Kaufen", antwortete Doflamingo. Er schien zu begreifen, dass Crocodile nicht in der Stimmung für irgendwelchen nervigen Schabernack war, und konzentrierte sich darum erfreulicherweise auf den eigentlichen Anlass für seinen Anruf: "Die Wohnung soll in einer ruhigen Nebenstraße liegen und über mindestens einen Balkon oder eine Terrasse verfügen. Etwa 120 Quadratmeter; drei bis vier Zimmer und mindestens zwei Bäder. Besonders wichtig ist außerdem, dass die Wohnung sofort bezogen werden kann; also keine Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten notwendig sind." "Wie hoch ist Ihr Budget?", fragte Crocodile, der sich eifrig die genannten Kriterien notierte. Für einen so anspruchsvollen und extravaganten Mann wie Doflamingo war die Liste überraschend kurz. "Geld spielt keine Rolle", erwiderte Doflamingo mit ernster Stimme. "Mir ist bloß wichtig, dass der Kauf so schnell wie möglich vonstatten geht. Am besten bringst du direkt schon die entsprechenden Papiere mit, damit ich sie gleich vor Ort unterschreiben kann. Denk daran, dass die Wohnung unbedingt sofort bezugsfertig sein sollte." Crocodile zog verwundert die Augenbrauen zusammen. "Möchten Sie denn nicht mehr als nur ein Objekt besichtigen?", fragte er nach. "Auf die Kriterien, die sie genannt haben, passen bestimmt drei oder vier Dutzend freie Wohnungen in Westwood." "Nein, ich werde mir nur eine einzige Wohnung ansehen", erwiderte Doflamingo. "Ich vertraue auf deine Fähigkeiten als Immobilienmakler, Crocodile, und bin absolut sicher, dass mir bereits die erste Wohnung, die du mir vorstellst, gefallen wird." "Ähm, nun gut", meinte Crocodile und wusste nicht so recht, ob er sich geschmeichelt fühlen sollte oder nicht. Doflamingos Wünsche gaben ihm Rätsel auf. Wieso suchte sein schwer reicher und extravaganter Kunde eine Eigentumswohnung in Westwood, wo er doch gerade erst eine riesige Villa in Downtown Los Angeles gekauft hatte? Und warum nur legte er so viel Wert darauf, dass der Kauf möglichst schnell vonstatten ging? "Können wir uns morgen treffen, um die Wohnung zu besichtigen?" "Morgen schon!?" Crocodile glaubte sich verhört zu haben. Erwartete Doflamingo etwa tatsächlich, dass es ihm innerhalb weniger Stunden gelingen würde dessen Traumimmobilie aufzutreiben? "Passt dir siebzehn Uhr?", fuhr Doflamingo ungerührt fort. "Schließlich sagtest du doch gerade eben, dass es sehr viele freie Wohnungen in Westwood gibt, die meinen Wünschen entsprechen. Oder nicht?" "Nun ja, schon", gab Crocodile zu. "Trotzdem ist dieser Zeitraum wirklich sehr knapp bemessen, Mr. Donquixote." "Ich bin mir sicher, dass es dir gelingen wird, bis morgen Mittag eine hübsche Wohnung zu finden." Zu seinem Unmut musste Crocodile feststellen, dass sein hartnäckiger Kunde einfach nicht locker lassen wollte. Ihm blieb also nichts anderes übrig als klein bei zu geben. "Also gut", seufzte er. "Ich werde mein Bestes geben. Morgen melde ich mich dann bei Ihnen, um Sie über den Stand der Dinge zu informieren." "Wunderbar", trällerte Doflamingo gut gelaunt. "Dann bis morgen, Crocodile!" "Bis morgen, Mr. Donquixote." In seinen Datenbanken waren etwa dreißig Wohnungen aufgelistet, die den Kriterien entsprachen, die Doflamingo ihm genannt hatte. Crocodile sah sich jede einzelne von ihnen an und wählte dann fünf Objekte aus, die ihm besonders zusagten. Anschließend tätigte er einige Anrufe, um nachzufragen, ob eine Besichtigung gleich am Folgetag möglich wäre. Schlussendlich blieb ihm bloß eine einzige Wohnung übrig. Crocodile hoffte darauf, dass sie den Ansprüchen seines extravaganten Kunden genügen würde. Am nächsten Tag rief er Doflamingo an und teilte diesem mit, dass er ein passendes Objekt gefunden hätte. Der einzige freie Zeitraum für eine Besichtigung war jedoch von 13 bis 15 Uhr. Doflamingo versicherte ihm allerdings, dass die Uhrzeit für ihn absolut kein Problem darstellte. Am Ende lief es darauf hinaus, dass Crocodile sich um 13 Uhr in einer netten Nebenstraße im Stadtteil Westwood einfand. Die Wohnung, die er seinem Kunden vorstellen wollte, lag in einem hübschen und gut gepflegten Haus, dessen Fassade mit altmodischem Stuck verziert worden war. Um ehrlich zu sein, ärgerte Crocodile sich darüber, dass er diese tolle Immobilie an Doflamingo würde verkaufen müssen. Er selbst hätte diese Wohnung ebenfalls sehr gerne genommen. Sie war sogar bloß drei Blocks von dem Haus entfernt, in dem sein bester Freund Daz wohnte. Crocodiles sowieso schon schlechte Laune sank auf einen absoluten Tiefpunkt ab, als er einen pinkfarbenen Bentley Azure ausmachte, der am Straßenrand geparkt worden war. Doflamingo stieg aus dem Wagen aus (dieses Mal schien er selbst gefahren zu sein) und kam in seinem typisch o-beinigen Gang auf ihn zugewatschelt. Es war Crocodiles jahrelanger Erfahrung als Makler geschuldet, dass er nicht sofort Reißaus nahm, sondern ein ruhiges Gemüt bewahrte. Da Doflamingo die Immobilie, die er ihm heute vorstellte, auf jeden Fall kaufen wollte, würde er diese Besichtigung hoffentlich relativ schnell hinter sich bringen können. Er hatte nämlich keine Lust, auch nur eine Minute länger als unbedingt notwendig mit seinem aufdringlichen Kunden zu verbringen. "Guten Tag, Mr. Donquixote", begrüßte Crocodile den jungen Mann und hielt ihm seine rechte Hand hin, doch bemühte sich nicht einmal um ein freundliches Lächeln. "Hi, Crocodile", gab Doflamingo fröhlich grinsend zurück und schlug in die angebotene Hand ein; er hielt sie deutlich länger fest als es notwendig gewesen wäre. "Schön, dich wiederzusehen. Wie geht es dir heute?" "Gut", antwortete Crocodile knapp. Er war schlecht gelaunt genug, um auf die obligatorische Gegenfrage zu verzichten. Stattdessen wandte er sich dem Haus zu, in dem die Wohnung lag, die er seinem Kunden vorstellen würde. "Das Objekt entspricht allen Kriterien, die Sie mir genannt haben. Ich würde vorschlagen, dass wir gleich hineingehen." Doflamingo nickte. "Sehr gerne", meinte er wie immer breit grinsend. "Nach dir." Gemeinsam betraten sie den Eingangsbereich des Hauses; er war sehr geräumig und ebenso wie die Fassade mit reichlich Stuck verziert. Crocodile führte seinen Kunden hinüber zum Fahrstuhl. "Ziemlich altmodisch", merkte Doflamingo an und deutete auf die geschmückten Wände und die Decke. "Dieses Haus wurde zur Zeit des Jugendstils erbaut", erklärte Crocodile. "Davon, dass Sie sich sich eine Wohnung wünschen, die sich in einem Neubau befindet, haben Sie mir nichts gesagt. Allerdings wurde dieses Gebäude vor rund fünf Jahren kernsaniert. Seitdem gibt es hier auch einen Fahrstuhl." "Meine Anmerkung war nicht kritisch gemeint", erwiderte Doflamingo rasch und stieg gemeinsam mit ihm in den Fahrstuhl. "Magst du denn den Jugendstil?" Er sprach den Begriff so zaghaft aus, dass Crocodile sich sofort sicher war, dass Doflamingo ihn noch nie zuvor benutzt hatte. Er nickte. "Die Wohnung liegt im zweiten Stock", erklärte er seinem Kunden und drückte auf den entsprechenden Knopf. Entgegen dem in Amerika üblichen Wohnungsschnitt betrat man nicht sofort den Wohn- und Essbereich, sondern gelangte zuerst in eine geräumige Diele. Von dort aus zweigten mehrere Türen ab, welche in die entsprechenden Zimmer führten. "Diese Wohnung richtet sich nicht in jeder Hinsicht nach amerikanischen Standards", erklärte Crocodile seinem Kunden, der sich neugierig umsah, "sondern wurde eher nach europäischem Vorbild entworfen. Darum gibt es ein von der Diele getrenntes Wohnzimmer und auch die Küche ist separat. Beides ist für Kalifornien eher unytpisch." "Eine europäische Wohnung mitten in Los Angeles", gluckste Doflamingo. "Das verwundert mich nicht; immerhin sind wie beide ja in Europa geboren worden." "Möchten Sie sich als Erstes das Wohnzimmer ansehen, Mr. Donquixote?", erwiderte Crocodile, ohne auf die Anmerkung seines Kunden einzugehen. Er hatte definitiv kein Interesse daran mit Doflamingo Smalltalk zu betreiben und über ihre europäische Heimat zu plaudern. Je eher sie diese Besichtigung hinter sich brachten, desto besser. "Klar, gerne", gab Doflamingo zurück und steckte die Hände lässig in seine Hosentaschen. Überraschenderweise schien er sich an der abweisenden Art seines Maklers überhaupt nicht zu stören. Vielleicht hatte er damit sogar gerechnet gehabt; immerhin waren sie das letzte Mal alles Andere als freundschaftlich auseinander gegangen. Das Wohnzimmer war ein Raum mit einer breiten Fensterfront und hoher Decke. "Wie ausdrücklich von Ihnen gefordert worden ist, kann die Wohnung sofort bezogen werden", erklärte Crocodile seinem Kunden. "Abgesehen von der Küche und den beiden Bädern liegt überall Parkettboden. Bei dem verwendeten Material handelt es sich um Merbau, ein wertvolles Tropenholz. Durch die Raumhöhe kommt die intensive Farbe besonders gut zur Geltung." "Aber in der Küche und den Bädern liegt doch auch schon ein Boden, oder nicht?", hakte Doflamingo sofort nach. Über das hochwertige und seltene Parkett verlor er nicht ein einziges Wort. "Natürlich", antwortete Crocodile. "Dort liegen Marmorfliesen. Wenn Sie möchten, dann zeige ich Ihnen die Küche inklusive großzügigem Essbereich, Mr. Donquixote." Doflamingo nickte und folgte ihm auf dem Fuße. "Du kannst gerne Doflamingo zu mir sagen", meinte er, während sie zur Küche hinübergingen. "Oder Doffy, so nennen mich meine Freunde. Um ehrlich zu sein, nervt es mich, dass du mich siezt. Beim letzten Mal waren wir doch auch schon beim Du." "Ich möchte lieber beim Sie bleiben", erwiderte Crocodile absolut ungerührt. "Schließlich ist unsere Beziehung rein geschäftlich." Um seine Aussage zu unterstreichen, fügte er im selben Atemzug hinzu: "Die Küche ist komplett neu und hat einen Wert von insgesamt $20.000. Alle Elektrogeräte..." "Wollen wir wirklich so tun als wäre zwischen uns nichts gewesen?", unterbrach Doflamingo ihn und zum ersten Mal seit Beginn der Besichtigung erweckte er einen aufgewühlten und unzufriedenen Eindruck. Selbst das normalerweise allgegenwärtige Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden."Willst du wirklich so tun als handelte es sich bei mir bloß um irgendeinen Kunden, den du überhaupt nicht kennst?" "Sie sind bloß irgendein Kunde", gab Crocodile spitz zurück. "Und zwischen uns beiden ist niemals etwas gelaufen." "Ich habe die Male an deinem Hals und deinen Armen gesehen!", korrigierte Doflamingo ihn mit untypisch ernster Stimme. "Und ich kann nicht einfach ignorieren, was ich gesehen habe." "Das ist nicht mein Problem." Crocodile hatte überhaupt keine Lust dazu, mit seinem Kunden über seinen Exfreund zu sprechen. Er trennte Berufliches und Privates sehr strikt. Außerdem handelte es sich bei Donquixote Doflamingo um den allerletzten Menschen, dem er sich anvertrauen würde. Anbetracht dessen, wie dieser sich bei ihrem letzten Treffen ihm gegenüber verhalten hatten, war jede Chance auf ein solches Gespräch vertan. "Du trägst heute kein Halstuch", sagte Doflamingo plötzlich. "Hast du deinen Exfreund seit unserem letzten Treffen nicht mehr wiedergesehen?" "Meine Beziehung zu meinem Exfreund geht dich nichts an", erwiderte Crocodile barsch. "Du hast überhaupt kein Recht dazu, dich in mein Leben einzumischen. Du bist bloß ein aufdringlicher Kunde, der Dinge gesehen hat, die er nicht hätte sehen sollen! Also lass uns einfach diese verdammte Besichtigung hinter uns bringen und anschließend getrennte Wege gehen." "Wie lange wart ihr zusammen?" Auf diese Frage gab Crocodile keine Antwort. Stattdessen beschloss er, auszuweichen. Ohne sich die Mühe zu machen, seinen reichen Kunden darauf hinzuweisen, verließ er die Küche und ging hinüber ins Schlafzimmer. Natürlich folgte Doflamingo ihm auf dem Fuße. "Das Schlafzimmer ist dreißig Quadratmeter groß", erklärte er und bemühte sich um einen ruhig und sachlich klingenden Tonfall. Er sah seinem Gegenüber nicht in die Augen, während er sprach. "Durch die Tür hier drüben gelangt man in einen begehbaren Kleiderschrank, der um die zwanzig Quadratmeter zählt. Hier kommt wieder die typisch amerikanische Raumteilung zur Geltung und..." "Hast du gelogen, als du mir gesagt hast, dass du in Westwood wohnst?", unterbrach ihn Doflamingo, der kein allzu großes Interesse an dem Schlafzimmer zeigte, das ihm vorgestellt wurde. "Ich habe herausgefunden, dass du offiziell in San Pedro gemeldet bist. Angeblich lebst du seit zwei Jahren mit einem gewissen Sakazuki Akainu zusammen. Ist dieser Typ dein Exfreund?" Crocodile atmete einmal tief ein und aus, ehe er erwiderte: "Die Fenster sind doppelt verglast und abschließbar. Nicht nur hier im Schlafzimmer, sondern in allen Räumen. Auch in den beiden Bädern." "Ich kann dir helfen!" "Mir helfen?!" Diese dreiste Aussage konnte Crocodile nicht ignorieren. Er warf seinem Kunden einen wütenden Blick zu. "Ich brauche deine Hilfe nicht! Ich will, dass du mich in Ruhe lässt!" "Du hast es nicht verdient so behandelt zu werden!", warf Doflamingo mit eindringlicher Stimme ein. "Du bist ein wundervoller Mensch, Crocodile. Fleißig, intelligent, stolz. Manchmal bist du auch ein bisschen kratzbürstig, aber diese Eigenschaft macht dich nur umso liebenswerter. Ich möchte nicht, dass dein Exfreund dich kaputt macht!" "Und wie willst du das verhindern?" Crocodile warf seinem Kunden einen abschätzenden Blick zu. Er hielt Doflamingos Worte bloß für hohles Gerade. Handelte es sich dabei um seine neue Masche? Versuchte er etwa, ihn auf diese Weise ins Bett zu kriegen? "Hast du die Papiere für diese Wohnung dabei? Den Kaufvertrag?" "Ja", antwortete Crocodile und zog irritiert die Augenbrauen zusammen. Ihn überraschte dieser abrupte Themenwechsel. Trotzdem holte er die entsprechenden Dokumente hervor. "Wo muss ich unterschreiben?", fragte Doflamingo ihn. "Du kennst doch noch nicht einmal den Kaufpreis", gab Crocodile kopfschüttelnd zurück. "Der Preis ist mir vollkommen egal", meinte sein Kunde. "Sag mir einfach, wo ich unterschreiben soll." "Die Wohnung kostet $900.000", sagte Crocodile, ehe er auf die entsprechenden Stellen im Vertrag deutete. "Hier, hier und hier." Auch wenn er Doflamingo nicht ausstehen konnte, hielt er es für unverantwortlich, seinen Kunden einen Kaufvertrag unterschreiben zu lassen, ohne diesen über den Preis zu informieren. Das ginge gegen seine Ehre als Immobilienmakler. Doflamingo unterschrieb den Vertrag, ohne ihn sich durchzulesen oder auch nur den genannten Preis für das Objekt auf Richtigkeit zu überprüfen. Absolut unprofessionell, dachte Crocodile insgeheim. Doch weil er froh darüber war, dass die Besichtigung auf diese Weise ein Ende gefunden hatte, sagte er lieber nichts. "Ich habe auch einen Vertrag mitgebracht", sagte Doflamingo plötzlich. Er kramte ein paar Papierbögen hervor und hielt sie seinem Makler unter die Nase. "Den musst du unterschreiben!" Skeptisch zog Crocodile eine Augenbraue hoch. "Was ist das?", fragte er, ohne den Vertrag entgegenzunehmen. Er konnte sich überhaupt nicht vorstellen, was Doflamingo von ihm wollte. "Ein Schenkungsvertrag", antwortete sein Kunde mit ernster Stimme. "Ich schenke dir die Wohnung, die ich soeben gekauft habe." "Was?!" Crocodile glaubte, sich verhört zu haben. Als er jedoch einen genaueren Blick auf den Vertrag warf, den Doflamingo mitgebracht hatte, stellte er fest, dass es sich tatsächlich um einen Schenkungsvertrag handelte. "Ich habe diesen Vertrag von meinem Notar aufsetzen lassen", erklärte Doflamingo ihm. "Es hat also alles seine Richtigkeit. Du musst nur noch deinen Namen draufsetzen. Wenn du unterschreibst, gehört diese Wohnung dir." "Warum?" Crocodile warf seinem Kunden einen skeptischen Blick zu. "Wir kennen uns kaum. Heute sehen wir uns zum zweiten Mal. Und bei unserem ersten Treffen hast du bloß versucht mich zum Sex zu überreden. Warum schenkst du mir eine Wohnung im Wert von fast einer Millionen Dollar?" Für Crocodile lag auf der Hand, dass an dieser Sache irgendetwas faul sein musste. Ihm fiel kein einziger legitimer Grund ein, wieso Doflamingo ihm ein solch teures Geschenk machen sollte. Er war es gewohnt, dass seine Kunden ihm gelegentlich einen guten Wein oder einen exotischen Blumenstrauß zukommen ließen, wenn er ihnen erfolgreich ein Objekt vermittelt hatte, doch ein Geschenk in dieser Größenordnung hatte man ihm niemals zuvor angeboten. Nahezu eine Million Dollar konnten doch selbst für einen solch reichen Mann wie Doflamingo keine Peanuts sein! "Du hast es nicht verdient von deinem Exfreund verprügelt zu werden", antwortete Doflamingo. "Ich habe mich bereits von Akainu getrennt", gab Crocodile ungerührt zurück. "Er wird mich nie wieder anfassen." Für ihn kam es überhaupt nicht infrage, den von seinem Kunden mitgebrachten Schenkungsvertrag zu unterschreiben. Er hatte es nicht nötig Almosen anzunehmen. "Ihr wohnt immer noch zusammen!", hielt Doflamingo dagegen. "Ich habe dich nicht angelogen, als ich dir sagte, dass ich in Westwood lebe", erwiderte Crocodile mit ruhiger Stimme. "Ich wohne derzeit bei einem guten Freund." "Aber du hast noch keine neue Wohnung in Aussicht, nicht wahr? Du bist immer noch in San Pedro gemeldet und schläfst bei einem Freund auf der Couch. Das Risiko, dass du in die Arme deines gewalttätigen Exfreundes zurückgetrieben wirst, ist groß." Crocodile rollte mit den Augen. Schließlich sagte er: "Ich werde dein Geschenk nicht annehmen. Und für mich ist dieses Gespräch jetzt beendet. Genauso wie die Besichtigung. Da du diese Wohnung anscheinend nur gekauft hast, um sie mir zu schenken, werde ich den von dir unterschriebenen Kaufvertrag vernichten. Meinem Chef sage ich, dass dir die Wohnung nicht gefallen hat und du dich doch lieber an ein anderes Immobilienbüro wendest. Und damit hat es sich erledigt." Crocodile machte sich nicht einmal die Mühe, seinen Kunden zu verabschieden. Er konnte dessen Angebot noch immer nicht so recht fassen. Doflamingo hatte ihm eine Wohnung im Wert von fast einer Millionen Dollar einfach schenken wollen! Er fuhr sich mit der rechten Hand durch sein dunkles Haar und machte anschließend auf dem Absatz kehrt. Crocodile war froh darüber, dass er Doflamingo nie wieder sehen würde. Sein reicher Kunde hatte ihn bereits oft genug gedemütigt, fand er. "Warte doch!" Doflamingo hastete ihm hinterher und hielt ihm am Handgelenk fest. "Diese Besichtigung ist beendet!", wiederholte Crocodile mit eindringlicher Stimme und befreite sich sofort aus dem festen Griff. "Lass mich in Ruhe!" "Ich möchte nicht, dass wir auf diese Weise auseinandergehen", meinte Doflamingo und folgte ihm, als er die Diele durchquerte. "Nicht schon wieder! Ich meine es ernst, Crocodile!" "Ich bin nicht für einen One-Night-Stand zu haben!", erwiderte Crocodile unwirsch und machte sich auf den Weg hinüber zum Fahrstuhl. Zu seinem Unmut ignorierte sein Kunde diese sehr eindeutige Aussage und stieg stattdessen zu ihm in den Fahrstuhl. "Davon spreche ich doch überhaupt gar nicht!", warf Doflamingo ein. Er erweckte einen beinahe schon verzweifelten Eindruck. "Während unseres ersten Besichtigungstermins hast du die meiste Zeit bloß damit verbracht mit mir zu flirten und mich zum Sex zu überreden", entgegnete Crocodile kühl, während sie hinunter ins Erdgeschoss fuhren. "Weil du mir bereits damals gefallen hast!", erklärte sein Kunde eindringlich. "Mir ist sofort aufgefallen, dass du ein stolzer, eigensinniger und kluger Typ bist. Und das hat mir sehr imponiert. Du kannst es mir nicht verübeln, dass ich versucht habe mit dir anzubändeln." "Und das soll ich dir glauben?", schnaubte Crocodile. Der Fahrstuhl kam zum Halten und er wartete ungeduldig darauf, dass sich die Türe öffnen würde. "Glaubst du, ich schenke jedem Mann, der mir gefällt, eine Million Dollar?", hielt Doflamingo dagegen. "Du bist etwas Besonderes, Crocodile! Bitte lauf nicht vor mir weg! Nicht schon wieder! Bitte gib mir eine Chance! Wir könnten mal zusammen einen Kaffee trinken oder so etwas?" Crocodile schüttelte den Kopf. "Kein Interesse." Er ging hinüber zu seinem Wagen, den er am Straßenrand geparkt hatte. Während er die Fahrertür öffnete, versuchte er sich daran zu erinnern, wann Daz heute von der Arbeit nach Hause kommen würde. Gegen sechzehn Uhr, hatte dieser gesagt gehabt, glaubte Crocodile. Wenn er sich beeilte, hatte er also noch genug Zeit, um einzukaufen und ein leckeres Mittagessen für seinen besten Freund vorzubereiten. Die Situation war fast diesselbe wie damals bei ihrem ersten Treffen. Als Crocodile in den Rückspiegel schaute, sah er Doflamingo, der mit einem völlig verzweifelten Gesichtsausdruck am Straßenrand stand. Crocodile presste die Lippen fest aufeinander und fuhr los. bye sb Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)