Terranova von Natsuki-Yuki (Eine neue Welt) ================================================================================ Prolog: Das Leben ist nicht immer so, wie es sein sollte -------------------------------------------------------- „Mensch habt ihr das gesehen, es ist endlich auf dem Markt“ schrie ein Junge durch den Hof und seine Freunde antworteten ihm, dass er dies nun schon den ganzen Schulweg über erzählt hatte. Obwohl er sie augenscheinlich mit seiner Begeisterung nervte, hörte der Junge nicht auf davon zu berichten und seine Freunde hatten keine Wahl sie mussten zuhören. Der Junge redete von dem Online Game Terranova, ein Spiel in welchem man seine eigene Realität erschaffen konnte. Schon länger war es für gut bezahlende Menschen zu haben, nun jedoch war es auch für normale Menschen erschwinglich geworden. Eine Welt welche erschaffen wurde und kaum Regeln hatte und nur darauf wartete erkundet zu werden, das war Terranova. Der Name bedeutete, neues Land und passte perfekt zu diesem Spiel und wahrscheinlich würde es an Bedeutung gewinnen. Es sollte die Platzprobleme der Menschen vermindern. Denn wenn der Reale Körper gut versorgt war, konnte man theoretisch ewig im Spiel bleiben, so versprach es der Hersteller. Aber diese Versorgung war kaum zu bezahlen und deshalb würde es für die meisten Menschen wohl nur ein Online Game bleiben. Ein Online Game, welches so Realistisch war, dass man aufpassen musste die Magie nicht auch in der Realität anwenden zu wollen. Und genau dieses Game, über welches der Junge so begeistert berichtete, spielten auch Noah und Ken. Sie waren Kinder zweier alter Familien, welche streng den Traditionen folgte. Seit Generationen agierten diese Familien zusammen und deshalb wuchsen die beiden auf wie Brüder. Sie entkamen ihrer engen und feindseligen Welt, indem sie nachts während ihr Körper ruhte in Terranova lebten. Wenig begeistert machten diese beiden sich jeden Morgen auf den Weg zur Schule, denn sie wussten erst am Abend, waren sie wieder dort, wo sie sich wohl fühlten. Nun mussten sie erst einmal ihre Realität hinter sich bringen. Diese bestand darin von sieben bis dreizehn Uhr in der Schule dem Unterricht zu folgen und zu schauen, dass sie während den Pausen möglichst weit weg von ihrer Klasse waren. Denn diese bestand nur aus Kindern Traditioneller Familien, einflussreichen Ministern und Firmenchefs ihrer Stadt. Damit war hier in ihrer Klasse so ziemlich jeder, der Macht und Geld hatte. Somit wurden sie von anderen gemieden, denn niemand wollte ärger mit ihnen haben, weshalb ihnen nichts anderes übrig blieb, als untereinander zu streiten. Die Klasse war als Chaosklasse bekannt, denn niemand maßregelte sie, aus Angst vor ihren Eltern. Da Noah und Ken immer fleißig lernten und auch nach Schulschluss, häufig in der Bibliothek zu finden waren, waren sie Empfänger vieler Streiche, die die einzige Clique der Klasse nur zu gerne spielten. Ihre Schulzeit war mit dem Wort Horror eigentlich ganz gut beschrieben und Hoffnung auf Besserung bestand nicht. Jedoch endete ihr Martyrium damit nicht, zu Hause angekommen mussten sie das Kampftraining von Noahs Vater über sich ergehen lassen. Dieser wollte, dass sie starke Männer und würdige Nachfolger werden, übertrieb es jedoch regelmäßig. Eine falsche Bewegung oder eine nicht sofort Verstande neue Erklärung brachte ihnen Schläge ein. Kaum ein Tag verging an welchem sie nicht neue blaue Flecken oder Schürfwunden davon trugen. Sie konnten verstehen, weshalb ihre älteren Geschwister abgehauen waren. Niemand konnte dies auf Dauer Seelisch verkraften und wären sie alleine gewesen, wären sie daran wahrscheinlich auch schon längst zerbrochen. Doch sie hatten einander und vor allem hatten sie Terranova. Die Menschen die sich dort in ihrer Gilde zusammen gefunden hatten gaben ihnen Kraft und so konnten sie zu Hause bleiben, um ihre jüngeren Geschwister diese Tortur zu ersparen, welche ihnen ihre älteren Geschwister aufgebürdet hatten mit ihrem verschwinden. Kapitel 1: Die ausgesuchte Familie ---------------------------------- „Wir gehen zu Bett“ sagte Noah und verabschiedete sich mit Ken vom Abendessen. Die beiden ließen sich nichts anmerken, aber ihnen tat alles weh. Die neue Lektion an diesem Tage war grausam und brachte ihnen viele Schläge ein. Ihre Väter wünschten ihnen Teilnahmslos eine Gute Nacht, doch ihre Mütter folgten den beiden Jungen und lotsten sie auf den Hinterhof. „Geht euch noch waschen eine warme Wanne steht für euch an der Quelle bereit“ meinte Noahs Mutter und deutete, dass sie mit Kens Mutter streife stehen würde. Denn wenn ihre Männer dies herausfänden, würden sie die Kinder noch mehr schlagen. Jedoch hatten sie keine Macht, nicht einmal die Macht mit ihren Kindern davon zu laufen, denn in dieser Stadt herrschte das Geld. Froh über diese Geste stiegen die beiden Jungen in die Wanne und spürten sofort, wie ihre verkrampften Muskeln wieder locker wurden. Das warme Wasser tat ihnen gut und sie dankten ihren Müttern dafür. Dann schlossen sie sich in ihrem Zimmer ein und freuten sich auf ihr zweites Leben. Sie legten sich auf ihre Betten und legten die Brillen und Kopfhörer an, welche sie zum Spielen brauchten. „Gute Nacht Ken“ sagte nun Noah und dieser erwiderte diesen Gruß bevor, sie ihre Augen schlossen und wo anders wiedererwachten. „Ach wie ein Traum ist das hier oder Kisho“ fragte nun Noah seinen Freund und nannte ihn beim Ingame Namen. „Mir tut nichts weh, das ist wirklich traumhaft Shikaku“ gab Kisho zurück und bestätigte die Worte seines Freundes Noah. Sie lagen wie auch in der Realität im selben Zimmer und die Morgen Sonne strahlte durch das Offene Fenster herein. Sie zogen sich nun an und machten sich auf den Weg einen Stock tiefer. Dort herrschte schon reges Treiben und sie wurden fröhlich begrüßt. „Mensch da seid ihr ja, wir dachten schon ihr habt verschlafen“ sprach sie nun ein Junge an, welcher Mirrow genannt wurde und sich erstaunlich gut mit den beiden verstand. Er deckte gerade den Tisch um zu Frühstücken, denn dies war bei ihnen Tradition. Sie lebten hier in Terranova ein zweites Leben und dieses startete, wenn sie in der Realität schliefen. Dann begann hier der Tag und sie alle liebten das normale an ihren Tagesablauf. Auch wenn viele andere Gilden dies nicht verstanden und sich fragten, weshalb sie überhaupt beisammen waren, wenn sie keine Dungens abschließen und seltene Items erkämpfen wollten. „War ziemlich stressig drüben, wir mussten noch einmal kurz schwimmen, sonst könnten wir uns nach dem Training, Morgen nicht mehr rühren“ gab nun Shikaku zurück und niemand stellte ihnen nun noch Fragen. „Nun gut Meister, du bist der beste im Frühstück machen, also zaubere uns etwas Schönes“ meinte nun Shiela und deutete auf die Pfanne die auf dem Herd stand. Alle sahen nun gespannt auf Shikaku und er seufzte resignierend. Er wusste er hatte keine andere Wahl, seine Gilde bevorzugte nun mal sein Essen. Alle hatten schon versucht etwas zu kochen, doch hatte man in der Realität damit keine Erfahrung, so war es unmöglich etwas in Terranova herzustellen. Natürlich ersetzte dieses Mahl keine richtige Mahlzeit, aber es fühlte sich gut an gemeinsam zu essen. Und auch wenn das Essen nicht Real war, so konnte man doch gutes und schlechtes Essen durch den Geschmack unterscheiden. Nachdem sie das Frühstück beendet hatten ging alles seinen gewohnten Gang. Sie alle liebten ihre Gilde, sie war wie eine große Familie für sie. So spülen sie ab und einige machten sich dann auf den Weg in die Nahe gelegene Stadt um einzukaufen. Andere sammelten Kräuter und erledigten einige Aufgaben von Terranova um Geld zu verdienen. Wieder andere kümmerten sich um das Haus und die Umgebung. Täglich wechselten sie ihre Aufgaben, denn nur so wurden alle gleich stark. Denn auch wenn sie nicht regelmäßig große Kämpfe absolvierten und nicht extra auf die Suche nach Speziellen Gegenständen gingen, so waren sie doch die stärkste Gilde in Terranova und jeder wollte sie herausfordern. Erst dachte alle sie seien schwach und wären einfach zu besiegen, doch schnell wurden sie eines Besseren belehrt. So wurde es für die Gilde normal ständig Wachsam sein zu müssen, wenn sie außerhalb ihres Gildengeländes waren. Und trotz dieser ständigen Angriffe waren sie alle fröhlich und nichts konnte die Gilde trennen. Und nun da Wochenende war wussten alle Fascia di Oro, war diese beiden Tage auch nachts aktiv. Sonst war die Gilde nur am Tage anwesend und verschwand spurlos vor Einbruch der Dunkelheit. Was in der Realität der Aufgang der Sonne war. „Was für ein Stress einkaufen immer ist“ jammerte Mirrow als er mit Shikaku und Kisho zurückkam. „Du solltest mal Kräuter sammeln gehen, da ist es nicht viel besser“ fügte Taku an und ihre Reaktionen wurden belustigt aufgenommen. Denn natürlich wurden diese beiden Gruppen ständig attackiert, in der Hoffnung einen von ihnen zu besiegen und berühmt zu werden. „Die Silbernen Wölfe haben uns auch heute wieder eine Herausforderung geschickt, ich weiß nicht ob wir sie noch länger abweisen können“ meinte Halvar, nachdem alle wieder zurück waren von ihren Aufgaben. „Die roten Schwingen auch, die sind echt nervig“ gab auch Morgan in die Runde und alle sahen sie nun zu Shikaku. Ihr Gildenmeister sollte entscheiden was sie tun sollten, denn noch niemals war eine seiner Entscheidungen falsch. „Es bringt nichts, lasst uns ein Turnier veranstalten und die stärkste Gilde küren, sonst stellen die uns noch lange nach“ gab Shikaku als Antwort und diese Idee fanden nicht nur seine Gildenmitglieder gut, auch die anderen Gilden waren damit einverstanden. So wurde in kürzester Zeit ein Turnier zwischen diesen drei Gilden organisiert und es wurden spannende Kämpfe. Am Schluss mussten sich die Silbernen Wölfe und die roten Schwingen jedoch geschlagen geben, denn noch niemals standen sie einer Gilde mit solch einer Verbundenheit gegenüber. „Ich bin erschüttert, dass wir verloren haben, jedoch möchte ich euch trotzdem gratulieren. Ich bin noch niemals einer Gilde begegnet, die so eingespielt war und sich so sehr Vertraute wie ihr“ sprach nach dem Turnier Bailey, der Gildenmeister der Silbernen Wölfe Shikaku an und reichte ihm seine Hand zur Versöhnung. Denn sie hatten die Gildenmitglieder von Fascia di Oro ganz schön genervt bis sie dieses Turnier vorschlugen. „Auch wir wollen euch gratulieren und hoffen ihr nehmt unsere Entschuldigung an“ sagte nun auch die Gildenmeisterin der roten Schwingen, welche auf den Namen Sherry hörte. Fröhlich nahm Shikaku diese entschuldigen an und somit schlossen diese Gilden das Dreier Bündnis. Auch wenn anfangs nur Fascia di Oro sich wie eine Familie benahm, so fanden auch die anderen Gilden bald Gefallen daran. Im Gebiet von Fascia di Oro wurden zwei weitere Häuser errichtet und gemeinsam lebten alle dieses dreier Bündnisses nun in Terranova. Jede Nacht waren sie online und freuten sich den ganzen Tag auf ihre Online Familie. Zu Beginn des Sommers gab es ein großes Fest und alle Gilden feierten zusammen. Dort erzählten die Mitglieder von Fascia di Oro auch ihren Freunden, dass sie sich in dieser Woche zum ersten Mal offline treffen würden. Deshalb könnten sie an diesem Wochenende auch nicht online sein. Alle wünschten ihnen nun viel Spaß und hofften sie würden ihnen nach dem Wochenende davon erzählen. Die Silbernen Wölfe und die roten Schwingen hatten sich vorgenommen die Felder zu bepflanzen und gute Pflanzen zu züchten, damit sie bessere Tränken herstellen und auch Geld sparen könnten, wenn es ums Essen ging. Ohne welches man online natürlich nicht verhungert, jedoch schwanden die Lebenspunkte, wenn man nicht regelmäßig aß. Dies hatten sie erst vor kurzen herausgefunden, als sich einige geweigert hatten online zu essen. Das Fest war wunderschön und alle waren fröhlich sie tanzten, lachten und aßen gemeinsam. Und als der Tag in Terranova dem Ende entgegen ging, verabschiedeten sich alle voneinander und wünschten Fascia di Oro viel Vergnügen offline. Diese freuten sich schon auf dieses Treffen und versprachen sich pünktlich zu sein. Dann gingen sie offline und wussten am frühen Abend, würden sie sich endlich treffen. Sehr überrascht waren sie, als sie den Treffpunkt festlegen und bemerkten sie alle Lebten in derselben Großstadt. Natürlich überlegten sie alle ob sie sich eventuell offline schon kannten. Aber sie vereinbarten vorher keine Identitäten auszutauschen, denn sie wollten sich alle auf dieses Treffen freuen. Noah und Ken wachten nun pünktlich auf und versteckten die Brillen und Kopfhörer wieder, denn ihre Väter wussten nichts von ihrem Onlineleben. Ihre Mütter hatten diese Dinge für sie gekauft und damit ihren Söhnen ein weiteres Leben geschenkt. Heute war Sporttag aller Schulen und da dies ein wichtiges Ereignis war in ihrer Stadt, kamen dort alle Familien zusammen und feuerten ihre Kinder an. Auch wollte man sich hier zeigen und niemand wagte nicht zu erscheinen. Schrecklich war dies für diejenigen, die sich mit ihren Eltern nicht verstanden oder wo die Ausgezogen Geschwister extra zurück kamen um die perfekte Familie Mimen zu können. Natürlich freuten sich Noah und Ken auf ihre Geschwister, jedoch war ihnen auch bewusst, ihr Leben wäre um einiges besser, wenn sie nicht abgehauen wären. So begrüßten sie sie fröhlich und gemeinsam gingen ihre Familien zu dem Sporttag. Dort stellte sich jedoch heraus, dass sieben Mitglieder ihrer Klasse fehlten und sie somit nicht an den Teamwettbewerben teilnehmen durften. Was natürlich die Familien mehr ärgerte als die Klasse selbst, denn sie alle standen ihren Eltern nicht sehr nahe. Die Familien der abwesenden bekamen nun den Ärger der anderen ab und sie alle stritten nun mehr, wie sie ihre Kinder anfeuerten. Dies übernahmen nun die älteren Geschwister und sie alle vergaßen ihre Abneigung ihnen gegenüber, denn es tat ihnen gut angefeuert zu werden. Gerade als nun die Mittagspause eingeläutet wurde und alle sich etwas beruhigt hatten, verfinsterte sich der Himmel. Jedoch fing es nun nicht an zu regnen wie sie es gewohnt waren. Nein es kam kein Wasser vom Himmel, sondern Meteoriten welche unsanft in der ganzen Stadt einschlugen. Panisch drängten nun alle in den Bunker unter der Schule und auch wenn sie sich sehr beeilen. Nicht alle kamen dort lebend an, viele wurden schon zuvor erschlagen und einige wären zertrampelt worden, wenn sich nicht jemand gefunden hätten, welcher ihnen wieder auf die Beine halfen. So sehr sich nun die Klasse von Noah und Ken auch nicht leiden konnte, sie reichten sich gegenseitig eine helfende Hand und so kamen sie als einzige Klasse komplett im Bunker an. Also zumindest diejenigen die nicht schwänzten waren in Sicherheit. „Hat jemand Mia gesehen? Mia wo bist du“ schrie eine Mutter in der Eingangshalle des Bunkers und ihre Stimme war überall zu hören. Denn alle waren so geschockt, dass sie nichts mehr sagen konnten. „Alles wird gut, Mia ist hier bei mir“ antwortete nun Noah, welcher das Kind vom Boden aufgesammelt und mitgenommen hatte. Glücklich schloss die liebende Mutter ihre Tochter in die Arme und auch der Rest von Noahs Klasse hatte Kinder die einfach überrannt worden waren aufgesammelt und so vor einem grausamen Tod zertrampelt zu werden gerettet. Nach einander gingen diese Kinder nun zurück zu ihren Eltern und die Familien der Klasse sahen ihre Kinder skeptisch an. „Was habt ihr da getan“ fragte nun Noahs Vater seinen Sohn und seine Stimme ließ keinen Zweifel, dass ihm dies nicht gefiel. Noah hatte jemand schwaches gerettet und die schwachen waren es nicht wert zu Leben, das war die Devise von Noahs Vater. „Das Richtige“ gab Noah kurz zurück und wollte eigentlich gar nicht darüber reden. Denn er empfand nicht dass dies ein Grund für eine Rüge war. Jedoch reichten diese wenigen Worte um einen Schlag von seinem Vater zu bekommen, welcher ihn zu Boden warf. Fassungslos wurde er nun angesehen und als er bemerkte, dass er ja nicht zu Hause war, wollte er seinem Sohn wieder auf die Beine helfen. „Finger weg“ sagte nun Ken und trat zwischen Noah und dessen Vater. Er half Noah wieder auf die Beine und beide verschwanden in dem Raum für Erste Hilfe. Wo Noah nun einen Eisbeutel für seine Wange bekam. Als es Noah nun wieder besser ging, sahen sie sich etwas im Bunker um und gingen ein Stockwerk nach oben. Denn dort im Umkleideraum der Schule, welcher auch schon im Bunker lag, waren ihre Taschen welche sie nun holten und dort auch ihre Klasse trafen. Auch sie hatten den Mut in den Umkleideraum zu gehen, waren damit jedoch die einzigen. Sie nahmen ihre Rucksäcke mit und machten sich auf den Weg in den mittleren Teil des Bunkers, wo sonst noch niemand war. Denn im Untergeschoss nahmen einige die Namen der Anwesenden auf und verteilten Zimmer. Jedoch kristallisierte sich bald heraus, für diesen Bunker waren sie zu viele Menschen. Die Rationen waren für weniger Menschen berechnet als wirklich in den Bunker hineinpassten und einige forderten schon panisch, dass jemand gehen müsste, damit sie überleben konnten. Jedoch waren es gerade diese Menschen die nicht hinaus wollten und riesige Feiglinge waren. Um nun etwas Ruhe in die Angelegenheit zu bringen schlugen einige Polizisten vor fünfzehn Personen auszulosen, die den Bunker verlassen müssten. Obwohl dies eine sehr geringe Anzahl war, reichte sie um die erhitzen Gemüter zu beruhigen. Egal wer ausgewählt werden würde sie müssten dann den Bunker verlassen, diese Regel legten sie alle gemeinsam fest. Durch Zufall wurden nun fünfzehn Namen von der Liste der Anwesenden ausgesucht und die Überraschung war groß als es nur die Familien von Noahs Klasse traf. Natürlich waren diese alles andere als begeistert, denn sie waren alle sehr mächtig in dieser Stadt und deshalb sahen sie es nicht ein ihre ältesten Kinder gehen zu lassen. Kapitel 2: Freiwillig hinaus, in ein anderes Leben -------------------------------------------------- Die Familie Noahs wehrte sich, sie wollte trotz der Auslosung wer aus dem Bunker hinaus musste nicht von ihrem ältesten Sohn ablassen. War er doch das Sinnbild der Familie, schlau und erfolgreich in der Schule. Gerade kam er von einem Auslandsjahr zurück und sollte in der Zukunft die es nun eigentlich nicht mehr gab die Familien Geschäfte übernehmen. So zumindest hatte Noahs Vater seine Abwesenheit, allem anderen erklärt und dachte irgendwann würde er schon wieder zurückkommen. Er verstand nicht das sein Sohn eigentlich vor der Brutalität und dem engstirnigen denken seiner Familie geflohen war. „Ich geh freiwillig“ hörten nun plötzlich zwischen allen Debatten die streitenden. Und wurden nun ruhig, denn der Ursprung war der jüngste Sohn der Familie und das schwarze Schaf. „Bevor ihr mich dazu zwingt, werde ich freiwillig seinen Platz einnehmen. Ihr könnt mich ja sowieso nicht leiden, dann ist es besser ich gehe“ sagte nun Noah und wurde fassungslos angesehen. „Aber…nein ich wurde ausgelost ich gehe. Außerdem wieso sagst du ständig, dass dich alle hassen“ protestierte nun der älteste und sein Bruder lächelte ihn an. „Wir sind eine Chaos Klasse, weil wir uns in der Schule austoben. Denn zu Hause hat es keiner von uns leicht“ sagte Noah und wurde verwirrt angesehen. Dann zog er an seinem T-Shirt und als er es ausgezogen hatte zeigte er seiner Familie und den umstehenden seinen Rücken. „Vater konnte sich nie beherrschen seid ihr ins Ausland seid. Machte ich nicht die gewünschten Fortschritte schlug er mich“ begann Noah, wurde jedoch von seinem Vater laut unterbrochen welcher streng sagte er solle sich gut überlegen was er hier erzählte. „Die Wahrheit ist unser höchstes Gut. Du gingst mit einem Messer auf mich los und hast unsern Hund Bello getötet als er mich beschütz hat. Mich schlosst du damals ein und sagtest allen ich wäre traurig, dass meine Brüder weg wären“ sagte nun der eigentlich für alle schüchterne Junge. Fassungslos wurde er angesehen und sein Vater musste sich nun sehr beherrschen nicht auszuflippen. Er stellte seinen Sohn nun als Lügner da, denn er war ein Nichtsnutz der nur lernen konnte und sonst nichts. Noah ließ diese Worte unkommentiert im Raum liegen und meinte zu seinem besten Freund Ken, sie sollten sich vorbereiten. Denn auch wenn dies vor der Auslosung entschieden wurde, es wäre unklug noch am Abend hinaus zu gehen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Bibliothek, welche wie der Bunker unter der Erde lag und dort wollten sie einige nützliche Bücher mitnehmen. Denn außerhalb des Bunkers war ein Kriegsgebiet, sie mussten damit rechnen, dass nichts mehr so war wie vorher. Die beiden suchten nun Stadtpläne heraus und Pläne für die U-Bahn-Tunnel. Ein Pflanzenlexikon und ein Buch über Krankheiten wanderten auf ihren Stapel. Die Streber die nichts trennen konnte, bewiesen gerade großes Organisation Talent und wurden von ihrer Klasse aus dem Geheimen raus genauestens beobachtet. Sie waren als Chaosklasse bekannt, keiner konnte sie wirklich leiden, da sie viel Schabernack anstellten und kaum bestraft wurden, da ihre Eltern wichtige Persönlichkeiten waren. Jedoch hatte dieses Verhalten einen Grund, genau wie Noah zuvor verkündete. Auch sie spürten den Druck ihrer Eltern und waren somit zu Hause Opfer von Schlägen und Anfeindungen. Ihre Geschwister bekamen davon niemals etwas mit, denn ihre Generation war viel unterwegs. Deshalb flüchteten sie alle in die Virtuelle Welt und fanden dort was sie suchten. Unter ihrem Gildenmeister fanden sie zu sich und eine Familie die sich beschützen wollten. Und obwohl sie sich so sehr halfen kannten sie die wahren Menschen hinter den Charakter nicht. Doch nun spürten sie irgendetwas an diesen zwei Strebern war ihnen bekannt. Obwohl sie sterben konnten entschlossen sich diese beiden dazu freiwillig hinaus zu gehen, was war nur ihr antrieb? Während sie nun die zwei beobachteten reifte in der Klasse eine Entscheidung und nach einer guten Stunde war sie fertig. Sie schlossen sich den beiden an und entschieden mit den anderen die Plätze zu tauschen. Sie gaben ihren sicheren Platz im Bunker auf, denn ihre Online Familie wollte sich eigentlich am heutigen Tage im Einkaufszentrum treffen und über das Wochenende in die Berge türmen. Weshalb sie alle eine Tasche gepackt hatten um Campen zu gehen und somit mehr bei sich hatten wie der ganze Rest hier unten. Überrascht waren Noah und Ken als ihre Klasse sich zu ihnen gesellte und fragte, was sie den schon herausgesucht hatten. Obwohl sich die Klasse welche online kaum zu trennen war im Real Life nichts miteinander zu tun haben wollten. War ihr offlinetreffen der Grund dafür, dass sie sich zusammenrissen. Und es dauerte keine weitere Stunde bis sie immer mehr Gemeinsamkeiten entdeckten, sie begannen zu Zweifeln ob sie sich wirklich so fremd waren wie sie dachten. Und als nun Noah meinte seiner Meinung nach hätten sie nun alles Wichtige eingepackt was ihnen helfen könnte. Entschlossen sie sich dazu schlafen zu gehen und am nächsten Morgen noch einmal zu duschen. Fassungslosigkeit durch zog die Menschen welche im Bunker waren, denn alle bis auf Ken welcher sofort ausgelost wurde, entschieden sich freiwillig dafür hinaus zu gehen in das Kriegsgebiet und damit eigentlich den sicheren Tod. Keiner verstand was sie am Tage zuvor zusammengesucht hatten und dass sie nun duschten und sich fertig dafür machten hinaus zu gehen, verstanden sie noch weniger. Als die Klassen nun Geschlechter getrennt duschte und sich dann anzog war das Erstaunen groß. Sie alle hatten so einige Narben und mussten zugeben diese hatte noch niemals zuvor jemand gesehen. Jedoch war es auch ziemlich ungewöhnlich, dass sie alle Kleidung zum Wechseln dabei hatten und Rucksäcke. Als nun allerdings Noah sich fertig gemacht hatte und seinen Rucksack Schulterte und auch Ken dasselbe tat, glaubte die Klasse ihren Augen nicht. Die beiden Nerds sahen ganz anders aus und genauso wie zwei Personen welche sie Online kannten. „Kisho nun trödeln nicht, ach nein Ken beeil dich“ sagte nun Noah und das Bild und der Namen passten zusammen. Bevor sie diese Beobachtung jedoch erfragen konnten, waren die beiden auch schon draußen. Dann fing das Getuschel an, denn noch immer wussten sie nicht dass sie eigentlich online zusammen waren. Nur einige wenige kannten sich schon offline, weil sie gemeinsam anfingen zu spielen. Ihre scheu verabschiedete sich nun und sie zogen die Kleidung an welche sie für das offline treffen vorbereitet hatten. Dieselbe Kleidung wie online wollten sie tragen um sich erkennen zu können. Jedoch blieben Noah und Ken die einzigen welche diese auch offen trugen. Alle anderen wollten erst draußen die manchmal doch recht ungewöhnliche Kleidung offen tragen. Denn sonst würden ihre Familien noch mehr glauben sie seien verrückt geworden. Nachdem sie nun alle fertig waren gingen sie nach draußen und wurden genau begutachtet. Allen fiel jedoch sofort auf das Noah und Ken nicht hier waren. „Haben sie es sich nun doch anders Überlegt diese Lügner“ spottete nun Noahs Vater und zog damit wieder einige auf seine Seite. Denn seit den Worten am Tage zuvor tuscheln viele über ihn und mieden seine Nähe. „Er wollte gestern nur euer Mitleid einheimsen, deshalb hat er gelogen und…“ begann nun Noahs Vater und schien gefallen an diesen Worten zu finden, wurde jedoch unterbrochen bevor er voll in Fahrt war. „Meine Worte entsprachen der Wahrheit, weshalb sollte ich Lügen“ sprach nun eine feste Stimme und Noah kam mit Ken in die große Halle. Vor sich trieben sie zwei gefesselte Männer her und wurden überrascht angesehen. Denn auch ihr Erscheinungsbild hatte sich drastisch verändert. Mit der Kleidung welche sie online trugen, würde sie niemand mehr als Nerds beschimpfen. Sie sahen aus wie zwei junge Männer, die wussten was sie wollten und sich durchaus auch zu wehren wussten. Selbstsicher liefen sie nun zu Noahs Vater und blieben vor ihm stehen, dieser konnte seine Überraschung nicht verbergen und starrte Noah direkt an. „Vater“ begann nun Noah und alle Blickten auf den jungen Mann welcher in diesem Aufzug wirklich erwachsen aussah. „Es ist eine Straftat jemanden zu einem Mord zu zwingen, du solltest dich schämen“ fügte Noah an seine Begrüßung an und Fassungslos wurde er nun angesehen. Ken erklärte nun, dass diese beiden sie erst die Treppe runter stießen und als dies nicht klappte kaltherzig auf sie ein schlugen. Jedoch bald aufhörten und ihnen erklärten was dies sollte. Noahs Vater hatte sie dazu gezwungen die beiden zu beseitigen, denn nur wenn sie verschwinden würden, wäre ihr Clan stark genug um in die Zukunft zu blicken. Noah wäre sowieso ein Reinfall also sollte er sterben. Jedoch hatte dieser sie nun eines Besseren belehrt, er hatte durchaus die Fähigkeiten welche sein Vater nicht sah. „Schabernack, er ist ein Nichtsnutz und hat deshalb kein Recht sich Mitglied unserer Familie zu nennen. Ihn zu beseitigen ist nichts Schlimmes“ antwortete nun der Mann um den alle Gespräche gingen und keiner wollte seinen Ohren trauen. Noahs Vater ging nun auf ihn los und erwartete leichtes Spiel zu haben, jedoch war Noah wohl darin geübt ihm auszuweichen und konterte die Angriffe seines Vaters gekonnt. Der Nerd, welcher niemals gut war ihn Sport zeigte nun was er konnte und als sein Vater nun das Familienschwert aus der Scheide zog. Glaubten alle an einen bösen Traum, denn wenn er damit auf den wehrlosen Jungen losging, konnte ihn nichts retten. Auch einige welche versuchten den Vater aufzuhalten wurden nun verletzt. Er hatte vollkommen den Faden verloren und ging blind vor Wut auf Noah los. „Gewalt, deine einzige Lösung, wenn man nicht auf dich hört und deine Erwartungen nicht erfüllt. Dieses Spiel kann man auch zu zweit spielen“ gab Noah nun vollkommen unbeeindruckt von sich als er seinen Vater so wüten sah. Er stellte den Rucksack auf den Boden und auch er holte eine Waffe hervor. Fassungslos wurde Noah nun angesehen, war dies wirklich der stille und schüchterne Junge, welcher oftmals gehänselt wurde? „Halte dich zurück, auch wenn er es verdient hätte, dass du ernsthaft gegen ihn kämpfst und besiegst“ meinte nun Ken zu seinem Freund und dieser grinste herausfordern. „Ich beherrsche mich immer Kisho“ gab er zurück und trat auf seinen Vater zu. Demonstrativ band er die Sicherung an der Scheide auf und zog das Schwert und teilte es augenblicklich in zwei. Die Position in welche er nun ging war eigentlich nicht für einen Angriff gemacht und dennoch strahlte seine Pose Macht und Selbstsicherheit aus. Kens Worte hatten seinen Vater noch mehr aufgestachelt und dieser ging nun erbarmungslos auf Noah los. Einige sahen weg und fürchteten schon den Jungen nun tot auf dem Boden liegen zu sehen, wenn sie ihre Augen wieder öffneten. Jedoch parierte Noah die Angriffe seines Vaters gekonnt. Er tänzelte durch die Halle und wirkte dabei leicht füßig, als würde er fliegen. „Noah, mach nun endlich wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, du weißt der Weg zu unserem Ziel ist weit, also mach hinne“ schrie plötzlich Ken und die allgemeine Fassungslosigkeit wurde nun greifbar. Noah jedoch bekam dies nicht mit und kämpfte immer weiter gegen seinen Vater, jedoch dieses Mal mit einem Lächeln auf den Lippen. „Shikaku, beende das jetzt“ gab Ken nun etwas genervter von sich und auf diesen Namen reagierte Noah tatsächlich. Mit wenigen Handgriffen hatte er seinen Vater entwaffnet und Besinnungslos geschlagen. „Mensch bei dir kann man auch keinen Spaß haben Koshi“ gab Noah nun zurück und grinste frech. Dann packte er seine Waffen wieder weg und meinte zu den Polizisten, sie sollten ihn lieber einsperren. Denn nun hatte sein Vater komplett den Verstand verloren, weshalb sein ältester Bruder, dessen Platz er einnahm, das neue Oberhaupt wäre. Dann verabschiedete sich Noah von seiner immer noch ziemlich verwirrten Familie und versprach mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Denn er besaß noch immer ein Handy, welches um Strom zu sparen zwar aus war, aber er könnte sich bei ihnen melden. Auch Ken tat es Noah gleich und so traten die beiden als erste vor die Türe die hinaus führte. „Ich verstehe euch nicht weshalb, führt ihr euch so auf, als müsstet ihr dort draußen noch was erledigen? Es gibt nichts mehr dort, alles wurde zerstört, niemand weiß weshalb und wer es war. Nichts außer der Tot kann euch erwarten und dennoch geht ihr freiwillig“ fragte nun zum Abschluss noch Noahs ältester Bruder, welcher seinen kleinen Bruder nicht verstehen konnte. „Wir führen uns nicht so auf, wir haben noch etwas zu erledigen und was uns auch im Weg liegen mag. Wenn wir an unserem Ziel angekommen sind, dann kann uns nichts aufhalten“ gab Ken zurück und trat hinaus. Dicht gefolgt von Noah und der Klasse, die den Wandel der beiden kaum begreifen konnten. Vor der Türe jedoch bemerkten sie, wie sehr sie ihnen folgen wollten, denn sie spürten nun eine Vertrautheit auf diesem Unbekannten Terrain. „Alles wird gut“ gab nun noch Naomi den Familien mit auf den Weg, bevor die Türen wieder geschlossen wurden. Sie waren nun zwar keine fünfzehn Leute, aber die Situation war so verwirrend, dass die beiden weiteren Personen, im Bunker bleiben durften. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)