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Fokus

das Ziel verfehlt
von

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point

[JUSTIFY]Der Regentropfen zog einen Schweif, während er sich unter beobachtenden Augen seinen Weg abwärts entlang der Fensterscheibe bahnte. Das stetige Prasseln auf dem Dach ging einher mit dem unablässigen, hellen Tropfen der Regenrinne. Und doch konnten seine Sinne den Hintergrund nicht in seiner Schönheit verarbeiten. Das Schmatzen ihrer schnellen Schritte im aufgeweichten, matschigen Boden übertönte jegliches Nebengeräusch, zog den Fokus vollkommen auf sich. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war Zuschauer einer verschwommenen Vergangenheit. Die spielenden Kinder hatten keine Gesichter. Keine Stimme. Keine Namen. [/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Guten Morgen, kleiner Bruder.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdem Sasuke aus seinem Beobachtungstraum erwacht war, fiel ihm zuerst sein staubtrockener Hals auf. Er hatte sich in berechneter Voraussicht ein altes, graues T-Shirt übergeworfen, in dem er sich niemals in der Öffentlichkeit präsentieren würde, bevor er sein Zimmer in Richtung Küche verließ. Er schlief nur in Boxershorts, zusätzlicher Stoff war ihm lästig. Genauso lästig, wie die beiden Personen am Esstisch, die seine morgendliche Ruhe störten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Itachi“, murrte er mit einem Nicken seinem Bruder zu, der gegenüber seiner rosahaarigen Freundin mit einer Tasse in der Hand die Zeitung vor sich auf dem Tisch las. Schwarzer Tee, kein Essen. Wie jeden Morgen. „Sakura“, setzte er mit einem fragenden Unterton und einem weiteren Nicken in ihre Richtung hinzu. Vor der Frau stand eine Schüssel mit geschnittenem Obst. Das Glas Wasser, das sie in diesem Moment auf dem weißen Tisch abstellen wollte, blieb mit ihrer Bewegung in der Luft stehen, als ihr Name über seine Lippen gekommen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja?“, erwiderte sie einsilbig. Sie hatte seine verdeckte Frage danach, ob er sie mit dem richtigen Namen angesprochen hatte, mit einer ernsthaften Gesprächsaufforderung verwechselt.  Sasuke blickte ihr fragend in die Augen, zog seine linke Augenbraue in die Höhe und verzog seinen Mund. Ohne einen weiteren Ton, befüllte er ein Glas mit Leitungswasser und trank es, ohne abzusetzen aus, um die Trockenheit aus seinem Hals zu vertreiben. Erfolglos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hörte mit einem Ohr seinem Bruder und seiner Freundin dabei zu, wie sie sich über weltliche Nachrichten sprachen und war schon wieder bereit die Küche zu verlassen, nachdem er seinen grünen Tee aufgegossen hatte. Das Heißgetränk regte seine Konzentration an und er hatte nicht einmal mehr 24 Stunden, um sich auf seine letzte Prüfung vorzubereiten, was zusätzlich an seinen angespannten Nerven nagte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nettes Mädchen, deine Freundin“, warf Itachi ein, bevor der Jüngere seinen ersten Schritt machen konnte. In die letzten beiden Worte hatte er kaum merklich mehr Schärfe gelegt. Sakura schien davon nichts zu merken und stach unbeirrt in eine Erdbeere. „Schade, dass unsere Unterhaltung gestern so kurz geraten ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir hatten besseres zu tun.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich.“ Er legte die Zeitung beiseite und blickte seinem Bruder direkt in die Augen. „Hättest du sie tatsächlich herumgeführt, wäre mir gestern ein unbeschwertes Gespräch entgangen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dass Sasuke dazu nichts sagte, entlockte dem älteren Uchiha ein gewinnendes Lächeln, was wiederum ein einsilbiges Schnauben des Jüngeren veranlasste. Es gefiel ihm nicht, dass Tenten sich nachdem sie sich gestern verabschiedet hatten, nicht mehr gemeldet hatte, obwohl sie anscheinend Itachi noch einmal über den Weg gelaufen war. Es machte ihn sauer. Sauer und unkonzentriert. Äußerlich ruhig, griff er nach seiner Tasse Tee, nahm sich eine Tomate aus der Schale auf der Kücheninsel und machte sich endlich auf den Weg zurück in sein Zimmer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beides legte er auf seinem Schreibtisch ab. Während sein Laptop hochfuhr, setzte er sie Tasse an seinen Lippen an und rümpfte die Nase. Die Tasse stellte er zurück auf den Schreibtisch und fuhr sich genervt durchs Haar. Überzogen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Warum sagst du mir nicht, dass mein Bruder dir auf die Pelle gerückt ist?[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Die Vibration des Handys riss sie unsanft aus dem friedlichen Delirium. Die Augen wollte sie noch nicht öffnen. Das warme Sonnenlicht, das durch das Fenster auf ihren nackten Rücken schien, war zu angenehm, um sich nicht darin zu suhlen. Der Gesang der Vögel vor dem Fenster war zu friedlich, als dass sie sich davon aus der Ruhe bringen lassen würde. Sie hatte die Vibration nur für drei Menschen in der Nacht aktiviert, von denen sie zwei ausschließen konnte. Da der Morgen zu jung für Konfrontationen war, verblieb sie noch einige wertvolle Sekunden in ihrer Schlafposition und schob die negativen Vorahnungen zur Seite. Das schlechte Gewissen gewann schließlich die Oberhand und verleitete Tenten dazu ihr Display aufleuchten zu lassen. Sie hätte es lassen sollen, die Wut eines Uchiha konnte sie, nach dem gestrigen Tag, so früh noch nicht gebrauchen. Sie lehnte sich auf ihre Ellbogen und tippte ihre Antwort.[/JUSTIFY]

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[RIGHT]Dein Bruder ist mir auf die Pelle gerückt. Zufrieden?[/RIGHT]

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[JUSTIFY]Als ihr Handy zwei Sekunden später wieder vibrierte, fluchte sie unterdrückt und stellte es auf lautlos. Keine Regung, er schlief also noch.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Nein[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Bemüht keinen frustrierten Ton von sich zu geben, legte sie ihren geflochtenen Zopf auf ihren Rücken. In der Prüfungszeit war Sasuke nicht auszuhalten.[/JUSTIFY]

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[RIGHT]Dann hör auf zu schmollen und tu was du am besten kannst[/RIGHT]

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[JUSTIFY]Und was wäre das?[/JUSTIFY]

[RIGHT]Die Fresse halten[/RIGHT]

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[JUSTIFY]Das Handy landete etwas schwungvoller auf der Matratze als geplant und federte einmal an der Oberfläche ab. Sie beschloss sich noch ein paar Minuten von der Sonne verwöhnen zu lassen, statt sich unter die Dusche zu zwingen. Der Schlaf fand sie schneller und friedlicher wieder, als sie es nach dem Ausbruch des Uchiha für möglich gehalten hatte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Manchmal verfluchte sich Sasuke dafür, dass er sich ausgerechnet mit einem Mädchen anfreunden musste, das ihn nicht auch nur ein bisschen mehr verehrte als für Freunde üblich. Nicht zu wissen, was sein Bruder am Vortag an seine brünette Alibifreundin herangetragen hatte, frustrierte ihn so sehr, dass er sich kaum auf seine Prüfung konzentrieren konnte. Das wusste er. Das wusste Tenten. Das wusste Itachi. Und deshalb wäre er bei der Antwort, die sie ihm vor knapp einer halben Stunde gegeben hatte, auch beinahe wieder in die Küche gestürmt, um seinen Bruder über den Tisch zu ziehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Um sich zu beruhigen, hatte er geradewegs in seine Tomate gebissen. Dabei konnte er gerade noch verhindern, seine Tastatur mit Saft zu beträufeln. Alle Gedanken um dieses Thema brachten ihn nicht weiter. Es war untypisch sich von einer Banalität wie dieser aus der Ruhe bringen zu lassen. Zum fünften Mal setzte er nun wieder zum Lesen desselben Kapitels über Akkreditierung an, obwohl er das Thema in der Vorlesung bereits weitestgehend verstanden hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Frustriert über den Stillstand klappte Sasuke das Notebook zu, rollte in seinem schwarzen Schreibtischstuhl zurück, erhob sich und verließ den Raum mit seinem kalten grünen Tee in der Hand. Er atmete kurz auf, als ihm keine Stimmen aus der Küche entgegenkamen und lief geradewegs hinein, um die Tasse abzustellen und sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank zu nehmen. Auf dem Weg in den Keller nahm er ein paar Schlucke. Das kalte Wasser in seinem Körper abwärts fließen zu spüren, klärte seine Gedanken und bestärkte ihn in seinem Vorhaben erst einmal Dampf abzulassen, bevor er sich wieder ineffektiv an seinen Schreibtisch setzen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Keller der Villa war nach seinem eigenen Zimmer sein liebster Aufenthaltsort. Als er zwölf wurde, hatte er seine Mutter darum gebeten, ihm einen Boxsack zu kaufen, damit er auch außerhalb des Kickboxclubs, in dem er sich zu dieser Zeit ebenfalls angemeldet hatte, trainieren zu können. Seine Mutter hatte widerwillig und wahrscheinlich auch nur deshalb zugestimmt, weil Itachi die Idee für gut befand und vorschlug einen Raum komplett der sportlichen Tätigung zu widmen. Über die Jahre hatten sich allerlei Fitnessgerätschaften angesammelt, die von den schwarzhaarigen Geschwistern mindestens fünfmal in der Woche genutzt wurden, nicht zuletzt um, wie in diesem Moment, sich einen klaren Kopf zu verschaffen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Sasuke öffnete die Tür, das Licht schaltete sich automatisch an, griff routiniert zum Schrank, der rechts von der Tür platziert war, und entnahm ein Handtuch. Umziehen musste er sich nicht mehr. Als Tenten sich nicht mehr gemeldet hatte, hatte er sich in seiner Unruhe eine kurze Trainingsshorts übergezogen, um Zeit zu überbrücken. Sein T-Shirt zog er kurzerhand aus und warf es in den Wäschekorb, der für gebrauchte Handtücher gedacht war. Die Gewichte, die gegenüber vom Eingang auf einer Vorrichtung platziert lagen, waren falsch angeordnet, daraus schloss er, dass jemand seit seiner letzten Session hier war. Sein Ordnungszwang hatte ihn beinahe dazu verleitet, die Reihenfolge zu korrigieren, wurde aber von der größer werdenden Vorfreude verdrängt, auf den Boxsack einzuschlagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er lief am Laufband und dem Ergometer vorbei, die seine Mutter unbedingt im Inventar haben wollte, und nahm sich seine Bandagen vom kleinen Regal in der Ecke, in dem auch die Handschuhe lagen, die er zurzeit selten nutzte, da er sich eher auf seine Kicks konzentrierte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Er bemerkte die Schweißperlen und seine stoßweise Atmung genauso wenig wie die Tür, die sich nach einer viertel Stunde erneut geöffnet hatte. Seine Aufmerksamkeit teilte sich erst, als er das Piepen des Laufbandes vernahm, das soeben angeschaltet wurde. Beirren lassen, wollte er sich davon nicht, hielt dennoch inne und griff zur Wasserflasche, die er vorhin auf dem Platz der Bandagen abgelegt hatte. Die Zeit nutzte Sasuke, um die Frau zu mustern, die ihn beim Klären seiner Gedanken störte. Sakura kniete gerade neben dem Laufband, um die Schnürsenkel ihrer Sportschuhe noch einmal nachzuziehen. Ihre Haare hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, der ihr trotzdem noch über die Hälfte des Rückens reichte. Das rot ihres lockeren Nike-Tops hob sich deutlich unter dem Rosa ihres Haares hervor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie seinen Blick bemerkte, erhob sie sich, zog noch einmal ihren Pferdeschwanz fest und einen Kopfhörer aus ihrem Ohr und drehte sich ihm zu, um ein Gespräch anzufangen. Ihre verwunderten Augen suchten seine, sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie überhaupt beachten würde. Zu seinem Missfallen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stört’s dich, wenn ich ein bisschen laufe?“, fragte sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Nicht zu freundlich, nur so wie es sich entgegen des Bruders ihres Freundes gehörte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja“, erwiderte er trocken. Er erwartete nicht, dass sie sich dadurch von ihrem Vorhaben abbringen lassen würde und drehte sich zur Seite, um seine Flasche abzustellen und sich mit dem Handtuch, das um seine Schultern gelegt war, die Stirn abzutupfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, dann, oh, entschuldige“, flüsterte sie beinahe, senkte ihren Blick und nahm ihre Flasche, um den Raum zu verlassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das war ein Scherz, Sakura“, murrte er kopfschüttelnd, bevor sie den dritten Schritt in Richtung Ausgang tun konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er machte sich wieder daran den Boxsack zu bearbeiten und blendete den gleichmäßigen Schritt der Rosahaarigen neben sich aus. Er trainierte Kampfsportarten niemals mit Musik im Ohr, das hatte er sich angewöhnt. Es bildete sich ein, es würde seine Konzentration stören. Das plötzliche ausbleiben ihrer Schritte, riss ihn beinahe gewaltsam aus seiner Routine und brachte ihn dazu aufzusehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sakura lehnte mit einer Schulter an der Wand und betrachtete ihn eingehend, irgendeinem Gedanken nachhängend. Ihr Gesicht und Dekolletee waren schweißnass und ihre Atmung hatte sich noch nicht beruhigt. Ohne selbst ein Wort zu verlieren, stoppte er seine Bewegungen und sah ihr herausfordernd ins Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kenne dich“, stellte sie ohne einen Zusatz fest.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wohl kaum“, entgegnete er und löste dabei die Bandagen von seinen Händen. Das Training hatte seinem Zweck gedient und musste für heute genügen. Der Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er schon fast eine Stunde im Keller verbracht hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Doch, ganz sicher“, beharrte sie weiterhin und ließ sich von seinem neutralen Blick nicht beirren, „an Narutos elftem Geburtstag. Du bist der Typ, der am Ende der Wasserbombenschlacht noch trocken war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist zehn Jahre her.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das macht es nicht weniger wahr.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und pustete sich eine rosa Strähne, die ihrem Zopf entkommen war, aus dem Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hn.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also, erinnerst du dich?“, hakte Sakura mit einem aufgeregten Unterton nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein“, log er und setzte sich in Bewegung, um den Fitnessraum zu verlassen, „zumindest nicht an dich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er ließ eine verwirrte Sakura zurück, bemerkte und scherte sich nicht um den niedergeschlagenen Blick. Stattdessen zog er sein Handy aus der Hosentasche und verfasste eine kurze Nachricht.[/JUSTIFY]

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[RIGHT]Ich schalte das Ding aus, melde mich heute Abend bei dir, Biest[/RIGHT]

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[JUSTIFY]Ein federleichtes Streichen über die entblößte Rückseite ihres Körpers weckte die Brünette mit einem angenehmen Schauder aus ihrem Schlummer. Wieder und wieder spürte sie raue Fingerspitzen über ihre aufgewärmte Haut fahren und seufzte wohlig auf. Die Berührungen stoppten, sobald sie sich als wach zeigte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht aufhören“, jammerte sie beinahe. Sie streckte ihre Hand auf die linke Seite des Bettes, suchte die Hand, die sie eben noch verwöhnt hatte und legte sie zurück auf ihren Rücken. „Noch eine Minute.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach exakt einer Minute stoppte die Hand wieder. Sie spürte, dass er auf sie zu rückte und spürte sogleich seinen warmen Atem im Nacken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Steh auf“, flüsterte er in ihr Ohr, küsste das Ohrläppchen genauso federleicht wie er sie sonst berührte und jagte ihr damit eine Gänsehaut über den gesamten Körper. Sie sah ihm hinterher, wie er nackt aus dem Bett stieg und ins Badezimmer lief. Die Tür ließ er offenstehen. Die Einladung nahm sie mit einem belustigten Lächeln im Gesicht an.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Hinata besah sie mit einem strengen Blick, als Tenten mit zwei Bechern Kaffee in der Hand und einem Dackelblick im Gesicht vor ihrer Wohnungstür stand. Die Brünette konnte gerade noch eine Entschuldigung in den Raum werfen und den die beiden Becher abstellen, bevor sie in eine feste Umarmung gezogen wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht! Du hast nicht auf meine Anrufe reagiert“, mahnte sie und musterte ihre Freundin auffordernd. Statt sie wegen Verspätungen zurechtzuweisen, war Hinata eher der Typ Mensch, der nervös wurde, wenn sie ihre Freunde nicht erreichte. Sie wurde nicht hysterisch, aber ihre angeborene Sanftheit bedeutete auch mehr Platz in ihrem großen Herzen und das wiederum bedeutete, dass sie bei unerklärten Lappalien direkt vom Schlimmsten ausging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Handy lautlos, Mister mag es nicht im Schlaf gestört zu werden“, versuchte sie sich zu erklären, „und ich bin wieder eingeschlafen. Tut mir leid“, setzte sie halblaut hinzu, was Hinata ein Kichern entlockte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe schon angefangen“, erklärte sie ihrer Freundin und bat sie mit einer einladenden Geste in ihre Wohnung. Die Wohnung selbst war im Anwesen der Hyuuga, das im selben Nobelviertel stand, wie die Villa der Uchiha. Hinata hatte sich zu ihrem achtzehnten Geburtstag mehr Autonomie gewünscht und ihr Vater Hiashi hatte daraufhin im obersten Stockwerk Wohnungen für seine beiden Töchter und seinen Adoptivsohn Neji herrichten lassen. Einrichten durfte Hinata ihr neues Reich selbst. Der Eingangsbereich, in dem die beiden gerade noch standen, war mit großen dunklen Granitfliesen, weißen Wänden und einer grauen Garderobe eher farblos gehalten. Vereinzelte Bilder an den Wänden von eingefangenen Momenten, machten selbst den schmalen Eingangsbereich persönlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ohne mich? Ohne Kaffee?“, erwiderte die Brünette gespielt empört und schritt geradewegs in das Wohnzimmer, in dem sie wie üblich lernen wollten. Sie war so gut wie jeden Tag hier und konnte vor einem Monat feststellen, dass auch ihr Gesicht auf einem der Bilder auf der Kommode zu sehen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das passiert, wenn man sich auf dich verlässt“, entgegnete die Hyuuga vorwurfsvoll, ohne ein Wort davon böse zu meinen. Das lag nicht in ihrer Natur.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist gut, Mittagessen geht auf mich“.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch während der Satz ihren Mund verließ, war ihr klar, dass das nicht passieren würde.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Hinata hatte sich angewöhnt, wenn sie nicht weiterkam den Blick aus ihren hellen Augen auf die Bilder zu richten, die hinter Tenten auf der Kommode standen. Dabei fokussierte sie keines davon, sondern ließ sich vom Gesamtbild inspirieren und biss währenddessen am oberen Ende ihres Kugelschreibers herum. Das passierte öfter, hielt aber bis zu einer halben Minute an und ging dann fließend über in einen Schwall an Notizen, die sie gleichmäßig in Schönschrift aufs Papier brachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du ihn gefragt?“, lenkte die hellen Augen auf schokoladenbraune. Sie wussten beide, wovon Tenten sprach. Hinata wurde rot und fing wieder an auf ihrem Kugelschreiber zu kauen. Ein klares Nein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß nicht w-wie und wann“, gab die Hyuuga kleinlaut zurück und blickte traurig auf das Papier, das sie eben mit Notizen beschrieben hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verwickle ihn in ein Gespräch darüber. Dass er dort auftauchen muss, weiß sowieso jeder“, schlug die Brünette ihrer Freundin vor, „immerhin ist er der Sohn des Bürgermeisters“, setzte sie grinsend hinzu und stupste ihre Gegenüber unter dem Tisch mit ihrem Fuß an. Diese lief hochrot an und betrachtete die Notizen mit noch mehr Interesse als vorher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„W-Woher weißt du wen ich meine?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Komm schon Hinata, das ist mehr als offensichtlich. Du stolperst beinahe über deine eigenen Füße, wenn er dir im Vorbeigehen einen guten Morgen wünscht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tenten hatte es bereits an ihrem ersten Tag an der Universität geahnt. Sie hatte sich absichtlich zu Hinata gesetzt, da sie von allen, die bereits im Vorlesungssaal saßen, am unkompliziertesten aussah. Die Hyuuga war zwar in den ersten zehn Minuten sehr schüchtern ihr gegenüber, hatte sich aber nach kurzer Zeit an die einfache Konversation mit ihrer Nebensitzerin gewöhnt und ein paar schüchterne Blicke direkt in ihre Augen gewagt. Tenten hatte sich direkt den Campus von ihrer Kommilitonin an diesem Tag zeigen lassen. Als der blonde Mann der Schüchternen sympathisch zugelächelt hatte, war sie rot angelaufen und beinahe in Tenten hineingelaufen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ok, pass auf. Kugelschreiber weg, Hände her“, forderte Tenten auf und legte ihre Hände mit den Handflächen nach oben auf den Tisch, der die beiden voneinander trennte. Hinata gehorchte sofort und legte ihre beiden Hände in die vor ihr. „Du fragst ihn noch vor Prüfungsstart“, sie spürte, wie die Jüngere ihr die Hände wieder entziehen wollte, „und wenn er, warum auch immer, nein sagt, sorgst du wie eine Lady dafür, dass er es bereut.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie drückte kurz zu, bis sie sich in den Augen der Hyuuga spiegeln konnte und ließ dann los. Diese schluckte hörbar und bedankte sich mit einem leisen Flüstern, bevor sie sich wieder der französischen Grammatik widmeten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie geht es mit Sasuke voran?“, fragte Hinata nach einer halben Stunde stillem Lernen. Der Gedanke an den Exkurs von vor einer halben Stunde hatte ihr schlechtes Gewissen erweckt. Immerhin hatten sie sich gegenseitige Hilfe versprochen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Frag nicht. Da habe ich bei dir mehr Hoffnung“, war die bittere Erwiderung, „wenn er endlich mit seinen Prüfungen durch ist, starten wir durch“, setzte sie in guter Hoffnung hinzu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe ein paar ausgesucht, die passen könnten. Schicke ich dir, sobald wir fertig sind“, sagte Hinata nachdem Tentens Blick immer weiter in die Ferne gewandert war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist nicht umsonst die Beste, danke“, antwortete die Brünette mit Kusshand und widmete sich wieder ihren Studien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Mittagessen musste Tenten zwar nicht zahlen, konnte sich aber mit ihrer Freundin darauf einigen, dass sie es zumindest zubereiten würde, während Hinata weiterlernte. Französisch war der einzige Kurs, in dem die Brünette klar besser stand. Während sie wartete, dass das Wasser kochte, war sie überlegt Sasuke anzurufen, verwarf den Gedanken aber wieder, als sie seine Nachricht las.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir soll es recht sein“, sagte sie vor sich hin und packte das Handy zurück in ihre Stoffhose.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Es war neun Uhr abends, als er sich seine Konzentrationsspanne wieder dem Ende neigte. Sasuke zögerte nicht und wählte direkt die Nummer seiner brünetten Freundin. Nach zwei Freizeichen hatte diese den Anruf angenommen. Das Gespräch begann genauso wie seine erste Nachricht am Morgen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum sagst du mir nicht, dass mein Bruder dir auf die Pelle gerückt ist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hätt’s dir morgen Abend gesagt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aha.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, sei nicht so vorwurfsvoll, ich wollte dich nicht von deiner Prüfung ablenken“, gab Tenten genervt zurück und gestikulierte währenddessen mit den Händen in der Luft herum, sehr zum Amüsement von Hinata, an deren Tisch sie immer noch saß. Sie hatten sich inzwischen Platz verschafft und sahen sich gemeinsam die Bilder der Frauen an, die Hinata ausgesucht hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hat er zu dir gesagt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er kauft uns unsere Beziehung“, sie formte ein Anführungszeichen mit ihren Fingern in der Luft, „nicht ab und wenn doch, glaubt er ich will dich nur des Geldes wegen. Kurzum, er hält nichts von mir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das hat er so gesagt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, das war meine freie Interpretation.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als nach ein paar Sekunden keine Antwort am anderen Ende der Leitung zu vernehmen war, fügte sie hinzu, dass sie gute Nachrichten hatte. „Ich hätte da ein paar heiratsfähige Exemplare für dich. Lasse dir Bilder zukommen, sobald ich aufgelegt habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hn.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Noch was?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schreib mir, mit welcher ich dir ein Date klarmachen soll.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hn.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viel Erfolg morgen“, sprach sie noch in ihr Handy und legte dann auf. Sobald Sasuke seine Informationen hatte, wurde er immer wortkarger. Für Selbstgespräche war sie sich zu schade.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Nummer zwei und Nummer fünf[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Tenten hielt Hinata ihren Bildschirm vor Augen und beobachtete dann zufrieden, wie diese ihr eigenes zückte, um freudig bei den Auserwählten anzurufen.[/JUSTIFY]

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[RIGHT]Gute Wahl[/RIGHT]

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[JUSTIFY]„Hinata Hyuuga, du bist ein Goldschatz!“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Er blickte wieder aus dem Fenster. Kein Regen, kein Geräusch drang zu ihm durch. Er sah nur den Sonnenschein, der sich im nassen Gras reflektierte. Dort waren wieder die Kinder. Diesmal sah er die Gesichter, kannte die Namen. Und hörte das glockenhelle Lachen, das selbst einen Uchiha zum Schmunzeln bringen konnte.[/JUSTIFY]

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sarada_Uchiha
2019-03-18T05:37:44+00:00 18.03.2019 06:37
Tolles Kapitel, toll geschrieben. 😊weiter so!
Bin gespannt wie es weitergeht.

Lg
Antwort von:  Glasrose
19.03.2019 17:18
Daaanke, das freut mich!
Von:  Sakushikalove
2019-03-17T16:39:31+00:00 17.03.2019 17:39
Sehr spannend und super geschriebene 👌🏼👍 großes Lob

LG Sakushikalove
Antwort von:  Glasrose
17.03.2019 18:00
Lieben Dank! :)


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