Dragon Bond von Jayle (Die Legende der Drachenzähmer) ================================================================================ 15. Kapitel ----------- Hayate...«, knirschte Nobu mit seinem Kiefer. Das war vollkommen unmöglich. Sein Bruder starb vor vielen Jahren…. Und dennoch starrte er in Augen, die den seinen glichen. Dazu die Hellblauen Haare, die seiner Mutter gehören könnten. Der Jüngere grinste süffisant »Na, hast du deinen kleinen Bruder nun doch wiedererkannt?« Auf diese Frage bekam er statt einer Antwort, lediglich einen starren Blick, der ihn zum schmunzeln brachte. »Was erwarte ich auch? Ihr habt mich ja schließlich damals eiskalt meinem Schicksal überlassen.« »Das ist nicht wahr! Wir haben Tage und Wochenlang nach dir gesucht! Wir dachten, unsere Feinde hätten dich umgebracht!«, stellte Nobu richtig. Zumindest seine Sicht der Dinge. Leider musste er schnell erkennen, dass sein kleiner Bruder scheinbar einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Schließlich war er damals erst ein paar Jahre alt. Aber weshalb ausgerechnet Hayate? Was hatte Dragon Eye davon?   Nobu stutzte, als Hayates Blick an ihm vorbei zu gehen schien, weshalb er jenem mit seinen Augen folgte und direkt auf Misaki blickte. Ihm schwante schlimmes, weshalb er seine Aufmerksamkeit wütend auf Hayate richtete, der ihm sofort entgegen grinste. »Nur über meine Leiche.« »Lässt sich einrichten, großer Bruder.« Nobu weitete seine Augen, als der Schatten seines Bruders plötzlich die Form eines Drachen annahm. Sollte das bedeuten, sein Bruder hatte ebenfalls die Kräfte eines Drachen bekommen? Haben sie ihn deswegen damals entführt? »Da staunst du, was? Sich diese Kräfte anzueignen war qualvoll und langwierig. Aber es hat sich gelohnt. Der Finsternisdrache war schließlich nicht von schlechten Eltern.«, prahlte Hayate. »Das interessiert mich nicht die Bohne.«, entgegnete Nobu. »Wundert mich nicht, ich habe dich damals schließlich auch nicht interessiert… Obwohl damals nicht ganz korrekt ist.«, gab der Jüngere zu bedenken. Nobu seufzte und richtete sich auf, bevor er seine roten Augen starr auf die seines Gegenübers richtete. »Stella war nur ein Lockmittel, richtig? Du hast dafür gesorgt, dass wir das Werbeplakat sehen. War immerhin nicht schwer zu erraten, dass Natsu darauf reagieren würde.« Hayate lachte höhnisch auf »Korrekt. Dieser Jungdrache ist uns gleich. Aber… Ihre Bindung zu Misaki interessiert uns. Schließlich wäre es praktisch jemanden auf unserer Seite zu haben, der Drachen zähmen kann.« »Denkt ihr tatsächlich, das würde Misaki für euch tun?« »Mit dem passenden Druckmittel sicher.« Nobu weitete seine Augen etwas, als der Schatten die Drachenform aufgab, an ihm vorbei schnellte und Lucy umwickelte. In Natsus Augen spiegelte sich sofort Zorn wider, doch er kam einfach nicht an Lucy heran. Diese verdammten Schatten ließen ihn nicht. Sie schleuderten ihn immer wieder zurück. Und wie sollte man überhaupt etwas angreifen, dass im Boden oder an den Wänden verschwinden konnte, wie es ihm passte?   Misaki beobachtete diese Szene verzweifelt. Lucy wirkte, als bekäme sie immer weniger Luft. Sie begann zwischendurch schon zu röcheln. Misaki richtete ihre onyxfarbenen Augen auf Hayate, der ihr amüsiert zulächelte. »Und Misaki, was denkst du? Kommst du mit mir?« Die Angesprochene ballte eine Faust und Hayate dachte gewonnen zu haben, doch dann wurden seine Augen größer. Weshalb lächelte Misaki plötzlich? »Denkst du, ich bin völlig bescheuert? Ein Schatten hat eine ganz bestimmte Schwäche. Er kann ohne Licht nicht existieren. Und wenn es zu viel davon gibt, eben sowenig.« Hayate stockte, als er Stellas Schatten über sich hinweg schweben sah. Sofort richtete er seine Augen auf das Drachenjunges »Verflucht!« Doch bevor er noch etwas unternehmen konnte, ließ Stella ein helles Licht über Lucy erscheinen, was seine Schatten schlagartig erlöschen ließ. Anschließend landete das Drachenjunges neben der Stellargeistmagierin und richtete ihre hellgelben Augen wütend auf Hayate. Natsu verweilte an seinem Standort, ein paar Meter von den Beiden entfernt. Er prüfte kurz Lucys Zustand mit seinen Augen, bevor er jene auf Misaki und letztlich Hayate richtete. »Wenn ich mich recht entsinne, war mir doch so, dass ihr Misaki bei unserem letzten Aufeinandertreffen umbringen wolltet, oder nicht?« Der Angesprochene schmunzelte süffisant »Pläne ändern sich.« Seine roten Augen wanderten zu der Drachenzähmerin. »Immerhin ist sie in der Lage, Drachen zu zähmen. Was sie entweder zu unserer Erzfeindin oder besten Freundin machen kann.«   »Niemals.« Hayate stutzte und sah zu Misaki, welche ihre dunklen Augen verärgert und verzweifelt zugleich auf ihm ruhen ließ. »Niemals werde ich mich Dragon Eye anschließen. Euch ist es zu verdanken, dass alles den Bach runtergeht. Ihr habt viele Menschen auf dem Gewissen, die mir und meinen Freunden viel bedeutet haben.« Misaki hielt inne, während ihre eine Hand eine Faust ballte. Für einen kurzen Augenblick ließ sie ihren Blick sinken, bevor sie jenen wieder direkt auf Hayate richtete. »Ihr werdet euer handeln bereuen. Es war euer Fehler, meinen Vater vor meinen Augen sterben zu lassen. Und mir damit einen sehr wichtigen Menschen und meiner Mutter die Liebe ihres Lebens zu nehmen. Das werde ich euch niemals verzeihen.« Nobu ließ seine Augen schweigend auf Misaki ruhen. Er kannte diesen Blick. Immerhin verachtete sie selten Menschen. Aber wenn sie es tat, hatte dies einen verständlichen Grund. Sie versuchte zwar immer stark und standhaft zu bleiben, aber das Ableben ihres Vaters hinterließ ein tiefes Loch in ihrem Herzen. So wie der seines eigenen in seinem. In der Zukunft blieben zu viele Krater, in den Herzen der Überlebenden zurück. Jeder hatte sein Kreuz zu tragen. Ob man wollte, oder nicht. Er schloss seine Augen bedacht und atmete einmal tief durch. Anschließend richtete er seinen Blick auf seinen kleinen Bruder. Auch wenn er dies nicht aussprechen würde, blieb es leider eine Tatsache. Dragon Eye hatte seinen Bruder zu einem verkorksten, jungen Mann heranwachsen lassen.   »Ihr lasst euch alle einfach von unnützen Dingen und Gefühlen aufhalten.«, höhnte Hayate. Er sah fragend zu Natsu, der ein abfälliges Geräusch von sich gab. »Willst du etwas sagen, Drachentöter?« Jener grinste abwertend »Nur, dass ihr verdammt armselige Geschöpfe seid, wenn ihr so denkt.« »Tz. Haben euch diese Gefühle jemals weiter gebracht und andere Dinge zugefügt, als letztlich Schmerzhaft zu enden?« »Sicher.«, lächelte Natsu überzeugt, was Hayate negativ aufstieß. »Ach ja? Und was bitte?« »Freunde. Familie. Liebe.«, entgegnete Natsu gerade heraus. »Es ist nie einfach, aber es lohnt sich dafür zu kämpfen.«, hob er zuversichtlich grinsend seine entflammte Faust. Hayate knirschte mit seinem Kiefer, bevor er im Augenwinkel etwas funkelndes bemerkte, was sich beim genaueren hinsehen, als herabsinkende Träne, auf Misakis Gesicht heraus stellte. Und trotz dieser stummen Träne, trug sie ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen? Daraufhin forderte Nobu seine Aufmerksamkeit, da dieser begann zu sprechen. »Du hättest wissen müssen, dass es ein Fehler ist, sich Fairy Tail als Feind zu machen.« »Das sehe ich anders.«, entgegnete Hayate schlicht. »Es ist besser, wenn die Drachen von uns kontrolliert, an die Herrschaft kommen. Damit wird dann endlich die Spreu vom Weizen getrennt.« »Das ist also euer Plan?«, hob Nobu skeptisch eine Braue »Dir ist bewusst, dass Drachen eigensinnige Wesen sind?« »Sicher. Aber wie jedes andere Wesen auch, lassen sie sich manipulieren.« »Mit diesem Wahnsinn nehmt ihr in Kauf, die gesamte Menschheit auszulöschen, ist euch das bewusst?« »Es reicht vollkommen, wenn die Mitglieder von Dragon Eye bestehen bleiben. Wir werden eine Welt schaffen, in der nur Menschen überleben, die Kräftemäßig mit den Drachen mithalten können. So gibt es für das zusammenleben keinerlei Probleme.« »Hörst du dir eigentlich selbst zu? Das ist krank.«, meinte Nobu unverständlich. Sein Bruder hingegen, zuckte mit den Schultern »Aber im Prinzip doch auch das, was ihr wollt, oder nicht?« »Sicher, aber nicht auf diese barbarische Art und Weise. Es gibt auch ein miteinander, wenn alle sich respektieren.« Hayate lachte höhnisch auf »Das hat damals schon nicht funktioniert. Also wird sich das vermutlich auch nicht ändern.«   »Das stimmt so nicht!« Alle Aufmerksamkeit lag nun auf Stella, die sich aufgerichtete, da sie bis eben neben Lucy saß. Ihre hellgelben Augen sahen traurig in die Runde »Wenn jeder die Existenz des anderen akzeptiert und toleriert, können wir problemlos zusammen leben!« Sie schüttelte ihren Kopf »Sicher gibt es immer schwarze Schafe, aber das ist doch vollkommen normal!« Zum Schluss richtete sie ihren Blick auf Misaki und lächelte etwas »Denn ich mag die Menschen sehr gerne. Viele von ihnen sind meine Freunde geworden.« Nun gehörte Hayate wieder die komplette Aufmerksamkeit, da er genervt seufzte. »Das sind doch nur Träumereien eines kleinen Drachenmädchens, weil Mama und Papa nicht bei ihr sind.« »Das stimmt nicht!«, entgegnete Stella mürrisch. Sie blinzelte, als Hayate gelangweilt mit seiner Hand fächerte. »Wie dem auch sei. Mir dauert all das hier schon viel zu lange.« Er lenkte seine roten Augen auf Misaki »Wir werden dir noch etwas Bedenkzeit einräumen. Entweder du wirst ein Teil von Dragon Eye, oder wir bringen eine gewisse Stellargeistmagierin unter die Erde und lösen damit gleich mehrere Probleme. Deine Existenz kann uns so nicht mehr gefährlich werden, eben sowenig wie ihre Stellargeister.« »Wir werden sie einfach beschützen.«, mischte sich Nobu ein, allerdings bereitete ihm das merkwürdige Schmunzeln seines Bruders Unbehagen. »Möglich. Aber was ist mit den Anderen? Willst du mit ansehen, wie sich alle nach und nach auflösen?« Auf Hayates Lippen breitete sich ein süffisantes Lächeln aus, während die Augen seines Bruders größer wurden. »Das würde für dich Selbstmord bedeuten.« »Natürlich nicht. Du und Sanae dürftet all das mit ansehen, während die Beiden weggesperrt werden würden.« Hayate zuckte unschuldig mit seinen Schultern »Misaki hat die Wahl. Entweder sie kommt mit zu uns, oder Dragon Eye erfährt die Wahrheit über euch und handelt entsprechen.« Nobu stutzte. Dragon Eye wusste noch gar nichts über ihre wahre Herkunft? Weshalb verschwieg sein kleiner Bruder ihnen dieses wichtige Detail?   »Du laberst ganz schön viel Müll, weißt du das eigentlich?«, säuberte sich Natsu symbolisch sein Ohr mit seinem kleinen Finger. »Deine Drohungen kannst du dir sonst wo hinschieben. Denn ich wiederhole mich gerne noch einmal.« Er fixierte Hayate starr mit seinen onyxfarbenen Augen »Niemand von uns wird sterben, solange wir in der Lage sind, das zu verhindern. Unterschätze uns nicht.« Der Jüngere erwiderte seinen Blick stumm. Anschließend sah er zu Misaki, die einen ähnlichen Ausdruck besaß. Ein interessiertes Schmunzeln zierte seine Mundwinkel »Wie kann man nur so dämlich sein? Damit unterschreibt ihr euer Todesurteil. Wenn Misaki einfach…« »Spare dir den Atem.«, unterbrach Natsu Hayate, der ihn etwas irritiert betrachtete. »Misaki gehört zu uns, wie all die anderen Fairy Tail Mitglieder auch. Was bedeutet, dass sie auch genau wie diese, von allen beschützt wird.« Zorn flackerte in Natsus dunklen Augen auf »Also versucht uns doch dem Erdboden gleichzumachen, wenn ihr so darauf erpicht seid, geschlagen zu werden.« Hayates Augen weiteten sich etwas. Nobu beobachtete diese Reaktion nachdenklich. Ob es den Jüngeren überraschte, dass sie trotz allem so sehr zusammen hielten? Oder aber, wurden ihm falsche und verdrehte Geschichten über Fairy Tail erzählt? Das würde vermutlich nur die Zeit zeigen. Aber eventuell war sein Bruder doch noch nicht ganz verloren.   Hayate spottete lachend »Wie dumm seid ihr eigentlich? Alle Probleme wären gelöst, wenn ihr uns Misaki überlasst. Ihr würdet verschont werden.« »Wer garantiert uns das denn? Und selbst wenn, würde keiner von uns das hinnehmen, im Wissen, Misaki dafür geopfert zu haben.«, lenkte Lucy ein. »Ihr habt sie doch echt nicht mehr alle. Wie kann man so stur sein?«, verstand Hayate nicht. »Das wirst du nicht verstehen, da man dir scheinbar nie derartige Gefühle beigebracht oder gezeigt hat.«, lächelte Lucy traurig. Kurz darauf bestätigte sich ihre Aussage, da Hayates Reaktion ihn verriet. »Schwachsinn. Solche Gefühle sind unnütz und verursachen ohnehin nur Schmerz und Leid. Was zählt ist die Stärke zu überleben.« Doch bevor noch einer der Anwesenden darauf reagieren konnte, tauchte neben Hayate ein ‚Bekannter‘ auf. Das Dragon Eye Mitglied, mit den Kräften des Diamantendrachen. »Diamond?« »Was treibst du denn so lange hier? Du solltest lediglich überprüfen, ob hier wirklich ein Drache gefangen gehalten wird und wenn ja, mitbringen.«, meinte der Ältere. Ohne auf die Antwort des Angesprochenen abzuwarten, richtete er seinen Blick auf die Anderen und stoppte bei Stella. »Ah, da ist ja das Drachenjunges.«, er ließ seinen Blick schweifen »Und gegen die paar Magier bist du nicht in der Lage, alleine anzukommen? Bei deinen Fähigkeiten? Enttäuschend.« »Mach mal halblang.«, knurrte Hayate »Das hat alles seine Gründe.« »Die da wären?« »Nerv nicht! Ich erkläre dir das später. Lass uns erst einmal verschwinden.« »So? Nagut. Gehen wir.«, stimmte Diamond nickend zu, sah allerdings noch einmal in die Runde und hob seine Hand. »Aber wir lassen noch ein paar unserer Freunde hier.« Nachdem er das aussprach, stiegen mehrere der verschieden großen Drachen dem Boden empor. Anschließend verschwand er zusammen mit Hayate.   Keiner der Zurückgelassenen verstand recht, was da gerade passierte. Nur, dass sie jetzt wirklich Probleme hatten. Denn dieser Diamond hinterließ ihnen ein paar mehr dieser komischen Drachen. Stella betrachtete jene fragend »Was sind das für Wesen? Sollen das Drachen sein?« Sie stupste einen mit ihrer Schnauze an, der sich sofort daran festbiss. Sie blinzelte »Sehr komische Geschöpfe.« »Dachte ich mir, dass das keine richtigen Drachen sind.«, fühlte Natsu sich bestätigt und hatte einen der Kleineren schon am Flügel gepackt. »Aber was sind sie dann? Ihr Geruch ähnelt dem eines Drachen, aber ansonsten...« »Ich schätze, sie sind auch nur etwas ähnliches wie meines Gleichen. Sonst könnten diese komischen Menschen sie nicht beschwören.«, meinte Stella, während sie versuchte den beißenden, kleinen Drachen von ihrer Schnauze zu entfernen. »Schön, dass wir das geklärt haben.«, grinste Natsu zufrieden und entledigte sich drei dieser ‚Drachen‘ zeitgleich, blinzelte allerdings verdutzt, als er Lucy ein paar Meter weiter, vor einigen der kleineren Drachen weglaufen sah. »Ahhh! Mach sie weg! Die beißen!« Natsus Mundwinkel zuckte amüsiert nach oben. All das entsprach schon eher seinem Geschmack. Allerdings war die Menge der Drachen nicht gerade gering und es waren auch ein paar größere dabei, die beinahe Stellas Größe entsprachen. Erneut blinzelte er erstaunt, als plötzlich ein Feuerwall über einige der Drachen hinweg fegte. Kurz darauf stoppte Misaki neben ihm. Ein entschlossenes Lächeln auf den Lippen tragend. Sie richtete ihre dunklen Augen auf die seinen »Wir schaffen das.« Anschließend sah sie zu den Drachen »Ich bin zwar eigentlich eher für das Zähmen der Drachen geschaffen, aber diese zähle ich nicht dazu. Außerdem…darf man zum Zähmen dieser mächtigen Geschöpfe ebenfalls nicht zu schwach sein.« Wieder sah sie zu Natsu auf »Zumindest sagte mein Vater das immer zu mir.« Der Ältere begann zu grinsen »Dein Vater war ein weißer Mann.« »Allerdings!«, stimmte Misaki fröhlich zu, bevor sie einen der kleinen, fliegenden Drachen mit einem Tritt aus der Luft, auf den Boden beförderte. Daraufhin stand sie mit Natsu Rücken an Rücken, sie lächelten sich entschlossen zu, bevor sie gegen die Horde Drachen kämpften.   Lucy, welcher gerade von Nobu geholfen wurde, beobachtete dies von weitem. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. »Sie kämpfen beinahe perfekt zusammen.« Nobu, der endlich die kleine Gruppen Drachen erledigte, richtete seine Augen ebenfalls auf die anderen Beiden »Das dürfte dich wohl kaum wundern, oder?« Er schloss seine Augen und lenkte sie auf Lucy, die seinen Blick fragend erwiderte »Dieses unausgesprochene Geheimnis, sollte eines bleiben. Es ist eine unwirkliche Wahrheit. Eine, die eigentlich noch nicht existieren dürfte, weshalb sie unausgesprochen bleiben muss, sonst wird sie Wirklichkeit und unsere Feinde können es ausnutzen.« Lucy zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen. Das war ihr natürlich auch ohne diese Worte bewusst. Es schmerzte dennoch. Sie sah wieder zu Misaki und Natsu. Ihre Tochter dort kämpfen zu sehen, mit dem Mann, den sie über alles liebte. Es war wie ein unwirklicher Traum, aus dem sie nicht erwachen wollte, egal wie viel Schmerz er bedeutete. Andererseits hatte sie mehr Angst vor dem, was geschah, wenn sie es nicht schafften, ihre Zukunft zu verändern. Eigentlich wussten sie schon viel zu viel von ihrer Zukunft. Dinge, die sie eigentlich nicht wissen dürften. Aber da es nie direkt ausgesprochen wurde, blieb es unwirklich.   Lucys Augen wurden größer, woraufhin ihre Wangen schlagartig an Wärme gewannen und ihr Herz höher schlug. Wo kam Natsu auf einmal her? Und weshalb genau, trug er sie auf den Armen!? Sie sah kurz zu ihm hoch, bevor sie ihren Blick verlegen zur Seite drehte. War sie so sehr in Gedanken versunken gewesen? Natsu hingegen lachte belustigt auf »Diese kleinen Drachen sind echt verdammt bissig!« »Und das findest du witzig!?«, gab Lucy verzweifelt von sich, woraufhin sie vor Schreck ihre Arme um seinen Nacken schlang, da einer dieser Drachen plötzlich aufsprang. »Natsu, mach diese komischen Viecher weg!« Der Angesprochene lachte erneut »Nichts leichter als das!«   Misaki stand neben Nobu und beobachtete die Beiden lächelnd. »Wenn es um sie geht, kennt er wirklich kein halten.« Nobu sah zu ihr herunter »Ich schätze, das hat nun mehrerlei Gründe.« Er schmunzelte etwas, als er den fragenden Blick der Jüngeren sah. Typisch. Liebevoll tätschelte er ihren Kopf »Nicht so wichtig. Kümmern wir uns lieber um diese nervigen Biester. Sonst ist Stella gleich vollkommen überfordert. Sie kann schließlich keiner Fliege was zu leide tun.« Misaki blinzelte, während sie am Handgelenk von Nobu mitgezogen wurde. Hatte sie etwas verpasst? Wieso tat er das immer wieder und ließ sie mit offenen Fragen zurück? Naja, wie dem auch sei. Er hatte recht. Sie sollten Stella helfen. Was sie kurz darauf auch taten und sich erneut ins Getümmel stürzten.   Natsu hingegen, betrachtete die Jüngeren wenig später mürrisch. Er linste vielsagend zu Lucy, die leicht lachend neben ihm stand. Sie erwiderte seinen Blick mit einem strahlenden Lächeln, das er schon viel zu lange nicht mehr sah. »Witzig, dass dir dieser Anblick plötzlich so zuwider ist.« Natsu verschränkte seine Arme trotzig vor der Brust »Na, ist doch logisch. Feuer und Eisen...das passt doch nicht.« »Also so wie ich das sehe, passt das hervorragend.« Nach ihren Worten, wurde der Ausdruck in Lucys rehbraunen Augen weich, was Natsu kurz innehalten ließ. Unbewusst fuhr er mit seiner Hand über seine Brust. Weshalb entging ihm dieses starke klopfen in jener zuvor immer? »Misaki bedeutet Nobu unheimlich viel. Und sie scheint es allmählich auch zu bemerken. Sie sieht ihn nämlich auf dieselbe Weise an, so wie du mich inzwischen immer wieder ansiehst, Natsu.« Der Angesprochene spürte zum ersten Mal, wie seine Wangen warm wurden. Dennoch richtete er seine Aufmerksamkeit auf Lucy, welche ihm glücklich entgegenblickte. Weiterhin mit leicht geröteten Wangen, kratzte er sich unschuldig am Hinterkopf. War das so offensichtlich gewesen?   Misaki lächelte zufrieden, nachdem sie den letzten Drachen erledigte, der auf Stella hockte. Allerdings sah sie fragend zu Nobu, als er etwas sagte. »So wie es aussieht, findet ein blindes Huhn wohl auch endlich mal ein Korn.« Das Schmunzeln in seiner Stimme war nicht zu überhören, obwohl sein Blick in eine andere Richtung gelenkt war, welcher Misaki nun ebenfalls folgte. Ihre Augen wurden kurz größer, woraufhin ein glückliches Lächeln ihre Lippen zierte, gefolgt von einer stummen Träne. Natsu hatte Lucy liebevoll an sich gezogen, eine Hand an ihren Nacken liegend und verschloss vor einigen Momenten sanft seine Lippen mit den ihren. Stella neigte ihren Kopf etwas, neben den von Misaki »Sag mal, sind Natsu und Lucy eigentlich deine Eltern? Dein Geruch ähnelt den ihren nämlich sehr.« Misaki lächelte »Ja.« »So? Aber wie geht das?« »Uns geht es genauso wie dir, Stella. Das ist alles.« »Achso? Verstehe. Ich behalte es für mich, Ehrenwort.« Misaki lachte kurz verzweifelt auf »Danke Stella.«   Nobu sah aus den Augenwinkeln zu den Beiden, wobei seine Mundwinkel leicht nach oben zuckten. Anschließend betrachtete er das Schlachtfeld um sie herum. Seine Augen verengten sich nachdenklich. All das war erst der Anfang. Und zu allem üble, gehörte nun auch noch sein eigener Bruder zu ihren Feinden. Er wusste nicht, ob und wie er das Sanae beibringen sollte. Doch am meisten fürchtete er sich vor der Reaktion zwei weiterer Menschen. Wie mochten ihre jetzigen Ichs diese Nachricht aufnehmen? Er wusste es nicht. Und das bereitete ihm Sorge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)