You changed my life von Tsumikara ================================================================================ Kapitel 21: Kapitel 21 ---------------------- Kapitel 20 Katsuya musste immer wieder an die vergangenen Tage denken. Angefangen an dem Tag, an dem sie sich das erste Mal, außerhalb der Heatphase geküsst hatten. Seit dem Tag küssten sie sich täglich. Morgens einen Guten-Morgen-Kuss, wenn Seto das Haus verließ, einen Abschiedskuss, wenn er wiederkam, einen Willkommen-zurück-Kuss. Und wenn sie schlafen gingen einen Gute-Nacht-Kuss. Seit 4 Wochen. Und Katsuya war froh, dass Seto eine gute Selbstbeherrschung hatte. Mehr als einmal hätte er nichts dagegen gehabt, mit in das Bett des Brünetten zu gehen und nicht zu schlafen. Doch jedes Mal hatte der CEO in sanft von sich geschoben und den Kopf geschüttelt. „Erde an Jou.“ Eine Hand wedelte vor seinem Blickfeld und blinzelnd kam er zurück in das hier und jetzt. „Sorry Mai. War in Gedanken.“ Verlegen blickte er auf seine Hände und Mai kicherte nur. „In Gedanken an Kaiba? Das ich das mal erleben darf. Wer hätte gedacht, dass ihr beiden in eine Beziehung geratet.“ Sie nahm einen Schluck von ihrem Eiskaffee und seufzte genießerisch auf. „Ihr habt es so gut. Frankreich hat es gerade mal geschafft, die Flughäfen zu öffnen. Ihr habt alles wieder im Normalbetrieb.“ „Japan hat ja auch ziemlich schnell alles dicht gemacht. Bis sich herausgestellt hat, dass dieser Virus zwar eine veränderte Form der Grippe war, aber die Toten durch eine Lebensmittelvergiftung entstanden sind. Seto war außer sich. Er hatte sogar wirklich daran gedacht, die chinesische Regierung zu verklagen, weil seine gesamte Produktion stillstand.“ „Das ist so typisch Kaiba. Ein Wunder, dass du noch lebst.“ „Er ist gar nicht so schlimm. Er kann sehr fürsorglich sein.“ Mai zog eine Augenbraue nach oben und Katsuya wurde rot. „Ich meine das wegen Ito!“, verteidigte er sich und Mai konnte sich nicht beherrschen, die Augenbraue noch weiter nach oben zu ziehen. „Ich kann es noch immer nicht glauben, dass du mir das verschwiegen hast. Du hast mich komplett auf dem Laufenden gehalten, bis auf das. Und Kaiba kann froh sein, dass ich es erst jetzt erfahre.“ „Mai. Es war für uns beide nicht gerade einfach.“ „Das gibt ihm trotzdem kein Recht dazu! Ein Alpha sollte so nicht handeln.“ Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und überschlug ihre Beine. Katsuya lächelte nur leicht. Er hatte ganz vergessen, dass Mai selber ein Alpha war und sie deswegen sehr streng erzogen wurde. Immerhin kam sie aus einer reinen Omega-Familie und als einziger Alpha, wurde sie zu Gunsten der Omegas erzogen. „Er weiß das. Und er hat sich sehr gebessert. Er ist ein wundervoller Vater für Ito und das ist das wichtigste.“ „Das wichtigste? Jou, er muss auch zu dir gut sein. Es bringt nichts, wenn du in einer Hölle lebst, nur weil deine Tochter es gut hat. Es muss für euch beide gut sein.“ „Das ist es. Wirklich. Ich habe mich lange nicht mehr so sicher und wohl gefühlt. Selbst als ich mit Shi-chan zusammengewohnt hatte, war dieses Gefühl nicht so intensiv.“ Mai hatte das kurze Zögern gemerkt und besorgt blickte sie den Blonden an. „Was ist passiert? Sonst hast du nie gezögert, wenn du über deine Schwester gesprochen hast.“ „Es…“, Katsuya seufzte und starrte auf die Tischplatte. Kellner eilten um sie herum, um andere Tische zu bedienen und der Blonde knetete seine Hände. „Ihr Freund…“ Er beugte sich näher zu der Blonden und flüsterte: „Sein Onkel ist Yakuza.“ Überrascht zog Mai die Luft ein und ihre Augen wurden größer. „Yakuza?“, Katsuya nickte. „Aber was hat das mit deiner Schwester zu tun?“ „Sie wusste es. Anscheinend schon eine Zeit lang. Es war sogar der Yakuza, von dem mein Alter Geld geliehen hatte. Und der, der mit mir geflirtet hat.“ „Wie bitte?!“ Sie war lauter gewesen, als sie wollte und zog schnell den Kopf ein, als einige ihre Blicke auf sie warfen. „Du hast schon richtig gehört.“ „Was sagt Kaiba dazu? Oder weiß er es noch nicht.“ Wieder seufzte Katsuya. Er hatte dem Brünetten verziehen, nachdem dieser ihm gesagt hatte, dass er es selber noch nicht allzu lange wusste. „Er weiß es. Er war auch nicht sonderlich begeistert. Doch Shi-chan hat mich mehr verletzt. Wir haben die letzten Jahre zusammen gewohnt und sie hat es mit keiner Silbe erwähnt. Warum? Ich wusste nicht mal, dass mein Alter von ihm Geld geliehen hatte. Das hat er mir selber erst vor kurzem gesagt.“ „Du wusstest es wirklich nicht?“ „Ich wusste, dass er ein Idiot war und Geld von der Yakuza genommen hatte. Dass es ausgerechnet von Shinos Onkel war, wusste ich nicht. Und nun ist Shizuka in Tokyo und studiert. Keine Ahnung, wann wir das alles klären.“ „Tokyo hm? Eine große Stadt, in der du sie abgesetzt hast.“ „Shino ist dabei. Ich vertraue ihm, weshalb ich es nicht so eng sehe. Er hat es mir zwar auch verschwiegen, aber ich vertraue ihm dennoch. Da fällt mir noch etwas ein.“ Katsuya kramte in seiner Tasche und zog einen Umschlag heraus. „Ich soll dir eine Einladung zu Anzus Babyparty geben. Außerdem wollte Shi-chan, dass ich dir ein Foto von ihrem Abschluss gebe. Du bist ihr richtig ans Herz gewachsen und sie fand es schade, dass du nicht kommen konntest.“ „Danke. Ich wäre wirklich gerne da gewesen, aber die Franzosen sind so langsam gewesen. Zumindest da waren sie es. Wusstest du eigentlich, dass sie absichtlich die Handbremse nicht anziehen? Dadurch können sie sich wortwörtlich in eine Parklücke quetschen! Wenn das jemand mit meinem Wagen machen würde, ich würde durchdrehen. Oder meinem Bike. Ich glaube, da würde ich sogar morden, wenn das jemand bei meinem Bike machen würde.“ „Sie quetschen sich rein? Du meinst, sie fahren in die Parklücke und schieben die Autos nach vorne und hinten, damit sie selber rein passen?“ Mai nickte und Katsuya musste daraufhin lachen. „Es macht ja schon Sinn, aber ich würde wohl auch durchdrehen, wenn das jemand bei meinem Wagen machen würde. Der hat mich eine Menge Geld gekostet.“ „Papa!“, Ito rannte auf die beiden Blonden zu und sprang Katsuya auf den Schoß. „Ito“, Mai lächelte das Mädchen an und Ito bemerkte die Frau erst dann. „Mai-chan! Wie lange bist du schon hier? Bleibst du lang?“ Sie rutschte sofort von dem Schoß ihres Vaters und blieb vor Mai stehen. Diese nahm sie hoch und setzte sie auf ihren Schoß. Noch bevor sie antworten konnte, trat eine weitere Person an den Tisch, zog sich einen freien Stuhl heran und setzte sich. „Kaiba.“, Mai nickte dem Brünetten zu und zog erstaunt eine Augenbraue nach oben, als der Angesprochene den Blonden kurz küsste. Dieser lief etwas rot an und murmelte nur etwas von ‚Doch nicht in der Öffentlichkeit‘. „Kujaku. Schön, dass du sicher nach Japan zurückgekommen bist.“ „Da bin ich einer Meinung mit dir. Jedoch werde ich wohl nicht allzu lange hier bleiben. Ich bin nur auf einen kurzen Zwischenstopp hier. Eigentlich muss ich nach Hokkaido zu einem Shooting für ‚Miss Duel‘. Aber ich musste Katsuya einfach sehen.“ Sie grinste leicht, als sie den Blick von dem CEO bemerkte. Innerlich war sie erleichtert, denn der Brünette war anscheinend wirklich an dem Blonden interessiert. Zumindest sagte das seine leichte Eifersucht, die sie erkennen konnte. „Ich wusste gar nicht, dass ihr beiden euch so nahe steht.“ „Du wusstest das nicht? Katsuya, also wirklich. Du hättest ihm sagen sollen, dass du dich mit einer deiner ehemaligen Lover triffst.“ Gespielt entsetzt schlug sie sich die Hand vor den Mund und Katsuya riss die Augen auf. „Mai!“ „Lover?!“ Seto blickte wütend zwischen den beiden hin und her und Mai konnte sich schwer daran halten, ihr Lachen zu unterdrücken. „Ito-chan, wie wäre es, wenn wir die beiden kurz alleine lassen. Ich kann dir eine Kleinigkeit kaufen, die du aussuchen darfst. Wäre das in Ordnung?“ Das Mädchen schielte zu ihren Vätern, dann nickte sie. Sie hatte gemerkt, dass der Brünette wütend wurde und sie wusste aber auch, dass ihr Papa ihn beruhigen konnte. Sie sprang auf den Boden, Mai stand auf und zusammen verschwanden sie in der Menge der Mall. Seto hatte die Arme währenddessen verschränkt und kalte, blaue Augen starrten auf den Blonden. Dieser rutschte etwas zur Seite und seufzte nur. „Seto, sie hat das nicht so gemeint. Sie wollte dich nur ärgern, was sie auch geschafft hatte.“ „Ärgern? Also war sie kein Lover von dir?“ „Nicht wirklich. Wir haben uns eine knappe Woche gedatet und uns dann getrennt. Wir hatten genau ein Date und das war der Abend, an dem wir uns direkt getrennt hatten. Es hatte einfach nicht hingehauen. Mir ist da auch erst klar geworden, dass ich das weibliche Geschlecht interessant fand, aber nicht so interessant wie das eigene. Außerdem hat Mai einfach ein paar Eigenheiten, die mir Zusagen. Das war auch der Grund, warum ich es mit ihr versucht hatte.“ Seto antwortete nicht, sondern suchte nur mit seinen Augen die Umgebung ab. Er konnte die Blonde in einem Klamottenladen, aus dem Schaufenster aus, sehen. Schnell legte er ein paar Scheine auf den Tisch, stand auf, zog Katsuya mit sich und eilte zu dem Laden. ~ Zwei Stunden später, kamen sie mit vollen Taschen wieder Zuhause an. Katsuya war erschöpft und er wusste nun eindeutig, warum seine Tochter schon früher sehr pingelig war, wenn es um Kleidung ging. Sie kam da eindeutig nach dem Brünetten, der mit nichts zufrieden war. Genauso wenig wie Ito. Sie hatten kaum den Laden betreten, da kam ihnen das Mädchen schon entgegen und meinte nur, dass es hier nichts gab, was ihr gefiel. Der Brünette hatte sich nur kurz umgesehen und meinte ebenfalls, dass es hier nichts Passendes geben würde und er einen Laden kennen würde, der genau das hatte, was Ito sicherlich haben wollte. Und er hatte recht gehabt. Mai hatte sich, bevor sie gefahren waren, verabschiedet und war zum Bahnhof aufgebrochen, um ihren Zug zu bekommen und Katsuya vermisste die Blonde jetzt schon. Nachdem sie sich getrennt hatten, kamen sich die beiden näher und schon bald hatten sie eine Beziehung, wie Geschwister aufgebaut. Doch da Mai nur unterwegs war, war der Kontakt meist sporadisch. Seto hatte kein Wort mit ihm gewechselt und wenn, dann war es nur das nötigste. „Ich geh spielen.“ Seto nickte, dann drehte er sich zu dem Blonden um. „Welche Eigenheiten?“ Verwirrt zog Katsuya die Augenbrauen nach oben und legte den Kopf leicht schief. „Welche Eigenheiten?“, wiederholte er die Frage und der Brünette nickte. „Was meinst du?“ Noch immer verwirrt, ging der Blonde in das Wohnzimmer und der Brünette folgte ihm. „Welche Eigenschaften du an Mai interessant fandest.“ Katsuya blieb ruckartig stehen und Seto lief in diesen hinein. Dann drehte sich der Blonde grinsend um. „Warum willst du das denn wissen?“ Rückwärts ging er von dem Brünetten weg, bis er an die Lehne des Sofas stieß. An diese lehnte er sich an und wartete auf die Antwort. Er konnte sehen, dass der Brünette nachdachte und jegliche Möglichkeiten abwägte. „Es interessiert mich nur. Ich sehe nichts interessantes an Kujaku, deswegen bin ich neugierig.“ „Neugierig? Hm, mal sehen. Sie ist sehr eigensinnig. Sturköpfig. Hat das Herz am rechten Fleck. Am Anfang skeptisch, aber dennoch nicht abgeneigt, Freundschaften aufzubauen. Außerdem hat sie eine gute Portion Humor und wir beide mögen einige, identische Filme. Außerdem sind wir beide Duellanten und haben mit einer ungewöhnlichen Strategie gespielt, oder spielen es noch.“ „Ihre Parfüm-Strategie, wenn man es denn Strategie nennen könnte, war mehr Betrug, als wirkliches Können.“ „Außerdem ist sie ein guter Alpha“, beendete der Blonde seine Aufzählung und er konnte ganz genau sehen, wie sich Seto verspannte. Dass sie ein Alpha war, hatte er bewusst gesagt. Er wollte wissen, wie der andere reagieren würde. Dieser stand wie versteinert da und Katsuya musste sich das Lachen verkneifen. „Sie hat auch gemeint, sollte irgendwas vorfallen, ihre Tür wäre für mich immer offen“ Es war eine Lüge, auch wenn er wusste, dass sie ihn nie abweisen würde. Bewegung kam in den Brünetten, doch war es nicht die gewünschte Reaktion. Er drehte sich um und verschwand. Katsuya blickte verwirrt dem anderen nach und wusste nicht was er machen sollte. ~ „Du hast was getan?“, Ryuji starrte fassungslos in die Kamera. Sie hatten sich darauf geeinigt, mehr über Skype zu reden, als sich wirklich zu treffen. Zumindest solange, bis es klar war, dass der Schwarzhaarige kein Interesse an Katsuya hatte. „Ich wollte ihn nur ärgern. Wissen, wie er reagieren würde. Hätte ich gewusst, dass er sich dann in sein Büro einsperrt, hätte ich das nicht getan!“ Ryuji schüttelte nur den Kopf. Manchmal dachte der Blonde wirklich nicht nach. „Wie läuft das Studium?“, er wollte das Thema in ein besseres wechseln, merkte aber, dass das wohl auch nicht gut war. „Was ist? Ich dachte, du magst dein Studium?“ „Es…ist interessant. Aber ich bin mir, zurzeit unsicher. Die Schule für Ito hat zwar wieder angefangen, aber es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren. Mokuba ist in den Staaten und studiert da. Außerdem hat er da einen besseren Überblick auf die Zweigstelle der Kaiba Corp. Er entlastet damit Seto. Ich war auch wieder in ein oder zwei Vorlesungen, aber es bleibt einfach nichts hängen.“ Katsuya ließ den Kopf hängen und Ryuji brummte nur. Schweigen erfüllte den Raum und Katsuya hing seinen Gedanken nach. „Liegt es vielleicht darin, dass du Trennungsängste hast?“ „Trennungsängste? Wie kommst du darauf? Ich hatte nie solche Probleme, als Ito in den Kindergarten ging.“ „Woran liegt es dann? Es muss ja einen Grund haben, warum du dich nicht konzentrieren kannst.“ Katsuya wurde rot. Er wusste genau, warum er sich nicht konzentrieren konnte. Angefangen hatte es mit dem Kuss. Seitdem war er hoffnungslos verloren. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu dem Brünetten und gingen meistens auch weiter als nur eine Knutscherei. „Was ist los? Warte! Ihr habt endlich-?“ „Nein!“ „Nein?“ Katsuya schüttelte den Kopf, wurde aber noch röter. „Sondern?“ „Wir…wir küssen uns nur.“ „Küssen? Mehr nicht? Wer bist du und was hast du mit Katsuya gemacht?“, lachte der andere und Katsuya streckte ihm die Zunge heraus. „Es ist einfach ungewohnt von Seto geküsst zu werden. Er überrascht mich damit noch immer.“ „Warte. Noch immer? Das heißt, es ist wirklich eine Regelmäßigkeit?“ „Ja. Er…er hat mich zuerst damit zum Schweigen gebracht. Der Tag, an dem ich erfahren hatte, dass Shiro und Shino verwandt waren? Das war er. Ich war so aufgebracht und wütend und er hat mich einfach geküsst, damit ich den Mund halte. Hat funktioniert. Und seit dem küssen wir uns regelmäßig. Morgens, wenn er geht, mittags wenn er da ist, wenn er wieder kommt, wenn wir zu Bett gehen. Und manchmal zwischendurch. Das ist das Überraschende. Ich weiß nie, wann es wieder passieren wird.“ „Und? Musst du es wirklich wissen? Ist es nicht schöner, zu wissen, dass er dich mag. Und dass es weiter gehen kann?“ Katsuya schwieg erst einmal und dachte darüber nach. Es machte ihn schon glücklich, auch wenn es ihn noch immer aufwühlte. Es war einfach ungewohnt den Brünetten so emotionsvoll zu sehen. Und er mochte es wirklich. Aber es war auch der Grund, warum er das Studium nicht mehr so mochte, wie zuvor. Er würde lieber direkt arbeiten oder komplett zu Hause bleiben. Er wusste nicht, was er mehr mochte. Doch das Studium wirkte auf einmal so unwirklich. „Katsuya? Alles in Ordnung?“ „Ja.“ Er seufzte und richtete seinen Blick wieder auf den Bildschirm. „Es ist nur recht kompliziert. Ich mag es. Das Küssen. Ich weiß nicht, ob es nur das Küssen ist, oder ob es durch die Verbindung kommt, oder ob ich ihn mag. Also mehr als das, was ich jetzt fühle. Ich möchte mit ihm ins Bett. Ich weiß nur nicht, ob das auch von der Verbindung kommt. Shi-chan meinte zwar, dass ich genau das machen müsste, aber wirklich geholfen hat es mir nicht.“ „Moment. Shizuka-chan hat was?“ „Es…es war nicht wirklich der erste Kuss? Es war nur der erste außerhalb meiner Heatphase. Und trotzdem bin ich noch immer verunsichert. Mit allem. Es ist alles so neu und wieder auch nicht. Und ich glaube, deswegen will ich nicht mehr studieren.“ „Deswegen? Oder möchtest du nur einfach mehr Zeit mir deiner Familie verbringen? Ich weiß, dass ein Studium anstrengend sein kann, aber Arbeit auch. Möchtest du vielleicht einfach nur zu Hause bleiben und deine Familie um dich herum haben?“ „Ja, ich möchte mehr Zeit mit ihr verbringen, aber ich möchte nicht zu Hause bleiben. Ich drehe durch, wenn ich Hausmann wäre. Glaube ich.“ „Du warst doch die letzten Wochen nur zu Hause. War das wirklich so schlimm?“ Katsuya schüttelte den Kopf. „Was ist dann der Grund? Ich habe dich noch nie so unschlüssig gesehen.“ „Wenn ich das wüsste. Ich mag es hier. Ich mag Seto. Aber ich will was machen. Ich will nicht abhängig von ihm sein. Und doch will ich es.“ Er ließ sich nach hinten auf seine Matratze fallen und starrte die Decke an. Ryuji seufzte nur auf. „Du musst mit ihm reden und nicht mit mir. Es betrifft euch beide und ich kann sagen, egal was du machst, er wird hinter dir stehen. Und wenn du arbeiten willst, habe ich eventuell etwas für dich.“ Mit Schwung richtete sich der Blonde wieder auf und starrte den Schwarzhaarigen an. „Du hast was für mich?“ Ryuji nickte. „Was ist es?“ Ungeduld und ein neugieriges Glitzern, war in dem Blick von dem Blonden zu sehen. „Mein Vater hat mir sein Café überschrieben und ich möchte ein weiteres eröffnen. Und dazu brauche ich Leute. Du hast Erfahrung darin und ich könnte was Gutes, für die Gesellschaft aufbauen. Ein Omega Café mit Rückzugsmöglichkeiten. Ein richtiges Omega Café.“ „Das würdest du machen wollen? Das ist ein ziemlicher Schritt. Besonders da du ein Alpha bist. Man würde dir einiges Vorwerfen.“ „Ich weiß und ich bin darauf vorbereitet. Aber nachdem du ein Omega bist und ich mitbekommen habe, wo du gearbeitet hast und was das Ziel war, war ich angewidert. Ich hätte nicht gedacht, dass einige noch immer nach diesem Modell hinleben. Das waren Zustände von vor 10 oder 20 Jahren. Außerdem muss die Gesellschaft sich ändern und warum sollte ich nicht den ersten Schritt machen? Oder zweiten, wenn man Kaiba betrachtet. Das er dich aufgenommen hat und keinen Alpha, oder weiteren Omega haben will, war auch schon sowas, wie ein kleiner Kulturschock. Japan hängt da sehr zurück. Die Staaten haben Omegas schon lange akzeptiert und einige haben sogar eine recht hohe Position. Hier fehlt das noch komplett.“ „Und das willst du mit so einer Aktion ändern. Ich…ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dazu sagen soll. Ich weiß auch nicht, ob ich die richtige Person dafür bin.“ „Überlege es dir und rede mit Kaiba. Er wird es verstehen und zusammen könnt ihr eine Lösung finden.“ Im Hintergrund war eine Klingel zuhören und Ryuji drehte seinen Kopf zur Seite. „Schon so spät? Ich muss Schluss machen. Ich bekomme gerade Besuch“ Er grinste und Katsuya konnte nur den Kopf schütteln. Sie verabschiedeten sich schnell, dann wurde der Bildschirm dunkel. Katsuya beendete die App auf seinem Tablet und seufzend starrte er die Tür an. Er musste mit dem Brünetten reden, da führte kein Weg daran vorbei. Besonders, nachdem dieser einfach gegangen war. ~ Katsuya klopfte eine halbe Stunde später an die Tür des Büros und hörte nur ein Brummen als Antwort. Er versuchte die Tür zu öffnen, welche mit einem leisen klacken aufging, trat ein und blieb wie angewurzelt stehen. Er hatte gedacht, dass der Brünette sich in die Arbeit stürzen würde. Doch dieser schien nichts getan zu haben und lag nun auf dem Sofa, in der hinteren, rechten Ecke des Raumes. Davor war eine fast leere Flasche Whiskey. „Seto?“ „Hm?“ Angesprochener bewegte sich keinen Millimeter und starrte weiterhin die Decke an. Katsuya schloss die Tür hinter sich, drehte den Schlüssel herum und trat vorsichtig an das Sofa heran. „Seto? Hast du die ganze Flasche leer getrunken?“ „Was wäre wenn?“ Die Stimme war gefasst und zeigte keinerlei Spuren, dass Alkohol im Spiel war. „Hast du oder nicht?“ Katsuya stemmte seine Hände in die Hüfte und starrte auf den Brünetten hinunter. „Nein, ich wollte zwar etwas trinken, aber ich habe die Lust verloren.“ Der Blonde seufzte erleichtert auf. Er wollte wirklich nicht, dass der Brünette sich betrank. „Es tut mir leid wegen vorhin. Ich wollte dich nur ärgern.“ „Was du erfolgreich geschafft hast.“ „Und es tut mir leid!“ Seto setzte sich auf und zog den Blonden zu sich hinunter. „Tut es das? Soll ich das erst einmal überprüfen, oder wirst du dann direkt verschwinden und zu Kujaku rennen? Immerhin ist sie dir ja so ähnlich und ein guter Alpha“ Seto knurrte und Katsuya spürte leichte Panik aufsteigen. Dann tat er das einzige, was ihm in dieser Situation einfiel. Er beugte sich weiter zu ihm und legte seine Lippen, auf die des anderen. Sofort zog Seto den Blonden auf sich und sie lagen zusammen auf dem Sofa. Seto strich mit seiner Zunge, über die Unterlippe des Blonden und dieser öffnete bereitwillig seinen Mund. Ihre Zunge kämpften miteinander, keiner gewillt den anderen gewinnen zulassen. Hände wanderten über den Körper des Blonden und dieser erzitterte leicht. Nach Luft schnappend, stützte sich Katsuya auf dem Sofa ab und brachte etwas Raum zwischen sie. Er atmete in kurzen Zügen, die Luft ein und sein Fokus legte sich dann auf den Brünetten. Dieser grinste ihn einfach nur an und eine Hand fuhr durch die blonden Haare. „Wir sollten es nicht zu weit treiben.“ Ein weiter Kuss wurde zwischen den beiden ausgetauscht und Katsuya stöhnte leise auf. „Katsuya, ich meinte es ernst. Wir sollten aufhören.“ „W-warum?“ Seine Stimme zitterte und er wollte nichts lieber, als sich dem Brünetten ganz hingeben. „Du bist nicht du selbst. Du hast es wohl selber noch nicht bemerkt, aber deine Pheromone verteilen sich gerade komplett in meinem Büro. Wenn wir jetzt weitergehen, wird dieser Raum für uns beide gefährlich.“ „Wer ist wohl schuld daran, dass meine Pheromone sich verteilen?! Falls du es vergessen hast, du bist derjenige!“ Schmollend stieß sich Katsuya vollständig von dem Sofa ab und stand mit wackeligen Beinen auf. Seto setzte sich auf und seufzte nur. „Ich habe es nicht vergessen. Aber wenn du nur durch deine Pheromone und Heatphase so wirst, ist es sinnlos.“ „Wie bitte? Hast du ‘nen Knall?! Du löst das bei mir alles aus! Ich kann dafür nichts. Also schieb die Schuld nicht auf andere!“ „Die Pheromone werden nur dann ausgelöst, wenn deine Heatphase sehr nahe ist. Dementsprechend gehe ich davon aus, dass diese in ein oder zwei Tagen eintreffen wird.“ „Und warum hast du mich dann von Anfang an abgewiesen? Wenn es dir wirklich nur darum ging, dann wäre es vor 4 Wochen gegangen!“ „Und damit rechnen, dass du nur aus einer Laune heraus mit mir schlafen willst? Wie würdest du dich fühlen, wenn du der Initiant wärest und ich direkt mit dir ins Bett springen würde? Würdest du glauben, dass geschieht wegen den Gefühlen? Oder einfach nur, weil es der Situation entspringt?“ Katsuya schwieg, doch er konnte verstehen, was der Brünette meinte. Er hatte jeden anderen auch verweigert und das der Brünette so weit dachte, zeigte ihm, dass er ihm wichtig war. „Ok. Ich…ich werde mich zusammenreißen“ Er grinste den anderen an und dieser nickte. Dann setzte sich Katsuya neben ihn und seufzte leise. „Ich wollte sowieso mit dir reden. Ich habe nachgedacht.“ „Schon wieder?“ Leises Lachen war zu hören und Katsuya verdrehte nur die Augen. „Ja, schon wieder. Wegen dem Studium. Ich…ich glaube, ich werde es abbrechen.“ „Was?!“ Geschockt drehte sich der CEO zu dem Blonden um. Dieser zog leicht den Kopf ein und nickte. „Warum? Ich dachte, du wolltest unbedingt studieren, damit du Kindern helfen kannst?“ „Ja, schon. Aber ich bin im Moment einfach nicht Aufnahmefähig. Ich kann mich nicht konzentrieren. Du erinnerst dich, dass ich in zwei Vorlesungen war? Nichts ist hängen geblieben und die Unterlagen, die ich dazu habe, kapier ich nicht! Es ist, als wäre es alles in einer anderen Sprache geschrieben, die ich noch nie gesehen habe. Ich habe Spaß daran etwas zu machen, aber ich weiß, dass ich ohne ein Studium wahrscheinlich keine Chance habe. Und vergiss es direkt, ich werde nicht mit deinem Einfluss mir einen Job ergattern.“ Seto grinste leicht, denn er hatte wirklich kurz daran gedacht. Er wusste aber auch, dass der Blonde es niemals annehmen würde, weshalb er es direkt verworfen hatte. „Ich weiß das. Aber ist es wirklich richtig, dein Studium deswegen hinzuschmeißen? Es zählt ja nicht nur für den Beruf, sondern generell. Für jeden sozialen Beruf kannst du dein Studium nutzen.“ „Das ist mir bewusst. Aber…keine Ahnung. Mir fällt einfach die Decke auf den Kopf.“ Katsuya warf seine Hände nach oben und ließ sich gegen die Lehne fallen. „Wie wäre es, wenn du neben deinem Studium, einfach einen kleinen Beruf ausübst. So kannst du arbeiten gehen, hast was zu tun und dein Studium ist nicht nur lernen.“ Katsuya sah ihn skeptisch an. Es war für ihn noch immer unwirklich studieren zu gehen. Er war noch nie der Typ fürs Lernen gewesen, selbst in der High School hätte er wohl ohne Yugi und Anzu nichts auf die Reihe bekommen. „Du solltest dein Studium nicht einfach so hinschmeißen. Es ist wichtig.“ Verwirrt blickte der andere zu dem CEO und bei Katsuya ging ein Licht auf. „Du hast nie studiert?“ Ungläubig wurden die Augen größer, als der Brünette nickte. „Aber…du hattest die Noten dafür. Bist sogar früher aus der Schule raus! Warum nicht?“ „Kannst du dir das nicht denken? Ich habe eine Firma die ich leite. Da brauche ich kein Studium. Außerdem wäre sämtlicher Stoff zu langweilig. Ich habe theoretisch mein Studium mit 14 abgeschlossen. Nur mit dem Unterschied, dass es keinen Beleg dazu gibt. Ein Nachteil von Gozaburos Erziehung.“ „Dann nimm es doch nach. Wenn du mir raten kannst, ein Studium zu machen, dann kannst du es doch auch einfach nachholen.“ „Ich habe dafür keine Zeit. Die Firma frisst schon verdammt viel davon und den Rest möchte ich mit meiner Familie verbringen und nicht noch ins Lernen investieren.“ „Aber ich soll es machen?“ „Bei dir wäre es was anderes. Du würdest nicht Vollzeit arbeiten, sondern nur Stundenweise. Dadurch hättest du Zeit übrig.“ Katsuya rutschte zu dem Brünetten ran und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. Kurz verspannte sich dieser, dann lockerte er sich wieder. „Ich wusste wirklich nicht, dass du so ein Familienmensch bist. Und dass du mich als wichtig erachtest.“ „Ich leite eine Spielefirma, warum sollte mir also das Konzept Familie nicht wichtig sein? Gerade dieses Konzept ist meine Haupteinnahmequelle. Außerdem war Familie mir schon immer wichtig. Ich habe früher alles für Mokuba getan, damit er es gut hatte. Nun sind halt zwei Personen dazugekommen. Und Ito wächst einem sehr schnell ans Herz.“ Seto murmelte noch etwas, doch Katsuya verstand nichts. Er brummte nur zustimmend zu und schloss die Augen. „Ich habe dir noch gar nicht ‚danke‘ gesagt.“ „Danke? Wofür? Wegen den Reportern? Du gehörst zur Familie, ich sagte doch gerade, dass zwei Personen dazugekommen sind. Und meine Familienmitglieder werde ich beschützen.“ „Ja, auch dafür. Aber deswegen wollte ich es dir nicht sagen. Ich habe die Unterlagen von den letzten vier Jahren gesehen.“ „Du hast was? Wie kamst du da dran?“ „Mokuba erwähnte, dass du sämtliche wichtigen Unterlagen in einem Safe gelagert hast. Ito kannte den Code und ich habe mir einige Unterlagen angesehen. Deswegen danke. Du hast dadurch schon so viel getan und mir ist es nie aufgefallen. Ich dachte immer, ich hätte einfach besonders viel Glück. Nie habe ich eine Person dahinter vermutet, die mir helfen würde. Schon gar nicht du. Aber ich hätte es wissen müssen. Du bist immerhin Kaiba Seto! Du weißt über alles in deinem Umfeld Bescheid“ Wieder grinste der Blonde und Seto seufzte kurz auf. „Bitte. Ich muss zwar jetzt den Code ändern und wir werden Ito testen lassen.“ „Testen?“ Seto blickte auf den Boden und zögerte. Er wusste, dass er einiges verschwiegen hatte. Nicht mal Mokuba wusste von einigen Sachen. „Ja, testen. Ich weiß nicht, ob Ito betroffen ist. Sie zeigt kein typisches Verhaltensmuster auf und scheint normal zu sein.“ „Sie ist nicht ganz normal. Sie ist überdurchschnittliche intelligent. Und das hat sie eindeutig von dir.“ Seto seufzte wieder, dann zog er Katsuya näher an sich. „Können wir einfach den Test machen? Es wird ihr nicht schaden, glaub mir. Es wird mir nur Erleichterung bringen.“ Kurz hielt er inne, dann schielte er auf den Blonden. Dieser beobachtete ihn genau. „Eventuell auch zwei Tests? Ich war vor vier Wochen beim Arzt, weil der Verdacht bei mir auf Diabetes aufkam. Ich möchte nur sicher gehen, dass Ito vollkommen gesund ist.“ Etwas geschockt nickte der Blonde, dann drückte er den Brünetten. „Natürlich. Aber ich kann dir versichern, dass alles in bester Ordnung ist.“ „Das hoffe ich." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)