Love until the death von Schwabbelpuk (Liebe bis zum Tod) ================================================================================ Kapitel 26: Why? (Warum?) ------------------------- Eine unbändige Hitze schnürte ihr die Kehle zu, ihr Herz wurde schmerzvoll zusammengedrückt und ihr Atem ging nunmehr nur noch rasselnd. Ihr lautes Keuchen hallte unangenehm in dem alten, heruntergekommenen Zimmer. Die Kraft, ihre Augen zu öffnen, hatte sie schon lange verloren. Sie spürte nur noch, wie ihr eine Hand auf die Stirn gelegt wurde, welche aber schnell wieder weggezogen wurde. Halbherzig hörte sie ein leises Fluchen, dann das Geräusch einer Tür und schon war sie wieder alleine. Ihr Körper stand in Flammen und sie wünschte sich mittlerweile nur noch, dass es endlich aufhörte. Eine junge Frau ging den langen Gang entlang, ihr Gesicht missmutig verzogen und schüttelte leicht den Kopf. Noch ehe sie ihr Ziel erreichen konnte, kam ihr schon die bekannte Gestalt entgegen. Leicht hob sie ihren Blick und sah etwas völlig fremdes im Gesicht ihres Herren: Sorge. "Wie geht es ihr?", erhob er seine Stimme und sah sie ungeduldig an. "Schlecht", sie schüttelte erneut leicht den Kopf, "so wird sie vermutlich nicht mehr lange durchhalten, Meister." Er stützte seinen Kopf in seine Hand und seufzte schwer. Dann ging er wortlos an der Frau vorbei und eilte zu dem Zimmer, aus dem sie vor kurzem noch gekommen war. Vorsichtig öffnete er die Tür und sah sofort die schwer atmende Gestalt im Bett liegen. Er schloss die Tür leise hinter sich und setze sich neben ihr an das Bett. Behutsam griff er nach einer Hand von ihr, führte sie zu seinen Lippen und küsste sie sanft. "Liebes", hauchte er, "wie geht es dir?" Noch immer fehlte ihr die Kraft, ihre Augen zu öffnen, doch sie erkannte seine Stimme sofort. "Ich...brenne...", kam es schwach von ihr und ihr Herz zog sich erneut qualvoll zusammen. Sein Gesicht verdunkelte sich und er beugte sich zu ihr runter, gab ihr einen Kuss auf die Stirn, die glühend heiß war. "Ich weiß, Liebes", flüsterte er leise, seine Stimme voller Schmerz und strich ihr sanft über das Haar. Dann stand er von seinem Stuhl auf und setze sich zu ihr auf die Bettkante. Vorsichtig hob er sie leicht an und brachte sie damit in eine sitzende Position. Dann biss er sich selbst in sein Handgelenk, sodass kurz darauf sein Blut an diesem runterlief. "Du musst trinken, dann wird es besser", er drückte sie mit einer Hand fester an sich, trank dann sein eigenes Blut und legte seine Lippen auf ihre. Sofort rann eine Blutspur an ihrem Mundwinkel hinab und sie öffnete mit aller Kraft ihre Augen, um in die grauen ihres Gegenübers zu sehen. Ihre Augen leuchteten in einen brennenden rot. Dann löste er sich von ihr, sah sie leicht lächelnd an und hielt ihr dann sein blutendes Handgelenk hin. "Komm, du musst lernen, alleine zu trinken", er stütze sie weiter und hielt ihr geduldig seinen Arm unter die Nase. Fast schon gierig sah sie hinunter, dann schien sie fast schon von selbst zu wissen, was zu tun ist, denn ihre Fangzähne blitzen auf und schon biss sie zu. Sie gewann einen Teil ihrer Kraft zurück, griff mit ihren Händen nach seinem Arm und hielt ihn eisern im Griff. Ausgehungert trank sie sein Blut, stellte sich dabei so ungeschickt an, wie ein kleines Kind, denn mehrere Bluttropfen fielen bereits auf die Bettdecke und färbten diese rot. Er lächelte sie warm an, schloss dann seine Augen und schien den Augenblick mit einer tiefen Befriedigung zu genießen. Es dauerte eine ganze Weile, als sie offenbar genug hatte und sich auf das Bett zurücksinken ließ. Liebevoll zog er die Decke wieder nach oben, ungeachtet, dass diese schmutzig geworden war. "Ruh dich nun aus, mein Herz", hauchte er ihr sanft in ihr Ohr, ehe er ihr einen flüchtigen Kuss gab. Dann stand er von dem Bett auf und war im Begriff den Raum zu verlassen. Er warf einen letzten Blick auf ihr schönes Antlitz. Ihr Atem ging nun wieder gleichmäßiger und sie schien bereits wieder eingeschlafen zu sein. Leicht lächelnd wand er sich schließlich ab und verließ den Raum, denn er hatte bereits die Witterung von seinen Gästen bemerkt. Eilig begab er sich in den großen Saal, um ihnen einen gebührenden Empfang zu bereiten. Seiji trat durch das große Tor, gefolgt von seinen Begleitern. Sofort ergriff ihn eine unangenehme Nostalgie. Er kannte jeden Stein dieses Gemäuers und doch traf ihn der Zustand, in dem es sich nun befand, mehr, als er sich eingestehen wollte. Welch glückliche Kindheit er hier bereits verlebt hatte. Er erinnerte sich genau, wie er als kleines Kind hier mit Ichiro gespielt hatte. Wie dieser seine liebe Mühe hatte, ihm in Zaum zu halten, war er ein sehr wildes und neugieriges Kind. Er fühlte sich an die Zeit zurückversetzt, als seine Mutter noch bei ihm war. Die herzensguteste und gütigste Frau, die er je gekannt hatte. Sie lächelte fast immer, obwohl er mittlerweile wusste, welche Last sie zu tragen hatte. Sein Vater, oft streng, aber meist ein Freigeist, der seinen Söhnen am liebsten die Welt zu Füßen legen wollte. Eine ganze Flut an Erinnerungen rasselten auf ihn ein und er schüttelte hastig den Kopf. Er wollte und durfte jetzt nicht daran denken. Eilig ging er weiter in den Gang hinein und sah sich um. Die anderen beiden hoben ehrfürchtig und überrascht die Augenbrauen, konnten sie sich bei dem Anblick denken, was für eine prächtige Festung das einmal gewesen sein musste. Satoru verschränkte die Arme hinter dem Kopf und stieß einen beeindruckten Pfiff aus. "Ich wusste ja, dass die Akasawas reich waren, aber das übersteigt alle meine Erwartungen", leicht grinsend wand er sich an Seiji, dem aber alles andere, als nach Lachen zumute war. Er warf ihn einen finsteren Blick zu, woraufhin Satoru nur entschuldigend mit den Schultern zuckte. "Beniko!", donnerte er stattdessen, was Beniko kurz aufzucken ließ, "kannst du etwas spüren?" Sie schien sich kurz sammeln zu müssen, schloss dann aber konzentriert die Augen, während die anderen geduldig warteten. "Eine sehr mächtige Aura, direkt vor uns links", murmelte sie leise, "dann eine etwas schwächere, aber keine Spur von Natsukos..." Besorgt, aber auch etwas irritiert, öffnete sie die Augen und sah Seiji direkt an. Dieser runzelte kurz die Stirn und schien etwas zu überlegen. "Natsuko ist nicht hier?", fragte er dann mehr sich selbst, als die anderen, "hat er mich etwa angelogen?" Er verschränkte die Arme vor der Brust und schloss zornig die Augen. Nun schien es den anderen auch zu dämmern, dass es sich hier um eine Falle zu handeln schien und Satoru warf Beniko einen besorgten Blick zu, welchen diese aber gekonnt ignorierte. Dann stürmte Seiji plötzlich los und blieb direkt vor der Tür stehen, wo Beniko zuvor die Aura lokalisiert hatte. Ohne Umschweife stieß er sie auf und trat ein. Es dauerte nicht mal eine Sekunde, als er die Person erblickte, die dort auf eine Art Thron saß. Amüsiert hatte er seinen Kopf in eine Hand gestützt, die Beine übereinander geschlagen und sah unglaublich arrogant auf dem großen Sessel aus. Seine Lippen waren zu einem leichten Lächeln verzogen und er ließ Seiji nicht aus den Augen. "Ich begrüße dich in der Festung der Akasawas", erhob er dann seine Stimme und sah mit seinen Augen eiskalt in Seijis. Nun betraten auch die anderen hinter Seiji den Raum und Satoru stockte kurz der Atem. "Du...", murmelte er verwirrt und ging dann geradewegs auf ihn zu. "Was zur Hölle hast du hier zu suchen, verdammt!", grob packte er den Mann auf dem Thron am Kragen und zog ihn somit von diesen, "weißt du eigentlich, wie lange ich dich schon suche?" Seiji und Beniko wechselten kurz verwirrte Blicke aus, wohl sehr verwundert, woher Satoru den Mann kannte, aber auch seinen vertrauten Ton ihm gegenüber. "Ah, Satoru", unbeeindruckt von Satorus Ausbruch, erstarb kurz sein Lächeln und er sah ihn gelangweilt an, "ich hatte nicht erwartet, dich hier zu treffen." Wütend stieß Satoru ihn zurück in den Sessel und funkelte ihn finster an. "Tsuyoshi!", fuhr er ihn an, mit einem abschätzigen Blick, "wo hast du dich die ganze Zeit verkrochen? Du bist ein Reinblut, verdammt! Du hast Verpflichtungen! Ein Teil der Außenpolitik ist deine Angelegenheit und seitdem du einfach untergetaucht bist, bleibt der ganze Mist an mir kleben." Tsuyoshi zuckte nur unschlüssig mit den Schultern und stieß ein leises, boshaftes Lachen aus. "Mein lieber Satoru", lachend schüttelte er den Kopf, "du bist immer noch der Alte. Nur, weil du nicht den Mut hast, dich von deinen verhassten Fesseln zu lösen, musst du mich hier nicht ankeifen. Werd erstmal erwachsen, so grün, wie du noch hinter den Ohren bist." Offenbar war Satorus Reizschwelle damit erreicht, denn er trat einen Schritt nach vorne und schlug Tsuyoshi mit voller Kraft ins Gesicht, woraufhin dieser sogar von dem Sessel flog. Etwas abseits blieb er mit ausgestreckten Armen auf dem Boden liegen, sein silbernes Haar wie ein Fächer um ihn gelegt. Dann hörte man nur noch ein leises Lachen, welches schnell zu einem lauten, fast schon psychopathischen anschwoll. Mit nur einem Wimpernschlag war er wieder aufgestanden und stand nun direkt hinter Satoru. Boshaft lächelnd strich er ihm eine lange Haarsträhne vom Ohr und flüsterte dann leise: "Es ist wirklich lange her, dass es jemand gewagt hat, mich zu schlagen. Dafür wirst du büßen..." Noch bevor Satoru reagieren konnte, hatte sich schon Tsuyoshis Hand durch seinen Oberkörper gebohrt, woraufhin dieser augenblicklich eine große Menge Blut erbrach. Gelangweilt zog Tsuyoshi seine Hand zurück, ließ seinen Arm durch die Luft sausen, woraufhin sich Bluttropfen zu seiner Rechten verteilten. Hustend und vor Schmerz zuckend sackte Satoru auf die Knie und hielt sich das Loch in seiner Brust, aus dem absurd große Mengen Blut flossen. Amüsiert leckte sich Tsuyoshi währenddessen über die blutigen Finger und schien das Schauspiel zu genießen. "Es wird wohl Zeit, dass dir jemand mal deinen Größenwahn austreibt, Satoru", Tsuyoshi kicherte leise, während er weiter auf ihn zuging, "um es mit mir aufzunehmen bist du noch tausend Jahre zu früh dran." Satoru schaffte es nicht einmal sich nach ihm umzudrehen, während er bedrohlich näher kam. "Nicht!", noch ehe sie realisieren konnte, was sie tat, war Beniko schon nach vorne gestürmt und hatte sich zwischen Satoru und Tsuyoshi gestellt. Vor Angst zitternd sah sie ihm in die eiskalten, grauen Augen, die sie nun verwirrt musterten. "Wer bist du denn?", gab er schließlich perplex von sich, während er sie von oben bis unten musterte. Bei ihrem Anblick musste er unweigerlich an Natsuko denken, waren die Gemeinsamkeiten doch schon gewaltig. "Lass sie in Ruhe!", mit aller Kraft hatte sich Satoru aufgerichtet und schob Beniko nun beiseite, bis sie hinter ihm stand. An seinem Mund lief Blut runter und auch aus seiner Wunde tropfte unweigerlich frisches. Für den sensiblen Geruchssinn der Vampire war der Geruch im Raum schnell schwer zu ertragen. Tsuyoshi musterte die Beiden noch eine Weile irritiert, bis sich seine Lippen wieder zu einem amüsierten Lächeln verzogen. "Ach, so ist das...", gab er schließlich schmunzelnd von sich, "jetzt verstehe ich auch, warum du den Akasawa Spross begleitet hast." Nun drehte er sich zu Seiji um, der die ganze Szene sprachlos verfolgt hatte und nun aus seiner Starre wieder aufzuwachen schien. Satorus Augen verzogen sich zu Schlitzen und Beniko warf einen verwirrten Blick zu ihm nach vorne. Mit einem Schlag desinteressiert von den Beiden, ging Tsuyoshi nun auf Seiji zu und blieb direkt vor ihm stehen. "Entschuldige meine Unhöflichkeit, Spross der Akasawas", er zuckte leicht entschuldigend mit den Schultern, "ich freue mich sehr, dass du meiner Einladung gefolgt bist. Mein Name ist Tsuyoshi Kurono." "Das interessiert mich nicht", kam es prompt von Seiji, "wo ist Natsuko?" Unbeeindruckt von Tsuyoshis Machtdemonstration verschränkte Seiji die Arme vor der Brust und sah ihn finster an. Die Reaktion hat dieser offenbar nicht erwartet, denn er zog verblüfft die Augenbrauen nach oben. Dann fing er wieder schallend an zu Lachen, steckte den Kopf den Nacken und hielt sich den Bauch. "Herrlich, einfach herrlich", schrie er fast zwischen dem Gelächter, "wie der Vater, so der Sohn, arrogant und furchtlos." Er wand den Blick wieder nach vorne und sah Seiji direkt in die Augen. Langsam hob er eine Hand und hob Seijis Kinn an, um ihn tief in die Augen zu sehen. Sofort verzog sich dessen Gesicht angewidert, doch aus unerfindlichen Gründen konnte er sich keinen Millimeter mehr rühren. "Dabei bist du grade mal ein Küken, frisch geschlüpft und noch grüner, als dieses Elend da drüben", er nickte kaum merklich in Satorus Richtung, welcher mittlerweile wieder auf die Knie gegangen war und ihm einen finsteren Blick zuwarf, "und doch zeigst du mir solch einen Blick, so stark, wie ich es nur von den Akasawas kenne." Er beugte sich nun noch weiter nach vorne, holte tief Luft und sog somit Seijis Geruch tief ein. "Und doch riechst du nach diesem verunreinigten Blut, dass du deiner Mutter zu verdanken hast", er beugte sich wieder zurück und lächelte ihn hämisch an, woraufhin Seijis Augen sich vor Zorn weiteten. Sekunden später hatte er sich aus dem Bann befreit und wollte grade zum Schlag ausholen, als Tsuyoshi mühelos einen Schritt zurücktrat. "Ich bewundere ja wirklich deinen Mut", er schüttelte belustigt den Kopf, "oder sollte ich viel mehr sagen, Dummheit?" Mit einem Satz sprintete er wieder nach vorne und holte zum Schlag aus. Seiji flog mehrere Meter durch den Raum und landete unsanft an der gegenüberliegenden Wand, welche augenblicklich Risse bekam. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, er spuckte Blut und sackte dann auf dem Boden zusammen. Langsam ging Tsuyoshi leicht grinsend auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. "Ach, komm", er zog ihn an den Haaren hoch und sah ihn in die Augen, "ein wenig Unterhaltung könnte ich aber wohl von einem Akasawa Spross erwarten, oder nicht?" Mit voller Wucht schleuderte er ihn in eine weitere Ecke des schier riesigen Saals. Als Seiji sich nicht rührte, stieß Tsuyoshi einen enttäuschten Seufzer auf. "Wie schade", er streckte eine Hand zur Seite aus und Sekunden später lag ein Schatten in Form eines Schwertes in seiner Hand, "ich dachte, wir könnten noch ein kleines Tänzchen veranstalten, ehe ich dich hinrichte." "Was soll das alles, Tsuyoshi?", brüllte nun Satoru unter größten Kraftaufwendungen ihm entgegen und stand schließlich wankend auf. Die Wunde an seiner Brust verheilte immer noch nicht und wenn man näher hinsah, konnte man erkennen, dass er sein Herz nur um wenige Millimeter verfehlt hatte. "Was das alles soll?", Tsuyoshi hob erstaunt eine Augenbraue nach oben, bis sich seine Lippen zu einem kalten Lächeln verzogen, "das ist die Strafe, dass er Natsuko mit seinen unreinen Händen berührt hat." Mit diesen Worten wand er sich ab und lief weiter auf Seiji zu. Satoru schien einen Moment zu brauchen, um seine Worte zu verstehen, versuchte dann, auf Tsuyoshi zuzulaufen, versagte aber auf halber Strecke. Beniko schien hin- und hergerissen, was sie tun sollte und warf kurz einen wehleidigen Blick auf Satoru, der sich quälend langsam wieder auf die Füße hob. Tsuyoshi ging, unbeeindruckt von den Beiden, weiter und seine Miene verzog sich zu purer Vorfreude und Mordlust. Schwach hob Seiji nun seine Augen und sah mit verschwommener Sich zu seinem Angreifer auf. Sein verletztes Auge schmerzte, sein Körper fühlte sich an, als seinen einige Organe gerissen und Knochen gebrochen. Er konnte sich keinen Millimeter mehr rühren und erschrak selbst, wie machtlos er dem Reinblut gegenüber war. Noch nie wurde es ihm so klar, wie in diesem Moment, wie groß der Unterschied zwischen ihm und den anderen war. Auch wenn sein Vater mächtig war, so brachte ihn seine Mutter eine Schwäche, die er nie mehr ausgleichen konnte. Erschöpft ließ Seiji den Kopf sinken und wartete auf sein Ende. Er hatte es nicht einmal geschafft, Natsuko noch einmal zu sehen, konnte sich nicht einmal vergewissern, wie es ihr ging. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, bis Tsuyoshi fast vor ihm stand. Dieser holte mit dem Schwert aus, warf ihn einen letzten, verächtlichen Blick zu und setzte dann zum Schlag an. Seiji hielt die Augen geschlossen und wartete auf den Schmerz. Wartete darauf, das Tsuyoshi ihn zerriss oder schlimmeres mit ihm anstellte. Doch, es geschah nichts. Plötzlich spürte er ein paar warme Tropfen auf seinem Gesicht und zwang sich schließlich doch, seine Augen zu öffnen. Was er dort erblickte, ließ ihn den Atem stocken und er riss ungläubig die Augen auf. "Wieso...", mehr brachte er nicht über die Lippen und sah direkt in strahlend blaue Augen. Vor ihm stand Beniko, direkt durch ihre Brust drang das schwarz flackernde Schattenschwert und sie sah lächelnd zu Seiji runter. Blut lief ihr den Mund runter, die Arme hatte sie zur Seite ausgestreckt. Tsuyoshis Gesicht hatte sich zu einer verwirrten Maske verzogen, bis er mit voller Wucht das Schwert aus Beniko zog und ihr einen verächtlichen Blick zuwarf. "Wie kannst du es wagen?", flüsterte er bedrohlich, offenbar mehr als verstimmt, dass man seinen Plan vereitelt hatte. Kraftlos sank Beniko auf die Knie und fiel so direkt in Seijis Arme. "Beniko!", mit blanker Panik sprintete Satoru nun auf die Beiden zu und zog eine große Blutspur hinter sich her. Sofort ließ er sich neben Beniko unsanft auf die Knie fallen und zog sie in seine Arme. "Was hast du getan?", fest drückte er sie an sich, woraufhin diese erneut Blut spuckte, was ihn dazu bewegte, etwas lockerer zu lassen. Schwach sah Beniko zu Satoru hoch und lächelte leicht. "Ichiro...wäre sehr traurig gewesen...wenn Seiji etwas zugestoßen wäre...", flüsterte sie dann leise, als ihre Augen sich schließlich schlossen und ihr Kopf zur Seite wegknickte. Für Satoru schien die Welt kurz stehenzubleiben. Er wusste nicht, ob die Tatsache an sich oder dass sie es für Ichiro getan hatte, schlimmer für ihn waren. Sein Herz schien zu zerbrechen und er merkte wütend, dass sich Tränen in seinen Augen sammelten. Dann gab er Beniko vorsichtig in Seijis Obhut, der ihn getroffen ansah, war er schließlich Schuld an der Sache. "Jetzt bin ich wütend...", leise flüsternd stand Satoru auf und ging einen Schritt auf Tsuyoshi zu, der ihn amüsiert musterte, offenbar kein Stück eingeschüchtert. "Schön, dass ich endlich den feuerroten Kämpfer von früher zu Gesicht bekomme", Tsuyoshi stellte sich in Kampfposition, das Schwert hinter seinem Körper und auch Satoru brachte sich mit ausdrucksloser Miene in Position, während ihn weiterhin stumme Tränen das Gesicht entlangliefen. Dann stürmten sie aufeinander zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)