Dunkle Vergangenheit von -Maru- (*ÜBERARBEITUNG UND NEUE FREISCHALTUNG ALLER KAPITEL*) ================================================================================ Kapitel 13: 13. Geständnisse ---------------------------- 13. Geständnisse "Na los, oder soll ich mit zwei, drei Tropfen nachhelfen?" Laura wurde von ihm immer stärker gegen die Wand gedrückt und hatte langsam das Gefühl, keine Luft mehr zu kriegen. Ihre rechte Schulter, auf der seine große, kräftige Hand ruhte, schmerzte sehr. Zur Demonstration seiner Worte schüttelte er die Flasche leicht, wodurch das leise Plätschern des Trankes zu hören war. Sie hatte Angst vor ihrem Vater und sah keine Chance zu entkommen. Wenn er ihr jetzt den Trank einflößen würde, würde er bestimmt mehr von ihr wissen wollen, als nur ihre wahre Identität... Gerade setzte Snape wieder zu einer Drohung an, als er plötzlich inne hielt und sie betrachtete. Sie wunderte sich und sah ihm ins Gesicht. Auf einmal steckte er die kleine Flasche mit der klaren Flüssigkeit wieder in eine Tasche seines Umhangs und seine Hand wanderte zu ihren schwarzen Haarsträhnen, die er hinter ihr linkes Ohr strich. Dann berührten seine langen Finger ihren Hals und sein Daumen strich sanft darüber. Laura schloss zitternd ihre Augen. "So so, ihr beide habt euch also gegenseitig die Wunden geleckt", flüsterte er amüsiert und mit einer kleinen Spur von Wut. Laura errötete heftig. Er hatte die Knutschflecke entdeckt, die Draco ihr vor einigen Stunden verpasst hatte. "Und? War er gut?", fragte er mit einem bösen Lächeln. Das versetzte Laura einen heftigen Hieb. Dieser widerliche Spott in seiner Stimme ekelte sie so unendlich an. Mit großer Kraft schubste sie ihn so ruckartig von sich weg, dass er dabei heftig gegen seinen Schreibtisch prallte und das Foto herunter fiel. Erstaunt, sah er sie an. "SAGEN SIE, SIND SIE NOCH GANZ DICHT? WAS WOLLEN SIE ÜBERHAUPT VON MIR?", brüllte sie ihn wütend an. Das Beste, was ihr nun einfiel, war die Ahnungslose zu spielen. Doch Snape schien sie sofort zu durchschauen. "Diese Taktik wird dir hier nichts nützen. Ich stelle dich doch wohl nicht zur Rede ohne Beweise zu haben", sagte er und ging erneut auf sie zu. Sie drückte sich mit dem Rücken ängstlich gegen die Kerkerwand. Alle Verteidigungszauber waren in diesem Moment vergessen. Plötzliche packte er ihren linken Unterarm und schob den Umhangsärmel nach oben. Doch nichts war zu sehen. Laura grinste zufrieden. Zum Glück hatte sie an diesem Morgen den Zauber, der ihr Mal für drei Tage verschwinden ließ, erneuert. "Was haben Sie denn gehofft zu finden, Professor?", fragte sie schadenfroh. Ohne ihr ins Gesicht zu sehen, holte Snape auf einmal seinen Zauberstab hervor und tippte mit dessen Spitze auf ihren Unterarm. Auf einmal erschien das gesamte Dunkle Mal. Die Wunden waren zu zahlreichen Narben geworden. Geschockt, starrte Laura auf das rote Zeichen. "Beantwortet das deine Frage, Laura?", fragte er grinsend. Diese Art wie er sie mit ihrem richtigen Namen ansprach, verursachte bei ihr eine Gänsehaut. Nun war sie doch tatsächlich aufgeflogen ... Schlimmer konnte es echt nicht mehr werden. "Dachtest du wirklich, dass du dies mit so einem einfachen Zauber vor mir verbergen könntest?", fragte er, obwohl dies mehr nach einer Feststellung als nach einer Frage klang. Laura sah deprimiert zu Boden. Wieso quälte er sie nur so? "Und nun sage mir die Wahrheit oder hast du etwa nicht den Mut dazu?" Das reichte. Laura riss sich abermals von ihm los und sah ihn mit blitzenden Augen an. Nun platzte alles aus ihr heraus. "NICHT DEN MUT??!! WER IST DENN HIER DER FEIGLING, DER EINFACH ABGEHAUEN IST UND SEINE GELIEBTE UND SEIN KIND BEI DEM FEIND GELASSEN HAT??!! ICH GANZ BESTIMMT NICHT!! WENN ES DICH ZUFRIEDEN STELLT, JA, ICH BIN LAURA LAISON!! ICH HABE DEIN WIDERLICHES, DRECKIGES BLUT IN MIR!! DOCH DU HAST DIR VIEL MEHR VORWÜRFE ZU MACHEN ALS ICH!! MRS. FIGG HATTE RECHT!! DU BIST DARAN SCHULD, DASS MUM GETÖTET WURDE!!", schrie Laura ohne die geringste Beherrschung. Snape war vollkommen erschrocken über diesen Ausraster. "Woher weißt du, dass Arabella Figg -" "Verdammt, ich habe eure Auseinandersetzung im Krankenflügel mitgehört! Falls du tatsächlich denkst, dass ich dem Dunklen Lord diene oder du mich mit deinen Drohungen einschüchtern kannst, dann hast du dich gehörig geschnitten!" Mit diesen Worten richtete sie ihre Hand auf die Bürotür und nach wenigen Sekunden sprang sie mit einem lauten Knall aus den Angeln. Sie entnahm ein weißes Pulver aus ihrer Tasche und warf es auf den Boden. Dicker Staubqualm breitete sich im Raum aus. Snape hustete und hielt sich seinen Mund zu. Nach ungefähr einer Minute verzog sich der Qualm und Snape sah sich benommen und mit brennenden Augen um. Laura war verschwunden. Wütend, schlug er seine Faust gegen die Steinwand. "Verdammt!", zischte er. *** Lucius Malfoy öffnete mit leichtem Zögern die quietschende Tür, trat ein und schloss sie langsam hinter sich. Nervös, ging er auf den hohen Thron zu, auf dem sein Meister schon auf ihn wartete. Lucius verbeugte und sammelte sich. "Herr ... ich wollte -" "SCHWEIG! Ich weiß schon ... Dein Sohn ist mir doch nicht so treu, wie du es anfangs behauptet hast. Wir könnten heute ja eigentlich auch auf die Maleinbrennung verzichten und ihn gleich umbringen. Er scheint sogar etwas für dieses Gör zu empfinden! Anscheinend hast du ihn wohl doch nicht vollkommen willenlos gemacht, denn er dürfte solche Gefühle gar nicht haben! CRUCIO!" Lucius schrie laut auf und kauerte vor Schmerzen auf dem Boden. Er öffnete mehrere Male seinen Mund um etwas zu sagen, doch kein Wort entkam seiner Kehle. Erst als er schon der Ohnmacht nah war, gelang es ihm. "Herr - ich - hätte da einen Plan, der - auch eine - Bitte meinerseits - enthält!", keuchte er. Lord Voldemort sah ihn eindringlich an und nahm den Folterfluch von seinem Diener. "Gut, Lucius, ich höre ..." *** Mariah wippte nun schon ungeduldig mit ihrem Fuß hin und her. Sie saß auf dem Sims eines Fensters vom Korridor, der zum Portrait der fetten Dame führte. Sie wartete hier nun schon seit über einer Stunde und hatte überhaupt keine Ahnung, wie spät es gerade war. Ihre Uhr, die Laura ihr zu Weihnachten geschenkt hatte, war in diesem Moment auf ihrem Nachttisch im Mädchenschlafsaal. Sie befreite sich kurz von dem Tarnumhang und holte ihre Schnatzkette hervor. Sie löste vorsichtig den kleinen Anhänger von der Kette, dessen Flügel sich plötzlich schnell bewegten. Mariah ließ die goldene Kugel los, die nun im Zickzack vor ihrem Gesicht hin und her flog. Der Glitzerstaub, den der Schnatz somit hinterließ, bildete eine kleine Zahlenreihe: 1:30 Mariah fing den Schnatz wieder mit der Hand ein und befestigte ihn an der Kette. Die Flügel wurden beweglos und ruhten wieder. Mariah wickelte sich erneut in den Tarnumhang ein und seufzte. "Mensch, Laura. Wo bleibst du denn?", murmelte sie nervös vor sich hin. Wo war ihre Freundin denn, wenn Draco schon seit eineinhalb Stunden losgezogen war? Mit Sicherheit war sie nicht im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Dort hätte sie es wohl kaum ausgehalten, ohne pausenlos an Draco zu denken oder von den Slytherins, die noch in Hogwarts waren, schikaniert zu werden. Just in diesem Moment hörte Mariah ein lautes Schluchzen am anderen Ende des Korridors. Sie stand ruckartig auf und starrte angespannt in die Dunkelheit. Nach wenigen Sekunden erkannte sie dort Laura, die sich krampfhaft an der kalten Steinwand anlehnte. "Laura!" Laura zuckte erschrocken zusammen. Gehetzt sah sie sich um. Erst jetzt erkannte Mariah, dass Lauras Augen voller Tränen waren und sie so atemlos klang, als wäre sie pausenlos durch das gesamte Schloss gelaufen. Mariah legte den Tarnumhang ab. "Ich bin's. Mariah", sagte sie ruhig und ging auf Laura zu. Diese rutschte erschöpft an der Wand runter zu Boden und weinte hemmungslos. Mariah beugte sich hastig zu ihr runter. "Laura, was ist denn passiert? Ist irgendwas mit Draco?", fragte sie unsicher. Laura sah sie an. "S-Snape ...", keuchte sie. "Snape? Was ist mit dem?" "Er ... er weiß, wer ich bin." Mariah erstarrte. "Wie? Aber ... woher? Und wieso? "Ich-ich weiß nicht ... Ich wollte nach dem Treffen mit Draco in meinen Gemeinschaftsraum zurück, doch Snape hat mich unterwegs erwischt ... Er wollte, dass ich mit ihm in sein Büro komme ... Ich hab mich jedoch geweigert und dann hat er mich am Arm gepackt und dorthin gezogen ... Plötzlich hat er angefangen, über Mum zu sprechen und mich mit meinem richtigen Namen angesprochen ... Dann hat er mich gegen die Wand gedrückt und mir damit gedroht, wenn ich ihm nicht die Wahrheit sage, würde er sie mit seinem Veritaserum schon aus mir herausbekommen", schluchzte Laura. "Er hat dir mit Veritaserum gedroht?!", fragte Mariah entsetzt. "Ja, er war wohl auch schon kurz davor, als er plötzlich das hier entdeckt hat", flüsterte Laura und deutete mit roten Wangen auf die Knutschflecke auf ihrem Hals. "Er hat unverschämte Witze gemacht und ich habe ihn von mir weggeschubst. Ich habe versucht, die Ahnungslose zu spielen, doch er hat mich sofort durchschaut ... Dann hat er erneut meinen Arm gepackt und mit irgendeinem Zauber mein Dunkles Mal sichtbar gemacht." "He-heißt das etwa, er hat -" "- das Dunkle Mal gesehen, ja. Dann hat er mich wieder aufgefordert, die Wahrheit zu sagen und behauptet, ich hätte nicht den Mut dazu. Da habe ich ihm alles an den Kopf geworfen, was ich ihm schon so lange sagen wollte. Außerdem weiß er jetzt, dass ich seine Auseinandersetzung mit Mrs. Figg mitgehört habe. Und ... ich habe ihm mitten ins Gesicht geschrien, dass ich wirklich Laura Laison bin", wimmerte Laura mit großen Tränen. Mariah sah ihre beste Freundin mitleidig an. 'Irgendwann musste das ja eintreffen', dachte sie traurig. "Und? Wie hat er reagiert?", fragte sie leise, um Laura nicht zu erschrecken. "Was weiß ich ... Ich habe die geschlossene Bürotür aufgebrochen, mehrere Staubqualmkörner auf den Boden geworfen und bin davongerannt", antwortete Laura gedämpft. Nun schwiegen die beiden Freundinnen kurz. "Am besten schläfst du in den nächsten Nächten bei mir. Denn ich glaube kaum, dass du jetzt zu den restlichen Slytherins zurückwillst, und außerdem könnte Snape dich dort sofort finden", meinte Mariah und half Laura beim Aufstehen. "Was ist mit Harry und den anderen? Werden die nichts dagegen haben?", fragte Laura. "Ich werde dich unter Harrys Tarnumhang verstecken. Er wird bestimmt nichts dagegen haben und verraten wird er uns auch nicht", versicherte Mariah. Laura nickte zögernd und gemeinsam gingen sie zu dem Portrait der fetten Dame. Mariah sagte das Passwort und eilig liefen beide in den Gemeinschaftsraum. Ruckartig blieben beide stehen, da jemand nun direkt vor ihnen stand. Es war niemand anderes als Harry. "Aha, das hattest du also vor", murmelte er und blickte abwechselnd zu den beiden Mädchen. Diese mussten sich erstmal beruhigen von ihrem kleinen Schreck. "Ha-Harry", stotterte Mariah. "Elisha hat -" "Probleme?", schlug Harry vor, nachdem er Lauras Gesicht genau betrachtete hatte. "Ähm ... ja ... und könnte sie vielleicht bei -" "Bei dir im Bett schlafen?" "Ja ... und könnte ich mir vielleicht -" "Den Tarnumhang noch für eine Weile ausleihen, um sie so vor Hermione und den anderen zu verstecken?", fragte er diesmal mit einem verständnisvollen Lächeln. Mariah errötete leicht und nickte heftig. Laura, etwas abseits, beobachtete dies mit Belustigung. "Alles klar, ich werde schweigen wie ein Grab", grinste Harry. Plötzlich zuckte er etwas zusammen und hielt sich die Stirn. Seine Narbe ziepte und höllische Kopfschmerzen machten sich in seinem Kopf breit. Mariahs und Lauras Male fingen an zu brennen. Mit ihren rechten Händen umfassten sie sachte ihre linken Unterarme. Niemand ließ sich etwas anmerken. "E-Elisha, geh schon mal vor. Es ist das letzte Bett, ich komme gleich nach", bat Mariah ihre Freundin angespannt, die darauf überrascht nickte und unter dem Tarnumhang in den Mädchenschlafsaal ging. Nun sahen sich Harry und Mariah stumm an. Harrys Narbe kribbelte noch immer heftig, aber die Kopfschmerzen ließen langsam wieder nach. Doch der Schmerz in Mariahs Arm blieb. "Du hast gewusst, was ich vorhabe, oder?", fragte sie ihn. "Na ja, ich wusste nur, dass es sicher wieder irgendwas ist, was Hermione missfallen würde. Aber das ...", murmelte er. "Elisha wird niemandem das Passwort verraten. Du weißt das genauso gut wie ich." "Was ist denn eigentlich mit ihr los? Sie sah ja ganz schön mitgenommen aus." "Sie ... hat Probleme mit ihren Eltern", behauptete Mariah und sah zu Boden. Sie war froh, dass dies nicht ganz gelogen war. Sie sah langsam auf, als Harry plötzlich auf sie zukam und erschrak leicht, da er auf einmal ihr Gesicht mit seinen warmen Händen umfasste. Sprachlos, starrte sie ihn an. "Du siehst in letzter Zeit auch so gestresst aus. Hast du auch Probleme mit deiner Familie?", flüsterte er leise und unglaublich sanft. Mariah wurde es heiß im Gesicht, das inzwischen schon die Farbe einer überreifen Tomate angenommen hatte. Nun strichen seine Daumen über ihre weichen Wangen. "Mir erzählst du ja nie was von dir ... Dabei würde ich gerne noch so viel von dir wissen ..." Nun kam er ihrem Gesicht immer näher. Mariahs Körper war wie zu Stein erstarrt. Sie konnte nichts anderes tun, als ihre Augen zu schließen. Doch plötzlich fing sie an zu zittern. Ihr Mal schmerzte immer mehr. Harry bemerkte ihr Zittern, kurz bevor seine Lippen die ihrigen berührten und entfernte sich rasch von ihr. Mariah öffnete ihre Augen, sah ihn irritiert an und bemerkte, dass er ebenfalls rot war. "Ent-entschuldigung ... Schlaf gut", sagte er nur und ging mit schnellen Schritten in seinen Schlafsaal zurück. Mariah stand noch über eine Minute stumm da und tastete nach ihren Wangen. Es war für sie, als ob Harrys warme Hände noch immer darauf ruhen würden. Diese Szene war der vom Weihnachtsball sehr ähnlich gewesen. Aber ... sie und Harry hatten sich doch endgültig auf eine normale Freundschaft geeinigt ... Wieso war er dann schon den ganzen Tag lang so unglaublich zärtlich zu ihr? Und warum machte sie dies auch noch so sehr nervös? Sie spürte, wie ihr Herz erneut anfing unkontrolliert und schnell zu schlagen. Sie drückte vorsichtig ihre Hand gegen die linke Brust, um sich zu beruhigen. "Ganz ruhig ... es hatte nichts zu bedeuten ...", flüsterte sie und schleppte sich nach oben zum Schlafsaal. Dort schlich sie sich leise zu ihrem Bett, legte sich hin und zog den Vorhang zu. Schnell legte sie noch einen Stillezauber um ihr Bett. Erst in diesem Moment bemerkte sie, dass ihr Mal nicht mehr brannte. Warum nur war der Schmerz angestiegen, als Harry ihr so nahe gewesen war? "Das hat ja lange gedauert", sagte Laura, die sich von dem Tarnumhang befreite. "Ich ... habe Harry noch einmal versichert, dass du niemandem das Passwort zu unserem Gemeinschaftsraum verraten wirst", nuschelte sie ein wenig hibbelig. Da sie selbst nicht verstanden hatte, was da unten mit Harry geschehen war, wollte sie ihrer besten Freundin nichts sagen. "Hast du es auch gespürt?", fragte Laura auf einmal, krempelte ihren Ärmel hoch und entblößte so das rotglänzende Dunkle Mal. Missmutig wurde es von Mariah betrachtet. "Ja ... Ich glaube, in genau diesem Moment hat Draco das Dunkle Mal erhalten", vermutete sie. Bei der Erwähnung von Dracos Namen senkte Laura traurig ihren Blick, was Mariah sofort bemerkte. "So, und nun erzähl mal." Laura starrte sie irritiert an. "Was soll ich denn noch erzählen?" "Von deiner ersten Nacht mit Draco", sagte Mariah grinsend. "W-woher weißt du davon?", fragte Laura entsetzt. "Ich hab mir so was schon gedacht. Also?" Laura sah sie immer noch etwas erschrocken an, bevor sie tief einatmete und anfing zu erzählen. "Na ja ... es war wirklich wunderschön. Er war so lieb und sanft zu mir. Als es dann soweit war, hat es anfangs etwas wehgetan, doch das verging schnell. Am Ende lag er dann in meinen Armen und ich bin eingeschlafen. Als ich wieder aufgewacht bin, war er leider schon weg. Doch er hat mir einen Brief und das hier hinterlassen", sagte sie und holte ihre Einhornkette hervor. "Oh, die ist ja schön. Du magst ja Einhörner, nicht?" Laura nickte glücklich. "Was stand denn in dem Brief?", wollte Mariah wissen. "Nur, dass ihm die Nacht ebenfalls sehr gefallen hat und er sich auf unser Wiedersehen freut. Außerdem wird er uns auch ein paar Male schreiben und wir sollen nichts Unüberlegtes tun." "Wäre wirklich nicht schlecht, wenn er uns schreiben könnte, was die Todesser als Nächstes vorhaben", meinte Mariah nachdenklich und stützte ihren Kopf wie Laura mit der Hand ab. "Jetzt will ich aber mal wissen, was das eigentlich für ein Trank war, den du mir gegeben hast", sprach Laura neugierig an. Mariah sah etwas peinlich berührt drein. "Äh ... naja ... das war ein Verhütungstrank", murmelte sie verlegen. Laura sah sie ungläubig und sprachlos zugleich an. "Da ihr euch ja nur euren Gefühlen hingegeben habt, war daran ja wohl nicht zu denken. Und da ich schon so eine Vermutung hatte, habe ich dir eben den Trank besorgt. Ich habe dich nicht darauf angesprochen, weil ich Angst hatte, dass du dann einen Rückzieher machst und ich so euren gemeinsamen Abend ruinieren würde." Laura lächelte dankbar. "Danke, an Verhütung habe ich wirklich nicht gedacht. Das wäre ja was geworden." "Hm, obwohl euch ein Kind wirklich stehen würde", meinte Mariah grinsend. Laura wurde kurz rot, doch dann sah sie Mariah ernst an. "Mariah?" "Ja?" "Da gibt es etwas, was ich dir verschwiegen habe", flüsterte Laura. Mariah sah sie erwartungsvoll an. "An dem Abend, als ich meine Strafarbeit bei Snape verrichtet habe ... habe ich ein Foto auf dem Boden in seinem Büro gefunden. Es war vom Schreibtisch gefallen. Auf dem Foto waren Snape und Mum abgebildet. Es ist in ihrem sechsten Schuljahr gemacht worden." Mariahs Augen weiteten sich. "Wirklich? Aber wenn er dieses Foto noch besitzt, dann heißt das ja ... dass er sie wirklich geliebt hat", stellte sie fest. Laura nickte und kuschelte sich an Mariahs großes, weißes Kissen. "Genau das habe ich auch gedacht. Ich habe das Foto wieder zurückgestellt und bin zurück in den Zaubertrankkerker gegangen. Nach kurzer Zeit kam dann Snape zurück und hat mich auf einmal für meine Arbeit gelobt. Er hat so unglaublich sanft und beruhigend mit mir gesprochen und wir kamen dann einige Zeit gut miteinander aus. Doch seit Halloween wurde er immer misstrauischer und auch noch diese Sache vorhin ... Ich weiß einfach nicht mehr, was ich glauben soll!", schluchzte Laura verzweifelt. Mariah streichelte tröstend ihren Kopf. Nach wenigen Minuten bemerkte sie, dass Laura eingeschlafen war und verdeckte sie vollkommen mit dem Tarnumhang. Sie nahm den Stillezauber von ihrem Bett und schlief nach einiger Zeit ebenfalls ein. *** Lucius verließ schwer atmend den Raum und schloss die Tür hinter sich. Er lehnte sich dagegen und bemerkte, dass Wurmschwanz vor ihm stand. "Ach, nach so einer peinlichen Sache wegen der Untreue deines Sohnes lebst du noch?", fragte dieser ein wenig überrascht. "Nach was sieht es wohl aus? Wenn du, die Parkinsons und die anderen nicht gepetzt hätten, wäre das nicht so rübergekommen!", sagte Lucius gereizt. "Es ist nunmal meine Aufgabe, die Anfänger in Hogwarts zu beobachten und alles dem Lord zu berichten. Was hast du zu ihm gesagt, damit er dir doch noch Gnade erteilt hat?" "Ich habe ihm einen Vorschlag gemacht, den ich dir ganz bestimmt nicht verraten werde", antwortete Lucius kalt. "Gut, dann versperr nicht dauerhaft die Tür. Ich muss dem Lord etwas berichten. Dein Sohn ist nämlich angekommen." Lucius sah überrascht auf und machte Wurmschwanz den Weg frei. Dieser ging in den Versammlungsraum. Nach kurzer Zeit kam ein verhüllter Todesser auf Lucius zu und Draco war bei ihm. "Willkommen in unserem Hauptquartier, mein Sohn. Wir werden gleich mit dem Einbrennen beginnen. Fühlst du dich einigermaßen gut?" Draco nickte stumm. Plötzlich öffnete sich erneut die Tür und Wurmschwanz' Kopf lugte heraus. Er nickte kurz und Lucius, Draco und der Todesser betraten den Raum. Dort wartete, auf seinem Thron, Lord Voldemort. Draco blieb bei dem Anblick seines Meisters kurz stehen, denn noch nie hatte er den gefürchtesten Zauberer der Welt gesehen. noch nie hatte er diese roten Schlitzaugen gesehen, die ihn inzwischen eindringlich musterten. "Beweg dich!", zischte sein Vater auf einmal und Draco wagte sich ein paar Schritte weiter vor, bis er wie sein Vater nur noch zwei Meter vor dem Thron stand. Augenblicklich erschienen ungefähr zwanzig vermummte Todesser, die sich an den Wänden aufstellten und zu Draco und dem Dunklen Lord sahen. Lucius gesellte sich ebenfalls zu ihnen, wodurch Draco nun allein vor Lord Voldemort stand.Sofort verbeugte sich der junge Slytherin. Alles war still. "Draco Lucius Malfoy ... Bist du bereit den Kreisen meiner Kämpfer und Diener beizutreten?", fragte der Dunkle Lord laut und mit leicht zischelnder Stimme. Draco bekam dadurch eine Gänsehaut. "Ja", antwortete er. Das jahrelange Lügen in den letzten Jahren war wirklich ein gutes Training gewesen. "Wirst du gegen meine Feinde kämpfen und mir deine ewige Treue schwören?" Draco hätte beinahe amüsiert gegrinst. 'Wie kann dieser Wahnsinnige auch nur annehmen, dass ich das tun würde?', dachte er. "Ja", sagte er schließlich. Plötzlich folgte ein langes Schweigen. Draco wunderte sich deshalb und wurde etwas unruhig. "Sieh mir in die Augen!", befahl Voldemort. Draco, etwas überrascht, hob seinen Kopf an und sah seinem Gegenüber in die Augen. Diese waren blutrot verengten sich nun noch mehr. Draco erschrak leicht. Sah er da wirklich ein böses Grinsen auf diesem Gesicht? "Entblöße deinen linken Unterarm!", sagte Voldemort plötzlich. Draco gehorchte und schob seinen Ärmel hoch. Der schwarze Magier ging langsam auf ihn zu, zog seinen Zauberstab hervor und berührte mit diesem Dracos Unterarm. "Morsmorde!", rief er. Ein rotes Licht erschien an der Zauberstabsspitze und eine Art kleines Feuer entflammte auf Dracos Unterarm. Dieser fühlte sich, als ob ihm jemand ein Brandeisen auf die Haut pressen oder ein Messer darin hin und her drehen würde. Er biss sich krampfhaft auf die Unterlippe, bis diese zu bluten anfing. Ganz plötzlich durchzuckte dieser brennende Schmerz seinen gesamten Körper, wober ihm ein lauter, gequälter Schrei entfiel. Danach wurde ihm langsam schwarz vor Augen. Plötzlich jedoch sah er Lauras Gesicht vor sich. Wie sie weinte und ihn bat, nicht zu gehen. Auch seine eigenen Worte spukten in seinem Kopf herum. Dieses Versprechen, das er ihr gegeben hatte... Er sammelte sich kurz und sah dem Zauberer vor ihm erneut mit entschlossenem Blick in die Augen. Dieser betrachtete den Jungen etwas überrascht. Doch dann lächelte er böse. 'Dieser entschlossene Blick widerspiegelt deinen Mut und deinen Kampfgeist ... Du bist das perfekte Beispiel für einen Todesser ... Wirklich schade um dich ...' Draco starrte ihn erschrocken an. Diese Stimme ... War es etwa die von Lord Voldemort gewesen? Auf einmal wurde ihm wieder schwindelig und dieses Ohnmachtsgefühl wurde unerträglich. Er schluckte kurz und versuchte, sich erneut zusammenzureißen. Er dürfte nicht sein Bewusstsein verlieren, denn dann würde mit Sicherheit sein Leben aus ihm weichen. Er wollte überleben, er musste überleben. Überleben, um zu Laura zurückzukehren. Nun wich Voldemort langsam zurück und die Schmerzen in Dracos Arm wurden schwächer. Der blonde Junge besah mit schlimmer Vorahnung das misshandelte Fleisch. Der Unterarm war sehr entzündet und war von einem riesigen Dunklen Mal gezeichnet. Es leuchtete rot und diese stechende Farbe brannte Draco gehörig in den Augen. Deshalb schloss er kurz seine Augen, aber nicht nur wegen diesem stechenden Rot, sondern auch, weil ihn dieser Anblick anwiderte. Dann sah er langsam auf. "Erhebe dich!" Draco stand taumelnd auf. Schweißperlen hatten sich inzwischen auf seiner Stirn gebildet. "Das Dunkle Mal beweist nun, dass du mir ewig und mit endloser Treue dienen wirst. Sei dir sicher, wenn du auf die andere Seite übergehst, werden wir dich töten müssen", sagte Voldemort scharf und betonte die Worte 'andere Seite' und 'töten' ganz besonders. Draco schluckte unmerklich und nickte. "Gut ... Alle wegtreten!", befahl der Dunkle Lord und ließ sich auf seinem hohen Thron nieder. Alle Todesser verließen den Raum. Lucius führte Draco hinaus und lief mit ihm nach unten. Dort kamen sie bei einem langen Gang an, in dem mehrere Türen waren. "Warte hier kurz. Ich seh nach, ob dein Zimmer fertig ist", sagte Lucius und ging zu der hintersten Tür. Draco sah ihm ruhig und gelassen hinterher. Ihm war zwar etwas schlecht, doch er hatte es nun endlich hinter sich. Plötzlich hörte er Stimmen hinter der Tür neben sich. Sie war einen kleinen Spalt offen und Draco sah zögernd hindurch. Im fast leeren Raum befanden sich drei Todesser, die um einem riesigen Kessel standen. Angeregt, lauschte Draco. "So, er ist endlich fertig", sagte der eine. "Ohne die Hilfe unseres kleinen Spiones hätte das wohl niemals so schnell geklappt. Wurmschwanz hätte bestimmt alles versaut", meinte der Zweite. "Dann kann ich also endlich aufbrechen?", fragte der Letzte schließlich. Draco versuchte, diese Stimmen zu erkennen, doch plötzlich fühlte er eine kräftige Hand auf seiner Schulter. Er drehte sich erschrocken um und stand nun seinem Vater gegenüber. "Dein Zimmer ist am Ende des Ganges", sagte dieser ruhig. Draco nickte mit einem nervösen Schlucken und ließ sich von seinem Vater zu diesem Zimmer führen. Kurz bevor Draco eintreten wollte, hielt Lucius ihn noch einmal zurück. "Dort drin wirst du die nächsten Tage verbringen. Du stehst nämlich noch unter der strengen Beobachtung unseres Lords. Außerdem musst du noch die Nebenwirkungen des Males hinter dich bringen." "Welche Nebenwirkungen?", wollte Draco wissen. "Fieber, Übelkeit, Entzündungen, Krämpfe und Ohnmachtsanfälle. Es kommt jemand jede Stunde rein, um nach dir zu sehen. Jetzt leg dich aber erstmal hin. Ich denke, dass du, kurz bevor die Schule wieder anfängt, zurückkehren kannst", meinte Lucius und öffnete die Tür. Draco ging langsam hinein und hörte, wie sein Vater hinter ihm die Tür mit einem Zauber verschloss. Draco sah sich um. An der linken Wand stand ein kleiner Schreibtisch aus Eichenholz und ein gewöhnliches Bett an der rechten Wand. Das Zimmer war nicht sehr groß, aber wenigstens hatte er nebenan ein eigenes kleines Bad. Sofort betrat er es und befeuchtete ein großes Handtuch mit kühlem Wasser. Er umwickelte seinen linken Unterarm damit und setzte sich seufzend auf das Bett. Schon wieder schweiften seine Gedanken zu Laura. Ihr liebliches Lächeln, ihr dunkler Blick, ihre samtweichen, schwarzen Haare und ihre makellose, schneeweiße Haut. Er erinnerte sich an die letzten Stunden und lächelte glücklich. Sie so zu spüren, war wirklich unglaublich gewesen. Hoffentlich ging es ihr gut. Plötzlich fiel ihm wieder dieses Gespräch zwischen den drei Todessern in diesem einen Zimmer ein. Sie hatten irgendetwas Sonderbares vor und Laura und Mariah mussten so schnell wie möglich davon erfahren. Doch dann kam eine große Enttäuschung über ihn. Die Todesser hier waren wenigstens schlau genug, hier keine Eulen rumfliegen zu lassen. Aber wie sollte Draco die Mädchen sonst warnen können? Selbst wenn er hätte fliehen wollen, wäre es ihm nicht möglich gewesen. Vor dem einzigen Fenster, das in diesem Zimmer war, waren Gitterstäbe und seinen Zauberstab hatte er dem einen Todesser bei dem Treffen auf der Lichtung übergeben müssen. "Iieek!" Draco zuckte zusammen und sah ruckartig zum schmallen Fenster. Vor den Gitterstäben war ein riesiger silberner Falke, dessen Augen in der Dunkelheit leuchteten. "Silence!", sagte Draco begeistert und stand auf. Silence schrie leise zur Bestätigung. "Merlin sei Dank, du bist hier! Warte kurz, ich habe einen Brief an Laura zu schreiben!", sagte Draco aufgeregt und setze sich an den Schreibtisch. In der obersten Schublade fand er ein paar Pergamentblätter, ein Tintenglas und eine große Adlerfeder. Eilig schrieb er seine Nachrichten auf. Nach wenigen Minuten war er fertig und trat ans Fenster. Er gab dem Falken durch die Gitterstäbe den Brief. "Bring ihn bitte so schnell wie möglich zu Laura", bat Draco und sofort erhob sich Silence mit dem Brief in die Lüfte und flog eilig davon. Draco sah ihm zufrieden hinterher. *** Mariah öffnete benommen ihre Augen und hob ihren Kopf an. Sie schob den Vorhang ihres roten Himmelbettes zur Seite und bemerkte, dass der Schlafsaal leer war. Etwas überrascht, sah sie zu einem der Fenster raus. Die Sonne stand schon sehr hoch, es musste also schon Mittagszeit sein. Vorsichtig tastete sie nach der Bettseite neben ihr. Sie fühlte Lauras Körperumrisse und streifte ihr langsam den Tarnumhang ab. Sie betrachtete ihre schlafende Freundin mit ernstem Blick. Laura hatte letzte Nacht wirklich viel durchgemacht. Erst die gemeinsame Nacht mit Draco, der nach wenigen Stunden auch schon wieder hatte gehen müssen. Dann hatte ihr Vater sie auch noch zur Rede gestellt und das auf wirklich unverschämte Weise. Sie verdeckte sie wieder mit dem Tarnumhang und stand leise auf. Sie lief schlendernd ins Bad und duschte seelenruhig. Außerdem musste sie den Zauber, der ihr Dunkles Mal verdeckte, erneuern. Bei dem Anblick dieses blutroten Zeichens musste sie schlagartig an Draco denken. Ob ihr Vater ihm wirklich die angebliche Treue abkaufte? Sie wusste, dass dieser schwarze Magier einem nur in die Augen sehen musste, um in dessen Seele zu sehen. Das wusste sie aus eigener Erfahrung... Zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, dass es vielleicht doch keine gute Idee gewesen war, Draco gehen zu lassen... Sie zog sich daraufhin schnell an und ging hinunter in den Gemeinschaftsraum. Das, was sie zuerst sah, war ein riesiger Bücherhaufen, der neben dem einen kleinen Tisch lag. An diesem saß Hermione, die gerade die letzten Zeilen auf einer meterlangen Pergamentrolle schrieb. Auf dem roten Sofa saßen Harry und Ron. Beide lasen gerade zwei der Bücher, sahen aber nicht sehr interessiert aus. Ginny saß auf dem Boden vor dem Kamin und starrte geistesabwesend ins Feuer. "Hallo", sagte Mariah schließlich. Hermione schreckte plötzlich hoch. "Ah! Ich hab mich verschrieben! Danke, Mariah, jetzt kann ich nochmal von vorne anfangen!", fuhr sie Mariah an. Diese setzte einen empörten Blick auf. "Och, Hermione! Mariah hat das ja auch gerade mit Absicht gemacht!", sagte Ginny sarkastisch. Hermione schnaubte wütend und nahm sich eine neue Pergamentrolle vor. "Haben wir etwa so viele Hausaufgaben auf?", fragte Mariah mit etwas ängstlicher Vorahnung. "Nein. Hermione übt nur für die ZAGs", antwortete Ron. "Wie? Jetzt schon? Aber die sind doch erst in fünf oder sechs Monaten", sagte Mariah überrascht. "Eben, ich hätte schon viel früher mit dem Lernen anfangen sollen", meinte Hermione. Ginny verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. "Überarbeite dich bloß nicht", murmelte Ron. Hermione betrachtete ihn wütend. "Wie weit bist du eigentlich, Ron?", wollte sie wissen. Der sah auf einmal sehr nervös aus. "Äh ... beim Kapitel Nr. -" Doch schon hatte Hermione ihm das Buch aus der Hand gerissen. Es waren jedoch zwei Bücher. Ein Schulbuch und davor ein anderes. "'Kapitel 12: Quidditchstrategien der vergessenen Zeit'", las Hermione gefährlich leise vor. Ron lächelte nervös. "Ron! Ist dir deine Zukunft eigentlich völlig egal?", fragte Hermione ihn mit aufgebrachter Stimme. "Lass Ron doch in Ruhe! Dein Lernkomplex geht uns allen gehörig auf den Keks!", zischte Ginny. "Ich lerne für eine gute Zukunft! Und du solltest auch endlich mal was dafür tun, anstatt stundenlang in den Kamin zu starren und an Dean zu denken!" "Ich habe immerhin einen Freund, der mich auch liebt!", gab Ginny zurück. Hermione schluckte. Mariah sah sie mitleidig an. Das hatte gesessen. "Ach, mir reicht's, ich geh in die Eulerei und schreibe einen Brief an Dean", sagte Ginny und stampfte förmlich aus dem Gemeinschaftsraum. Hermione schnaubte verächtlich und trat hinter dem Sofa direkt hinter Harry. "Und? Wie weit bist du, Harry?", fragte sie, lehnte sich nach vorne und legte ihre Arme um seinen Hals. Harry sah überrascht auf und Ron starrte die beiden gereizt an. Mariah wusste nicht warum, aber durch diesen Anblick fühlten sich ihre Eingeweide plötzlich wie Blei an. Sie spürte auf einmal eine unglaublich große Wut auf Hermione und hätte sie am liebsten von Harry weggerissen. "Äh, ich bin gerade beim fünften Kapitel vom Lehrbuch 'Zaubersprüche und Kenntnisse im Kampf gegen die dunklen Künste'", murmelte Harry und stand langsam auf. Dadurch musste Hermione ihn loslassen. "Na ja, wenigstens ist einer von euch fleißig. Ich gehe nochmal in die Bibliothek, um noch ein paar Nachschlagewerke für Geschichte der Zauberei rauszusuchen", sagte sie und verließ ebenfalls den Raum. Nun war es für einige Sekunden ruhig. Ron sah kurz zu Harry und grinste. "Tja, ich habe auch noch einiges zu tun. Wir sehen uns", sagte er und lief Hermione eilig hinterher. Harry sah ihm mit entsetztem Blick hinterher. Mariah stand immer noch steif an Ort und Stelle. Kurz drehte sich Harry zu ihr um, doch dann las er sofort wieder sein Buch weiter. Mariah war nun sehr verunsichert. Warum war sie bloß auf einmal so wütend auf Hermione gewesen? Und wieso war Harry gestern so zärtlich gewesen und heute so abweisend zu ihr? "Harry?" Er schwieg jedoch und tat so, als hätte er sie nicht gehört. "Warum wolltest du mich gestern küssen?", entfiel es Mariah. Sie selbst war sehr überrascht über ihre Frage, doch diese brachte nun Harry dazu zu sprechen. "W-wollt ich doch gar nicht!", stotterte er und blätterte hastig die Seiten durch. "Aha, dann ist ja gut. Übrigens, du hältst dein Buch falsch rum", sagte sie trocken. Ertappt, klappte Harry sein Buch zu. "Und was sollte das dann gestern?", fragte Mariah ungeduldig. Harry schwieg erneut verbissen. "Na gut. Dann schweig eben, bis du schwarz wirst", sagte Mariah und wollte gerade wieder die Treppe zum Schlafsaal hochgehen. Plötzlich stand Harry ruckartig auf. "Warte bitte!" Mariah drehte sich überrascht um und sah ihn erwartungsvoll an. Harry ging langsam auf sie zu. "Ich ... ich habe versucht, es zu unterdrücken ... doch ... ich kann das einfach nicht", flüsterte er. "Was kannst du nicht unterdrücken?", hakte Mariah nach. Harry atmete tief durch. "Ich ...", fing er unsicher an und blieb wieder für einige Sekunden ruhig. "Ja?", wollte Mariah wissen. Harry sah auf seine Füße. Er war noch nie in so einer Situation gewesen. Schwach erinnerte er sich an den Augenblick, wo er Cho vor einem Jahr gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Weihnachtsball gehen würde. Was ihm damals so schwer gefallen war, kam ihm im Vergleich zu dieser Situation hier so vor, als hätte er einem Kind den Lolli geklaut. Erneut setzte er zu einem Versuch an. "Ich ... ich bin ..." Herr Gott nochmal, warum konnte er es einfach nicht sagen? Mariah sah ihn immer noch etwas ungeduldig an. Was wollte Harry ihr bloß sagen? "Ich ... ich habe ... mich ..." Nun reichte es Mariah. "Harry! Was willst du mir denn nun sagen?!", raunte sie ihn an. Durch ihren lauten Ton brach es aus Harry heraus. "Ach, verdammt nochmal, Mariah, ich habe mich in dich verliebt!", sagte er mit hochrotem Kopf. Ein großes Schweigen trat ein. Mariah konnte nicht anders, als ihn mit geschockten Augen anzustarren. Harry sah sie unsicher und mit roten Wangen an und wartete ihre Reaktion ab. Mariah senkte den Blick. "Wie ...", flüsterte sie leise. Harry sah sie verwundert an. "Wie ... WIE KANNST DU IN MICH VERLIEBT SEIN?? WIE KANNST DU BLOSS IN DIE TOCHTER DEINES GRÖSSTEN FEINDES VERLIEBT SEIN???", schrie sie mit Tränen in den Augen. Harry brauchte einige Sekunden, um zu registrieren, was sie da gerade gesagt hatte. Auch Mariah schien ihre eigenen Worte erst nach kurzer Zeit wahrzunehmen. Entsetzt, blickte sie ihm in die Augen. "Du ... du bist ... Voldemorts ... Tochter?", fragte er ungläubig. Ihr erschrockenes und bleiches Gesicht war jedoch Antwort genug. Harry taumelte einige Schritte zurück und lehnte nun an der Wand. "Das kann nicht sein ...", murmelte er. Nun konnte Mariah nicht mehr und rannte verzweifelt aus dem Gemeinschaftsraum. Harry nahm dies vor lauter Schock kaum war und rutschte nun an der Wand herunter. *** Tock, tock! Laura blinzelte, erhob sich und sah sich müde um. Wieso war sie im Mädchenschlafsaal der Gryffindors? Ach ja, wegen Dracos Abreise und dem Streit mit Snape war sie gestern hierher gerannt und Mariah hatte ihr Zuflucht in ihrem Bett gewährt. Schon wieder ertönte dieses seltsame Klopfgeräusch und Laura sah zu dem einen Fenster. Draußen war ihr Falke Silence mit einem Brief. Überrascht, stand sie auf, öffnete das Fenster und nahm den Brief entgegen, den sie auch sofort durchlas. Sie schluckte, als sie Dracos Name sofort entdeckte und erstarrte, während sie den Brief las. Daraufhin steckte sie ihn in eine Seitentasche ihres Rockes und verließ den Schlafsaal. Sie musste unbedingt Mariah finden. Vorsichtig öffnete sie die Schlafsaaltür und betrat den Gemeinschaftsraum. Sie blickte sich um und entdeckte Harry, der an der Wand gelehnt auf dem Boden saß. "Morgen, Harry. Weißt du wo Mariah ist?", fragte sie und wunderte sich sehr, warum er da auf dem Boden saß. Harry drehte sich erschrocken zu ihr um. Sein Gesicht war leichenblass und seine smaragdgrünen Augen spiegelten blankes Entsetzen. "Wer bist du?", fragte er leise. Laura starrte ihn irritiert an. "Was meinst du damit?" Sie überkam eine schlimme Ahnung. Wusste er etwa irgendwas? Da sie nicht wusste, was sie tun sollte und Harry ihr nicht antwortete, lief sie eilig die Treppe runter und dann durch das Portraitloch. Nachdem sie draußen war, standen auf einmal Ron und Hermione vor ihr. "Was hattest du bitte schön in unserem Gemeinschaftsraum zu suchen?", fragte Hermione misstrauisch. Laura überkam eine leichte Panik und blitzschnell rannte sie an den beiden vorbei und lief den Korridor entlang. "Hey!", rief Hermione ihr empört hinterher, doch Laura achtete nicht darauf. Sie rannte immer schneller. Zuerst suchte sie in der Großen Halle. Mariah war nicht da. Dann versuchte sie ihr Glück in der Bibliothek. Auch dort war Mariah nicht. Nachdem sie nun fast die gesamte Schule abgeklappert hatte, fiel ihr nur noch ein Ort ein: Das Vertrauensschülerbad. Sofort rannte sie zu dessem Eingang, sagte schnell das Passwort und trat ein. Sie sah sich in der großen, bronzenen Halle um, doch Mariah war nirgends zu sehen. "Mariah!", rief sie und lauschte. Keine Antwort. Doch plötzlich hörte sie das Prasseln von Wasser und dieses Geräusch kam von den Mädchenduschen. Laura betrat diese vorsichtig und leise. Noch einmal rief sie Mariahs Namen, doch noch immer kam keine Antwort. Etwas zögernd folgte Laura dem Geräusch und öffnete vorsichtig die Kabinentür der Dusche, bei der Wasser herauslief. Laura erschrak durch den Anblick, der sich ihr da bot. Mariah hockte zusammengekauert auf dem Duschboden. Das Wasser aus dem Duschkopf prasselte auf sie nieder und ihre nassen langen Haare verdeckten ihr Gesicht. "Mariah ..." Mariah hob langsam ihren Kopf an und sah Laura mit glasigen Augen an. Laura stellte schnell das Wasser ab und kniete sich vor ihrer Freundin hin. Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus und strich Mariah die Haare aus dem Gesicht. "Was ist denn passiert? Harry war auch ganz aufgelöst und hat sich sehr seltsam verhalten." Mariah zuckte plötzlich heftig zusammen und zitterte. Laura betrachtete sie ahnend. "Habt ihr euch gestritten? Oder ..." Sie stoppte kurz. Konnte das wirklich sein, was sie soeben vermutete? "... Hast du ihm etwa irgendwas erzählt?", flüsterte sie. Mariah rannen haufenweise Tränen über die Wangen und sie drehte ihren Kopf zur Seite. Plötzlich kam in Laura eine Riesenwut hoch. Sie packte Mariah am Kragen und zog sie zu sich. "HAST DU SIE EIGENTLICH NOCH ALLE??!! WIE KONNTEST DU AUSGERECHNET IHM DAVON ERZÄHLEN!!?? WAS IST, WENN ER DEN ANDEREN ALLES VERRÄT?? DIE WERDEN VIELLEICHT ALLES PETZEN!! SAG ES MIR!! WAS HAT DICH DAZU GEBRACHT??", schrie sie außer sich vor Wut. Mariah starrte sie zuerst ängstlich an, bevor sie erneut anfing zu weinen. "Er ... er hat gesagt ...dass er sich in mich verliebt hat", schluchzte sie. Laura war entsetzt und lockerte ihren Griff. "Na wunderbar", murmelte sie und ließ Mariah langsam los. "Ich ... war so schockiert darüber ... und ... auch wütend. Immerhin wollte ich doch genau das verhindern. Außerdem ... würde ich es ... glaube ich ... sehr gerne erwidern ...", flüsterte sie. Lauras Kopf drehte sich ruckartig zu ihr. "Was?", fragte sie entgeistert. Mariah wurde rot. "Ich glaube ... ich habe mich auch ... in ihn verliebt ..." Laura konnte nicht anders als den Kopf zu schütteln. "Oh Merlin", murmelte sie. Sie betrachtete Mariah noch einmal und sah nun ein, dass es doch eh keinen Sinn mehr machte. Gegen die Gefühle konnte man doch wirklich nichts machen. "Es ... tut mir Leid ...", flüsterte Mariah. Laura sagte dazu nichts und stand auf. Dabei knisterte der Brief in ihrer Tasche. Diesen holte sie nun heraus. "Was ist das?", fragte Mariah. "Ein Brief von Draco", antworte Laura trocken. "Wirklich? Was schreibt er denn? Geht es ihm gut?", fragte Mariah auf einmal aufgewühlt. Ihre Augen funkelten vor Aufregung. Sie schien nun wieder klar bei Verstand sein. Laura las vor: Liebste Laura, wie du lesen kannst, habe ich die Maleinbrennung überlebt. Es hat tatsächlich unheimlich geschmerzt und das tut es jetzt noch. Während der Zeremonie hatte ich jedoch das Gefühl, dass Voldemort über Telekinese zu mir gesprochen hat. Ich glaube, er ahnt etwas. Danach wollte mich mein Vater gerade in ein Zimmer bringen, als ich plötzlich gehört habe, wie drei Todesser in einem anderen Raum irgendwas geplant haben. Sie sagten irgendwas von 'Es ist endlich fertig' und 'unser kleiner Spion'. Sie standen um einem riesigen Kessel. Ich glaube, sie haben einen Trank gebraut, aber nun zurück zu dem Spion. Ich fürchte, dass da bei euch irgendjemand in Hogwarts umherstreift und euch beschattet. Leider wurde kein Name genannt, aber Wurmschwanz ist auf jeden Fall nicht damit gemeint. Aber er schleicht mit Sicherheit auch irgendwo in der Schule rum. Haltet also bloß eure Augen offen und vertraut am besten niemandem! Ich werde wahrscheinlich, kurz bevor die Schule wieder anfängt, zurück sein. Ich wurde von meinem Vater in ein Zimmer gesperrt, um die Nebenwirkungen noch hinter mich zu bringen. Er hat übrigens gesehen, wie ich bei den Todessern gelauscht habe. Er hat zwar nichts dazu gesagt, aber ich wette, das ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Zum Glück war Silence vor dem vergitterten Fenster, denn sonst hätte ich überhaupt keine Chance gehabt, dir diesen Brief zu schicken. Schreibe mir aber bitte bloß nicht zurück! Das würde die Todesser nur misstrauisch machen. Ich liebe dich, Draco. "So so, die haben also irgendwas vor", murmelte Mariah nachdenklich. "Ich mache mir mehr Gedanken um Draco. Was wenn Lucius ihm etwas antut?", fragte Laura besorgt. "Stimmt, vor allem jetzt da er so schwach ist. Aber mach dir mal keine Sorgen. Wenn mein Vater extra über Telekinese mit ihm gesprochen hat und die Maleinbrennung auch noch bis zum Ende vollzogen hat, dann wird er Draco bestimmt am Leben lassen", versicherte Mariah ihr. "Ja, hoffen wir's." "Was machen wir jetzt eigentlich ... wegen Harry?", fragte Mariah nervös. "Hmm ... na ja, als ich ihn angesprochen habe, hat er ganz schön verstört gewirkt. Ich glaube, er selbst ist noch zu geschockt, um es irgendjemandem zu erzählen. Außerdem hat er mich mit einem ganz gefährlichen Ton gefragt 'Wer bist du?'. Vielleicht sollten wir ihn erstmal meiden und lieber darauf achten, wer nun dieser Spion ist." "Wo soll ich denn dann schlafen? Und du?" "In deinem Gemeinschaftsraum sollten wir uns am besten auch erstmal nicht blicken lassen. Gleich, als ich ihn vorhin verlassen habe, standen nämlich auf einmal Ron und Hermione vor mir. Ich bin einfach ohne Erklärung weggerannt. Wegen einem Ort zum Schlafen mach dir mal bloß keine Sorgen. Wir nehmen einfach den Geheimraum, in dem ich und Draco ..." Laura stoppte plötzlich mit rotem Gesicht. "... eurer kleines Schäferstündchen hattet?", grinste Mariah. Laura nickte verlegen und wurde noch röter. "Es ... es tut mir wirklich Leid, dass ich uns jetzt so viel Ärger aufgehalst habe", murmelte Mariah traurig. Laura nahm ein Handtuch von der Tür und hüllte ihre Freundin liebevoll darin ein. "Lass gut sein ... Gegen die Liebe sind leider auch wir machtlos", sagte Laura mit einem traurigen Lächeln. *** Draco hielt es langsam nicht mehr aus. Ihm war irrsinnig schwindelig, heiß und übel. Nun raffte er sich endlich dazu auf, aufzustehen und ins Bad zu gehen. Er nahm wieder ein Tuch und durchtränkte es mit eiskaltem Wasser. Daraufhin legte er sich wieder aufs Bett und drückte das nasse Handtuch gegen seine glühende Stirn. Es war nun schon ein halber Tag vergangen und die Symptome des Dunklen Males hatte sich mehr als schnell bemerkbar gemacht. Er hatte sich schon dreimal übergeben müssen und war auch schon einige Male auf dem Boden zusammengebrochen. Da ihm wegen des immer mehr ansteigenden Fiebers immer heißer geworden war, lag er nun mit freiem Oberkörper auf seinem Bett. Plötzlich hörte er, wie jemand die Tür öffnete und eintrat. Es war sein Vater, der mit langsamen Schritten auf das Bett zuging. "Na, ganz schön heftig, oder?", fragte Lucius belustigt. Draco schwieg und vermied es, seinen Vater anzusehen. "Eigentlich wollten der Dunkle Lord und ich, dass du es gleich nach deiner Geburt bekommst, aber deine Mutter hat mich pausenlos angebettelt, es nicht zu tun." Nun sah Draco wegen dieser Worte überrascht in das Gesicht von Lucius. Dieser bewegte auf einmal seine Hand auf seinen Sohn zu und griff plötzlich heftig genau in die Stelle, wo Dracos Narbe war. Draco schrie leicht auf vor Schmerzen und kniff die Augen zu. "Ja ... das tut immer noch sehr weh, nicht wahr?", flüsterte Lucius und verstärkte seinen Griff immer mehr. Er zerquetschte förmlich das misshandelte Fleisch zwischen seinen kräftigen Fingern. Draco stöhnte qualvoll. Dieser Schmerz war einfach unerträglich. "Das war wirklich nicht anständig von dir vorhin, zu lauschen. Ich hoffe, du weißt ,was dir blüht, falls dir weiterhin solche kleinen ... Ausrutscher passieren", murmelte Lucius drohend und ließ Draco los. Draco atmete laut und erschöpft. Lucius drehte sich einfach nur um und verließ den Raum. Auch dieses Mal verschloss er ihn magisch. Draco spürte noch minutenlang diese Qualen. Auch etwas anderes fühlte er ganz deutlich. Sein Vater hatte irgendwas vor. Nur was? *** Harry sah sich ängstlich um. Er war in irgendeiner fremden Dimension, in der es wohl keinen Ausgang gab, den egal wo er hinrannte, überall herrschte die gleiche ungewöhnliche Umgebung aus seltsamen Lichtern. Plötzlich hörte er Stimmen und folgte ihnen. Nach wenigen Minuten stand er auf einmal vor seinen Eltern, James und Lily Potter. Diese starrten plötzlich erschrocken über Harrys Schulter. Der drehte sich zur Seite und erblickte auf einmal Voldemort, der neben ihm stand. Dieser zückte völlig unerwartet den Zauberstab und richtete ihn auf das Ehepaar. "AVADA KEDAVRA!", rief er. James und Lily schrien auf und fielen zu Boden. Harry starrte geschockt auf das, was sich vor ihm abspielte. "NEEEEEIIIIIIIINNNN!", schrie er und versuchte, sich zu bewegen, was ihm aber seltsamerweise nicht gelang. "DU!", zischte er wütend und drehte sich erneut zur Seite. Doch anstelle von Voldemort, stand auf einmal Mariah mit einem schwarzen Umhang neben ihm. Er blickte sie entsetzt an, wie sie ihn teuflisch angrinste. Plötzlich kam sie langsam auf ihn zu, streichelte sanft seine Wange und küsste ihn zärtlich. Gleich darauf löste sie sich wieder von ihm und lächelte ihn liebevoll an. Doch dann erschien wieder dieses teuflische Grinsen auf ihrem Gesicht und mit großer Kraft schubste sie ihn von sich, so dass er rückwärts langsam wie in Zeitlupe zu Boden fiel. Er schrie und Mariah streckte ihm ihre rechte Hand entgegen. Ein giftgrünes Licht blendete ihn... Harry schreckte hastig aus dem Schlaf hoch. Panisch und mit vielen Schweißtropfen auf der Stirn, sah er sich um. Nach einigen Sekunden registrierte er, dass er in seinem sicheren Bett im Jungenschlafsaal der Gryffindors war. Es war gerademal zwanzig Uhr, doch er war sehr früh zu Bett gegangen. Er hatte wegen der Sache mit Mariah so die Nerven verloren, dass er es bei seinen Freunden nicht mehr ausgehalten hatte. Sie hatten sein seltsames Verhalten zwar mitbekommen, doch hatten ihn zu seinem Glück nicht darauf angesprochen. Harry konnte es noch immer nicht glauben. Mariah war Voldemorts Tochter und er hatte sich in sie verliebt. In die Tochter des Mörders seiner Eltern. Und Elisha war mit Sicherheit auch jemand anderes. Harry konnte nun mehrere Dinge wie eins und eins zusammen zählen. Mariah war also diese verhüllte Person gewesen, die in seinem Traum am Weihnachtsball an Voldemorts Seite gestanden hatte. Bestimmt war sie es auch gewesen, die ihn ruckartig zu sich umgedreht hatte, als er von den Dementoren geträumt hatte. Und gerade eben in diesem Traum hatte sie ihn höchstpersönlich mit dem Todesfluch belegt. Hatte Voldemort sie vielleicht in Wirklichkeit nach Hogwarts geschickt, um Harry handzahm zu machen und ihn dann umzubringen? War alles nur ein Spiel gewesen? **************************************** Woow, obwohl ich mal wieder viel Schulstress hatte, bin ich schon in zwei Wochen fertig geworden! Ich würde sagen, der Titel passt wirklich gut zu diesem Kapitel. Anfangs wollte ich ja gar nicht die Szenen mit Draco schreiben und es ein bisschen geheimnisvoller machen. Doch einer von euch Lesern hat mich in einem Kommi um diese Szenen gebeten und außerdem wäre das Kapitel dadurch viel zu kurz geworden. Nun ist es fast entschieden! Es werden dreiundzwanzig oder vierundzwanzig Kapitel! Ich habe jetzt nun alle Handlungen fertiggeplant! Es wird auch mit absoluter Sicherheit eine Fortsetzung geben, also freut euch schon mal darauf! Bitte schreibt mir wieder, was euch am besten gefallen hat^^! Das nächste Kapitel wird übrigens 'Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!' heißen. Kuss, eure Maru^-°! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)