You changed my life von Tsumikara ================================================================================ Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Es waren einige Tage vergangen und Katsuya dachte noch immer über alles nach. Er war erstaunt, wie viel Reue Kaiba zeigte und dass nicht nur der Blonde zu leiden hatte. Er hatte zwar Ito ausgetragen, aber nach dem was der Brünette erzählt hatte, hatte auch dieser gelitten. „Jounouchi-kun? Bist du soweit?“, Mokuba streckte den Kopf in das Zimmer und suchte mit dem Blick den Blonden. Er stand vor dem Spiegel und betrachtete sich skeptisch. „Du siehst gut aus.“ Katsuya hatte eine schwarze, enge Jeans an und darüber ein weinrotes Hemd mit schwarzer Krawatte an. Er seufzte auf und kratze sich verlegen am Kinn. „Wirklich? Ich meine, ich sollte schon gut aussehen, wenn ich das mit deinem Bruder durchziehen werde. Aber glaubst du dieses einfache formelle Outfit wird reichen?“ Mokuba lachte und trat ganz ins Zimmer ein. „Das sind Designer Klamotten Jou! Wenn nicht sogar Maßgeschneiderte.“ Verwundert, aber auch erleuchtend blickte der Blonde den Schwarzhaarigen an. „Deswegen brauchte er meine Maße!“, rief er aus und Mokuba nickte nur. Er hatte sich schon gewundert, warum Kai- Seto seine Maße brauchte. Dann stand plötzliche eine Tüte mit diesen Kleidungsstücken bei ihm im Zimmer. Der Blonde schmunzelte. Es war so typisch von dem CEO, dass selbst die Kleider perfekt sein mussten. „Also? Bereit?“ „Denke, habe ja auch keine andere Wahl. Malik würde mich sonst umbringen, wenn ich jetzt einen Rückzieher machen würde“, er grinste von einem Ohr zum anderen und Mokuba nickte grinsend. „Ich werde mit Ito hier warten. Ihr werdet sicherlich aufgehalten werden, weshalb du dich um sie nicht sorgen musst.“ „Ich weiß. Und denk bitte dran. Fernsehen maximal eine Stunde, sie muss noch ihre Aufgaben von K-Seto machen und danach soll sie baden gehen. Und denk dran, ihr das Mittagessen warm zu machen! Sie hat recht wenig gegessen und wird nach dem Bad sicherlich wieder Hunger haben. Und pass auf, dass sie nicht einschläft. Sonst bekomm ich sie heute Abend nicht ins Bett und ich will sie von dem Mittagsschlaf wegbekommen, da sie ja bald in die Schule gehen wird.“ „Jou. Es wird alles gut gehen und ich werde auf alles Acht geben. Jetzt aber runter mit dir. Ni-sama wird sonst noch ungeduldig“, er schob den Blonden nach draußen und dann zur Treppe. Unten sahen beide schon, wie der Brünette hin und her tigerte. Katsuya musste zugeben, dass der Brünette gut aussah, doch das war eigentlich immer der Fall. Der CEO hatte nur maßgeschneiderte Kleidung. Und heute trug er einen maßgeschneiderten, schwarzen Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte. „Ni-sama, da ist er“, rief Mokuba, während sie beide die Treppe hinuntergingen. Ein kurzer Blick von dem Brünetten reichte, um den Blonden leicht rot werden zu lassen. Verdammte Markierung. Jedes Mal, wenn der Brünette ihn anschaute und zufrieden nickte, wurde dem Blonden ganz warm und er wurde etwas fröhlicher. „Du siehst passabel aus.“ „Passabel?“ „Ganz genau“, Seto grinste den Blonden an und streckte die Hand aus. „Bereit?“ „Klar, ich habe mein ganzes Leben nur auf diesen Moment gewartet“, erwiderte Katsuya und ergriff die Hand. Der Brünette verdrehte die Augen und zusammen machten sie sich auf den Weg zur Pressemitteilung und Liveübertragung. Sie fuhren mit der Limousine und Katsuya zwirbelte nervös seine Krawatte. Als sich eine Hand über seine legte schaute er auf und Seto schüttelte leicht den Kopf. „Du musst nicht nervös sein. Du wirst neben mir stehen, sonst nichts. Die Fragen werde ich beantworten.“ „Aber sieht das nicht seltsam aus?“ „Nicht wirklich. Ich bin so etwas gewöhnt und du nicht. Sie werden automatisch davon ausgehen, dass ich alles Regel. Außerdem bin ich der Alpha in der Beziehung, sie würden generell nur mir zuhören und glauben.“ „Na toll.“ „Lass es nicht an dich herankommen. Die Gesellschaft ist nun mal so.“ „Trotzdem. Ich bin auch ein normaler Mensch, halt nur ein Omega. Was ist daran so schlimm?“ „Hast du schon mal die Aufzeichnungen von früher gesehen? Dort werden viele Omegas erwähnt, die ihre Möglichkeit Kinder zu bekommen ausgenutzt haben. Haben sich damit bessere Positionen in der Gesellschaft erkauft oder erpresst. Außerdem haben viele die Pheromone ausgenutzt und Alphas dadurch ausgenutzt. Das ist noch in den Köpfen drin, weshalb ein Omega mit Vorsicht behandelt wird.“ „Das ist keine Vorsicht, sondern Diskriminierung!“ „Ich weiß. Jedoch kannst du es den Alphas nicht verübeln, dass sie so reagieren, wie sie reagieren. Auch wenn die heutige Situation anders ist als vor ein paar Jahrhunderten.“ „Und deswegen habt ihr das Recht Omegas so zu behandeln und auszunutzen? Sie zu vergewaltigen und dadurch ihr Leben zu verändern, wenn nicht sogar zerstören? Du hast Ayashi-san gehört. Einige Omegas werden durch die Bindung psychisch missbraucht!“ „Ich weiß.“ Sie verfielen in Schweigen und Katsuya fragte sich wieder einmal, wie er nur in diese Situation geraten war. Wäre sein Leben anders verlaufen, wenn er nicht als Omega geboren wäre? Oder nicht auf die Domino High gegangen wäre? Er schaute aus dem Fenster und sah die Gebäude von Domino an ihnen vorbeiziehen. Sie kamen ihrem Ziel immer näher, doch Katsuya wurde nicht nervöser. Der Wagen hielt und erst jetzt bemerkte er, dass Seto seine Hand bis jetzt umschlossen hatte. „Bereit?“ „Hab ich eine andere Wahl?“ „Nicht wirklich“, der Brünette schmunzelte. „Dann bin ich bereit.“ Seto stieg als erster aus, reichte Katsuya die Hand und half ihm beim Aussteigen. Er hatte gerade mal seinen Kopf nach draußen geschoben, da hörte er schon die ersten Kameras klicken. Jeder wollte der erste sein. Seto wartete bis er ganz ausgestiegen war und legte dann seinen rechten Arm um die Hüfte des Blonden. Leicht rot im Gesicht blickte der Blonde stur geradeaus und zusammen machten sie sich auf den Weg. Erst als sie in dem abgesperrten Bereich, welcher extra für sie beide eingeräumt wurde, waren, ließ die Anspannung in dem Blonden nach. „Und so was bist du gewohnt? Es hat noch nicht mal angefangen und ich würde am liebsten fertig sein“, jammerte Katsuya und ließ leicht die Schultern hängen. Seto schmunzelte nur und begab sich zu seinem Stuhl mit Spiegel. Er saß nicht mal eine Sekunde und schon kam eine junge Frau herangeeilt und begrüßte den Brünetten. Dann fing sie auch schon an Makeup aufzutragen und die Haare zu stylen. Katsuya beobachtete das Tun und staunte, als der Brünette fertig war. Obwohl so viel Make-Up aufgetragen wurde, sah er natürlich aus. „Bereit Darling?“, die Frau lächelte ihn an und verwirrt zeigte Katsuya mit seinem Finger auf sich. „Aber ja doch. Oder siehst du noch jemand anderen?“, sie lachte und schob ihn zu dem Stuhl, auf dem zuvor der Brünette saß. Sie öffnete kleine Dosen, griff nach Pinseln, Stifte und noch mehr. Katsuya wusste nicht, wie ihm geschah und als sie fertig und zufrieden zurücktrat, war er sprachlos. Sie hatte so viele verschiedene Sachen herausgesucht und genutzt und doch war alles sehr dezent aufgetragen. Und es sah alles sehr natürlich aus. Der Blonde drehte seinen Kopf zu beiden Seiten und blickte mit offenen Mund die Frau an. „Mund zu Darling, wir wollen doch nicht, dass sich die Fliegen darin verirren“, sie zwinkerte und schob mit ihrer Hand den Unterkiefer von dem Blonden sanft nach oben. Dieser wusste nicht was er machen sollte, doch bevor er überhaupt reagieren konnte, war die Frau auch schon wieder verschwunden. „Wer war das?“ „Meine Stylistin. Du glaubst doch wohl nicht, ich würde einfach so vor die Kamera treten. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was alles dadurch zum Vorschein kommt. Selbst die feinsten Narben können bei einer guten Kamera erkennbar sein“, Seto betrachtete sich im Spiegel und nickte zufrieden. Die Frau war ihr Geld wirklich wert. „Kaiba-sama? Wir wären bereit“, ein Mann mittleren Alters trat auf sie zu und wies ihnen den Weg nach draußen. Dort waren auf mehreren Stuhlreihen die Reporter verteilt. Ein Podium mit Mikrofon stand davor und Seto trat auf dieses zu. Katsuya wies man an, seitlich hinter dem Brünetten zu stehen. Noch in der Nähe aber so, dass die Reporter dennoch einen guten Blick auf ihn bekommen konnten. „Vielen Dank, dass Sie heute hier erschienen sind. Wie Sie alle sicherlich mitbekommen haben, wurden Bilder von mir und meinem Partner Jounouchi Katsuya veröffentlich. Ohne unsere Zustimmung. Wir waren sehr darauf bedacht, unsere Beziehung so gut es ging privat zu halten. Besonders da wir eine gemeinsame Tochter haben und wir uns um ihr Wohl sorgen. Außerdem sollte sie in einem normalen Umfeld aufwachsen.“ „Kaiba-sama, eine Frage. Stimmt es, dass Sie und der Omega Jounouchi Katsuya sich früher nicht verstanden haben?“, eine zierliche Reporterin war aufgesprungen, kaum, dass Seto zu ende gesprochen hatte. Innerlich fluchte der Blonde hinter dem Brünetten. Natürlich würde jemand kramen und versuchen alles von ihnen zu entdecken. „Ja, wir haben uns früher nicht sonderlich gut verstanden. Man konnte sogar sagen, dass wir Feinde waren. Doch wir haben schnell gemerkt, dass uns mehr verbindet als wir geglaubt hatten. Wir wollten unsere Ruhe haben, weshalb wir nichts an unserem öffentlichen Bild geändert hatten. Doch wir waren keine Feinde mehr.“ „Wie kamen Sie und der Omega dazu, ein Kind zusammen haben wollen? Sie waren doch recht jung und sicherlich mehr auf Ihre Firma bedacht, anstatt eine Familie zu gründen? Und warum haben Sie sich ihn ausgesucht?“ „Mir sind Kinder schon immer wichtig gewesen. Wie Sie alle sicherlich wissen, waren mein Bruder und ich Waisen, bevor wir von Kaiba Gozaburo adoptiert wurden. Allerdings kann ich versichern, dass die Erziehung dieses Mannes nicht dem entsprach, was gerne angenommen wurde. Dies ist auch einer der Gründe warum mir das Wohl von Kindern so am Herzen liegt. Sie können sicherlich verstehen, warum ich deshalb ein eigenes Kind haben wollte. Ja, ich möchte allen Kindern eine Freude verschaffen, weshalb ich auch Kaibaland erbaut habe, doch das Glück ein Vater sein zu können und zu wissen, dass das eigene Kind glücklich ist, war schon immer in gewisser Weise mein größter Traum. Zumindest wenn man mein Privatleben meint. Warum ich ausgerechnet Jounouchi Katsuya ausgewählt habe? Ganz einfach. Frauen haben mich noch nie interessiert und Katsuya kannte ich schon. In gewisser Weise war und ist er einer der Wenigen denen ich vertraue. Und gerade wenn es um mein eigenes Kind geht, brauche ich vertrauen in diese Person. Und dieses Vertrauen gibt er mir.“ Katsuya wurde rot. Die Worte waren schmeichelnd und der Blonde fragte sich, ob der Brünette sie auch so meinte. Vertraute er ihm wirklich? Blitze regneten auf sie beide ein, doch Katsuya hatte seinen Blick auf den Redner geheftet. Er blendete alles andere aus. Es war seltsam, den Brünetten so reden zu hören, doch konnte er sich daran gewöhnen. „Was sagen Sie zu der Vergangenheit des Omegas?“, ein älterer Mann sprach, machte sich jedoch nicht die Mühe aufzustehen. Er starrte dem CEO in die Augen und wartete geduldig auf die Antwort. Stift und Block lagen ruhig in seiner Hand. Der Mann neben ihm, wahrscheinlich sein Kollege, sprang auf und schaltete ein Aufnahmegerät ein und der Brünette konnte ein leichtes Zittern in den Händen erkennen. „Seine Vergangenheit ist vergangen. Wenn Sie darauf aus sind, dass Katsuya in seiner Jugend in einer Gang war, kann ich versichern, dass er keinerlei Kontakt mit möglichen Mitgliedern sowie Ex-Mitglieder hat.“ „Sind sie sich da sicher? Ich habe Gerüchte gehört, dass seine Familie mit der hiesigen Yakuza in Verbindung stehe“, das Grinsen, welches sich auf dem Gesicht des Mannes bildete, war furchteinflößend und Katsuya schluckte nervös. Er wusste, dass sein Vater schon immer gerne in Schwierigkeiten geriet, aber das er angeblich sogar Kontakt zur Yakuza hatte, überraschte ihn. Er hatte immer geglaubt, sein Vater würde das Geld einfach immer nur verjubeln. Doch wenn er es bei der Yakuza einsetzte, dann würde es einiges Erklären. Doch er bezweifelte es, sein Vater wäre nicht so dumm sich die Yakuza zum Feind zu machen. „Katsuya hat keinen Kontakt zu diesen Menschen. Soweit ich weiß, ist seine Mutter in Tokyo am Arbeiten und seine Schwester macht gerade ihren High School Abschluss. Was sein Vater macht, ist uns leider nicht bekannt, aber er zählt für Katsuya nicht mehr zur Familie“, er blickte den Reporter lange an, versuchte sich sein Gesicht einzuprägen. Etwas war ihm nicht geheuer, doch er konnte nicht sagen was es war. Doch bevor er sich darüber weiter Gedanken machen konnte, erhob sich der nächste Reporter. „Warum hat Ihre Tochter den Namen des Omegas angenommen? Es ist doch viel Sinnvoller, wenn Sie ihren Namen annimmt, als den von jemandem Unbekannten.“ „Warum haben Sie einen männlichen Omega ausgesucht?“ „Stimmt es, dass der Omega auch eine Beziehung zu dem Alpha Otogi Ryuji hat?“ „Hey!“, rief Katsuya aus. Er trat neben Seto und funkelte alle Reporter an. „Ich hab mir jetzt lange genug angehört, wie Sie über mich reden. Ich bin anwesend! Und nur, weil ich nicht reich bin, bin ich noch lange kein Niemand! Und Sie haben alle doch gar keine Ahnung. Wie wir in Bezug auf unsere Tochter entscheiden ist unsere Sache. Wir wollten sie und damit basta! Lass uns gehen, Seto. Die sind es nicht wert“, damit drehte er sich um und stampfte von der Bühne. Als er an Malik vorbeikam, sah er nur wie dieser ungläubig den Kopf schüttelte. Der Blonde hatte wohl den sorgfältig aufgestellten Plan umgeworfen. Hinter ihm konnte er die Schritte des CEO hören und erst als sie außer Sichtweite von allen waren, entspannte sich Katsuya. „Ich dachte, du wolltest nichts sagen?“ „Und ich dachte, sie würden mich alle ignorieren. Beziehungsweise nicht so über mich reden.“ „Das ignorieren fällt ihnen wohl genauso schwer, wie es mir immer schwer gefallen war“, der Brünette grinste und drückte die Schulter des Blonden leicht. „Möchtest du nach Hause?“ Ein knurren war zu hören und Katsuya wurde leicht rot. „Würde es dir was ausmachen, wenn wir erst noch was essen gehen würden?“ Seto lachte und führte den Blonden zu der Stelle, an der sie zuvor angekommen waren. Dort wartete bereits der Chauffeur und hielt ihnen die Tür auf. Bevor der Brünette zum Blonden einstieg, wechselte er noch ein paar Worte mit dem Fahrer. Dieser nickte und machte sich, sobald die Tür hinter Seto zufiel, daran selber einzusteigen und loszufahren. Katsuya beobachtete den Brünetten ganz genau. „Wusstest du das mit meinem Vater? Nein, warte. Bevor du antwortest, woher wusste du das alles? Ich habe dir nicht wirklich was erzählt, also nichts was nicht mit Ito in Verbindung steht“, skeptisch betrachtete er Seto, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. „Ich habe dich beobachten lassen. Und ich habe mit deiner Schwester geredet“, ungläubig vergrößerten sich die Augen des Blonden. „Ich dachte, sie hasst dich!“ „Hat sie auch. Und ich habe erst vor kurzem mit ihr gesprochen.“ Der Wagen hielt vor einem italienischen Restaurant an und ihnen wurde kurz darauf die Tür geöffnet. Katsuya betrachtete das Gebäude mit großen Augen. Es hatte einen einfachen und eher bürgerlichen Namen – ‚Papa Antonios Restaurante‘. Dieser Name entstammte noch der Zeit, als der Eigentümer gerade erst das Restaurant eröffnet hatte. Mittlerweile war es ein sehr teures Lokal und nur die gehobene Schicht Dominos kam hierher um eine Mahlzeit zu essen. Katsuya hatte schon immer davon geträumt gehabt hier essen gehen zu können, doch bisher hatte er nie das Geld gehabt. Nicht mal, um alleine hier her zu kommen. „Kommst du?“, braune Augen fanden blaue und Katsuya eilte zu dem Brünetten. „Wir gehen wirklich hier essen?“, Seto grinste. Der Blonde benahm sich gerade wie ein kleines Kind, welches genau das bekam, was es wollte. Er nickte und Katsuya konnte nicht anders, als den CEO zu umarmen. Seto versteifte sich kurz, doch der Blonde bekam das gar nicht mit. Dieser hatte sich schon wieder dem Gebäude zugewandt und eilte auf die Tür zu. Es war rustikal eingerichtet und hatte einen gewissen italienischen Flair. „Guten Tag der Herr“, wurde der Blonde begrüßt und Katsuya verbeugte sich schnell. Dann spürte er die Präsenz von Seto hinter sich und er trat zur Seite. „Guten Tag. Wir würden gerne zu zweit essen. Diskret wenn das möglich ist.“ „Natürlich Kaiba-sama. Bitte folgen Sie mir“, sie folgten dem Mann und wurden an einen Tisch in der hintersten Ecke geführt. Der Tisch war durch ein Terrarium mit einer Schlange verdeckt. Begeistert beobachtete der Blonde die Schlange. Diese lag faul unter einem Heizstrahler und ab und zu sah man ihre Zunge herauskommen. „Bist du noch anwesend?“, schmunzelnd konnte der Brünette den Blonden nur beobachten. Nie hätte er gedacht, dass er einmal mit diesem in einem Restaurant zusammen an einem Tisch sitzen würde. „Ja, alles bestens. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir hier sind. Wir müssen unbedingt mit Ito einmal hierher. Sie wird es lieben. Mokuba und Shi-chan kommen auch mit“, Katsuya brabbelte nur so daher und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Möchtest du was wegen den Gerüchten zu deinem Vater machen?“, er wusste, dass er damit die Laune des Blonden runter ziehen würde, doch er wollte mit ihm über Möglichkeiten sprechen, die eventuell. „Nein. Ich glaube nicht, dass er so ein Idiot ist, dass diese Gerüchte war wären. Und wirklich in Kontakt war ich mit ihm nicht mehr, seitdem ich ausgezogen bin. Aber das weißt du ja bereits“, er zuckte mit den Achseln und starrte in die Karte. Er konnte sich nicht wirklich entscheiden was er essen sollte. ~ „Du bist sicher, dass ich nicht reinkommen muss?“ „Seto, ich will nur ein paar Sachen holen. Außerdem wohne ich eigentlich noch immer hier. Wir werden nur ein paar Tage bei dir wohnen, bis sich alles wieder gelegt hat.“ „Du weißt schon, dass du gerade dann wieder alles aufwirbeln wirst?“ Seto schmunzelte und Katsuya verdrehte die Augen. Dann schloss er die Autotür und stiefelte zu dem Gebäude. Er brauchte seine Unterlagen zu seinem Studium, sonst würde er wohl die nächste Prüfung versemmeln. Summend betrat er den Fahrstuhl und drückte die Taste für seine Etage. Nach kurzer Zeit ertönte ein leiser Ton, welches ihm ansagte, dass er angekommen war. Die Türen öffneten sich und er trat auf den Flur, eine Hand in seiner Hosentasche, die andere spielte mit seinem Schlüsselbund. Es war erstaunlich, wie schnell sich alles gewandelt hatte. Und er konnte noch immer nicht glauben, dass Seto und er auf eine freundschaftliche Basis gekommen waren. Es mag zwar nur ein paar Tage her sein, doch nachdem er diese die gesamte Zeit bei den Kaibas verbracht hatte, hatte er eine völlig andere Seite von dem CEO kennengelernt. Dieser war fürsorglich und ein richtiger Familienmensch geworden. Die Kälte und Arroganz war in den vier Wänden nur selten zum Vorschein gekommen. Besonders bei Ito schien der Brünette aufzublühen und selbst das hatte er außerhalb noch nie gesehen. Katsuya grinste leicht. Ein leises Klirren ließ ihn allerdings aufhorchen und er verlangsamte seine Schritte. Doch nichts weiter war zu hören. Er erreichte seine Tür und blieb verwirrt stehen. Die Tür war leicht angelehnt und leise Stimmen drangen auf den Flur. Vorsichtig drückte er die Tür auf und spähte in die Wohnung. Dort lagen einige Unterlagen und andere Gegenstände verteilt auf den Boden. Vorsichtig trat er ein und presste sich an die Wand. Er musste nur zu der Garderobe ein paar Schritte weiter vorne hinkommen und dort in eine der alten Jacken greifen. Er wusste, dass er dort noch ein Messer versteckt hatte. Er erreichte die Stelle, griff in die Jacke und umfasste das kühle Metall. Dann hörte er Schritte hinter sich. „Scheiße!“ „Was zum-?!“, der Blonde wirbelte herum und starrte mit großen Augen auf die Person vor ihm, das Messer glitt aus seiner Hand. „To-san?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)