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Fokus

das Ziel verfehlt
von

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purge

[JUSTIFY]Es roch nach Schokolade. Zartbitter, 90 % Kakaoanteil. Es war die Sorte, die sie am wenigsten mochte. Sie rümpfte die Nase, öffnete die Augen, doch erkannte nicht einmal angedeutete Schemen. Gehüllt in vollkommene Dunkelheit saß sie im Schneidersitz auf einem kalten Boden, ohne Erinnerung daran, wie sie in diese Position geraten war. Der Geruch intensivierte sich, ihr wurde übel. Aus dem Mund zu atmen hinterließ ein brennendes Gefühl in ihrem Rachen und belegte ihre Zunge mit einem pelzigen Film. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein leises Flüstern stellte ihre Nackenhaare auf. Unbewusst hatte sie ihre Knie an den Oberkörper gezogen und erhoffte sich so das wärmende, behütete Gefühl, das ausblieb. Mit jedem wortlosen Wispern umarmte sie sich enger, wiegte sich selbst vor und zurück und presste die Augen zusammen, um sich mit Dunkelheit vor selbiger zu schützen. Wie ein Kind, das hoffte das Monster im Schrank würde es nicht sehen, wenn das Kind das Monster nicht sah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit jeder dunklen Sekunde wurde das einzige Wort, das die Dunkelheit füllte, deutlicher, die Gänsehaut stärker, die Atmung flattriger, die Übelkeit intensiver, das Wiegen schneller. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bella.“ Wie ein Metronom. Immer lauter, immer deutlicher, immer unerträglicher. Sie drückte ihr Handgelenk bis es schmerzhaft pulsierte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Die Bewegungen neben ihm hatten ihn längst geweckt. Normalerweise war es nur eine Frage der Zeit, bis es stoppte. Diesmal nicht. Es hörte einfach nicht auf, hatte ihn vor einer halben Stunde dazu verleitet, sich aus dem Bett zu bewegen und mit dem Sessel gegenüber vorlieb zu nehmen. Die Idee, dem selbst ein Ende zu setzen, war ihm gekommen und genauso schnell wieder verschwunden. Er wusste, sie wusste, dass sie ihn jede zweite Nacht durch ihren unruhigen Schlaf weckte. Er sprach es nie an, sie sprach es nie an. Auch wenn sie in der Nacht scheinbar zusammenhanglose Worte murmelte, erwähnte er es nicht. Wenn sie seine Augenringe bemerkte, schob er es immer nur auf seine eigenen Laster, von denen er ihr nicht erzählte. Das war in Ordnung. Er sah es in ihrem stets dankbaren Ausdruck am Morgen. Und sie fragte nie weiter nach, im Wissen, er würde von selbst auf sie zukommen, sofern er endlich reden wolle. Sie füllten das Vakuum des Unausgesprochenen zwischen sich immer weiter, in der Hoffnung, es würde sie nicht irgendwann beide in sich aufnehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war kein Mann großer Worte, wusste nicht immer wie er Emotionen anderer einzuordnen hatte, war dafür viel zu rational geprägt. Wenn sie reden wollte, würde er zuhören. Nicht dass sie ihn nicht interessierte. Sie war wie sie war. Er war wie er war. Und was sie hatten, war das was es eben war. Gut, simpel, unkompliziert. Zumindest bisher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es machte ihm Sorgen, dass sie keine Ruhe fand. Neben anderen unausgesprochenen Kleinigkeiten. Seinen Blick hatte er seit mehreren Minuten nicht mehr von ihr abgewendet. Seit er feststellen musste, dass er selbst keine Ruhe zur Meditation finden konnte, fokussierte er das Heben und Senken ihres Brustkorbes. Die Vögel zwitscherten bereits, die Sonne würde bald aufgehen und Tenten mit ihr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sobald die ersten Sonnenstrahlen ihre Haut berührten, wurde sie ruhiger. Für Neji war das das Zeichen, sich in seine Küche zu bewegen. Seine Wache war vorüber. Lautlos bewegte er sich an seinem Bett vorbei, sah noch ein letztes Mal zu der schmalen Gestalt, die dort in die schneeweiße Decke halb aufgedeckt eingewickelt lag und kehrte ihr den Rücken zu. Das Chaos, das sie in der letzten Nacht in seiner Wohnung verursacht hatten, fiel ihm jetzt erst auf. Sie hatten sich nicht mit Worten aufgehalten, die sie an diesem Morgen bereuen konnten. Er hatte eine simple Konfliktregel aufgestellt, nachdem sie das erste Mal aneinandergeraten waren. Aggressive Schwingungen wurden erst körperlich kanalisiert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er würde das Chaos später beseitigen, wenn er sicher war, dass Tenten wach war.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Er erstarrte kurz, als sich zwei Arme um seinen entblößten Oberkörper schlossen, entspannte sofort wieder, als ihm klar wurde, dass das Rauschen des Wasserkochers ihre leichtfüßige Anwesenheit verschleiert hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Morgen“, murmelte sie halblaut gegen seinen Rücken, und berührte sein Schulterblatt für den Bruchteil einer Sekunde mit ihren Lippen und ließ dann wieder komplett von ihm ab. Mit einem Blick zur Seite, nahm er ihre Erscheinung in sich auf. Sie hatte sich eines seiner T-Shirts übergeworfen, was nur das nötigste verdeckte. So wenig Versuchung am Morgen wie nur möglich. Ihr Haar war Beweis dafür, dass sie nicht ruhig geschlafen hatte und das fehlende Strahlen ihrer Augen unterstrich die Tatsache nachdrücklich. Darüber konnte ihn keines ihrer Lächeln hinwegtäuschen. Er nickte ihr nur zu. Sie legte den Kopf schräg, sagte aber nichts mehr und drehte sich ohne ein weiteres Wort um. Das war der übliche Ablauf, wenn sie die Nacht bei ihm verbrachte. Ein kurzes Lebenszeichen, wenn er vor ihr wach war und sie verschwand im Badezimmer, alle Spuren der Nacht verwischen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Als sie die Küche wieder betrat, das Haar gebändigt und die Augenringe beseitigt, stand bereits ein dampfender Kaffee auf dem Tisch. Kaum mehr als Kaffee zu bezeichnen. Viel Milch, ein Würfel Zucker, das Bittere war ihr zuwider. Dass er das inzwischen wusste, erhellte ihre Stimmung ein wenig. Erst saß sie ihm nur still gegenüber, musterte ihn beiläufig und drehte eine Strähne um ihren Finger, die ihr Gesicht umrahmte. Den Kaffee halb geleert, beschloss sie ihn doch beim Lesen der Zeitung zu unterbrechen. „Es tut mir leid“, sagte sie mit fester Stimme, die Worte feinsäuberlich innerlich zurechtgelegt und begegnete seinem Blick, den er von den Textzeilen angehoben hatte, „ich habe dich gestern für Sasuke versetzt, du stehst ihm derzeit kritisch gegenüber und es war auch so nicht in Ordnung von mir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie sich das erste Mal gestritten hatten, hatte er ihr unmissverständlich klar gemacht, dass er weder Zeit noch Geduld gerne aufbringen wollte, die Bedeutung in ihre Aussagen zu interpretieren, die sie hineinlegte. Wenn etwas ihr Herz plagte, war es an ihr selbst es anzusprechen. Er nahm nur, was er gereicht bekam, das galt für alles. Auch für Tenten, auch für ihre Worte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich mag Sasuke“, entgegnete er, ohne auf die Entschuldigung selbst einzugehen. An seinem Ausdruck ließ sich nicht ablesen, ob er sauer oder enttäuscht war. Es könnte ihm auch egal sein, was Tenten aber für unwahrscheinlich hielt. Er war seinen Stolz betreffend sehr nachtragend, ließ es den anderen immer deutlich spüren und im Moment redete ihr ihre eigene Unsicherheit ein, er sei sauer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das meine ich nicht und das weißt du auch.“ Neji schlug die Zeitung zu und legte sie beiseite, konzentrierte sich nun vollkommen auf ihre Körpersprache. Dabei legte sich seine Stirn in Falten. Wartete darauf, dass sie weitersprach. „Ich habe alles, was ich letzte Nacht gesagt habe, auch so gemeint.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß“, erwiderte er und bedeutete damit, dass sie weitersprechen solle, da er noch nicht erkannt hatte, in welche Richtung sie das Gespräch zu lenken versuchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben uns gestritten“, setzte sie an, bemerkte, dass sich seine Augenbraue leicht anhob und gab ihm nicht die Möglichkeit etwas darauf zu antworten, „und bevor du jetzt denkst, ich sei nur deshalb zu dir gekommen, hör mir erstmal zu.“ Seine Züge hatten sich wieder entspannt, er nickte und trank einen Schluck aus seinem Wasserglas. Zwei Minzblätter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat den Bogen überspannt. Ich kann nicht gleichzeitig seine Freundin spielen und eine richtige Beziehung führen. Das ist nicht fair dir gegenüber.“ Den letzten Satz hatte sie leiser gesprochen als den Rest, im Wissen, dass Neji das überhaupt nicht hören wollte. Die Schultern angezogen, versteckte sie sich hinter ihrer Kaffeetasse, obwohl sie nicht einmal etwas trinken wollte. Der Gedanke an sein Echo machte Angst in ihr breit. Sie konnte ihn im Hinblick auf sie selbst nicht einschätzen, dafür sprachen sie zu wenig über ihr Verhältnis zueinander. Jeglicher Versuch wurde abgeblockt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mach es nicht kompliziert, Tenten.“ Wie erwartet, wehrte er ab. Zu sehr schätzte er die Tatsache, dass er ihr nicht sagen musste, was er fühlte. Er war ein Mann subtiler Taten, nicht der großen Worte. Allein, dass er ihr in der vorigen Nacht die Tür geöffnet hatte, sollte ihr das nähergebracht haben.  In seinen Augen wurden Worte mit jeder emotionalen Bekennung bedeutungsloser. Je häufiger ausgesprochen, desto weniger wegzudenken. Desto belangloser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich will aber zu dir stehen und nicht zu ihm oder irgendwem“, erwiderte sie, immer noch die Tasse vor ihrem Mund, die Augen starr in seine gerichtet. Die Sonne schien ihr ins Gesicht, weswegen sie ihre Lider leicht zusammenkneifen musste. Er sah trotzdem den flüssigen Honig in ihren Augen. Schön und herausfordernd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann bekenne dich einfach zu niemandem.“ Er verletzte sie damit seit mehreren Monaten. Anfangs war es noch ein unproblematischer Faktor. Genauso bedeutungslos, wie die Berührungen, die sie austauschten. Doch je mehr Zeit verging und je intimer sie miteinander wurden, desto komplizierter wurde es. Sehr zu Nejis Missfallen. Er war nicht der Typ, der sich gern auf der Stelle bewegte, aber in diesem Fall, war es ihm lieber. Zu viel stand im Weg. Ehrlichkeit stand zu diesem Zeitpunkt außer Frage, das hatte er ihr bereits mehr als einmal klar gemacht. Genauso wie seiner Cousine, die er zum Schweigen verpflichtet hatte, obwohl er wusste, dass Tenten nicht von selbst nachfragen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso ist dir das immer noch so unangenehm“, warf sie ihm anklagend vor, ohne den Blick von ihm zu lösen. Die Tasse stellte sie ab und griff mit ihrer Hand nach seiner. Sie fand die Wärme, die seine Gesichtszüge nicht offenbarte. Wenn sie jetzt nicht vorsichtig war, könnte sie sich ebenfalls auf einen Streit mit ihm einstellen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist nicht wichtig.“ Es war eine Lüge, mit der er sie neben sich her leben ließ. Er würde so viel mit ihr teilen, aber nicht das. Nicht die Last, die er mit sich trug. Er entzog ihr seine Hand nicht, legte die seine andere zusätzlich über ihre und strich ihr gewollt beruhigend über die Fingerknöchel. Sein Friedensangebot. Trotzdem verkrampfte sich ihre Hand unter seiner.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Für dich vielleicht, mir ist das wichtig“, sprach sie weiter, das Risiko eingehend, dass er sich zurückziehen würde. Das tat er nicht, verstärke den Griff noch und rutschte auf seinem Stuhl nach vorn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seit wann ist dir das hier nicht mehr gut genug?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit einem Satz war er aufgestanden und um den Tisch getreten, sah nun von oben auf sie herab, bat sie im Stillen darum sich ebenfalls zu erheben. Beinahe mit mechanischer Ruhe. Sie kam seiner Aufforderung nach und blickte unbeholfen nervös auf seine immer noch unbedeckte Brust. In diesen Situationen wünschte sie sich ein Stück seiner unerschütterlichen Ruhe. Sie hatte bereits versucht zu meditieren, wenn er es tat, jedoch erfolglos. Es war beneidenswert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist es“, erwiderte sie, immer noch nicht imstande ihm in die Augen zu blicken, woraufhin er ihren Kopf mit einem Finger anhob, sodass sie die Frage in seinem Gesicht lesen konnte, „aber ich will nicht, dass du auf falsche Gedanken kommst. Du würdest mir nicht sagen, wenn was nicht stimmt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er nickte nur und legte seinen freien Arm um sie, zog sein Mädchen an sich und schwieg für einen Moment. In seinen vier Wänden erhob er Besitzansprüche, die sie nie infrage stellte. Er spürte ihren warmen Atem an seiner Halsbeuge, entspannte sich und spürte, dass sich auch ihre Anspannung langsam löste. Erst als er ihren Herzschlag beruhigt gegen seinen Bauch spürte, setzte er das Gespräch fort.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin mir unserer Sache sicher.“ Er würde das nicht wiederholen, weswegen sie die Aussage wie ein Schwamm in sich aufsaugte, nicht gewillt sie wieder zu vergessen. „Uchiha passt nicht zu dir“, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu und entlockte ihr dadurch ein Lachen, welches ihn selbst zum Schmunzeln brachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber du?“, erwiderte sie eher zum Spaß, „Ihr seid euch gar nicht mal so unähnlich.“ Im Hintergrund hörte sie ihr Handy, dessen Vibration durch den hölzernen Nachttisch akustisch verstärkt wurde. Sie musste sich den strafenden Blick weder für ihre Aussage noch für ihr nicht lautlos gestelltes Mobiltelefon nicht vorstellen. Es reichte in sein Gesicht zu blicken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß was ich will Tenten, stell das nicht in Frage. Bitte.“ Mit der Bitte hatte sie genauso wenig gerechnet wie mit den federleichten Küssen, die er erst auf ihrer Stirn, dann auf ihren geschlossenen Augen, der Nase und schlussendlich auf ihrem Mund verteilte. Er löste sich von ihr und verließ den Raum. Sie blieb stehen, bis sie das Rauschen der Dusche vernahm. Alle Zweifel über Bord werfend. Wenn das Opfer für ihre Beziehung war, dass sie zwischen ihnen beiden blieb, würde sie es jedes Mal wieder erbringen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie könnte ihm folgen, entschied sich aber dagegen ihr Glück auszureizen und besah sich lieber der Nachricht auf dem Handydisplay.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Kommst du später vorbei?[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Sie strafte ihn mit dem, was er ihr selbst entgegenbrachte. Ignoranz.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Er stellte das Laufband ab. Auf der Stelle zu laufen, machte ihn genauso wahnsinnig, wie die Dreistigkeit seiner Freundin, nicht auf seine Nachricht zu antworten. Seine Mutter war ihm den ganzen Morgen auf die Nerven gegangen, sie wolle mit Tenten sprechen, um sich für das Verhalten ihrer Männer zu entschuldigen und er musste ihr versichern, die Nachricht auszurichten. Wie sollte er das machen, wenn das Biest nicht einmal in Betracht zog, ihm zu antworten. Wenn es sein musste, konnte sie das Spiel so spielen. Er hatte sich in der letzten Zeit genug entschuldigt, er würde nicht mehr angekrochen kommen, das lag weit unter seiner Würde. Und weit über seiner Schamgrenze.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Itachi hatte er den bisherigen Tag gemieden, genauso wie seine Sakura, die ihre Nase nicht aus seiner Angelegenheit nehmen wollte. Jede Minute in diesem Raum vergrößerte die Möglichkeiten einem von beiden zu begegnen, weswegen er die Treppe hinaufjoggte und das Gebäude schnellen Schrittes verließ. Er würde seinen Lauf durch die Nachbarschaft fortsetzen und hoffentlich niemandem begegnen, der seine angespannten Nerven weiter strapazieren konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihm gingen die Worte, die Sakura am gestrigen Abend an ihn gerichtet hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Um schlafen zu können hatte er sich ein paar Gläser Whiskey im Unverstand gekippt und geschlafen wie der Zehnjährige, für den Sakura ihn noch hielt. Sorglos und wohlbehütet im Alkoholnebel. Am Morgen hatte ihn ein zurückhaltendes Klopfen geweckt, von dem er sicher war, dass es Sakura war. Sicher war er sich nicht, aber seine Mutter hätte die Tür direkt aufgerissen, wie sie es zwei Stunden später tatsächlich getan hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er lief schneller als gewöhnlich, wofür sich seine Muskeln mit Milchsäureproduktion bedankten. Es brannte genauso wie seine Wut auf irgendjemanden, die er mit jedem Schritt in den Boden stampfte. Es sollte ihm recht sein, er wollte sich im Moment sowieso nur selbst bestrafen. Er war aus keinem anderen Grund losgelaufen. Sein Gewissen spielte Ping-Pong mit der Schuldzuweisung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beim Laufen hörte er im Gegensatz zum Kickboxen immer Musik. Heute hatte er sich für pure Instrumentale entschieden, um nicht einmal in Versuchung zu kommen, irgendwelche Texte auf seine Situation zu beziehen. Das empfand er als genauso nervtötend, wie tatsächlich Gedanken an das Vergangene zu verschwenden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Durch die Kopfhörer in seinen Ohren hörte er nicht, dass sich jemand schnellen Schrittes von hinten näherte. Er rechnete sowieso nicht damit, dass ihn jemand zu Fuß überholen würde. Durch einen Stoß gegen seine Schulter, geriet er kurz ins Straucheln, fing sie aber wieder und warf einen finsteren Blick zum Störenfried während er die Stöpsel aus seinen Ohren zog und seinen Schritt verlangsamte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ey, Teme“, schnaufte besagter Störenfried, dem man anmerken konnte, dass er gerade einen Sprint hinter sich hatte, „hörst du schlecht, ich ruf dir seit einer Minute hinterher wie ein Vollidiot.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist ein Vollidiot“, erwiderte Sasuke trocken und sah wieder geradeaus. Naruto zu begegnen war ein geringes Übel. Auf Smalltalk hatte er trotzdem keine Lust. Fokus auf den Schmerz in seinen Schenkeln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jetzt warte doch mal“, beschwerte sich der Blonde laut und griff nach Sasukes Handgelenk, um dessen Geschwindigkeit auf seine eigene zu drosseln. Das Zischen, das er als Antwort erhielt, ignorierte er geflissentlich und plapperte stattdessen fröhlich weiter. Angefangen bei der Aussage, ihn schon viel zu lange nicht mehr gesehen zu haben, weiter zur Frage, ob es etwas Neues in seinem Leben gäbe. Immer wenn er keine Antwort erhielt, antwortete Naruto selbst darauf. Das fehlende Interesse ließ die Frohnatur vollkommen kalt. Sasuke hatte sich mit dem gedrosselten Tempo abgefunden und hörte Naruto mehr oder weniger aufmerksam zu, obwohl er nicht vorhatte seine Konzentration umzuschwenken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Voll nervig, echt jetzt“, beendete er gerade eine Erzählung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was?“, erwiderte Sasuke versehentlich, weil er die letzten zwei Minuten abgeschaltet hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na, dass ich da mit Sabakunos Schwester hinmuss, Teme. Ich will doch nur ans Buffet“, beschwerte er sich noch einmal lautstark mit wilder Gestik seiner Arme, was seinen Lauf kurz aus dem Gleichgewicht brachte, „sieht man sich da dieses Jahr?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hn“, entsprach seinem ‚Ja‘.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Cool.“ Sein Grinsen ließ sich hundert Meter gegen den Wind aus seiner Stimme hören. „Afterparty bei mir, übrigens.“ Zumindest ein Lichtblick. Klein, weit entfernt, aber sichtbar. Naruto bewohnte eine vergleichsweise bescheidene Villa in der Nachbarschaft mit seinen Eltern. Er hatte genauso wenig Ambition auszuziehen wie Sasuke, begründete es aber mit den Kochkünsten seiner Mutter.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Itachi ist mit Sakura zusammen“, warf Sasuke zusammenhanglos in das Gespräch ein, wohl wissend, dass Naruto gerade in Schwärmereien über die Buffetvariationen war, die ihm dieses Jahr vorenthalten bleiben würden. Er hatte nicht lange darüber nachgedacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß“, kam es ohne Umschweife und Irritation über den Themenwechsel zurück. Er musste seinen Kopf zur Seite drehen, um sicherzugehen, dass er sich nicht verhört hatte. Der Unglaube war ihm ins Gesicht geschrieben. „Wir haben uns vertragen, weißt du. Wie kommst du jetzt so plötzlich auf Sakura, ich bin davon ausgegangen, dass du dich sowieso nicht erinnerst, weil du ein Arschgesicht bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dobe…“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich dachte immer irgendwann kommt sie noch mal auf dich zu“, sagte er ungewohnt neutral, „sie mochte dich immer lieber als mich. Trotz Arschgesicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Naruto fiel erst einige Sekunden später auf, dass sein Freund nach seinen Worten stehen geblieben war und ihm nun abwesend hinterher sah. Als der Blonde es merkte, drehte er um und blieb mit einer winkenden Geste vor Sasuke stehen, der ihn nicht beachtete und stattdessen die Augenbrauen zusammenzog. Als sich die Spannung löste, war der Groschen gefallen. Er setzte sich mit immer schneller und größer werdenden Schritten wieder in Bewegung. Naruto folgte perplex und blieb einige Momente still.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich schreib nächste Woche noch Geschichte und dann bin ich durch“, setzte er wieder unbeirrt an, während Sasuke es einfach über sich ergehen ließ. Immer noch besser als Itachis und Mikotos Fragen und Aufforderungen. „Kannst du Ten nochmal danken, dass sie mir die Nummer der kleinen Hyuuga gegeben hat? Die ist super lieb! Über den Chat ist das so unpersönlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eher nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Komm schon, Teme, sei einmal nicht der Penner, der du bist.“ Dass sie sich gegenseitig beleidigten, war ein Normalzustand, seit sie sich kannten. Alles hatte mit einer Rivalität beim Fußballspiel angefangen und setzte sich bis heute fort, obwohl Sasuke den Sport für das Kickboxen an den Nagel gehängt hatte. Ab und zu spielte er noch zum Spaß bei organisierten Matches mit, war aber lange nicht mehr so gut wie als Kind.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haben Streit“, erwiderte er kurz, in der Hoffnung sein Freund würde den Wink verstehen und das Thema fallen lassen. Er hatte wirklich genug davon, es schon wieder aufgreifen zu müssen. Je öfter er darüber sprechen musste, desto schuldiger fühlte er sich. Mehr Brennen konnten seine Schenkel nicht. Heute war nicht sein Glückstag.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach was, mit der kann man sich doch gar nicht streiten“, gab Naruto den Gedanken wieder, den Sasuke immerzu im Hinterkopf hatte. Er war vorher noch nie in dem Ausmaß mit Tenten aneinandergeraten und hatte es auch nicht in Erwägung gezogen. Inzwischen war er sich nicht einmal mehr sicher, dass sie ein gleiches Maß an Schuld trugen. Gewissensping-Pong sei Dank.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hn.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zumindest, wenn man sich nicht verhält wie ein Arschgesicht, hast Recht.“ Naruto war bekannt dafür, sich seine Fragen selbst zu beantworten, wenn auch nicht immer korrekt. „Was hast du angestellt?“, fragte er dann doch noch einmal nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kommst du drauf, dass ich was gemacht hab?“, antwortete Sasuke ohne Umschweife sichtlich beleidigt, dass man ihm Fehlverhalten anrechnete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Muss ich das wirklich beantworten?“, lachte Naruto und schlug ihm freundschaftlich gegen die Schulter. Diesmal brachte es den Uchiha nicht aus dem Laufrhythmus. Die gleichmäßigen Schritte waren eine Zeit lang das Einzige, das die die beiden teilten. Sasuke war sich sicher, dass sein Freund die Stille zuerst brechen würde. Als nichts passierte und er den eindringlichen Blick auf sein Profil spürte, seufzte er und setzte ergeben zu einer Antwort an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie sagt, sie sei mir egal.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Geht das vielleicht noch ein bisschen genauer, das hat sie doch nicht einfach so gesagt.“ Er hatte sich geschlagen gegeben. Erzählte seinem Kindheitsfreund alles so detailgetreu wie möglich. Angefangen bei ihrem Versprechen ihm bei seinem Date zur Gala zu helfen, über die Lüge, die er Itachi auftischen musste, bis hin zum katastrophalen Essen am Abend zuvor. Das beinhaltete ebenfalls die Auseinandersetzung vor der Tür, die er beinahe wortgenau zitieren konnte. Trotz Nebel in seinem Kopf. Wie befürchtet, fühlte er sich schlechter als eine Minute zuvor. Am Ende der Erzählung war er tatsächlich außer Atem. Joggen und dabei viel sprechen, vertrug sich selbst bei seiner Kondition nicht gut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Krass, Teme“, erwiderte Naruto, nachdem der Monolog beendet war, „und ich dachte immer, ich sei der Typ, der nichts checkt. Die hat doch offensichtlich was mit Neji am Laufen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sasukes Ausdruck ließ darauf sagte bereits aus, dass er keine Ahnung hatte, wovon sein blonder Freund sprach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wachhund Hyuuga?“, fragte er mit einer Spur Unglaube in der Stimme, „Wann soll das passiert sein?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weiß nicht, geht schon eine Weile, glaub ich“, stellte er schulterzuckend fest und zählte ein paar Ereignisse auf, bei denen er beiden zusammen über den Weg gelaufen war, „und Hinata hat so komisch gedruckst, als ich nachgefragt hab.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Fuck.“ Sie hatte recht behalten. Er kannte sie nicht. „Was mach ich jetzt, Dobe?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung, du bist doch ihr bester Freund“, erwiderte Naruto, ohne auch nur den Ansatz einer Problemlösung zu bieten, „und versteh einer die Frauen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Ping-Pong Match war beendet. Die nächste Entschuldigung würde er ernst meinen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Die Dusche hatte den Schweiß von ihm gewaschen, das schmutzige Gefühl, das ihn seit seiner Unterhaltung mit Naruto plagte, war geblieben. Er war sich unter dem lauwarmen Wasser schon darüber im Klaren gewesen, dass keine Wassermasse das Schuldgefühl wegwaschen könnte, das an ihm klebte wie ein billiges Drogerieparfum. Als er vom Joggen zurückgekommen war, hatte Mikoto ihn abgepasst, um ihm Geschichten über Versöhnungen zwischen ihr und seinem Vater zu erzählen, die er nicht hören wollte. Weder um die Tipps noch der Sentimentalität Willen. Das hatte er nicht laut ausgesprochen, hatte zugehört, ohne eine Miene zu verziehen und sich danach, wohlerzogen wie er war, bedankt und entschuldigt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Itachi war entweder nicht zu Hause oder er hatte es bewerkstelligt ihm auszuweichen. Letzteres war unwahrscheinlich, da sich der Ältere kaum eine Möglichkeit entgehen lassen würde, seinen kleinen, unterlegenen Bruder zu provozieren. Vor allem, wenn er ihm einen Schritt voraus war. Es machte Sasuke wahnsinnig zu wissen, dass Itachi etwas vorhatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In Erwartung niemandem auf dem Gang zu begegnen, lief Sasuke barfuß, nur in Shorts bekleidet, in die Küche. Die kalten Fliesen im Erdgeschoss wirkten beruhigender, als das Wasser der Dusche. Würde er nicht mitten im Foyer stehen, hätte er einige Zeit so verweilt und durchgeatmet. Er gab sich keine Mühe, sich leise durch den Gang zu bewegen. Trotzdem begegnete er ein geschockt dreinblickendes Gesicht, als er die Küche betrat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Liebling, willst du dazu“, begann sie mit einer Drehung ihres Körpers, nur um ihren Satz in der Mitte abrupt zu beenden. An den geweiteten Augen war zu erkennen, dass jemand anderes in der Tür erwartet worden war. Wüsste er es nicht besser, würde er sagen, sie gaffte ihn an. Offen, ohne jegliche Scheu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gefällt’s dir?“, rief er ihr belustigt zu, da es nicht schien als würde sie ihren Blick bald von seinem Oberkörper lösen. Sie blinzelte verwirrt, schien sich dann wieder zu fassen und drehte sich wieder zur Anrichte herum.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Entschuldige, ich dachte du bist Itachi“, stotterte die Frau vor sich hin, wohl wissend, dass er ihr zwar glaubte, was aber keine tragbare Ausrede darstellte, warum sie ihn so lange gemustert hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sicher.“ Man konnte die gehobenen Mundwinkel in seiner Stimmlage hören. Er merkte wie Sakura sich anspannte, als er sich neben sie stellte, um an den Kühlschrank zu gelangen. Sasuke ließ sich mehr Zeit als eigentlich nötig, fuhr sich durchs Haar und spannte seine Muskeln an, nur um ihre Reaktion zu testen. Sie atmete lautstark aus, als er die Kühlschranktür mit einer Flasche Wasser in der Hand wieder schloss und sich einige Meter von ihr entfernte. Wie konnte ihm das entgehen. Wie konnte es sein, dass ausgerechnet Naruto weitsichtiger war als er selbst?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke nochmal für gestern.“ Sein neues Ziel hatte sich nun so klar vor seinen Augen gebildet, dass er sich selbst dafür anzweifelte und gleichzeitig lobte. ‚Wie du mir, so ich dir‘ war genau sein Motto. Er hatte zwar eine etwas verquere Vorstellung davon, aber es würde seinen Zweck erfüllen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ja, kein Problem“, stotterte sie, wieder sichtlich angespannt und verwirrt. In einer Minute war er wie ein Fremder, in der nächsten verhielt er sich wie ein guter alter Bekannter. An einen Freund wollte sie nicht denken, das war zu weit gesponnen. Vielleicht würde Itachi gar kein gutes Wort mehr für sie einlegen müssen. Es ging bergauf, nicht steil, aber genug, um eine Besserung zu erkennen. Deshalb schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen, das noch freudiger wurde, als sie denselben Ansatz auf in seinem Gesicht sah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist nicht sauer?“, hakte er weiter nach, ließ sie kurz in ihren Gedanken innehalten und vorgebeugt mit den Händen auf der Kücheninsel abstützen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wüsste nicht wieso.“ Sie strich sich eine Strähne hinters Ohr und räusperte sich kaum hörbar. „Ich hätte dir gar nicht erst nachgehen sollen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hn“, folgte die Zustimmung, „und doch hast du’s getan.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was soll ich sagen, ich war besorgt.“ Sein skeptischer Blick strafte sie für die halbe Wahrheit, ließ sie weitersprechen, ohne vorher das Gewicht ihrer Worte abzuwägen. „Itachi wollte sich nicht entschuldigen, ich wollte schlichten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Deshalb hast du ihn auch so oft erwähnt.“ Eigentlich hatte er nicht vor sie mit seinen Worten in die Ecke zu drängen. Es passierte einfach. Ein Stückchen Kontrolle, die ihm am Vorabend entglitten war. Er sah wie sich ihre Schultern anspannten und fragte sich, wie sie vorhatte sich aus der Ecke zu reden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er sagt, solange du die Familie belügst, wird er sich nicht entschuldigen“, während sie sprach, löste sich die Anspannung wieder, wurde von einem stechenden Blick in seine Augen abgelöst. Mutig, ihn verdeckt aufzufordern etwas zuzugeben, von dem er dachte, es sei kristallklar. Sollte sie weiter im Dunkeln tappen. Er sah sich nicht in der Aufgabe ihr die Wahrheit zu sagen, er zählte sie nicht zur Familie, obwohl der Vorsatz bestand, netter zu ihr zu sein. „Was meint er damit?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte nicht vor sie zu erleuchten. War sich sicher, Itachi war derselben Ansicht. „Das solltest du ihn fragen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich dachte ehrlich gesagt nach gestern wärst du etwas offener zu mir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hn.“ Sie sorgte mit jedem weiteren Satz dafür, dass er sich weiter verschloss. Beidseitig unbewusst. Wie aus einem Traum aufgewacht, schüttelte Sasuke seinen Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hat sie sich gemeldet?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Innerlich fluchte Sasuke, dass ihm das Thema nicht erspart blieb. Vielleicht hätte er sich am Morgen mit dem Ziel Zwangsfasten einsperren sollen. „Nein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gibst du mir ihre Nummer?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Damit du wieder schlichten“, er legte absichtlich die Betonung auf das letzte Wort, „kannst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich mag sie. Das hat nichts mit dir zu tun“, sie richtete sich auf, „nicht alles dreht sich um dich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er stieß sich vom Kühlschrank ab, an dem er sich inzwischen angelehnt hatte und lief mit leisen Schritten auf sie zu. Als er direkt vor ihr stand, begegnete er einem glasig fragenden Blick. Sakura merkte erst nach einigen Sekunden, dass er seine Hand auffordert vor ihr ausgestreckt hatte. Hektisch wandte sie ihre Augen auf den Boden und suchte mit ihren Händen nach dem Handy in ihrer Hosentasche. Erfolglos. Sie hörte ein Seufzen und entfernende Schritte. Nicht zur Tür, hinter sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im nächsten Augenblick stand er wieder vor ihr und hielt ihr das rosa Smartphone entgegen, das sie eben noch gesucht hatte. Sie stammelte eine kurze Entschuldigung und entsperrte das Display.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du kannst ihre Nummer auswendig?“, fragte sie, nachdem sie merkte, dass er nicht nachsehen musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich.“ Er gab sich keine Mühe sein Missfallen über die Frage zu verschleiern.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Als er langsamen Schrittes die Küche verließ und sie stehen ließ, fragte sie sich, ob sie sich irgendwann auch so gut verstehen würden, dass er ihre eigene Nummer im Schlaf aufsagen konnte. Der nackte Rücken brachte sie auf Gedanken, für die Itachi sie mit Kälte strafen würde. Für den Moment wärmte es sie von innen. Hinter seiner arroganten Art verbarg sich ein sympathischer Mann, das wusste sie. Er war noch da und nicht mit der Erinnerung an den Zehnjährigen verschwunden.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Hi, was gibt’s?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie las die Notizen vor sich weiterhin aufmerksam durch, obwohl sie eben einen Anruf entgegengenommen hatte. Ihre Nerven waren gespannt wie Drahtseile. Es waren nur noch wenige Tage Vorbereitung übrig und sie fühlte sich, als sei die Zeit schreiend vor ihr davongelaufen. Innerlich verfluchte sie sich dafür, nicht so selbstverständlich Informationen zu verarbeiten wie Neji, der mit einer Leichtigkeit studierte, bei der sie noch blasser vor Neid wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatte nicht einmal darauf geachtet, wer sie angerufen hatte, hatte nur angenommen und den Lautsprecher aktiviert, mit der Vermutung es sei Tenten, die vor der Tür stand und um Einlass bitten würde. Es war alles nur zweitrangig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, du also ich bin gerade in der Gegend“, entgegnete die Stimme am anderen Ende der Leitung. Ihr Herz nahm zwei Stufen auf einmal, ließ ihr Farbe ins Gesicht schießen, die er Gott sei Dank nicht über den Anruf sehen konnte, und beruhigte sich wieder, als Hinata ihren Blick zurück auf ihre Notizen zwang. Es half ungemein, sich auf etwas anderes zu fokussieren. Zweimal tief einatmen und antworten. Einfacher als antike griechische Geschichte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du wohnst doch nur eine Straße weiter“, antwortete sie nach der kurzen Pause mit ungewohnt fester Stimme. Das gemeinsame Lernen in der Bibliothek hatte ihr ein Stück weit geholfen, ihre Nervosität Naruto gegenüber in kleinen Päckchen aus ihrem Inneren zu werfen. Er war zum Teil genauso unbeholfen wie sie selbst gewesen. Zumindest war das ihr Eindruck.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, eben! Kommst du vorbei?“, quatschte er weiter froh vor sich hin und spielte dann seine Trumpfkarte aus, von der er entweder wusste, dass sie ziehen würde oder von deren Existenz er keine Ahnung hatte, „Ich bin mit deiner Hilfe voll vorangekommen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weißt du, wenn man sagt, man sei in der Gegend, bietet man eigentlich an selbst vorbei zu kommen.“ Ein ganzer Satz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh!“ Er lachte hell und klar auf, als sei wäre ihm sein winziger Irrtum nicht im Geringsten peinlich. Wie konnte er so ruhig bleiben. Sie wäre im Boden versunken vor Scham. „Kommst du trotzdem vorbei?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin mit Ten verabredet“, versuchte sie noch zu widersprechen. Ihr war beim Gedanken daran, mit ihm in seinem Zimmer zu sitzen, so heiß geworden, dass sie sich nun mit der einen Hand Luft zu fächerte und die andere, die glücklicherweise sowieso immer kalt war, auf ihre Stirn legte, um sich abzukühlen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jetzt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In zwei Stunden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie wusste nicht, ob sie sich für ihre Ehrlichkeit ohrfeigen sollte oder ob sie sich selbstlobend auf die Schulter klopfen sollte. Vor ein paar Tagen hatte sie noch wie ein liebeskranker Teenager mit einem großen Becher Schokoladeneis auf ihrer Couch gesessen und Stunden wegen ihm verschwendet und jetzt schenkte sie ihm bereitwillig wertvolle Zeit. Sie würde nicht vorankommen. Ein Opfer für Naruto zu bringen, war ihr trotzdem mehr als lieb und das frustrierte sie. Ließ sie, genervt von ihrem inneren Konflikt, kontrolliert durchatmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Komm schon, Hinata, du würdest mir voll den Arsch retten.“ Sie hatte sowieso schon aufgegeben, er brauchte sie kein weiteres Mal bitten. Trotzdem ließ sie eine künstlerische Pause, baute ein wenig Spannung auf. Durch das Telefon hörte sie ein leises Rascheln. Er war unruhig. Gut so.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin in fünf Minuten da, schreib mir welche Bücher ich mitnehmen soll.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist ein Goldschatz!“ Und sie wollte eigentlich nichts lieber, als sein Goldschatz sein.[/JUSTIFY]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hope you enjoyed!

Ich bin inzwischen nicht einmal mehr zwei Kapitel voraus.
Zur Zeit bin ich eher in Leselaune, das legt sich hoffentlich bald wieder. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MissBlackBloodSakura
2019-04-07T17:01:57+00:00 07.04.2019 19:01
Tolle Story ^^
Freu mich auf Fortsetzung;)
Antwort von:  Glasrose
07.04.2019 19:17
Freut mich, lieben Dank! :)


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