[Operation Nautilus] Andara-House von MarySueLosthername (Mein letztes Jahr) ================================================================================ Kapitel 28: "Als der Pfau den Löwen traf - Teil 2" -------------------------------------------------- Erschrocken seufzte er auf und ich erwartete, dass er mich von sich wegschob und mich zurechtwies. Stattdessen vergruben sich seine Finger in den Federn der Maske und in meine Haare, die dadurch verborgen waren. Forsch schob ich meine Zunge in seinen Mund, wo sich seine mir zunächst zögerlich und dann herausfordernd entgegenschob. Obwohl ich ihn nicht kannte, wusste ich, dass ich ihm vertrauen konnte. Es war, als würde er meine Wünsche in mir lesen, bevor ich mir selbst dieser bewusstwurde. Der Kuss löste eine Leidenschaft in mir aus, von der ich nie gedacht hätte, dass sie tief in mir existierte. Es war so ganz anders, als wenn Jeffrey mich küsste. Ich vernahm keine pure Nervosität oder nackte Lust. Ich spürte auch keine jugendliche, unschuldige Verliebtheit. Was ich fühlte, war, dass ich zum ersten Mal Luft holte. Den ersten süßen Atemzug nahm, der mir sagte, dass ich lebte. Dieser Mann berührte etwas tief in mir, von dem ich nie gedacht hätte, dass es da war. Ich konnte mir nicht vorstellen, ich würde je unglücklich oder in Gefahr sein, wenn er bei mir war. Und endlich wurde mir klar, was dieses Gefühl in mir auslöste. Es war sein Geruch, der mir die Sinne vernebelte und mir so unheimlich bekannt vorkam. Er roch nach Gewürzen, die ich von Zuhause kannte und hier eher selten antraf. Curry, Kardamom, Kurkuma oder Tamarinde. Ich konnte nicht sagen, welches es war, aber vermutlich eine Mischung aus vielem. Mühselig löste ich mich von ihm und musterte sein verdecktes Gesicht nun zum tausendsten Mal. Ich hatte ihn noch nie gesehen und trotzdem fühlte ich dieses Déjà-vu tief in meinen Eingeweiden. „Ich will ehrlich zu dir sein“, sagte er mit einem schmalen Lächeln und ich horchte auf. „Wenn wir jetzt weitermachen, dann nur, weil du mich an ihn erinnerst. Ich sage dir das jetzt, damit du die Möglichkeit hast, es nun sofort abzubrechen.“ Innerlich krampfte sich etwas in mir zusammen. Warum sollte ich das? Er löste diese unglaublichen Gefühle in mir aus. Warum sollte ich dann jetzt gehen? Weil du mit Jeffrey hier bist, flüsterte eine Stimme tief in mir. Ich biss mir auf die Unterlippe. Fühlte die Schuld und doch war ich unfähig, es zu beenden. Es war, als sollte ich genau hier sein. Und hatte Jeffrey nicht gemeint, was auf der Feier geschah, blieb auch auf der Feier? Hatte er das damit gemeint? Konnte es sein, dass er es auch tat? Dinge, die er mit mir nicht oder noch nicht tun konnte und vermisste? Jeffrey hatte einiges an Erfahrungen vorzuweisen und auch, wenn er es sich oft nicht anmerken ließ, fühlte ich seine Ungeduld und Frustration. Hatte er deswegen darauf bestanden, dass ich mitkam? Ich wusste nicht, ob der Gedanke mich verstörte, aber Fakt war, seit ich hier war, hatte ich ihn aus den Augen verloren. Eine Hand auf meiner Schulter riss mich aus meinen Gedanken und für eine Sekunde hatte ich Angst, dass es Jeffrey war, der mich zur Rede stellte, was ich hier tat. Aber es war eine dunkle Hand, die in einem Ärmel aus weißem Seidenstoff steckte. „Willst du gehen?“ Ich schüttelte langsam, beinahe wie in Trance, den Kopf. Nein, das wollte ich wirklich nicht. Vielmehr lehnte ich mich gegen seine Hand, die weiter zu meinem Hals gewandert war und dort sanft mit dem Daumen über die freiliegende Haut strich. Genießend schloss ich die Augen und hatte nichts dagegen, als seine Hand weiter in meinen Nacken wanderte und den Kopf zu sich hin dirigierte. In Erwartung dessen, was geschehen würde, öffnete ich meine Lippen einen Spalt breit und seufzte, als sich seine auf meine legten. Noch immer spürte ich seine Hand in meinem Nacken, die sich dort besitzergreifend in meinen Haaren und dem Federschmuck vergrub. Seine linke Hand fühlte ich auf meinem Oberschenkel, wo sie mal zu meinem Knie und dann wieder nach oben strich. Dabei übte er so viel Druck aus, dass es nicht schmerzte, mir aber klar wurde, welches Verlangen er mir entgegenbrachte. Erneut ging mir durch den Kopf, dass ich ihn nicht kannte und wie verrückt das alles hier war. Aber was ich fühlte, war zu stark. Mir war bewusst, dass es absolut kitschig war, jedoch fühlte es sich an, als hätte ich meinen Seelenverwandten gefunden. Ich musste sein Gesicht nicht sehen, seinen Namen nicht kennen: Ich fühlte, dass er zu mir gehörte und wenn es nur für diese eine Nacht war. Aber vielleicht versuchte ich mir damit nur zu rechtfertigen, was ich tat? Nein, so jemand war ich nicht! Es war nicht so, dass ich mit jedem geschlafen hätte, der mir schöne Augen machte. Es lag ganz klar an diesem einen Mann. Bevor mir klar war, was ich tat, rutschte ich von meinem Stuhl herunter und setzte mich rittlings auf seinen Schoss. Diesmal war er es, der erstaunt aufsah und für eine Sekunde den Kuss unterbrach. Doch ich ließ ihm keine Gelegenheit für unnütze Gedanken und verschränkte meine Arme in seinem Nacken. Wie sich herausstellte, reichte diese Geste, um seine Leidenschaft wieder zu entfachen. Da ich die letzten Zweifel abgelegt hatte, war unser Kuss nun stürmischer als zuvor. Fahrig strich ich über seinen Rücken, seine Arme. Ließ die Finger durch den rabenschwarzen Zopf fahren, von wo sie nach oben wanderten, den Stoff des Turbans berührten und schließlich den Knoten fanden, der seine Maske auf seinem Gesicht hielt. Als hätte er die Bewegung erahnt, griff er nach meiner Hand und hielt sie an Ort und Stelle. „Mach es nicht kaputt, indem du die Regeln brichst“, hauchte er nahe an meinem Gesicht. Ich atmete schwer. Geschockt, weil ich beinahe wirklich alles zerstört hätte. In dem goldenen Metall seiner Maske sah ich mein Spiegelbild verzerrt nicken und betete, er würde mich jetzt nicht fallen lassen. Als der Griff sich um mein Handgelenk lockerte, ließ ich die Arme auf seine Schulter sinken. Ich wagte nicht, sie ganz zurückzuziehen, da ich Angst hatte, er würde mich verlassen. Verzweifelt suchte ich auf seinen Lippen nach einer Regung. Etwas, das mir verriet, woran ich war, aber er ließ sich absolut nichts anmerken. Sein Kopf lag schräg und er schien angestrengt über etwas nachzudenken, dann griff er plötzlich nach meiner Hüfte und hob mich hoch, als wäre ich eine Stoffpuppe. Ein kurzer, überraschter und spitzer Schrei – für den ich mich am liebsten geohrfeigt hätte – entrang sich mir und im nächsten Moment fand ich mich sitzend auf der Tischplatte wieder. Nun doch eindeutig nervös starrte ich zu ihm herauf, aber anstatt sich mit mir zu beschäftigen, lief er um den Tisch herum und stellte Teekanne, sowie Tassen, auf das Tablett zurück. Seelenruhig, als wäre seine einzige Aufgabe, sich um den Tee zu kümmern, stellte er dieses auf die Anrichte, legte noch einmal Holz im Ofen nach und kam dann zu mir zurück, als hätte es diese Unterbrechung nie gegeben. Mit offenem Mund starrte ich ihm entgegen, aber er ließ nicht viel Raum für Zweifel und verwickelte mich augenblicklich wieder in einen Kuss. Es war tatsächlich so, als hätte er einen Schalter für mich gefunden und schaffte es damit, mich von 0 auf 100 zu bringen. Nur so, mit einem Kuss. Mein Verstand rückte bereits wieder in weite Ferne und mit jeder Meile, die er zurücklegte, wurde mein Selbstbewusstsein stärker. Es war mir nicht erlaubt, sein Gesicht zu sehen, aber die Hoffnung in mir wuchs, dass das nicht für den Rest seines Körpers galt. Ich erinnerte mich an die Muskeln, die ich gefühlt hatte und wurde allein bei dem Gedanken hart, sie sehen zu können. Absolut nervös fuhren meine Finger von seinem Nacken zum Stehkragen seines Sherwani, bis sie in dessen Mitte ankamen und hinunterfuhren, um die Knopfleiste der Jacke zu öffnen. Als ich ihm das seidene Kleidungsstück von den Schultern schob, beugte er sich nach vorne und küsste sich meinen Hals entlang. Mit geschickten Fingern entfernte er die Krawatte und zog mir sowohl die Jacke, als auch das Hemd herunter. Da die Knopfleiste meines Hemdes unten noch verschlossen war, schlang es sich wie eine Fessel um meine Arme und machte mich beinahe bewegungsunfähig. Gierig sah ich auf seine Lippen, die weder lächelten, noch anderweitig verzogen waren. Er sah einfach absolut konzentriert aus und das reichte beinahe aus, um mehr von ihm zu wollen. Mit einer kontrollierten Bewegung, damit ich nicht mit dem Kopf auf dem Tisch aufschlug, ließ er mich auf diesen hinabgleiten und jetzt war mir klar, warum er unbedingt vorher den Tee in Sicherheit gebracht hatte. Ich lag fast mit meinem gesamten Körper auf dem Tisch, der Rücken zum Hohlkreuz durchgedrückt um meine im Hemd gefangenen Arme darunter besser halten zu können. In Erwartung dessen, was noch passieren würde, atmete ich schwer, während er mich musterte, als würde er sich das Bild detailgetreu einprägen. Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, verzogen sich meine Lippen zu einem Lächeln und ich spürte die Hitze, die sich auf meinen Wangen bildete. Da ich so, wie ich hier nun lag, nichts tun konnte, nahm ich mir ebenfalls die Zeit, ihn zu mustern und hätte fast laut aufgestöhnt. Unter seiner Jacke, die nun auf dem Boden lag, trug er eine Kurta, deren Knopfleiste nur bis unter seine Brust ging. Mir war nicht klar, ob ich sie ihm ausziehen konnte, ohne dabei seine Maske herunterzureißen. Warum trug er so etwas Unpraktisches hier? Was sollte nun aus meinem Plan werden, seinen muskulösen Körper zu bestaunen? Aber er hatte es gesagt: Er tat dies hier normalerweise nicht. Daher konnte es ihm nicht wichtig gewesen sein, etwas zu tragen, dass man ihm leicht ausziehen konnte. Ich biss mir auf die Unterlippe und wollte, dass er endlich etwas tat; mich nicht nur anstarrte. Als hätte er meine Gedanken gelesen, wanderte seine Finger zu meinem Gürtel und öffneten ihn. Bevor ich auch nur meinen Namen hätte buchstabieren können, hatte er mich von meiner Hose, die nun seinem Mantel Gesellschaft leistete, befreit. Ziemlich unfair war das, wenn ich es genau betrachtete. Immerhin trug er noch seine Hose und das knielange Hemd, welches mich nach wie vor mit Enttäuschung zurückließ. Ich dagegen lag in meinem Hemd verknotet und sonst nur noch in Unterhose auf dem Küchentisch. Mein Herz schlug mir hart gegen die Brust und ich war mir sicher, dass man es durch das gesamte Haus hallen hören musste. Bedächtig küsste er sich von meinem Hals hinab und über meine Schlüsselbeine. Bis er der mittigen Linie zu meinem Bauchnabel folgte und mit den Liebkosungen darüber hinaus fortfuhr. Ich stöhnte auf, als ich seine Lippen über meinem Hosenbund fühlte. Sowohl vor Verzückung, als auch vor Verwunderung, aber es war mir nicht unangenehm, dass sein Mund da unten war. Zwar machte ich mir kurz Gedanken, ob er denn da hingehörte, denn vorher wurde ich da nur mit Händen und Jeffreys Geschlechtsteil berührt. Vielleicht hatten Jeffreys Lippen mich dort einmal gestreift, aber der Unbekannte – ich verfluchte, dass ich keinen Namen hatte, mit dem ich ihn bedenken konnte – hielt seine Lippen wie selbstverständlich dort. Mein Körper reagierte darauf, indem ich ihm mein Becken unbewusst entgegenschob. Er musste meine Erektion deutlich an seinem Kinn fühlen und mein Gesicht begann erneut, zu glühen. Ich war so aufgeregt und neugierig wie noch nie zuvor in meinem Leben, auch wenn mir in einem dunklen Teil meines Kopfes bewusst wurde, wie verrückt das war. Seine Finger verhakten sich auf beiden Seiten meines Körpers in den Bund meiner Unterhose, als er noch einmal zu mir aufsah. Auch ohne Worte verstand ich die Frage und nickte. Diesmal hob ich aktiv die Hüfte an, damit er mich von dem Stoff, der mich noch bedeckte, befreien konnte. Wahrscheinlich wäre es mir peinlich gewesen, wie ich nun vor ihm lag: nackt, mit geöffneten Beinen und ihm meine Männlichkeit entgegenstreckend. Aber er ließ mir gar keine Zeit für negative Gefühle, sondern versetze mich fast augenblicklich in Ekstase, indem er etwas tat, womit ich absolut nicht gerechnet hatte. Seine Zunge strich über den Schaft meines erigierten Gliedes, fuhr schließlich in kreisenden Bewegungen über die Eichel und stieß kurz in die Öffnung der Harnröhre. Ich keuchte auf und blickte ihm mit unverhohlenem Staunen entgegen, als er plötzlich mein Glied in seinen Mund nahm. Mir war gar nicht klar gewesen, dass man das tun konnte! Aber es fühlte sich unbeschreiblich gut an. Die feuchte Wärme, seine saugenden Bewegungen und die Zunge, die mich dabei immer wieder neckte, trieben mich schier um den Verstand. Ich atmete schwer, das Blut rauschte in meinen Ohren und irgendwann hörte ich das Stöhnen, das laut an mein Ohr drang. Zunächst glaubte ich, dass noch ein anderes Pärchen in unserer Nähe auf die gleiche Idee gekommen war. Bis ich merkte, dass ich es war, der seine Lust in ungeahnter Lautstärke herausschrie. Zitternd rutsche ich so auf dem Tisch hin und her, sodass ich es schaffte, meine Arme aus den Ärmeln meines Hemdes zu befreien. Ich wollte nicht gefesselt sein; ich wollte ihn berühren, auch wenn meine Fingerspitzen geradeso seine Ohren und den Nacken erreichten. Jedoch begab ich mich so in eine ziemlich verkrampfe Position. Zumal ich mich mit jeder Minute, die verstrich, fragte, ob ich das Richtige tat oder er mich vielleicht langweilig fand. Als hätte er meinen Zweifel gespürt, griff er nach hinten und führte meine Hand neben meinen Kopf, wo er sie in seiner verschränkte. Sein Oberkörper folgte und seine Lippen legten sich wieder auf meine. Sofort öffnete ich den Mund, fühlte seine Zunge und stellte fest, dass er anders schmeckte als vorher. Ich brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass ich auch mich selbst schmeckte. Während er wieder nach unten wanderte, verharrte seine Hand in meiner und sein Daumen strich immer wieder sanft darüber. Ich verstand die unausgesprochene Botschaft: Ich sollte genießen und ihn machen lassen. Ich beschloss, genau das zu tun. Lehnte mich zurück und schloss genießend die Augen, während er wieder alles daran setzte, mich um den Verstand zu bringen. Meine Hand schloss sich fest um seine, genoss, wie warm und stark sie sich anfühlte, bis sie sich meiner plötzlich entzog. Unsere Blicke begegneten sich: meiner fragend, während er mich anlächelte und meine Beine anwinkelte und sie gleichzeitig näher an meinen Oberkörper schob. Meine Hüfte folgte der Bewegung – ob sie wollte oder nicht. Aber ich wollte, soviel war klar. Dennoch errötete ich, da mir klar war, dass er nun einen guten Blick auf meinen Eingang haben musste. Was mir erneut auffiel, war, dass er intuitiv wusste, wie lange er Pause machen konnte, ohne dass ich begann, mich unwohl zu fühlen. Denn bevor ich zu Ende gedacht hatte, wie schmerzvoll es mit Jeffrey gewesen war, kreisenden seine plötzlich glitschigen Finger um meinen Anus und begannen, ihn leicht zu massieren. Dennoch konnte er nicht ganz die Erinnerungen vertreiben und ich begann zu zittern. Vielleicht hielt ich einen Finger aus, aber wenn er den zweiten in mich schieben würde, würde ich erneut diese unglaublichen Schmerzen haben. Mein Kiefer verspannte sich und ich biss so fest ich konnte die Zähne aufeinander, aber ich konnte das Zittern nicht unterdrücken. „Hast du es schon einmal so getan?“, fragte er und auch wenn sein Gesicht über mir unter einer Maske steckte, erkannte ich die Fürsorge in ihm. Seine Stimme klang ruhig und er hatte die freie Hand – die andere war an meinem Eingang verharrt – an meine Wange gelegt. Zögernd nickte ich. Aber hätte ich vielleicht doch besser den Kopf schütteln sollen? Wenn ich ihm sagte, ich hätte es schon getan, würde er denken, ich hätte Erfahrung. Jedoch war es nur ein einziges Mal und wenn ich ehrlich war, hatte ich es nur für Jeffrey durchgezogen. Dieser hatte es genossen. Ich jedoch war froh, als es vorbei war. „Aber wie mir scheint, war man nicht sehr einfühlsam mit dir“, mutmaßte er. Im ersten Moment wollte ich ihm widersprechen. Jeffrey hatte es sicher nicht so gemeint oder nicht gemerkt, dass ich es nicht genießen konnte. Aber wenn ich ehrlich war, lief das auf das Gleiche hinaus. „Schenkst du mir dein Vertrauen? Kann ich dir zeigen, dass es schön sein kann?“ Das hatte ich schon längst und erst jetzt war mir bewusst geworden, dass er während der ganzen Zeit, in der er mit mir gesprochen hatte, seinen Finger vorsichtig weiter bewegt hatte. Nicht so, dass er in mich geglitten wäre, jedoch derart, dass es sich nun angenehmen anfühlte und ich mir wünschte, er würde es endlich tun. Bis mir klar wurde, dass er auf eine klare Antwort von mir wartete, vergingen jedoch noch ein paar Sekunden. Ich war sicher, dass meine Stimme vor Aufregung versagen würde, daher nickte ich ihm zu. „Lass uns etwas anderes ausprobieren“, sagte er lächelnd und zog mich vom Tisch herunter. Nur damit ich mich im nächsten Moment wieder darauf befand. Aber diesmal mit dem Bauch auf der Tischplatte liegend. Da ich ihn nun nicht mehr sehen konnte beschleunigte sich meine Atmung. Ich hatte keine Ahnung, was er vorhatte und fühlte mich der Situation etwas ausgeliefert. Doch schon als ich seine Finger an meinen Schultern spürte, verflog meine Angst. „Wenn du etwas nicht magst, sag es mir. Ich werde dann sofort aufhören“, drangen seine Worte an mein Ohr, während er meine verspannten Muskeln massierte. Wohlig seufzte ich und genoss das Gefühl seiner Hände an meinem Rücken. Selbst die etwas peinliche Position, in der ich mich befand, machte mir nichts mehr aus. Wenn seine Finger sich dem unteren Rücken näherten, streckte ich ihm sogar meinen Po entgegen, bis er auch diesen mit Zärtlichkeiten bedachte. Mein Stöhnen wurde immer drängender und es kam mir einer Erlösung gleich, als der erste Finger in mich glitt. Ich konnte nicht sagen, wie viele er in mich schob, aber irgendwann ließ er plötzlich von mir ab. Ein enttäuschter Laut entrang sich meiner Kehle und ich meinte, ihn kurz amüsiert lachen zu hören. Dann drängte sich etwas Anderes gegen mich. Als mir klar wurde, was es war, keuchte ich auf. Zwar war ich absolut nervös, aber mehr als bereit für diese Erfahrung. Anders als bei Jeffrey drückte er sich gegen mich und verharrte kurz in dieser Stellung. Ich hatte so Zeit, mich daran zu gewöhnen. Auch als sich meine Muskeln wieder entspannt hatten, schob er sich nur wenige Zentimeter in mich. Zunächst war ich irritiert, aber dann begriff ich, dass er mir dadurch die Möglichkeit gab, selbst den Takt anzugeben. Ich entschied, wann und ob es weiterging. Zwar mochte ich mich augenscheinlich in einer untergeordneten Rolle befinden, dennoch bestimmte ich das Geschehen. Und ich wollte mehr von ihm! Mehr von dem Mann, der es innerhalb kürzester Zeit schaffte, mir so viel Selbstvertrauen zu geben. Ohne groß darüber nachzudenken, hob ich die Hüfte an und drückte mich ihm entgegen. Rau hörte ich ihn hinter mir stöhnen und folgte seinem Beispiel, als wir beide begannen, uns im gleichen Takt zu bewegen. Nie hätte ich geahnt, dass es so schön sein konnte und brachte es nicht fertig, meine Gefühle zu verstecken. Er sollte ruhig merken, wie sehr mir gefiel, was er mit mir tat. Und das nicht nur körperlich. Seine Hand schnellte plötzlich nach vorne und umschloss meine, als er kam und mich Sekunden später mitzog. Schwer atmend fühlte ich seinen Oberkörper, der auf meinem Rücken zum Liegen kam und es war mir keinesfalls peinlich, dass er nach wie vor in mir war. Im Gegenteil genoss ich die kurze Zeit, die wir noch hatten, bis er schließlich aus mir herausglitt. Wieder zog er mich vom Tisch und presste meinen verschwitzten Körper eng an sich. Die Umarmung war innig und ein Teil in mir wünschte sich, sie würde ewig dauern. Aber sobald er sich von mir lösen würde, würde er verschwinden. Ich würde ihn wohl nie wiedersehen – ja wusste nicht einmal, wer er war. Ein leises Gefühl von Trauer beschlich mich, aber ich drängte es weg. Er hatte mir klar gesagt, was das hier war und wie es ausgehen würde. „Danke“, flüsterte er nahe an meinem Ohr, aber das Wort hörte sich traurig an. „Du hast einen großen Wunsch in Erfüllung gehen lassen. Ich könnte das eben nie mit ihm tun. Er ist unerreichbar für mich und meine Hände an ihn zu legen, käme einem Verrat gleich. Aber für einen kurzen Moment konnte ich glauben, dass du er bist und es genauso sehr willst wie ich.“ Die Arme um mich lockerten sich. Er brachte wenige Zentimeter Abstand zwischen uns und sah dann betreten zu Boden. „Es tut mir leid.“ „Was?“, entfuhr es mir verwundert. Seine Lippen verzogen sich bitter, während er seine Kleidung richtete und mir meine reichte. Schnell zog ich mich an. Das Feuer im Ofen war heruntergebrannt und jetzt, da wir unsere Lust ausgelebt hatten, wurde mir zusehends kalt. „Ich habe dich benutzt“, stellte er mit Abscheu in der Stimme fest und hastete zum Ofen, um die Glut erneut zu entfachen. Zunächst kam mir das seltsam vor. Er führte so ein ernstes Gespräch und konnte kaum an einem Ort stehen bleiben, beschäftigte sich die ganze Zeit mit anderen Dingen. Als das Feuer jedoch warm aufflammte, wurde mir klar, dass er sich so versuchte, bei mir zu entschuldigen. „Es war schön“, stellte ich fest. „Und ich wusste, worauf ich mich einlassen. Außerdem … Die Person, der du so viele Gefühle entgegenbringst, ist zu beneiden und ich freue mich, dass du es mit mir geteilt hast.“ Zwar hörten sich die Worte in meinen Ohren komisch an, aber es war genau das, was ich dachte. Der traurige Ausdruck auf den Lippen des Mannes verschwand, während er langsam nickte. „Du hast ein großes Herz“, sagte er und hauchte mir einen letzten Kuss auf die Lippen. „Pass auf dich auf.“ Bevor ich noch etwas erwidern konnte, lief er an mir vorbei und war zur Tür heraus verschwunden. Verwirrt blickte ich ihm nach und seufzte schwer, als mir klar wurde, dass ich ihn wohl nie wiedersehen würde. Mit schwerem Herzen lief ich zur Anrichte und ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Der Tee stand auf einer Warmhalteplatte und daneben genau eine Tasse. Als ich mir die Tasse füllte, schlug mir ein angenehmer Duft entgegen. Melissentee. Genau das Richtige, um aufgewühlte Nerven zu beruhigen. Wer immer der unbekannte Mann gewesen war, er hatte bis zum Schluss an mein Wohlergehen gedacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)