Unverhofft unerwartet von SakuraSasuke92 (Das Beste zum Schluss) ================================================================================ Kapitel 9: Teil 9 – Silvester ----------------------------- Silvester steht vor der Tür, schon heute Abend. Weshalb mein Freund und ich, auch gerade auf dem Weg in Laws kleine Praxis sind. Es ist früher Vormittag und mein Vorsorgetermin steht an, höchstwahrscheinlich der letzte, immerhin bin ich offiziell in drei Tagen fällig. Eigentlich wollte ich meine Schwester am Bahnhof abholen, so war es auch noch bis gestern geplant, das wir direkt nach dem Termin bei Law hinfahren und sie mitnehmen. Aber dann rief die Werkstatt an, eigentlich eine gute Nachricht, sie haben mein Auto fertig, jedoch wollen sie, dass ich den Wagen unbedingt noch vor Ladenschluss heute Mittag abhole. Egal wie ich es dreh und wende, ich schaffe es nicht dann auch noch meine Schwester abzuholen. Also wurde um geplant, mein Vater hätte das zwar gerne übernommen, aber das geht nicht, er kann aufgrund seines Beines nur Automatik fahren und ich fahre einen Schalter. Da Zeff ohne Auto, sondern auch mit der Bahn angereist ist, muss Koshiro ihn fahren, heißt, die Beiden fahren meine Schwester in Empfang nehmen. Da Kuina aber keine Lust hat, die Zwei zu begleiten und es schlecht ist das wir sie mitnehmen, hat sie sich kurzer Hand bei ihrer Freundin im Dorf für die paar Stunden einquartiert. Mein Freund führt mich in die Praxis, wo Law uns schon erwartet. Dieses Mal ist der Behandlungsraum auch wärmer als das letzte Mal, zu meiner Freude. Ich setze mich sofort auf die Liege und lasse mir von Zorro aus der Jacke, sowie Schuhe, helfen. „Du siehst fertig aus“, stellt mein Arzt auf den ersten Blick fest. „Bin ich, hatte eine unruhige Nacht“, erkläre ich kurz angebunden. Meine Laune ist nicht gerade gut, ich hoffe das sich das im Laufe des Tages noch bessern wird. „Inwiefern?“, hakt er nach, als er mein Oberteil hochschiebt und meinen Bauch abtastet. „Das Kleine war sehr aktiv und ich hatte drei Wehen“, erzähle ich. Er unterbricht das abtasten nicht, als ich meine Position etwas anpassen muss. Das Gewicht des Kindes auf meinen Organen wird jeden Tag unangenehmer. „Wann war die letzte?“, will Law wissen. Ich schaue fragend zu meinem Freund, er hatte für mich auf die Uhr geschaut. „Um fünf“, antwortet er für mich. „Das Kleine ist auf jeden Fall etwas gefallen, wie man so schön sagt. Dein Bauch ist hier unten härter als noch vor kurzem, da liegt das Kind und hier oben ist dein Bauch weich. Du solltest es gemerkt haben, dass es wesentlich einfacher ist zu atmen“, erklärt mir der Dunkelhaarige, während seine Hände auf meinem Bauch seine Erklärung untermalen. „Ja schon, aber es ist schon vor drei Wochen gefallen, seitdem fällt mir das laufen wesentlich schwerer“, wende ich ein. „Das ist nicht ungewöhnlich. Lass es mich anders ausdrücken. Dein Baby hat entschieden, dass es sein warmes zuhause sehr bald verlassen will. Wie bald kann ich so noch nicht sagen, machen wir erst mal einen Ultraschall“, erwidert der hochgewachsene Arzt, woraufhin ich ein zustimmendes Nicken gebe. Der Dunkelhaarige macht einen Ultraschall, soweit ich selbst erkennen kann sieht alles gut aus, unser Kleines lutscht an seinem Daumen. „Scheint noch zufrieden in seinem beengten Heim zu sein. In perfekter Geburtsposition, wie es ausschaut“, kommentiert Law den Ultraschall. Er reicht mir die Tücher, damit ich mir das kalte Gel vom Bauch abwischen kann. Das Shirt das ich anhabe strafft gut um die Babykugel, als ich es wieder über meinen Bauch ziehe. „Ich weiß es nervt, aber ums abtasten deines Muttermundes kommen wir nicht rum, wenn du magst kannst du aber zunächst auf die Waage“, richtet sich mein Arzt an mich. Das Angebot mich erst zu wiegen, nehme ich gerne an, dann müsste ich gleich nicht nochmal aufstehen, das fällt mir heute besonders schwer. Inzwischen habe ich knappe vierzehn Kilo zugenommen, eine erschreckende Zahl, doch soweit ich das selbst beurteilen kann sind die Pfunde alle in meinen Bauch gewandert. Law lächelt, als ich mich wieder auf die Liege setze, er und Zorro helfen mir die richtige Position einzunehmen, nachdem ich mich aus der Jeans befreit habe. Behutsam tastet er meinen Muttermund ab, dabei grinst er. Das hat er beim letzten Mal nicht gemacht, weshalb ich ihn verwundert anschaue. „Könnte ein Neujahrskind werden“, sagt er, woraufhin ich ihn nun fragend ansehe. „Dein Muttermund ist circa zwei Zentimeter geöffnet. Das muss nicht heißen, dass es heute noch losgeht, kann es aber. Ein Öffnen des Muttermundes bei Männern, ist ein deutliches Zeichen das losgeht. In der Regel innerhalb der nächsten 48 Stunden“, beginnt Law zu erläutern. Ich atme laut aus, das passt mir gerade gar nicht, ich wollte Silvester noch in Ruhe verbringen. „Das Kleine sitzt tief in deinem Becken und ich denke die letzten Tage waren beschwerlich für dich, habe ich recht?“, fügt er bei. Ich nicke, wie recht er doch hat. „Keine Panik, die meisten Kinder nehmen sich die 48 Stunden Zeit, ich denke eurer Silvesterplanung steht nichts im Weg. Allerdings könntest du ein paar Wehen haben, können durchaus auch schon etwas schmerzhafter sein, aber solange du nicht mehr als eine in der Stunde hast, ist es nicht an der Zeit. Solltest du jedoch eine Regelmäßigkeit feststellen ruf bitte an, dann komme ich nochmal nach dir schauen. Halte also Zeitpunkt und Länge der Wehen fest. Normal sollte dich dein vorheriger Arzt informiert haben, aber ich tue es sicherheitshalber nochmal: Wenn Fruchtwasser abgeht, sei es nur wenig oder deine Fruchtblase plötzlich platzt sofort anrufen, ich komme unverzüglich. Jetzt aber genug davon, ich gehe nicht davon aus das ich dich vor morgen früh wiedersehe, da sehen wir uns zur nächsten Untersuchung. Kommt einfach nach dem Frühstück her“, erläutert uns Law. Bisher hat er immer richtig gelegen also vertraue ich ihm, habe keine Sorgen das unsere Silvester-Planung durcheinandergebracht wird. Er wünscht uns einen guten Rutsch und dann machen wir uns auf den Weg zur Werkstatt, wir sind absolut pünktlich obwohl der Termin bei Law wesentlich länger gedauert hat als erwartet. Der Mitarbeiter reicht mir die Autoschlüssel und die Rechnung, welche ich zum Glück nicht gleich begleichen muss. Ich hoffe inständig das bis dahin das Geld der Versicherung da ist, denn es ist ein ordentlicher Betrag. Mein Wagen steht auf dem kleinen Parkplatz hinter der Halle, von dem Unfall ist nichts mehr zu sehen, sieht nach guter Arbeit aus. Natürlich bin ich kein Fachmann, aber auch Zorro der auf jedenfalls mehr von Autos versteht als ich, ist zufrieden mit dem Resultat. Hinterm Steuer zu sitzen fühlt sich jedoch komisch an, ich bin über eine Woche selbst kein Auto mehr gefahren. „Alles okay?“, fragt mich mein Freund, der neben mir steht. „Ja, fühlt sich komisch an wieder selbst am Steuer zu sitzen. Kannst du vor fahren bitte? Langsam, ich bin so viel Schnee nicht gewöhnt“, bitte ich ihn, obwohl es mehr eine Frage ist. Er nickt und schließt die Tür. Ich folge seinem Hummer langsam die Straßen entlang zu seinem Haus, indem ich mich so heimisch fühle. Nach ein paar Meter war es wieder das normalste auf der Welt für mich selbst zu fahren. Doch komisch ist es trotzdem irgendwie gewesen. Shushu begrüßt uns freudig, als wir die Eingangstür öffnen. Zum ersten Mal war er hier alleine, nicht lange aber ganz alleine, jedenfalls scheint er sich auf den ersten Blick aber benommen zu haben. Ich reiche Zorro meine Jacke und lasse mich auf der Treppe nieder und öffne die Schnürsenkel, da hockt mein grünhaarige Freund sich vor mich und übernimmt es mir die Schuhe auszuziehen. Ich warte sitzend bis Zorro seine auch ausgezogen hat und lasse mir dann wiederhochhelfen. Mein Weg führt mich ins Wohnzimmer, Füße hochlegen, der Tag wird anstrengend genug sobald die anderen zurück sind und ich will auf keinen Fall, dass sich unser Kind entscheidet doch noch dieses Jahr zu kommen, nur, weil ich es übertreiben musste. Ich habe nur wenige Minuten der Ruhe, da höre ich schon die anderen. Im Gegensatz zu Zorro, habe ich nicht vor mich aus der Decke zu schälen um die anderen zu begrüßen. Reiju scheint es nicht auszumachen, dass ich liegen bleibe, sie setzt sich einfach zu meinen Füßen, regt sich kurz um meinen Bauch zu berühren und grinst mich an. Das kann nur eins bedeuten, ich schau zur Tür und da stehen sie, zwei meiner Brüder, Ichiji und Niji. Ich spanne mich Instinktiv an, aber sie begrüßen uns nur und lächeln. Ich kann es nicht glauben, da kommt nichts gehässiges, sondern nur ein ehrlich gemeintes Lächeln. „Keine Sorge die zwei sind erwachsen geworden, lediglich Yonji ist immer noch so kindisch wie früher, den habe ich daheim gelassen“, erklärt meine Schwester, wohl um mir die Anspannung zu nehmen. „Wir sind hier, weil Reiju sagte das es dir Recht wäre. Wir gehen, wenn du willst. Wir wissen das wir nicht freundlich zu dir waren, deshalb nehmen wir dir das nicht übel, wenn du nicht möchtest das wir hier sind. Wir verstehen das in deinen Umständen Aufregung nicht das Beste ist, wir wollten erst später herkommen, wenn du das Kind hast, aber Reiju hat uns nicht in Ruhe gelassen“, ergreift Ichiji das Wort. Seine Stimme ist tiefer geworden, ich bin nicht mal zusammengezuckt stelle ich überrascht fest. „Falls es dich beruhigt wir schlafen nicht hier im Haus, wir haben uns ein Zimmer genommen in dem Gästehaus die Straße runter“, fügt Niji bei. Tatsächlich kann ich mich daraufhin entspannen. Zorro steht immer noch beschützend zwischen uns, etwas worüber ich froh bin. „Jetzt entspann dich Sanji, ich hätte die Beiden nicht mitgebracht wenn sie noch so wie früher wären. Ich dachte nur, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für einen Neu Anfang“, mischt sich nun Reiju wieder ein. Das ist meine Schwester live. Ich weiß nicht was ich denken soll, ich vertraue meiner Schwester also sollte ich den Beiden wohl eine Chance geben, aber da ist noch misstrauen vorhanden, das kann ich einfach nicht beiseitelegen. „Spielt ihr mit mir?“, fragt Kuina einfach in die Runde und stellt sich vor meine zwei älteren Brüder und schaut sie mit demselben Blick an wie Shushu wenn es Leckerlis gibt. Auf einmal ist die komplette Anspannung verschwunden. Ich muss lachen, was mir musternde Blicke einhandelt. „Hab ich was Falsches gesagt?“, fragt Zorros Tochter und schaut in die Runde. „Nein, ganz und gar nicht. Willst du das große Mensch ärgere dich nicht Spiel holen, dann können wir alle mitspielen“, bitte ich sie. Zeff nickt mir zu und geht in die Küche, er will heute mal wieder ein Festmahl auftischen. Koshiro folgt ihm unauffällig, ich habe schon gemerkt das er gerne in der Küche mithilft. Jetzt passt es perfekt, wir sind zu sechst. Während Kuina alles Spielbereit macht, setzen sich meine Geschwister rund um den Tisch. Zorro bestückt derzeit den Boden mit Kissen und hilft mir ebenfalls an den Tisch, die Couch dient mir als Rückenlehne. Kuina setzt sich zu meiner linken und kuschelt sich an meinen Bauch. Zorro holt noch Getränke und dann geht es los. Es macht erstaunlich viel Spaß, aber es dauert ewig bis man eine Runde geschafft hat. Keiner schenkt dem anderen was. Was mich sehr verwundert ist, das Kuina sich nach einiger Zeit auch zu meinen Geschwistern auf den Schoss setzt. Sie hat einfach etwas Besonderes an sich. Kuina gewinnt natürlich, obwohl wir sie nicht geschont haben. „Spielst du für mich weiter, ich muss mal kurz mit Shushu raus“, bittet Zorro seine Tochter, die eifrig nickt. Jetzt ist mein Beschützer weg und trotzdem fühle ich mich nicht unbehaglich, das ist ein super Gefühl. Meine Brüder halten jedoch auch bewusst Abstand, damit ich mich nicht bedroht fühlen muss. Als ich wiederkomme sitzen noch alle um den Tisch und lachen. Ich hatte einen kurzen Abstecher in die Küche gemacht und meine Tasse heißen Kaffee geholt, draußen herrscht eine Eiseskälte. Sanji wirkt gelöst, das gefällt mir. Scheint für uns alle ein Neuanfang zu sein, hoffentlich ein guter. Jedoch klaut er mir direkt einmal die Tasse, dagegen habe ich nichts, solange ich auch etwas von der warmen Flüssigkeit abbekomme. Als das Spiel endet bittet mich Sanji, ihm hoch zu helfen, bis auf einen Toilettengang sitzt er schon mit uns anderen auf dem Boden, bestimmt nicht das bequemste. Ichiji greift überraschend ein, als mein blonder Freund zu sehr schwankt und mich ebenfalls aus dem Gleichgewicht bringt. „Nochmal gutgegangen“, sagt Sanji erleichtert als er sich an mir festhält. Die anderen sind still, da zeigt Kuina auf meinen schwangeren Freund. „Deine Hose ist nass“, sagt sie unverblümt. Jetzt steht Sanji der Schock ins Gesicht geschrieben. Ich schaufle meinen Freund in meine Arme und trage ihn hoch ins Bad. Meine Vermutung ist richtig, dass es nicht eine spontane Blasenentleerung war. Ich helfe ihm sich zu säubern und hole frische Sachen. „In dem Kulturbeutel sind Einlagen, davon brauch ich eine“, weist er mich an. Ich reiche ihm den Beutel. Als er wieder vollständig bekleidet ist, gehen wir ins Schlafzimmer. „Ich habe mein Handy unten liegen lassen, ich gehe es schnell holen um Law anzurufen“, sage ich doch Sanji hält meine Hand fest. „Lass mich nicht alleine“, bittet er leise, er klingt verunsichert. „Ich bin in einer Minute wieder da“, verspreche ich, doch er schüttelt nur den Kopf. Ich setze mich neben ihn und halte ihn einfach. Es sind einige Minuten vergangen da höre ich jemand die Treppe hochkommen, es ist Koshiro, er reicht mir mein Handy. „Hast du Wehen?“, richtet er sich an Sanji, der seine Frage mit einem leichten Kopfschütteln verneint. Koshiro gibt mir zu verstehen, dass ich Law anrufen soll, was ich tue. Natürlich verspricht er sofort vorbei zu kommen. „Kannst du den anderen Beschied geben?“, bitte ich Koshiro, der während des Telefongesprächs bei Sanji gesessen hat und dessen Hand hielt. „Mache ich.“ Es dauert nicht lange da höre ich die Eingangstür, und kurz darauf kommt der Arzt in unser Zimmer. Er lächelt als er Sanji die Hand reicht. „Keine Sorge, das kann passieren. Wir schauen jetzt einfach mal was der Stand ist, kannst du dich hinlegen?“, bittet er ihn und mein Freund nickt, der bisher an meiner Schulter gelehnt hat. „Alles in Ordnung, du hast einen vorzeitigen Blasensprung, normalerweise setzen die Wehen bei Männer innerhalb der nächsten 12 Stunden ein, bis dahin werde ich da in die Natur auch nicht eingreifen“, erklärt uns Law, nachdem er bestätigt hat, dass meine Fruchtblase geplatzt ist. Selbstverständlich tastet er auch meinen Muttermund ab, der aber seit heute Morgen keine Veränderung aufweist. „Wehen können jederzeit einsetzen, daher empfehle ich dir dich jetzt auszuruhen, vielleicht sogar noch etwas zu schlafen, solange du es noch kannst. In der Zwischenzeit fahre ich heim und hole alles her was ich für eine Hausgeburt benötige oder willst du jetzt doch lieber in ein Krankenhaus?“, erkundigt sich der Dunkelhaarige. „Nein, aber du bist hier?“, will mein Freund wissen. „Ja die ganze Zeit, ich fahre nur die Sachen holen und meine Lebensgefährten. Wir werden Silvester mit euch feiern, so habe ich dich die ganze Zeit im Auge und kann jederzeit eingreifen. Ich bin spätestens in einer halben Stunde wieder hier, versprochen“, antwortet er. Ehrlich gesagt bin ich erleichtert das Law die ganze Zeit hier sein wird, ich weiß das er das nicht müsste. Sanji schläft nach dem Besuch von Law schnell ein, er beherzigt den Rat, dass er sich noch die Ruhe und Schlaf mitnehmen soll solange es geht. Als Zeff hochkommt, bitte ich ihn ein paar Minuten bei seinem Sohn zu bleiben, damit ich zu meiner Tochter kann. Schon auf der Treppe sehe ich sie wie sie mit Shushu am Körbchen auf mich wartet, aufgeregt läuft sie mir in die Arme. „Kommt das Baby wirklich?“, fragt sie sofort. Anscheinend hat ihr jemand erklärt was gerade vorgeht. „Ja, aber das dauert noch ein paar Stunden“, erkläre ich sie woraufhin sie nickt. „Kann ich zu Sanji?“, will sie wissen. „Sanji schläft gerade, das werden anstrengende Stunden für ihn, also ist es wichtig das er jetzt noch etwas Ruhe hat. Kannst du mir helfen?“, frage ich sie. Eifrig nickt meine Tochter. „Nimmst du dir Shushu, Opa und Sanjis Geschwister und gehst eine große Runde spazieren?“, bitte ich sie. „Ja Papa. Kann ich danach Sanji sehen?“, sagt sie und rennt auch schon in den Flur ihre Schuhe anziehen, wartet aber auf meine Antwort. „Sobald er wieder wach ist, versprochen“, erwidere ich und hoffe das mein Freund damit einverstanden ist. „Wir können ins Gasthaus“, bietet einer von Sanjis Brüdern an. „Nicht nötig, Sanji hat vorhin gesagt ihr sollt alle bleiben. Ich möchte nur das er in Ruhe schlafen kann bevor die Wehen beginnen. Beschäftigt mir Kuina eine Weile, bitte“, gebe ich zurück und nehme mir Shushus Leine um den Kleinen Welpen einzufangen. Meine Tochter ist derzeit fertig angezogen für den Spaziergang, da reiche ich ihr den Futterbeutel mit den Leckerlis und die Leine. „Viel Spaß“, wünsch ich ihr. Koshiro, sowie die Geschwister meines schwangeren Freunds, macht sich ebenfalls ausgehfertig. Nachdem das Haus dann so gut wie leer ist, gehe ich wieder hoch und lege mich zu meinem Freund. „Wo sind die Unterlagen?“, fragt mich der Koch leise und deute auf die im Bett, welche Sanji vorsorglich schon die letzten Tage im Bett zusätzlich zu dem speziellen Betttuch haben wollte. „Im Flurschrank, oberstes Fach“, antworte ich ebenso leise. Er nickt und schließt die Tür hinter sich. Ich muss eingeschlafen sein, denn die Bewegung in meinem Arm weckt mich. Sanji hat sich auf die andere Seite gedreht, sein Gesicht sieht friedlich aus. Ich beobachte seinen ruhigen Schlaf, bis er leicht das Gesicht verzieht, meine Hand liegt auf seiner runden Mitte, die gerade hart wird. Die erste Wehe stelle ich fest, scheint aber nicht so schmerzhaft zu sein das er davon aufwacht. Dennoch merke ich mir Uhrzeit und Dauer für Law. Eine Stunde später ist es aber dann vorbei mit dem Schlaf, daran ist aber keine Wehe schuld, sondern eine volle Blase, die meinen Freund weckt. Lächelnd helfe ich Sanji ins Bad und dann runter ins Wohnzimmer, wo die anderen ruhig eine neue Runde Mensch Ärgere dich nicht begonnen haben. Als ich ins Wohnzimmer trete schauen mich alle an, sie wissen schließlich was los ist. Meine Brüder machen mir Platz damit ich mich auf der Couch niederlassen kann, ich sehe das dort eine der unterlagen ausgebreitet wurde, daran hätte ich jetzt nicht gedacht dabei, hatte ich vor ein paar Minuten die Einlage in meiner Unterwäsche gewechselt. Kuina umarmt mich vorsichtig, wahrscheinlich hatte sie gesagt bekommen, dass sie jetzt aufpassen muss. Aber sie wirkt glücklich mich zu sehen. Law sitzt auch in der Runde und lächelt mich an, neben ihm sitzt sein Freund. Ich habe gar nicht mitbekommen wann er wiedergekommen ist. Ein Ziehen geht durch meinen Bauch, noch ist es ganz gut auszuhalten, einfach nur unangenehm, fast wie die Übungswehen die ich schon kenne. Ich lehne mich zurück in die Kissen und verfolge das Spiel. Den Snack den Zeff mir reicht lehne ich ab, mir ist gerade nicht nach Essen. Der Abend kommt schnell und auch meine Wehen sind stärker geworden, aber noch immer unregelmäßig, das ist frustrierend. Kurz vor dem Essen überprüft Law meinen Fortschritt, der gerade mal zwei weitere Zentimeter gebracht hat. Dafür mussten allerdings alle anderen das Wohnzimmer kurz verlassen, damit ich nicht extra die Treppe hoch muss. Kuina hat gebettelt bleiben zu dürfen, aber das geht nicht, enttäuscht lässt sie sich von Reiju mit in die Küche bringen. Als Zeff zum Essen ruft, habe ich plötzlich einen mordsmäßigen Hunger. Ich könnte zwar hier auf der Couch essen, doch solange es noch geht will ich den Silvesterabend mit den anderen genießen und gehe daher mit an den Esstisch. Während des gesamten Essens werde ich von den Wehen verschont, eine nette Geste von meinem Körper. Zeff ist das Silvesterfestmahl wirklich gelungen. Danach geht es zurück ins Wohnzimmer, Kuina legt einen Film ein wie jeden Abend. Es tut gut der normalen Routine zu folgen, denn ich habe das Gefühl das meine Schonfrist langsam endet. Gegen Ende des Films wird es schmerzhaft, ich kann ein Stöhnen nur mit Mühe unterdrücken. Plötzlich will ich die ganzen Leute nicht mehr um mich rumhaben, denn vor allen will ich mich nicht so zerbrechlich zeigen. „Bring mich hoch“, bitte ich Zorro sobald der Abspann beginnt. Er versteht sofort was los ist und trägt mich hoch ins Schlafzimmer. Law folgt uns, er überprüft meinen Fortschritt und legt nun den Gurt des mobilen Wehen Schreibers um meinen Bauch. „Du machst das gut“, lobt er mich als ich durch die Wehe atme. Es ist eine Erleichterung, jetzt wo nur noch er und Zorro bei mir sind. „Lass den Schmerz ruhig raus“, empfiehlt er mir, aber soweit bin ich noch nicht, noch wehre ich mich dagegen. „Sechs Zentimeter, du hast die Hälfte schon geschafft“, fügt der Arzt hinzu als er mir die Hose wieder hochzieht. Es tut gut alleine mit meinem Freund zu sein, er liegt neben mir, hält mich und hilft mir durch die Wehen zu kommen. Es sind noch zwei bis ich den Wiederstand aufgebe die Wehen lautlos durchzustehen. Das noch mehr Leute im Haus sind vergesse ich einfach. Nur Zorro, unser Kind und ich. Die Pausen werden kürzer, die Wehen stärker und länger, es wird langsam anstrengend. Es ist noch eine Stunde bis zum Neujahr, meine Wehen kommen alle fünf Minuten, unverändert stark. Das einzige was ich plötzlich habe, ist der Drang mich zu bewegen. „Ich will aufstehen“, sage ich aus dem nichts. Zorro schaut mich verdutzt an. „Das ist in Ordnung, das kann helfen“, bestätigt mein Arzt, der seit einer halben Stunde mit im Zimmer ist, die unausgesprochene Frage meines Freundes. Beide stützen mich, als ich ein bisschen auf und ablaufe, als die Wehe kommt fühlt es sich so viel besser an mit Bewegung den Schmerz zu ertragen. Silvester hatte ich mir anders vorgestellt aber ich freue mich, dass ich mein Kind bald in den Armen halten kann. Nach einer Weile lege ich mich wieder hin, am liebsten würde ich jetzt schlafen. Doch das geht nicht, dass weiß ich. Kurz vor Mitternacht steckt Laws Freund seinen Kopf ins Zimmer. „Ich komme“, sagt Law daraufhin. Erst vor paar Minuten hatte er mir gesagt das sich seit dem Abendessen nicht viel getan hat. Ich verstehe nicht was gerade los ist, wieso sein Freund im Zimmer ist. „Kuina fragt nach dir“, wendet sich Laws Freund an Zorro. Ich schaue auf die Uhr und verstehe was Sache ist, sie wollen alle das Feuerwerk schauen mit ihren Liebsten. Zorro wirkt hin und her gerissen, ich sehe ihm an, dass er mich nicht aus den Augen lassen will aber auch das er mit Kuina draußen das Feuerwerk ansehen will. Ich lasse die Wehe vorübergehen und dann richte ich mich entschlossen auf. „Ein paar Minuten will ich mit“, sage ich und gebe zu verstehen das er mir beim Aufstehen helfen soll. „Du…“, setzt Zorro an. „Hol uns doch bitte Jacken und Schuhe, bitte“, richtet sich Law an seinen Freund. Kurz darauf werde ich warm eingepackt die Treppe hinuntergetragen, gehen kann ich zwar noch aber bestimmt keine Treppen mehr. Wie die anderen mich ansehen, weiß ich nicht ich habe meinen Kopf auf Zorros Schulter gelegt und die Augen geschlossen, weiß das jeden Moment die nächste Wehe kommt. Und da ist der Schmerz, ein Stöhnen kann ich nicht ganz vermeiden aber wenigstens geht es schnell vorbei. „Setz mich ab“, flüstere ich. Zorro setzt mich auf einen Gartenstuhl, auf dem eine warme Decke gelegt wurde und gleich darauf werde ich auch noch in eine weitere eingepackt. Kuina ergreift meine Hand und lächelt müde, dann hockt Zorro sich hin und zieht sie auf sein Bein. Meine kleine Familie. In dem Moment beginnt das Feuerwerk, es ist Neujahr. Ein paar Minuten kann ich es genießen, wie alle ein frohes Neues Jahr wünschen, wie ein paar Fotos gemacht werden und dass meine Geschwister mir versprechen ab sofort immer für mich da zu sein. Mit ihnen Anstoßen kann ich nicht, aber das würde ich später nachholen. Zorro lässt auch die Finger vom Sekt, obwohl ich ihm sagte das er ruhig mit Anstoßen kann. Gerade fühlt es sich alles wie ein Traum an. Kuina hat sich gegen mich gelehnt ihre Augen sind zugefallen. Ihre kleine Hand liegt auf der Oberseite meines Bauchs. Aber sie versteht nicht wieso mein Bauch sich anspannt und ich den Schmerz nicht lautlos über mich ergehen lassen kann. Mit Kuina auf meinem Schoss schaue ich Hilflos zu, wie Sanji die nächste Wehe alleine durchsteht. Seine Hände umschließen die Armlehne des Stuhls. Law kommt zur Hilfe. „Wir sollten wieder reingehen“, richtet er sich an mich. Ich sehe zu Koshiro, der den Welpen an der Leine hat dann zu Zeff, der Anstalten macht mir meine Tochter ab zu nehmen, doch Niji kommt ihm zuvor. „Na komm Kleine, wir gehen wieder ins Wohnzimmer, du wolltest mir doch noch einen Film zeigen“, sagt er. „Ja, den müssen wir noch schauen“, murmelt sie und lässt sich auf den Arm nehmen. Sanjis Bruder zwinkert mir zu und führt die Truppe zurück ins Wohnzimmer. Ich bringe Sanji sofort ins Schlafzimmer zurück, ziehe ihm die Wintersachen aus und bin dann wieder seine Stütze. Bei jeder Wehe fühle ich mich hilfloser, ihn in Schmerzen zu sehen setzt mir zu. „Es geht jetzt etwas schneller voran“, merkt Law an. „Wie lange schätzt du?“, frage ich. „Stunde würde ich sagen“, gibt er mir zur Antwort. Mein blonder Freund schwitzt und bricht mir beinahe die Hand, er muss große Schmerzen durchstehen. Ich kann ihm nur gut zureden, zu gern würde ich ihm den Schmerz abnehmen. Law hat inzwischen ein paar Utensilien bereitgelegt. Er tastet erneut Sanjis Muttermund ab. „Okay, wir sind soweit, da hat es plötzlich jemand eilig“, lächelt er. Bevor die Wehen zu stark wurden, hat mein Freund mich angewiesen hinter ihm Position einzunehmen. Ich fühle mich immer noch hilflos, aber ihm scheint es Sicherheit zu geben, dass er gegen mich lehnt. Und dann geht alles schneller als gedacht, Law weißt ihn an zu pressen. Ich kann nur Zuschauer sein wie Sanji die ganze Arbeit erledigt. „Sehr gut, ich kann das Köpfchen sehen“, sagt der dunkelhaarige Arzt schneller als ich es erwartet habe. Damit zaubert er kurz ein Lächeln in das Gesicht meines Freundes. Wahrscheinlich kann man Sanji inzwischen auch unten hören, aber da ganz plötzlich ist es still und das quengeln eines Babys geht durch den Raum. Law hält unser Kind in seinen Händen. Behutsam legt er das kleine Wesen auf Sanjis Brust. „Ein kleiner Junge“, verkündet er. Ich bin wie verzaubert. Er hat meine grünen Haare geerbt, eine kleine Stupsnase und definitiv Sanjis hellere Hautfarbe – einfach perfekt. Ich traue mich gar nicht den Kleinen zu berühren, er sieht so zerbrechlich aus. Er hat mich vollkommen im Bann, bis Law mir eine Schere reicht und mich anweist die Nabelschnur durchzuschneiden. Sanji legt seine Hand auf meine und wir tun es gemeinsam. Er sieht erschöpft aus aber glücklich. Ich weiß nicht wie lange wir einfach nur dagesessen haben, doch schließlich musste ich aufstehen. Law drückt mir meinen Sohn in die Arme, damit Sanji in ein frisches Bett mit frischer Kleidung schlüpfen kann. Er sieht glücklich aus und gleichzeitig sieht man wie müde er ist. Sobald er liegt reiche ich ihm unseren Sohn wieder. „Wie heißt der Kleine denn?“, will Law wissen, nachdem er die Geburtsurkunde soweit ausgefüllt hat, dass nun die erste kleine Untersuchung für den jungen Mann ansteht. „Lorenor Kouki“, antwortet Sanji. Über den Vornamen hatten wir geredet, nicht über den Nachnamen. Ich strahle, dass unser Sohn meinen Namen trägt macht mich stolz. Nur ungern gibt Sanji unseren Sohn her, aber es muss sein und Law ist schnell aber gründlich, frisch gewickelt und in seinem Strampler geht’s zurück in die Arme meines Freundes. Ich höre wie jemand die Treppe hochkommt und dann zaghaft an die Tür klopft, Law öffnet, es ist Kuina in Begleitung von Zeff und Koshiro. Sie treten ein, denn Sanji winkt Kuina gleich zu sich, damit sie ihren Bruder ansehen kann. Sie strahlt und ist ganz vorsichtig als sie ihre Hand auf seinen Kopf legt. „Kouki heißt dein kleiner Bruder“, sage ich, laut genug das die anderen zwei es auch mitbekommen. Auch die Beiden scheinen einverstanden zu sein mit unserer Namenswahl. Müde legt Kuina ihren Kopf auf mein Bein. Ich nehme sie hoch und bringe sie ins Bett, wird auch höchste Zeit, ein Blick auf die Uhr zeigt mir das es schon zwei Uhr ist. Als ich wiederkomme stehen auch Sanjis Geschwister in der Tür. Ich schiebe allerdings alle sanft aus dem Zimmer, ich kann meinem Freund ansehen, dass es ihm zu viel wird. Nachdem ich unseren Besuch verjagt habe, hole ich die Wiege in unser Zimmer. Wir hatten ausgemacht, dass wir den Kleinen die erste Nacht hier schlafen lassen. Vorher jedoch gibt es die erste Mahlzeit aus der Flasche, denn Stillen will Sanji nicht. Law gibt uns noch ein paar Tipps und verlässt uns dann, wir hatten schließlich Koshiro, der das vor ein paar Jahren prima mit Kuina gemeistert hat, also einen Experten gleich nebenan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)