New York von Nami88 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Endlich war es soweit, Marinette und Nathaniel landeten nach knapp neun Stunden im Flugzeug in New York. Aufgeregt zog die zukünftige Design-Studentin den rothaarigen hinter sich her, welcher sich eher widerwillig mitziehen ließ. „Komm schon Nathaniel, wir müssen unsere Koffer holen und dann geht es ab in die City.“ Freudestrahlend lief Marinette Richtung Ausgang, hatte jedoch nicht bedacht, dass sie erst noch zur Passkontrolle mussten. „Mari warte, wir müssen noch…“ „Stopp die Herrschaften!“ Ein Mitarbeiter der Sicherheit kam auf beide zu, wobei dieser alles andere als erfreut aussah. „Sie müssen zur Passkontrolle und ausfüllen, weshalb sie in der USA sind oder haben sie beide etwas zu verbergen?“ Emotionslos sah er erst zu Marinette, ehe sein Blick auf Nathaniel hängen blieb, welcher schwer schlucken musste. „Verzeihen Sie, aber ich bin nur so aufgeregt endlich in New York zu sein, dass ich dies ganz vergessen habe.“ Verlegen kicherte Marinette, als sie kurz darauf einen Dackelblick aufsetzte und einen Schmollmund zog. „Es tut mir wirklich leid Monsieur, ich hoffe doch, wir haben Ihnen keinen Ärger gemacht?“ Den Tränen nahe sah Marinette zu dem Mann, welcher nur seinen Kopf schüttelte. „Ist schon okay junge Dame, aber gehen Sie bitte erst einmal zur Passkontrolle.“ Marinette nickte, woraufhin der Sicherheitsmann wieder seiner Wege ging. Nathaniel währenddessen sah verwirrt zu seiner Schulfreundin, welche ein Grinsen auf ihren Lippen hatte, als beide zur Kontrolle gingen. „Du hast das eben geschauspielert?“ Der Rothaarige konnte es nicht fassen, wollte er die Blauäugige eigentlich gerade trösten. Marinette hingegen musste Kichern, als sie Nathaniels so Sprachlos sah. „Gewusst wie, würde ich sagen.“ Marinette zwinkerte den jungen Mann zu, als beide alle Formalitäten ausfüllten. Knapp eine Stunde später liefen beide samt Koffer Richtung Ausgang, wollte der Bruder von Nathaniels Freundin beide eigentlich abholen. „Also ich habe weder eine Nachricht, noch einen verpassten Anruf. Vielleicht hat er uns ja vergessen?“ Nathaniel schaute sich um, konnte seinen Schwager in Spe jedoch nirgends sehen. „Ich hoffe nur, er hat uns nicht vergessen. Juleka meinte, dass er gerne mal ihm unwichtige Dinge vergisst.“ Empört sah Marinette zu den angehenden Kunststudenten, konnte sie nicht fassen, was er gerade sagte. „Also wir sind doch keine unwichtigen Dinge? Aber falls er uns wirklich vergessen hat, nehmen wir halt ein Taxi. Die Adresse hast du ja, oder?“ Fragend sah sie zu Nathaniel, welcher nur nickte. „Dann winke ich mal eins her.“ Marinette lief an die Straße, als sie sich nach einem Taxi umsehen wollte, als plötzlich hinter ihr ein Hupen zu hören war. Erschrocken drehte sich die blau-schwarzhaarige um, als sie den schwarzen Camaro sah, welcher gerade so vor ihr zum Stehen kam. Vor Schreck hatte Marinette ihre Augen geschlossen, als sie diese langsam öffnete und sah, wie ein junger Mann, welcher einem Punk ähnelte aus dem Wagen stieg. „Sag mal geht’s noch? Müssen sie hier so lang donnern? Sie hätten mich beinahe überfahren!“ Die Angst verschwand und machte der Wut Platz, wobei sie dem jungen Mann einen hasserfüllten Blick zuwarf. „Sorry Süße, aber ich hatte es eilig und wer Rechnet auch damit, dass plötzlich jemand auf der Straße steht?“ Verlegen kratzte sich der schwarz-türkishaarige im Nacken, sah er das alles nicht ganz so Wild. Marinette hingegen wollte gerade kontern, als Nathaniel auf beide zulief. „Hey Luka, du hast uns ja doch nicht vergessen!“ Lachend kam der rothaarige auf den Bruder seiner Freundin zu, als er ihn grüßte und sich dann an die Halbchinesin wandte. „Mari darf ich vorstellen…“ Nathaniel deutete auf Luka, welcher ebenfalls zu dem Mädchen sah und lächelte. „…das ist Luka, bei dem wir beide wohnen dürfen.“ „Was?“ Mit viel zu hoher Stimme quiekte dies Marinette, als sie geschockt zu Luka sah, welcher immer noch charmant lächelte. Die Design-Studentin konnte es einfach nicht glauben, dass sie bei dem Mann wohnen würde, welcher sie beinahe überfahren hätte. „Ich glaube, das wird eine lustige Zeit mit uns dreien werden.“ Luka musste lachen, als die drei in dessen Wohnung fuhren. Die ganze Fahrt über sprach Marinette kein Wort und sah angesäuert aus dem Fenster. Ihre Freude war plötzlich verpufft, als sie ihren neuen Mitbewohner kennenlernte. In der Wohnung des Musikstudenten angekommen, zeigte dieser beiden erst einmal alles. Es handelte sich um eine Maisonetten Wohnung, welche er von seinem Onkel vererbt bekam, welcher vor einigen Monaten nach langer Krankheit verstorben war. Vorher wohnte Luka in einem ein Zimmer Apartment in der Bronx, wobei er mit dem Auto immer fast zwei Stunden bis zur Uni fahren musste. Der Berufsverkehr war in New York der Horror und die öffentlichen Verkehrsmittel waren auch alles andere als Empfehlenswert. Vollgestopfte Busse oder Bahnen, wobei man jeden Tag von Glück sprach, nicht bestohlen worden zu sein. Da seine neue Wohnung jetzt jedoch in Manhattan lag und dann auch nur noch fünf Kilometer bis zu seiner Uni, war er froh, dass sein Onkel damit an ihn dachte. Luka veränderte auch nicht viel darin. Die Küche, welche Rechts lag, wenn man zur Haustür hereinkam, wurde in einem dunklen Rot gehalten, wobei die Essecke am Fenster zur Hauptstraße stand. Den Flur entlang, kam links das Wohnzimmer, wo eine schwarze Wohnlandschaft stand und eine weiße Wohnwand einen tollen Kontrast brachte. Die Wand dahinter wurde in einem hellen Grün gestrichen, welches auch die LED-Lichter in der Wohnwand wiedergaben. Rechts neben der Couch ging es raus zum Balkon, von welchen aus man den Central Park sah, welcher nur knapp dreihundert Meter entfernt vom Gebäude lag. In der oberen Etage waren dann noch das Schlafzimmer, ein Gästezimmer, ein Büro und ein großzügiges eingerichtetes Bad, sowie ein Ankleidezimmer. Luka übernahm das Schlafzimmer, wobei er Nathaniel anbot im Büro zu schlafen, welches er etwas Umräumte. Die kleine Couch kam raus, wobei ein Boxspringbett dort seinen neuen Platz fand. Einige der vielen Regale wurden ebenfalls entsorgt und ein kleiner Kleiderschrank dorthin kam. Auch gab es noch genügend Platz, wo Nathaniel seine Kunstutensilien unterbringen konnte. Marinette erhielt das Gästezimmer, was ein separates Bad mit Dusche, Waschbecken und Toilette beinhaltete. Ein Regal und ein kleiner Schrank mit fünf Schubfächern diente für genügend Platz, Handtücher und andere Hygieneartikel unterzubringen. Im Zimmer stand ebenfalls ein Boxspringbett, sowie ein großer Kleiderschrank, ein Regal für Bücher und ein Schreibtisch, sowie eine Kommode, auf welchen ein Fernseher und ein Radio stand. Unter dem Fenster, welcher ebenfalls zum Central Park zeigte, stand eine große Holzkiste, welche Marinette für ihre Stoffe nehmen konnte. „Wow die Wohnung ist der Hammer, danke, dass wir hier einziehen dürfen.“ Die drei saßen bei Kaffee und Kuchen auf dem Balkon, wobei sich die Jungs unterhielten und Marinette Gedankenverloren in ihrem Kaffee rührte. „Kein Problem. Die Wohnung ist für mich alleine eh zu groß und als Juleka meinte, du hast einen Studienplatz in New York, da musste ich wenigstens keinen Fremden einziehen lassen.“ Luka zündete sich eine Zigarette an, als sein Blick auf die junge Frau fiel. „Ich hoffe, dir gefällt dein Zimmer Mari?“ „Ja danke, es ist wirklich schön. Jedoch werde ich mir schnell etwas anderes suchen, damit ich dir nicht zur Last falle.“ Verwundert sah der Punk zu seiner Mitbewohnerin, war er überrascht, dass sie so schnell weg wollte. „Süße du kannst so lange bleiben, wie du willst. Du fällst mir sicher nicht zur Last, außerdem nutze es doch aus, keine Miete zahlen zu müssen. In New York zahlst du bereits für eine Studentenwohnung fast zweitausend Dollar und dann bekommst du solche auch schwer, wenn du nicht bereits seit einigen Jahren ein amerikanisches Konto hast. Klar in der Bronx ist es vielleicht billiger, jedoch hast du dann auch dementsprechend den Weg zur Uni. Bei den WGs solltest du auch aufpassen. Es rennen genügend verrückte hier rum.“ Lässig lehnte sich Luka in seinen Sitz zurück, als er erneut einen Zug seiner Zigarette nahm. „Nath sagte mir bereits, dass deine Ursprüngliche WG dir noch Abgesagt hat, also sehe es als glückliches Schicksal. Bei uns weißt du wenigstens, dass wir dir nichts antun werden.“ Luka grinste Marinette frech an, welche nur die Augen verdrehen konnte und aufstand. „Das sagt der, welcher mich beinahe überfahren hätte.“ „Das war ein Versehen! Willst du mir das jetzt ewig vorwerfen?“ Empört sah der Musikstudent zu dem Mädchen, war es doch nicht seine Absicht ihr solch einen Schrecken am Flughafen einzujagen. „Ich gehe schon schlafen, der Tag war doch ziemlich anstrengend. Gute Nacht.“ Die Jungs wünschten ihr ebenfalls eine gute Nacht, als Marinette in ihrem Zimmer verschwand. Seufzend drückte Luka seine Zigarette aus, als er zu dem Rothaarigen sah. „Sie hasst mich.“ „Ach das wird schon noch. Der Flug war einfach nur anstrengend und dann die Nah-Tod Erfahrung.“ Nathaniel musste sich ein Kichern verkneifen, woraufhin er einen Schluck von seinem Kaffee nahm. „Du magst sie, kann das sein?“ Zu seinem Schwager in Spe blickend, musste Luka plötzlich lächeln. „Sie hat Temperament, das muss man ihr lassen und darauf stehe ich. Außerdem sieht sie verdammt heiß aus und von der Bettkante würde ich sie auch nicht stoßen.“ Schelmisch musste der Punk grinsen, woraufhin sein Mitbewohner nur die Augen verdrehen konnte. „Luka ich gebe dir einen Tipp.“ Ernst sah Nathaniel zu seinem gegenüber, kannte er als einer von Marinettes besten Freunden, was ihr erst Anfang des Jahres Wiederfahren ist. „Marinette ist keine für eine Nacht! In dieser Hinsicht ist sie gebrandmarkt und ich will nicht, das sie wieder enttäuscht wird.“ „Warum? Also ich meine, was ist denn passiert?“ Luka wollte sicher nicht, das Nathaniel dachte, er will nur mit ihr schlafen und sie dann fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel. Zwar hatte er bereits des Öfteren den ein oder anderen One-Night-Stand, aber das war auch immer etwas anderes. „Sei mir nicht böse, aber ich kann es dir nicht sagen. Mari redet auch nicht gerne darüber, jedenfalls bitte ich dich, ihr nicht weh zu tun. Ich bin froh, dass sie endlich wieder lachen kann.“ Nathaniel stand ebenfalls auf, als er sich auch verabschiedete und einen Luka zurückließ, welcher Gedankenverloren in den Nachthimmel blickte. Der nächste Tag brach an, wobei Marinette als erstes Wach wurde und sich schnell fertig machte. Sie wollte sich in der Gegend bereits umsehen und auch, wo ihre Uni ist. Laut Maps, sollte diese relativ nah von der Wohnung sein und mit der U-Bahn innerhalb von dreißig Minuten erreicht werden. Vor der Tür angekommen, hörte man sofort den Straßenlärm und das Hupen der Autos, welchen es anscheinend nicht schnell genug voranging. Marinette war dies alles nicht gewohnt und auch mit der fremden Umgebung etwas Überfordert. Zwar lag ihr Elternhaus ebenfalls an einer Hauptstraße, jedoch war da nicht so viel los wie hier und auch wurde nicht aller paar Sekunden gehupt. Kurz orientierte sich die Französin, als sie zur U-Bahn-Station lief und nach der passenden Bahn suchte. Es waren nur noch vier Tage, dann würde Marinettes Modestudium losgehen und da wollte sie nicht schon am ersten Tag zu spät kommen. Die Richtige Verbindung gefunden, ging die Blauäugige noch schnell in eine Bäckerei, wo sie frische Brötchen holte, ehe sie zurück zur Wohnung lief. Ihre schlechte Laune von gestern hatte sich etwas verbessert, wobei sie sich etwas die Gegend anschaute. Der Central Park wurde bereits ausgeschildert und auch sah man schon von weiten die vielen Bäume. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, würde sie sicher öfters dort zu finden sein. Begeistert sah sie sich weiter um, als sie mit jemanden zusammenstieß, wobei der Kaffee desjenigen verschüttete. „Kannst du nicht aufpassen, wohin du gehst?“ Wütend sah der Mann im Anzug zu Marinette, welche etwas zurückwich. „En…Entschuldigung, das war ke…keine Absicht.“ „Das wäre ja auch noch schöner gewesen und jetzt geh mir aus dem Weg zu blöde Göre.“ Geschockt darüber gleich so angegangen zu werden, sah Marinette zu dem Mann, welcher sie schubste und an ihr vorbeilief. „Hey du Arsch, so behandelt man keine Dame. Außerdem hast du doch auch zwei Augen im Kopf oder ist gerade eine im Minirock interessanter gewesen als der Weg?“ Erschrocken zuckte Marinette zusammen, als sie Lukas Stimme neben sich hörte und dieser mit finsterem Blick zu dem Mann sah, welcher wahrscheinlich gerade auf den Weg zur Arbeit war. Dieser wiederum blieb stehen und drehte sich zu beiden um. „Was hast du gesagt?“ Seinen Kaffeebecher in die nächste Ecke geschmissen, lief der Mann auf die beiden zu, woraufhin sich die Studentin an ihren Mitbewohner wandte. „Luka lass uns bitte gehen, der sieht alles andere als begeistert aus, das du ihn beleidigt hast.“ Schützend stellte sich der Punk vor Marinette, als auch schon eine Faust auf ihn zukam, welche der Musikstudent jedoch problemlos abwehrte. Mit einer Bewegung, drehte er den Mann, wobei er, dessen Hand ebenfalls drehte und diese auf dessen Rücken drückte, was dem Mann im Anzug schmerzhaft aufschrien ließ. „So und jetzt entschuldigst du dich gefälligst bei der Dame.“ „Ist ja gut, Entschuldigung und jetzt lass mich los.“ Zwar war Luka nicht so begeistert über diese nicht wirklich ernst genommene Entschuldigung, ließ seinen Gegner jedoch los, welcher sofort wegrannte. Marinette hingegen sah Sprachlos zu beiden, als sich ihr Mitbewohner besorgt zu ihr drehte. „Alles okay bei dir Mari?“ So richtig wusste sie nicht, was sie daraufhin sagen sollte, zu sehr war sie noch von eben geschockt. Ein kurzes Nicken war alles, wofür sie gerade imstande war. „Was suchst du eigentlich alleine hier draußen? Ich dachte, du schläfst noch.“ „Ich wollte mich nur mal in der Gegend umsehen, damit ich Montag gleich weiß, wie ich zur Uni komme.“ Langsam beruhigte sich das Mädchen, als sie ihre Stimme wiederfand. „Und du?“ Interessiert sah sie zu Luka, welcher seinen Arm um Marinette legte und zurück zur Wohnung lief. „Ich wollte Frühstück vorbereiten und frische Brötchen holen. Da habe ich dich und den Typen gesehen und Gentleman wie ich nun mal bin, musste ich der Dame doch helfen.“ Lächelnd zwinkerte Luka, woraufhin sich Marinette verlegen wegdrehte. „Danke dafür, aber trotzdem hättest du ihn nicht Beleidigen müssen. Was, wenn er dir etwas getan hätte?“ „Macht sich meine Süße etwa Sorgen?“ Empört sah sie zu dem schwarz-türkis haarigen. „Mach ich nicht und nenne mich nicht ständig Süße!“ Luka musste lachen, als beide in der Wohnung ankamen, wo Nathaniel bereits auf beide wartete. „Wie ich sehe, habt ihr zwei euch Vertragen, das freut mich.“ „Na ja, mehr oder weniger würde ich sagen.“ Luka nahm die Brötchen, welcher er zu dem Rest auf den Balkon schaffte. Das Frühstück verlief relativ ruhig, wobei es dem Rothaarigen jedoch nicht verbarg blieb, wie Luka des Öfteren zu Marinette sah. „Ach übrigens soll ich dir ganz liebe Grüße von Juleka ausrichten. Sie hofft schon, dass du in den Herbstferien mal wieder nach Paris kommst.“ „Eigentlich wollte ich erst zu Weihnachten wieder nach Hause. Aber wie kommt es eigentlich, das du extra nach New York zum Studieren kommst? Gab es keine Uni in Paris, welche dir zusagte?“ Seinen Blick von Marinette abgewandt, sah der Punk zu dem Rothaarigen, welcher bereits seit drei Jahren mit seiner kleinen Schwester zusammen war. „Ich wurde nirgends in Paris angenommen und durch den Vater einer guten Freundin hatte ich Glück, das ich hier ein Studium gefunden habe. Erst wollte ich es zwar nicht annehmen, jedoch wollte Juleka nicht, dass ich es abschlage. Sie wusste, wie wichtig es mir ist, Kunst zu studieren und da nahm sie es gerne in Kauf, das ich für fünf Jahre in Amerika bin. Sie will jedoch auch schauen, dass sie nach ihrer Ausbildung zur Visagistin erst einmal nach New York kommt und hier arbeitet, bis ich mit meinem Studium fertig bin.“ Eine Fernbeziehung also dachte sich der Musikstudent, als er erneut zu der Halbchinesin blickte. „Und bei dir? Was führt dich Ausgerechnet ans andere Ende der Welt?“ Nathaniel sah ebenfalls zu Marinette, welche nicht wirklich so aussah, als würde sie Luka die Wahrheit sagen. „Mein Studium, was sonst!“ „Du könntest schon freundlicher sein, immerhin habe ich dir nichts getan.“ Luka mochte zwar die Freundin seiner Schwester, aber auch ihm wurde es langsam zu blöd, wie Marinette mit ihm umging. „Du hättest mich gestern fast überfahren! Von wegen, du hast mir nichts getan.“ „Und dafür habe ich mich entschuldigt, außerdem habe ich dich heute vor dem Typen verteidigt.“ Wütend stand Marinette auf, als sie zu Luka ging. „Der kam doch erst zurück, weil du ihn beleidigen musstest. Behandle mich also nicht wie irgendein Wehrloses Mädchen.“ „Gerade benimmst du dich aber so. Wie ein bockiges Kind. Das hält ja niemand mit dir aus.“ Auch Luka stand auf, als sich beide böse Blicke zuwarfen. „Leute beruhigt euch bitte wieder.“ Nathaniel wollte nicht, dass sich die Situation noch verschärft, wobei Lukas nächster Kommentar jedoch zu seinem Leidwesen, dazu führte. „So wie es aussieht, brauchst du mal wieder jemanden der es dir richtig Besorgt, aber mit dir hält es eh keiner lange aus.“ Geschockt sah Marinette zu Luka, während Nathaniel nicht wusste, was er sagen sollte. „Mari ich…es tut mir leid.“ Erst jetzt wurde es Luka bewusst, was er gerade aus Wut aussprach. Die Halbchinesin jedoch, lief ohne ein Wort zu sagen in die Wohnung, als man nur kurze Zeit später die Haustür knallen hörte. „Scheiße Luka, musste das jetzt sein?“ Wütend sah der Rothaarige zu dem Musiker, welcher nur seufzen konnte. „Tut mir leid, das wollte ich doch gar nicht. Aber ich war einfach so wütend.“ Sofort rannte der Punk in den Flur, schnappte sich die Schlüssel, als er ebenfalls die Wohnung verließ, um nach seiner Mitbewohnerin zu suchen. Bereits zwei Stunden war Marinette verschwunden, wobei sich Luka totale Sorgen machte. Er könnte es sich nie verzeihen, wenn dem Mädchen etwas passieren würde. Sie kannte sich hier Überhaupt nicht aus und falls sie in irgendeine Bahn oder Bus gestiegen war, wäre es wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen. In den näheren Geschäften oder Cafés fand er sie schon mal nicht und auch bei den Straßenkünstlern entdeckte er sie nicht. Er rief bereits Nathaniel an, hatte er die winzige Hoffnung, das Marinette bereits wieder zu Hause war. Zu seinem Leidwesen jedoch war sie immer noch nicht zurück und ihr Handy lag auch noch auf dem Frühstückstisch. Lukas Blick ging weiter, als er zum Central Park sah und sein Glück dort versuchte. Viel Hoffnung hatte er allerdings nicht, war dieser immerhin fast vier Quadratkilometer groß. An einem Baum gelehnt, sah Marinette traurig auf den großen Teich, welcher in der Mitte des Parks lag. Eigentlich hatte sie gehofft, dass es ihr in New York besser ging, jedoch war dem nicht so. Vielleicht sollte sie sich doch eine andere WG suchen oder eine andere Uni für ihr Studium, wobei dies dann wieder warten müsste. Seufzend starrte die blau-schwarzhaarige zum Wasser, welches dank der Sonne wie Diamanten glitzerte. Libellen flogen darüber und als eine Ente mit ihren Kindern vorbei schwamm, legte sich sogar ein zaghaftes Lächeln auf ihre rosa Lippen. „Hier bist du also, endlich habe ich dich gefunden.“ Erschrocken drehte sich Marinette zur Seite, als sie Luka entdeckte, welcher seine Hände auf die Knie ablegte und Luft holte. „Weißt du eigentlich, welche Sorgen Nath und ich uns machen? Du kannst nicht einfach abhauen, immerhin bist du in einer völlig fremden Stadt.“ Mahnend sah er zu dem Mädchen, welche traurig ihren Blick abwandte. Luka hingegen setzte sich neben sie, legte seinen Arm um ihre Schulter und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. „Es tut mir schrecklich leid, was ich zu dir gesagt habe. Ich wollte das alles nicht, aber…“ Seufzend sah er ebenfalls zum Teich. „…deine abweisende Art mir gegenüber ist irgendwie unerträglich für mich. Ich mag dich Mari und wir leben die nächsten Jahre zusammen und da wäre es doch Ratsam, wenn wir uns auch verstehen würden, oder?“ Zaghaft nickte die Designstudentin, hatte Luka immerhin recht. „Wahrscheinlich hast du recht damit.“ „Wahrscheinlich?“ Gespielt beleidigt sah der Punk zu dem Mädchen, auf dessen Lippen ein Schmunzeln zu sehen war. „So gefällst du mir schon viel besser.“ Überrascht sah sie zu dem jungen Mann auf, als sich ein Hauch Rot auf ihren Wangen bildete. „Hör mal, ich weiß wir kennen uns eigentlich nicht, aber Nathaniel hat Angst, dass ich dich nur für einen One-Night-Stand halte und meinte gestern, das du in dieser Hinsicht schlechte Erfahrungen gemacht hast! Kann ich fragen, was dir Wiederfahren ist?“ Interessiert sah er zu Marinette, welche nicht sicher war, darüber reden zu wollen. Wie Luka sagte, kennen sich beide nicht wirklich und einer eigentlich fremden Person ihr Leid gestehen, war irgendwie nicht richtig. Jedoch musste sie sich auch eingestehen, wo Luka sie heute früh so verteidigt hatte und jetzt stundenlang nach ihr suchte, fand sie doch irgendwie süß. „Weißt du, es fällt mir nicht leicht darüber zu reden.“ Ihr Blick ging zu Luka, welcher verstehend nickte. „Ist schon gut Mari, ich will dich zu nichts zwingen.“ „Nein das ist es nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich könnte dir vertrauen.“ Marinette lehnte sich an den Baum, was ihr der Musiker gleichmachte. „Ich war fünfzehn, als wir einen neuen Mitschüler bekamen. Er hatte blonde Haare, grüne Augen, welche einer Katze ähnelte und für mich eine Engelsgleiche Stimme. Sein Name war Adrien Agreste und durch meine beste Freundin habe ich erfahren, dass er der Sohn meines Lieblingsdesigners ist. Er hatte ihn, nach dem Verschwinden seiner Frau förmlich zu Hause eingesperrt. Er sagte uns damals, dass er monatelang mit seinem Vater diskutierte, endlich an eine öffentliche Schule zu kommen.“ Marinette musste Seufzen, waren die Erinnerungen an damals doch Schmerzhafter als gedacht. „Und du hast dich in ihn verliebt!“ „Nicht sofort. Er, meine beste Freundin Alya, Nino, Nathaniel, Juleka und ich wurden zu guten Freunden. Wir haben immer sehr viel unternommen und Adrien wurde zu einem meiner besten Freunde, welchen ich alles anvertrauen konnte. Jedoch musste es ja passieren und ich verliebte mich in ihn. Er schmiss zu seinem Siebzehnten Geburtstag eine Party, wo auch Flaschendrehen gespielt wurde. Als Pflichtaufgabe musste ich ihn küssen und genau in dem Moment, als sich unsere Lippen berührten, kribbelte es bei mir und ich merkte, dass ich wohl schon länger etwas für ihn Empfand, es aber erst durch den Kuss realisierte.“ Tränen bildeten sich in ihren Augen, als sie daran dachte, was später geschah. Luka sah dies natürlich, als er Marinette zu sich zog und ihr beruhigend über ihren Arm streichelte. „Du musst nicht weitererzählen, immerhin sehe ich doch, wie schlecht es dir dabei geht.“ „Ist schon gut. Irgendwie fühle ich mich gerade, als würde eine schwere Last von mir fallen.“ Dankbar sah sie zu ihrem Mitbewohner, als sie sich an ihn lehnte und fortfuhr. „Ich traute mich nie, es ihm zu sagen. Mir war die Freundschaft dafür zu wichtig. Außerdem wusste ich, dass er etwas mit zwei Mädchen aus unserer Klasse hatte. Also nacheinander versteht sich. Die eine hieß Lila und als er merkte, dass sie ständig log, so wie es ihr passte, machte er Schluss und kam nach kurzen mit der Tochter des Bürgermeisters zusammen. Lange hielt dies auch nicht, da Chloé lediglich wegen seinem Namen mit ihm zusammen war. So verging die Zeit und fast ein Jahr später, feierten wir alle Silvester zusammen. Ich hatte sturmfrei und alle kamen zu mir, wobei natürlich auch einiges getrunken wurde. Gegen drei verabschiedeten sich meine Freunde, nur Adrien blieb da und dann passierte es. Ich hatte mit ihm mein erstes Mal und war einfach nur glücklich. Ich dachte, er liebt mich auch und so gestand ich ihm an nächsten Morgen meine Liebe.“ Sich auf die Unterlippe beißend, ballte Marinette ihre Hände zu Fäusten, als sie daran dachte, was Adrien daraufhin zu ihr sagte. „Ich hatte erhofft, er sagt mir auch diese drei Worte, jedoch kam alles anders. Er meinte, dass ich nur eine Freundin bin und diese Nacht einmalig für ihn war. Natürlich schob er es noch auf den Alkohol, dass wir im Bett gelandet sind und dann meinte er, er will gerade keine Beziehung und sein Single Leben auskosten.“ Lukas Blick verfinsterte sich, als er das hörte. Zwar hatte er auch einige One-Night-Stands, jedoch wussten die Frauen immer, dass es nur einmalig war. „Das war aber noch nicht alles. Am zweiten Februar feierte ich meinen achtzehnten Geburtstag und lud natürlich meine ganzen Freunde ein. Adrien gehörte ebenfalls dazu, war er immerhin in den letzten Jahren wichtig für mich geworden. Als er dann vorbeikam, um zu gratulieren, stand er jedoch nicht alleine im Türrahmen. Er wagte es tatsächlich eine Kollegin aus der Fechtschule mitzubringen und stellte sie uns als seine neue Freundin vor. In diesem Moment dachte ich, er bohrt mir ein Messer ins Herz und dreht dieses noch, damit ich extra leide. Noch vor wenigen Wochen meinte er, dass er keine Beziehung haben will und dann das.“ Immer mehr Tränen bildeten sich in ihren Augen, liebte sie Adrien nach der gemeinsamen Nacht immerhin noch immer und diesen Jungen mit einer anderen zu sehen, tat unendlich weh. „Was ist dann passiert?“ Marientet näher an sich gedrückt, sah Luka emotionslos zum Wasser. Er konnte nicht verstehen, wie ein angeblicher Freund, jemanden so leiden lässt. „Ich hatte einen Wutanfall, schrie ihn an, wie er mir das an meinen Geburtstag antun kann. Dass er erst mit mir schläft, dann sagt, er will nichts Festes und kurze Zeit später mir seine Neue Vorstellt, als wäre nichts dabei. Ich schmiss ihn aus dem Haus und rannte weinend in mein Zimmer. Seitdem sprach ich kein Wort mehr mit ihm. Zwar gehörte er noch immer zu der Clique, jedoch ignorierte ich ihn.“ Gequält musste sie lächeln. „Ihm schien es jedoch egal zu sein, da er ständig Kagami mitbrachte und mit ihr vor meinen Augen rummachte.“ „Deshalb kamst du nach New York, oder? Du wolltest so weit weg wie möglich von ihm.“ Marinette nickte, als Luka ihr Kinn nahm und sie zu sich drehte. Seine Türkise Seelenspiegel, schauten in die Himmelblauen von ihr, als er ihr langsam näherkam. „Wenn er so etwas macht, dann hat er dich nicht verdient Mari. Weder als guten Freund, noch als Partner.“ Zaghaft legte er seine Lippen auf ihre Stirn, wo er einen sanften Kuss auf diese hauchte. Seit bereits drei Monaten sind Nathaniel und Marinette in New York und studieren. Die Halbchinesin hatte sich nach ihrem Gespräch im Central Park, sehr gut mit Luka angefreundet, auch war er einer der wenigen, wem sie alles anvertraute. Beide waren auch auf derselben Uni, wobei Luka seine Mitbewohnerin immer mit dem Auto mitnimmt. Durch Zufall trafen sich beide auf dem Gelände, als durch einen Feueralarm alle Schüler aus dem Gebäude mussten. In dieser Zeit, verliebte sich Luka immer mehr in Marinette, wusste jedoch nicht, ob sie genauso fühlte. Nathaniel wusste natürlich von den Gefühlen seines Schwagers in Spe, sollte er für diesen eigentlich herausfinden ob Marinette auch so fühlt. Der Kunststudent hingegen hielt sich daraus, auch wenn er findet, dass beide gut zusammenpassen würden. Jedoch mussten beide auch alleine zusammenfinden. Das Marinette auch einige Verehrer in der Schule hatte, passte dem Musikstudenten dementsprechend gar nicht. Dadurch hatte sie auch einige Einladungen zum Kürbisball, welcher immer zwei Wochen vor den Herbstferien stattfand. Letztendlich jedoch, ging sie mit Luka zu diesem, wo bereits Gerüchte im Umlauf waren, dass beide heimlich ein Paar wären. Dem Punk kam dies ganz Recht, hielten sich die meisten dadurch von dem Mädchen seiner Träume wenigstens fern. Dadurch, dass jetzt auch zwei Wochen Ferien waren, flog Nathaniel nach Paris zu seiner Freundin, während Marinette in New York blieb. Sie würde erst im Dezember nach Hause fliegen, wollte sie die Ferien ausnutzen und sich endlich einmal die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten ansehen. Außerdem wollte sie Luka nicht alleine lassen, wenn er seinen einundzwanzigsten Geburtstag feiert und in Amerika dadurch als Erwachsen gilt. Seit zwei Tagen sind Herbstferien und Marinette hatte soweit alle ihre Hausaufgaben fertig, welche die Lehrer ihren Schülern noch mitgaben. Es fehlte nur noch der Entwurf eines Herbstoutfits, welches sie erstellen sollte. Jedoch wollte sie sich dadurch im Central Park inspirieren lassen, wessen Bäume gerade die schönsten Farben trugen. Sie packte bereits ihre Utensilien in eine Tasche, als es an der Tür klopfte und Luka mit einer Tasse Tee ins Zimmer trat. „Und Mari, wie sieht es morgen bei dir aus, Lust von dem besten Touristenführer die Stadt zu sehen?“ Dankend nahm sie die Tasse entgegen, als sie sich lässig im Stuhl zurücklehnte. „Wirklich, du kennst einen Touristenführer? Na das Angebot nehme ich gerne an. Wie heißt er den und sieht er gut aus?“ Fies grinste Marinette Luka an, welcher seine Arme auf die Armlehnen abstützte und ihr ziemlich nahe kam, was der Studentin die Röte ins Gesicht beförderte. „Er sieht nicht nur gut aus, sondern ist er richtig heiß und ein echter Mädchenschwarm.“ „Ach ist das so?“ Ihren Finger gegen seine Stirn gelegt, drückte sie den Musikstudenten weg, welcher Beleidigt dreinschaute. „Na, wenn er so ein Mädchenschwarm ist, werde ich das Angebot wohl lieber Abschlagen, bevor ich noch den Hass der Frauen auf mich ziehe.“ Marinette zwinkerte dem Punk zu, welcher Kopfschüttelnd lachen musste. „Keine Angst, ich weiß genau, dass er dich Beschützen wird.“ „Also wenn das so ist, freue ich mich auf die Stadtführung morgen.“ Am nächsten Tag Mit einem Hot Dog in der Hand, liefen Marinette und Luka dem Times Square entlang, wo hunderte von Reklametafeln hingen. Verschiedene Theater machten Werbung für ihre Vorstellungen, Souvenirläden verführten zum Kaufen, Cafés und Fast-Food Ketten luden zu köstlichen Speisen ein. Begeistert sah sich Marinette überall um, während ihr persönlicher Touristenführer ihr die Geschichte dieser Straße nahebrachte. Luka entpuppte sich als ein wirklich guter Reiseführer, welcher sich mit allem genau befasst hatte. Selbst als Marinette Fragen stellte, konnte er diese Problemlos beantworten. Beide waren bereits bei der Freiheitsstatue, der Brooklyn Bridge, der High Line, was ein Park auf einer alten Eisenbahnstraße war, das Rockefeller Center, vor welchem jedes Jahr der New Yorker Weihnachtsbaum enthüllt wird, welcher mit zu den größten der Stadt gehörte, dem Museum of Modern Art, welches Weltbekannt für Skulpturen, Kunst und Design war und dem Flatiron Building, welches durch seine Keilform zu einem Wahrzeichen der Stadt gehörte. Auch führte Luka die Studentin nach China Town, wo beide ein originales chinesisches Essen zu sich nahmen. Das Empire State Building hob sich der Musikstudent für den Schluss auf. Die Sonne würde bald untergehen und Luka wollte Marinette diesen Anblick von der Aussichtsplattform ermöglichen. „Ich muss sagen, New York gefällt mir immer besser. Diese Straße ist der Wahnsinn und wenn es dunkel ist, machen die ganzen Reklametafeln die Umgebung sicher zum Tag.“ Mit ihrem Handy in der Hand, filmte Marinette die Gegend, was sie später Alya schicken wollte. Ihre beste Freundin bekam bereits Unmengen an Bildern, was der blau-schwarzhaarigen nur heulende Smileys einbrachte. Die brünette vermisste ihre beste Freundin, konnte jedoch in den Ferien nicht zu ihr, da sie in der Redaktion, bei welcher sie nebenbei arbeitete, eine Story schreiben musste. „So Mari, ich würde sagen wir machen uns auf den Weg zur letzten Station des heutigen Tages und dort habe ich eine besondere Überraschung für dich.“ Mit funkelnden Augen sah sie zu Luka, liebte sie Überraschungen wie ein kleines Kind. Der Fahrstuhl fuhr beide zur Plattform, wobei der Punk die Augen des Mädchens zuhielt und Richtung Sonnenuntergang führte. „Luka was hast du vor?“ „Das wirst du gleich sehen, nur noch etwas Geduld.“ Der Student wartete auf den richtigen Moment, als er seine Hände auch schon wegnahm und Marinettes Blick in den rötlichen Himmel fiel. Begeistert über diese Schönheit der Natur, stellte sie sich näher ans Geländer und betrachtete den riesigen Feuerball, welcher langsam am Horizont verschwand. Luka kam langsam auf sie zu, als er seine Arme von hinten um sie legte und das Mädchen näher zu sich zog, welche sich an den jungen Mann lehnte und mit strahlenden Augen und einem Lächeln im Gesicht die Aussicht betrachtete. „Das ist wunderschön Luka. Ein wirklich krönender Abschluss, eines perfekten Tages. Danke, dass du mir alles gezeigt hast.“ Sich in seiner Umarmung drehend, legte sie ihre Hände in seinen Nacken, während sie ihren Blick nicht von ihm ließ. Der heutige Tag zeigte ihr, wie wichtig Luka ihr war und auch wenn sie Angst vor einer Abweisung hatte, wollte sie es riskieren. Marinette stellte sich auf ihre Zehenspitzen, schloss ihre Augen und legte zaghaft, fast schon schüchtern ihre Lippen auf die seinen. Luka, welcher seinen Blick ebenfalls nicht von der Blauäugigen abwenden konnte, kam es wie in Zeitlupe vor, als sie sich seinem Gesicht näherte. Als er dann jedoch ihre Weichen Lippen spürte, welche ihm einen zaghaften Kuss gaben, schloss er seine Augen und erwiderte den Kuss, welchen er sich bereist Sehnsüchtig erträumte. Keuchend lösten sich beide, als Marinettes Wangen glühten und sie verlegen zu dem Mann mit Türkis-schwarzen Haaren blickte. „Ich liebe dich Luka.“ „Ich liebe dich auch Marinette.“ Zu Hause angekommen, warteten beide nicht lange, entledigten sie sich ihrer Klamotten, als Luka das Mädchen seiner Träume hochhob und mit ihr in seinem Schlafzimmer verschwand. Wie lange wartete er auf diesen Augenblick, Marinette derart nahe zu sein. Mit einer Handbewegung, schob Luka die Notizzettel seiner Lieder vom Schreibtisch, als er Marinette auf diesen absetzte und ihren Slip herunterzog. Vereinzelte Küsse auf ihrem Hals, über die Schultern und ihrem Arm, ließ Marinette genüsslich die Augen schließen. Luka wollte sie verwöhnen, sie erregen und ihr stöhnen hören. Seine Zunge und Lippen fuhren langsam über ihren Körper, wo er eine feuchte Spur hinterließ, ehe er sich vor sie kniete und ihre Beine leicht spreizte. Marinette keuchte auf, als sie die warme Zunge spürte, welche ihre empfindlichste Stelle erkundete und verwöhnte. Ihre Hände krallten sich an die Tischkante, während Luka sie beinahe an den Rand des Wahnsinns trieb. Erbarmungslos machte er mit seiner süßen Qual weiter, als er das ersehnte Stöhnen seitens des Mädchens hörte und sich grinsend aufstellte. Marinette versuchte ihre Atmung zu kontrollieren, als sie mit einem zufriedenen Lächeln zu Luka blickte. Ihr rechter Fuß fuhr sein Bein hoch, als sie über die Beule in seiner Shorts fuhr, was den Punk aufkeuchen ließ. Schelmisch grinste die Studentin, als sie sich vorbeugte, ihre Finger unter den Bund der schwarzen Shorts legte und diese herunterzog. Ihr Blick ging nach unten zu Lukas Männlichkeit, als sie sich auf ihre Lippen biss, was den jungen Mann nur grinsen ließ. Näher an sie herangetreten, versiegelte er seine Lippen mit ihren, als er mit einem kräftigen Stoß in sie eindrang, was beide aufstöhnen ließ. Marinettes Hände wanderten in den Nacken des Mannes, während ihre Beine sich um seine Hüften schlangen, wollte sie ihn dadurch noch näher zu sich ziehen. Mit kräftigen Stößen, drang er immer wieder in ihre feuchte Mitte ein, während der Tisch unter beiden ein quietschendes Geräusch von sich gab. Seine Linke Hand stützte sich an der Wand hinter Marinette ab, als er sein Tempo langsam erhöhte und bald die ersehnte Erlösung erhielt, was auch Marinette zuteil wurde und sie Lukas Namen schrie, als ihr zweiter Orgasmus ihren Körper zum Beben brachte. Die verliebten genossen es, alleine in der Wohnung zu sein, wobei beide wie jeden Morgen länger liegen blieben, um die Nähe des anderen zu genießen. Das Nathaniel jedoch früher aus Paris zurückkam, ahnte keiner der beiden. Erst als ein Klopfen an Lukas Schlafzimmertür zu hören war und der rothaarige hereinkam, schreckten beide hoch, wobei Marinette schützend die Decke vor ihrem Körper hielt. „Luka ich habe was von Jul…“ Als Nathaniel beide zusammen im Bett sah, blieb der Kunststudent erschrocken stehen, als er Rot anlief und sich Peinlich berührt wegdrehte. „So…rry…ich wusste nicht…ich geh dann mal.“ Mit schnellen Schritten verschwand der junge Mann aus dem Zimmer, war ihm diese Situation gerade mehr als unangenehm. Noch immer die Decke schützend vor ihren Körper haltend, sah Marinette zur Tür, als sie ihr Gesicht in ihre Hände vergrub und für Luka etwas Undefinierbares murmelte. Diese Situation war gerade mehr als Peinlich für sie, was Luka anscheinend eher lustig fand. Kichernd legte sich der Musiker wieder zurück ins Kissen, als er lässig seine Arme unter den Kopf legte und seine Augen schloss. „Da müssen wir uns ja nicht mehr überlegen wie wir Nath sagen, dass wir jetzt zusammen sind.“ Empört sah Marinette zu ihrem Freund, als sie sich ein Kissen schnappte und es ihm ins Gesicht schlug. „Du bist unmöglich.“ Beleidigt drehte sich die Designstudentin weg, als sich plötzlich zwei Arme um sie legten und jemand Küsse auf ihren Nacken verteilte. „Schatz sei doch nicht gleich eingeschnappt. Ändern kann man jetzt eh nichts, Nath hat uns halt erwischt. Aber sei doch froh, dass wir nicht gerade Sex hatten, dann hätten wir beide ihm nicht mehr unter die Augen drehten können.“ Ein Schmunzeln legte sich auf die Rosa Lippen des Mädchens, als sie sich das gerade Vorstellte. „Da hast du wahrscheinlich recht, das wäre wohl schlimmer gewesen.“ Froh darüber, dass seine Freundin nicht mehr sauer war, drehte er sich mit ihr, was Marinette überrascht aufschrecken ließ. Über ihr gebeugt, sah er mit einem verschmitzten Lächeln zu der Blauäugigen, als er seine Freundin in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte, welchen sie zu gerne erwiderte. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand, saß Nathaniel auf dem Balkon, als seine Mitbewohner zu ihm kamen und sich dazusetzten. „Ihr habt euch ganz schön Zeit gelassen. Habt wohl noch etwas Frühsport betrieben?“ Grinsend sah der Rothaarige zu beiden, als Marinettes Wangen anfingen zu glühen und Luka sich grinsend zurücklehnte und eine Zigarette anzündete. „Die berüchtigte Zigarette danach?“ Noch immer grinsend sah Nathaniel zu beiden, was auch Luka grinsen ließ. „Typisch Jungs, müssen aus allem einen Witz machen.“ Beleidigt verschränkte Marinette ihre Hände vor der Brust, als Luka ihr einen Kuss auf den Kopf gab. „Ach Süße, wir sehen das alles eben lockerer.“ „Ihr zwei seit also zusammen wie ich sehe. Seit wann geht das schon mit euch beiden?“ „Erst seit was über eine Woche. Ich habe Marinette die Stadt gezeigt und auf der Aussichtsplattform des Empire State Building haben wir uns dann geküsst und uns unsere Liebe gestanden.“ Erneut zog Luka von seiner Zigarette, als Nathaniel sich zufrieden zurücklehnt. „Ich freue mich für euch beiden, aber eins sollst du wissen Luka.“ Ernst sah er zu seinem Schwager in Spe, was diesen jedoch nur grinsen ließ. „Du brauchst dir um Mari keine Sorgen zu machen. Ich liebe sie und werde sie definitiv besser behandeln als dieser Adrien.“ Seine Hand mit ihrer verhakt, hauchte er ihr einen Kuss auf diese was Marinette lächeln ließ. „Dann habt ihr zwei schon mal meinen Segen und Alya wird sich sicher auch freuen oder weiß sie es bereits?“ Sich an ihrer Wange kratzend, verneinte die Halbchinesin dies. „Dann sag es ihr Mal lieber, sie wird sich bestimmt für ihre beste Freundin freuen.“ Marinette nickte, nahm sich ihr Handy und rief ihre Freundin an. Währenddessen blieben die Jungs auf dem Balkon, als Nathaniel seinem Mitbewohner ein Päckchen zuschob. „Was ist das?“ „Juleka gab mir dein altes Songbuch mit. Sie meinte, dass du früher immer alles darin geschrieben hast und wenn ich manchmal das Chaos auf deinem Schreibtisch sehe, solltest du lieber wieder ein Buch nehmen. Sie gab mir sogar ein leeres für dich mit und jetzt kannst du mit Marinette ja zusammen im Central Park nach Inspiration suchen.“ Luka grinste, musste er nicht erst zum Central Park, um inspiriert zu werden. „Und erzähl mal, wie geht es meiner kleinen Schwester?“ „Ihr geht es ganz gut. Die Lehre macht ihr richtig viel Spaß und zu Halloween hat sie sogar einige Aufträge, wo sie ihren Freunden ein gruseliges Halloween Make-up verpassen soll.“ Luka musste lachen, war seine Schwester schon immer ein Gruselfan und machte sich selbst immer das Perfekte Make-Up. „Sie lebt jetzt auch mit Rosé in einer WG zusammen, jedoch war sie doch Enttäuscht, das du nicht mitkamst.“ „Juleka wusste es ja bereits, außerdem, wenn ihr Liebster nach mehreren Monaten sie Besucht, wird der Bruder eh nicht gebraucht.“ Die beiden unterhielten sich noch etwas, als später Marinette zu beiden kam und vor ihren Freund eine Tasse Kaffee abstellte, bevor sie sich auf dessen Schoß setzte und sich anlehnte. „Lass mich raten, Alya ist ausgeflippt und wollte alles Wissen, inklusive Bilder.“ Marinette musste lachen, kannte Nathaniel die brünette immerhin ziemlich gut. „Ich musste ihr wirklich alles erzählen und in den Winterferien will Alya dich auch kennenlernen.“ Dabei sah sie zu Luka, welcher nur nickte. „Dann bereite dich im Dezember mal auf ein Verhör vor, denn Alya wird alles wissen wollen.“ Nathaniel musste lachen, wobei Marinette grinsend zu Luka sah, musste sie dem Rothaarigen immerhin zustimmen. Die Wochen vergingen und Weihnachten rückte immer näher. Nathaniel, Luka und Marinette gingen zum Rockefeller Center, wo der Weihnachtsbaum von New York präsentiert und somit die offizielle Eröffnung der Weihnachtseinkäufe eingeleitet wurde. Die Einkäufe sind bereits erledigt und den Studenten wurde schöne Weihnachten gewünscht. Erst in zwei Wochen würde das Lernen wieder beginnen und die drei genossen die nächsten Tage in ihrer Heimatstadt. Marinette stellte Luka auch schon ihren Eltern vor, welche von dem Studenten mehr als begeistert waren und ihn am ersten Feiertag zum Essen einluden, während Marinette am zweiten bei Lukas Mutter mit Feiern würde. Auch lernte Alya den Freund ihrer besten Freundin kennen, wobei diese Marinette wegschickte, wollte die brünette alleine mit Luka reden. Erst protestierte die blau-schwarzhaarige, kam gegen Alya jedoch nicht an und verabschiedete sich mit dem Kommentar, sie sollte ihr Luka ja nicht vergraulen. Da das Bistro in der Nähe des Eiffelturms war, beschloss Marinette zu diesem zu gehen und etwas über den Weihnachtsmarkt, welcher darunter aufgebaut wurde zu schlendern. Sofort kam ihr der Duft von Zimt, gebackenen Waffeln und gebrannten Mandeln entgegen. Lächelnd schaute sie sich jeden Stand an, beobachtete die Kinder, welche begeistert zum Weihnachtsmann rannten oder heißen Kakao mit Sahne genossen. Jedes Jahr kam sie mit ihren Freunden hierher, kauften Geschenke und gönnten sich die vielen Leckereien, welche angeboten wurden. Ihr Blick ging weiter, als dieser an einem jungen Mann im schwarzen Mantel hängen blieb. Sofort erkannte sie Adrien, als sich Marinette rasch umdrehte und in die andere Richtung ging. Paris war so groß, hatte genügend Menschen und Touristen, warum musste sie Ausgerechnet ihrer ehemaligen Liebe begegnen, war das einzige, was die Studentin im Moment dachte. „Marinette?“ Erschrocken blieb sie stehen, nicht in der Lage sich zu der Stimme umzudrehen. „Du bist es tatsächlich.“ Mit einem charmanten Lächeln im Gesicht, stellte sich Adrien vor Marinette, welche sofort ihren Blick abwandte. „Schön dich wiederzusehen Mari, ich habe dich wirklich vermisst.“ Wütend funkelte die Studentin den Blondhaarigen an, musste sie aufpassen, nicht loszubrüllen. „Du und mich vermisst? Das ich nicht lache.“ Überrascht sah Adrien zu seiner langjährigen Freundin, konnte er es gut nachvollziehen, dass sie nicht gut auf ihn zu sprechen war. „Marinette ich weiß, dass ich Mist gebaut habe und was ich dir angetan habe, kann ich wahrscheinlich nie wieder gut machen, aber bitte glaube mir, es tut mir unendlich leid.“ „Spar dir deine Rede und lass mich gefälligst in Ruhe. Du weißt genau, das ich mit dir nichts mehr zu tun haben will, nachdem du mich dermaßen verletzt hast.“ Marinette ging an ihn vorbei, als Adrien sie am Handgelenk packte und so am Weggehen hinderte. „Mari bitte hör mir zu.“ Flehend sah er zu dem Mädchen, welche ihren Blick jedoch abgewandt hatte. „Das mit Kagami war der größte Fehler meines Lebens, das ist mir leider zu spät klargeworden. Wahrscheinlich war ich auch nur mit ihr zusammen, weil sie mich irgendwie an dich erinnerte. Du musst wissen, dass ich…also…“ Das Model fand nicht wirklich die richtigen Worte, daher kam er ihrem Gesicht immer näher, was Marinette erschrocken zurückweichen ließ. „Mari ich liebe dich, das wurde mir endlich bewusst und glaube mir, unsere gemeinsame Nacht bedeutete mir mehr, als ich damals zugab.“ Er wollte gerade seine Lippen, auf die ihren legen, als er einen Knall hörte und seine Wange anfing zu brennen. Mit geweiteten Augen sah er zu Marinette, welche noch immer ihre Hand erhoben hatte. „Tut mir leid Adrien, aber es ist bereits zu spät. Ich habe einen Freund, den ich von ganzem Herzen Liebe und der mich jeden Tag glücklich macht. Er bringt mich zum Lachen, wenn es mir schlecht geht und tröstet mich, wenn ich traurig bin.“ Langsam nahm sie ihre Hand runter, als sie sich umdrehte und ein letztes Mal zu dem Blonden blickte. „Ich will dich nie wiedersehen Adrien Agreste. Verschwinde aus meinem Leben, den dieses braucht einen Freund wie dich definitiv nicht.“ Marinette lief zurück zum Bistro, wobei ein Lächeln auf ihren Lippen lag. Sie war froh, den Mut gefunden zu haben, Adrien ihre Meinung gesagt zu haben. Endlich konnte sie damit abschließen. Vor dem Lokal stand bereits Alya und ihr Freund, welche sich gerade verabschiedeten. „Da bist du ja wieder Maus.“ Grinsend sah Alya zu ihrer besten Freundin, welche sich zu Luka stellte, der sie gleich in den Arm nahm. „Also ich muss sagen, mit Luka hast du alles richtig gemacht. Ihr zwei habt meinen Segen und ich freue mich wahnsinnig für dich Maus, das du so einen tollen Mann an deiner Seite hast.“ Glücklich darüber, umarmte Marinette die brünette, war es ihr schon immer wichtig, was ihre Familie und ihre Freunde über ihrem Partner sagen. Der Musikstudent hatte wirklich bei jedem einen guten Eindruck hinterlassen und die Blauäugige freute sich auf das, was die Zukunft noch brachte. Aber egal was auch geschah, mit Luka an ihrer Seite, würde sie alles schaffen können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)