You changed my life von Tsumikara ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Katsuya schloss die Tür auf und lauschte in die Wohnung. Der Fernseher war leise zu hören, doch ansonsten war es still in der Wohnung. Er zog sich die Schuhe aus, stellte sie ordentlich weg, schlüpfte in seine Hausschuhe und ging ins Wohnzimmer. Dort saß Ryuuji und las ein Buch, während im Fernsehen einer der Filme ‚In einem Land vor unserer Zeit‘ lief. Las Katsuya näher trat konnte er sehen, dass Ito neben dem Schwarzhaarigen lag und friedlich schlief. „Hey“, flüsterte Katsuya und Ryuuji blickte auf. „Selber hey“, er grinste und legte das Buch zur Seite. „Und hast du Kaiba ordentlich den Marsch geblasen?“, Katsuya lachte leise. „Ich wollte, aber es ist nicht ganz so gelaufen, wie ich gedacht hatte.“, Ryuuji zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Er hat sich zwei Mal entschuldigt. Und zugegeben, dass er es vergessen hatte“, erklärte Katsuya und mit einem weiteren Seufzen setzte er sich in den Sessel. Der CEO tätschelte mitfühlend die Hand des Blonden. Sie saßen schweigend da und hingen ihren Gedanken nach. „Wie läuft es mit der Jobsuche?“, brach Ryuuji die Stille und Katsuya seufzte wiedermal. Er sollte sich wohl echt was überlegen und handeln, er seufzte zu viel. „Bisher habe ich kein Glück, aber es ist ja auch erst eine Woche um. Das wird schon“, er grinste und Ryuuji schüttelte nur den Kopf. Er verabschiedete sich und verschwand. Katsuya genoss die Stille und lauschte den leisen Atem von Ito. Dann streckte er sich, hob Ito vorsichtig hoch und brachte sie in ihr Bett. Katsuya blieb noch einige Sekunden bei ihr am Bett stehen, bevor er sich hinunterbeugte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. Lächelnd schloss er hinter sich die Tür und setzte sich auf das Sofa. Er schaltete durch die Programme und blieb bei einem Spielfilm hängen, der ihn aber schnell langweilte. Weshalb er sich seinen Laptop schnappte und ein wenig nach einem Arbeitsplatz suchte. „Warum sucht jeder erst für in ein paar Monaten?“, murmelte er und klickte die nächste Ausschreibung an. So verbrachte er eine Stunde bis ihn ein Klopfen an der Tür aufhorchen ließ. Schnell stellte er den Laptop zur Seite und eilte zur Haustür. Doch als er die Tür geöffnet und auf den Flur starrte, war dort niemand zu sehen. Verwirrt kratzte er sich am Hinterkopf und schloss die Tür wieder. ~ Es vergingen einige Tage, in denen sich das Phänomen wiederholte. Gerade klopfte es wieder an der Tür und Katsuya raufte sich die Haare. Mit schnellen Schritten war er an der Tür, riss sie auf und brüllte: „Was soll der Scheiß?!“ Verdutzt blickten ihn violette Augen an und Yuugi trat vorsichtig einen Schritt zurück und hob abwehrend die Arme. „Jou-kun?“ „Yuugi!“ Sie starrten sich beide erschrocken an, bevor der Blonde rot anlief und eilig dem kleineren Platz zum Eintreten machte. Schmunzelnd trat Yuugi ein und zog seine Schuhe sowie seine Jacke aus. „Sorry, Yuugi. Ich wollte dich nicht anschreien, aber ich habe in den letzten Tagen einen Spaßvogel, der meint, er müsse an meine Tür klopfen und abhauen“, erklärte der Blonde und zog eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank. Dankend nahm Yuugi diese entgegen und setzte sich auf das Sofa „Er haut immer ab?“ Katsuya nickte und setzte sich neben ihn. Es war ziemlich ruhig, da Ito noch in der Vorschule und Shizuka in die Bibliothek zum Lernen gefahren war. „Ich wollte dich mal was fragen Yuugi.“ „Du Katsuya…“ Sie unterbrachen sich und grinsten einander an. „Erst du Yuugi“, Katsuya ließ seinem besten Freund den Vortritt und dieser wurde etwas rot. Nervös nestelte er an einem Faden an seinem Pullover. Irritiert zog der Blonde eine Augenbraue hoch und setzte mit angezogenen Beinen auf das Sofa, um Yuugi besser anschauen zu können. Dieser seufzte leicht und lehnte sich an die Lehne zurück. „Wie ist es eigentlich Schwanger zu sein?“, fragte der Bunthaarige leise und Katsuya zog die andere Augenbraue auch nach oben. „Warum fragst du?“ „Nun ja…weißt du noch, wie an deinem Geburtstag Anzu nicht dabei war?“, ein Nicken bejahte die Frage von Yuugi. „Ihr ging es da nicht sonderlich gut und sie war beim Arzt am nächsten Tag. Und…sie…ist Schwanger“, brachte Yuugi hervor und lachte leicht nervös. Katsuya saß stocksteif auf dem Sofa und starrte Yuugi nur an. Es dauerte etwas, aber langsam sickerte die Information, die der Blonde soeben erhalten hatte durch. „Das ist ja Wahnsinn!“, rief der Blonde plötzlich und stürzte sich auf den Kleineren. Dabei fielen sie beide auf das Sofa und Katsuya wuschelte Yuugi durch die Haare. Beide lachten und Yuugi fiel sichtlich ein Stein vom Herzen. „Jetzt erzähl aber mal, wie ist es Schwanger zu sein“, brachte er hervor und Katsuya lächelte sanft. „Es ist schwer zu beschreiben. Bei mir war es gemischt. Ich war unglaublich wütend auf Kaiba, aber zeitgleich auch wahnsinnig aufgeregt. Ich hatte Angst, wollte das es vorbei ist, aber war froh diese Gefühle erleben zu können. Im Grunde war ich zum Schluss sogar dankbar, dass Kaiba getan hat, was er getan hat“, Katsuya blickte auf einen undefinierbaren Fleck und sein Lächeln wurde größer. Yuugi nickte nur und lächelte selbst leicht. „Wir haben über Kinder geredet und wollten eigentlich noch keine. Erst nach der Hochzeit. Doch jetzt…Ich weiß nicht. Mich macht der Gedanke, so früh Vater zu werden angst. Und Anzu scheint auch nervös zu sein.“ „Das ist vollkommen normal. Ich war am Anfang so geschockt, dass ich mich in der Arztpraxis übergeben habe“, Katsuya wurde leicht rot, als er daran zurückdachte. Ayashi-san hatte ihm beigestanden und ihm durch die gesamte Zeit geholfen. Er war einer der Gründe, warum er die Schwangerschaft und die Geburt überstanden hatte. „Hattest du jemals darüber nachgedacht, Ito nicht zu haben?“, vorsichtig fragte Yuugi nach, er wollte immerhin den Blonden nicht verärgern. Doch dieser grinste ihn nur an. „Nein.“ Verblüfft blickten violette Augen und Bernsteinfarbene. „Für mich war Ito schon seit der Zeugung ein Mensch und auch wenn ich früher in einer Gang war und nicht stolz auf die Sachen bin, die ich zu der Zeit getan hab, habe ich es nie über mich gebracht einen Menschen zu töten. Verletzen, ja. Aber mehr auch nicht“, erklärte der Blonde und Yuugi nickte verstehend. Er wusste, dass Katsuya austeilen konnte, wenn es denn sein musste. Aber er schätzte das Leben zu sehr, als das er jemals ein Leben beenden könnte. „Du wolltest mich auch etwas fragen“, begann Yuugi und Katsuya lief komplett rot an. Er hatte es bisher nicht geschafft zu fragen, wie er nach Hause gekommen war. „Was ist an meinem Geburtstag passiert? Und wie bin ich nach Hause gekommen?“ Yuugi konnte nicht anders als zu lachen. Leicht empört stemmte der Blonde seine Hände in die Hüfte und starrte seinen Freund an. „Du hast mit Kaiba-kun getrunken. Ziemlich viel. Ich glaube, du hast ihn sogar versucht zu küssen. Oder er dich. So genau konnte ich das nicht sagen. Ansonsten ist nichts passiert. Ich habe dich nach Hause und in dein Bett gebracht“, Yuugi lachte noch immer und Katsuya blickte ihn geschockt an. Er wollte Kaiba küssen?! „Keine Sorge. Es ist nichts passiert. Ihr beide wart zu betrunken, um es hinzubekommen oder wirklich zu merken“, er zwinkerte dem Blonden zu. „Wenn du mich nach Hause gebracht hast. Warum war ich dann bitte nackt?“, fragte der Blonde nach und Yuugi prustete wieder los. Katsuya konnte die Röte nicht verhindern und blickte beschämt auf seine Hände. „Du warst so betrunken, dass du, sobald du in deinem Bett lagst, deine Unterwäsche ausgezogen hast. Unter der Decke“, beruhigte der Bunthaarige ihn und Katsuya wusste nicht, ob er jetzt erleichtert sein oder im Boden versinken sollte. „Hey, mach dir nichts draus. Kaiba-kun hat es bisher immer geschafft, jemanden abzufüllen. Mich hatte er auch schon.“ „Du weißt schon, dass sich das anhört, als hättest du die Beine breit gemacht.“ „Jou-kun! Kaiba-kun ist nicht so einer“, Yuugi lief rot an. „Woher willst du das wissen?“ „Nachdem Kaiba-kun wieder aufgetaucht war, haben wir ihn besucht. Er hatte sich verändert, zum Besseren. Wir wollten dich auch einladen oder besuchen, aber wir wussten nicht wie oder wo du wohnst. Und als wir dann Shizuka eines Tages getroffen hatten, meinte sie nur, dass wir gerne kommen könnten, jedoch müsste Kaiba-kun wegbleiben. Wir waren ziemlich erstaunt. Deine Schwester hatte richtig ihre Krallen ausgefahren und ich hätte schwören können, dass sie auf Kaiba-kun losgegangen wäre, wenn wir nicht in der Öffentlichkeit gewesen wären“, Yuugi schmunzelte leicht, als er an die fuchsteufelswilde Shizuka dachte. „Ihr kamt aber nicht“, die Stimme des Blonden war leise und traurig und sofort wich das Schmunzeln von Yuugis Gesicht. Ja, sie waren ihn niemals besuchen gegangen. „Shizuka wollte uns die Adresse mitteilen, aber Kaiba-kun hatte auf ihren Kommentar nur gemeint, wenn er kommen wollte, würde er kommen. Wobei er noch sagte, er wüsste nicht, warum er einen Versager besuchen sollte“, das Zucken entging Yuugi nicht. „Daraufhin hat sich deine Schwester nur umgedreht und ist verschwunden. Keiner konnte zu dem Zeitpunkt etwas machen, wir waren alle etwas geschockt. Selbst Kaiba-kun hatte nicht damit gerechnet.“ „Warum habt ihr eigentlich Zeit mit ihm verbracht?“, Katsuya klang noch immer etwas angeschlagen, doch er versuchte normal zu wirken. Doch er wusste auch, dass er miserabel darin war, wenn es um Kaiba und ihn ging. Selbst die Vergangenheit belastete ihn dank der Markierung. „Er war im Jenseits, wenn man es denn so nennen kann, und hat Atemu gesehen“, flüsterte Yuugi und Katsuya zog überraschend die Luft ein. „Das hat ihn anscheinend verändert. Und Mokuba sagte, dass Kaiba-kun anders die ersten Wochen war, nachdem er wieder aufgewacht war“, erklärte Yuugi, bekam aber nur ein ungläubiges Schnauben. „Als ob Kaiba sich verändert würde“, er spürte den Stich, doch ignorierte ihn. Er hatte es lange ausgehalten, normal zu sein und nur, weil Kaiba jetzt wieder in seinem Leben war, würde er es nicht ändern. „Jou-kun, er hat sich wirklich verändert. Du musst es doch an deinem Geburtstag gemerkt haben. Er war viel gelassener und freundlicher.“ „So war er im Club. Davor war er ein Arschloch“, beschwerte sich der Blonde und verschränkte die Arme. Yuugi konnte sich gut vorstellen, dass Kaiba seine arrogante Art in der Öffentlichkeit zeigte. Weshalb er sich sicher war, dass er das nur war, weil es eben die Öffentlichkeit war. „Hast du mit ihm schon mal darüber geredet?“ „Warum sollte ich es?! Als ob er mich für voll nehmen würde! Für ihn bin ich doch nur ein Spielzeug!“, Katsuya brüllte am Ende und unterdrückte die Tränen. Dabei biss er sich auf die Unterlippe, um nicht aufzuschluchzen. Er hasste es. Er hasste es sosehr und doch konnte er nichts ändern. Selbst wenn die Markierung aufgehoben werden würde, wäre der Schmerz unerträglich. Tief atmete er durch und versucht sich zu beruhigen. Er wollte nicht herumschreien. „Tut mir Leid Yuugi“, murmelte er und Yuugi nickte. Er hatte ein solches Verhalten noch nie bei dem Blonden gesehen und wusste nicht was er machen sollte. „Versuch einfach mit ihm zu reden, ja? Und glaub mir, er hat sich geändert“, sanft drückte der kleinere das Knie des Blonden und lächelte ihn an. Katsuya erwiderte das Lächeln. Nach kurzer Zeit verabschiedete sich Yuugi und Katsuya begleitete ihn zur Tür. Der Blonde atmete erleichtert auf und lehnte sich an die Wohnungstür. Er wusste selbst nicht, was in ihn gefahren war. Warum mussten seine Emotionen auch immer dann verrückt spielen, wenn es gerade am unpassendsten war? Er stieß sich von der Tür ab und wollte weiter nach einem Job suchen, beschloss dann jedoch seine Unterlagen zum Studium herauszusuchen und diese zu lernen. Bald standen Praktika an und er wollte noch einmal die typischsten Fälle durchgehen, die ihm unterlaufen konnten. Danach müsste er noch einen Anzug besorgen, da man von ihm einen sauberen Auftritt verlangte. Es hatte ihn wirklich Zeit und Nerven gekostet, seinen Praktikumsplatz beim Jugendamt zu sichern. Besonders nachdem er es geschafft hatte, in die Abteilung zu kommen, in die er wollte: die Problemfälle. Alleine bei dem Gedanken schnaubte er und verdrehte die Augen. Bis vor einigen Jahren war er selber ein ‚Problemfall‘, wie die Sozialarbeiter immer sagten. Doch er würde nicht so werden. Er wollte den Kindern und Jugendlichen helfen, aus dem Loch zu kommen, in dem sie waren. Wollte ihnen helfen, eine Chance zu bekommen, nach der sie sich sehnten. Und egal wie sehr man ihn davon abbringen wollte, er würde es durchziehen. Er grinste und mit Elan setzte er sich an die ganzen Texte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)