It's my Birthday von Nisshoku ================================================================================ Kapitel 1: You & Me ------------------- In Sweeney's Bar herrschte eine ausgelassene Stimmung. So wie an jedem Abend. Der dreistöckige Pub war immer gut besucht, lockte die Einheimischen mit guten Cocktails, einer lockeren Atmosphäre und Live Musik. Freya war gerne hier, kannte jeden Barkeeper und jede Barkeeperin, vermutlich sogar noch mehr Gäste. Früher war sie hier mit ihrer Band ein paar Mal aufgetreten bis sie dieses Kapitel in ihrem Leben aufgegeben hatte. Nun, bis auf heute Abend. Dieser Abend gehörte ihr. Sie war noch immer eine Vollblutmusikerin, wenngleich sie es nicht mehr hauptberuflich ausübte. Doch heute durfte sie wieder spielen. Zumindest ein paar Songs waren ihr vergönnt. Gemeinsam mit ihrer heiß geliebten Gitarre saß sie auf einem Barhocker und gab ein paar ihrer selbst geschriebenen Lieder zum Besten. Allesamt fröhliche Songs, die zum Tanzen, Wippen, Klatschen oder sonstigem einluden. Das Scheinwerferlicht ließ ihr blondes Haar fast schon leuchten während sie unablässig lächelte. Zu spielen bereitete ihr unfassbare Freude und das übertrug sich auch auf ihr Publikum. Einige Besucher tanzten zu den gälischen Texten. Das Gefühl war unglaublich, pulsierte durch ihren Körper und ließ sie von innen heraus strahlen. Die Arbeit beim Radio war wirklich toll aber das hier, ja das war einfach eine ganz andere Welt. Ihr Großvater hatte ihr immer gesagt, dass nicht jeder Mensch es vermochte, andere zu bewegen. Doch sie besaß dieses Talent, auch wenn es nicht für die große Karriere gereicht hatte. Vielleicht war es besser so. Leider musste ihr kurzer Abstecher zurück ins Rampenlicht irgendwann enden. Nach dem fünften Song war Schluss. Mehr hatte die Blondine auch nicht vorbereitet und bevor sie wieder zu viel Blut leckte, war es besser, die Bühne zu verlassen bevor sie sich wieder so sehr darin verliebte, dass sie alles andere um sich herum vergaß. Der Applaus war ihr sicher, untermalt von anerkennenden Pfiffen. Freya verneigte sich fröhlich vor ihrem Publikum ehe sie ihren Platz räumte und die Gitarre wieder sicher in ihrem Koffer verstaute. Ihr Weg führte sie zurück an die Bar, wo sie ihr Instrument zwischenlagerte. Noch war der Abend jung und sie wollte ihren besonderen Tag noch etwas mehr feiern. Roan, der Barkeeper, stellte ihr ein Guinness auf den Tresen und nickte zur Seite. Überrascht blickte sie von dem Glas zu ihm auf und dann in die Richtung, in die er genickt hatte. Zunächst wusste sie gar nicht, wen er meinte, blickte sich suchend und dann fragend um. "Die Rothaarige.", gab er ihr einen Tipp. Freya nickte und umfasste das feuchte Glas, reckte erneut ihren Kopf und entdeckte sie nun. Als sich ihre Blicke trafen, lächelte die Blondine und löste sich aus ihrer Haltung, lief geradewegs an der Bar vorbei auf einen kleinen Tisch zu. Dort saß sie, alleine und schien nicht damit gerechnet zu haben, sofort aufgesucht zu werden. Oder war es nur Tarnung? "Hey! Danke für den Drink. Womit habe ich das verdient?", sprach sie die Andere an, die sich nun etwas aufrichtete und ihr eigenes Glas umfasste. Die Rothaarige musterte sie mit leicht geneigtem Kopf, rieb dabei leicht über den Schriftzug, der auf ihrem Glas angebracht war. "Für deinen Auftritt. Die Songs waren wirklich schön." Freya lächelte. Ihr Gegenüber kam definitiv nicht aus Irland. Der Akzent verriet sie aber das machte nichts. Ganz im Gegenteil. Die Rothaarige wurde sogleich noch viel interessanter. "Danke aber ich vermute, dass du kein Wort verstanden hast oder? Darf ich?" Die Blonde deutete auf den zweiten Stuhl, rutschte aber im selben Augenblick auch schon auf die Sitzfläche. "Lass uns anstoßen." Sie erhob ihr volles Glas, hielt es der Fremden auffordernd entgegen, die ihr nun ein kleines Lächeln schenkte und ihr halb volles erhob, bis das Glas leise klirrte. Nun genehmigte sich die Blonde auch ihren ersten Schluck, seufzte wohlig und leckte sich den kleinen Schaumbart von der Oberlippe. "Ich bin Freya und mit wem habe ich das Vergnügen?" Nun war sie es, die die andere musterte. Ihre roten Haare fielen in leichten Wellen über ihre Schultern und helle Augen blickten ihr neugierig entgegen. Welche Farbe hatten sie? Grün? Blau? Beides? Rein optisch betrachtet, hätte sie sogar eine Irin sein können. Vermutlich verkörperte ihr Gegenüber sogar mehr das gängige Bild einer Irin als Freya es tat. "Sophie. Freut mich dich kennenzulernen und was deine Songs betrifft...", ihr Lächeln nahm einen verschmitzten Zug an. "...da hast du Recht. Ich habe kein Wort verstanden aber es klang trotzdem sehr schön. Worum ging es in deinen Liedern?" Freya lachte leise und neigte den Kopf, schürzte dabei die Lippen. "Um die Liebe und eine gute Zeit, wenn man es mal grob zusammenfasst." Sie nickte und senkte lächelnd den Blick, scannte ihr Gegenüber noch einmal mit einem offenen Blick. "Du bist nicht von hier." Es war keine Frage sondern mehr eine Feststellung, die nach Zustimmung verlangte. "Was hat mich nur verraten?", gluckste Sophie amüsiert und schüttelte leicht den Kopf. "Dein irischer Look. Keine Irin sieht so gut aus.", erwiderte die Blondine keck und grinsend. Es war einen Versuch wert oder etwa nicht? Welche Frau gab denn schon einer anderen einen Drink aus nur, weil ihr die Songs gefielen, die sie gehört hatte? Eben. Freya witterte eine nette Bekanntschaft wenngleich sie sich eher nach etwas festem sehnte aber da Sophie nicht aus Irland kam, konnte sie diesen Gedanken wohl getrost ad acta legen. "Nun, ich sehe zumindest eine Irin, die gut aussieht." Ihre Blicke trafen sich, hielten sich gegenseitig gefangen und die Spannung zwischen ihnen stieg bevor Sophie den Blickkontakt brach und das Glas an ihre Lippen führte. Es war eine ganz gewöhnliche Bewegung und trotzdem beobachtete sie diese ganz genau, als ob sie fürchtete, etwas zu verpassen. Eine rosige Zunge fing die letzten Tropfen auf, die an ihren, ebenfalls rosigen, Lippen hingen. Wie sich diese wohl anfühlten? "Ich komme aus Australien. Ich war für ein paar Wochen hier und habe das Land bereist, auf der Suche nach guten Motiven." Nun horchte Freya auf. "Motiven? Wofür?" "Für einen Bildband und mein Portfolio. Ich bin Fotografin. Ich suche nach Motiven, die nicht jeder mit einem Handy schon mal fotografiert hat. Orte, die eine Geschichte erzählen, kleine Hot-Spots, denen kaum jemand Aufmerksamkeit schenkt, weil sie nur den Einheimischen bekannt sind." Nachdenklich schürzte die Blondine ihre Lippen und lächelte im Anschluss. "Das klingt spannend. Wenn du möchtest, führe ich dich gerne ein bisschen herum. Ich kenne ein paar sehr tolle Orte, die es verdient hätten, in einem Bildband verewigt zu werden. Fotografierst du auch Menschen oder nur Landschaften?" Sie kannte so manche Fotografen aber niemand war so spannend wie Sophie. Eine australische Fotografin, die eine halbe Weltreise auf sich nahm, nur um ein fremdes Land zu fotografieren. Sicher hatte sie schon furchtbar viel gesehen, was die Blonde schon fast etwas neidisch machte. Sie selbst hatte es nie aus Irland herausgeschafft. Nun, außer nach Groß-Britannien oder Schottland aber das war nahe liegend. Sophie schien für einen Moment zu überlegen und wieder wurde sie von ihren grün-blauen Augen gemustert. "Warum nicht? Dublin ist sowieso meine letzte Station und bislang habe ich noch nicht viele Motive vor die Linse bekommen, die mich wirklich überzeugen aber...ich fotografiere auch Menschen. Doch am liebsten fotografiere ich die, die mich faszinieren, die eine Geschichte zu erzählen haben." Dabei wurde sie schon wieder so angesehen. Das war doch wirklich eindeutig, zumindest für Freya. Die Spannung zwischen ihnen nahm stetig zu, knisterte schon fast, worauf sie sich die Lippen befeuchtete. "Es ist schade, dass Dublin deine letzte Station sein soll aber dann werde ich mir natürlich besonders viel Mühe geben, dir besondere Orte zu zeigen, damit dich Dublin doch noch überzeugt." Sophie lächelte. "Ich denke, das hat es schon. Sag, hättest du Interesse daran, dich von mir fotografieren zu lassen?" Das war direkt aber Freya mochte es, wenn man direkt zur Sache kam. Außerdem handelte es sich ja eher um eine eher unverfängliche Frage. "Sicher. Wenn ich es dann in deinen Bildband schaffe.", wippte sie mit den Brauen und führte sich ihr Glas wieder an die Lippen. "Wer weiß. Das wirst du wohl herausfinden müssen.", schmunzelte die Rothaarige. Freya fuhr sich mit den Fingern durch ihre lange Mähne, grinsend. "Gut, wie wäre es, wenn wir es sofort herausfinden?" Warum warten? Für die Blondine gab es zumindest keinen Grund, warum sie nicht die Örtlichkeiten wechseln sollten. Nun, wenn nicht für Fotos, dann vielleicht für andere Dinge? Ihr Blick wurde eindringlicher, bohrte sich schon fast in Sophies, die zu überlegen schien. Ihr Daumen rieb über die Haut an ihrem Ringfinger, als ob sie einen Ring drehen wollte, der nicht dort war. "Es ist schon spät und darüber hinaus, ist Tageslicht doch von Vorteil." Das enttäuschte die Blondine ein wenig. Immerhin war ihnen beiden klar, dass sie hier sehr aktiv miteinander flirteten aber nun schien die andere doch das Tempo drosseln zu wollen. Freya gab sich auch keine Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen. "Schade. Das wäre ein wirklich tolles Geburtstagsgeschenk gewesen.", schmollte sie ein wenig und drehte das Glas vor sich im Kreis. "Du hast Geburtstag? Herzlichen Glückwunsch!" Freya nickte leicht. "Ja habe ich. Deshalb durfte ich auch spielen.", gab sie zu und zuckte mit den Schultern. Nun kaute sich die Rothaarige auf der Unterlippe herum ehe ein leises Raunen zu hören war. "Okay. Dann machen wir noch heute Abend Fotos aber die für den Bildband möchte ich schon bei Tageslicht machen. Sieh es quasi als Geburtstagsgeschenk. Wäre das in Ordnung?" Sofort strahlte die Musikerin wieder und nickte. "Das klingt super. Dann lass uns gehen! Ich bin zu jeder Schandtat bereit!" Es gab kein Halten mehr. Die Blondine ließ sich vom Hocker gleiten und trank noch ein paar großzügige Schlucke vom kühlen Guinness bevor sie Sophie auffordernd ansah. Diese schmunzelte, was ihr wirklich gut stand und als sie sich erhob, bemerkte sie die Kameratasche, die sie die ganze Zeit über getragen hatte. Die war ihr gar nicht aufgefallen. "Ich habe aber kein Studio oder ähnliches.", warf die Rothaarige ein. Noch immer meinte Freya einen leichten Zweifel in ihrer Stimme ausmachen zu können, als ob die Rothaarige hoffte, die Sache doch noch abwenden zu können. Doch sie ließ sich nun nicht mehr von dieser Idee abbringen. "Das macht nichts. Ich weiß, wo wir hingehen können." Freya wippte vielsagend mit den Brauen, schnappte sich einfach die Hand der Kleineren und zog diese dann zur Garderobe, wo sie sich ihren Mantel holte. "Hast du nicht was vergessen?" Die tiefe Stimme Roans ertönte hinter ihnen und als sie sich umdrehte, hielt dieser ihren Gitarrenkoffer hoch. Die Musikerin schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Wenn ich dich nicht hätte. Danke." Sie nahm ihm den Koffer ab worauf er ihr nur zuzwinkerte, vermutlich ahnend, was hiernach geschehen würde. Ein breites Grinsen schlich sich auf ihre Züge ehe sie Sophie wieder an der Hand nahm und kurz darauf den Pub verließ. Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihr aus als sie die Wärme der fremden Frau spürte, die auf sie selbst überging. Sophie schien es nicht zu missfallen, immerhin löste sie ihre Hand nicht wobei die Blondine meinte, erkennen zu können, dass sich ein leichter Rotschleier auf ihren Wangen gebildet hatte. Konnte aber auch nur Einbildung sein. "Und wo gehen wir hin?" Schmunzelnd drehte sie ihr den Kopf zu und wog diesen leicht. "Wirst du schon sehen.", gab sie geheimnistuerisch von sich, gefolgt von einem leichten Kichern. Der Weg war nicht weit, vielleicht eine Viertelstunde zu Fuß, als sie vor einem roten Backsteinhaus anhielten. Nun war sie gezwungen, Sophies Hand loszulassen, stellte den Koffer ab und kramte dafür in ihrer Handtasche herum, bis sie einen Schlüsselbund herauszog, der leise klimperte. Es hingen schon fast mehr Schlüsselanhänger als Schlüssel daran aber das war ja nicht ihr Problem. Freya öffnete die Tür, nahm ihre Gitarre und nickte Sophie lächelnd in den Flur. Die Tür ließ sie zufallen als sie durch das Treppenhaus den zweiten Stock erklommen, wo sie erneut anhielten, als die Blondine eine Tür öffnete. "Komm ruhig rein." Kurzerhand schaltete sie das Licht ein, stellte ihren Koffer im Flur ab bevor sie sich aus ihrem Mantel schälte und diesen an der Garderobe aufhängte. Sie wartete auf Sophie und zeigte ihr an, dass sie ihr folgen sollte. Das Studio-Loft war groß und gemütlich eingerichtet, verströmte eine Atmosphäre wie aus einem Exposé. Jedoch steuerte sie eine metallene Schwebetür an, die sie zur Seite zog und dann das Licht einschaltete. "Tadaaa!" Lächelnd präsentierte die Moderatorin ein voll eingerichtetes Fotostudio. Die Überraschung war Sophie anzusehen. Damit hatte die Rothaarige wohl nicht gerechnet. "Also, das ist nicht meine Wohnung, falls du dich gefragt hast, warum ich ein Studio in meinem Apartment habe. Ich sitte momentan ihre Vögel weil sie im Urlaub ist und wie es der Zufall so will, ist sie selbst Fotografin und hat sicher nichts dagegen, wenn wir uns hier ein bisschen austoben." Ein schelmisches Grinsen untermalte ihre Worte als sie weiter in den Raum hinein ging. Scheinbar hatte ihre Freundin erst noch vor kurzem ein Shooting gehabt, da noch eine Szenerie aufgebaut war. Diverse Kissen und Decken lagen auf dem Boden vor einer schwarzen Leinwand, die zum Entspannen einlud...oder auch zu mehr. "Gut. Ich habe mich nämlich wirklich schon gefragt, was eine Musikerin mit einem Fotostudio anfangen will.", gluckste Sophie und besah sich die Ausrüstung, stellte ihre Kameratasche auf einem Tisch ab als sich ihre Blicke wieder trafen. "Hast du denn einen besonderen Wunsch für deine Geburtstagsfotos?" Nachdenklich neigte Freya den Kopf zur Seite, tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Unterlippe ehe sie diese mit den Zähnen einfing. "Tatsächlich habe ich den." Ihre Stimme klang verschwörerisch als sie näher auf ihre persönliche Fotografin zuging. Geschmeidig ließ sie ihre Hüften kreisen, fast schon raubkatzenartig bis sie vor dieser zum Stehen kam. Sophie blickte ihr aus interessierten Augen entgegen, den Kopf geneigt und abwartend. "Und verrätst du mir deinen Wunsch auch?" Die Spannung stieg erneut als Freya ihre Finger zu der Knopfleiste ihres lockeren karierten Hemdes gleiten ließ, das sie trug. Sophie beobachtete sie mit Argusaugen und ja, sie suhlte sich in ihrem Blick als ein Knopf nach dem anderen geöffnet wurde. Langsam aber sicher kam die rote Spitze ihres BHs zum Vorschein, den sie glücklicherweise angezogen hatten. Sie konnte sehen, wie der Kehlkopf der Kleineren wippte, als sie hart schluckte. Die Rothaarige löste sich recht bald aus ihrer Starre und suchte ihren Blick, befeuchtete sich ihre Lippen und legte die Kamera beiseite, trat einen Schritt näher an sie heran. Freya lächelte noch immer leicht. Ihre Arme ruhten neben ihr und taten nichts weiter, als abzuwarten. Die Hand der anderen erhob sich, zuckte zögerlich als ob sie abwog, ob sie das hier tun sollte oder nicht. Die Neugier siegte und kurzerhand spürte sie eine federleichte Berührung direkt an der Stelle, wo der Kragen in die Knopfleiste überging. Sophies Finger glitten langsam abwärts und sie konnte dieser ansehen, wie sie tief ein und aus atmete. Eine Gänsehaut überzog die Blondine als sie über den Steg ihres BHs wanderte und dann über ihren Bauch bis sie am Bund ihrer Jeans angekommen war. Erst dann trafen sich ihre Blicke wieder. Glühendes Blau-Grün traf auf feuriges Blau. Sie wussten beide, dass die Chemie zwischen ihnen stimmte. Sie zogen sich an, wie Licht die Motten und doch öffnete Sophie die Lippen, holte Luft als ob sie etwas sagen wollte. Etwas in ihrem Blick veränderte sich worauf Freya sofort ihre Hand hob und ihr den Zeigefinger sachte auf die weichen Lippen legte. "Nicht.", hauchte sie bittend mit einem sanften Lächeln. Egal, was Sophie sagen wollte, es schien etwas zu sein, dass die Stimmung ruiniert hätte, dessen war sie sich sicher. Sie wollte es nicht hören, wollte den Moment lieber weiter auskosten. Diese Frau sah sie auf eine Art an, die sie schon lange vermisst hatte. Ein Verlangen ging von ihr aus, dem sie sich ergeben wollte. Wieso auch nicht? Sie glaubte zumindest, dass es ihrem Gegenüber genauso ging. Diese ergriff nun ihr Handgelenk und zog sie daran noch etwas näher, sodass die letzte kleine Distanz überbrückt wurde. Ihre Körper prallten aneinander worauf sich ein kleines leises Keuchen aus ihrer Kehle löste. Damit hatte sie nicht gerechnet und doch gefiel ihr diese unerwartete Art. Die Rothaarige wirkte auf den ersten Blick nicht sonderlich dominant, wobei sich ihr Blick veränderte. Etwas war anders. Ihre Augen funkelten nun voller Leidenschaft und Gier. Eine weitere Hand hob sich und fuhr ihr zärtlich über die Wange und den Hals, den sie leicht umfasste und mit ihrem Daumen über ihre volle Unterlippe fuhr. Freya beobachtete jede Regung, atmete warm gegen den Finger aber bevor sie etwas tun konnte, entfernte sich dieser schon und ruhte auf ihrer Wange. Dafür blickte sie ihr wieder in die Augen und nun war es Sophie, die sie gefangen hielt. Wie in Zeitlupe näherten sie sich einander bis sich ihre Lippen fast berührten. Sie waren sich so nah, dass sie die Wärme der Rothaarigen und ihren Atem auf der Haut spüren konnte. Das Kribbeln in ihrem Bauch wurde stärker, breitete sich in ihrem ganzen Körper aus während sie zappeln gelassen wurde, langsam unruhig wurde. Dann bildete sich wieder dieses wissende Schmunzeln auf ihren Lippen, das sie so mochte ehe es endlich soweit war. Sophie überwand die letzte kleine Hürde. Die Blondine seufzte gegen ihren Mund, neigte ihren Kopf zur Seite und erwiderte den Kuss. Zunächst war dieser eher zögerlich, testend und prüfend bevor sie ihren Rhythmus fanden und der Kuss intensiver wurde. Sophies Hand wanderte in ihren Nacken, hielt sie dort besitzergreifend bei sich und als sie die warme fremde Zunge spürte, die über ihre Lippen glitt, öffnete sie diese sogleich bereitwillig und gewährte ihr Einlass. Sie schmeckten beide nach Bier und ihrer ganz persönlichen Note. Freya wusste nicht, wie lange sie dort standen und sich einfach nur küssten, ihre Körper aneinander drückten und sich berührten wobei Sophie dazu übergegangen war, unterhalb ihres Hemdes die weiche Haut zu befühlen. Sie war es auch, die den Kuss löste und ihr zuerst in die Augen blickte ehe sie an ihr hinabsah. "Gut. Dein Wunsch ist mir Befehl aber ich verspreche nichts." Die Botschaft, die dabei mitschwang, war genau das, worauf Freya gehofft hatte. "Ich bitte doch darum, dass du nichts versprichst.", schnurrte sie der Rothaarigen entgegen und wandte sich dann ab, ließ erneut die Hüften kreisen als sie zum Set lief und davor stehen blieb, sich verführerisch über die Schulter blickend. Sophie schloss langsam zu ihr auf, hielt wieder ihre Kamera in der Hand und betrachtete die Blondine eingehend bevor sie das erste Foto schoss, dem noch viele weitere folgen sollten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)