Einsamkeit von BlackTora ================================================================================ Kapitel 5: Zurück ----------------- Es war nun mehr als vier Jahre her seit ich mich davon geschlichen hatte, doch irgendwie hatte ein mein Onkel es schließlich doch geschafft mich zu finden. Eines Morgens hatte jemand an die Tür meiner Wohnung in der ich seid kurzen wohnte geklopft. Als ich dann die Tür geöffnet hatte, fing ich erst einmal ordentlich an zu fluchen. Vor mir hatte eine junge Glaive gestanden, welche mir einen Briefumschlag reichte. Genau wegen dieses Briefes stand ich nun am Haupttor der Stadt und sah amüsiert den überforderten Wachen zu, denen ich berichtet hatte dass der König mich erwartete. Rauchend lehnte ich mich schließlich gegen mein Motorrad und wartete geduldig, während mich zwei der Wachen nicht aus den Augen ließen, was nicht ganz verwunderlich war. Ich trug eine abgewetzte, enge Jeans, die einiger Löcher aufwies, dazu ein enges graues, ärmelloses Shirt, darüber eine schwarze Weste… und meine schwarzen, kniehohen, geschnürten Stiefel sahen auch nicht grade neu aus. Meine Waffen hatte ich bewusst in meinen Rucksack gesteckt. Als dann aber ein Auto neben mir hielt, konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Einen Moment später stiegen zwei Männer aus dem Auto und beide sahen mich ungläubig an. „Was ist, erkennst du deine eigene Tochter nicht mehr, Vater?“, fragte ich den älteren der beiden fröhlich grinsend. „Du bist so groß geworden“, antwortete er, was ich gut verstehen konnte. Ich hatte nun in etwa Nyx‘ Größe und auch sonst hatte ich mich stark verändert. Ich war inzwischen schlanker als damals, meine Haare gingen mir nun bis zum Knie, weswegen ich sie immer zusammengebunden trug, aber vor allen hatte ich eine sehr weibliche Figur bekommen. „Du hast dich so verändert“, sagte Nyx, der meinen Vater begleitete. „Du aber auch“, antwortete ich ihm freundlich. „Wie geht es Crowe und Libertus?“ „Gut, sie machen sich grade für einen Einsatz fertig“, antwortete mir mein Vater, der auf mich zugegangen war und nun vor mir stand. Fragend sah ich ihn an und wurde im nächsten Augenblick rot, als er mich umarmte. „Ich bin so froh das es dir gut geht“, sagte mein Vater leise, was mich erstaunte. Ich hatte immer gedacht, ich sei ihm irgendwie egal und manchmal hatte ich fasst geglaubt er hasste mich. „Wie habt ihr mich eigentlich gefunden?“, fragte ich ihn, als er mich losließ. „Vor zwei, drei Monaten erfuhren wir von einem weiblichen Jäger mit einer militärischen Ausbildung und fanden dich so“, erklärte mein Vater. „Also hatte Dave damit Recht, als er meinte, dass ungewöhnlich viele Leute nach mir fragen“, murmelte ich überlegend und setzte bei ihren fragenden Blick noch nach, „Er ist ebenfalls ein Jäger.“ „Na gut, am besten fährst du bei uns mit, du bist doch sicher müde“, meinte mein Vater freundlich. „Bin ich wirklich, aber was ist mit dem Motorrad?“, fragte ich ihn. „Ich lasse es zur Zitadelle bringen“, antwortete er mir, woraufhin ich meinen Rucksack schulterte und den Schlüssel wieder in das Zündschloss der Maschine steckte. Dann stieg ich hinten ein und lehnte mich erschöpft zurück. Ich war Stundenlang durchgefahren, was ich nun deutlich merkte. Ich schloss, kaum dass mein Vater losfuhr, die Augen und genoss die Ruhe, doch sie war mir grade einmal eine halbe Stunde gegönnt. „Kleines, wir sind da“, sprach mich Nyx freundlich an, worauf ich meine Augen wieder öffnete. Mein Vater hatte vor der Zitadelle gehalten. Schweigend stiegen wir aus und gingen hinein. Dort meinte mein Vater dann zu mir, dass ich ihm folgen solle. Er führte mich zum Thronsaal, doch dort waren nicht nur mein Onkel und sein Schild, sondern auch meine alten Freunde, Gladiolus, Ignis, Prompto und mein Cousin. „Wer ist das und wieso sollten wir auf sie warten?“, fragte Noctis misstrauisch und genervt, kaum dass er mich sah. „Jetzt bin ich aber beleidigt Noct. Ich dachte eigentlich du würdest deine eigene Cousine wieder erkennen“, antwortete ich ihn trocken. Erst sah er mich geschockt und dann wütend an, doch ich beachtete ihn nicht weiter sondern trat weiter vor und begrüßte den König mit einer leichten Verbeugung. „Es freut mich, dass du meiner bitte nachgekommen bist, Ina“, sagte Regis mit einem sanften Lächeln. „Wie ich hörte bist du eine sehr erfolgreiche Jägerin geworden!“ „Soweit würde ich nicht gehen, ich bin nur oberer Durchschnitt“, entgegnete ich, was ihn zum Lachen brachte. „Da hörte ich aber anderes“, sagte er. „Bist du bereit meiner Bitte nach zu kommen?“ „Ich werde es dir zu liebe tun“, antwortete ich ihm ernst. „Wir brauchen dich nicht!“, schimpfte Noctis aufgeregt. „Du wirst nicht gefragt, denn du benimmst dich immer noch wie ein bockiges kleines Kind“, fuhr ich ihn wütend an, worauf mich alle anwesenden erstaunt ansahen. „Ich gehöre trotz allem immer noch zu deiner Leibwache und kenne mich dort draußen deutlich besser aus als ihr. Außerdem sollte es auch langsam in deinen Dickschädel rein gehen, dass ich für das, was damals passiert ist, nichts konnte und wenn du anders denkst ist das dein Problem, aber nicht meines.“ „Ich sehe schon ihr versteht euch“, meinte der König nach einigen Minuten des Schweigens. „Brauchst du noch etwas bevor ihr aufbrecht?“ „Nicht wirklich“, entgegnete ihn ohne groß nachzudenken. „Ich habe alles was ich brauche in dem Rucksack!“ Während ich das sagte zeigte ich über meine Schulter auf den abgewetzten Rucksack, der ursprünglich einmal schwarz gewesen war, nun aber grau-braun war. Dort drin befand sich alles, was ich besaß und vor allem brauchte. „Du solltest dich allerdings umkleiden“, sagte mein Onkel milde lächelnd. „Von mir aus, aber die Stiefel bleiben“, sagte ich ernst, was ihn, Clarus und meinen Vater zum Lachen brachte. Wenig später trat ich dann wieder umgezogen in den Thronsaal. Ich trug nun eine schwarze enge Hose, ein gleichfarbiges Shirt und eine passende dünne Lederjacke. Bei den Blicken der Jungs konnte ich mir dann aber ein grinsen nicht mehr verkneifen. „Gladio… Mund zu, die Milchzähne werden sauer“, sagte ich im Vorbeigehen laut zu ihm, worauf er augenblicklich feuerrot wurde. „Also von mir aus können wir los“, sagte ich ein wenig hibbelig. „Willst du unbedingt wieder von uns weg?“, fragte mich mein Vater amüsiert. „So meinte ich das nicht, ich habe mir nur gedacht, dass wir das Sonnenlicht ausnutzen sollten, schließlich wimmelt es Nachts nur so von Siechern“, antwortete ich nervös. „Schon gut, aber bitte passt auf euch auf“, sagte er ernst. „Werden wir und du passt selber auf dich und die anderen auf“, sagte ich ernst zu ihn, trat vor ihn und nahm ihn in den Arm. Nach kurzem Zögern erwiderte er die Umarmung. Kurz darauf gingen wir nach draußen, doch als wir die Treppe runter gehen wollten, an deren Ende ein schwarzer Hochglanzschlitten wartete, hielt der König seinen Sohn zurück. Er redete mit ihn während Clarus auf mich zuging. „Bitte versuch mit ihm zurecht zu kommen“, bat er mich ernst. „Werde ich, keine Sorge“, lächelte ich ihn an. „Und es tut mir Leid, dass ich damals ohne ein Wort abgehauen bin, ich dachte damals aber es wäre für uns alle das Beste.“ „Schon gut, ich kann dich schon verstehen“, sagte er lächelnd und legte mir eine Hand auf den Kopf. „Ich habe viel über dich gehört und ich bin stolz auf dich, genauso wie dein Vater.“ „Danke“, sagte ich ehrlich erfreut und nun war es an mir leicht rot zu werden. „Lass dich von den Jungs nicht unterkriegen“, sagte er. „Keine Sorge, das wird nicht passieren“, antwortete ich ihn frech, drehte mich um und ging schnell nach unten zum Auto. Dort warf ich meinen Rucksack in den Kofferraum und sah mir dann eingehend das Auto an. „Möchtest du fahren?“, fragte mich Ignis grinsend, worauf ich sofort begeistert nickte. Er reichte mir den Schlüssel. Ich setzte mich hinter das Lenkrad und startete den Motor, als sich alle ins Fahrzeug gesetzt hatte. Ignis saß auf dem Beifahrersitz und die anderen drei saßen hinten. Der Motor knurrte böse, doch ich widerstand dem Drang Gas zu geben und fuhr normal los. Ich fuhr zum Tor, durch das ich zuvor gekommen war, grüßte dort die Wachen, die mich mit großen Augen ansahen und gab dann ein wenig mehr Gas. „Wo geht es zuerst hin?“, fragte Prompto. „Wir werden an einen sicheren Platz übernachten müssen, da es gefährlich ist Nachts zu fahren“, antwortete ich ihm. „Wir werden es nicht bis zur nächsten Ortschaft schaffen, bevor es dunkel wird.“ „Was hast du die ganze Zeit gemacht?“, fragte Gladiolus interessiert. „Ich habe Jägeraufträge erledigt. Es gibt immer wieder Monster, die den Menschen gefährlich werden, weswegen diese Aufträge aufgeben, sie zu erledigen und dafür bezahlen“, antwortete ich, „Es kommt allerdings immer wieder vor, dass einige Jäger von ihren Aufträgen nicht mehr zurück kommen.“ „Bist du verletzt worden?“, fragte Ignis. „Ein paar Mal, war aber meistens nur halb so wild“, antwortete ich ihn grinsend. „Bist du im Moment verletz?“, fragte mich Ignis ernst. „Nein, keine Sorge, in der letzten Zeit habe ich nur kleinere Aufträge angenommen“, antwortete ich ihn, gähne dann aber herzhaft. „Soll ich übernehmen?“, wollte Ignis wissen. „Gleich“, antwortete ich ihn und fuhr noch eine Stunde weiter, bis ich dann anhielt und mit ihm die Plätze tauschte. Ich erklärte ihn noch wo hin, damit wir dann dort rasten konnten, lehnte mich zurück und schloss die Augen. Schnell war ich eingeschlafen, da ich wirklich sehr müde war. „Cel“, weckte mich jemand, indem mich derjenige leicht an meiner Schulter rüttelte. Verschlafen öffnete ich meine Augen und sah in Gladiolus‘ Gesicht. „Mhm, was ist denn?“, fragte ich verschlafen. „Das Auto streikt“, antwortete er mir, worauf ich mich aufsetzte und ausstieg. Ich sah unter die Motorhaube, konnte aber selber nicht feststellen, was los war. Ich sah auf die Uhr meines Handys und seufzte geräuschvoll. „Wir sollten unser Lager aufschlagen und morgen früh rufe ich Cid an, ob sie uns abschleppen kann“, sagte ich noch immer verschlafen. Ich sah etwas auf meinem Handy nach und sah dann seufzend in die Landschaft. „Wir sollten das Auto zur Seite schieben und losgehen. Eine halbe Stunde von hier gibt es einen sicheren Lagerplatz“, erklärte ich ihnen. „Du hast doch nur Angst“, meinte Noctis, worauf ich nur seufzte. Ich sah die anderen drei an, die mir halfen den Wagen zur Seite zu schieben und nahm dann das Nötigste aus dem Wagen. Als ich meinen Rucksack raus nahm, zog ich meine beiden Pistolen heraus und steckte jeweils ein Magazin hinein. Nachdem ich sie gesichert hatte steckte ich sie beide in meine Holster, dass ich unter der Jacke trug. „Noctis, wir wissen alle, dass du mich nicht leiden kannst und ich mache das hier nicht wegen dir, sondern für deinen Vater. Wenn du bei Lunafreya bist, bin ich weg und du siehst mich auch so schnell nicht mehr wieder“, sagte ich ruhig zu ihn. „Also können wir uns nicht einfach wie erwachsene Menschen benehmen und das hier einfach möglichst ohne viele Probleme hinter uns bringen?“ Er sah mich einfach nur wütend an, worauf ich mich umdrehte, den Rucksack schulterte und losging. „Wer hat dich eigentlich zu unseren Anführer gemacht?“, meckerte Noctis los. Ich blieb stehen, drehte mich um und sah ihn an. „Wenn der Herr weiß wohin, können Sie auch gerne voraus gehen“, lächelte ich ihn frech an. Er gab nur ein Knurren von sich, worauf ich mich wieder umdrehte und weiter ging. Wir gingen etwa eine halbe Stunde bis wir zu einem steinernen Plateau kamen. Dort schlugen die Jungs das Lager auf während ich Feuerholz suchen ging. Als ich dann zurückkam, standen drei Zelte und das Lagerfeuer war vorbereitet. Ich legte ein Teil des gesammelten Holzes in den Steinkreis, zog dann ein Feuerzeug aus meiner Tasche und entzündete das Feuer. Kaum dass das Feuer richtig brannte, machte sich Ignis daran das Essen zu kochen. Bald darauf fing es an herrlich zu duften und mein Magen fing schnell an laut zu knurren. „Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?“, fragte mich Gladiolus grinsend. „Gestern Morgen“, antwortete ihn und wurde leicht rot. „Ich bin gestern Mittag zu meiner kleinen Wohnung zurück und als ich mir etwas zu essen machen wollte, stand die Glaive vor meiner Tür. Kurz darauf bin ich dann auch schon los.“ „Hier iss, bevor du uns noch von Fleisch fällst“, meinte Ignis und gab mir einen randvollen Teller mit Essen. Ich bedankte mich und fing gierig an das Essen zu vernichten. „Du weißt aber schon das dir niemand das essen wegnimmt?“, sagte Prompto amüsiert. Sofort wurde ich rot. „Wieso bist du eigentlich ein Jäger geworden?“, fragte mich der Blonde neugierig. „Hat sich irgendwie so ergeben. Ich habe damals einen Job gesucht und einen Aushang mit einem Auftrag gesehen. Es lief ziemlich gut und bei einem anderen Auftrag traf ich dann Dave, er ist auch ein Jäger. Er hat mir viel beigebracht“, antwortete ich ihm. „Schlimm ist immer nur, wenn ich eine der Marken finde.“ Bei meinen letzten Satz griff ich unter mein Shirt und zog eine Hundemarke, an einer silbernen Kette heraus. Auf dieser standen meine wichtigsten Daten. „Hast du schon Freunde verloren?“, fragte Ignis. „Ja drei... Phil habe ich vor drei Monaten selber gefunden, wir hatten ihn damals schon zwei Wochen gesucht“, antwortete ich betroffen und sah vor mir ins Feuer. „Seine Tochter ist erst vor kurzen geboren, sie wird sich nie richtig an ihren Vater erinnern können. Auch für seine Frau ist die Sache schlimm. Die beiden kannten sich seit der Kindheit und waren erst seit einem Jahr verheiratet.“ „Wie hast du ihn kennen gelernt?“, fragte mich Gladiolus. „Eines Abends tauchte er auf einen sicheren Lagerplatz auf. Na ja wir trafen uns immer mal wieder und freundeten uns an“, antwortete ich ihn. „Wieso bist du nie zurück gekommen?“, fragte Noctis zu unser aller erstaunen. „Es war einfach besser so. Ich gehört doch gar nicht richtig zu euch“, antwortete ich dem Prinzen. „Ich hätte damals einfach nach Hause gehen sollen, anstatt in die Bibliothek.“ „Du gehörst zu uns! Wir haben uns die ganze Zeit Sorgen um dich gemacht“, sagte Gladiolus aufgebracht und sprang auf. „Als du abgehauen bist, haben wir dich tagelang gesucht!“ „Gladio hat Recht und du solltest überlegen ob du nicht wieder mit zurückkommst, wenn das alles vorbei ist“, mischte sich nun auch Ignis ein. „Lasst einfach gut sein“, seufzte ich, stellte den Teller neben den Stuhl und stand auf. „Ich gehe mich etwas umsehen.“ Mit diesen Worten stand ich auf und verließ das Lager. In der näheren Umgebung des Lagers sah ich mich um, konnte aber nichts Interessantes entdecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)