Dunkle Vergangenheit von -Maru- (*ÜBERARBEITUNG UND NEUE FREISCHALTUNG ALLER KAPITEL*) ================================================================================ Kapitel 19: 19. Fehler über Fehler ---------------------------------- 19. Fehler über Fehler Ron wurde wachgerüttelt und öffnete benommen seine Augen. Er drehte sich zur Seite und sah Neville Longbottom neben seinem Bett stehen. "Was is'n?", fragte Ron genervt und drehte sich wieder um. "Ron! Steh schnell auf, das musst du dir ansehen!", nuschelte Neville aufgeregt. Ron stutzte und erhob sich. "Ich hoffe für dich, dass es was Wichtiges ist, denn ich werde bestimmt nicht mehr einschlafen können", warnte er seinen Zimmergenossen. "Ja, geh mal zu Harrys Bett und schiebe den Vorhang zur Seite!", forderte Neville aufgeregt auf. Ron wusste nicht, was er davon halten sollte, dennoch tat er genau dies, was Neville wollte. In diesem Moment erstarrte er regelrecht zur Salzsäule. In Harrys Armen lag Mariah. Was machte sie denn hier? Mariahs Hände hatten sich regelrecht an Harrys T-Shirt festgeklammert und in ihrem Gesicht waren seltsame Spuren zu sehen. Hatte sie etwa geweint? Er entdeckte den Tarnumhang, der zerknüllt am Ende des Bettes lag. 'Ach, so hat er sie hier reingeschmuggelt', dachte Ron bei sich. Er drehte sich nun zu Neville, der mit geröteten Wangen neben ihm stand. "Ich wollte eigentlich nur nachsehen, ob Harry schon wach ist, da der Vorhang seltsamerweise zugezogen war. Und dann ... habe ich sie beide so entdeckt", murmelte er und errötete noch mehr. Ron verdrehte die Augen. Neville hörte sich ja so an, als würde er von einem Leichenfund sprechen. "Die beiden sind wohl zusammen", fügte Neville noch hinzu. Ron sah nun wieder zu dem schlafenden Paar. Er betrachtete vor allem Mariah. In diesem Augenblick musste er sich an die letzten Monate erinnern. Er erinnerte sich, wie lieb, verständnisvoll und fair Mariah doch immer gewesen war. Ihm fiel der Weihnachtsball ein, an dem sie ihm zugehört und auch seine schmerzende Wange geheilt hatte. Er wusste, dass er sich nun entscheiden musste. Und zwar endgültig. Sollte er Harry wirklich weiterhin beistehen und Mariah und somit auch Elisha und Malfoy vertrauen? Oder sollte er doch lieber die Meinung von Hermione vertreten? Warum musste Mariah gleich Voldemorts Dienerin sein? Sie hätte doch genug Gelegenheiten gehabt, Harry zu entführen oder gar zu töten. Doch nichts dergleichen war geschehen. Plötzlich hörte er, wie alle anderen Jungs außer Harry wach wurden. Als er den Vorhang ruckartig wieder zuzog, hatte er seine Entscheidung getroffen. Er zog Neville an der Schulter leicht zu sich ran. "Erzähle bitte niemandem davon", bat er ihn. Neville guckte zuerst verwirrt, nickte dann aber und wünschte den anderen Jungs einen guten Morgen. Ron seufzte zufrieden und tat es ihm gleich. Sofort bat er die Jungs, Harry weder zu stören noch zu wecken, da er angeblich ziemliche Kopfschmerzen hatte. Er konnte Dean gerade noch von der Idee abhalten, Madame Pomfrey Bescheid zu sagen. Die Jungs gingen schnell unter die Dusche und zogen sich daraufhin an. Danach gingen sie in den Gemeinschaftsraum und streckten sich. "Sooo, wollen wir frühstücken gehen?", fragte Seamus Finnigan und gähnte noch einmal herzhaft. Ron und die restlichen Jungs nickten. "Morgen, Jungs!", kam es von der Treppe. Dort stand Hermione frisch angezogen und lächelte. "Moin", erwiderten die Jungs müde. Hermione sprang regelrecht die Treppe herunter und blieb vor Ron stehen. "Ist Harry auch schon wach?", fragte sie erwartungsvoll. Ron schüttelte den Kopf. "Na gut, dann wecke ich ihn eben. Ich möchte sowieso mit ihm über gestern reden", sagte sie und lief in Richtung Jungenschlafsaal. Rons Gesicht erbleichte und seine Sommersprossen wirkten auf der blassen Haut nun wie Masern. "Nein! Warte, Hermione!", rief er ihr panisch hinterher, doch es war schon zu spät. Sie hatte den Saal bereits betreten. *** Hermione lief eilig durch den Raum und zog den roten Vorhang von Harrys Himmelbett zur Seite. "Harry, ich -" Sie stoppte schlagartig. Ihre Gesichtszüge erstarrten wie zu Stein. Neben Harry lag ... Mariah. Ihre Hände an ihn geklammert und seine Arme drückten ihren Körper an seinen. Mariahs Kopf bewegte sich leicht und ihr Gesicht schmiegte sich in seine Halsbeuge. Harry atmete tief ein und seufzte zufrieden. All dies versetzte Hermiones Herz Millionen von Stichen. Neben dem Jungen, den sie so unendlich liebte, lag ihre größte Konkurrentin. Hermione ballte ihre Hände zu Fäusten und fing an zu zittern. In ihren Schläfen pochte das Blut und ihr Herz schlug sehr laut und unregelmäßig. Ihr Schock verwandelte sich in blanke Wut und diese war nun so heftig, dass sie es nicht einmal fertig brachte, zu weinen. In ihr brach soeben eine Welt zusammen, die sie sich seit fast einem Jahr aufgebaut hatte. Wie konnte diese Ziege ... nein, diese Schlampe es nur wagen? Mit Sicherheit hatte sie vorgehabt, ihn zu verführen und war dabei in seinem Bett eingeschlafen... Liebte Harry sie wirklich so sehr, dass er all seine Vorsicht über Bord geworfen hatte? Langsam und mit bebender Brust zog sie den Vorhang wieder zu und trottete wie in Trance zurück in den Gemeinschaftsraum. Dort stand Ron und sah sie mit schlimmer Vorahnung an. Hermione blieb vor ihm stehen. Ein kurzes, bedrücktes Schweigen folgte. "Kommst du mit zum Frühstück?", fragte Ron behutsam. Hermione schüttelte langsam den Kopf und ging an ihm vorbei zum roten Sofa. Sie setzte sich hin und starrte ins Feuer. Ron betrachtete sie mitleidig. Einerseits war er froh, dass sie das da oben gesehen hatte. Sie würde es wahrscheinlich endlich aufgeben, Harry hinterherzulaufen, doch eigentlich tat sie ihm auch sehr Leid. Er konnte es nicht ertragen, sie so zu sehen. Er wusste jedoch, dass sie jetzt für sich sein musste. "Es tut mir Leid für dich", murmelte er verständlich und mit einem letzten Blick auf sie verließ er den Gemeinschaftsraum. *** Harry erwachte langsam aus seinem Schlaf. Er drehte seinen Kopf leicht nach links und sah Mariah, die ihr Gesicht in seine Halsbeuge geschmiegt hatte. Ihre Haare kitzelten sein Gesicht und der angenehme Rosenduft fand den Weg in seine Nase. Er atmete den Duft tief ein und schloss kurz und zufrieden seine Augen. Mit seinen Armen, die noch immer ihren Körper umschlangen, drückte er sie noch fester an sich. Schleierhafte Erinnerungen spielten sich vor seinem inneren Auge ab. Er erinnerte sich an den Spiegel Nerhegeb, an Mariahs Zusammenbruch und an ihre Erzählungen. Er musste daran denken, wie sie ihn so brutal geküsst und auf seinem Unterleib gesessen hatte. Sie hatte ihn mit einem Blick und einer Stimme angesprochen, die er noch nie bei ihr wahrgenommen hatte. Als ob ein fremdes inneres Ich sich ihm offenbart hätte. Er konnte es noch immer nicht wirklich fassen. Ihr Leben lang war sie von diesen dreckigen Todessern gequält worden. Man hatte sie unzählige Male vergewaltigt und sie hatte nie die Chance gehabt, sich zu wehren. Auch ihre leibliche Mutter hatte ein schlimmes Schicksal erlitten. Harry zitterte leicht vor Wut. All das hatte Voldemort verursacht. Er hatte seins und Mariahs Leben zerstört, ihre Familien ausgelöscht und wegen ihm waren sie gezwungen gewesen, bei Menschen der schlimmsten Sorte aufzuwachsen. Doch Mariah hatte das schwerere Los gezogen. Harry erschrak leicht, da Mariah sich auf einmal aus seiner Umarmung windete und nun auf dem Rücken lag. Ihr schlafendes Gesicht glich dem eines friedlichen Engels. In diesem Moment hätte man ihr ihre schlimmen Erfahrungen gar nicht ansehen können. Harry beugte sich leicht über sie und strich ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Langsam senkte er sein Gesicht und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Nach wenigen Sekunden zuckten Mariahs Mundwinkel und Harry löste sich in aller Ruhe von ihr. Er sah zu, wie Mariah langsam ihre Augen öffnete. Verwundert und leicht benommen, sah sie in sein Gesicht. "Guten Morgen", sagte Harry mit einem sanften Lächeln. Mariah lächelte ebenfalls. "Guten Morgen", gab sie zurück und streichelte seine Wange. "Gut geschlafen?", fragte er. Mariah nickte. Sie setzte sich langsam auf und Harry tat es ihr gleich. "Wie spät ist es denn?", wollte Mariah wissen. Harry sah auf die Uhr auf seinem Nachttisch. "Neun Uhr. Wieso? Willst du schon aufstehen?", fragte er und nahm seine Brille vom Nachttisch, die er auch gleich aufsetzte. "Ja, ich möchte noch in die Bibliothek, um mir ein paar Nachschlagewerke zu holen. Durch mein Fehlen habe ich viel nachzuholen und außerdem beginnen ja in ungefähr zwei Monaten unsere ZAGs", antwortete sie, zog den Bettvorhang auf und erhob sich vom Bett. "Darf ich eure Duschen benutzen?" Harry nickte. Mariah lächelte dankbar und drehte sich in Richtung Waschraum. Doch seltsamerweise blieb sie noch sekundenlang stehen und rührte sich nicht. Verwundert, wurde sie von Harry betrachtet. "Ha-Harry ... das ... wegen letzter Nacht ... das tut mir sehr Leid ...", murmelte sie leise. Harry stutzte. "Ich ... nachdem ich dir das alles erzählt habe ... und dich so sehr ... körperlich provoziert habe ... Du musst mich jetzt wohl für eine richtige kleine Schlampe halten." Harry traute seinen Ohren nicht. Was dachte sich Mariah nur? Aus welchem Grund sollte er so von ihr denken? "Ich -", begann er, doch Mariah unterbrach ihn prompt. "Bestimmt hätte sich nicht jedes Mädchen so sehr an dich rangeschmissen ... Ich weiß ja auch nicht, warum ich mich so verhalten habe, doch ... diese ganze Wut von damals ist auf einmal in mir hochgekommen. Ich wollte endlich alle Schmerzen aus meiner Seele rauslassen. Falls man das, was ich besitze, noch eine Seele nennen kann!", schluchzte sie verzweifelt. Ihr Kopf war nach vorne geneigt und sie weinte. Harry stand auf einmal rasch auf. Er hielt Mariah an der Schulter fest, drehte sie zu sich und küsste ihre zitternden Lippen. Er fühlte ihre Tränen auf seinen Wangen, als wären es seine eigenen. Mariah schloss ihre Augen und sie wollte sich gerade dem Kuss hingeben, doch Harry löste sich von ihr, drückte seine Stirn zart gegen ihre und sah sie ernst an. "Wie kannst du so was nur sagen? Ich würde dich doch niemals für eine Schlampe halten", versicherte er ihr. Mariah starrte ihn überrascht an und schloss mit einem Schniefen die Augen. "Du hast viel durchgemacht. Es ist verständlich, dass du endlich deine Wut rauslassen wolltest und kaum noch wusstest, was du tatest. Ich versichere dir, Mariah, ich bin nicht böse auf dich. Ich bin froh, dass du dich mir geöffnet hast und dass du hier bei mir bist", fügte er lächelnd hinzu. Mariah öffnete ihre Augen wieder und lächelte ebenfalls. "Danke", sagte sie und vergoss eine weitere Träne, die aber diesmal aus Freude entstanden war. Harry strich ihr diese sanft weg. "So, und nun mach dich mal fertig. Ich komme auch gleich nach." Mariah nickte und ging nun endlich in den Waschraum. Harry holte indessen seinen Koffer unter seinem Bett hervor und holte sich ein paar frische Sachen raus. Zum Glück fand er einen schwarzen, frischen Pullover, der einmal Dudley gehört hatte. Doch da dieser Harry beinahe über die Schulter gerutscht wäre, hatte er ihn einmal heimlich in Tante Petunias Waschmaschine gesteckt und eine zu große Portion Waschpulver reingeschüttet. Dadurch war der Pullover schön eingelaufen und passte Harry nun wie angegossen. Danach ging auch er zum Waschraum. Als er im Duschbereich ankam, hörte er, dass Mariah in der letzten Duschkabine war. Deshalb nahm er die erste und fing an, seelenruhig zu duschen. Während er sich mit der Seife über die Arme strich, musste er an letzte Nacht denken. Er konnte sich noch sehr gut darin erinnern, was für eine heftige Erregung in ihm aufgewallt war, als sie auf seinem Unterleib gesessen und ihre Hüfte kreisen gelassen hatte. Der Gedanke, der sich nun in seinem Kopf bildete, beschämte ihn zutiefst. Ehrlich gesagt ... hatte es ihm schon ein wenig gefallen. Oder besser gesagt ... er hatte es genossen. Harry errötete. Er schämte sich, dass er so empfand. Er erinnerte sich an die vielen Gespräche zwischen seinen restlichen Zimmergenossen in den letzten Monaten. Seamus hatte einmal behauptet, dass er in den Sommerferien ein Mädchen kennen gelernt hatte und dass er mit ihr auch schon geschlafen hätte. Doch Dean hatte Harry später erzählt, dass Seamus es zwar versucht hatte, doch das Mädchen wäre nicht einverstanden gewesen. 'Tja, Pech gehabt', dachte Harry nur. Er fragte sich, was gestern wohl passiert wäre, wenn Mariah nicht wieder rechtzeitig zur Vernunft gekommen wäre. Er selbst wusste nicht, ob er weiter gegangen wäre und er war sich sicher, dass Mariah noch sehr lange brauchen würde, um ihr Trauma einigermaßen zu verarbeiten. Doch er würde sie niemals zu so etwas drängen. Es war nicht so, dass er so etwas Intimes niemals mit ihr machen würde, denn er war schon neugierig, wie es wohl sein würde, ihr so nahe zu sein. Er liebte ihre Nähe und ihre Ausstrahlung. Er liebte eigentlich alles an ihr. Er fragte sich, warum ihm das erst so spät klargeworden war. Plötzlich hörte er, wie Mariah an seiner Duschkabine vorbeiging und den Duschraum verließ. 'Ob wir wohl irgendwann mal zusammen duschen werden?', fragte er sich und klatschte sich gleich beide Hände gegen die Wangen, um diesen absurden Gedanken abzuschütteln. Ihm fiel schlagartig ein, dass Hermione ja Malfoy und Laura unter der Dusche im Vertrauensschülerbad erwischt hatte. Es war ihm echt ein Rätsel, wie die beiden Slytherins es nur geschafft hatten, ein Paar zu werden. Früher hätte er so was nicht einmal vermutet, weil sie sich damals immer wieder in die Wolle gekriegt hatten. Er hätte auch niemals gedacht, dass sie schon so weit in ihrer Beziehung waren. Immerhin waren sie kaum älter als er und Mariah. 'Wahrscheinlich ist Malfoy sowieso nur auf das Eine aus', dachte Harry und stellte das Wasser ab. Er trocknete sich ab und zog sich schnell an. Daraufhin ging er zu den Waschbecken und rieb sich noch schnell die Haare trocken. Dort stand auch schon Mariah, die ihre Haare durchbürstete. Harry errötete, da ihn schon wieder diese seltsamen Gedanken einholten. Er schüttelte den Kopf, wodurch die Wassertropfen aus seinen Haaren hin und her flogen. "Benutzt du eigentlich ein Haarshampoo mit Rosenduft?", fragte er sie hastig. Mariah drehte sich überrascht zu ihm um. "Ja, wieso?", erwiderte sie. "Na ja, dein Haar riecht immer so angenehm schön", nuschelte er mit roten Wangen. Mariah war erst ziemlich baff, doch dann lächelte sie schüchtern. "Danke", murmelte sie und legte ihre Bürste auf die Ablage des einen Waschbeckens. Zielgerecht ging sie auf Harry zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihm stehen. Sie lächelte ihm direkt in die Augen. Ihr Gesicht näherte sich ihm und Harry errötete, da er dachte, sie würde ihn küssen. Sie hielt seinen Kopf fest und versenkte ihre Nase in seine noch immer feuchten Haare. Harry überraschte diese Handlung. Mariah nahm seinen schönen Duft in ihrer Nase auf. "Deine Haare riechen wunderbar! Irgendwie nach Minze", sagte sie und sah ihm nun wieder ins Gesicht. Durch ihre Worte errötete er noch mehr. Mariah grinste und strich mit ihren Händen weiterhin durch sein pechschwarzes Haar. "Dieser ordentliche Haarschnitt steht dir wirklich gut. Parvati sollte dir immer die Haare schneiden. Aber nur das und nichts anderes", sagte sie kichernd. Harrys Hände hielten sie nun an der Taille fest. "Eifersüchtig?", fragte er grinsend. Mariah grinste zurück und küsste ihn kurz. "Ach was, ich vertraue dir", sagte sie überzeugt. Harry lächelte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Na komm, lass uns losgehen." Mariah nickte und Händchen haltend verließen sie den Waschraum und betraten bald den Gemeinschaftsraum. "So, also ich hol schnell ein paar Bücher, damit mir niemand zuvorkommt, und dann gehen wir frühstücken, okay?", fragte Mariah. Harry nickte und sah zu, wie Mariah den Gryffindorturm durch das Portraitloch verließ. Er seufzte leise und zufrieden und drehte sich nun in die Richtung, wo das rote Sofa vor dem Kamin stand. Er blieb abrupt stehen. Dort auf dem Sofa saß Hermione und starrte geistesabwesend ins Feuer. "Hey, warum bist du denn nicht beim Frühstück?", fragte Harry. Hermione drehte sich sehr langsam zu ihm. Die Schatten, die durch das Kaminfeuer entstanden, tanzten auf ihrem Gesicht herum. Ihr Blick wirkte verletzt und ernst. In Harry stieg leichte Besorgnis auf. "Geht's dir nicht gut?", wollte er wissen und setzte sich neben sie auf das Sofa. "Mir ist nur ein wenig schlecht, aber es geht schon wieder", sagte sie mit einem müden Lächeln. "Solltest du nicht trotzdem in den Krankenflügel gehen?" Hermione schüttelte den Kopf. "Hast du gut geschlafen?", fragte sie und sah wieder ins Feuer. "Ja, sehr gut sogar." Hermione senkte den Blick. "Ähm ... Harry?" "Ja?" "Es-es tut mir Leid, was ich gestern gesagt habe ... Ich wollte dich nicht unter Druck setzen und in deine Privatsphäre so rumzuschnüffeln war auch nicht gerade korrekt ...", murmelte sie. Harry schwieg kurz, doch dann fing er an zu sprechen. "Gut, dass du das einsiehst, doch du solltest dich nicht bei mir, sondern bei Mariah entschuldigen, dass du solche Gerüchte über sie daher geredet hast und in letzter Zeit so unfair zu ihr warst", sagte er trocken. Hermione erbleichte sichtlich und ließ ein sehr leises Wimmern ertönen. Ungläubig und ein wenig verängstigt, starrte sie ihn an, wie er weiterhin ins Kaminfeuer starrte. Plötzlich stand sie ruckartig auf, wodurch Harry überrascht zur ihr aufsah. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ihr ganzer Körper zitterte. "Hermione?", fragte Harry unsicher. Hermione drehte sich nun so um, dass sie direkt vor ihm stand. "Warum nur ... warum setzt du dich so für sie ein?", fragte sie mit zitternden Lippen. Harry starrte sie irritiert an. Auf einmal tropften Tränen aus ihren Augen. "Was findest du nur so toll an ihr?! Sie hat dich doch gar nicht verdient!" Harry wusste nicht mehr, was er denken sollte. Wieso sagte sie nur solche Dinge? Er wollte gerade etwas erwidern, doch auf einmal umfasste sie mit ihren Händen sein Gesicht und sah ihm direkt in die Augen. "Ich liebe dich, Harry ... Schon seit Ende des letzten Schuljahres ... Ich liebe dich viel mehr als sie es tut!", sagte sie bestimmt und bevor Harry überhaupt in irgendeiner Weise reagieren konnte, presste sie ihre Lippen auf seinen Mund. Harrys Augen weiteten sich vor Schreck. Er wurde hier gerade von Hermione, seiner langjährigen besten Freundin geküsst. Nicht auf die Wange, wie vor ungefähr einem Jahr, sondern auf den Mund. Hermione hatte ihre Augen geschlossen und drängte sich ihm entgegen, sodass er nun an der Rückenlehne des Sofas angelehnt war. Harrys Gedanken waren nicht mehr an ihrem Platz. Er war verwundert darüber, dass er sie noch nicht von sich geschubst hatte. Er liebte doch Mariah, also warum ließ er sich hier dann von Hermione küssen? Wie konnte es überhaupt sein, dass sie ausgerechnet in ihn verliebt war? Hermione setzte sich bald auf seinen Schoß und ihre Hände spielten mit seinen Haaren. Nun wusste Harry überhaupt nicht mehr, was er tat, als er mit seinen Händen zärtlich über ihre Oberarme strich, ebenfalls die Augen schloss und den Kuss mit voller Hingabe erwiderte. Er wusste nicht warum um alles in der Welt, doch er genoss es von ihr geküsst zu werden. Von ihr strömte so ein Selbstbewusstsein aus, wie er es noch nie bei jemanden wahrgenommen hatte. Auch nicht bei Mariah... Der Kuss wurde immer intensiver und ihre Zungen umspielten sich nach einer Weile leidenschaftlich. Plötzlich ertönte ein seltsames Geräusch, als ob etwas Schweres auf den Teppich gefallen wäre und Harry und Hermione lösten sich erschrocken voneinander. Beide starrten schockiert zum Eingang. Dort stand Mariah, die die beiden mit ungläubigem Blick anstarrte. Vor ihr auf dem Boden lagen mehrere Bücher. Mariahs Gesicht war blass wie das einer Wasserleiche und jeder Teil ihres Körpers zitterte. Harry schubste Hermione panisch von seinem Schoß runter, wodurch diese beinahe zu Boden fiel, sich aber gerade noch am Rande des Sofas festhalten konnte. "Ma-Mariah! I-ich kann das erklären - Ich -", stotterte Harry, doch Mariah funkte ihm bei seiner nahenden Erklärung dazwischen. "ERKLÄREN??!! WAS BITTE GIBT ES DA NOCH ZU ERKLÄREN??!! DU SAGST MIR ERST, DASS DU MIR NIEMALS WEHTUN MÖCHTEST UND IM NÄCHSTEN MOMENT KNUTSCHT DU MIT HERMIONE RUM!!! DU BIST DOCH ECHT DAS LETZTE!!!!! GENAU WIE ALL DIE ANDEREN SCHWEINE!!!!", schrie sie voller Wut und Tränen in den Augen. Sofort drehte sie sich um und rannte durch das Portraitloch. Harry stand hastig auf und rannte ihr hinterher. Er lief ebenfalls durch das Portraitloch und rannte beinahe Ron um, der gerade den Gemeinschaftsraum betreten wollte. Harry blieb kurz stehen und starrte seinen besten Freund schuldbewusst in die blauen Augen, die ihn verwundert betrachteten. Harry schubste ihn nach einigen Sekunden regelrecht zur Seite und lief Mariah nach. Unendlich viel Schuld breitete sich in ihm aus. Das Mädchen, in das sein bester Freund verliebt war, war in ihn verliebt. Gestern hatte Ron also ihn gemeint... Warum hatte er Hermiones Kuss nur erwidert? Und auch noch mit so einer Intensität? Warum nur?? "Mariah!", rief er seiner Freundin hinterher. Plötzlich kam jemand aus dem Korridor links von ihm und er lief direkt in diese Person rein... *** Ron schaute Harry völlig verdutzt hinterher. Was war das denn eben gewesen? Warum war Mariah weinend aus dem Gryffindorturm gerannt und warum hatte Harry ihn mit so einem schuldbewussten Blick angesehen? Plötzlich kam ihm da eine Ahnung und bevor das Portraitloch sich wieder schloss, lief Ron eilig in den Gemeinschaftsraum. Er lief ein paar Schritte vorwärts und stolperte beinahe über einen kleinen Bücherhaufen, der auf dem Boden lag. Ron hob diesen auf und legte die Bücher auf einen der kleinen Tische. Langsam glitt der Blick des rothaarigen Gryffindors zur Treppe, die zu den Schlafsälen führte. Diese lief er langsam hinauf und öffnete ganz vorsichtig die Tür des Schlafsaals der Mädchen aus der fünften Klasse. Etwas unsicher, blickte er hinein und entdeckte sofort Hermione, die zusammengekauert auf ihrem Bett hockte. Ron betrat den Schlafsaal und schloss die Tür hinter sich. Langsam und wortlos, ging er zu Hermiones Bett und setzte sich neben sie hin. Hermione sah nicht auf. Ihr Schluchzen war kaum zu überhören. Ron hob zögernd seine Hand und strich Hermione tröstend über ihre braunen, welligen Haare. Hermione hob langsam ihren Kopf und sah in Rons Gesicht. Ihre Augen und Wangen waren voller Tränen. Diese wischte er ihr sanft weg. "Möchtest du reden?", fragte er leise. Hermione schwieg lange. Doch dann nickte sie. *** Mariah rannte so schnell, wie sie noch nie gerannt war. Ihre Beine fühlten sich wie Blei an, doch es kam ihr so vor, als ob sie trotzdem immer schneller werden würde. Warum nur??? Warum hatte Harry Hermione geküsst?? Hatten die beiden vielleicht doch etwas miteinander und sie hatte es einfach nicht mitbekommen? Harry hatte ihr doch letzte Nacht versprochen, ihr niemals wehzutun und sie zu beschützen ... War das alles gelogen gewesen? Er liebte sie doch ... oder etwa nicht? Sie wischte sich mit ihrem Unterarm die Tränen weg. Sie erinnerte sich an den Anblick, der sich ihr da geboten hatte. Wie Hermione auf Harrys Schoß gesessen hatte. Wie ihre Hände in seinen Haaren vergruben waren. Wie ihre Münder sich beinahe gegenseitig verschlungen hätten... Mariah wurde übel. Eine unheimliche Wut kam in ihr hoch. Etwa dieselbe, die sie letzte Nacht empfunden hatte? Als sie ihm ihre größten Geheimnisse offenbart hatte? Sie hatte gedacht, sie könnte ihm vertrauen, nur deswegen hatte sie ihm von diesen ständigen Vergewaltigungen und von ihrer ermordeten Mutter erzählt. Ihre Wut wurde immer heftiger, sie konnte sie nicht zurückhalten. In diesem Moment spürte sie plötzlich Hassgefühle ... gegenüber Hermione und Harry. Sie hätte nie gedacht, dass sie solche Gefühle jemals für Harry empfinden würde, doch da hatte sie sich geirrt. Diese Gefühle wurden immer stärker und ihr Herz schlug von Sekunde zu Sekunde immer lauter und schneller. Ihr wurde langsam so schlecht, dass sie den Drang verspürte, sich vielleicht im nächsten Augenblick zu übergeben. Sie musste sich ihrer Wut unbedingt entledigen - Sofort. "Mariah!" Mariah drehte sich nicht um. Sie erkannte Harrys Stimme, die zwar ihr Gehör, jedoch nicht ihr Herz erreichte. Ihr Kopf dröhnte. Andauernd tauchte dieses Bild von ihm und Hermione in ihrem Kopf auf. Erneut rief Harry nach ihr, doch sie lief weiter. Plötzlich stand jemand vor ihr und ruckartig sah sie zu dieser Person auf. Vor ihr stand Draco und sah sie erschrocken an, da sie ihn beinahe umgerannt hätte. "Was ... ist denn mit dir los?", fragte er verwundert. Mariah schwieg und sah in seine grauen Augen, die einen kleinen Schimmer Azurblau besaßen. Sie hatte ihm noch nie so genau in die Augen gesehen. Doch diese waren irgendwie ... wunderschön. Mariah schluckte leicht. Warum dachte sie auf einmal solche Sachen? "Mariah!" Diesmal drehte sich Mariah um. Sie wusste, dass Harry gleich um die Ecke kommen würde. Plötzlich schlich sich ein gefährlicher Plan in ihre Gedanken. Ein hinterhältiges Grinsen bildete sich kurz auf ihrem Gesicht. Sie drehte sich wieder zu Draco um und sah ihn nun ernst an. Plötzlich packte sie seinen grünsilbernen Schlips und zog ihn ruckartig zu sich. "Spiel einfach mit", flüsterte sie ihm zu. Draco starrte sie perplex an, da er nicht wusste, was sie damit meinte. Doch auf einmal zog sie ihn noch näher zu sich ran, schloss ihre Augen und eh Draco sich versah, fühlte er schon Mariahs Lippen auf seinen. Dracos Augen weiteten sich. Er konnte nicht glauben, was hier soeben geschah. Was war nur in dieses Mädchen gefahren? Auf einmal hörte auch er wieder Harrys Stimme, die nach Mariah rief. Jetzt kapierte Draco endlich. 'Ach so, Potter hat sie verletzt. Na gut, meinetwegen. Dann werde ich ihr eben ein bisschen bei ihrer kleinen Rache helfen', dachte er entschlossen und schloss ebenfalls die Augen. Er schlang seine Arme um sie und drückte sie an sich. Seine rechte Hand wanderte langsam zu ihrem Nacken und seine Finger fuhren durch ihre Haare. Mariah war froh, dass Draco ihr half. Sie hätte erwartet, dass er sie sofort wieder wegstoßen würde, aber so konnte man sich irren. Sie hörte, wie jemand angerannt kam und einige Meter hinter ihr stehen blieb. Kein Wort fiel von dieser Person. Mariah lachte spöttisch in ihrem Inneren. 'Ja ... Jetzt weißt du hoffentlich, wie sich das anfühlt', dachte sie. Auf einmal fühlte sie, wie Dracos Zunge sich zwischen ihre Lippen drängte, die sie ihm auch sofort öffnete. Neugierig und leidenschaftlich erkundigte er ihren Mund. Seine Zunge berührte ihre und beide fühlten einen seltsamen Schauer. Mariah fühlte sich plötzlich sehr berauscht, denn Draco konnte ausgezeichnet küssen und auch er war nicht von ihr abgeneigt. Das Zungenspiel hielt nicht mehr lange an, da den beiden bald die Luft ausging. Beide lösten sich mit einem Keuchen voneinander und holten erstmal Luft. Mariah und Draco atmeten erschöpft ein und aus und hielten sich an der Stelle ihrer Herzen, welche sehr laut und unkontrolliert schlugen. Mariah wusste, dass Harry hinter ihr stand und sie konnte sich sehr gut vorstellen, was er soeben empfand. Mit einem fiesen und zufriedenen Grinsen drehte sie sich um. In diesem Moment erstarrte sie regelrecht zur Salzsäule und ihr wurde beinahe schwarz vor Augen. Ja, dort stand Harry und starrte sie und Draco vollkommen entsetzt an. Doch neben ihm stand eine weitere Person. Laura. Deren Gesicht war nun noch blasser, als alles, was Mariah jemals gesehen hatte. Lauras Augen spiegelten blankes Entsetzen und Ungläubigkeit. Sie zitterte heftig und sah so aus, als könnte sie sich kaum noch auf den Beinen halten. Auch Draco starrte Laura mit schlimmer Vorahnung an. 'Super Timing', dachte er ironisch. "L-Laura ...", stotterte Mariah unsicher und ging ein langsam auf ihre Freundin zu. Diese entfernte sich sofort ein paar Schritte von ihr. Nun war ihr Blick gereizt. "Wie ... konntest du nur ...?", murmelte sie leise und hörte sich so an, als müsste sie sich gerade sehr beherrschen, nicht auf Mariah loszugehen. Mariah streckte ihre Hand nach Laura aus, doch sie schlug diese sofort weg. Mariah wich erschrocken zurück. "SAG MAL, BIST DU NOCH GANZ DICHT??!! WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN, DRACO ZU KÜSSEN??!!", schrie Laura. Mariah starrte sie ein ängstlich an. Ihr steckte ein Kloß im Hals und erst nach einer halben Minute konnte sie zu einem Satz ansetzen, doch Laura unterbrach sie. "Spar dir deine Lügen!! Unsere Freundschaft kannst du ab heute endgültig vergessen!!", fuhr sie Mariah an, rannte an ihr vorbei und lief in Richtung Kerker. Mariah sah ihr hinterher und bemerkte, dass Laura Draco noch einen zutiefst verletzten Blick zuwarf, als sie an ihm vorbeilief. Er lief ihr nach kurzem Zögern hinterher und beide verschwanden nach kurzer Zeit aus Mariahs Blickfeld. Nun stand sie mit Harry ganz allein in diesem Gang. Ein unbeschreibbar langes Schweigen entstand. Ganz langsam drehte sich Mariah zu Harry um. Der betrachtete sie mit einem ausdruckslosen Blick. Beide starrten sich minutenlang einfach nur an, doch dann drehte sich Harry einfach um und ging. Mariah blieb allein zurück und fing an, leise zu weinen. Was hatte sie nur für einen dummen Fehler begangen... *** "Du hast Harry geküsst?", flüsterte Ron entsetzt. Hermione nickte mit roten Wangen. "Ja, und ... er hat den Kuss auch erwidert", murmelte sie. Ron erbleichte durch diese Worte nun vollkommen. Harry hatte Hermiones Kuss erwidert? Warum denn das auf einmal? "Und ... er weiß jetzt, dass du ihn liebst?", fragte Ron leise ohne sie anzusehen. "Ja ... Aber was er darüber denkt, weiß ich leider nicht. Doch da er mich sofort weggeschubst hat, als Mariah aufgetaucht ist ... bin ich mir sicher, dass er sich mit mir nur einen Ausrutscher erlaubt hat", sagte sie bedauernd. "Findest du es denn gut, dass Harry und Mariah sich jetzt zoffen werden?" "Ich weiß nicht ... Normalerweise hätte ich mich jederzeit gefreut, doch jetzt kann ich das irgendwie nicht", sagte sie nachdenklich. "Dir ist aber hoffentlich klar, dass du einen Riesenfehler gemacht hast. Warum musstest du ihn auch unbedingt küssen?", warf Ron ihr vor. Er musste es sich sehr verkneifen, so zu klingen, wie er sich soeben fühlte. Hermione sah ihn ein wenig empört an. "Das fragst du noch? Ich war immer noch sehr wütend darüber, dass Mariah in seinem Bett gelegen hat und außerdem hat er mich nach meiner Entschuldigung voll vor den Kopf gestoßen! Ich musste ihm unbedingt sagen, was ich für ihn empfinde!" "Aber deswegen musstest du ihn doch nicht gleich küssen!!", fuhr Ron sie an und sah ihr ins Gesicht. Hermione erschrak. Nicht nur durch seinen Ton, sondern auch durch seine Worte. Ron sah auch ein, dass er die falsche Lautstärke erwischt hatte und sah zu Boden. "Seit wann rastest du denn plötzlich so aus?", fragte Hermione verwundert. "Glaube mir ... seit Ende unseres vierten Schuljahres bin ich innerlich schon millionenmal ausgerastet", flüsterte Ron. Hermione stutzte. "Hä? Wieso das denn? Ist es wegen dem Ministerium, weil dort keiner glauben will, dass Du-weißt-schon-wer wieder zurück ist?" "Nein!", sagte Ron. Hermione betrachtete ihn fragend. Ron seufzte leise. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Er musste es ihr sagen. "Damals ... als Harry nach diesem Ereignis im Krankenflügel gelegen hat ... da hast du mir doch ein Geheimnis anvertraut, weißt du noch?" Hermione hielt kurz inne. "Ja, ich habe dir erzählt, dass ich mich in Harry verliebt habe", sagte sie und sah Ron immer noch völlig verwirrt an. Der betrachtete sie mit einem traurigen Blick. Plötzlich fiel bei Hermione der Groschen. Meinte er etwa ... Nein ... Das konnte nicht sein... Allerdings ... wenn sie an das letzte Schuljahr zurückdachte... "Ja, Hermione. Es ist so wie du denkst", meinte er. Hermione erbleichte. Das konnte einfach nicht sein. "D-du ...", konnte sie nur hervorbringen. Ron nickte. "Ja ... Ich liebe dich. Mehr als alles auf der Welt." Nun schoss Hermione fast das gesamte Blut ins Gesicht. Sie konnte es einfach nicht glauben. "Wa-warum ausgerechnet ich?", fragte sie nervös. Rons Gesicht zierte ein seltsames Lächeln. "Das ... weiß ich ehrlich gesagt auch nicht", war seine Antwort. Hermione schaute verwirrt drein. "Aber was spielt das denn noch für eine Rolle? Du bist doch in meinen besten Freund verliebt, also sollte ich dich nicht mit meinem Gelabber zutexten", sagte Ron trocken. Hermione zuckte zusammen. Jetzt konnte sie sich erst ein richtiges Bild von dieser Situation machen. Sie hatte Ron immer von ihrem Liebeskummer erzählt und er hatte ihr geduldig zugehört und sie immer liebevoll getröstet. Und sie, sie hatte nie bemerkt, wie sehr sie ihm damit wehgetan hatte. Es hatte tatsächlich einige Andeutungen dafür gegeben, dass er mehr für sie empfand als Freundschaft. Er war zum Beispiel im letzten Schuljahr sehr eifersüchtig auf Viktor Krum gewesen, da er mit Hermione zum Weihnachtsball gegangen war. Sie hatte jedoch gedacht, dass er es nur gewesen war, weil er Harrys Gegner im magischen Turnier gewesen war. Und dann die Einladung zum Weihnachtsball in diesem Schuljahr. Da hatte sie gedacht, er hätte sie nur genommen, damit er eine bessere Tanzpartnerin als letztes Jahr bekommen würde. Schlagartig erinnerte sie sich auch an den Wangenkuss am Ende des Weihnachtsballs. Für dies hatte sie nur den einzigen Grund gesehen, dass er vielleicht nur vorgehabt hatte, sie damit zu ärgern. Damals war sie ziemlich sauer auf ihn gewesen. Immerhin hatte er gewusst, dass sie Harry liebte. Hermione schämte sich zutiefst. Wieso nur hatte sie es nicht bemerkt? Wenn sie davon gewusst hätte, dann hätte sie Ron doch niemals so verletzt. "Ron ...", murmelte sie, ohne wirklich zu wissen, was sie sagen wollte und konnte es sich nicht verkneifen, ihn mitleidig anzusehen. Das Gesicht ihres Freundes verfinsterte sich leicht. "Hermione, bitte hör auf, mich so anzusehen. Diesen Mitleidsblick kann ich nicht ausstehen", sagte er. Hermione musste ihn dadurch jedoch noch mitleidiger ansehen. Sie wollte ihn nicht mehr so wütend und enttäuscht sehen. Sie wollte ihn wieder lachen sehen, wollte seine Witze hören, wollte mit ihm rumalbern. Eben wie früher ... doch nichts war mehr wie früher. Sie erschrak leicht, als sie bemerkte, dass einige Tränen ihre Wangen herunterliefen. Auch Ron bemerkte dies und sah sie besorgt an. "Hey, jetzt wein doch nicht auch noch wegen mir. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen", versuchte er, sie zu beruhigen, doch Hermione schüttelte energisch ihren Kopf. "Doch! Ich mache mir Vorwürfe!", erwiderte sie aufgebracht und weinte noch mehr. Ron rückte etwas näher an sie heran und streichelte sanft ihre feuchte Wange. "Aber du konntest es doch nicht wissen. Na gut, der ganze Jahrgang weiß es wahrscheinlich bereits, selbst Mariah." Hermione sah ihn völlig konfus an. "Was? Mariah wusste, dass ich in Harry verliebt bin?" Ron nickte. "Aber ... warum hat sie ihm dann nichts erzählt?" "Ich habe sie darum gebeten, zu schweigen ... damit sich Harry keine Vorwürfe macht", murmelte er. Plötzlich fühlte er Hermiones Hände, die auf seinen Wangen ruhten. Verwundert, sah er in ihre Augen. "Es tut mir alles so Leid, Ron ... Wenn ich von deinen Gefühlen mir gegenüber gewusst hätte, dann hätte ich dich nie mit meinem Liebeskummer genervt", nuschelte sie mit leisen Schluchzern. "Ich ... habe dir nichts gesagt, weil ich dich nicht verwirren wollte. Außerdem sind Freunde doch dazu da, sich gegenseitig die Probleme zu erzählen", erwiderte Ron ruhig. Hermione konnte es nicht fassen. Wie konnte er noch so ruhig reden? Sie sah ihn nun noch einmal an und war sich sicher, dass er nicht das meinte, was er sagte. "Warum lügst du?", fragte sie und drückte ihre Stirn gegen seine. Perplex, sah er direkt in ihre Augen, die nur wenige Zentimeter von seinen entfernt waren. Er spürte, wie sein Gesicht langsam wärmer wurde. Auch Hermione fühlte dies aufgrund der Hitze auf seiner Stirn. Seltsamerweise störte es sie plötzlich nicht. Irgendwie erfreute es sie auf einmal, dass Ron so viel für sie empfand. "Du hast es mir doch schon gesagt. Also unterdrücke deine Gefühle bitte nicht mehr", murmelte sie. Sie war sich nicht einmal sicher, dass es wirklich sie war, die diese Worte sprach. Ron errötete nun noch mehr und sein Blick wirkte gequält und müde. "Hermione ... tu jetzt bitte nichts, was du später bereust", flüsterte er, doch auf einmal fühlte er ihre süße Stupsnase, die sich lieblich an seine schmiegte. Ihm wurde etwas schwindelig. Langsam schloss er seine Augen und Hermione tat es ihm gleich. Schon geschah es. Ihre Lippen berührten sich zärtlich und vereinten sich zu einem Kuss. Hermione wusste nicht, warum sie dies tat. Es war ihr auch egal. Sie hatte auf einmal eine starke Anziehung von Ron wahrgenommen und hatte den heftigen Drang verspürt, seine Lippen mit ihren zu vereinen. Zu ihm zärtlich zu sein und ihn vielleicht auch zu trösten. Sie umschlang seinen Hals mit ihren Armen und Rons Arme legten sich um ihren Körper. Er drückte sie fest an sich. Hermione drängte sich ihm entgegen, wodurch Ron nach hinten aufs Bettlaken gedrückt wurde. Mit einem dumpfen Geräusch landete er darauf und blieb mit ihr liegen. Sie lag direkt auf ihm und beide wagten es nicht, den Kuss zu unterbrechen. Im Gegenteil, sie füllten ihn mit einer unendlichen Leidenschaft aus, dass ihnen schon sehr schnell schwummrig im Kopf wurde. Hermione vergaß alles um sich herum. Es war ihr egal, ob vielleicht im nächsten Moment ihre Zimmergenossinnen reinschneien könnten. Es war ihr auch gleich, ob hier vielleicht etwas falsch an dieser Situation war. Ihr einziger Gedanke galt Ron. Seine Lippen riefen in ihrem Bauch ein starkes Kribbeln hervor. Dieses Kribbeln kannte sie nur zu gut. Dies hatte sie immer in Harrys Nähe gespürt. Nur diesmal war es anders. Das Kribbeln war bei Ron plötzlich viel stärker. Bei Harry hatte sie auch immer diese ahnende Angst gehabt, dass er sie niemals lieben würde. Doch Ron liebte sie. Selbst, wenn er es ihr nicht gesagt hätte, dann hätte sie dies schon dadurch gewusst, weil er so viel Liebe und Leidenschaft in diesen Kuss setzte. Rons Herz klopfte so laut und schnell, dass es ihm in der Brust schmerzte. Er konnte es einfach nicht glauben. Er küsste gerade das Mädchen seiner Träume. Wie lange er doch auf diesen Moment gewartet hatte. Ihre Lippen waren so schön weich und ihr Haar roch nach gut duftendem Haarshampoo. Er ließ seine Hände nach oben wandern und strich mit ihnen durch ihr lockiges, schönes Haar. Doch irgendwas war hier falsch. Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in ihm aus. Es sagte ihm, er solle sofort damit aufhören. 'Warum?', fragte er sich innerlich. Er wollte den Kuss auf keinen Fall enden lassen. Immerhin hatte er jahrelang darauf gewartet. 'Aber sie liebt dich doch nicht', sagte eine innere Stimme. Ron zuckte zusammen. Das stimmte. Hermione liebte Harry. Warum küsste sie ihn dann also? Tat sie dies etwa aus Mitleid? Oder, weil sie wusste, dass sie es sich bei Harry gründlich versaut hatte? Urplötzlich drückte er ihr Gesicht von seinem weg und unterbrach so den Kuss. Schwer atmend und verwundert, sah sie auf ihn herab. "Ich bin nicht dein Ersatz für Harry", sagte Ron ernst und bestimmt. Hermione starrte ihn erschrocken an. Diese Worte wirkten bei ihr heftiger als eine Ohrfeige. Ron drückte sie vorsichtig von sich runter und stand vom Bett auf. "Ich rate dir, dich endlich zu entscheiden, was und vor allem wen du willst", murmelte er ungerührt ohne sie anzusehen. Während seiner Worte richtete er sein T-Shirt, welches durch die heftige Knutscherei leicht verrutscht worden war. Daraufhin ging er zur Tür und drehte sich noch einmal zu ihr um. "Ich hoffe, du siehst ein, dass du durch solche Dinge nicht nur Harry als Freund verlieren könntest", sagte er trocken, als ob der Kuss zwischen ihnen soeben nicht passiert wäre und verließ den Schlafsaal. Hermione sah ihm sprachlos hinterher. Dass Ron nicht mehr da war, nahm sie gar nicht mehr so richtig war. Immer wieder ertönten seine Worte in ihrem Kopf. 'Ich bin nicht dein Ersatz für Harry.' Hatte er etwa damit gemeint, dass sie ihn nur als Lückenbüßer sah? Als Ersatz für Harry? Als sie und Ron sich geküsst hatten, hatte sie richtiges Herzflattern und Schmetterlinge im Bauch gehabt. Fühlte man sich so bei jemandem, bei dem man nur seinen Frust wegen einer unerwiderten Liebe auslassen wollte? Hermione wusste einfach nicht mehr, was sie denken sollte und drückte weinend ihr Gesicht in ihr Kissen. Sie sah ein, dass Ron Recht hatte. Wahrscheinlich hatte sie nicht nur Harry, sondern auch Ron als Freund verloren. Und falls dies noch nicht der Fall war, musste sie endlich zwischen ihren Gefühlen für ihre beiden besten Freunde wählen. *** Harry schlenderte geistesabwesend durch die Korridore. Er wusste nicht, wo er hinlief, da er nur zu Boden starrte. Sein Magen knurrte leise, doch dies nahm er kaum wahr. Viel mehr dachte er darüber nach, was vor einigen Minuten geschehen war. Hermione hatte ihm gestanden, dass sie ihn schon seit langem liebte und hatte ihn daraufhin geküsst. Seltsamerweise hatte er sie nicht zurückgewiesen und in genau diesem Moment war ausgerechnet Mariah aufgetaucht. Er hatte sich ihren wütenen und verletzten Blick eingeprägt. Er hatte ihr gegenüber ein so schlechtes Gewissen. Immerhin hatte sie ihm gestern ihre größten Geheimnisse anvertraut und er hatte es zugelassen, von seiner besten Freundin geküsst zu werden. Doch Mariah hatte sich sofort an ihm gerächt, indem sie Malfoy geküsst hatte. Harry verstand, warum sie so wütend gewesen war, doch warum musste es ausgerechnet Malfoy gewesen sein? Oder wäre es jeder gewesen, nur um ihn zu ärgern? Zum ersten Mal in seinem Leben hoffte er, dass es so wäre. Außerdem war Malfoy doch mit Laura zusammen. War Mariah etwa so wütend gewesen, dass sie selbst daran nicht mehr gedacht hatte? Dummerweise war Harry mit Laura zusammengestoßen, als er Mariah hinterhergelaufen war. Laura war dann mit ihm mitgelaufen und hatte leider ebenfalls den Kuss zwischen Mariah und Draco gesehen. Harry hatte zwar Mitleid für Mariah empfunden, als Laura ihr die Freundschaft gekündigt hatte, doch das hieß nicht, dass ihn der Anblick dieses Kusses nicht ebenfalls sehr verletzt hatte. Er hatte Mariah einfach stehen gelassen und irrte seitdem in den Korridoren umher. Harry bog gerade in den nächsten Gang ein und blieb wie vom Blitz getroffen stehen. Wenige Meter vor ihm stand Ron. Sofort drehte Harry sich um und wollte so schnell wie möglich verschwinden. Er konnte Ron einfach nicht in die Augen sehen. Nicht nachdem, was heute geschehen war. "Hey, verschwinde doch nicht gleich wieder!", rief Ron ihm nach. Harry blieb stehen und drehte sich langsam wieder um. Ron ging mit einem seltsamen Blick auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. "Ich möchte mit dir wegen Hermione reden", sagte er ernst. Harry schluckte und sah beschämt zu Boden. "Hermione hat mir von dem Kuss und ihrem Geständnis schon erzählt. Du brauchst hier also nichts mehr zu leugnen." Harry sah überrascht auf. Ihn überkam eine Gänsehaut, da Rons blaue Augen die seinigen regelrecht durchbohrten. Da er diesem Blick nicht standhalten konnte, drehte er sein Gesicht erneut zur Seite. "Ron ... Es tut mir wirklich sehr Leid, was da passiert ist", murmelte er schuldbewusst. "Warum entschuldigst du dich bei mir?", fragte Ron trocken. Harry stutzte. "Na ... weil du doch in sie verliebt bist und ... sie hat mir ihre Liebe gestanden", nuschelte er nervös. Ein kurzes Schweigen trat ein. Ron seufzte leise. "Und? Du kannst doch nichts dafür, dass sie dich liebt. Durch deine Gefühle für Mariah hast du es noch nicht einmal bemerkt. Außerdem hat Hermione dich geküsst und nicht andersrum", erwiderte er mit sachlichem Ton. "Ja, aber ich habe den Kuss erwidert!", protestierte Harry, obwohl er sich mit diesen Worten eigentlich ins eigene Fleisch schnitt. Ron sah ihm in die Augen. "Hast du während des Kusses starkes Herzklopfen und ein heftiges Kribbeln im Bauch wahrgenommen?", wollte er wissen. Harrys Stirn bildete Falten. Doch dann hielt er inne und überlegte. "Nein, eigentlich nicht", antwortete er ein wenig überrascht. Ron schloss kurz seine Augen und wirkte sehr erleichtert. "Na also, es war nur rein körperlich", sagte er ruhig. Harry sah ihn ungläubig an. Er hatte eigentlich erwartet, dass Ron wegen der Sache mit Hermione völlig ausrasten würde, doch er blieb mehr als gelassen. Harry kam es so vor, als ob er hier im falschen Film wäre. Er wollte gerade etwas dazu sagen, doch Ron kam ihm zuvor. "Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen, Harry!", versicherte er ihm. "Warum redest du eigentlich die ganze Zeit so locker daher?", wollte Harry nun endlich wissen. Rons Blick wurde nun sehr ernst. "Ich ... weiß schon seit dem Ende unseres vierten Schuljahres, dass sie in dich verliebt ist", gab er zu. Harry starrte ihn sprachlos an. Doch dann fiel ihm etwas ein. "Aber ... kurz vor dem Kuss hat sie mir gesagt ... dass sie mich schon seit diesem Zeitraum liebt. Heißt das etwa, dass du ..." "Ja, das heißt es. Als ... du damals während der dritten Runde des Trimagischen Turniers plötzlich verschwunden bist, da ist Hermione weinend zusammengebrochen und ich habe es gerade noch geschafft, sie einigermaßen zu beruhigen. Wahrscheinlich ist ihr damals klar geworden, wie viel sie für dich empfindet. Dann, als du tagelang im Krankenflügel gelegen hast, hat sie mir anvertraut, dass sie sich in dich verliebt hat", erzählte er leise. Harry starrte ihn erneut völlig verwundert an. Er konnte das alles einfach nicht glauben. An diesem Tag folgte ja eine Überraschung und Tragödie der nächsten. "Wa-warum hast du mir nie was davon erzählt?" "Na ja, Hermione gegenüber wäre das sehr unfair gewesen und außerdem wollte ich nicht, dass du dir wie jetzt Vorwürfe machst", antwortete Ron. "Und wo wir jetzt schon bei den großen Enthüllungen sind, Mariah wusste ebenfalls, dass Hermione in dich verliebt ist." Nun klappte Harrys Kinnlade herunter. "Was? Mariah ... wusste es?", flüsterte er mit großem Entsetzen. "Jep. Ich habe es ihr beim Weihnachtsball erzählt." "Ja, aber ... warum hat ausgerechnet sie mir nichts gesagt?" "Ich habe sie gebeten, zu schweigen. Meine Gründe kennst du ja", sagte Ron. Harry sah zu Boden und drückte seine Hand gegen die Stirn. "Oh Gott, das muss ihr ja gehörig den Rest gegeben haben, als sie Hermione und mich so gesehen hat", murmelte Harry und senkte schuldbewusst seinen Kopf. Ron betrachtete ihn ein wenig mitleidig. "Da siehst du es, Harry. Du solltest dich lieber mit Mariah aussprechen und dich nicht tausendmal bei mir entschuldigen", sagte er. "Ich hab ja versucht, es ihr zu erklären, doch sie wollte nichts davon hören! Dann ist sie sofort aus den Gemeinschaftsraum gerannt und ich ihr hinterher." Er stoppte, als er hörte, wie sein Magen beträchtlich laut knurrte. Er errötete leicht und Ron fing an zu grinsen. "Wollen wir zur Küche gehen? Das Frühstück müsste nämlich schon vorbei sein", schlug er vor. Harry nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Unterwegs erzählte Harry Ron noch haargenau, was nach dem Kuss mit Hermione geschehen war. Als er den Kuss zwischen Mariah und Draco erläuterte, starrte Ron ihn ungläubig an. "Sie hat MALFOY geküsst?!", fragte er völlig entsetzt. Er schlug sich sofort die Hand vor den Mund, da in ihrer Nähe mehrere Schüler standen und die beiden völlig konfus anstarrten. Harry und Ron lächelten nervös, wodurch ihre Mitschüler ihre Blicke wieder abwandten und weitergingen. Harry sah nun zu Ron und warf ihm einen wütenden Blick zu. "Noch lauter, Ron! Ich glaube, in London hat man dich noch nicht gehört!", fuhr er ihn mit reinem Sarkasmus an. "Äh sorry, aber ausgerechnet Malfoy?! Warum hat sie das nur gemacht?" "Sie wollte sich an mir rächen und dafür war Malfoy natürlich perfekt. Die beiden schienen es auch richtig genossen zu haben, denn ihr Kuss hat sehr leidenschaftlich ausgesehen", erzählte Harry verbittert, der Zorn in seiner Stimme war kaum zu überhören. "Ja, aber ... Malfoy ist doch angeblich mit Elisha zusammen, oder nicht?" "Ja schon. Als ich Mariah hinterher gerannt bin, bin ich übrigens mit Elisha zusammengestoßen. Sie ist dann mit mir weiter gerannt und hat natürlich den Kuss gesehen. Mariah war ziemlich geschockt, als sie sie gesehen hat. Elisha hat ihr auch sofort die Freundschaft gekündigt und ist davongelaufen." "Bei Merlin, heute hat hier wohl jeder Beziehungsstress!", sagte Ron völlig überfordert. Harrys Gesichtszüge bildeten ein müdes Lächeln. "Sag mal, wie geht es denn ... Hermione?", wollte er wissen. "Na ja, sie saß im Schlafsaal auf ihrem Bett und hat geweint." Harry senkte seinen Blick, doch Ron fuhr fort. "Ich habe mich zu ihr gesetzt und sie hat mir alles erzählt. Daraufhin ... habe ... ich ihr meine Liebe gestanden." Harrys Augen weiteten sich. "Bitte? Ausgerechnet jetzt?!", fragte er ungläubig. "Später hätte ich wahrscheinlich nie mehr den Mut dazu aufgebracht", erwiderte Ron. "Und? Was hat sie dazu gesagt?" Ron seufzte. "Sie hat sich bei mir entschuldigt, weil sie es nie bemerkt hat und mir immer ihren Liebeskummer wegen dir anvertraut hat. Ich habe gesagt, dass sie keinen Grund dazu hat, doch sie hörte mir gar nicht richtig zu. Und dann ... haben wir uns geküsst", murmelte Ron mit roten Wangen. Harrys Körper, der noch immer von den anderen Neuigkeiten völlig betroffen war, erstarrte nun regelrecht zur Salzsäule. "W-w-wie das denn?", stotterte er völlig fassungslos. Plötzlich lachte Ron. Harry bekam eine Gänsehaut. Dieses Lachen war vollkommen falsch und enthielt viel Spott und Verbitterung. "Tja, das frage ich mich auch! Eigentlich war sie es, die mich geküsst hat. Ich habe den Kuss natürlich sofort erwidert. Immerhin habe ich jahrelang darauf gewartet. Doch dann sah ich ein, dass ich für sie nur der Lückenbüßer bin", sagte er hämisch. Harry hob eine Augenbraue. "Wie meinst du das?", fragte er unsicher. "Verstehst du es nicht? Sie ist völlig deprimiert, weil du ihre Gefühle nicht erwiderst. Deswegen hat sie ihren Frust an mir ausgelassen. Als ich das eingesehen habe, habe ich den Kuss sofort unterbrochen und ihr klargemacht, dass ich nicht den Ersatz für dich spielen will", antwortete Ron. Harry wusste nicht mehr, was er denken sollte. Nun musste Ron auch noch als Lückenbüßer für ihn herhalten. Und das nur, weil er Hermiones Gefühle nicht erwidern konnte. "Wage es bloß nicht, dich schon wieder zu entschuldigen, sonst muss ich gleich etwas tun, wofür ich mich dann bei dir entschuldigen muss", sagte Ron grinsend. Harry grinste ebenfalls. Er hatte wirklich gerade vorgehabt, sich erneut bei seinem Freund zu entschuldigen. "Jedenfalls habe ich Hermione vor ein Ultimatum gestellt", erzählte Ron. Da Harry ihn fragend ansah, erklärte er genau, was er damit meinte. "Ich habe zu ihr gesagt, sie soll sich endlich entscheiden, für wen sie nun wahre Gefühle hegt. Außerdem habe ich sie darauf hingewiesen, dass sie nun nicht nur deine Freundschaft verlieren könnte." Harry zögerte kurz, bevor er etwas herausbringen konnte. "Denkst du nicht, dass du mit deinen Worten ein wenig übertrieben hast?", fragte er vorsichtig. Ron sah ihn an, als ob er sich verhört hätte. "Wie bitte? Willst du etwa, dass sie weiterhin mit uns Katz und Maus spielt?" "Das tut sie doch gar nicht! Gut, sie hat ein oder auch zwei Fehler gemacht, doch deswegen müssen wir ihr doch nicht gleich ein Ultimatum aufstellen", war Harrys Meinung. "Ich wundere mich doch sehr über deine Worte! Glaubst du wirklich, dass ich mit ihr noch völlig normal umgehen kann, nachdem, was da im Schlafsaal passiert ist?" "Natürlich nicht, aber trotzdem!", sagte Harry, dem langsam die Argumente ausgingen. Auch Ron wusste nichts mehr zu sagen. Nach einigen Minuten ertönte jedoch völlig unerwartet erneut seine Stimme. "Hey, da kommt doch Mariah!" Harry sah ruckartig auf und entdeckte Mariah, die vom anderen Ende des Korridors aus auf die beiden zuging. Sie sah deprimiert zu Boden und ihre Hände steckten in ihren Umhangstaschen. Harry traute sich nicht, irgendein Wort zu sagen und blieb wie angewurzelt stehen. "Was stehst du hier noch rum? Geh zu ihr und versuch, mit ihr zu reden!", forderte Ron ihn auf und schubste ihn ein wenig. "Hier?", fragte Harry. "Nein, im Klo der Maulenden Myrte. Natürlich hier!", sagte Ron mit einem Kopfschütteln und schubste Harry ein weiteres Mal auf Mariah zu. Zuerst zögerte Harry, doch dann näherte er sich ihr. Kurz, bevor sie zusammenstießen, sprach er sie an. "Mariah?" Erschrocken, sah die Angesprochene auf und sah in sein Gesicht. Harry zuckte leicht zusammen, als er in ihre Augen sah, die voller Tränen und sehr stark gerötet waren. Doch plötzlich nahmen ihre Gesichtszüge einen wütenden Ausdruck an. "Was ist?", flüsterte sie gefährlich leise. Harry bekam durch diesen Ton eine leichte Gänsehaut. "Ähm, ich möchte mit dir wegen vorhin sprechen", murmelte er. Mariah grinste spöttisch. "Warum? Willst du mir auch noch bis ins kleinste Detail erzählen, wie toll es war, mit Hermione zu knutschen?" "Hör auf! Du weißt genau, dass ich nicht vorgehabt habe, Hermione zu küssen!", versicherte er ihr leise, da immer mehr Schüler, die wohl gerade vom Frühstück kamen, an ihnen vorbeiliefen. "Ach wirklich? Dann haben sich eure Lippen auf einmal wie von selbst angezogen und ihr konntet überhaupt nichts dagegen machen!", erwiderte Mariah sarkastisch. "Ich liebe nur dich und das weißt -" "Ach spar dir deine Lügen!!", zischte sie wütend. Harry erschrak. Plötzlich hatte sie ihn soeben mit Parsel angeschrien. Auch Ron und die restlichen Mitschüler hatten dies bemerkt und sahen den beiden entsetzt zu. Harry wurde nun langsam wütend. Er fühlte, wie sich ein Zischen in seinem Mund bildete, als er zu einem Gegenschlag ansetzte. "Du warst heute doch auch nicht treu wie ein Lamm! Du hast Malfoy geküsst! Den Freund deiner besten Freundin!!", zischelte er wie eine Schlange. Mariah zuckte leicht zusammen, doch sie ließ sich nicht von ihm beirren. "Das habe ich nur gemacht, um mich an dir zu rächen!! Und zu deiner Information: Es hat mir gefallen!!", sagte sie mit einem bösen Grinsen. "Na und?! Durch dein kleines Vergnügen hast du deine beste Freundin verloren! War das diese 'Rache' wert?!" "Mit Laura werde ich mich schon wieder vetragen!! Sie wird mir schon glauben, wenn ich ihr erzählt habe, was für ein mieses Schwein du doch bist!!!" Nun wurde Harry etwas leiser, obwohl er wusste, dass die anderen ihn und Mariah aufgrund der Schlangensprache nicht verstehen konnten. "Mariah, Hermione hat mich plötzlich mit diesen Kuss überrumpelt! Ich weiß auch nicht, warum ich ihn erwidert habe, aber du weißt, dass ich dich niemals betrügen würde!", sagte er ernst. "Ich habe genau gesehen, dass du den Kuss genossen hast, also hör auf, jetzt die ganze Schuld auf Hermione zu schieben!!", erwiderte Mariah wütend. "Warum glaubst du mir nicht, dass es so gewesen ist?! Willst du es dir etwa so zurechtbiegen, dass das, was du falsch gemacht hast, gerechtfertigt wird?" Mariah wurde blass. Doch nach kurzer Zeit gewann sie wieder ihre Fassung zurück und wirkte nun wütender als jemals zuvor. "Das reicht! Mit so einem Lügner wie dir will ich nichts mehr zu tun haben!!", zischte sie immer noch mit der Sprache der Schlangen und drehte sich um. Doch Harry packte ihren Arm und hielt sie fest. Mariah drehte sich ruckartig um und gab ihm mit einer blitzschnellen Handbewegung eine schallende Ohrfeige. Erschrocken, ließ Harry ihren Arm los, wodurch sie die Gelegenheit ergriff und davonrannte. Harry taumelte nach hinten und Ron hielt ihn gerade noch rechtzeitig fest, bevor er auf den harten Steinboden aufschlug. Harry hielt sich die brennende Wange und starrte beinahe seelenlos vor sich hin. Ron half ihm sich wieder auf und sah ihn besorgt an. Auch die restlichen Schüler auf dem Gang, die die ganze Zeit das auf Parsel streitende Paar beobachtet hatten, starrten Harry neugierig, aber auch entsetzt an. "Geht's?", fragte Ron leise. Harry reagierte nicht. Zu sehr musste er noch an Mariahs wütende Worte und an die Ohrfeige denken. So heftig hatten sich die beiden noch nie gestritten. Erst jetzt merkte er, dass sein Blick verschwommen war, da seine Brille zerbrochen auf dem Boden lag. Er beugte sich langsam zu ihr herunter und hob sie auf. Langsam holte er seinen Zauberstab heraus und tippte damit seine kaputte Brille an. "Reparo", murmelte er, setzte seine reparierte Brille auf seine Nase und verließ, ohne auf Ron und die anderen Schüler zu achten, den Korridor. *** "Verdammt nochmal, Laura, hör mir doch bitte wenigstens zu!", bat Draco. Er und Laura waren soeben in ihrem Geheimraum, in dem sie ihre erste gemeinsame Nacht verbracht hatten. Nachdem Laura ihn und Mariah bei diesem Kuss erwischt und Mariah die Freundschaft gekündigt hatte, war sie davongelaufen und war daraufhin sofort in diesen Raum geflüchtet. Draco war ihr natürlich gefolgt und versuchte jetzt schon seit fast einer halben Stunde, sie davon zu überzeugen, dass zwischen ihm und Mariah nichts lief. "HALT ENDLICH DEN MUND! ICH WILL NICHTS DAVON HÖREN!", schrie Laura. Sie saß mit dem Rücken zu ihm auf dem Bett. Ihre Finger krallten sich krampfhaft in das saubere, weiße Laken. Anscheinend war dieser Raum auch den Hauselfen bekannt. "Zum hundertsten Mal: Zwischen Mariah und mir läuft nichts!", versicherte Draco ihr. Nun drehte sich Laura langsam zu ihm um. Ihre Augen waren voller Tränen. "Ach ja? Dann erklär mir doch bitte mal, warum deine Arme sie umschlungen haben und ihr euch beide geküsst habt!", schluchzte sie. "Du wirst es mir sicher nicht glauben, doch sie kam auf einmal auf mich zu und hätte mich beinahe umgerannt. Sie hat völlig fertig ausgesehen. Dann hat sie mich plötzlich zu sich gezogen, mir gesagt, ich soll einfach mitspielen und schon hat sie mich geküsst!", erzählte er. "Warum bitte sollte sie so was machen?", fragte Laura ungläubig. "Potter ist ihr doch hinterhergerannt! Wahrscheinlich hat er sie verletzt oder weiß der Geier was! Jedenfalls wollte ich ihr nur helfen, ihm eins auszuwischen! Das ist alles!" Ein langes Schweigen folgte. Laura war hin und her gerissen. Sagte Draco nun die Wahrheit, oder nicht? "Hast du in diesem Moment auch nur eine Sekunde an mich gedacht?", fragte sie leise. Draco betrachtete sie verwundert und hielt inne. Der erste Gedanke, der ihn während des Kusses heimgesucht hatte, war es gewesen, Potter mal gehörig eins reinzuwürgen. Was hätte ihn wohl mehr erniedrigt, als seine feste Freundin zu küssen? Doch als er und Mariah den Kuss vertieft hatten ... hatte es ihm plötzlich gefallen. Dieses Mädchen konnte einfach nur wunderbar küssen. Draco hatte schon früher viele Mädchen geküsst, doch Laura und Mariah hatten ihm wirklich das Gefühl gegeben, es auch genießen zu können. Sein Schweigen war für ihn und auch für Laura Antwort genug. "Du hast es doch genossen, oder? Wärst du auch mit ihr ins Bett gegangen, um Harry richtig runterzumachen?", fragte Laura. Draco hob überrascht eine Augenbraue. "Was redest du da?", fragte er. Plötzlich erhob sich Laura und drehte sich zu ihm um. "Gib es doch zu! Du würdest sie immer wieder küssen, wenn sie es so will! Es muss doch nur das Eine sein und schon stimmst du mit ein!", warf sie ihm vor. Draco starrte sie empört an. Er wollte gerade zum Kontra ansetzen, doch Laura kam ihm zuvor. "FÜR DICH WAR ICH DOCH NUR DEIN PERSÖNLICHES BETTHÄSCHEN!! WARUM SONST HÄTTEST DU DICH MIT MARIAH AUF SO EINE DÄMLICHE RACHEAKTION EINGELASSEN??!! WAS ICH WOHL DARÜBER DENKEN WÜRDE, WAR DIR DOCH VÖLLIG EGAL!!!", schrie sie ihn weinend an. Plötzlich leuchtete ihre Haut hell auf und auch ihre Augen veränderten sich. Ruckartig drehte sie sich wieder zum Fenster um. "UND JETZT VERSCHWINDE, BEVOR ICH MICH VERGESSE!!!" Draco blieb jedoch an Ort und Stelle. Er wollte hier nicht verschwinden, bevor er sich nicht wieder mit Laura versöhnt hatte. Er ging entschlossen auf sie zu. "Bitte ... geh ...", schluchzte Laura und ihr Leuchten wurde stärker. Draco blieb direkt hinter ihr stehen und legte vorsichtig seine Hand auf ihre Schulter. Völlig unerwartet, drehte sich Laura zu ihm um. Ihr Gesicht war schon wieder von diesen seltsamen grünen Zeichen gekennzeichnet. "VERSCHWINDE!!!!!!!!!!", fuhr sie ihn an und wie von einem Tornado erfasst, wurde Draco von ihr weggeschleudert und flog durch die Tür aus dem Geheimraum. Er fiel unter dem Wandteppich hervor und knallte mit dem Hinterkopf gegen die Steinwand. "Arrgh!", zischte er und hielt sich den Hinterkopf. Er besah daraufhin seine Hand, wo er zum Glück kein Blut sah. Benommen, rappelte er sich auf und ging erneut zu dem Wandteppich. Er verschwand dahinter und betrachtete die Wand. "Dark!", sagte er. Doch nichts geschah. Die Geheimtür erschien nicht. So wie es aussah, hatte Laura gerade irgendwas getan, damit die Tür nicht mehr geöffnet werden konnte. Wütend, schlug Draco mit seiner Faust gegen die Steinwand. "Scheiße!", zischte er. Nach einigen Sekunden kam er wieder unter dem Wandteppich hervor. Er lief den einsamen Korridor entlang und seufzte verzweifelt. *** Die Dunkelheit war über Hogwarts hereingebrochen. Alle Schüler und Lehrer saßen bereits in der Großen Halle und aßen ihr Abendessen. Auf dem ersten Blick wirkte alles gelassen und gutgelaunt. Doch über dem Gryffindortisch schwebte eine düstere Wolke der Verbitterung und Hilflosigkeit. Harry und Ron saßen stumm vor ihren unberührten Tellern. Ihre Blicke schweiften öfters zum Eingangsportal und zu drei leeren Plätzen ganz in ihrer Nähe. Mariah, Hermione und Laura waren weder zum Mittag- noch zum Abendessen erschienen. Parvati und Lavender hatten Ron erzählt, dass Hermione angeblich keinen Hunger hätte und schon fast den ganzen Tag lang in ihrem Bett lag. Harry hatte stundenlang nach Mariah gesucht, doch diese war wie vom Erdboden verschluckt. Während seiner Suche hatten ihn mehrere Schüler seltsam angestarrt und auch beim Abendessen zeigten schon die ganze Zeit viele von ihnen mit dem Finger auf ihn und tuschelten hinter seinem Rücken. So wie es aussah, war also schon in der ganzen Schule bekannt, was da mit Mariah in diesem Korridor passiert war. Harry ließ seinen Blick kurz zum Lehrertisch wandern, ließ ihn aber gleich wieder zu seinem Teller gleiten, da Remus ihn eindringlich beobachtete. Harry konnte sich schon denken, dass auch gerade Sirius in seiner Hundegestalt unter dem Lehrertisch hockte und ihn ebenfalls beäugte. Irgendein Gefühl sagte ihm auch, dass Dumbledore ihn soeben mit scharfem Blick durchbohrte. Harry seufzte und stützte seinen Kopf mit seiner rechten Hand ab. Nach wenigen Minuten stand auf einmal Ron auf und Harry sah überrascht zu ihm auf. "Ich halt das nicht mehr aus!", sagte er und drehte sich in Richtung Ausgang. "Wo willst du denn hin?", fragte Harry. Ron wandte sich ihm zu. "Zum Gemeinschaftsraum! Ich muss unbedingt mit ihr reden!", antwortete er entschlossen. Bevor er gehen konnte, hielt Harry ihn jedoch am Umhang fest, wodurch Ron ihn verwundert ansah. "Zu was soll das bringen? Es wäre nicht gut sie in ihrer Entscheidung auch noch zu beeinflussen." "Ja aber ... was soll ich denn sonst machen? Hier nur rumsitzen und diese dämlichen Erbsen zählen?", fragte Ron. "Ron, du hast sie vor ein Ultimatum gestellt! Lass ihr doch einfach etwas Zeit, okay?", bat Harry ihn. Ron zögerte kurz, doch dann setzte er sich wieder hin und murrte leise. Er stocherte mit seiner Gabel in den Erbsen rum, bis diese zu einem grünen Brei wurden. Plötzliche lächelte er. "Hermione würde jetzt bestimmt sagen: 'Ron, wie kannst du nur auf so unverschämte Weise das Essen verschwenden, für das sie Hauselfen doch so lange geschuftet haben?!'", sagte Ron lachend. Harry grinste. Doch dann fiel ihm etwas Wichtiges ein. "Ach, das hätte ich ja beinahe vergessen. Hast du schon davon gehört, dass gestern in der Küche schon wieder eingebrochen und Dobby von einem Fremden verletzt wurde?", fragte er. Ron sah ihn perplex an. "Wirklich? Woher weißt du das denn?" "Ein paar von den Hauselfen haben ihn gestern in den Krankenflügel gebracht. Das war kurz nachdem ihr mir einreden wolltet -" Er stoppte schlagartig, als ihm klar wurde, was er gerade vorgehabt hatte zu sagen. Ron sah ihn zuerst fragend an, doch dann kapierte er, was Harry gerade hatte sagen wollen und senkte beschämt den Kopf. Ein kurzes peinliches Schweigen trat ein, doch dann ergriff Ron das Wort. "Hör mal, Harry ... Als Sirius uns von deiner Wanderung zum Krankenflügel und deinem Gespräch mit Mariah, Elisha und Malfoy erzählt hat, da hat er uns gefragt, ob uns vielleicht irgendwas Ungewöhnliches an dir aufgefallen wäre. Ich habe ihm natürlich nichts von deinen Gefühlen für Mariah erzählt, doch Hermione hat ihm von ihrer Beobachtung von Elisha und Malfoy im Bad der Vertrauensschüler erzählt", erzählte er leise. Harry sah stumm auf seinen Teller. Er empfand leichte Wut für Hermione und Sirius. "Jetzt weißt du ja auch, warum Hermione in den letzten Monaten so zickig zu Mariah war. Sie konnte es einfach nicht ertragen, dass Mariah dir viel näher war, obwohl Hermione dich schon viel länger kennt. Sie sah in ihr eine Konkurrentin. Ich weiß, es ist nicht einfach für dich, aber versuch bitte, deine Wut zu durchbrechen und zu verstehen, warum sie alle und auch ich solche Dinge tun. In den letzten Jahren ist viel passiert und vor ungefähr einem Jahr hätten wir dich beinahe für immer verloren. Wir wollen um alles in der Welt verhindern, dass so etwas noch einmal geschieht." Harry betrachtete ihn von der Seite her. Er verstand, dass seine Freunde und Bekannte ihn vor Voldemort beschützen wollten, doch sie hatten wohl vergessen, dass sie dies nicht ihr ganzes Leben lang tun konnten. Außerdem war er alt genug, sich selbst zu verteidigen. "Und? Was genau ist denn nun mit Dobby geschehen?", fragte Ron, um das Thema zu wechseln. "Irgendeine verhüllte Person ist plötzlich in der Küche aufgetaucht und hat Dobby grundlos angegriffen. Er ist mit mehreren Prellungen und Schnittwunden davon gekommen. Er müsste eigentlich auch schon wieder aus dem Krankenflügel raus sein", erzählte Harry. "War das ein Schüler?", wollte Ron wissen. "Keine Ahnung. Die Hauselfen haben nur erzählt, dass die Person sehr klein war." "Wer auch immer es war ... Derjenige ist mit großer Sicherheit auch für den letzten Einbruch verantwortlich", war Ron sich sicher. "Glaub ich auch", erwiderte Harry trocken. "Malfoy sieht ja auch ganz schön mies gelaunt aus", fiel es Ron auf, der sich zum Tisch der Slytherins umgedreht hatte. Harry ließ seinen Blick ebenfalls zu diesem Tisch gleiten und entdeckte sofort Malfoy. Dieser starrte ebenfalls stumm auf sein Essen. "Der und Elisha haben jetzt wohl auch gewaltigen Stress." "Selber schuld", meinte Harry. *** Draco stocherte mit seiner Gabel in seiner Hähnchenkeule herum. Obwohl er Hunger hatte, konnte er einfach nichts runterkriegen. Er musste die ganze Zeit an Laura denken. Wie sie durch ihn geweint hatte und ausgerastet war. 'Sein persönliches Betthäschen.' Wie kam sie nur darauf? Er liebte sie doch nicht nur wegen dem Sex. Er liebte alles an ihr. Ihre geheimnisvolle Aura, ihr gutes, mutiges Herz, und ihren perfekten Körper. Das alles schien er wohl an einem Vormittag verloren zu haben. Aus einem Impuls heraus, sah er auf und sah noch, wie Harry und Ron sich ruckartig von ihm abwandten. Sie hatten ihn also beobachtet. 'Ich wüsste wirklich gerne, warum Mariah so wütend auf Potter ist', dachte Draco. Er dachte auch wieder an Laura. Sollte er nicht vielleicht doch noch einmal versuchen, mit ihr zu reden? Er wusste, dass sie vielleicht wieder so ausrasten würde, doch er würde in dieser Nacht bestimmt kein Auge zumachen, wenn er es nicht wenigstens versuchen würde. Er wollte gerade aufstehen, als sein Blick noch einmal auf seine Hähnchenkeule fiel. Wenn Laura schon den ganzen Tag lang über in diesem Geheimraum war, hatte sie bestimmt noch nichts gegessen. Mit einer schnellen Bewegung griff er nach dem Fleisch und steckte es in seine Umhangstasche. Daraufhin erhob er sich und verließ die Große Halle. Eilig lief er durch die Gänge, bis er in dem Korridor mit dem Wandteppich angekommen war. Er schob das große Stück Stoff zur Seite und sagte laut und deutlich das Passwort. Doch nichts geschah. Draco war kurz vor dem Verzweifeln. Was, wenn Laura sich jetzt ewig darin verkriechen würde? Dann würde er nie die Chance haben, mit ihr zu reden. Er brauchte jetzt unbedingt frische Luft. Am besten auf dem Dach. Mit diesem Gedanken kam er wieder hinter dem Wandteppich hervor und ging seines Weges. *** Mariah fand sich in einem langen Gang mit mehreren Türen wieder. Sie brauchte einige Sekunden, um zu wissen, wo sie war. Und zwar im Riddle-Haus. Sie ging langsam den Gang entlang und versuchte währenddessen, die zahlreichen Türen zu öffnen. Doch alle waren fest verschlossen. Hinter ihnen hörte sie seltsame Geräusche. Bei der ersten ein seltsames Keuchen, bei der dritten ein starkes Köcheln und Brodeln. Bei der vorletzten erschrak sie leicht, da sie dahinter einige qualvolle Schreie hörte. 'Knarr...' Mariah zuckte heftig zusammen und drehte sich um. Am Ende des Ganges, von dem sie gerade gekommen war, kam ein Mann hinter der einen Tür hervor. Mariah erstarrte. Es war Lucius Malfoy. Der kam langsam auf sie zu und fixierte die letzte Tür. Mariah drückte sich panisch mit dem Rücken gegen die Wand. Hier gab es keinen Ausgang. Lucius würde sie ohne große Probleme schnappen und zu ihrem Vater bringen. Doch Lucius ging an ihr vorbei, als ob sie Luft wäre. Vielmehr widmete er sich der letzten Tür und öffnete diese. Dadurch ertönte ein unheimliches Knarren, wie Mariah es auch schon an den Türen dieses Hauses gewöhnt war. Lucius betrat den Raum, der sich hinter der Tür befand und noch bevor die Tür erneut ins Schloss fallen konnte, rannte Mariah dem blonden Todesser hinterher. Sie zog scharf die Luft ein, als sie begriff in welchem Raum sie war. Sie war in dem Versammlungsraum für die Todessertreffen. Sie sah nach vorne und entdeckte sofort den dunklen, hohen Thron, auf dem eine verhüllte Person saß. Diese wurde vollkommen von einem aschgrauen Umhang umhüllt. War das etwa Voldemort? Mariahs Blick wanderte zu Lucius, der sich vor dem Thron hinkniete. "Mein Meister, er ist endlich fertig", sagte er und holte eine kleine Phiole hervor. Mariah trat näher heran, um sich die Phiole genau anzusehen. War das etwa schon wieder ein Vielsafttrank? Nein, dieser Trank in der Phiole war smaragdgrün. So sah kein Vielsafttrank aus. Nun sah sie, wie die Person, die mit Sicherheit ihr Vater war, die rechte Hand ausstreckte, um die Phiole entgegenzunehmen. Mariah blieb in diesem Moment die Luft weg. Diese Hand sah aus, wie die eines Jugendlichen. Sie war weder dünn und faltig, noch alt und grau. Das war nicht die Hand des Dunklen Lords. Doch warum nannte ihn Lucius dann so? Die verhüllte Person begutachtete den Trank genau. "Gut, unser netter kleiner Freund kann sofort damit aufbrechen." Mariah erbleichte. Dies war die Stimme eines Jungen ungefähr in ihrem Alter gewesen. Wer um alles in der Welt war nur dieser Junge, der da auf dem Thron saß? Lucius nahm ihm wieder das kleine Glas ab und sah zu Boden. "Herr ... warum auf einmal ... Ich habe doch darum gebeten ...", fing er unsicher an. "Lucius, dein Plan war mir wirklich sehr sympathisch, doch jetzt möchte ich dieses nervige Spiel endlich beenden. Ich verstehe, warum du es sein willst, der über ihr Schicksal entscheidet. Doch sie ist mir einfach zu oft in die Quere gekommen. Wenn sie ihr nicht geholfen hätte, dann hätten wir das ganze Jahr lang nicht diesen Stress gehabt. Außerdem könnte ich meine kleine Tochter vielleicht endlich dadurch brechen", säuselte der vermummte Junge. Mariah war soeben erstarrt, als sie indirekt ihren Namen gehört hatte. Was meinte dieser Junge nur damit? "Aber warum ausgerechnet er?", fragte Lucius. "Also wirklich, Lucius. Nachdem er mir das zurückgebracht hat ...", sagte der Junge und strich mit seiner Hand über die rechte Brust, bei der es so aussah, als ob etwas unter dem Umhang wär, "... kann ich ihm doch ruhig die Ehre erweisen, oder?" Lucius' Gesicht verzerrte sich leicht. "Natürlich, Meister", flüsterte er, obwohl es nach einer anderen Antwort klang. "Gut, Lucius, du kannst gehen." Lucius nickte, verbeugte sich noch einmal und verließ den Raum. Mariah war nun mit diesem Jungen alleine. Dieses Gefühl machte ihr Angst. Sie wollte sich gerade zum Ausgang umdrehen, als sie plötzlich die Stimme des Jungen vernahm. "Komm her", sagte dieser sanft. Mariah drehte sich erschrocken zu ihm um, bewegte sich jedoch nicht. "Komm her!", wiederholte der Junge nun etwas schärfer. Mariah gehorchte nicht. Plötzlich steckte der Junge ihr seine Hand entgegen und auf einmal wurde sie von ihm angezogen und stand nun direkt vor ihm. Ihr entfiel ein Schmerzensschrei, als sich seine Hand brutal und kräftig in ihre Schulter festklammerte. Nun rutschte seine Kapuze leicht nach hinten und Mariah konnte in sein Gesicht sehen. Sie sah einen ungefähr fünfzehn oder sechzehn Jahre alten Jungen mit kalten, grauen Augen, der ihr ein teuflisches Grinsen schenkte... *** "Mariah!" Mariah schreckte aus dem Schlaf. Verwirrt, sah sie sich um und blickte nun in Dracos Gesicht. Er stand direkt vor ihr und starrte auf sie herab. Mariah drehte ihren Kopf leicht zur Seite und merkte, dass seine Hand auf ihrer Schulter ruhte. "Alles okay?", fragte Draco behutsam. Mariah nickte zögernd. Dracos Hand verschwand von ihrer Schulter und nun sah sie sich genauer um. Sie hockte auf den Dächern von Hogwarts. Ach ja, sie war hier nach oben gegangen, um endlich über alles nachdenken zu können. Dabei musste sie wohl eingeschlafen sein. Sie schaute zum Himmel, der schon stockdunkel war. "Was machst du denn um diese Zeit hier?", fragte Draco, der sich auf die Schlosszinnen setzte. Mariah hielt sich die heiße Stirn. "Ich-ich musste endlich mal den Kopf freikriegen. Und was machst du hier?" "Eigentlich wollte ich mich mit Laura aussprechen, doch sie will nicht mehr mit mir reden", antwortete Draco trocken. Mariah zuckte heftig zusammen und wagte nicht, zu ihm zu sehen. Sie hatte vollkommen vergessen, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch Draco in große Schwierigkeiten gebracht hatte. Ein peinliches Schweigen folgte. Mariah und Draco erschraken etwas, als auf einmal Mariahs Magen anfing heftig zu knurren. Mariah errötete und sah beschämt zu Boden. Draco konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Urplötzlich fiel ihm wieder die Hähnchenkeule ein, die noch in seiner Umhangstasche war. Er holte diese heraus und hielt sie Mariah hin. Diese starrte ihn perplex an, ohne das Stück Fleisch entgegen zu nehmen. "Nimm ruhig, ich hab sowieso keinen Hunger." Mariah schüttelte den Kopf. Draco seufzte. "Mensch, jetzt nimm es schon!", forderte er sie ungeduldig auf. Nach langem Zögern griff Mariah dann doch nach der Keule und biss sofort ein großes Stück ab. Hungrig, zerkaute sie es. Dieser leckere Geschmack tat einfach gut. Doch dann hielt Mariah inne. Das, was ihr auf der Seele lag, wollte sie endlich rauslassen. "Draco ...", nuschelte sie zwischen den Fleischstückchen. "Man spricht nicht mit vollem Mund", murmelte Draco ermahnend. Mariah grummelte verärgert und versuchte, die Fleischstücke in einem Satz runterzuschlucken. Doch dabei verschluckte sie sich und musste anfangen, krampfhaft zu husten. Draco schlug ihr leicht auf den Rücken, wodurch Mariah wieder frei atmen konnte. Peinlich berührt und mit rotem Kopf, sah sie in sein grinsendes Gesicht. "Lass dieses blöde Grinsen!", raunte sie ihn keuchend an. "Schon gut", sagte Draco mit erhobenen Händen und starrte mit verschränkten Armen vor der Brust und übereinander geschlagenen Beinen in den Himmel. Mariah sah erneut auf den Boden. Nach mindestens einer Minute konnte sie endlich wieder etwas sagen. "Draco ... Es ... Das mit dem Kuss ... tut mir sehr Leid ... Ich ... hätte das niemals tun dürfen", flüsterte sie unsicher. Draco betrachtete sie von der Seite her. "Was hat Potter bitteschön getan, dass du so eine Racheaktion durchführen wolltest?", wollte er wissen. Mariahs Gesicht verfinsterte sich bei ihren Erinnerungen. "Er ... und Hermione haben sich geküsst", murmelte sie. Draco hob überrascht eine Augenbraue. "Potter und Granger?", fragte er ungläubig. Mariah nickte. "Letzte Nacht habe ich ihm viele Geheimnisse von mir erzählt. Geheimnisse, die ich bis jetzt nur Laura erzählt hatte. Er hat mir versprochen, mir niemals weh zu tun und dann sehe ich heute Morgen, wie er mit einem Mädchen rumknutscht, das schon seit langem hinter ihm her ist", erzählte sie mit unterdrückter Wut in der Stimme. Sie brauchte ein paar Sekunden, um sich wieder zu beruhigen und fuhr fort. "Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals so wütend auf Harry sein könnte. Ich bin einfach nur davongerannt ... und dann warst du auf einmal da und ... da kam es mir in den Sinn, mich an ihm zu rächen. Ich wollte ihm zeigen, wie es ist, so viel Schmerz zu erleiden." "Und? Fühlst du dich jetzt besser, nachdem er gelitten hat?", fragte Draco. Mariah schüttelte nach einer Weile den Kopf. "Ich habe auch nur mitgemacht, weil ich Potter eins auswischen wollte. Der muss wirklich bescheuert sein, so eine gute Küsserin wie dich mit einem Schlammblut zu betrügen", murmelte Draco. Mariah wurde mit einem Schlag knallrot. Ihm hatte der Kuss also auch irgendwie gefallen? Unsicher und auch schüchtern, sah sie in sein Gesicht. Sein Blick begegnete ihrem. In der Dunkelheit der Nacht war das kalte Azurblau in seinen Augen viel ausgeprägter als am Tage. "Ähm ... Ich verstehe jetzt auch einigermaßen, warum du Laura rumgekriegt hast", nuschelte sie verlegen. Draco sah sie zuerst überrascht an, doch dann verdrehte er genervt die Augen. "Denkst du etwa auch, dass ich mit Laura nur zusammen bin, weil ich nur auf das Eine aus bin?", fragte er. Mariah stutzte. Was sollte das denn plötzlich? "Wer hat das denn behauptet?", wollte sie wissen. Draco seufzte kurz. "Ich habe schon versucht, mit Laura zu reden, doch sie wollte mir gar nicht glauben. Sie meinte, ich würde sie nur als 'mein persönliches Betthäschen' sehen. Dann wollte sie, dass ich gehe, doch ich wollte nicht und deshalb hat sie mich mit ihrer Druidenmagie förmlich aus den Geheimraum geschleudert. Jetzt hat sie ihn von innen versiegelt, denn ich komme dort nicht mehr rein", erzählte er ruhig. Mariah wurde von sämtlichen Schuldgefühlen zerfressen. Durch ihre unkontrollierbare Wut hatte sie die Beziehung zwischen Draco und ihrer besten Freundin zerstört. Sie zuckte leicht zusammen, als sie Dracos Stimme vernahm. "Hey, jetzt mach dir mal nicht so viele Vorwürfe. Ich hätte dich ja auch wegstoßen können, bevor Laura uns sieht, doch die Chance, Potter mal ein Schnippchen zu schlagen, war einfach zu verlockend", beruhigte Draco sie. Mariah lächelte dankbar. "Trotzdem tut es mir sehr Leid", erwiderte sie. "Ist schon gut." "Morgen werde ich versuchen, mit Laura zu reden und ihr zu erklären, warum ich das getan habe. Und du?", fragte Mariah neugierig. Draco zuckte mit den Schultern. "Ich werde euch auch helfen, euch wieder zu vertragen", fügte Mariah hinzu und streckte ihm ihre Hand entgegen. Überrascht, betrachtete Draco diese. "Freunde?", fragte sie. Draco war immer noch ein wenig überrascht, doch dann vereinte er seine Hand mit ihrer zu einem Händedruck. "Freunde", sagte er mit einem Lächeln. Der Händedruck dauerte lange an, bis sich ihre Hände wieder trennten. "Wollen wir reingehen? Hier draußen ist es ziemlich kühl", meinte Draco. Mariah nickte und gemeinsam betraten sie das Gebäude und gingen mit gemischten Gefühlen zu ihren Gemeinschaftsräumen. ***************************** Ich werde erst wieder am 19. Juni ins Netz gehen, und zwar den GANZEN Tag lang!!! Ich hoffe, dass da einige von euch online sein werden.*Ganzhoffnungsvollguck* Dieses Kapitel ist eines meiner Lieblinge. Ich weiß, es ist sehr unübersichtlich, denn der eine küsst hier, die andere küsst da, aber ich bin nun mal ein Fan von Kussszenen und Ohrfeigen*hihi*. Meine Lieblingsszene war die Kussszene zwischen Ron und Hermione. Ich leide richtig mit Ron mit (Dabei bin ich doch die blöde Kuh, die ihn so quält!!!!!*^^*) Der Traum von Mariah ist mir ganz plötzlich in den Sinn gekommen, doch er ist mir sehr sympathisch. Da sind viele Dinge für die folgenden Kapitel enthalten. Oh mein Gott!! Nur noch 4 Kapitel!!! Aber keine Angst! Es kommt ja später noch die Fortsetzung! Im Abschlussepilog mit den Verarschungen und Witzen wird es auch den Trailer zu der Fortsetzung geben^^! So, ich hoffe, dass ich bald viele Kommis von euch bekomme! Bitte wieder Lieblingsszenen erwähnen! Das nächste Kapitel heißt: Gift Kuss, eure Maru^-°! PS: @Flemming: Ich hoffe du freust dich, dass ich deinen Wunsch erfüllt habe. Ein heftiger Streit zwischen Harry und Mariah mit einer gehörigen Portion Parsel!!! Vielen Dank nochmal für diese tolle Idee!! Ich hoffe auch, dass vor allem DU am 19. Juni online sein wirst! Dann kann ich dir auch gleich von meiner Frankreichreise erzählen!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)