Besondere Momente von Kittykate (Schreibzirkel) ================================================================================ Kapitel 9: Verfolgt - Teil 2 ---------------------------- Kaito rannte von seinen Freunden weg. Er würde sie beschützen und er wusste das er Hakuba vertrauen konnte. Dieser würde auf die Mitschülerinnen aufpassen. Nun musste er nur noch diese Schurken auf sich aufmerksam machen und ihnen eine Falle stellen. Hoffentlich schafften es die anderen in der Zwischenzeit die Polizei zu verständigen. Entschlossen holte er sein Kid-Kostüm hervor und zog sich blitzschnell um. Allerdings ohne die Krawatte, die immer noch um Aokos Bein gebunden war. Ob es richtig war sich ihr zu offenbaren? Schnell verschob er den Gedanken wieder und konzentrierte sich lieber auf die Begegnung mit seinen Feinden. Alles andere stand hinten an und sobald er mit Aoko gesprochen hatte... würde er vermutlich erst mal einen ordentlichen Tritt in den Hintern bekommen. Ein Blitz erhellte die Gegend. Es wurde kurz taghell. Ein Donnerschlag folgte kurz darauf. Der Regen verstärkte sich erneut und es goss nur noch wie aus Eimern. So plötzlich wie der Blitz erschien, erklang auch wieder ein Schuss. Sie waren also nicht mehr weit von ihm entfernt. Schnell eilte Kid weiter und wenig später betrat er eine größere Waldlichtung. Wieder fuhr ein Blitz vom Himmel gefolgt von einem lauten donnern. Die Lichtung war so groß wie ein Fußballfeld und inmitten dieser lag ein kleiner See. Das Wasser war ganz und gar nicht ruhig sondern bewegte sich wild unter den vielen Regentropfen. Zu gut kannte er dieses Fleckchen. Es war der kleine Waldsee. Letzten Sommer waren sie öfters mit Klassenkameraden hergefahren. Hier waren selten Leute zu sehen. Der See war noch ein Geheimtipp. Die Wiese diente als Liegefläche und in den See führte eine kleine Holzbrücke, die in einer größeren Plattform endete. Ein Schuss schallte. Schon fuhr ein weiterer Blitz herab und zog seinen eigenen Schall mit sich. Der Donnerschlag dröhnte ebenso wie der Hall der Pistolenkugel. Kid beobachtete aufmerksam die Umgebung. Es war nur ein Warnschuss, da war er sich hundertprozentig sicher. Schatten lösten sich aus den Baumreihen und die Schwarze Organisation trat hervor. „Wie schön, das wir uns endlich wieder sehen, Kaito Kid!“ Alle Männer richteten ihre Waffen auf den Magier in Weiß. Kaito zählte seine Feinde und kam auf elf Männer. Er wusste nicht, ob es schon alle waren oder sich noch welche im Schatten verborgen hielten. „Die Freude kann ich leider nicht teilen“, sprach er betont gelangweilt. In seinem Kopf arbeitete es auf Hochtouren. Wenn er hier lebend herauskommen wollte, musste ihm schleunigst etwas einfallen. „Auf diesen Moment habe ich so lange gewartet“, sprach Snake, der Anführer. „Eigentlich dachte ich das du schon längst im Jenseits bist, aber scheinbar hast du meinen Anschlag wirklich überlebt. Nur eines interessiert mich noch: Warum bist du nicht schon eher zurückgekehrt?“ „Es gibt Dinge über die ich ganz sicher nicht mit Ihnen reden werde“, antwortete Kid und bereitete sich auf einen Angriff vor. Wieder ein Blitz und ein Knall. Kurz wurde es taghell, da entdeckte er eine dunkle Gestalt hinter der Organisation. Für einen kurzen Moment riss er seine Augen auf, doch dann rief er sich wieder sein Pokerface in Erinnerung. Das Gewitter wurde stärker und stärker und näherte sich rasch. Irgendwann fanden Akako, Hakuba und Aoko einen Holzunterstand im Wald. Zumindest konnten sie vorerst dem Regen entkommen. Hakuba kickte einen kleinen Stein weg, der vor Aokos Füßen zum Liegen kam. Seine Gedanken waren bei ihr. Kaito hatte sie geküsst und ihr seine Liebe gestanden. Der Detektiv hatte es sich nicht eingebildet und Aoko liebte Kuroba auch schon seit längerem, das sah sogar ein Blinder. Ein trauriges Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. Er hatte wirklich geglaubt sie für sich gewinnen zu können. Aber sie sah nie mehr als nur einen Freund in ihm. In der Ferne hallten Schüsse. „Kaito...“ Aoko saß auf einigen Holzstämmen und blickte sehr besorgt in die Finsternis. „Ihm geht’s gut“, beruhigte Akako sie. Dennoch wich auch ihr Blick besorgt in den Wald. Hakuba runzelte die Stirn. Warum überhaupt verfolgten diese Leute sie und warum schoss man auf vier Jugendliche? Wieder hallten Schüsse, noch weiter weg als zuvor. Er lehnte an der Seitenwand und machte sich seine Gedanken zu Kaito und seinen Verdacht auf Kid. Diese Fragen würde er vermutlich erst beantwortet bekommen, wenn er Kaito als Kid überführt hätte. Und dann? Was wäre dann? Er wusste um die zweite Identität seines Mitschülers – schon so lange – ihm fehlte nur noch der Beweis um seinen Kontrahenten zu überführen. Allein Kaitos Mut, ihre Verfolger mit Schusswaffen von ihnen abzulenken, war noch lange kein Beweis dafür das er hinter Kids Maske steckte. Und dennoch war sich der Detektiv sicher nicht mehr lange warten zu müssen. Dieses Mal dröhnte der Hall eines ganzen Kugelwall durch den Wald. Besorgt blickte auch der Detektiv auf und fragte sich was das zu bedeuten hatte. Die Schüsse waren weit entfernt. Sie brauchten sich hier definitiv keine Sorgen zu machen, aber Kaito... Er schüttelte die Besorgnis ab. Der würde sich schon zu helfen wissen. Sie würden ihm nur im Weg stehen und Aoko nicht in Sicherheit zu wissen, würde ihn nur ablenken. Inzwischen glaubte Hakuba, das Kaito sich nur auf die Situation konzentrieren konnte, wenn er sicher sein konnte, das sie sich alle außer Gefahr befanden. Und Aoko mit ihrer Schusswunde wäre sowieso ein großes Hindernis. Ganz automatisch suchte Saguru nach ihrem rechten Bein. Die Schusswunde mussten sie schnell ärztlich versorgen lassen, ehe Aoko zu viel Blut verlor und noch ohnmächtig wurde. Dann entdeckte er einen Druckverband. Kaito musste diesen angelegt haben, überlegte Hakuba, doch schon stutzte er. Seine Augen verharrten auf dem blauen Tuch. Er grübelte und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Da war der Beweis. Es blitzte und donnerte immer wieder aber langsam zog das Gewitter wieder ab. Der Regen hingegen würde nicht so schnell stoppen. Kid war durchnässt und fühlte wie der Anzug am Körper festklebte. Dennoch behielt er seine Feinde im Auge. Er lauerte auf das was kommen mag. „Zu schade, es hätte mich wirklich sehr interessiert wie du meiner Falle damals entkommen konntest“, entgegnete Snake zischend. Bevor Kid noch etwas sagen konnte, sprach plötzlich jemand anderes: „Ein Magier verrät niemals seine Tricks.“ Überrascht drehten sich die Mitglieder um und diesen Moment der Verwirrung nutzte Kid um seine Angriffe zu starten. Er schoss mit seiner Kartenpistole, holte seine Knallkugeln heraus, warf Rauchbomben und wich nebenbei den dutzenden Schüssen der schwarzen Männer aus. Eine ganz in schwarz gehüllte Gestalt nutzte den Überraschungsmoment ebenso aus und unterstützte Kid. Zwischendrin grollte es nur noch am Himmel. Der Regen peitschte weiterhin ohne Rücksicht auf die Erde. Die Schüsse verstummten wieder und schon stellte sich der schwarz gehüllte Schatten neben Kid. „Kaito Corbeau“, murmelte Kid. Beide Diebe, weiß und schwarz, standen nebeneinander vor dem See und die Organisation ihnen gegenüber. „Was soll das werden?“, höhnte Snake. „Seit wann braucht Kid Hilfe von einem schwarzen Double?“ Kid ballte seine Hände zu Fäuste und knurrte. Eben wollte er Snake sagen das er ganz bestimmt keine Hilfe von Corbeau brauchte, da stellte sich der in schwarz gekleidete vor ihn. Sein schwarzer Umhang verdeckte Kid vor den Blicken seiner Feinde. „Nichts ist so wie es scheint, Snake. Das sollten Sie doch längst wissen“, antwortete dieser, bevor Kid es tun konnte. Plötzlich dröhnten in der Ferne mehrere Hubschrauber. Snake und seine Gehilfen blickten sich um. Ein letzter finsterer Blick zu den beiden Dieben und er knurrte: „Wir sind uns nicht zum letzten Mal begegnet.“ Schon verschwanden die Männer in Schwarz in der Dunkelheit. „Lass dir eines gesagt sein, Kaito Kid, das Spiel ist erst vorbei, wenn die letzte Karte gespielt wurde.“ Kaito riss seine Augen auf. Diese Stimme, dieser Ratschlag... Er hatte bereits einmal den Verdacht, aber konnte es wirklich sein? Konnte es wirklich wahr sein? Plötzlich spiegelte sich ein Licht im See. Kaito Corbeau war so plötzlich verschwunden, wie er aufgetaucht war. Und Kaito zog sich blitzschnell um und winkte einen Polizeihubschrauber herbei. Als der Suchscheinwerfer den Jungen blendete, verdeckte er seine Augen. Nun galt es seine Schauspielkunst unter Beweis zu stellen und eine glaubwürdige Geschichte zu erzählen. Einer der Hubschrauber landete auf der Lichtung und ein Polizist holten den Jungen zu sich um ihn in Sicherheit zu bringen. Im Hubschrauber erfuhr Kaito, dass mehrere Notrufe in der Polizeizentrale eingegangen waren, von Anrufern die Schüsse in der Nähe des Waldes vernommen hatten. „Aoko Nakamori ist noch im Wald. Sie ist verletzt und wurde angeschossen“, berichtete Kaito besorgt. Der Polizist gab über Funk Meldung und wenig später erhielt Kaito die Nachricht, das seine Freunde bereits gefunden wurden und Aoko ärztlich versorgt wird. Der Hubschrauber startete und brachte Kaito zu seinen Mitschülern. Wenig später lief er zu Hakuba, Akako und Aoko. Auch Kommissar Nakamori stand bei den Schülern und lauschte den Erzählungen. „Aoko“, erleichtert zu sehen, das es ihr gut ging, stellte Kaito sich neben sie und nahm ihre Hand fest in seine. Sie war in eine Decke eingewickelt und trug einen richtigen Verband um ihre rechte Wade. „Kaito!“ Überglücklich strahlte Aoko ihren Freund an. „Du bist zurückgekommen“, hauchte sie unendlich froh ihn lebend zu sehen. „Hab ich dir doch versprochen“, grinste er zurück und drückte ihre Hand ganz fest. Schon verschränkte er ihre Finger mit seinen. Hakuba beobachtete die beiden, woraufhin sein skeptischer Blick mehr auf Kaito lag als auf Aoko. Akako senkte die Augen und versuchte dem Pärchen keine Beachtung zu schenken. Kommissar Nakamori wollte soeben mit seiner Befragung fortfahren, als ein Polizist herantrat. In einer Plastiktüte lag etwas Blaues. „Kommissar Nakamori, ich habe etwas, das dürfte für Sie sehr interessant sein“, sprach der Polizist und überreichte seinem Chef die Tüte. Misstrauisch beäugte der Kommissar den mit Blut und Wasser durchtränkten länglichen blauen Stoff. „Was soll das sein?“ Überrascht blickten alle vier Schüler auf, konnten jedoch nicht erkennen was der Kommissar in seinen Händen hielt, da er ihnen den Rücken zugedreht hatte. „Erkennen Sie es denn nicht? Das ist Kids Krawatte“, verkündete der Polizist übereifrig. Kaito stockte der Atem. Unbemerkt verstärkte sich sein Griff um Aokos Hand. Auch Aoko starrte erschrocken zu ihrem Vater, unsicher was jetzt passieren würde. Hakuba und Akako blickten ebenso auf, er neugierig und sie überrascht. „Wo kommt das her?“, hakte der Kommissar nach und untersuchte das Fundstück nun genauer. „Ihre Tochter hatte dies um ihr Bein gebunden. Die Krawatte diente als Druckverband. Ich habe das Beweismittel von den Sanitätern erhalten.“ Nun war der Kommissar überrascht zog aber sofort misstrauisch seine Augenbrauen zusammen. Schon drehte er sich mit der Tüte um und hielt sie den Schülern vor die Nase. Aufmerksam blickte er in Hakubas neugieriges Gesicht, in Akakos überraschte Miene, in Kaitos ausdrucksloses Gesicht und zuletzt in die ängstlichen Augen seiner Tochter. Aoko schluckte. Was sollte sie dazu sagen? Sie würde Kaito nicht verraten, aber wie sollte sie ihrem Vater nun glaubhaft versichern, das es nicht Kids Krawatte war, oder das sie diese von Kid hatte, wenn Akako und Hakuba doch ganz sicher wussten, das Kaito ihre Wunde versorgt hatte. Sie wollte ihren besten Freund nicht verraten, an niemanden. Sie wollte erst seine Geschichte hören und seine Hintergründe verstehen. Sie überlegte panisch nach einer Ausrede, die nicht an den Haaren herbeigezogen klang und den Verdacht ihres Vaters erhärtete, das etwas ganz und gar nicht hier stimmte. „Aoko“, sprach er nun seine Tochter urverwandt an. „Ist das wahr? Ist das Kids Krawatte? Wo hast du die her?“ „Ich...“, sie zögerte. Wusste noch nicht was sie sagen soll. „Die Krawatte...“, startete sie den nächsten Versuch. Sie wollte einen Blick zu Kaito werfen, ihn um Hilfe bitten oder seinen Rat einholen. Allerdings wusste sie auch das ihr Vater sofort seinen alten Verdacht wieder aufrollen und Kaito als Kid bezichtigen würde, wenn sie nur annähernd sich in seine Richtung bewegte. „Die... die... Krawatte, also die ist...“, stammelte sie wieder, immer noch auf der Suche nach einer Ausrede. „Die Krawatte gehört mir!“ Alle Augen richteten sich plötzlich auf denjenigen, der das gesagt hatte. „Von dir, Hakuba?“, hakte Nakamori skeptisch nach. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Der Schülerdetektiv blickte auf und direkt in die Augen des Kommissars. „Das ist meine. Mit dieser hab ich Aoko den Druckverband angelegt. Wenn Sie diese nicht mehr brauchen, hätte ich sie gerne zurück.“ Überaus misstrauisch beäugte Nakamori die Krawatte in der Tüte und dann den Jungen. „Diese sieht aus wie die von Kaito Kid“, stellte er nochmal energisch fest. „Ich weiß“, antwortete Hakuba erneut. Er überlegte, zögerte und dann fuhr er fort. „Ich habe sie in einem Fanshop gekauft.“ „Du hast was?“ Der Kommissar glaubte ihm nicht. Nun wich Hakuba leicht verlegen aus: „Nun ja, es klingt seltsam, weil ich den Dieb immer hinter Gitter sehen möchte, dennoch bin ich ein … Fan … von ihm. Und die Krawatte hab ich mir neulich gekauft.“ Hakuba blieb unter Kommissar Nakamoris Blick standhaft und überzeugte letztendlich. Der Kommissar nickte und überreichte die Krawatte dem Polizisten. „Sie haben es gehört. Es ist nicht die echte Krawatte von Kid. Diese hier gibt es zu tausende in Tokio zu kaufen.“ „Aber Kommissar...“, versuchte der Polizist Einspruch zu erheben, doch Nakamori winkte ab. „Lassen Sie es gut sein.“ Dann wies er noch an: „Sorgen Sie dafür das man die vier nach Hause bringt, aber vergessen Sie nicht Kaitos Aussage aufzunehmen.“ „Jawohl, Herr Kommissar“, salutierte der Polizist. Kaito blickte derweil seinen Mitschüler und Rivalen überrascht an. Aoko atmete erleichtert auf und Akako konnte immer noch nicht ganz glauben was sie eben gehört hatte. Als Kommissar Nakamori und der Polizist ihnen den Rücken zu gekehrt hatten, stieß sie dem großgewachsenen Blonden den Ellbogen in die Seite: „So, so, du bist als ein Kid-Fan.“ Hakuba warf ihr einen unfreundlichen Blick zu und richtete seine Augen direkt auf Kaito. Der junge Magier spürte das Hakuba nun endlich seinen Beweis gefunden hatte, aber das er ihn nicht verriet rechnete er seinem Rivalen hoch an. Der Polizist näherte sich wieder. Wir haben einen Wagen für Sie, der Sie alle nach Hause bringen wird. Gemeinsam stützten die Jungs Aoko zum Polizeiwagen und setzten sich wenig später alle hinein. Der Albtraum war vorüber – vorerst... vorgegebene Wörter: Schatten Baum Arschtritt (oder weniger vulgäre Umschreibung) Decke Brücke Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)