Hapy Birthday, Bobby von FlameHashira (Wichtel-OS für Chariman Meow) ================================================================================ Kapitel 1: Happy Birthday, Bobby -------------------------------- Es war nicht so, als würden sie besonders oft irgendwas feiern. Weder Geburtstage, noch andere Feiertage, hatten für sie kaum eine Bedeutung. Vielleicht stießen sie mit Bier an, abersie sprachen keine Glückwünsche für einander oder dem neuen Jahr aus, sie machten nichts dergleichen. Wieso oder wann sie daher auf die Idee gekommen waren, dieses Jahr einen Geburtstag zu feiern? Nun, wer weiß, eine Laune der Natur, vielleicht hing es mit allem ab, dass ihnen passiert war – jährlich gab es gefühlt zwei Apokalypsen die aufzuhalten waren und sie schienen die einzigen zu sein, die dafür Interesse hatten.   Aber eigentlich war es ganz anders und sie wussten, woran es lag. Bobby ware zur Überraschung aller wieder zu Leben erwacht – mehr oder weniger. Genau genommen waren Amara und Chuck raus und dafür Bobby wieder drin. Wie begeistert der alte Mann davon war? Das sah man ihm in der Regel nicht an, aber die Jungs liebten ihren alten, griesgrämigen Ziehvater und deshalb – feierten sie seinen Geburtstag!   Natürlich klammheimlich geplant.   Bobby würde ausflippen, wenn er davon erfuhr, dass Dean und Sam eine Feier planten. Sie hatten kitschige Girlanden hingehängt (Happy Birthday stand an jeder Ecke, auf jeder dieser Girlanden, queitschbunt und boah... Dean brauchte ein Bier!), sie hatten Kuchen besorgt, na gut, Sam hatte ihn besorgt, weil jeder wusste was passierte wenn Dean und Kuchen auf einander trafen. (Kurz gesagt, für Bobby wäre nichts mehr übrig...) und sie hatten genug Alkohol besorgt, um ganz Amerika versorgen zu können.   Irgendwann war auch Castiel dazu gestoßen, der offensichtlich verwirrt von allem war, statt zu helfen stand er unten im Bunker und... beobachtete sie aufmerksam. Es war so, wie man es von Castiel kannte.   Nun, das einzige was fehlte, war das Geburtstagskind an und für sich – und das war ein Problem!   „Meinst du Bobby hat Wind hiervon bekommen?“ Dean liebäugelte schon seid einiger Zeit mit dem Kuchen, den Sam natürlich sicher verpackt hatte. Doch allein der Gedanke davon, was sicher unter dieser Verpackung befand, ließ den älteren Jäger anfangen zu sabbern.   Sam zuckte mit den Schultern. „Wundern würde es mich nicht, Bobby bemerkt solche Dinge vermutlich schneller, als wir sie geplant haben.“   Dabei hatten sie sich wirklich Mühe dabei gegeben, alles... na ja, zu verheimlichen. Keine angeblich unauffälligen Fragen über Geschenke oder dergleichen, Dean und Sam hatten einfach eine teure Flasche Scotch für Bobby besorgt und eine Schallplatte von Joni Mitchell – woher Dean auch immer wusste, dass Bobby die Sängern verehrt, man konnte wohl einfach sagen, dass er der Experte für alles war, was Musik anbelangte. Sie hatten es in unordentlicher Jäger-Manier verpackt und eine riesige Schleife draufgepackt, die irgendwo im Angebot gewesen war.   „Man... wenn der nicht gleich auftaucht, wird er keinen Kuchen mehr abbekommen“, grummelte Dean vor sich hin.   „Was macht ihr hier?“, mischte sich Castiel schließlich plötzlich ein, den Kopf fragend schief gelegt.   „Wir bereiten eine Geburtstagsfeier für Bobby vor, Cas“, antwortete Dean die Augen verdrehend, er wusste ja das Castiel bei solchen Dingen nicht selten total auf den Schlauch stand, aber das hier war doch mehr als offensichtlich.   „Bobby hat also heute Geburtstag?“   „Ja, hat er.“   Castiel nickte leicht, er kannte das alles von Beobachtungen, aber er hätte dennoch nicht gedacht, dass Dean und Sam irgendwann darauf aus waren, so etwas tatsächlich zu feiern, taten sie das ja sonst auch nicht.   „Und wo ist Bobby?“, harkte der Engel nach einer Pause nach.   Unisono zuckten die Brüder mit den Schultern, Sam griff nach seinem Handy um Bobby anzurufen, allerdings meldete sich dieser nicht zurück. Auch auf Dean's Anruf folgte keine Reaktion. Zumindest keine, die gewünscht war.   „Hallo Jungs... Chorjunge...“, die rauchige Stimme von Crowley mischte plötzlich mit, seid der Zusammenarbeit gegen Amara – und eigentlich schon vorher, durch Dean – war der Dämon ein Verbündeter geworden.   Auch wenn Castiel nichts dagegen gehabt hätte, ihn zumindest für eine Weile los zu sein. Denn dadurch, dass Lucifer auf freien Fuß war und keiner genau wusste wo, hatte Castiel es sich vorgenommen den Erzengel zurück in den Käfig zu bringen. Wieso auch immer, hatte Crowley sich dazu entschlossen, sich anzuschließen und leider gab es nicht viel, was Castiel dagegen tun konnte. Und sowohl Dean, als auch Sam, waren vermutlich einfach glücklich darüber, dass Crowley somit keinen Mist anstellte, zumindest keinen, den man in die Richtung Gefahr vor einer Apokalypse schieben konnte. Das Castiel den aufdringlichen Dämon am Hals hatte, war ihnen dabei egal. (Und ja, mittlerweile wusste Castiel sehr genau, was es bedeutete, wenn Jemand aufdringlich! War.)   „Crowley“, Dean sah den Dämon fragend an, in seinem Blick mischte sich eine seltsame Kombination aus Freude und so etwas wie Ekel. Es war immer noch schwer zu erklären, was man gegenüber von dem Dämon empfinden sollte, der Freund und Feind zugleich war, manchmal das eine mehr und das andere weniger. „Was machst du denn hier?“   „Ich habe gehört, dass ihr eine Geburtsfeier plant – ihr glaubt doch nicht, dass ich nicht dabei bin, oder? Immerhin geht es um Bobby“, und es existierte schon vo Bobby's Tod ein seltsames Verhältnis zwischen Crowley und ihm, dass man eventuell mit eine exklusiven Freundschaft beschreiben könnte. „Aber wo ist Bobby überhaupt? Oder bin ich zu spät?“ Der Dämon sah sich um, die Hände in den schwarzen Mantel geschoben, der Bunker war natürlich riesig und Bobby könnte grundlegend über all sein, aber jeder der den grummeligen Mann kannte, wusste das dieser sich eigentlich nur an ein paar wenigen Orten aufhielt und an anderen niemalf aufzufinden war, wenn es keinen speziellen Grund hatte. „Hat das Geburtstagskind keine Lust auf seine Feier?“   Dean hing bereits wieder an seinem Handy, mit dem er offenbar versuchte, Bobby weitere Male anzurufen, offensichtlich aber auch weiterhin ohne jeden Erfolg. Genervt verdrehte der ältere Jäger daraufhin seine Augen. „Er geht einfach nicht ran“, informierte er die Anderen.   „Das sieht ihm nicht ähnlich“, erwiderte Sam, immerhin war es Bobby, der sie so oft aus der Scheiße geritten hatte, wenn sie mal wieder in ihrer Tarnung dabei waren aufzufliegen oder sie Ratschläge bei etwas benötigten. Selbst in der kurzern Zeit, in der Bobby wieder am Leben war, hatte dieser ihnen bereits wieder geholfen. Auch wenn sich die Brüder mittlerweile auch gut alleine zu helfen wussten, dass kam einfach davon, wenn man auf sich alleine gestellt war. „Meinst du... wir sollten ihn suchen?“   „Auf jeden Fall“, schnaubte Dean. „Wahrscheinlich hat er sich irgendwo abgesetzt, weil er in eine Midlife-Crises gerät.“   Castiel konnte sich nur schwer vorstellen, dass Bobby wirklich erst jetzt in so eine Phase geriet, aber er glaubte es wäre besser, wenn er nichts weiter dazu sagte, also stimmte er leidiglich mit einem Nicken zu.   „Und wie sieht euer Plan dabei aus?“, schnaubte Crowley.   „Wir finden ihn, dass ist der Plan“, erwiderte Dean lediglich, ehe er in die Runde sah. „Also, Cas und ich gehen zusammen. Sammy, du nimmst Crow-“   „Moment mal...“, sprach der Dämon sofort dazwischen. „Davon abgesehen das ich nie darüber gesprochen habe, mitzusuchen – wenn ich das mache, dann sicherlich nicht mit Föhnlocke. Auch wenn es mir natürlich sehr leid tut, wenn ich damit eure Zweisamkeit störe, Schönling.“   Wie ein Großteil der Bekannten von den Brüdern und dem Engel, glaubte auch Crowley ein wenig daran, dass zwischen dem Engelchen und dem älteren Winchester etwas lief. Etwas, dass Crowley auf mehreren Wegen nicht gefiel – die er aber nicht näher beleuchten wollte oder würde. Gerade ging es ihm einfach nur darum, dass er keine gemeinsame Zeit mit dem Elch verbringen wollte, dass war irgendwie nie gut ausgegangen.   Dean verdrehte offensichtlich die Augen und sah zwischen Sam und Cas hin und her. Der Engel kannte sein Schicksal schon, noch bevor einer es ausgesprochen hatte und er schloss verkrampft die Augen und tat das, was die meisten Menschen wohl in solchen Situation tun würden – darum beten, dass es nicht passierte. Und das, obwohl er Gott mittlerweile auch persönlich kannte und ein Engel war...   „Cas“, und er hörte bereits den bittenden Ton in Dean's Stimme – na ja, vielleicht bildete sich Castiel den auch nur ein, aber er öffnete die Augen wieder und sah intensiv wie eh und je, in die von Dean. „Kriegst du das hin?“   Nun, was sollte Castiel anderes sagen als Ja, natürlich Dean? (Na ja, er könnte grundlegend widersprechen und damit argumentieren, dass Dean viel besser damit klar kam, mit Crowley zusammen zu arbeiten. Immerhin waren Dean und Crowley eine zeitlang beste Freunde gewesen, als Dean in einer dämonischen Midlife-Crises gesteckt hatte.)   „Agent Jay-Z und Agent Beyoncé, sind wieder da!“, das schien Crowley wirklich glücklich zu machen. (Am Rande bemerkt, war das sehr besorgniserregend.)   „Oh nein. Nein, nein, nein“, sagte Dean sofort mit ernster Stimme. „Kein Agent Jay-Z“, und dabei sah er zu Crowley, bevor er zu Castiel schaute. „Und kein Agent Beyoncé!“   Castiel verstand nicht, was an ihren Namen schlimm war. Immerhin wählten auch die Brüder regelmäßig die Namen irgendwelchen bekannten Musiker oder anderer Menschen die bekannt waren aus Gründen, die Castiel nicht nachvollziehen konnte. Dean und Sam würden schon wissen was richtig war. Ganz davon abgesehen, dass keiner wusste, ob sie in die Agent-Rolle schlüpfen müssten, bekam zumindest Castiel einen anderen Ausweis, bevor die Brüder sie aus dem Bunker jagte.   „Auf ins Pimp-Mobil!“, rief Crowley mehr als motiviert.   Der Engel wusste es nicht genau, aber vielleicht warf er Dean einen Todesblick zu, zumindest würde es dessen Reaktion erklären, dass er mit den Schultern zuckte und anschließend schnell wegschaute. Castiel folgte dem Dämon also zur Garage des Bunkers und dort in das Auto, welches Castiel immer fuhr und bei Crowley bereits einen Spitznamen trug. Er wusste das auch Sam und Dean keine Fans von dem Wagen waren, während er selbst das Auto gut fand. Sicher hatte er einfach eine andere Ansicht.   „Also, wo fangen wir mit der Suche an?“, harkte der Dämon nach, welcher sicherlich lieber dabei wäre, sich zu teleportieren, statt mit dem Auto zu fahren, aber bei Castiel war das nach wie vor nicht möglich. Würde es vermutlich auch nie wieder sein.   Der Engel zuckte etwas überfordert mit den Schultern. Dean und Sam hatten keinen direkten Plan vorgegeben, aber sie kannten Bobby besser und wussten daher sicherlich den einen oder anderen Ort, an dem man ihn vermuten konnte. „Vielleicht... sehen wir uns die alten Bars an, wo Bobby immer trinken war?“   Sicherlich wussten sie beide, dass Bobby kein geselliger Mensch gewesen war und dennoch gab es den einen oder anderen Treffpunkt für Jäger, wie das Roadhouse damals, bevor es nieder gebrannt war. Und auch wenn Jäger immer ziemlich misstrauisch waren, wäre es einen Versuch wert. Ansonsten gab es nicht viele Orte, an denen Bobby sein konnte, außer er verfiel der Melancholie und ging zu seinem alten Haus. Das ebenfalls abgebrannt war. Irgendwie brannte vieles ab... da konnten sie nur hoffen, dass der Bunker nicht das nächste Opfer dafür wäre.   „Natürlich, gehen wir an die Orte, an denen ich vermutlich nicht einmal über die Türschwelle komme“, verdrehte Crowley die Augen.   Eine Aussage die Castiel einfach ignorierte, als er los fuhr und gedanklich durch ging, welche dieser Treffpunkte überhaupt in der Nähe lagen, sicherlich war Bobby nicht weit gefahren, immerhin hatten sie ihn gestern noch gesehen. Das hatte zwar nicht unbedingt etwas zu bedeuten, seitdem er selbst immer häufiger mit dem Auto unterwegs war, wusste er ja auch, wie schnell man von A nach B kommen konnte. Vor allem wenn man die Strecke kannte, die man fahren wollte.   Da Castiel die meisten Strecken zu den Bars oder Gasthäusern eben nicht kannte, wo er hinwollte, dauerte es dadurch vermutlich auch wesentlich länger als es der normale Fall sein sollte. Und als sie eine erste Bar fanden, Castiel meinte sich zu erinnern, dass Bobby erzählt hatte, dass er hier häufiger mit Rufus etwas getrunken hatte und auf sein Engels-Gedächtnis war immer Verlass, ganz egal was all die Jahre vorher passiert war.       Die Bar, welche sie als erstes besuchten, war relativ leer, hier und da saßen Männer die älter waren als Dean und Sam und allesamt mit Gläsern oder Flaschen vor sich, an Tischen oder einer Bar saßen. Sobald sie reinkamen, starrte man sie an, vielleicht lag es an ihrer Kleidung, die sich erheblich von denen der anderen Personen hier unterschied.   „Als ob alle Jäger Jeans und Flanell-Hemde tragen würden...“, murmelte Crowley vor sich hin. Waren Dean und Sam Winchester vielleicht Models einer geheimen Zeitschrift explizit an Jäger gerichtet und deshalb hatten alle hier denselben Kleidungsstil? Das war doch kein Zufall. (Er würde diese Zeitschrift mal googlen!)   „Vielleicht ist es ein ungeschriebenes Jäger-Gesetz?“, schlug Castiel vor. (Er hatte bislang keinen Jäger gesehen, der nicht so herum lief – es musste eindeutig ein Jäger-Gesetz sein!)   Crowley wusste mittlerweile das Castiel grundsätzlich alles was er sagte, auch ernst meinte und das auf eine Weise die belustigend und gleichzeitig äußerst nervig sein konnte. Mittlerweile war es für Crowley eher eine amüsante Abwechslung vom grauen Alltag eines Dämonen, der sich mit Jägern und Engeln angefreundet hatte.   „Dann hätten wir uns wohl auch etwas derartiges zum anziehen suchen sollen“, spielte Crowley einfach mit.   „Hm...“, machte Castiel daraufhin nur, bevor er weiter hinein ging, volle Konfrontation.   Crowley's Plan zu folgen, wurde prompt zerschlagen, als er ab einem bestimmten Moment einfach nicht mehr von der Stelle kommen konnte und genervt aufseufzte – Jäger waren eine echte Plage!   „Dämone!“, knurrte einer der Männer, der die Bierflasche laustark auf den Tresen knallen ließ, ehe er aufstand.   „Ich glaube er hat dich erkannt“, merkte der Engel an und erntete daraufhin einen sehr genervten Blick von Crowley.   „Sag bloß...“, schnaubte der Dämon und fühlte sich alles andere als sicher, als noch weitere Jäger aufstanden, allesamt mit Messern und sondergleichen bewaffnet – Crowley wollte seine Hülle gerne beibehalten, aber hier sah keiner danach aus, als wollte er ihn gehen lassen.   „Wir sind auf der Suche nach Bobby. Bobby Singer.“   Crowley war sich nicht sicher, ob Castiel die Feindseligkit in der Luft einfach ignoriete oder ob er sie tatsächlich nicht bemerkte. Da der Engel was menschliche Dinge anbelangte ein weni auf den Kopf gefallen war, konnte beides möglich sein. Die Blicke der Männer die hier saßen, und der wenigen Damen, wirkten ein wenig verwirrt, verübeln konnte Crowley es ihnen nicht.   „Er ist kein Dämon“, meinte Crowley zu den Männern und verschränkte die Arme vor der Brust.   „Ha!“, schnaubte einer der Jäger, der voran trat. Direkt vor Castiel, der das einfach nur beobachtete. „Als ob! Wir sind doch keine Idioten!“   Crowley würde sie so schimpfen. (Sie waren sehr offensichtlich Idioten...) Allerdings fühlten sich die Jäger wohl durch zahlreiche Teufelsfallen sicher, nur blöd, dass so etwas einen Engel nicht aufhielt.   „Er ist kein Dämon“, wiederholte er, dabei die Augenverdrehend.   „Ich bin kein Dämon“, stimmte Castiel ebenfalls zu.   „Dann geh doch durch die Falle!“, schnaubte der alte Jäger.   Der Engel legte den Kopf etwas schief, bevor er mit einem Schritt voran,vermutlich aus der Falle heraustrat – da die Fallen gut versteckt unter Teppiche und dergleichen waren, konnte man wohl nicht genau sagen, wo ein Anfang und ein Ende der Falle war. Aber die Blicke der Jäger genügten wohl.   „Wir sind Freunde von Dean und Sam Winchester“, versuchte Castiel weiter zu erklären.   „Also ich bin nur der Freund von Dean, Föhnlocke und ich verstehen uns nicht besonders gut...“   Castiel warf Crowley einen bösen Blick zu, bevor er sich wieder den Jägern zuwandte. „Und wir suchen nach Bobby, kann einer von euch uns helfen?“   Es wurden misstrauische, böse Blicke unter einander verteilt, während Crowley langsam die Geduld verlor, wirkte es so als wäre es Castiel völlig gleich, wie lange das hier dauern würde. „Ja also wisst ihr, umso länger wir hier herumlungern uns uns die Beine in den Bauch stehen, umso unwahrscheinlicher ist es, Bobby lebendig zu finden, wenn er in Gefahr sein sollte.“   Die mürrischen Jäger schienen dadurch nicht gesprächiger zu werden, tatsächlich war es eine Dame die schließlich voran trat. Sie war wohl eine der jüngsten in dieser Bar, ihr blondes Haar war ein wenig franzig, ihre Augen wirkten müde, aber sie sah nicht ganz so kritisch und mürrisch drein, sie wirkte eher neugierig.   „Bobby Singer?“, fragte sie nach. Unisono nickten Castiel und Crowley als Antwort. „Ich dachte er wäre tot.“   „Wer ist heutzutage schon wirklich so richtig tot?“, Crowley zuckte mit den Schultern und erntete einige Blicke. (Hier wusste offensichtlich keiner, wie oft Dean und Sam gestorben und wiederbelebt wurden, eine Plage die man niemals los wurde...)   „Hm“, machte die Dame lediglich. „Also hier war er die letzten Tage über nicht. Vielleicht seht ihr mal gegenüber nach.“   „Was ist dort?“, harkte Castiel nach und wandte den Blick hinter sich, um durch eines der Fenster zu sehen.   „Ein Club“, antwortete die Frau lediglich. „Im hinteren Bereich gibt es so etwas wie einem... Jäger-Bereich. Wenn ihr durchkommt, findet ihr Bobby vielleicht.“ Castiel nickte leicht und damti Crowley auch etwas mehr Bewegungsfreiraum hatte, schob er den Teppich zurück und zerkratzte einen Teil der Teufelsfalle mit dem Schuh. „Aber richtet den Winchester's aus, dass sie uns was schuldig sind, dafür das wir... ihn dort laufen lassen.“   „Wir geben es weiter“, antwortete Castiel schnell.   „War schön bei euch, tolle Gastfreundschaft!“, rief Crowley, während Castiel bereits voran ging und den Dämon die letzten Zenitmeter mit sich raus zog. „Wir hätten ihnen unsere Karten geben sollen. Damit sie wissen, dass sie uns anrufen sollen, wenn sie etwas herausfinden.“   „Das ist eine gute Idee!“, meinte Castiel und drehte sich postwendend um, bereits eine der Visitenkarten in der Hand, mit denen sie sich sicherlich zur Lachnummer machen würden.   Crowley wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte, als das Handy von Castiel deutlich klingelte, noch bevor er die Tür der Bar wieder öffnen konnte. Der Engel zog es aus seinem Trenchcoat hervor und warf kurz einen Blick darauf. Nachdem er etwas mit dem Telefon herum hantiert hatte und Crowley sich fragte, was er da machte, nahm Castiel den Anruf endlich entgegen.   „Dean?“, fragte der Engel hinein. „Crowley und ich haben eine neue Spur... bei uns ist alles bestens“, erklärte Castiel, Crowley verdrehte die Augen über dieses Geturtel am Telefon – wobei für ihn alles zwischen Dean und Castiel unter Geturtel zählte und es war wirklich nervig. „Wir kommen schon klar, Dean. Oh, ach ja. Eine Frau in der Bar meinte, Sam und du würdet ihr was schulden. Aber Crowley und ich gehen jetzt in diesen Club.“   Crowley hörte noch Dean's Stimme durch das Handy poltern, während Castiel es vom Ohr nahm und schließlich auflegte.   „Dean und Sam haben Bobby bisher nicht gefunden.“   „Dachte ich mir“, erwiderte Crowley, während er voraus ging. Über die Straße gab es wirklich einen Club, es war nicht schwer zu erkennen welcher Art. „Oh wow, ganz schön vulgär, dass hätte ich denen heutzutage nicht mehr zugetraut.“   Zwischen Bewunderung und Begeisterung stand Crowley vor dem Eingang, über den die gespreizten Schenkel einer Frau zu sehen waren, fast so wie Pfeile, zum markieren des Einganges. Sprichwörtlich auf mehrere Weisen. Castiel wusste vermutlich nicht, was auf ihm zukam. Er sah einfach ebenfalls hoch und betrachtete alles ausgiebig.   „Das ist doch absolut nicht realistisch dargestellt“, merkte der Engel an und Crowley's Mundwinkel zuckten leicht.   „Es wäre auch sehr schwer so etwas realistisch darzustellen, ohne eine echte Frau hinzustellen“, merkte der Dämon lediglich an.   „Der ganze Oberkörper fehlt, Crowley.“   „Wer weiß, vielleicht finden wir die andere Hälfte auf der anderen Seite – so demonstrativ um den Ausgang auszuzeichnen?“, der Dämon hob desinteressiert die Schultern. (Wie konnte das Castiel aufgefallen sein? Woher wusste dieser überhaupt wie realistisch so etwas war? Hatte Crowley etwa etwas verpasst?)   Er betrachtete immer noch die kritisch gerunzelte Stirn des Engels, der sich ein wenig zu konzentriert die nackten Oberschenkel der Dame über der Tür ansah. Bevor es noch seltsamer wurde, zog Crowley an Castiel's Trenchcoat, damit dieser ihm nach drinnen folgte. Die Tür ließ sich trotz der ungewöhnlichen Uhrzeit für so ein Arrangment einfach öffnen, ein muskulös gebauter Mann wartete davor, an seiner Seite zugleich zwei hübsche Frauen und Crowley seufzte innerlich auch, als er die Engelsflügel der Damen betrachtete – ein Blick zur Seite genügte, Castiel war davon außerorentlich verwirrt und pikiert zugleich. Vielleicht hatte er auch eine Magenverstimmung, so sicher war sich Crowley da gerade nicht.   „Oh hallo~“, das blonde Engelchen steuerte mit ihrem perfekten Wimpernaufschlag sofort auf sie zu, sie lief auf so hohen Hacken, dass sie Crowley auf den Kopf spuken könnte – nicht was dem Dämon gefiel. „Herzlich Willkommen im Cheetahs, ihr Süßen...“ Mit rausgestreckten Busen, stellte sie sich demonstrativ zwischen Crowley und Castiel und klimberte den echten Engel fast schon unschuldig an. „Wie wär's wenn du mit mir kommst?“   Crowley starrte die Frau ungläubig an, sah zu Castiel, der mehr als überfordert schien, aber was erwartete man von einem Engel wie Castiel? „Das ist leider nicht möglich, wir sind... geschäftlich hier“, mischte sich Crowley ein.   „Oh, sind wir das nicht alle?!“, auch das brünette Engelchen kam auf sie zu, direkt neben dem Blondinchen stehend, war sie Crowley wesentlich sympathischer – und das lag sicherlich nicht daran, dass sie kleiner war, Crowley hatte genug Selbstbewusstsein, um jeden Giganten der Welt damit zu unterjochen.   „Komm mit mir, Süßer, ich zeig dir den Laden“, trällerte Blondi an ihnen vorbei, sie hatte bereits Castiel's Hand ergriffen, der sich verwirrt mitziehen ließ und Crowley hilfesuchende Blicke zuwarf, während das Muskelpaket hier, einen Stempel auf Castiel's Hand drückte, genauso wie es bei Crowley schließlich der Fall war.   „Ähm“, fing der Dämon an, es kam nicht oft vor, dass ihm die Worte fehlten. (Aber gerade war so ein Moment.) „Wir sind hier wirklich nicht zum Vergnügen!“, versuchte er es weiterhin, während man sie in die Haupträumlichkeiten führte, gedämmtes Licht, violett gehalten, es sah einfach genauso aus wie man sich so eine... Location vorstellte.   „Sei nicht so schüchtern“, meinte die Brünette lediglich charmant.   Crowley hielt Ausschau nach Castiel, der an die Bar verfrachtet wurde, als sich ihre Blicke trafen, erkannte er immer noch die pure Verwirrung in den Augen von Castiel. Zu ihrem aller Glück, kam auch Crowley an die Bar und nach einem unbeobachteten Moment der Brünetten, rutschte er einige Plätze neben Castiel, der von der Blondine umgarnt wurde, als wäre er George Clooney.   „Ich sehe hier weder Bobby noch andere Jäger“, sagte Castiel schließlich, sobald Crowley neben ihm saß und die Damenwelt abgelassen hatte.   „Hier finden wir sie auch nicht, wir müssen in den hinteren Bereich“, erwiderte Crowley. „Hey Blondi“, sprach er den falschen Engel an. „Wir müssen in den hinteren Bereich. Ein paar Freunde treffen.“   „Was?“   „Du weißt schon, Männer in Flanell-Hemden und Jeans?“, fügte Crowley hinzu, er glaubte fest daran, dass alle Jäger genauso angekleidet waren.   „Wir haben einen hinteren Bereich“, sagte sie schließlich kritisch und beäugte sie genauer. „Aber da kommt nicht jeder hin.“   „Und wer kommt dorthin?“   „Nur ausgewählte Personen, ich denke nicht das ihr dazu gehört. Schon gar nicht dieses Schnuckelchen hier“, dabei zwinkerte sie Castiel sie, der eine Augenbraue hob. (Schhnuckelchen? Ernsthaft?)   „Dieses Schnuckelchen“, übernahm Crowley den Spitznamen einfach. „Ist nicht an einen von euch interessiert“, warum auch immer er das so klarstellen wollte. „Und wir würden jetzt wirklich gerne nach hinten.“   Beleidigt schürzte die Frau ihre Lippe und sah Crowley fast schon etwas finster an. „Und wieso sollte er kein Interesse haben?! Er ist sicher nicht hier, wegen der Deko.“   Crowley hoffte das Niemand deshalb herkam, aber er hoffte auch immer noch darauf, dass man sie einfach nach hinten ließ. Offenbar musste er dafür aber erst einmal dieses ganze Geflirte und dergleichen abweisen und das ging vermutlich am einfachsten, wenn er es darauf anlegte. „Ganz einfach“, ohne weiteres griff er zu seiner Seite, packte Castiel's Kragen – selbiger hatte den Drink vor sich etwas zu interessiert gemustert – und zog den Engel mit einem starken Ruck einfach vom Hocker, so das Castiel im Grunde gegen seine Lippen stolperte – aber da dies sowieso der Plan gewesen war...   Er spürte eine leichte Bewegung gegen seinen Lippen, offenbar der Versuch von Castiel zu reden, der aber einfach damit unterbunden wurde, dass Crowley seine Lippen einfach fester auf die des Engels drückte. Engel und Schwachmat hin oder her, die Lippen waren durchaus zu beneiden, musste Crowley gestehen, als er den Kuss länger als notwendig wäre aufrecht erhielt. Castiel hörte irgendwann damit auf, irgendwas sagen zu wollen, drückte sich aber dennoch von Crowley weg, der Dämon sah ihn aufmerksam an, aber bisauf der normalen Verwirrung im Blick vom Engel, war alles wie immer.   „Also... Wo geht es nach hinten?“, harkte Crowley wiederholt nach.   Die Blondine grummelte vor sich hin, aber nach der einen doer anderen erneuten Frage, brachte man sie doch tatsächlich durch das ganze Etablissment, bis zu einem Personal-Bereich, welcher recht unspannend aussah. Eher wie eine heimliche Poker-Kammer als etwas anderes.   „Aha – Flanellhemden“, sagte Crowley, als er ein paar der Männer erkannte. Es gab keine Teppiche und bislang keine Teufelsfallen, wie erleichternd. (Allerdings traute er dem nicht, Jägern sollte man allgemein nicht vertrauen.)   Castiel sah sich um. „Ich sehe ihn nicht.“   „Wen?“, hüstelte ein Mann, dersich sogleich ein Glas mit bernsteinfarbener Flasche runter kippte. (Offensichtlich hatten alle Jäger einen ähnlichen Alkoholkonsum. Abgesehen von Sam, dem Salatfresser...)   „Bobby Singer“, antwortete Crowley. (Ob das hier wirklich Jäger waren?)   „Noch nie gehört“, lallte ein anderer Mann, der vom Stuhl gefallen wäre, gäbe es nicht den Tisch.   „Meinst du...“, fragend sah Castiel zu Crowley. „Die Frau aus der Bar hat sich geirrt?“   „So kann man es auch nennen“, erwiderte der Dämon. (Man hatte sie wohl eher einfach verarscht. Vielleicht hatten manche Jäger doch so etwas wie Humor. Besser wäre nur ein SM-Club gewesen.)   „Sagen Sie“, Castiel sprach die Männer wieder an. „Sind sie Jäger?“   „Jäger? Von was?“   „Sie wissen schon, Vampire, Werwölfe, Sirenen...“ zählte der Engel auf.   Zum Glück ware die Typen hier alb besoffen und würden notfalls glauben, Castiel war verrückt. Sonst müsste sich Crowley Sorgen machen.   „Der Typ ist irre“, schnaubte einer zur Antwort. „Werwölfe... habt ihr das gehört?!“   „Meine Frau sieht manchmal aus wie ein Werwolfe, wenn sie sich lange nicht rasiert hat“, lachte ein anderer.   „Hm... Ich glaube sie sind keine Jäger.“   „Wie hast du das nur erfasst?“, verdrehte Crowley die Augen, ehe er beobachten musste, wie Castiel eine Visitenkarte herauszog und auf den Tisch legte. (Lass das nicht wahr sein...)   „Falls sie auf einen Bobby Singer treffen, rufen Sie uns an.“   „Agent Beyoncé!?“   Ein Glück hatten Dean und Sam ihnen keine anderen Visitenkarten gegeben...   „Dean ruft an!“, informierte Castiel den Dämon, als sein Handy klingelte, die Männer am Tisch betrachteten alle immer noch das Kärtchen, während der Engel an sein Handy ran ging und Crowley ihn raus aus dem geheimen Raum zog. „Nein, wir haben ihn nicht... Oh ja?“ Castiel runzelte die Stirn. „Ihr habt Bobby gefunden?“   „Das ist doch mal eine gute Nachricht“, sah man davon ab, dass es schon langsam Abend wurde, meinte Crowley, war das wirklich keine schlechte Nachricht. (Interessant war nur noch, wo sich Bobby herumgetrieben hatte.)   Crowley zog Castiel an der Damenwelt vorbei, die immer noch viel zu angetan von dem Engel waren, zum Ausgang. Dort, wo Castiel einen Dialog darüber führte, dass der falsche Busen der über dem Ausgang hing, genauso unrealstisch dargestellt war, wie das Unterteil. Der Securtiy-Mann fragte ob er ein Taxi rufen sollte, was Crowley genug darüber informierte, wie sie auf andere Personen wirkten. Aber schließlich zog er Castiel weiter ins Pimp-Mobil. An der Bar standen zahlreiche Jäger am Fenster. (Crowley war sich sicher, dass sie lachend auf sie zeigten...) Am Telefon hatte Dean nichts eiter gesagt, als das Bobby wieder aufgetaucht war und als sie wiede rim Bunker auftauchten, war der Geburtstagskuchen schon angeschnitten und ein paar Bierflaschen geöffnet. (Crowley konnte nicht glauben, dass man ohne sie angefangen hatte!)   Aber es war nicht ganz so, wie man dachte. Dean und Sam standen vor dem großen Tisch, auf dem Kuchen und Getränke standen und beim näher kommen erkannte man Bobby, im Stuhl schnarchend schlafend.   „...sagt mir jetzt nicht, er war die ganze Zeit hier im Bunker?“, der Dämon sah die Jäger seufzend an.   Dean zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Viel schlimmer ist doch, dass er einfach angefangen hat den Kuchen zu essen – und er hat kaum was übrig gelassen!“ (Für Dean war das eine große Tragödie.)   „Was hast du da an einer Hand, Cas?“   „So ein Mann hat mir einem Stempel aufgedrückt“, Castiel betrachtete den blauen Stempel auf seinem blassen Handrücken.   „Moment mal“, Dean zerrte an Castiel's Hand und sah sich den Stempel genauer an. „Ihr wart im... Wieso verdammt nochmal ward ihr im Cheetahs?“   „Eine lustige Geschichte“, meinte Crowley abwinkend. „Wichtig ist nur zu erwähnen, dass unser Chorjunge hier mehr über nackte Frauenkörper weiß als ich dachte, außerdem ein wahrer Magnet für die Frauenwelt ist und...“, der Dämon sah Castiel an. „Nun, dass er besser küssen kann, als man von einem Engel erwarten würde.“   „Warte... was?!“   „Wir sollten Bobby endlich aufwecken um mit ihm zu feiern!“, Crowley ignorierte die entsetzten Gesichter der Brüder, dafür stimmte Castiel ihm nickend zu.   Bis er plötzlich erneut angerufen wurde. Dabei rief sonst niemand Castiel an, dann war es auch noch eine unbekannte Nummer...   „Agent Beyoncé? Ich glaube meine Frau ist echt ein Werwolf!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)