Rivals' Reunion von MizunaStardust ================================================================================ Kapitel 7: Geheimnis -------------------- 7: Geheimnis ]Said, "Hey man, what's goin' on?" 's about time I'm movin' on So just go with your inner voice You get down and I'll bring the noise 'Cause you move to a different sound (Teddybears) Umko Bari im Interview Für mich persönlich war es nicht so einfach, immer in der Öffentlichkeit zu stehen. Mir ist es lieber, wenn nicht alles, was ich mache, von den Medien und hunderten von Followern beurteilt wird. Ich bin lieber für mich und ich habe nicht nach alldem gefragt. Als ich Limono kennengelernt hab, war nicht abzusehen, dass „Green Leviathan“ so durch die Decke gehen würde. Natürlich habe ich mich für Limono sehr gefreut. Das ist ja selbstverständlich. Aber das Leben ist dadurch nicht unbedingt einfacher geworden. Manchmal frage ich mich, wie alles gekommen wäre, wenn der Erfolg der Band unser Leben nicht umgekrempelt hätte. Ob wir dann jetzt noch ein Paar wären. Aber wenn ich ehrlich bin, dann denke ich eigentlich, dass das am Ausgang der Sache nichts geändert hätte. Limono ist eben Limono. Man kann Menschen nicht einfach ändern. Ich habe lange gebraucht, um das zu verstehen, aber letztendlich denke ich, ich habe es jetzt akzeptiert. In den Medien stand oft, dass ich nicht über die Trennung von Limono hinwegkomme, dass ich nicht bereit bin, weiterzugehen. Das hat mich natürlich nicht kaltgelassen. Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, ob das stimmen könnte. Ich denke, es war viel Wahres daran. Ich muss es leider zugeben. Ja, ich wollte mit Limono alt werden, so romantisiert das auch klingen mag. Keine Frage. Aber ich habe eingesehen, dass mir dieser Wunsch nicht erfüllt werden kann. Es hat lang gedauert, aber irgendwann habe ich es dann auch geschafft, zu verstehen, dass, wenn es in dieser Hinsicht kein Glück für mich gibt, das nicht heißt, dass ich nie mehr glücklich sein kann. Ich habe auch ein zufriedenes Leben verdient. Es gibt viele Möglichkeiten, wie man im Leben ankommen kann. Naja, als ich angefangen hab, die Dinge so zu sehen, war ich auch wieder offener für andere Menschen und neue Bekanntschaften: Ich habe dann Ren kennengelernt. Mit ihm war alles anders als mit Limono, aber das war gut. Am Anfang habe ich mich oft dabei ertappt, wie ich die beiden verglichen habe, aber ich wollte das nicht, denn es wäre unfair gegenüber Ren gewesen. Irgendwann musste ich das nicht mehr tun, weil ich Ren für das geliebt habe, was er war. Er und ich passen viel besser zusammen, in jeder Hinsicht, wir wünschen uns dieselben Dinge. Ich musste an etwas denken, das Limono mir bei unserer Trennung gesagt hat. Dass es nicht immer die großen Gefühle sein müssen, die einen im Leben glücklich machen. Bei Ren waren es nicht von Anfang an die großen Gefühle. Aber ich bin froh, dass ich ihm eine Chance gegeben habe. Dass ich nicht gleich weggeschaut habe. Das war die beste Entscheidung überhaupt.   ~*~ Yami war sich über seine sexuelle Orientierung bewusst. Obwohl er sich noch immer nicht an alles erinnerte, das zu seiner Zeit als Pharao geschehen war, so wusste er doch, dass er diesen Prozess der Erkenntnis schon einmal durchlaufen hatte. Es hatte ihm nicht immer klar vor Augen gestanden, um ehrlich zu sein hatte es eine Zeit gegeben, in der er schlicht und ergreifend nicht darüber nachgedacht hatte. Aber nachdem er Seto so nahegekommen war, hatte sich dieses Wissen in seinen Gedanken mehr und mehr eingenistet und war an die Oberfläche gelangt. Seto hingegen … war offenbar noch nicht an diesem Punkt angelangt. Noch lange nicht. Yami wurde das schmerzlich bewusst, als er zum wiederholten Mal versuchte, ihn dazu zu überreden, sich außerhalb der Kaibavilla mit ihm zu treffen. Er wollte durch die Stadt flanieren, in kleinen Läden einkaufen, mit Seto ins Kino gehen oder einfach im Eiscafé sitzen. Aber Seto schien das alles nicht wichtig zu sein. Er schien es sogar geradezu zu meiden. Nach dem Abend, an dem sie sich geküsst hatten, hatte Yami Seto mehrmals angerufen, aber seine Angestellten hatten ihm immer zu verstehen gegeben, dass er sehr in Arbeit versunken war, und dass er sich sicher melden werde, sobald er den Kopf wieder frei hatte. Yami beschlich das unbestimmte Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war. In seinem Kopf ging er es wieder und wieder durch. War er zu brüsk gewesen? Zu anhänglich? Allerdings hatte nichts an Setos Art an jenem Abend darauf schließen lassen. Im Gegenteil: Sie waren sich so nah gewesen, dass Yami nicht geglaubt hätte, dass sie diese Ebene nicht dauerhaft erreicht hätten. Er wusste nicht, ob er seiner eigenen Wahrnehmung trauen konnte, aber so sehr er sich auch den Kopf zerbrach, er fand keine Unstimmigkeit. Am siebten Tag hielt Yami es nicht länger aus. Er musste dem ein Ende machen. Nachdem er auch an diesem Nachmittag bereits zwei Stunden auf seinem Bett gelegen und darauf gewartet hatte, dass Seto sich bei ihm meldete, machte er sich kurzerhand auf den Weg zur Kaibavilla. Wenn Seto ihm nichts mehr zu sagen hatte, dann sollte er es ihm wenigstens persönlich sagen – oder so ähnlich. Er fand den Firmenchef tatsächlich in seinem Arbeitszimmer vor, bis zum Hals in Arbeit vertieft. „Ich versuche seit Ewigkeiten, dich zu erreichen. Ist irgendwas nicht in Ordnung?“, fragte er etwas ängstlich, auf das Schlimmste gefasst. „Oh …“, Seto sah zu Boden, wie er es oft tat, wenn er nicht wusste, wie er mit Situationen umgehen sollte, „nein, es ist nichts. Tut mir leid, ich hatte nur so unglaublich viel zu tun diese Woche.“ „Ok, verstehe. Aber … du solltest dir auch mal ne Pause gönnen. Das ist wichtig.“ „Ja, ich weiß ja. Und das werde ich auch – irgendwann.“ „Naja, da ich schon mal da bin: Wie wär’s mit jetzt?“, schlug Yami zaghaft vor. Seto sah ihn an und schien ihn jetzt erst richtig wahrzunehmen. Schließlich gab er nach. „In Ordnung. Was möchtest du machen?“ Einer der Vorzüge der Kaibavilla war, dass es im Keller ein privates Kino gab. Eine riesige Leinwand zierte die vordere Wand. Dafür befanden sich Sofas und Sessel. Das Licht war angenehm gedimmt und man fühlte sich wie in eine andere Welt eingesogen. Yami und Seto saßen auf dem Sofa und redeten leise miteinander. Der Film, den sie sich angeschaut hatten, war längst zu Ende und sie hatten auch in der zweiten Hälfte nicht mehr wirklich aufgepasst. Obwohl sie so verschieden waren, fanden sie immer Gesprächsstoff. Yami fragte sich, ob es möglich war, dort anzuknüpfen, wo sie aufgehört hatten. Hatte sich etwas zwischen ihnen geändert? Er musste es herausfinden. Mitten in Setos Satz drückte er seine Lippen auf die des Kaibacorp-Chefs. Er legte seine Hände auf dessen Schultern und rückte näher an ihn heran. Aber Seto löste sich von ihm und versuchte, etwas Abstand zwischen ihnen zu schaffen. Wieder sah er zu Boden und drehte seinen Kopf leicht weg. Diesmal aber ließ Yami ihn nicht gewähren. Er fasste sanft sein Kinn mit einer Hand und zwang ihn, ihn anzusehen. „Seto … was ist los? Hab‘ ich irgendwas falsch gemacht?“ „Nein, gar nicht. Das ist es nicht, ehrlich. Ich … fand unser letztes Treffen sehr schön“, erwiderte Seto leise, „Ich … ich weiß auch nicht … Gibst du mir etwas Zeit? Ich muss das alles erst mal in mir ordnen.“ Enttäuschung stieg in Yami auf, aber er nickte resigniert. „Klar. Ich verstehe. Kein Problem.“ Seto zog ihn in seine Arme. So saßen sie lange da und genossen einfach die Nähe des anderen. Yami spürte, dass auch Seto es als wohltuend empfand, deshalb beschloss er, ihm all die Zeit zu geben, die er brauchte, die Geduld, die er sich von ihm wünschte. Und nach einer Weile begann dieser tatsächlich, weiter aufzutauen. Wenn Seto Überstunden machte und Yami am Abend in der Kaibavilla darauf wartete, dass er nach Hause kam, dann lächelte der Firmenchef und küsste ihn zur Begrüßung. Immer mehr und mehr ließ er Yamis Nähe zu und Yami begriff, dass es für Seto ein großer Schritt war, so viel Veränderung in seinem Leben zu akzeptieren. Es war alles andere als leicht für ihn, denn er lebte nicht aus dem Moment heraus, aber dennoch wollte er es so und er tat es, weil er mit jedem Tag mehr und mehr begriff, dass es ihm guttat und dass es etwas bedeutete. Spät am Abend lagen sie im Dunkeln auf Setos Bett und sahen sich in die Augen, nichts stand mehr zwischen ihnen. Hier in ihrer Zweisamkeit konnten sie ganz sie selbst sein. Sie versanken im Blick des anderen. Ihre Seelen verhakten sich ineinander und ihre Körper wollten einander näher sein. Yami spürte Setos Wärme, seine Hände erkundeten all das, was ihm von Seto bisher noch verborgen geblieben war. Testeten aus, was er sich wünschte und was sie einander mit Worten noch nicht hatten entlocken können. Er schmeckte Setos Emotionen salzig auf dessen Haut und gab ihm die Nähe und Zuneigung, nach der er sich so lange gesehnt hatte. Hier, wo es nur sie beide gab, öffneten sie sich vollkommen füreinander. Aber würde das reichen?   * „Verdammt, Seto, ich will doch nicht, dass du mich gleich heiratest. Ich möchte nur, dass wir mal zusammen essen gehen. Ist das denn wirklich so viel verlangt?“ „Nein, ist es nicht. Es ist nur … ich möchte nicht, dass irgendwelche Paparazzi uns irgendwo auflauern und dann morgen irgendwelcher Blödsinn in den Blättchen steht." „Aber was sollte denn in den Zeitungen schon so Schlimmes über uns stehen?“, fragte Yami schnippisch zurück. „Naja, du weißt schon …“ „Nein, ich weiß es nicht. Erklär es mir doch bitte.“ „Na dass … wir ein Paar sind oder sowas.“ „Oh … verstehe. Na, das wäre ja eine mittelschwere Katastrophe. Da gebe ich dir Recht.“ "Gut, dann sind wir uns ja einig“, sagte Seto erleichtert, der den Sarkasmus in Yamis Stimme überhört hatte. „Ach komm schon, Yami, warum können wir denn nicht bei mir essen? Mein Koch kann das mindestens genauso gut, das weißt du.“ „Ja, das weiß ich. Aber du weißt offenbar gar nichts. Am allerwenigstens, um was es hier geht.“ Yami legte auf. Tränen schossen ihm in die Augen. Er wusste nicht weiter. Er war so geduldig gewesen. Wieder und wieder hatte er Nachsicht gezeigt, hatte seine eigenen Bedürfnisse hintenangestellt, damit Seto sich wohler fühlte. Hatte den Wunsch, sein Glück endlich mit anderen zu teilen, ignoriert, war unendlich viele Kompromisse eingegangen, um Zeit mit Seto zu verbringen. Aber nun war er an einem Punkt angelangt, an dem er sich fragte, wie lange er es noch würde durchstehen können. Wie lange sollte er noch warten, bis Seto sich endlich eingestehen würde, was da zwischen ihnen bestand? Denn nur, wenn er das tat, würde er auch endlich in der Lage sein, es vor anderen zu tun, das wusste Yami. Er war es so leid, war so müde. Erschöpft schloss er die Augen. Eine Erinnerung überkam ihn heftig und trieb ihm weitere Tränen in die Augen. Eine Erinnerung, die mit alldem nichts zu tun hatte und doch so das Puzzle zu komplettieren schien. Er konnte den Schmerz noch fühlen, als lägen keine 3000 Jahre dazwischen.   * Es war ein unglaublich langer Tag gewesen, Atem hatte Stunden über Stunden knöcheltief in Arbeit gesteckt. Seit seiner Krönung zum Pharao hatten sich mehr und mehr Baustellen aufgetan und Atem war dabei, den Überblick zu verlieren. Er wusste, er hatte viel Hilfe, aber er war auch ausgelaugt und hatte den Blick für das große Ganze verloren. Die Sonne ging gerade unter, als er den Garten hinter dem Tempel betrat. Als er die Person erblickte, nach der er gesucht hatte, erhellte sich sein erschöpftes Gesicht ein wenig. „Seth.“ Der Hohepriester lächelte schüchtern. Atem und Seth saßen auf einer steinernen Bank und Seth hatte einen Arm um Atem gelegt. Atem schloss die Augen und ließ sich einfach fallen. Für einen Moment schienen all die Verpflichtungen weit weg zu sein. „Ich wünschte, es könnte öfter so sein“, sagte er, es war fast ein Flüstern. „Aber das kann es doch“, antwortete der Hohepriester. Sie sahen sich an. Atem nahm Seths Gesicht in seine Hände. Er legte seine Lippen auf die des Priesters, spürte, wie Seths Hände über seinen Rücken strichen. Sie versanken in einem Kuss. Atem wollte die Wärme, wollte dass Seths Berührungen all das, was er sein musste und was ihm auferlegt war, für diesen Augenblick wegwischten. Er schloss seine Augen. „Hohepriester Seth“, eine Stimme bahnte sich ihren Weg vom Tempel zu ihnen heraus und wurde schnell lauter. Erschrocken fuhren Atem und Seth auseinander und rückten voneinander ab. „Hohepriester Seth … oh, mein Pharao“, der Tempeldiener ging auf die Knie, als er sah, dass Seth in der Gesellschaft des Herrschers von Ägypten war. „mein König, Hohepriester, ich soll Euch darüber unterrichten, dass die neuen Statuen vor dem Tempel fertiggestellt sind. Man bittet, dass Ihr sie begutachtet.“ „Das werden wir tun. Wir haben noch etwas zu besprechen. Wir sind in ein paar Minuten da.“, sagte Atem geduldig. Der Diener nickte und wandte sich ab. Als er verschwunden war, seufzte Atem und erhob sich widerwillig „Schauen wir uns diese Statuen an und dann werde ich zurück zum Palast gehen. Ich bin müde.“ „Atem, bitte geh noch nicht“, sagte Seth und Atem sah, dass er es ehrlich meinte. Aber der Pharao schüttelte nur traurig den Kopf. „Seth, ich bin es so leid, dass wir uns so selten sehen. Ich möchte dich um mich haben. Wann können wir einfach mal etwas Zeit zusammen verbringen, ohne Angst zu haben, dass irgendjemand dazwischenplatzt und über Statuen oder Bittsteller redet oder eine Unterschrift will?“ Seth sah ratlos aus. „Du bist nun mal der Pharao und hast viele Verpflichtungen. Du kannst nicht einfach …“ „Das weiß ich selbst!“, giftete Atem ihn ungehalten an. Das letzte, das er jetzt brauchte, waren Moralpredigten und eine Erinnerung daran, welche Stellung er in diesem Land innehatte. Er war hergekommen, um all das für ein paar Minuten oder Stunden abzustreifen und sich selbst wiederzufinden, und nun zwängte Seth ihn umso gewaltvoller in diese Haut. Der Priester blickte drein wie ein getretener Hund und im nächsten Moment tat Atem seine barsche Art auch schon leid. Er hatte ihn nicht wegstoßen wollen. „Seth … macht dir das denn gar nichts aus?“, Atem trat an ihn heran und nahm die Hand des Hohepriesters. Er sah ihn forschend an. „In ein paar Monaten wird das Mädchen im Palast eintreffen, das mein Vater als meine zukünftige Ehefrau ausgewählt hat. Wer weiß, wie oft wir dann überhaupt noch zusammenkommen können. Ich habe dann … weitere Verpflichtungen.“ In Seths Augen glaubte Atem jetzt für einen Augenblick eine Rührung aufflackern zu sehen. Der Priester zögerte. Dann sagte er: „Atem … natürlich macht es mir etwas aus. Aber du bist mein König und es ist mir nicht gestattet, etwas zu tun, das dich von der Ausübung deiner Pflichten ablenken könnte. Ich möchte nicht, dass …“ Seth hielt inne. Tränen füllten Atems Augen und er sah ihn fassungslos und schmerzerfüllt an. So viel Verzweiflung musste in seinem Gesicht liegen, dass Seth erschrocken wirkte. Schließlich gab er nach. Er zog Atem in seine Arme und hielt ihn fest. „Es tut mir leid. Sag mir, was ich tun kann.“ Atem schüttelte den Kopf gegen Seths Brust. „Du kannst nichts tun. Sei einfach nur da. Solange es geht.“ * Seine Tränen waren getrocknet, aber der Schmerz pochte weiter. Und selbst jetzt, 3000 Jahre später, fühlte er eine Übelkeit, als ihm klar wurde, dass sich die Geschichte zu wiederholen schien. Er hatte diese Chance auf ein neues Leben ergriffen. Ein Leben, in dem nicht jedes einzelne Zahnrad bereits ineinandergriff, in dem nicht jeder seiner Schritte bereits vorherbestimmt war. Er wollte dieses Leben und er wollte es gemeinsam mit Seto erkunden. Aber er hatte seine Rechnung ohne dessen Bindungsangst gemacht. Und auch wenn er versuchte, Seto zu verstehen, so kochte doch Wut in ihm. Wut darüber, dass er ihm erneut dieses Korsett der Heimlichkeit anlegte, dass er nicht zu ihm stehen wollte, nicht einmal jetzt, wo dies endlich möglich war. Es tat so weh und letztlich blieb Yami keine Wahl, als sich einzugestehen, dass er das nicht verdient hatte. Er hatte einen Entschluss gefasst. Auch, wenn es hieß, dass er sich selbst und Seto wehtun musste. Auch wenn er spürte, dass er jemanden wie Seto nicht wiederfinden würde. Dass das Band, das sie teilten, einzigartig war. Er wollte Seto, aber ihn zu haben war mit dem Leben, das er sich wünschte, unvereinbar. Und vielleicht wartete in diesem Leben ja jemand anders auf ihn. Jemand, der stolz darauf sein würde, mit ihm gemeinsam ein Restaurant zu betreten, einkaufen zu gehen oder ihn seinen Freunden vorzustellen. Und selbst wenn das nicht der Fall war, so gab es doch so viele andere Dinge, die diese Welt zu bieten hatte. Dinge, die jenseits der Abgeschiedenheit der Kaibavilla lagen. Er wollte nicht mehr sein, was er einmal gewesen war. Ein Gefangener seines Standes. Er beendete schließlich sein Studium, und alle Bande, die ihn noch in Domino gehalten hatten, waren gekappt. Er hatte bereits begonnen, ein Leben in der Öffentlichkeit zu leben und es gefiel ihm, auf so vielen verschiedenen Kanälen zu sagen, was er dachte, sich zu geben wie er war, und das zu tun, was ihn inspirierte, und dafür viele positive Rückmeldungen zu bekommen. Diese neue Zeit bot ihm so viele Möglichkeiten, sich zu verwirklichen. Und als schließlich die erste Anfrage für eine Produktion in den USA eintrudelte, war sie nur die Zündung der Lunte, die schon geglommen hatte. Yami war auf und davon. Es tat ihm leid, auch seine Freunde zurückzulassen, aber diese Stadt klebte an ihm wie klamme Kleider und er konnte den Ruf eines neuen Abenteuers nicht länger ignorieren. Er war bereit für etwas Neues und er wollte herausfinden, was es war, das da auf ihn wartete. Er wollte weg aus Domino, weg von Seto Kaiba und von allem, was ihn an sein früheres Leben erinnerte. Er wollte Pharao Atem abstreifen wie eine alte Haut und wie ein Phönix aus der Asche erstehen. Nun hatte es ihn zu alldem zurückgeführt, was er hinter sich gelassen hatte. Nach Domino, zu seinen mittlerweile schmerzvollen Erinnerungen – und zu Seto Kaiba.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)