The light deep inside me von AuroraIlionia (Chapter of life) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Kapitel 4 Malek, Courts, Sylphs... Nebel, Schatten und Licht. Gut gegen Böse. Ein erbitterter Kampf. Mit einmal wirken all meine vergangenen Probleme so lächerlich. Die Menschen wissen nicht in welch einer kaputten Welt sie leben. Sie bemerken den endlosen Kampf nicht, sehen den Tod nicht, der seine langen dürren Finger nach ihnen ausstreckt. Auch ich habe es nie gewusst. Doch nun stehe ich hier. Mittendrin. Meine Welt wurde aus den Angeln gerissen und plötzlich muss ich lernen all diese Informationen zu verdauen. Ein brennendes Ziehen macht sich in meiner Brust breit und mittlerweile kenne ich dieses Gefühl nur zur genüge. Es ist nicht mal annähernd mit dem unwohlen Kribbeln der Aufregung vor einem Turnier vergleichbar. Oder mit der kalten Ungewissheit vor einer Prüfung. Dieses Gefühl, welches mich scheinbar von innen verschlingen will, ist die nackte Angst. Nie zuvor habe ich etwas vergleichbares ertragen müssen. Gedankenverloren stolper ich über den dunklen Waldboden. Meine Beine fühlen sich taub und schwer an, meine Arme hängen schlaff neben meinem Körper. Ich beobachte wie ich einen Schritt vor den anderen setze, mit dem Gefühl auf der Stelle zu treten, bis der schwarzhaarige Mann vor mir plötzlich abrupt stehen bleibt und ich fast in ihn hinein laufe. Sasuke, ein Nebelwesen, mit einer unfassbaren dunklen Aura, sieht mich aus den Augenwinkeln abschätzend an und reißt mich damit aus meinen Gedanken. Ohne ein Wort richtet er seinen Blick wieder geradeaus, auf eine große, alte Villa. „Wow- ähm... Ok?“ Skeptisch gehe ich auf das verlassen aussehende Haus zu. Hier wohnen diese Leute? Will er mich auf den Arm nehmen? Dieses Haus sieht aus als würde es jeden Moment in sich zusammenfallen. Selbst von weiten erkennt man das morsche Holz und den breitflächigen Efeu, welcher die Villa in Besitzt nimmt. Eine Stufe der Treppe, die zur Veranda führt ist kaputt und das, mit einer leichten Schneeschicht bedeckte Gras im Garten gleicht einem einzigen Chaos. „D- Das sieht nicht sehr heimisch aus“, stelle ich mit leiser Stimme fest und könnte mich gleichzeitig für meine Worte Ohrfeigen. Das hier ist wohl nicht der richtige Zeitpunkt um Ansprüche zu stellen. „Sei nicht so naiv!“, ermahnt Sasuke mich und zieht mich am Handgelenk mit sich. Scheinbar ist seine Geduld für den heutigen Tag aufgebraucht. „Dieser Ort wird von einer Illusion geschützt, damit die Menschen uns nicht ausversehen entdecken.“ Na toll... für wie oberflächlich er mich jetzt halten muss. Ich will gerade zu einer entschuldigenden Erwiderung ansetzten als etwas in meinem Sichtfeld aufflackert. Das Haus! Was zum? „Konzentrier dich und sieh durch den Schleier der Täuschung hindurch.“ Ich tue was er sagt und versuche mich so gut wie es geht zu konzentrieren und als würden wir eine unsichtbare Grenze überschreiten, verschwimmt das Bild vor mir auf einmal. Erschrocken weiche ich einige Schritte zurück, woraufhin sich die Hand um mein Gelenk löst. Ungläubig starre ich das Haus vor mir an, doch es sieht nicht mehr so aus als wäre es aus einem Horrorfilm entsprungen. Kein altes Holz, kein Efeu und kein meterhohes Gras. Vor mir steht noch immer eine kleine Villa, doch um einiges moderner, mit einer hellen gepflegten Fassade und einen ebenso säuberlichen Vorgarten. Eine große Trauerweide, die vorher noch nicht zu sehen war, steht nun mitten auf der verschneiten Wiese, darunter befindet sich ein kleines und unbenutztes Blumenbeet. „Himmel“, entweicht es meiner Kehle, was Sasuke ein leichtes Schmunzeln entlockt. „Das ist noch nicht alles“, erklärt er und deutet mir mit einer Kopfbewegung ihm zu folgen. „Das Haus ist größtenteils unterirdisch aber das wird man dir morgen alles zeigen.“ Wieder sieht er auf mich hinab, mit einem merkwürdigen Blick den ich nicht deuten kann. Irgendwas verschweigt er offensichtlich, aber was? „Du hast heute viel durchgemacht und musst müde sein.“ Ich nicke, doch ein die Ungewissheit und das Gefühl fehl am Platz zu sein macht sich in mir breit. Das hier ist nicht meine Welt, ich gehöre hier nicht hin. Aber wo ist dann mein Platz auf dieser Welt und in dieser schier unendlich verwirrten Geschichte? Kaum merklich weite ich meine Augen. Was mache ich hier eigentlich? Reiß dich zusammen Sakura! „Ist es wirklich in Ordnung wenn ich hier bleibe?“, frage ich, während ich versuche meinen Unmut zu verbergen. „Darüber musst du dir keine Sorgen machen, Sakura.“ Im Haus ist es größtenteils dunkel. Einzig und allein ein kleines Licht erleuchtet die geräumige Eingangshalle und taucht sie in ein sanftes rot und gelb. Zaghaft folge ich Sasuke ins warme Innere des Hauses. Ohne mir Zeit für die Verarbeitung der Eindrücke zu lassen steuert er sofort auf eine helle Treppe zu, dessen Geländer mit feinen Symbolen überzogen ist. Elegant wie ein Löwe schreitet er die Stufen hinauf ohne mich eines Blickes zu würdigen. Warum um Himmelswillen kann ich diesen Mann nicht einschätzen? Irgendetwas an ihm weckt meine Neugierde, während der andere Teil mir Angst und Respekt einflößt. Frustriert seufze ich auf und schleppe mich mühselig in den zweiten Stock. Mittlerweile hat die Müdigkeit vollkommen Besitz von mir ergriffen. „Die meisten wohnen auf diesem Stockwerk. Also wenn irgendetwas ist, klopfe im Nachbarzimmer an.“ Gleichgültig führt der schwarzhaarige mich einen langen Gang entlang, vorbei an mehreren weißen Türen, hinter denen vollkommene Stille herrscht. „Das hier ist dein Zimmer“, kommt es leise von ihm, wohl um die anderen nicht zu wecken. Gleichzeitig öffnet er die ebenfalls helle Tür und bietet mir damit einen ersten Blick in den mehr als nur beeindruckenden Raum dahinter. Vollkommen überwältigt betrete ich das gemütliche Zimmer. Ein Raum mit cremefarbenen Wänden, einem hellen Teppich, einer kleinen Sitzecke zu meiner linken, mit einem Sideboard und einem Fernseher, einer weißen Couch und einem Glastisch, auf dem eine Vase mit roten Tulpen steht, obwohl es gar nicht die Zeit für diese Blumen ist. Zu meiner rechten befindet sich ein großes Fenster und daneben ein Regal mit Büchern. Das beeindruckendste aber ist, dass große Bett neben dem Regal. Das helle Holz fügt sich perfekt in das Umfeld hinein. Unzählige weiße, hellbraune und rosa Kissen schmücken das Kopfende und eine ebenso rosa Tagesdecke verdeckt die helle Bettwäsche. „Das ist der Kleiderschrank“, Sasuke weist mit einem Kopfnicken auf eine weitere Tür, spricht dann aber gleich weiter. „Es gibt hier insgesamt vier Bäder, die du benutzen kannst. Eines ist gleich hinter dieser Tür“, wieder weist er auf eine Tür innerhalb des Schlafzimmers. „Ein weiteres, mit Badewanne gibt es am Ende des Flurs, genauso wie im Erdgeschoss und im unterirdischen Teil des Hauses.“ „Ich hab hier mein eigenes Bad?“, frage ich verdutzt und deute auf die Tür neben dem Sideboard. „Hm“, nuschelt er und wendet sich schon zum gehen ab, dreht sich aber nochmals zu mir um. „Ruh dich aus.“ Mit diesen Worten verlässt er das Zimmer und lässt mich allein. Es ist fast so, als habe er die entspannte Ruhe mit sich genommen. Einsam stehe ich in der Mitte des viel zu schönen Raumes und starre überfordert auf das große Bett, bis ich mich schließlich seufzend umdrehe und in das angrenzende Bad gehe, welches genauso beeindruckend ist wie das Schlafzimmer. Eine Toilette zu meiner rechten, daneben ein kleiner Badeschrank mit Waschbecken, einen Spiegel und gegenüber eine große Dusche. Schweigend setze ich mich auf die Toilettenbrille und fahre mir mit beiden Händen durch das Haar. Zum ersten Mal seit ich meinen Garten heute verlassen habe bin ich wieder allein auf mich gestellt. Schwer schluckend versuche ich die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, doch gelingt es mir nicht, was mich wütend macht. Viel zu oft habe ich heute schon geweint, und obwohl es in meiner Situation normal ist schäme ich mich dafür. Nacheinander entledige ich mich meiner Kleidung, streife damit einen winzigen Teil der Last, die auf meinen Schultern liegt ab, bis ich die kalten Fließen unter meinen tauben Fußsohlen spüren kann und ich schließlich nackt vor dem kleinen Waschbecken stehe und mir kaltes Wasser ins Gesicht spritze. Als ich dann wieder den Kopf hebe blicke ich direkt in die müden, glanzlosen grünen Augen meines Spiegelbildes. Ein erschrecktes Keuchen entweicht meiner Kehle. Wer ist diese Person dort im Spiegel? Blasse Haut mit dunklen Augenringen, zieren ein trostloses Gesicht. Gerötete Augen, die mir sonst immer so fröhlich entgegenblicken. Augen die sonst immer das Gute in der Welt und in den Menschen gesehen haben. Wie Naiv... Seufzend und ohne mir das Gesicht abzutrocknen verlasse ich den Raum, ziehe mir einen Bademantel an, welcher an der Tür hängt und lege mich in das weiche Bett. Ich weiß nicht wie lang ich schon so da liege, mit Gedanken, die mir immer wieder ein zitterndes Schluchzen über die Lippen lockte, doch als ich endlich einschlafe, erklingen schon die ersten Stimmen, draußen auf dem Flur. Stimmen die sich lachend Unterhalten und sich dann wieder entfernen und kurz darauf höre ich Geräusche von Schritten auf den Treppen Stufen. Wieder findet eine lautlose Träne ihren Weg über meine rechte Wange. Zum hundertsten mal diese Nacht drehe ich mich in den Kissen dieses Bettes und wimmer leise auf, bis mir letztlich die Augen zu fallen und ich in einen unruhigen Schlaf gerissen werde. ~ „Sakura!“ Mum? „Sakura? Was dauert denn das so lang?“ Was zum? Erschrocken öffne ich die Augen und blicke direkt in das lächelnde Gesicht meiner Mutter. „Mum?“, fragend sehe ich mich um. Ich stehe in der Küche, meine Mutter vor dem Herd sieht mich verwirrt an. Ebenso verwirrt blinzel ich einige male. „Sakura! Statt zu träumen, könntest du auch den Tisch decken!“ Auffordernd streckt sie mir die Teller entgegen, welche ich zögernd annehme. „Was ist heute nur los Schatz?“ Kopfschüttelnd tunkt sie einen kleinen Löffel in einen Topf voller Soße, nur um diesen kurz danach an ihre Lippen zu führen. „Ah das schmeckt gut.“ Lächelnd stellt sie das Essen auf den Tisch, verlässt danach die Küche und stellt sich mit, in die Hüften gestemmten Händen in den Flur. „Kizashi! Lass die Arbeit für heute Arbeit sein und schwing deinen Hintern in die Küche, das Essen ist fertig und deine Tochter ist da! Du weißt schon, die junge Frau mit der komischen Haarfarbe, die deine Augen hat!“ Erschrocken taumel ich einige Schritte rückwärts. Gerade in diesen Moment erlebe ich ein Dejavú, welches mir das Blut in den Adern gefrieren lässt, doch ich kann diese Situation nicht einordnen. Gerade als ich etwas sagen will vernehme ich schwere Schritte aus dem Flur und das laute knarren der Treppenstufen. Klar dieses Haus ist nicht mehr das neuste und die Treppen sind alt, doch so laut klingt es normalerweise nicht, selbst nicht bei meinem Vater, dennoch ertönt ein Ohrenbetäubendes knarren, gefolgt von Schritten, die viel zu schwer über den Boden poltern. Das verzerrte Lachen meines Vaters lässt mich abermals zurück stolpern und kurz darauf betritt eine Gestalt die Küche, welche die meines Vaters ähnelte... aber gleichzeitig auch nicht. Ein unterdrückter Schrei verlässt meinen Mund, ängstlich drücke ich mich an die Gegenüberlegende Wand und reiße dabei eine Vase vom Fensterbrett. „Ach Sakura! Das war meine Lieblingsvase!“, kommt es tadelnd von meiner Mutter welche ebenfalls die Küche betritt. „Was ist los Schatz?“ Lachend beugt mein Vater sich nach vorn und streckt einen Arm nach mir aus, wobei ihm dicke, rote Flüssigkeit von den Fingerspitzen tropft. Seine gesamte linke Gesichthälfte ist mit Blut überströmt. Haut fehlt ihm dort wo seine Wangenknochen sich befinden und ein schräges, verzerrtes Grinsen schmückt das entstellte Gesicht. Entsetzt gleiten meine Augen seinen Hals hinunter zu seiner Brust wo ich eine große, klaffende Fleischwunde erblicke, aus der das Blut über seinen Oberkörper strömt. „Nein!“ Übelkeit, gemischt mit der Panik die sich bei dem Anblick meines Vaters in mir breit macht. „Sei nicht so unhöflich Sakura!“ ermahnt mich meine Mutter welche eben noch ganz normal ausgesehen hatte, doch auch sie ist mit Blut getränkt. Mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck kommt sie auf mich zu. Dort wo gerade noch ihr rechtes Auge war klafft nun eine großes schwarzes Loch. Ihr linker Arm wurde ihr ausgerissen und Blut tropft von den Hautfetzen. Abgerissene Sehnen hängen schlaff aus der Wunder heraus. Angewidert presse ich mir beide Hände vor den Mund, um so meinen Würgereiz zu unterdrücken. „Was ist los Sakura-Schatz?“, kommt es lachend von meinem Vater, der einen weiteren Schritt auf mich zu macht. „Geht es dir etwa nicht gut?“ „Nein, nein! Geht weg!“ Weinend sacke ich auf den Boden und rutsche so weit wie es nur geht von den Beiden weg, doch bewegt sich mein Vater auf einmal mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit und packt meinen Fußknöchel. Ein Schrei entweicht meiner Kehle, als sich plötzlich Brandspuren unter seinen Finger bilden. „Nein, hör auf!“ Strampelnd versuche ich mich aus dem Griff meines Vaters zu befreien, doch dieser lacht nur. Ohne Probleme zieht er mich quer über den Küchenboden zu sich, dreht mich auf den Rücken und beugt sich über mich. Blut tropft mir auf die Wange, immer noch schreiend wehre ich mich, doch er beugte sich einfach zu mir hinunter, platziert seine Hand auf meine Brust, dort wo mein Herz sich befindet und neigt sich leicht zu meinem Ohr hinunter. „Wir werden dich immer lieben!“ „Was?“ Erschrocken sehe ich ihn an, doch genau in diesen Moment stößt er seine Faust durch mein Fleisch, tief ins innere, bis er mein Herz in die Finger bekommt und es mir mit einer einzigen, ruckartigen Bewegung aus der Brust reißt. Ein Letzter Ohrenbetäubender Schrei entweicht mir bis mich eine Berührung zurück in die Wirklichkeit zieht. Schweißgebadet sitze ich kerzengerade in meinem Bett. Meine Kehle ist trocken von der Überanstrengung und mein Puls rast. Schwer atmend greife ich mir an die Brust und bemerke erst dann die Person neben mir. „Ganz ruhig, es war nur ein Traum.“ Panisch sieht mir Naruto in die Augen, die eine Hand fährt auf meinen Rücken auf, mit der anderen greift er nach meiner zitternden Hand. „Alles ist gut.“ Immer wiederholt er diese Worte, solang bis ich mich schließlich zu ihm umdrehe und direkt in ein paar besorgte, tiefblaue Augen blicke. „Wa- Was tust du hier?“ „Ich hab sie gefühlt... deine Angst und kurz danach hast du angefangen zu schreien,“ sagt er und streicht mir behutsam ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht. „Selbst unten in der Küche konnten wir es hören“, erklärt er leise. In seiner Stimme klingt so viel Mitleid und ebenfalls Angst mit. „Du hast meine Angst gespürt?“, frage ich leise und wische mir über die feuchten Augen. „Ja. Das ist meine Gabe, ich kann die Emotionen von anderen fühlen und sie beeinflussen.“ Also war er es, der mir im Wald die Angst und Trauer genommen hat und mich in diese Entspannung eingehüllt hat. So etwas habe ich mir schon gedacht, doch ich sehe die Panik in seinen Augen. Panik die eigentlich die meine ist, die er eigentlich nicht mit mir teilen sollte. Umso schlechter fühle ich mich als er einmal tief Luft holen muss um sich zu sammeln. „Gehts wieder?“, fragt er und rutscht etwas von mir weg. Ich nicke und lasse mich erschöpft nach hinten fallen. „Gut. Du hast fast den ganzen Tag geschlafen. Die Sonne ist bereits untergegangen und das Abendbrot ist schon vorbei, aber wenn du willst kann ich dir etwas zu Essen auf dein Zimmer bringen, oder einen Tee?“ Schwungvoll erhebt er sich und läuft durch das Zimmer, um die schweren Gardinen vor den Fenstern aufzuziehen. Fragend beobachte ich ihn in seinem Handeln. „Wer hat die Vorhänge zugezogen?“, frage ich leise, weil es mir peinlich ist, dass jemand hier drin war, während ich geschlafen habe. „Naja, Sasuke hat mir aufgetragen auf dich aufzupassen, also habe ich ein paar mal nach dir gesehen“, gibt er etwas verlegen zu. Gleichzeitig deutet er auf den Nachtisch neben mir, auf dem nun ein kleines silbernes Tablett mit einer Kanne Wasser und ein Glas steht. Ich seufze und richte mich dabei etwas auf. „Darf ich dich um etwas bitten?“, frage ich nach einer Weile und ernte gleich darauf ein eifriges Nicken. „Also nur wenn es nicht zu umständlich ist.“ „Sakura, mach dir keine Sorgen. Jeder hier will dir helfen.“ Und genau das kotzt mich an. Ich möchte kein Klotz am Bein sein, oder ein Fremder, der sich nicht allein helfen kann. Dennoch nicke ich. „Kannst du zu mir nach Hause fahren und mir von da ein paar Sachen holen?“ Ich komme mir erbärmlich vor und will seine Zeit nicht verschwenden, aber ich kann noch nicht wieder an diesen Ort zurück. „Natürlich“, kommt es aufrichtig von Naruto, als hätte er wirklich kein Problem damit einer Fremden zu helfen. Ich überlege kurz und erstelle mir im Gedanken eine Liste mit dem Wichtigsten Sachen die ich brauche. „Mein Zimmer ist das erste rechts von der Treppe. Unter meinem Bett ist eine Reisetasche. Würdest du mir einige Klamotten bringen? Meinen Laptop, mein Handy und meine Kulturtasche aus dem Bad?“, fragend blicke ich ihm in die Augen, er jedoch zuckt nur mit dem Achseln und setzt ein großes, ehrliches Grinsen auf. „Klar, kein Problem.“ „Ich danke dir.“ Mit einem letzten Lächeln wendet er sich der Tür zu, bis mir ein letzter Gedanke durch den Sinn kommt. „Naruto warte“, rufe ich, um ihn am Gehen zu hindern. „Unter meinem Kopfkissen liegt ein Buch von Jane Austen. Es bedeutet mir sehr viel“, erkläre ich hastig, wobei er sofort verstehend nickt und mir abermals zulächelt. „Ich bring es mit“ Mit diesen Worten verlässt er das Zimmer und nimmt dabei wie in der Nacht davor die Entspannung tief in meinem inneren mit sich, doch dieses mal ergreift mich weder Angst noch Panik. Obwohl die Nachwirkungen dieses Alptraumes mir noch immer die Kehle zuschnüren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)