Light Flame von ShadowBlaze ================================================================================ Kapitel 1: Die Bedeutung von Freundschaft ----------------------------------------- In einer weiten Welt wie diese verliert man leicht die Dinge aus den Augen. Doch wenn man die Suche nicht aufgibt wird sie früher oder später erfolgreich sein. Wenn Wünsche zu Gebeten werden kann ihnen nicht einmal das Schicksal wiederstehen. Wir halten das Licht der Hoffnung in unseren Herzen und erreichten das Unmögliche. Jetzt leben wir und warten auf einen neuen Morgen. Flammen umzingelten seinen Körper, Blitzte zuckten um seine Arme. Auf dem Rücken zwei Schwerter, das Himmelsschwert, Eatos, und das Dämonenschwert, Gladius. Zwei Schwingen ragten aus seinem Rücken, rechts eine Drachenschwinge und links ein Dämonenflügel. Schwarzrot umgab ihn die Aura, die so tödlich war wie die beiden Schwerter. Seine Augen starr auf das Kampffeld vor ihm, direkt auf die Leichen, während heiße Tränen seine Wangen hinabliefen. Ein Auge Gold, das andere Rot, mit drei Punkten drin, aus dem Blut floss. Die roten, schwarzen, weißen und blauen Flammen hüllten seinen Körper komplett sein, die Blitze verschlungen ihn, während über ihm der rote Himmel einstürzte. „Du weißt wer ich bin. Du hast mir meinen Namen gegeben.“ Schweißgebadet schreckte er aus seinem Traum auf, dem selben Traum wie schon seit Wochen. Immer sah er den Jungen mit den schwarzen Haaren und unterschiedlichen Augen, den zwei Schwertern und Schwingen. Seine Hand schmerzte und brannte, die Narbe pochte und schimmerte leicht weiß. Seufzend fuhr er sich durchs Haar und sah dann auf die Frau neben sich, seine Freundin, das Beste was ihm je passiert war. Er beugte sich hinab und gab ihr sanft einen Kuss auf die Stirn, stand dann vorsichtig auf um sie nicht zu wecken und ließ seinen Blick aus dem Fenster schweifen. Bald würde die Sonne aufgehen, doch bis dahin blieb ihm noch Zeit für eine morgendliche Flugrunde. Er durchquerte das Zimmer, ging zum Schrank und zog sich seine Kleidung an, eine Hose und eine robuste Jacke, da er seine Rüstung nicht anlegen wollte. Noch kurz warf er einen Blick auf seine schlafende Freundin und verließ dann leise das Zimmer. Fast lautlos schritt er durch das große Haus, vorbei an den Zimmern seiner Freunde, die alle noch schliefen. Ohne weitere Umschweife verließ er das Haus und trat an die frische, recht kühle Luft. Es war April und ein recht kühler morgen, obwohl selbst im Winter die Mindesttemperatur bei um die 15 Grad lagen. Doch heute Morgen war es etwas kühler, ein frischer Wind wehte vom Meer her und kitzelte seine Haut, erinnerte ihn an die Vergangenheit. Kurz blieb er stehen, schob die Hände in die Jackentasche und ging dann schnellen Schrittes auf das Drachennest zu. Kaum einer war wach, nur gelegentlich begegnete er einigen Wachen, die ihn respektvoll grüßten. „My Lord.“ Er nickte und ging schweigend weiter, schritt die Treppe nach oben, die unzähligen Stufen hinauf zum Drachennest, was ein gutes morgendliches Training war. Hier oben war es noch kühler, doch es machte ihm nichts aus, sein Körper wärmte ihn sehr gut. Sein Weg führte ihn direkt zu den Drachen zu dem weißen, der auf dem Boden lag und die Schwingen angelegt hatte. Sie war wieder ein Stücken gewachsen, war im Vergleich zu dem Tag vor mehr als zwei Jahren, als er sie das erste Mal gesehen hatte riesig geworden. Doch nicht zu vergleichen mit Dark, ihrem Bruder, der inzwischen mit den wilden Drachen mithalten konnte. Drachen wuchsen immer weiter, bis an ihr Lebensende, je mehr sie fraßen und je freier sie lebten, desto mehr wuchsen sie auch. Vor Sky stand jemand, er erkannte ihn an den braunen Haaren und der Aura, die er ausstrahlte. Sie war anders als früher, stärker, mächtiger und doch vertraut. Langsam ging er auf ihn zu, während am Horizont die Sonne aufging. „Lord Kommandant.“ Der Mann drehte sich um und grinste breit, hatte selbstverständlich mitbekommen, dass jemand hinter ihm stand. Sein Blick huschte über sein Gegenüber, während seine Hand auf Skys Kopf lag. Der Drache legte den Kopf leicht schief und sah ihn an. „Lord Uchiha. Zeit für eine morgendliche Trainingseinheit?“ „Eigentlich nur einen kurzen Flug und kein Training.“ Sasuke sah direkt in die braunen Augen seines Kommandanten, dem Mann, dem er sein Leben verdankte und der so viel mehr war als nur ein sehr guter Freund. Ein Bruder, einer den Sasuke sich immer gewünscht hatte. Die Erinnerungen an seinen Bruder Itachi trübten sein Herz und er schob sie beiseite, trat näher an Yuuki heran und legte seine Hand an Skys Kopf. Die Beziehung zwischen Yuuki und ihm hatte sich geändert, sie verstanden sich besser denn je. Yuuki verschränkte die Arme und musterte Sasuke lächelnd, ließ dann seinen Blick über den Himmel wandern. „Lass uns eine Runde fliegen. Ohne Drache.“ Sasuke nickte und folgte Yuuki zum Abgrund, der dann seine blauen Schwingen erscheinen ließ und sich in die Höhe erhob. Kurz sah Sasuke ihm nach und dachte über ihn nach. Yuuki wirkte so anders, wenn er flog, seine gesamte Haltung strahle eine gewisse Grazilität aus, er flog mit einer Leichtigkeit bei der man denken könnte er flog schon sein Leben lang. Sasuke folgte ihm schließlich und kurz flogen sie schweigend nebeneinander her, nur das Schlagen ihrer Schwingen war zu hören und das Brechen der Wellen an den Felsen. Yuuki flog direkt auf einen Felsen zu, landete darauf und ließ seine Schwingen verschwinden. Sasuke tat es ihm gleich und sah in Richtung des Sonnenaufgangs. Er ließ sich neben seinem Kommandanten nieder, der sich nach hinten lehnte und nachdenklich erschien. In letzter Zeit war Yuuki nachdenklicher, ernster als je zuvor. „Geht es dir gut?“ „Ja.“ Yuuki sprach leise und senkte die Augenlider etwas, sah mit einem traurigen Blick zu Sollos hinunter, das langsam aufzuwachen schien. In der Stadt waren viele Rekruten, viele wollten dem Drachenorden beitreten. Momentan war der Drachenorden recht groß, in den letzten zwei Jahren waren sehr viele ihm beigetreten. Die Stadt wurde dadurch immer größer, Häuser wurden gebaut, es gab mehr Geschäfte, Restaurants, Bars. „Du hörst dich aber nicht so an.“ „Ach ich habe momentan nur etwas Stress mit Sharon.“ „Diese on-off Beziehung sollte langsam aufhören. Du solltest wissen was du willst.“ Seufzend fuhr sich Yuuki durchs Haar und ließ seinen Blick über Sollos gleiten. Der kühle Wind wehte ihm durch die Haare und zerrte an seiner Jacke, doch Yuuki selbst machte es nichts aus. Eine dünne Schuppenschicht hatte sich über seine Haut gelegt, man konnte sie nur sehen, wenn man es wusste. Yuukis Fähigkeiten waren einzigartig, doch Sasuke glaubte manchmal, dass er sie lieber nicht hätte. Der Preis dafür war hoch gewesen, ein Preis, den Yuuki nie zahlen wollte. Er war froh zu leben, keine Frage, doch nicht wenn dafür ein Freund sterben musste. Eine Eigenschaft, die sich beide teilten. „Das Problem ist ja, das ich nicht weiß was ich will. Ich dachte ich wüsste es aber …“ Yuuki brach ab und setzte sich auf, saß in Höhe von Sasuke und sah diesen schmunzelnd an. Sasuke musterte ihn kurz und spürte selbst den kühlen Wind auf seiner Haut, der ihm eine angenehme Gänsehaut verschaffte. Schließlich klopfte Yuuki Sasuke auf die Schulter und stand dann auf, wirkte wieder so fröhlich wie er immer war. Yuuki hatte ein Talent dafür von einem auf den anderen Moment fröhlich zu wirken, egal was vorher war. Manchmal beneidete Sasuke ihn für diese Eigenschaft, doch vermutlich lag das an ihrer unterschiedlichen Kindheit. Manche konnten nicht nachvollziehen warum der eine fröhlich und offen war und der andere zurückgezogen und ruhig. Aber diese Leute wussten auch nicht wer was durchgestanden hatte. Wäre Sasuke in Nevarron aufgewachsen, unter den Umständen, unter denen Yuuki aufgewachsen war, wäre er vermutlich auch anders. Aber er konnte sich nicht so einfach ändern, was einen einmal geprägt hatte, prägte einen für den Rest des Lebens. „Komm lass uns gehen. Wird langsam frisch hier oben.“ Lächeln zeugte von Fröhlichkeit. Und Fröhlichkeit hieß, das es einem Gut ging. Es verhinderte, dass die Leute fragen stellten. Zusammen betraten sie die Küche und sahen sich kurz fragend an als sie Riku am Tresen sitzen sahen und einen Kaffee nach dem anderen runterspülte. Yuuki ging zu ihm, setzte auf den Hocker neben ihm und sah ihn an, dabei stützte er seinen Kopf auf seiner Hand ab. Riku ignorierte ihn gekonnt und wandte sich ab. „Was ist los, Riku? Schlecht geschlafen?“ „Geh weg, Yuuki.“ Gereizt kippte sich Riku den nächsten Kaffee in seine Tasse und trank sie auch sogleich aus. Fragend hob Yuuki eine Augenbraue und musterte Riku eingehend. Seine Haare standen leicht zerzaust ab, sein Shirt hing etwas schief und er hatte leichte Augenringe. Alles in allem sah er so aus als wenn er die ganze Nacht nicht geschlafen hätte. Und das nicht aus dem Grund, den sich alle Männer wünschten. „Was ist los, Riku? Riku? Riiiikkkuuuu!!!!“ Genervt schaute Riku zu Sasuke, der nur mit den Schultern zuckte und sich selbst einen Kaffee eingoss. Sasuke lehnte sich an den Tresen und sah die beiden an, dabei musterte er Riku etwas. Sie kamen miteinander aus aber waren nicht die besten Freunde und würden es wohl auch nie sein. Verständlich nach der ganzen Sache mit Fang, doch Riku schien darüber hinweg zu sein. Was nicht zuletzt auch an Jade lag. „Du bist mein bester Freund, also schieß los!“ Überaus genervt stellte Riku seine Tasse mit einem lauten Knall ab und fixierte Yuuki wütend, der nur verdutzt dreinblickte. Für gewöhnlich erzählten sich Riku und Yuuki alles, so war es schon immer gewesen, doch es gab manchmal Dinge, die wollte man nicht erzählen. Vor allem wenn man ein Plappermaul zum besten Freund hatte. Kurz musste Sasuke an Suigetsu denken, der seinerseits sein bester Freund war und ebenso ein Plappermaul war wie Yuuki. In dem Punkt bester Freund waren sich Sasuke und Riku wirklich ähnlich, allgemein ähnelten sie sich in vielen Dingen, auch wenn sie es nicht zugeben wollten. „Jade hat Schluss gemacht. Zufrieden?“ Eine bedrückte Stille herrschte im Raum, keiner wagte es etwas zu sagen. Sasuke und Yuuki sahen sich an, tauschten kurz Blicke aus, ehe Yuuki dann seinem besten Freund eine Hand auf die Schulter legte. Entschuldigend und Mitfühlend sah der Braunhaarige den anderen an, der sich den nächsten Kaffee eingoss und auf seine Tasse sah. „Hey man, das tut mir echt leid. Hat sie denn gesagt warum?“ Yuuki wirkte sehr mitfühlend, von seiner spaßigen Seite war in diesem Moment nichts zu sehen. Vermutlich hatte Yuuki einige Eigenschaften, positive sowie negative, von Cloud übernommen beziehungsweise eingeflößt bekommen. Riku seufzte leise und trank einen Schluck seines Kaffees, sah dann wieder mit traurigen Augen auf die Tasse. Er wirkte wirklich betrübt, was verständlich war. Sasuke dachte an die letzten Wochen und konnte sich nicht erinnern das die beiden je irgendwelche Probleme hatten. „Nein. Sie ist vorhin nach Waterfallcity aufgebrochen und will dort erstmal im Drachenorden dienen.“ „Wenn es dich aufmunternd, ich habe momentan auch Stress mit Sharon.“ „Und wie soll mich das aufmuntern?“ Yuuki und Riku sahen sich an, man sah Riku die Trauer und den Schmerz an. Er versuchte immer derartige Gefühle zu verstecken, doch er war nicht wirklich gut darin. Sasuke sah die beiden an und schwieg, erinnerte sich an damals, als Riku erfahren hatte das Fang ihn betrog. Riku hatte definitiv kein Glück in der Liebe und genau das Gleiche schien dieser auch zu denken. „Weißt du was mich dabei aufregt, Yuuki? Solch Typen wie wir, die einiges an Erfahrung mit Frauen haben, bekommen keine ordentliche Beziehung hin. Aber Typen wie Suigetsu und Sasuke, die ihre vermutlich erste Beziehung in ihrem Leben führen, kriegen es auf die Reihe.“ „Das liegt vielleicht an eurem Lebensstil.“ Yuuki wollte etwas sagen, doch sah er Rikus bösen Blick, der auf Sasuke gerichtet war, und schwieg stattdessen. Man spürte die bedrückte und angespannte Stimmung im Raum ganz deutlich. Riku seufzte und fuhr sich durchs Haar, lehnte sich zurück und schaute an die Decke. Sasuke hatte keine Ahnung wie es war verlassen zu werden, schon zum zweiten Mal, denn er wurde noch nie verlassen. Genauer gesagt war seine Beziehung mit Fang sogar seine erste Beziehung. Er konnte die Wut und den Neid von Riku gut nachvollziehen. „Ich verstehe das nicht, Sasuke. Was machst du anders?“ „Manchmal passt es eben einfach nicht.“ Riku drehte seinen Kopf zu Sasuke und sah ihn schweigend an. Sie verstanden sich besser als noch vor zwei Jahren, Riku hatte akzeptiert das Sasuke und Fang nun zusammen waren, was vermutlich auch daran lag das Riku Jade hatte. Doch nun sah man wie sehr ihn das alles mitnahm. Riku hatte nie wirklich Glück gehabt, egal worum es ging. Umso mehr ging ihm die ganze Sache sehr nahe, was man ihm auch deutlich ansah. „Wie wäre es, wir machen heute Abend mal einen Männerabend! Keine Frauen, nur wir drei und Mangetsu. Wie wäre es?“ „Muss das sein?“ „Ja. Du musst auf andere Gedanken kommen. Sasuke bist du dabei?“ „Wenn es sein muss.“ Er stellte seine Tasse ab und sah den leicht gereizten Blick von Riku, der ihm andeuten sollte das er hätte ablehnen sollen. Aber vielleicht war das keine so schlechte Idee und so wurden auch Yuuki und Riku abgelenkt. Schließlich seufzte Riku und nickte leicht, fuhr sich dabei durchs Haar. Freudig grinste Yuuki und klopfte ihm auf die Schulter, sah dann auch Sasuke an, der leicht schmunzeln musste. Yuukis gute Laune färbte wirklich auf jeden ab, wenn auch nur ein bisschen. Sie schlenderten durch die Straßen von Sollos, gingen von einem Schaufenster zum Nächsten, doch so eine richtige Shoppingstimmung kam nicht auf. Seufzend ließ sich Sharon auf eine Bank nieder und sah den Kindern beim Spielen zu. Inmitten des großen Marktplatzes von Sollos stand ein großer Baum, der schon Jahrhunderte dort stand. Rings herum standen einige Bänke und auf eben jener saß Sharon nun und neben ihr auch Kayla, die sich fallen ließ. Lachende Kinder rannten vorbei, während einige Wachen sie grüßten, ebenso wie einige Drachenkrieger, die eindeutig Interesse zu haben schienen. Dabei wusste eigentlich jeder im Drachenorden das die drei vergeben, dennoch ließen manche Männer es nicht unversucht. „Definiere ‚Stress mit Yuuki‘. Bei ihm kann das alles heißen.“ „Wir streiten uns in letzter Zeit häufiger und er guckt ständig anderen Frauen nach.“ „Aber du wusstest doch wie er ist.“ Aufmunternd sah Kayla Sharon an, legte ihr eine Hand an den Rücken und versuchte sie irgendwie aufzuheitern. Sharon sah zu Boden, legte den Kopf in die Hände und seufzte leise. „Ich weiß. Aber er hat mir versprochen, dass er den Frauen nicht mehr ständig hinterherglotzt. Aber in den letzten Wochen kam es immer häufiger vor.“ „Na solange er sie nur anstarrt.“ „Fang!“ Leicht fragend schaute Fang zu Kayla hinab, die ihr einen bösen Blick zuwarf. Sharon seufzte erneut und stemmte ihr Gesicht in ihre Hände. Fang stand vor den beiden, hatte die Arme verschränkt und ließ ihren Blick über den Marktplatz gleiten. Er war recht belebt, obwohl es so kühl war. Einige Wolken zierten den Himmel und ließen kaum die Sonne durch. Die Meister prophezeiten das es in den nächsten Tagen wieder wärmer werden sollte, worüber Fang ziemlich froh wäre. Sie mochte den Winter nicht, eher den Sommer. „Tsuldigung. Aber anstarren ist doch nichts Schlimmes. Beim Küssen solltest du dir schon eher Sorgen machen.“ „Da hast du ja Erfahrung drin.“ Fang sah Sharon an, die weiterhin zu Boden schaute und mit ihrem Zopf spielte. Viele fanden die Art und Weise wie sie mit Sasuke zusammengekommen war nicht sehr schön und das wusste Fang auch. Sie selbst hatte sich damals gewünscht es Rückgängig zu machen und dann alles zu verändern. Doch nun war es zu spät und sie war glücklich und etwas mehr als zwei Jahre mit Sasuke zusammen. Schließlich seufzte Fang und ließ sich neben Sharon nieder und sah sie leicht lächelnd an. „Mach dir mal nicht so einen Kopf. Das Männer Frauen hinterherschauen ist ganz normal. Wir gucken ja auch Männern nach. Yuuki ist nun mal jemand der sehr gerne Frauen anguckt, aber solange es beim Gucken bleibt ist noch alles in Ordnung. Du bedeutest ihm viel, sonst hätte er schon längst eine andere geküsst oder wäre mit ihr ins Bett gegangen.“ „Woher weiß ich denn das er es noch nicht getan hat? Riku hat es bei dir doch auch nicht mitbekommen.“ Fang spürte eindeutig die Abneigung von Sharon bei diesem Thema. Sie war kein Fan vom Fremdgehen, wie vermutlich die meisten nicht, doch Fang konnte es nun nicht mehr ändern. Es war passiert und Fang sah ihren Fehler ein. Trotzdem musste man nicht ewig darauf rumhacken, vor allem nach zwei Jahren nicht mehr. Fang und Kayla sahen sich an und wussten nicht mehr weiter. Fang ließ ihren Blick schweifen, entdeckte einige Drachenkrieger, die sie ansahen und scheinbar sehr großes Interesse hatten. Kurz dachte sie nach und dann schaute sie wieder zu Kayla und Sharon und grinste leicht. „Lasst uns heute Abend mal einen Mädelsabend machen. Tut dir bestimmt gut.“ „Super Idee. Wir hatten schon lange keinen Mädelsabend mehr.“ Kayla und Fang legten ihre Hände auf Sharon und sahen sie begeistert und lächelnd an. Sharon nickte dann leicht und lächelte sogar. Freudig schlugen Fang und Kayla ein und dann legte auch Sharon ihre Hand auf die der anderen beiden Mädchen. Die Abneigung entging mir nicht. Vielen passte es nicht, wie ich mich verhalten hatte. Selbst ich war nicht glücklich darüber, wie es gekommen war. Doch nun war es eh zu spät es zu ändern. Ich musste damit leben. So, wie die anderen auch. Laut dröhnte die Musik in ihren Ohren und machte es schwer ein Wort zu verstehen. Im Club war viel los, vor allem Leute in ihrem Alter tanzten und tranken und flirteten. Zu ihrem Glück hatten sie eine extra Loge bekommen, etwas abseits des ganzen Trubels, was eindeutig daran lag das sie drei Kommandanten waren. Yuuki und Mangetsu stellten einige Gläser auf dem Tisch ab und setzten sich dann zu Riku und Sasuke. Leicht genervt lehnte sich Riku zurück und schaute durch die Menge, so als ob er jemanden suchen würde. „Lasst uns Trinken!“ Yuuki reichte jedem ein Glas und dann hoben die vier Männer sie an und stießen an. An solch einem Abend vermisste Sasuke doch tatsächlich Suigetsu. Nur ein wenig, aber er vermisste ihn. Suigetsu und Karin waren bei der Arcana und ließen sich dort ausbilden. In den letzten zwei Jahren waren sie immer wieder dort gewesen, nun schon seit drei Monaten. Man sah auch Mangetsu an das er seinen Bruder vermisste und sich wünschte das er endlich mal nach Hause kam. Es war einfach nicht dasselbe ohne Suigetsu. „Jetzt blas mal keinen Trübsal! Komm schon, Riku. Das Leben geht weiter!“ „Er hat grad eine Trennung hinter sich. Gib ihm etwas Zeit.“ „Na solange er nicht wieder abhaut.“ Mangetsu rollte mit den Augen und lehnte sich zurück, nippte an seinem Drink und sah sich um. Bei Rikus letzter Trennung war er abgehauen und kam mit einem Untoten Drachen wieder. Etwas was ihm die anderen immer noch vorhielten. Verdutzt blieb sein Blick bei drei Frauen hängen, die langsam auf sie zukamen und ebenso verwirrt guckten wie er. „Da sind unsere Frauen.“ Sharon, Kayla und Fang hatten sich sehr auf gestylt und schauten verwirrt zu den Männern. Sharon trug ein hellviolettes Kleid und trug die Haare zu einer Hochsteckfrisur, während Kayla ihre Haare gelockt hatte und ein kurzes lila Kleid trug. Fang hatte einen kurzen Rock ein enganliegendes Oberteil an, welches rückenfrei war. Die drei Frauen zogen viele Blicke auf sich, was vermutlich auch gewollt war. Leicht schmunzelnd huschte Mangetsus Blick über Kayla und dann sah er zu Sasuke, der ebenfalls grinste und Fang ansah. Es war nicht zu übersehen das den beiden gefiel wie ihre Frauen aussahen, doch war es nicht schön zu wissen, dass sie sich nicht ihretwegen so auf gestylt hatten. „Was macht ihr denn hier?“ Kayla musste schreien und doch verstand man sie kaum, da die Musik so laut war. Die drei Frauen betraten die Loge und setzte sich zu ihren Männern, sahen dabei leicht verdutzt aus. Kurz tauschten die Männer einige Blicke aus und dann ließ Yuuki seinen Blick über die drei Frauen schweifen. Neben ihm saß Sharon, er nahm ihre Hand, doch man merkte deutlich das etwas bei den beiden nicht stimmte. „Wir machen einen Männerabend. Und ihr?“ „Einen Frauenabend. Wisst ihr wo Jade ist? Wir haben sie heute noch nicht gesehen.“ Yuukis Blick ging zu Riku, der mit den Augen rollte und sein Getränk in einem Zug lehrte. Man sah ihm an, das er nicht über Jade reden wollte. Yuuki konnte es sich jedoch nicht nehmen den drei Frauen zu erklären was los war. „Sie hat Schluss gemacht.“ „Was?“ Fang und Kayla sahen Sasuke verwirrt an, schienen ihn durch die laute Musik nicht verstanden zu haben. Yuuki beugte sich etwas vor, ebenso wie die Frauen, doch noch immer drang die Musik laut zu ihnen vor. Sasuke wollte nicht wissen wie laut es war, wenn man direkt bei den Lautsprechern saß. „Jade hat Schluss gemacht!“ „Yuuki du musst lauter reden!“ „Jade hat mit Riku Schluss … gemacht!“ Plötzlich war die Musik aus, da das Lied zu Ende war und kurz waren viele Blicke auf ihre Gruppe gerichtet, doch dann begann ein neues Lied und erneut dröhnte die Musik zu ihnen rüber. Doch noch immer waren einige Blicke auf sie gerichtet, vermutlich wussten alle wer sie waren und nun wussten auch viele das Riku verlassen wurde. Sie waren sehr bekannt, was auch an ihrem Status lag und so wussten alle wer vergeben war und wer nicht. Riku warf Yuuki einen tödlichen Blick zu, der nur entschuldigend den Mund öffnen wollte um etwas zu sagen, doch da stand Riku wütend auf. „Danke Yuuki. Vielen Dank!“ Zornig stapfte Riku durch die Menge, man sah die Leute tuscheln und einige Männer, die schon leicht angetrunken waren, lachten. Sie waren Drachenhelfer und standen somit unter Rikus Kommando, wie Sasuke wusste. Wütend ließ sich Yuuki nach hinten fallen und sah an die Decke, zu den bunten Lichtern und ballte die Hände zu Fäusten. Immer passierte sowas in solchen Momenten. Die Musik drang wieder laut zu ihnen rüber, während alle schweigend dasaßen. Rikus Blick war übers Meer gerichtet, während ihm der frische Wind durch die Haare wehte und über die Haut. Er hatte seine Jacke offengelassen und auch kein Bedürfnis sie zu schließen. Ihm war es nicht weiter wichtig ob er krank wurde oder nicht, zumal er eh nicht fröstelte. Ghost Blut erwärmte ihn und gab ihm zugleich eine Resistenz gegenüber Kälte. Eine einzigartige Fähigkeit, die nur Riku als Drachenritter eines Nachtwandlers hatte. Hinter sich hörte er jemanden über die Seebrücke laufen, vermutlich Yuuki der sich entschuldigen wollte. Zu seiner Überraschung lehnte sich Sasuke neben ihn und sah hinauf in den dunklen Himmel. Sie beide hoben sich kaum von der Dunkelheit ab was an ihrer dunklen Kleidung und den schwarzen Haaren lag. „Bist du hier um mich aufzumuntern?“ „Ich habe keine Ahnung wie das geht. Ich war noch nie gut im Aufmuntern.“ Riku schaute ebenso in den Himmel, hinauf zu den Sternen und dem wolkenlosen Himmel. Es würde wieder eine kalte Nacht werden, was der Vollmond ihnen bewies. Riku hätte ja mit allen gerechnet, aber nicht mit Sasuke. Nicht das sie nicht miteinander auskamen, doch die besten Freunde waren sie nicht. Sie verstanden sich einigermaßen und lebten zusammen ohne sich gegenseitig umbringen zu wollen und ja, Riku würde ihn auch als Freund bezeichnen. Aber eben nur als Freund, nicht mehr. „Vermutlich musstest du auch nie aufgemuntert werden. Dich hat man vermutlich noch nie sitzen lassen oder einen Korb gegeben.“ Sasuke schwieg kurz und dachte an die Zeit zurück als er noch mit Fang eine Affäre hatte und niemand es wissen durfte. Er hatte zwar nicht direkt einen Korb bekommen aber es fühlte sich so ähnlich an, zumindest nahm er es an. Zu sehen wie die Frau, die man liebte, mit einem anderen zusammen war und er quasi nur als Lückenfüller diente, was grausam gewesen. Die Liebe konnte einen echt fertigmachen, mehr als es ein Kampf konnte. „Ich dachte du brauchst vielleicht jemanden zum Reden.“ „Das Reden solltest du Yuuki überlassen. Obwohl, eher Mangetsu. Der weiß wenigstens was er sagen muss.“ Sasuke schmunzelte und dann begann auch Riku leicht zu grinsen. Schon oft hatte Yuuki einfach drauflos geplappert und dann musste immer Mangetsu die Situation retten. Die beiden ergänzten sich sehr gut, was vermutlich auch für Stephen ein Anlass war beide zu Kommandanten zu ernennen. Yuuki war von ihnen allen immer der gewesen der sich aus allem rausreden konnte, egal ob es ein Kampf, ein Schwangerschaftstest oder das Training war. Aber genau deshalb mochte Sasuke Yuuki, weil er immer ein Wort fand. Nicht immer die richtigen, aber er fand immer irgendwelche Worte, wofür er wirklich zu beneiden war. „Dann höre ich eben zu.“ „Als ob ich mit dir über meine Probleme spreche.“ Die Worte klangen abfällig, was Riku auch bewusstwurde. Er seufzte drehte sich um und schaute Sasuke an, der neben ihm lehnte und die Arme verschränkt hatte und zum Himmel hinaufsah. Sasuke liebte diese dunklen Himmel mit den kleinen leuchtenden Sternen darauf. Es hatte etwas Beruhigendes an sich und erinnerte ihn an Konoha. „Sorry, war nicht so gemeint.“ Sasuke nahm es ihm nicht übel, vermutliche hätte auch er nicht mit Riku über irgendwelche Frauenprobleme gesprochen. Leise hörte er die Musik aus dem Club, in dem die anderen warteten. Aus dem Männerabend wurde dann wohl nichts und auch die Frauen mussten ihren Mädelsabend wohl verschieben. „Nimm es nicht so krumm. Das passiert den meisten.“ „Da waren haufenweise Drachenhelfer im Club. Meine Leute! Diese Vollidioten nerven einfach. Bekommen selbst nichts auf die Reihe, aber spucken große Töne. Ich sollte gleich morgen zu den Drachenrittern wechseln.“ „Und damit zeigen das du mit einer derartigen Niederlage nicht umgehen kannst? Keine gute Idee.“ Riku sah Sasuke an, der seinen Blick ebenfalls zu ihm richtete. Riku konnte sich als Kommandant behaupten, das war keine Frage, doch wenn man gerade frisch verlassen wurde tat es mehr weh wenn irgendwelche Deppen Salz in die Wunde streuten. Und bei den Drachenhelfern waren zum Teil auch die Idioten, die zu betrunken waren um ein Schwert ordentlich zu halten. „Irgendwann wird sich etwas ergeben, Riku.“ „Und das von dem, der mir die Freundin ausgespannt hat.“ „Das wirst du mir wohl ewig vorhalten.“ „Das Schreibe ich auf deinen Grabstein. Sasuke Uchiha, stark, gutaussehend, klaut anderen gern die Freundin.“ Sasuke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und auch Riku musste kurz lachen und grinste dann. Er stieß sich vom Geländer ab und ging über die Seebrücke zurück zum Strand, dicht gefolgt von Sasuke, der jedoch schwieg und die Hände in die Hosentaschen schob. Dies waren Momente, Gespräche von denen keiner etwas wissen musste, die unter ihnen beiden blieben. Keiner sollte wissen, dass es gerade Sasuke war, der Riku aufgemuntert hatte. Es gibt Zeiten, in denen Uneinigkeit unvermeidbar ist. Es ist eine Konsequenz daraus, wirklich zu seinen Idealen und seinem Glauben zu stehen. Doch sich die Hand zu reichen, wenn man Hilfe benötigt, zeugt von Wahrer Stärke. Das ist es was es bedeutet Brüder zu sein… eine Familie. Kapitel 2: Dunkle Schatten -------------------------- „Lord Kommandant?“ „Ja.“ Gereizt schaute Riku zu drei Männern, die leise lachten und versuchten ernst zu bleiben. Sie waren am Vorabend in dem Club gewesen und hatten die Sache mit Jade mitbekommen und waren etwas betrunken gewesen, was sie nun immer noch waren. Genervt verschränkte Riku die Arme und schaute zu den drei Männern, sah die genervten Blicke der anderen Drachenhelfer, die eigentlich zum Training da waren. „Lernen wir heute etwas übers Abschieben?“ Einer der Männer lachte leise, während die anderen lauter lachten. Riku rollte mit den Augen und sah auch in den Blicken der anderen, das diese wahrlich besseres zu tun hatten. Eigentlich wollte er nicht allzu lange über dieses Thema sprechen, da es ihm noch etwas in den Knochen steckte. „Vermutlich wisst ihr drei Volldeppen am besten etwas übers Abschieben. Die Frauen mit denen ihr in die Kiste hüpft schieben euch vermutlich nach einer Stunde ab, da ihr zu mehr nicht zu gebrauchen seid. Obwohl … vermutlich schieben sie euch schon ab bevor ihr überhaupt fertig seid.“ „Aber Lord Kommandant. Wurdet Ihr nicht auch von Eurer vorherigen Freundin verlassen? Ihr müsst ja so ein Pech haben.“ Rikus Auge zuckte leicht und seine Narbe an der Hand pochte etwas. Gereizt sah er die drei an, die laut lachten und mehr als nur angetrunken zu sein schienen. Dass sie sich nicht vor Lachen in die Hosen machten, war sehr erstaunlich. Wie gerne würde Riku ihnen jetzt eine reinhauen oder sie vom Drachen werfen oder gar fressen lassen, aber er versuchte sich zusammenzureißen. „Lord Kommandant.“ Kurz versuchten die drei aufzuhören zu lachen, doch es ging nicht, erst als sie Sasukes eiskalten Blick sahen, verstummten sie etwas, doch dann begannen sie wieder leicht zu lachen. Sasuke schritt an ihnen vorbei und ging direkt auf Riku zu, der erneut genervt mit den Augen rollte. „Für dich.“ „Was ist das?“ „Ein Brief.“ Riku rollte mit den Augen und riss Sasuke den Brief aus der Hand und drehte ihn um, um zu sehen von wem er war. Manchmal nervte ihn Sasukes Arroganz und Besserwisserei wirklich. Und ein kleiner Klugscheißer war er auch, zumindest manchmal. „Ich dachte es wäre eine Kokosnuss. Der ist von Suigetsu. Was soll ich damit?“ „Suigetsu hat ihn Mangetsu geschickt, der ihn Stephen gezeigt hatte und der hat ihn Yuuki gegeben, der ihn nun mir gab um ihn dir zu geben.“ Entgeistert sah Riku Sasuke an, der nur leicht mit den Schultern zuckte und die Arme verschränkte. Genervt öffnete Riku den Brief und versuchte die drei lachenden Idioten zu ignorieren, murmelte dabei etwas Unverständliches und fluchte leise in der Sprache der Drachen damit niemand außer Sasuke ihn verstehen konnte. „Dann geh zurück zu Yuuki und sag ihm das er meinem Vater sagen soll, dass ich keine Ahnung habe was ich mit einem Brief an Mangetsu, der von seinem Bruder kommt, anfangen soll.“ „Wir müssen dringend an unserer Kommunikation arbeiten.“ Gereizt schaute Riku auf und sah ihn Sasukes undefinierbaren Blick. Ihm schien es recht gleichgültig zu sein, dass momentan viele ihnen zuhören konnten und alle vermutlich wussten, das Sasuke Riku die Freundin ausgespannt hatte. Die meisten wussten wohl das die beiden nicht die besten Freunde waren, was man zum Teil auch an der Art und Weise wie sie miteinander sprachen erkannte. Riku gab Sasuke den Brief zurück und seufzte genervt, schaute zu den drei Typen wovon einer gekotzt hatte und die anderen beiden lachend reintraten. Er hörte die genervten Stöhne der anderen, die fluchten und missbilligend reagierten. Wie gerne würde Riku ihnen die Köpfe abschlagen. „Hoffentlich krepiert der an seiner Kotze. Ihr habt frei!“ Dankend stimmten die restlichen Drachenhelfer zu und gingen angewidert von den drei weg, auf die nun Sasuke und Riku zugingen. Kurz sahen sie sich an und nickten dann. Der eine Typ kotzte unaufhörlich weiter, während die anderen lachten und versuchten aufrecht zu stehen. Riku und Sasuke zogen beiden die Beine weg, die dann in die Kotze des anderen fielen und aufschrien. Zufrieden gingen die beiden Drachenritter zum Hauptquartier des Ordens und ließen die drei Männer zurück. Manchmal war man sich ähnlicher als man dachte. Der Geruch von Bratkartoffeln lag in der Luft und führte Suigetsu und Karin direkt in die Küche. Am Tisch saßen Hera, Souta, Kisho und Maya, während Shawn gereizt die Pfanne auf den Tisch stellte und seine Tochter ansah. Fragend schauten sich Suigetsu und Karin an und gingen dann auf den Tisch zu. „Wie kommt es, dass jedes Mal, wenn Serah nicht da ist und ich kochen muss, du schon gegessen hast?“ „Zufall, Mangel an Kommunikation, deine Kochkunst. Such dir was aus, Dad.“ „Aber du musst zugeben das Rührei mit Bratkartoffeln das einzige ist, was unser Vater kochen kann. Hast du für sowas nicht Bedienstete?“ „Nein habe ich nicht.“ Shawn setzte sich an den Tisch und verschränkte die Arme, sah dabei seine Tochter an, die unschuldig lächelte. Suigetsu nahm sich derweil einen Teller und tat sich etwas zu Essen rauf und machte das Gleiche dann bei Karin. Er fühlte sich wie früher in Kiri, zurückversetzt in seine Kindheit. Immer wenn Serah arbeiten musste hatte ihr Vater gekocht, manchmal aßen sie aber auch bei Ray oder sind ins Restaurant gegangen. Gelegentlich kamen ihn diese Tage so vertraut vor, er vermisste seine Kindheit in Kiri. „Du könntest ja auch mal kochen lernen.“ „Hera wird nie kochen können. Oder backen. Oder irgendetwas was in einer Küche zu tun hat.“ Böse zwickte sie Souta in den Arm, der sich die Gabel in den Mund schob und Hera fragend musterte. Trotzig verschränkte sie die Arme und lehnte sich nach hinten, während Souta ihr mit der Gabel in die Wange pikste. Suigetsu musste zugeben das die beiden schon süß aussahen, obwohl es ihm nicht so gefiel zu sehen das seine Schwester einen Freund hatte. Aber zumindest war Souta besser als ein anderer Idiot. „Schon wieder Rührei und Bratkartoffeln? Wann kommt denn Serah wieder?“ Ray setzte sich an den Tisch neben Shawn und sah ihn fragend an, tat sich dann etwas auf einen Teller und begann zu essen. Shawn gab ihm nur einen bösen Blick, den Ray gekonnt ignorierte. Sie kannten sich seit ihrer Teenagerzeit und verstanden sich blendend. Suigetsu fragte sich ob er sich auch noch in mehreren Jahren so gut mit Sasuke verstand. „Du kannst ja kochen, wenn du willst.“ „Ich kann nicht kochen. Hat mir nie einer beigebracht.“ „Tja mir auch nicht.“ Nachdem sich alle etwas auf einen Teller taten, kellte auch Shawn sich auf und begann zu Essen, sah dabei jedoch gereizt zu Hera, die immer noch leicht trotzig die Arme verschränkt hatte. Sie hatte manchmal einen ziemlichen Dickschädel, oft leider zu Shawns bedauern. „Weil du es nie lernen wolltest. Trey hat es oft genug versucht aber-Aua!“ Böse schaute Shawn Ray an, der sich das Knie hielt und fragend zu Shawn sah, dabei spürte er genau die verwirrten Blicke der jungen Erwachsenen auf sich ruhen. Shawn schüttelte leicht den Kopf und aß weiter ohne noch etwas zu sagen. Leicht verdutzt blickte Ray ihn weiterhin an. „Wer ist Trey?“ „Niemand!“ Fragend blickten sich Suigetsu und Kisho an, doch dann zuckten sie mit den Achseln und aßen weiter. Kurz herrschte eine bedrückte Stimmung, die dann von Shawn unterbrochen wurde. „Hat sich dein Bruder gemeldet?“ „Sasuke, Yuuki und Riku kommen. Offensichtlich brauchen Yuuki und Riku sowas wie eine Ablenkung und außerdem kann Mangetsu nicht weg da in zwei Tagen die Zeremonie für die neuen Rekruten ist.“ „Shawn. Kann ich kurz mit dir reden?“ Shawn nickte und stand dann auf, ging zur Tür, wo Dom auf ihn wartete. Suigetsu sah seinem Vater nach und schaute dann kurz Ray an und dann wieder seinen Vater. Suigetsu konnte manchmal extrem neugierig sein. „Wer ist Trey?“ „Niemand!“ „Wer ist Trey?“ Suigetsu sah Ray an, der seufzte und kurz zu Shawn schielte, der energisch mit dem Kopf schüttelte und ihn leicht böse ansah. Ray sah durch die Gruppe und schaute dann Suigetsu an. „Ein alter Freund.“ Die Tür wurde zugeknallt, doch Suigetsu interessierte es nicht. Stattdessen sah er gespannt Ray an und hoffte, dass dieser weitererzählte. Er fragte sich warum sich sein Vater so dermaßen darüber aufregte. Wer war dieser Trey? „Warum ist er nicht hier?“ „Er ist gestorben. Schon sehr früh. Er war Shawns bester Freund. Genug jetzt davon.“ Verwirrt sahen sich Suigetsu und Hera an, die dann jedoch mit den Achseln zuckte und Souta ärgerte. Suigetsu glaubte das mehr dahintersteckte als nur ein alter Freund. Normalerweise erinnerte man sich gerne an geliebte Menschen zurück. Wie sie aussahen, wie sie lachten, weinten, sprachen oder gingen. Ich nicht. Mir wäre es lieber, ich könnte es vergessen, könnte ihn vergessen. In den Hohenlanden war es so warm das trotz der Höhe und des Winters kein Schnee lag, was aber vor allem an der Wüste und dem warmen Wind vom Meer lag. Sie gingen die steile Böschung hinauf, immer darauf bedacht nicht abzurutschen An einem kleinen Vorsprung, wo auch am Wegesrand ein Geländer war blieb Yuuki stehen und drehte sich zu Sasuke und Riku um. „Seht ihr da hinten den kleinen Balkon? Das ist eine ehemalige Festung der Drachenritter. Dort werden wir anfangen zu suchen.“ Weiter oberhalb, noch ein ganz schönes Stück weg, befand sich ein Balkon oder besser eine Terrasse, die weit über dem Abgrund hing und zu der Festung gehörte. Es gab Meldungen von Drachenkrieger, die hier wohl verschwunden waren und nun wiederaufgetaucht waren und Hilfe brauchten. Angeblich sollen sie schon vor Jahren verschwunden sein, weswegen sie sich nicht sicher waren, ob es stimmte. Hier in den Hohenlanden lebten Greife, die einen ordentlich zu schaffen machen konnten. Sasuke selbst hatte schon einen in der Ferne gesehen, jedoch nicht von nahem. Vielleicht hatten die Greife ja etwas mit dem Verschwinden der Krieger zutun. „Glaubst du wirklich das wir die Drachenkrieger finden? Die müssen schon seit Jahren hier oben sein. Es kann doch nicht sein das sie es nicht geschafft haben nach unten zu kommen.“ „Vielleicht wurden sie gefangen gehalten. Oder sind verletzt. Wer weiß. Wir müssen der Sache jedenfalls nachgehen.“ Riku wollte zwar Ablenkung, doch eine derartige Ablenkung wollte er nicht. Yuuki ging zielgerichtet den Weg weiter, gefolgt von Sasuke und Riku. Sasuke musterte Yuuki und schaute sich dann um, sah in der Ferne Dorma und die Nahashin Wüste. Yuuki wirkte angespannt und zielstrebig zugleich, irgendetwas bedrückte ihn. „Yuuki kanntest du jemanden der hier verschwunden ist?“ „Ja.“ Yuuki blieb abrupt stehen und sah ernst nach vorne. Vor ihnen erstreckte sich eine kleine flache Ebene, ehe es dahinter wieder erneut weiter nach oben ging. Mitten auf der kleinen Ebene lag ein Greif, der seinen Kopf hob und die drei Drachenritter ansah. Der Greif wirkte ruhig, bewegte sich kaum und sah sie einfach nur an. Er schien die Drachenaura zu spüren, doch jagte es ihm offenbar keine Angst ein. In der Ferne hörte Sasuke Sky und Ghost fliegen und sah wie der Greif den Kopf abwandte und nach einem kurzen Zögern wieder zu ihnen sah. Dann legte er den Kopf wieder auf den Boden, fixierte die drei jedoch weiterhin. „Kommt.“ Yuuki nickte Riku und Sasuke zu, ging langsam an dem Greif vorbei auf den Weg zu, der weiter nach oben führte. Greife waren schöne Tiere, starke und selbstbewusste Wesen, die zum Teil auch etwas eingebildet wirkten. Sasuke spürte weiterhin den Blick des Tieres auf sich ruhen als sie weiterhin den Weg nach oben gingen. Lange folgten sie dem schmalen Pfad bis sie die alte Festung, die direkt in den Berg eingelassen wurde, vor sich sahen. Sie sah zerstört aus und heruntergekommen, niemand würde glauben das hier tatsächlich Leute lebten und das schon seit Jahren. Yuuki blieb stehen und sah sich um und dann trat Riku an Sasuke vorbei und stand genau neben Yuuki. „Wir werden beobachtet. Banditen?“ „Welche Banditenbande könnte denn stark genug sein um gegen einen Trupp von acht Drachenkriegern zu bestehen? Wir nehmen ja nicht jeden Idioten auf.“ In dem Moment, in dem Riku das gesagt hatte, fiel ihm auf wie absurd das klang. Sasuke schmunzelte leicht, als er an die betrunkenen Deppen dachte und trat dann neben Yuuki und Riku. Kurz sahen sich alle drei Männer an und dann sahen sie ernst nach vorne, wo ein Mann trat und sie breit angrinste. „Die Scholia meine Freunde. Wir sind stark genug um Drachenkrieger zu besiegen. Es wundert mich etwas das der Drachenorden jetzt welche schickt. Dabei wurden eure verschwundenen Krieger doch für tot gehalten.“ Die Scholia war eine der letzten Diebesbanden, die es gab und damit auch die Größte und Stärkste. Vermutlich konnten sie die Drachenkrieger nur wegen ihrer überlegenen Zahl überwältigen, denn wirklich stark schien der Banditenanführer nicht zu sein. Sasuke und Riku sahen sich an und schauten dann zu Yuuki, der einen Schritt nach vorne trat und seine Hand an seinen Dolch legte. „Als ob drei Drachenkrieger uns besiegen könnten.“ Aus den Büschen traten mehr Banditen hervor, alle breit grinsend und bewaffnet. Yuuki schaute über seine Schulter zu Sasuke und Riku und nickte ihnen zu. Sasuke zog sein Schwert, ebenso wie Riku und sahen die Banditen vor sich an. Es würde keine schwere Aufgabe werden, das wussten alle drei. „Wir sind aber keine Drachenkrieger.“ Am Pfad, der nahe am Abgrund war, flogen Sky und Ghost vorbei, brüllten laut auf und wirbelten Staub auf. Erschrocken wichen die Banditen weg, doch es war bereits zu spät. „Wir sind Drachenritter.“ Sasuke, Yuuki und Riku stürmten vor, griffen die Banditen an, die vor Schreck zurückwichen und versuchten abzuhauen, doch dazu kamen sie nicht. Die drei waren schneller und stärker und hatten innerhalb kürzester Zeit alle Banditen ausgeschaltet. Sasukes Blick glitt zu Yuuki, der neben dem Banditenanführer stand und ihm den Dolch an die Brust hielt. Yuukis Körper war mit blauen Schuppen überzogen, aus seinem Rücken kamen zwei Schwingen und ein Schwanz, der überzogen war mit kleinen Stacheln. Angsterfüllt sah der Banditenanführer zu Yuuki, schluckte und drückte sich gegen den Felsen. „Sind die Drachenkrieger noch am Leben?“ Er nickte schnell und sah angsterfüllt und hilfesuchend von Yuuki zu Riku und wieder zurück. Yuuki nahm den Dolch weg, trat einen Schritt zurück und schaute den Banditen an, dann holte er aus und schlug den Banditen ohnmächtig. Seine Drachenmerkmale verschwanden wieder und er steckte den Dolch wieder ein, blieb jedoch noch kurz stehen. Riku ging als erster die Stufen zur Festung hinauf, während Sasuke zu Yuuki ging und ihn ansah. „Alles klar?“ „Ja. Es ist nur … ach nicht so wichtig. Komm lass uns gehen.“ Es wäre nicht nötig gewesen sich zu verwandeln. Immerhin hatte Yuuki auch ohne seine Drachenkräfte genug Kraft um die Banditen kurzerhand auszuschalten. Vor dem Eingang zur Festung wartete Riku auf sie und dann gingen sie zum Tor, zögerten kurz, doch dann öffnete Riku das Tor. In der Festung selbst war es dunkel, nur wenige Fackeln brannten. Sie folgten einem Weg, der leicht beleuchtet wurde und kamen an eine Tür, die verschlossen war. Yuuki zog seinen Dolch, knackte das Schloss und schob die Tür auf. Blitzschnell schlug er dem angreifenden Mann den Dolch aus der Hand, welcher in der Gegenüberliegenden Wand stecken blieb und hielt dem Mann selbst seinen Dolch an die Kehle. Sasuke und Riku zogen ihre Waffen, doch sie wurden recht schnell aufgehalten. „Stopp! Bitte aufhören.“ In dem Raum brannten einige Fackeln und warfen Schatten auf die Leute in diesem. Der Raum war nicht sehr groß, hatte keine Fenster und drei Betten, die jedoch nicht sehr hygienisch aussahen. Zwei Männer, eine Frau und ein Kind, etwa vier oder fünf Jahre alt, befanden sich in dem Raum, wobei einer an der Tür stand und Yuuki angegriffen hatte. „Ihr gehört zum Drachenorden. Ich kenne euch. Naja zumindest euch beide.“ Riku und Yuuki sahen sich an und dann ließ Yuuki den Mann frei, der sich an die Kehle fasste und zurückging. Ihre Blicke waren auf den anderen Mann gerichtet, der ihnen gegenüberstand und zu ihnen gesprochen hatte. Er musterte die drei an dann blieb sein Blick bei Yuuki hängen. Der Mann musste in seinen 40ern sein, hatte braune Haare und braune Augen, die fragend über Yuuki huschten. Scheinbar schien er ihn zu kennen oder sich zumindest zu versuchen an ihn zu erinnern. „Ihr seid der Trupp der hier damals verschwunden ist und für Tod erklärt wurde. Nar…“ „Narumi. Yousuke Narumi.“ Verwirrt schaute Riku zu Yuuki, der seinen Blick starr auf den Mann gerichtet hatte, der ihn ebenfalls musterte. Riku schaute über seine Schulter zu Sasuke, der nur mit den Schultern zuckte und Yuuki ansah. „Yuuki?“ Fragend schaute der Mann Yuuki an, sah dann die anderen Drachenkrieger an, die mit ihm eingesperrt waren und ließ dann seinen Blick wieder zu Yuuki wandern. Scheinbar wurde ihm wieder bewusst woher er ihn kannte. „Kennst du ihn?“ „Ja. Das ist mein Vater.“ Verwirrt sahen sich Riku und Sasuke an und dann ging ihr Blick zu Yuuki, der seine Hände zu Fäusten geballt hatte und starr auf den Mann vor sich sah. Sein Blick wirkte etwas kalt und zornig. Zuerst wirkte der andere Mann etwas verwirrt, doch dann schien er sich ziemlich sicher zu sein. Yuukis Blick ging über die Landschaft, er sah Dorma und die Nahashin Wüste und das Meer, zum Teil sogar den Tirashan Wald. Der Wind wehte ihm durch die Haare und kitzelte seine Haut, die Sonne wärmte ihn etwas. Es war kälter so weit oben, doch es lag kein Schnee, was aber für April nicht verwunderlich war. Der Mann, sein Vater, trat an seine Seite schob die Hände in die Taschen und ließ seinen Blick über die endlose Weite schweifen. Yuuki indes verschränkte die Arme und lehnte sich an das Geländer. „Wie kommt es, dass ihr euch von Banditen habt gefangen nehmen lassen. Und das ihr fast sieben Jahre verschwunden wart?“ „Es waren ziemlich viele Banditen. Und wir waren verletzt, da wir gegen einen Greif gekämpft hatten. Wir konnten ja einige Banditen ausschalten aber bei Weitem nicht alle.“ Yuuki biss die Zähne zusammen und musterte seinen Vater. Dieser bemerkte den Blick und sah ihn an, nicht mit einem Blick, mit dem ein Vater seinen Sohn ansehen würde, eher so wie man einen Fremden ansah. Wut stieg in Yuuki auf, doch er riss sich zusammen, versuchte es zumindest. „Hab gehört du bist jetzt ein Drachenritter und ein Kommandant.“ „Was interessiert dich das? Du hast die nie für mich interessiert.“ „Ich habe mich auch nie für meine anderen Bastarde interessiert.“ Yuuki schloss kurz die Augen, spürte das Kribbeln in seiner Hand und presste die Zähne zusammen. Diese Kälte und Abneigung hatte er zwar erwartet und doch schmerzte es, so von dem eigenen Vater behandelt zu werden. Yuuki sah aus wie er, hatte die gleichen braunen Haare und die gleichen braunen Augen und Gesichtszüge. Dabei war er auch nur der Sohn einer Hure, mit der sein Vater geschlafen hatte. „Mehr bin ich nicht für dich? Nur einer deiner vielen Bastarde?“ „Was hast du erwartet? Ich kenne dich nicht und da soll ich dich wie einen Sohn behandeln?“ „Das ist doch nicht meine Schuld! Ich kam zu dir, da hättest du doch einlenken können. Wenn du wirklich Interesse an mir gehabt hättest, dann wäre damals die ideale Chance gewesen.“ Kurz herrschte Schweigen zwischen ihnen, ehe Yuuki wütend den Blick abwandte. Er hatte gehofft seine Gefühle im Griff zu haben und nicht so auszuticken, doch es klappte nicht, die Wut war zu groß. Sein Vater musterte ihn und schaute dann wieder in den Himmel, wo Sky und Ghost ihre Kreise zogen. Irgendwo in der Ferne war ein Greif zu hören, doch das störte die beiden Drachen herzlich wenig. Yuuki hatte ja nicht erwartet, dass sein Vater ihm um den Hals fiel, doch etwas mehr Freude sein Kind zu sehen, durfte man ruhig zeigen, zumindest nahm Yuuki das an. „Ich war damals noch recht jung gewesen. Jünger als du heute. Ich wollte kein Kind und schon gar nicht wollte ich den Drachenorden verlassen. Wärst du einige Jahre später geboren worden hätte ich dir vielleicht der Vater sein können, den du dir erträumt hast.“ „Das bezweifle ich. Selbst jetzt zeigst du keinerlei Freude mich zu sehen. Warum? Weil ich ein Bastard bin? Weil eine Hure mich geboren hat, mich täglich mit ins Bordell genommen hat und sie lieber amüsiert hat anstatt sich um ihr krankes Kind zu kümmern? Ich wollte nie eine perfekte vorzeige Familie aber ich wollte eine die sich freut, wenn das eigene Fleisch und Blut vor einem steht. Um meinen Vater zu spielen kommst du 23 Jahre zu spät, ich will auch nicht das wir plötzlich ein auf super Vater-Sohn-Beziehung machen. Ich will nur das du mich nicht wie Dreck behandelst. Denn denk bitte daran, ich bin dein Dreck, dein Bastard, dein Fleisch und Blut. Du hast mich gezeugt, also steh jetzt für deine Fehler gerade.“ Yuuki stieß sich vom Geländer ab und ging etwas weg, ehe sein Vater ihn nochmal aufhielt. Er wollte keine Szene machen und keinen Vortrag halten, doch manchmal mussten Dinge gesagt werden. „Mein Glückwunsch das du ein Drachenritter bist, Yuuki.“ „Das kommt einige Jahre zu spät. Und außerdem bin ich kein Drachenritter mehr.“ Von den Eltern verlassen zu werden ist schlimm. Doch viel schlimmer ist es, von den Eltern ignoriert und verachtet zu werden. Mangetsus Blick war angestrengt auf die Berichte gerichtet, die er in der Hand hielt. Auf der Couch neben ihm lag Mistral, seinen Kopf auf Mangetsus Schoss und die Augen geschlossen. Mangetsu kraulte dem Wolf den Rücken und warf dann die Berichte auf den Tisch und lehnte sich zurück. Genervt fuhr er sich durchs Haar und starrte an die Decke. Erst als die Tür aufging und Kayla, Sharon und Fang hineinkamen sah er auf. „Du siehst irgendwie gereizt aus.“ Kayla ließ sich neben ihren Freund fallen und fuhr ihm durchs Haar und strich Mistral übers Fell. Mangetsu sah sie an, lächelte dann leicht und strich ihr eine Strähne beiseite. Seit fünf Jahren waren sie nun schon zusammen, was Mangetsu anfangs nicht für möglich gehalten hatte. Noch heute liebte er sie so wie am ersten Tag, doch er merkte das ihm etwas fehlte, das er etwas vermisste. Die letzten zwei Jahre waren recht ruhig gewesen, es gab kaum Probleme, was viele sehr schön fanden, doch für Mangetsu war es eine Qual. Er liebte den Kampf und, zu Kaylas Bedauern und zum Teil auch seinem, liebte er das Töten. Manchmal hasste er sich selbst dafür aber so war er nun mal. Er wurde als Mörder, Killer und Kämpfer erzogen und nicht als braver Kommandant, der sich den Frieden wünschte. In letzter Zeit vermisste er seine Zeit in Kiri als einer der sieben Schwertninja, als er gefürchtete und verflucht wurde. Sein Name war in ganz Kiri bekannt, doch nicht als Held wie in Nevarron, sondern als Killer und stärkster unter den Schwertninja. Leise seufzte er und schob die Gedanken beiseite, sah Kayla leicht lächelnd an. „Das sind die Berichte von der Division die in Holoska ist. Angeblich wurden Nachtwandler gesehen, die stärker waren als alle anderen zuvor und sie sollen gesprochen haben. Scheinbar hatten sie auch einen eigenen Willen. Es nervt diese ganzen Berichte über Nachtwandler, Zombies und Killerkarnickel zu lesen. Als ob ich meine Zeit nicht besser nutzen könnte.“ „Warum macht Stephen das nicht?“ Fang setzte sich den beiden gegenüber und lehnte sich zurück und sah beide an. Um ihren Hals hing die Kette von Sasuke, mit seinem Chakra und Blut drin und die Kette von Vali. Fang trug sie häufig, vermutlich um sich an ihren Bruder zu erinnern. Seit zwei Jahren hatte sie ihn nicht gesehen, geschweige denn etwas gehört. Dario hatte zwar versichert, dass es ihm gut ging, doch es war was Anderes, wenn man den eigenen Bruder selbst sah. Mangetsu konnte Fangs Gefühle nachvollziehen, auch er vermisste seinen Bruder. „Stephen hat viel mit der Zeremonie morgen zu tun. Und da ich gerade der einzige Kommandant hier bin muss ich das machen.“ „Denkst du da ist etwas dran?“ „Oh ein Killerkarnickel gibt es garantiert. In Kiri hat mal ein Hase versucht Suigetsu und Souta die Finger abzubeißen. Merkwürdigerweise verstand er sich sehr gut mit Kisho.“ Kayla rollte mit den Augen und lehnte sich zurück, fuhr dabei über Mistrals Kopf, der weiterhin auf Mangetsus Schoss ruhte. Mangetsu schmunzelte leicht und legte seinen Arm um Kayla und starrte an die Decke. Diese Ruhe war fast schon erdrückend und unerträglich. „Asmodäus ist tot, also können keine weiteren Nachtwandler erschaffen werden. Außerdem sagten Jade und Riku das der Tempel komplett zerstört würde. Vermutlich haben die sich einfach nur getäuscht.“ „Ja vermutlich.“ Mangetsu sprach leise und ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Schließlich schob er Mistral etwas weg, der leise murrte sich näher an Kayla kuschelte und stand dann auf. Er drückte seiner Freundin einen Kuss auf die Stirn und lächelte sie leicht an. „Ich habe noch etwas zu erledigen.“ Kayla sah ihm nach und fuhr Mistral durchs Fell. Dann nahm sie sich die Berichte und schaute sich die Fotos an. Fang und Sharon setzten sich neben sie und sahen ebenfalls auf die Fotos. Zu sehen waren zwei Gestalten, einer recht groß und er wirkte blau, was aber auch am Schneesturm liegen konnte. Die Gesichter konnte man nicht erkennen aber es waren eindeutig Menschen oder zumindest ähnelten sie Menschen. Kayla legte die Fotos wieder weg und seufzte leise, während der Schattenwolf ihre Hand ableckte. „Etwas bedrückt Mangetsu. Oder denkst es liegt daran, dass er sich momentan um alles kümmern muss, da Yuuki und Riku nicht da sind?“ „Vermutlich vermisst er auch seinen Bruder. Sie haben sich ja seit einigen Monaten nicht mehr gesehen“ Kayla nickte etwas und stützte den Kopf auf ihre Hände, sah dabei auf die Fotos vor sich. Sie erinnerte sich an ein Gespräch zurück, das sie vor kurzem erst mit Mangetsu hatte. „Er vermisst seine Zeit in Kiri. Aber nicht den Strand, sein Haus oder die Leute da. Er vermisst das Kämpfen und Töten. Und seine Zeit bei den Schwertninja und die Tatsache das alle wussten wie stark, brutal und mörderisch er war.“ Kayla spürte Fangs Hand auf ihren Rücken, die beruhigend darüberstrich. Mistral leckte weiter ihre Hand ab und jammerte kurz und leise. Eine bedrückte Stimmung lag in der Luft, Sharon und Fang wussten nicht was sie sagen sollten. „Das gibt sich wieder, Kayla. Ist bestimmt nur eine Phase.“ Kayla lehnte sich zurück und legte ihren Kopf an Fangs Schulter, die sie aufmunternd anlächelte. Sie wusste um Mangetsus Vergangenheit und wie er damals war, doch diese Seite an ihm mochte sie nicht, so überhaupt nicht. Kapitel 3: Der Augenblick des Erwachens --------------------------------------- Das Schwert wurde herumgewirbelt und blieb schließlich im Sand stecken. Der Mond spiegelte sich in der Klinge, während Mangetsu darauf sah. Sie hatten keinen Vollmond mehr, was er sehr schade fand. Mangetsu liebte den Vollmond mehr als alles andere. Seine Mutter hatte mal gesagt das er immer bei Vollmond am besten geschlafen hatte und er auch in einer Vollmondnacht zur Welt gekommen war, weswegen sie ihm seinen Namen gegeben hatten. Es war traurig, dass er sich kaum noch an seine Mutter erinnerte, er hatte nur noch ihre blauen Haare und lila Augen im Gedächtnis. Alles andere Verblasste langsam. Mangetsu sah über den Strand, lehnte seinen Arm auf sein Schwert und lauschte dem Klang der Wellen. Erinnerungen kamen hoch, alles wirkte so vertraut und doch war dies hier ein ganz anderer Kontinent. „Ach man.“ Er ließ sich nach hinten fallen und schaute in den Himmel, sah einige Wolken und zwischendurch auch mal Sterne. Früher war er oft mit Hera und Suigetsu an den Strand gegangen und hatte ihnen Sternenbilder gezeigt. Er vermisste es wirklich. Seine Gedanken gingen wieder zu den Fotos in dem Bericht und begannen sich zu überschlagen. Viele Dingen gingen ihm durch den Kopf, er ging alles durch, doch er kam immer wieder zu demselben Punkt. „Kisame. Wer hat dich wiedererweckt?“ Früher oder später holte einen die Vergangenheit ja doch ein. Ganz gleich wie sehr man versuchte sich zu verstellen, es würde irgendwann ans Licht kommen. Der Regen machte es nicht leicht, dem Pfad zu folgen. Sie kamen zu einer Kurve und blieben stehen, weil sie etwas hörten. Durch den starken Regen war es schwer etwas zu erkennen, doch im Abgrund rannte eindeutig etwas herum. Dank ihrer verbesserten Sehkraft konnten die Drachenritter leicht erkennen was es war oder besser sie vermuteten es. Yuuki ging einen Schritt vor und drehte sich dann zu Sasuke und Riku um. „Ich mach das!“ „Yuuki! Das ist eine Chimäre, warte!“ Doch noch ehe Riku ihn aufhalten konnte, sprang Yuuki schon den Abhang hinab und dann sah man durch den Regen hindurch eine helles Licht. Ein lauter Schrei war zu hören und dann folgte ein Beben. Zwischen den dicken Regentropfen sah man zwei blaue Schwingen, die mit einem leichten braun durchzogen waren. Man hörte das Schreien der Chimäre und das Schreien eines Drachen. Dann erhob sich der Drache, schoss eine Feuerfontäne in den Boden und leuchtete dann bläulich auf. Der Regen ließ etwas nach, da die Wolke weiterzog und einige Meter vor Sasuke und Riku landete Yuuki, noch halb als Drache verwandelt, der dann langsam wieder zu einem Menschen wurde. Hinter sich hörte Riku die anderen Drachenkrieger scharf die Luft einziehen und kurz hatte das kleine Kind, das Mädchen geschrien. „Das war verdammt gefährlich. Was sollte das?“ Riku ging einige Schritte auf Yuuki zu, der in den Abgrund sah und schwieg. Er wirkte traurig und sah mit leeren Augen hinab. Für gewöhnlich tat Yuuki nicht solche Alleingänge, war lieber darauf bedacht Dinge im Teamwork zu erledigen. „Ich hatte alles im Griff.“ „Deine Kräfte mögen ja sehr erstaunlich und stark sein, aber mit einer Chimäre solltest du dich trotzdem nicht alleine anlegen.“ „Es geht mir gut Riku.“ Nur noch vereinzelt trafen sie Regentropfen, während Yuuki sich abwandte und die Hände zu Fäusten ballte. Sasuke trat neben Riku und kurz sahen sie sich fragend an. Yuuki sprach leise und an seinem Ton hörte man das etwas nicht stimmte. Sie beide merkten es, auch wenn Yuuki versuchte es zu verbergen. „Seit einigen Wochen schon benimmst du dich komisch. Etwas stimmt nicht und das merke nicht nur ich, sondern auch Sasuke. Also sag jetzt bitte was los ist! Verdammt nochmal ich bin dein bester Freund!“ „Das ist los, Riku! DAS!“ Yuuki drehte sich um und zog sein Shirt hoch, sodass man auf seine Brust und die Narbe sehen konnte, die sie zierte. Genau dort, wo sein Herz saß, befand sich die Narbe, die leicht bläulich schimmerte. Eine Narbe die sein Leben gezeichnet hatte, die ihn gezeichnet hatte. „Ich habe immer mehr das Gefühl, das ich zu einem Drachen werde. Ich verwandle mich häufiger, ohne dass ich es will, ich höre die Sprache der Drachen, fühle das Blut in mir kochen, den Drang zu jagen und zu fliegen. Es wird immer Schlimmer, die Träume machen mich langsam wahnsinnig! Es vergeht kein Tag an dem ich mich nicht teilweise verwandle.“ „Yuuki das ist doch normal, immerhin hast du-“ „Nein Riku es ist nicht normal! Ich habe das Herz eines Drachen in mir! Das sollte so nicht sein, ich sollte nicht mehr leben und diese Qualen durchleiden müssen. Weißt du eigentlich was das für ein Gefühl ist, wenn dein Körper macht was du nicht willst? Immer mehr übernimmt Cloud meinen Körper und meinen Verstand. Ich werde wahnsinnig, verstehst du?“ Yuuki sah Riku an, aufgebracht und aufgewühlt. Er biss sich auf die Unterlippe und drehte sich um, wandte ihnen den Rücken zu. Sein Blick war in den Abgrund gerichtet, während ihm seine Haare nass an der Stirn klebten. Riku ging einen Schritt nach vorne, blieb dann allerdings stehen und schwieg. Zögerlich sah er zu Sasuke, der nur mit dem Kopf schüttelte und zu Yuuki sah. „Das Schlimme ist ja, das ich nicht einmal mehr weiß was ich eigentlich bin. Ich bin kein Mensch aber auch kein Drache. Und ein Drachenritter bin ich auch nicht, da mein Drache tot ist. Was bin ich?“ „Du bist ein Mensch und ein Drache zugleich.“ „Nein. Ich bin nur die Laune der Götter. Wenn so der Segen der Götter aussieht, dann verzichte ich lieber darauf.“ Yuuki sah Sasuke und Riku eindringlich an, schaute kurz zu den Drachenkriegern und seinem Vater. Dann wandte er sich ab und ging schweigend den Pfad weiter. Riku wollte folgen, doch Sasuke hielt ihn auf. Götter kennen keine Gnade. Darum sind sie ja Götter. Sie sehen nur was sie sehen wollen, alles passiert nur weil es so möchten. Allein der Wille der Götter zählt. Grinsend sah Suigetsu zu Sasuke, Riku und Yuuki und musterte die Drachenkrieger, die hinter ihnen herliefen. Also waren die Gerüchte berechtigt. Kisho ging sogleich zu den Drachenkriegern um zu sehen ob sie verletzt waren, während Souta und Maya weiterhin neben ihm stehen blieben. „Na Uchiha. Wie geht’s?“ „Kann nicht klagen.“ „Was gibt es Neues?“ Sasuke musterte Suigetsu kurz von oben bis unten. Einige Monate hatten sie sich nicht gesehen, da veränderte man sich nicht so extrem, doch irgendwie wirkte Suigetsu anders. Seine Haare waren kürzer, er hatte jetzt sehr viel mehr Ähnlichkeit mit seinem Bruder und Vater. Er hatte einige Muskeln bekommen und hatte etwas zugenommen, wodurch er eindeutig gesünder aussah. „Du bist fett geworden.“ „Das nennt man Muskelmasse, Uchiha.“ Maya lachte etwas und stieß Suigetsu in die Seite, der ihr daraufhin einen bösen Blick zuwarf. Souta konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und ging zu Kisho, der mit den Drachenkriegern sprach. Yuuki klopfte Suigetsu auf die Schulter und zwinkerte Sasuke zu, der leicht zurück grinste. „Gibt es noch was Anderes was ich wissen müsste, außer meinem Gewicht?“ „Yuuki hat Stress mit Sharon. Jade hat mit Riku Schluss gemacht. Dein Bruder fängt an die Rekruten zu terrorisieren und der Mann dort hinten mit den braunen Haaren ist Yuukis Vater. Ach schöne Grüße von Kayla. Du sollst auf deine Linie achten.“ Yuuki brach in Gelächter aus und ignorierte Sasukes Kommentare über Sharon und seinen Vater. Suigetsu verengte die Augen zu schlitzten und sah Sasuke wütend an, der an ihm vorbeischritt und breit grinste. Yuuki folgte ihm und boxte ihm anerkennend gegen die Schulter, während Suigetsu ihnen murrend nachging und laut protestierte. Schmunzelnd sah Riku ihnen nach und schüttelte kurz den Kopf, vergrub dann seine Hände in den Hosentaschen. „Tut mir echt leid.“ Fragend sah er zu Maya, die neben ihm stand und ihn ansah. Sie hatte einen mitfühlenden Blick aufgesetzt und musterte Riku etwas. Riku hatte Maya schon immer gemocht, sie entsprach genau seinem Typ. Sie hatte braune Haare, die leicht gelockt und zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Ihre braunen Augen huschten über seinen Körper und zauberten ihr ein Lächeln auf die Lippen. „Wegen Jade.“ „Ach schon gut. Ich komme langsam darüber hinweg.“ „Wenn du willst kann ich dich heute Abend ablenken.“ Fragend hob Riku eine Augenbraue und dann schien Maya gemerkt zu haben was sie gesagt hatte. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen, während Riku sie weiterhin an schmunzelte. „Nicht das was du jetzt denkst. Wir könnten vielleicht was trinken. Mit den anderen zusammen unten am Strand.“ „Wäre vielleicht keine so schlechte Idee. Yuuki braucht auch Ablenkung.“ „Inwiefern terrorisiert mein Bruder denn die Rekruten?“ „Er lässt sie Wände hochklettern ohne Sicherung. Oder sie müssen im Meer sein und seinen Angriffen ausweichen, was quasi unmöglich ist, da Mangetsu ja das Wasser selbst ist. Und die klassische Art, einer steht am Baum mit einem Apfel auf dem Kopf und ein anderer schießt oder wirft darauf, mit verbundenen Augen natürlich. Wir hatten noch nie so viele Verletzte.“ „Hört sich wirklich nach meinem Bruder an.“ Suigetsu lehnte sich zurück und ließ sich gegen Lyna fallen, die begeistert Sasukes Hand ableckte. Leicht irritiert sah Suigetsu dieser Szene zu, zuckte dann mit den Achseln und legte seinen Arm um Karin. Alle saßen am Strand um das Feuer herum und genossen die Wärme, die das Feuer ausstrahlte. Souta hatte seinen Arm um Hera gelegt und stocherte mit einem Stock im Feuer herum, was Hera so überhaupt nicht toll fand, da Souta den leicht glühenden Stock in ihre Richtung hielt. Kisho lachte und ärgerte ebenfalls Hera, die beide wütend ansah. Neben ihnen saßen Maya und Riku, die sich beide unterhielten und scheinbar einen gewissen Draht zueinander entwickelt hatten. Suigetsus Blick ging zu Yuuki und Sasuke, die beide schweigend ins Feuer sahen. „Morgen wollt ihr los, oder?“ „Kommst du nicht mit?“ Fragend schaute Yuuki Suigetsu an, ebenso wie Sasuke und dann ging Suigetsus Blick zu Karin. Seine Freundin schaute ihn an, lehnte dabei mit ihrem Kopf an seiner Schulter. Schon lange waren sie nicht mehr in Sollos gewesen, langsam vermisste er die Stadt wirklich. Und natürlich wollte er auch Mangetsu wiedersehen. Lyna schien aufzuhorchen und legte dann ihren Kopf auf Sasukes Oberschenkel, sah dabei mit einem sehnsüchtigen Blick zu ihrem Herrchen auf. Sie vermisste ihre Geschwister sehr und schien ebenso zu hoffen wieder nach Sollos gehen zu können. „Doch ich denke wir gehen mit, oder?“ Karin nickte und gab Suigetsu einen Kuss auf die Wange und sah dann Sasuke an. Dieser nickte nur und dann streckte sich Yuuki neben ihm und ließ sich zurück in den Sand fallen. Fragend schaute Sasuke Yuuki an, der nur hinauf in die Sterne schaute. „Ach ich geh ins Bett. War ein langer Tag. Kommst du mit?“ Yuuki erhob sich und streckte sich ausgiebig, sah dann Sasuke an, der neben ihm aufstand. „Solange du in dein Bett gehst und nicht in meins.“ „Tja, Sasu, mit Fangs magischer Zunge kann ich leider nicht mithalten. Da wirst du dich wohl noch etwas gedulden müssen.“ Sasuke rollte mit den Augen und ging, während Yuuki den anderen zuwinkte. Suigetsu sah wie sich Souta erhob und Hera an der Hand hielt und sie protestierend mit sich zog. „Komm, kleine Kinder müssen ins Bett.“ „Ich bin 18, Souta! Ich muss nicht ins Bett.“ „Benutzt ein Kondom!“ Gerade als Suigetsu das gesagt hatte erschien neben ihm ein Eisspeer, der ihn jedoch verfehlte. Lyna hob den Kopf und leckte dann am Eis. „Daneben!“ „Komm schon, Sui. Wir müssen morgen früh raus.“ Karin nahm Suigetsus Hand und zog ihn auf die Beine, während er sie grinsend ansah. Lyna folgte den beiden und dann schaute Kisho ihnen verwirrt nach und sah zu Riku und Maya, die ebenfalls etwas verwundert aussahen. Schließlich zuckte Kisho mit den Achseln und stand dann auf. „Wenn alle gehen, gehe ich auch. Macht keine Schweinereien.“ Kisho zwinkerte seiner Schwester zu und ging dann ebenfalls zurück zur Festung. Maya und Riku sahen sich an und dann nahm sich Riku noch ein Getränk und trank es, sah dann Maya grinsend an. „Wie lange warst du mit Mangetsu zusammen?“ „Nicht so lange. Wir waren ja auch recht jung. Warum fragst du?“ „Nur so.“ Riku grinste und trank das Getränk, etwas Alkoholisches das er nicht kannte. Aber es schmeckte und verfehlte seine Wirkung nicht. Maya sah ihn ebenfalls grinsend an und nahm sich dann ebenso ein Getränk. „Hast du momentan einen Freund? Oder einen auf den du ein Auge geworfen hast?“ „Nö. Die besten hier sind vergeben und der Rest ist nicht mein Typ. Naja bis auf dich.“ „Ich bin dein Typ?“ Mayas Grinsen wurde breiter, während sie ihren Blick erneut über Rikus Körper wandern ließ. Auch seine Augen huschten über ihren Körper und plötzlich merkte er wie sich etwas in ihm regte. Riku stellte das Getränk weg und sah Maya an, die ihm leicht zuzwinkerte. Ohne weiter zu zögern legte er seine Lippen auf ihre, drückte sie in den Sand und legte sich auf sie drauf. Maya umarmte ihn, zog ihn dicht an sich und erwiderte den Zungenkuss leidenschaftlich. Beide sahen sich an, grinsten und küssten sich erneut, während neben ihnen das Feuer prasselte. Es war erstaunlich wie schnell man doch über einen Menschen hinwegkommen konnte, wenn man einen anderen hatte. Mit einem traurigen Lächeln überreichte Hera ihrem Bruder eine Schachtel. Dann umarmte sie ihn und sah zu ihm auf. „Die Kekse sind für Mangetsu. Also Finger weg!“ „Na klar. Lass dich nicht so viel Ärgern. Hau einfach zu wenn Souta wieder gemein ist!“ Hera nickte und grinste ihren Bruder an, so wie er sie. Dann zog Souta seine Freundin von Suigetsu weg und warf diesem einen bösen Blick zu. Suigetsu grinste nur etwas und dann schüttelte Souta den Kopf. „Bleib nicht zu lange weg.“ „Ach ihr werdet uns ja sicherlich mal besuchen kommen.“ „Tzz. Nach drei Monaten sind wir dich endlich los, da denkst du doch wohl nicht das wir dich besuchen kommen.“ Suigetsu sah in die grinsenden Gesichter von Kisho und Souta und schaute dann Hera lächelnd an. Dann ging er zu Yuuki und Sasuke, die vor dem Schiff warteten, wo auch sein Vater stand. Riku warf Maya noch einen grinsenden Blick zu und folgte dann ebenfalls, während sie ihm lächelnd nachschaute. „Gib den deinem Bruder.“ Suigetsu nahm den Brief von seinem Vater entgegen und nickte und dann gingen sie alle auf das Schiff, das sie nach Sollos bringen sollte. Die Drachenkrieger waren schon an Bord und schienen froh zu sein endlich nach Hause zu kommen. Das südliche Frostgipfelgebirge war etwas flacher, es gab hin und wieder eine kleine Ebene auf der man stehen konnte. Von hier aus führten Stufen direkt zum alten Sharok-Tempel, Asmodäus altem Labor. Über ihnen flogen Dark und Asha hinweg, während die Sonne hoch am Himmel stand. Der Schnee hatte nachgelassen, es war ein sehr schöner Frühlingstag und toller Anblick. Kayla folgte Mangetsu und Fang weiter die Stufen hinauf, bis sie an einem kleinen Schrein ankamen, der direkt am Abgrund stand. Mangetsu sah sich um, schaute dann die Stufen weiter hinauf und legte seine Hand an sein Schwert. Er hörte Schritte, sah zwei Männer, die die Stufen hinabkamen und dann sah er das Grinsen des Größeren der beiden. „Na sieh mal einer an. Mangetsu Houzuki. Dich hätte ich hier am allerwenigsten erwartet, wo du doch eigentlich tot sein müsstest.“ „Das Gleiche kann ich von dir auch behaupten, Kisame.“ „Wer ist das?“ Mangetsu schielte kurz zu Fang und Kayla und sah dann wieder zu Kisame und dem anderen Mann. Seine Hand lag noch immer am Griff seines Schwertes, während er die beiden musterte. Dann hatte er sich doch nicht getäuscht was Kisame betraf, doch wer war der andere Mann? Plötzlich fiel es Mangetsu auf, er musterte ihn und dann nahm er seine Hand von seinem Schwertgriff. „Das ist Kisame, einer der sieben Schwertninja. Oder er war es, besser gesagt. Ich kenne ihn schon seit meiner Kindheit. Und der Mann neben ihm ist Itachi Uchiha. Sasukes Bruder.“ „Was?!“ Perplex sahen sich Fang und Kayla an und dann schauten sie zu dem schwarzhaarigen Mann, der sie nur kalt ansah. Kisame grinste weiter und ging einige Schritte auf Mangetsu zu, der ebenfalls nach vorne ging und ihn aufmerksam musterte. „Hab deinen Bruder getroffen.“ „Hat er erzählt. Warum lebt ihr wieder?“ „Tja wenn wir das nur wüssten.“ Kisame schaute kurz zu Itachi, der seinen Blick erwiderte und schaute dann Mangetsu an. Er musterte den Jüngeren und Grinste dann breit, zeigte dabei seine spitzen Zähne. Mangetsu ließ seinen Blick ebenso über Kisame huschen und warf dann einen Blick über seine Schulter zu Fang und Kayla. Diese erwiderten seinen Blick und schauten zu Kisame und Itachi und dann war letzterer plötzlich verschwunden. Er tauchte vor Fang wieder auf, sah sie an und zog dann an der Kette um ihren Hals bis er den Anhänger in der Hand hielt, in welchem Sasukes Chakra und Blut waren. „Das ist von Sasuke.“ „Ja.“ Kayla legte ihre Hand an ihr Schwert, doch hielt Mangetsu sie auf und schüttelte den Kopf, sah dabei ernst zu Itachi. Fang blieb ruhig stehen, sah ihn einfach an, während er auf den Anhänger sah. Itachi hatte die eisblauen Augen von einem Nachtwandler, wirkte ansonsten jedoch vollkommen menschlich und vor allem lebendig. Sie fragte sich ob er normalerweise genauso schwarze Augen hatte wie Sasuke. Schließlich ließ er von ihr ab und ging einige Schritte weg, ließ seinen Blick jedoch nicht von Fang. „Zwei nette kleine Freundinnen hast du da. Und beide sind nicht menschlich. Zumindest nicht rein menschlich.“ Kisame stand nun neben Mangetsu und hatte die Arme verschränkt, während sein Blick von Fang zu Kayla ging. Die beiden Frauen sahen sich an und dann schauten sie zu Mangetsu, der ebenfalls die Arme verschränkt hatte und seinen Blick auf den kleinen Schrein gerichtet hatte. Angestrengt schien er nachzudenken, eher er sich leise seufzend durch die Haare fuhr und Kisame und Itachi anschaute. Es war zu erwarten, dass sie es merken würden, solch starke Ninja spürten die Abwesenheiten von Drachen oder Dämonen. „Ihr kommt mit uns. Wir müssen herausfinden warum ihr wieder lebt und wieso ihr einen eigenen Willen habt.“ „Und wenn wir uns weigern?“ „Du weißt das ich stärker bin als du, Kisame. Vielleicht nicht unbedingt stärker als Itachi, aber mit uns drei könnt ihr beide es nicht aufnehmen.“ Über ihren Köpfen flogen Dark und Asha hinweg und warfen große Schatten auf die kleine Gruppe. Dark war sehr viel größer geworden in den letzten Jahren und auch Asha war nicht gerade klein und wirkte mit ihren vier Schwingen ziemlich groß. Dank Vali konnte Asha in der Menschenwelt leben, wo sie großes Aufsehen erregte, doch es wussten eh die meisten, das vor zwei Jahren Dämonen für, dass alles verantwortlich waren. Kisame musterte Mangetsu und schaute dann zu Itachi, der jedoch keine Reaktion zeigte. Genervt verschränkte Kisame die Arme und sah Mangetsu an, der ihn eindringlich musterte. „Das mochte ich an dir nie, Kleiner.“ „Das ich stärker bin als du?“ „Das du so vorlaut bist.“ Mangetsu grinste und sah kurz Kayla und Fang an. Kisame hatte es nicht verneint, das Mangetsu stärker war und auch sonst wirkte er so als wenn er Respekt vor dem Jüngeren hätte. Kayla ging einen Schritt näher an Mangetsu heran und sah ihn an. „Wie hast du dir denn vorgestellt das meinem Vater zu erklären?“ „Naja Ghost hat er ja auch akzeptiert. Und ich bezweifle das sie irgendwas kaputt machen.“ „Dann überlege dir mal wie du das am besten Sasuke erklärst.“ Fang verschränkte die Arme und sah Mangetsu eindringlich an, der eine Augenbraue hob und sich durchs Haar fuhr. Kayla schaute kurz zwischen den beiden hin und her und auch Kisame und Itachi hatten ihre Blicke auf den Houzuki gerichtet. „Ich dachte du machst das.“ „Auf gar keinen Fall. Da bin ich raus. Lass dir was einfallen.“ „Ach komm schon! Ihr geht schön essen, unterhaltet euch schön, habt einen super Abend und dann sagst du ihm, dass sein Bruder wieder lebt. Ich zahle.“ Fang schwieg, drehte sich um und ging wieder die Stufen hinab, gefolgt von Kayla, die nur mit den Achseln zuckte. Kisame und Itachi schauten Mangetsu an, der die Arme verschränkte und genervt etwas murmelte. Dann folgte er den beiden Frauen, ebenso wie die beiden Ninja. „Früher hättest du dir nichts von einer Frau sagen lassen.“ „Früher war ich auch anders. Man ändert sich eben, Kisame.“ Sie gingen schweigend den Pass hinab, während über ihnen die Sonne hoch am Himmel stand und auf ihre Köpfe knallte. Wie sollte man jemanden erklären, das der Mensch, den man geliebt und umgebracht hatte plötzlich wieder lebt? Sollte man einfach drauf los reden oder eine Vorwarnung geben. Eine schonende Art gab es nicht. Suigetsu lehnte sich im Sessel zurück und starrte an die Decke. Drei Monate war er nicht mehr in Nevarron gewesen und das hatte er vermisst. Die Ruhe in dem Haus, dass er sich mit seinen Freunden teilte, war extrem angenehm, wenn man drei Monate in einer Festung mit allen geschlafen hatte. Zwar hatte jeder sein eigenes Zimmer, doch es war trotzdem was anderes Mal nicht so viele Leute um sich zu haben. „Ich fasse es nicht das die schon wieder abgehauen sind ohne ein Wort zu sagen.“ „Mein Bruder war schon immer recht spontan. Einmal wollte er nur kurz einkaufen gehen und kam dann zwei Wochen später erst nach Hause weil sich unterwegs eine Mission ergeben hat.“ „Aber das weder Kayla, noch Fang eine Nachricht hinterlassen haben ist schon frustrierend.“ Riku verschränkte die Arme und lehnte sich nach hinten und schaute frustrierend aus dem Fenster. Yuuki und Sasuke warfen sich nur einige schmunzelnde Blicke zu und schüttelten dann den Kopf. Sharon kam zu ihnen und stellte eine Schüssel mit verschiedenem Obst auf den Tisch und sah die vier an. „Sie sagten es sei dringend und dass sie keine Zeit verlieren dürften.“ „Warum bist du nicht mit?“ „Jemand musste Stephen beruhigen.“ Suigetsu grinste und sah Yuuki und Sasuke an und dann ging sein Blick zu Riku, der noch immer beleidigt zu sein schien. Sasuke seufzte leise und lehnte sich zurück, während sein Blick nachdenklich zur Decke ging. Seine Narbe kribbelte etwas, er spürte Skys Unbehagen und dennoch die Freude, das Dark wieder da war. Neben ihm lehnte sich Yuuki ebenfalls zurück, schloss die Augen und ließ sich entspannt leicht gegen Sasukes Schulter lehnen. „Hast du nochmal mit deinem Vater gesprochen?“ „Nö. Warum sollte ich?“ „Er ist dein Vater.“ Yuuki öffnete die Augen und rollte dann mit diesen, sah dann Riku leicht böse an, der ebenso zurücksah. „Na und. Er bedeutet mir nichts und ich ihm auch nicht.“ Mit verschränkten Armen ließ sich Yuuki wieder gegen Sasukes Schulter sinken und schloss die Augen. Fragend hob Sasuke eine Augenbraue und sah Yuuki verwirrt an. Er schüttelte dann jedoch mit dem Kopf und sah wieder an die Decke. Hinter sich hörte er die Tür aufgehen, doch er sah nicht hin, erst als er Suigetsu hörte. „Ach du Scheiße.“ Yuuki stieß sich von Sasukes Schulter ab und drehte sich um, ebenso wie Riku, die dann beide eine Augenbraue hoben und verwirrt zur Tür sahen. Schließlich drehte sich auch Sasuke um als es totenstill im Raum wurde und sah zur Tür. Ihm stockte der Atem, sein Herz begann plötzlich wild zu schlagen und sein Puls wurde immer schneller. Das Kribbeln in seiner Hand wurde zu einem Pochen, Sky spürte seine Anspannung und Aufregung. „Wer sind denn die?“ Sasuke schwieg, sah Yuuki auch nicht an, sondern schaute einfach nur zur Tür, wo er stand. Fang und Kayla gingen direkt in den Küchenteil zu Karin und Sharon und sahen sich die Szene an, während sich Riku und Yuuki verwirrt ansahen. Entschuldigend sah Mangetsu zu Sasuke und fuhr sich seufzend durchs Haar. „Der blaue ist Kisame, einer der sieben Schwertninja von Kiri. Oder er war es. Und der andere ist Itachi Uchiha, Sasukes Bruder. Beide müssten eigentlich tot sein.“ Suigetsu sah zu Riku und Yuuki, flüsterte es ihnen hinter Sasukes Rücken zu, der gerade leicht aggressiv war. Sämtliche Gefühle spielten verrückt, von Wut und Hass über Trauer zu Freude und Liebe. „Das sind Nachtwandler.“ Riku sah zu Yuuki, der nur starr zu Mangetsu und den beiden Männern sah. Dieses Flüstern war eigentlich total sinnlos, da es eh totenstill im Raum war und deswegen jeder alles hören konnte, obwohl sie flüsterten. „Mangetsu. Das sind Nachtwandler. Und einer davon ist Sasukes Bruder.“ Yuuki legte seine Hand an den Mund und zeigte auf Sasuke, der nur mit den Augen rollte und dann aufstand und dabei zornig zu Mangetsu sah. Der andere seufzte leise und fuhr sich durchs Haar, schaute dann zu Kayla und Fang, die ihn mit diesem ‚Wir haben es dir ja gesagt‘ Blick anschauten. „Mangetsu. Mitkommen.“ Sasuke ging wütend auf die Tür zum hauseigenem Trainingsraum mit Schwimmhalle zu, während Mangetsu ihm nachsah und dann langsam losging. Träge lief er durch den ganzen Raum und wünschte sich, ihn doch vorgewarnt zu hätten. „Eigentlich heißt das ja Kommandant.“ „Yuuki!“ „Tsuldigung.“ Yuuki lehnte seine Arme auf die Couchlehne und sah Sasuke an, der durch die Tür verschwand, an welcher nun Mangetsu stand und sich umdrehte. Sein Blick ging zu Kisame und Itachi, wobei der Schwertninja ihn angrinste. „Ihr bleibt genau dort stehen. Rührt euch ja nicht vom Fleck. Ich kümmere mich nur schnell um unser Problemkind und dann seid ihr dran.“ „Und wenn wir uns bewegen?“ „Kisame bitte! Ich habe für sowas keinen Nerv. Du weißt das meine Geduld begrenzt ist. Sui, pass auf die beiden auf.“ Noch ehe Suigetsu etwas erwidern konnte, verließ Mangetsu den Raum und hinterließ eine bedrückte Stimmung. Suigetsu schaute zu Kisame und Itachi und wurde von Kisame angegrinst. „Hey Kleiner. Wie geht’s?“ „Gut.“ Suigetsu musterte ihn mit einem leichten Unbehagen, als sich Yuuki zu ihm rüber beugte. Yuuki musterte Itachi und ließ dann kurz seinen Blick zu den Frauen wandern. „Hat Sasuke nicht seinen Bruder umgebracht?“ „Jap.“ „Uhh. Warum greifen die uns nicht an?“ Kayla und Fang schauten sich an und zuckten dann mit den Schultern, ehe Fang auf die Couch zuging, wo die drei Männer saßen. „Aus irgendeinem, uns erklärlichen Grund haben sie ein eigenes Bewusstsein, einen eigenen Willen. Mangetsu war der Meinung das müssten wir untersuchen und deshalb sind sie hier.“ Yuuki, Riku und Suigetsu sahen sich skeptisch an und ließen dann erneut ihren Blick zu den beiden Nachtwandlern wandern, wobei Kisame die Arme verschränkt hatte und sie angrinste. Suigetsu kannte zwar Kisame und hatte auch schon mal mit ihm gekämpft, doch irgendwie fühlte er sich in diesem Augenblick unwohl. Lag es an der angespannten Stimmung oder an der Tatsache, dass Kisame wieder lebte? Meine Sünden holten mich ein, meine Taten verfolgten mich selbst jetzt noch. Warum konnte nicht einmal alles so laufen, wie es sollte? War dies meine Strafe? Kapitel 4: Zwei Brüder ---------------------- „Bevor du etwas sagst, Sasuke, lass es mich erklären.“ Sasuke verschränkte die Arme und schaute Mangetsu mit zornigen Augen an. Der Houzuki öffnete den Mund, schloss ihn dann jedoch wieder und sah Sasuke für einige Augenblicke an. Er hatte ja geahnt das Sasuke nicht sehr erfreut sein würde, doch das er so durchdrehte hätte er nicht gedacht. „Es gab Berichte von Nachtwandlern im Frostgipfelgebirge. Wir sind also hin und sind dann den beiden begegnet. Sie haben einen eigenen Willen und werden nicht kontrolliert. Wir wissen noch nicht einmal wie sie wiedererweckt werden konnten, da Asmodäus ja tot ist. Sasuke ich kann verstehen das du sauer bist aber wir müssen herausfinden warum sie selbstständig handeln können. Und dafür war es nun mal nötig sie herzubringen.“ „Das ist mein Bruder, Mangetsu. Ich habe meinen Bruder umgebracht und jetzt bringst du ihn hier her nur weil er scheinbar Untot ist?“ Mangetsu schob die Hände in die Taschen und sah aus dem Fenster. Sie standen im Gang zwischen dem Aufenthaltsraum und dem Trainingsraum. Die Sonne schien und keine Wolke war zu sehen. Dieser Tag war wieder wärmer, fast schon 25 Grad. So war der Frühling in Nevarron nun mal, mal kalt, mal warm, sehr wechselhaft und unberechenbar. Der Gang war komplett verglast und ließ einen freien Blick auf den kleinen Garten frei. Viele Blumen standen hier, aber es wurde auch Gemüse angezüchtet. „Es tut mir leid Sasuke. Aber uns blieb keine andere Wahl. Außerdem solltest du es als Chance ansehen.“ „Chance wofür?“ „Alles zu erfahren, was du wissen wolltest. Die Wahrheit zu erfahren, es von deinem eigenen Bruder zu hören. Und vielleicht auch um einige Dinge wiedergutzumachen. Ihr könnt euch aussprechen, könnt in Frieden auseinandergehen. Ist es nicht das, was du immer wolltest?“ Mangetsu klopfte Sasuke auf die Schulter und lächelte ihn aufmunternd an, verließ dann den Gang und ging zurück in den Aufenthaltsraum. Sasuke seufzte und verschränkte die Arme, lehnte sich dann gegen die Wand und schaute zu Boden. Fang kam durch die Tür und sah ihn schweigend an. Dann ging sie langsam auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. Fang konnte zwar nicht verstehen wie sich Sasuke fühlte, doch sie konnte es erahnen. Inzwischen kannte sie ihn gut und sie wusste wie viel ihm Itachi bedeutete und wie sehr es ihn mitnahm, was damals passiert war. „Eine Vorwarnung wäre ganz nett gewesen.“ „Ich weiß.“ Fang legte Sasuke eine Hand an die Wange und brachte ihn so zum Aufsehen. Trauer lag in seinen Augen, Wut und sogar etwas Angst. Fang lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Sasukes Gesicht, nur kurz, denn dann war es wieder verschwunden. „Ich muss mal weg.“ Fang nickte und fuhr ihm über den Arm. Dann küsste sie ihn erneut, nur ganz leicht und schaute ihn dann an. Sasuke fuhr ihr durchs Haar und stieß sich von der Wand ab, ging dann den Gang weiter zum Trainingsraum. Fang sah ihm nach bis er verschwunden war und ging dann zurück in den Aufenthaltsraum. Mangetsu stand vor den beiden Nachtwandlern und sah sie an. „Wichtigste Regel ist: Ihr verlasst unter gar keinen Umständen das Haus, außer wir erlauben es euch. Hier wird nichts, aber auch wirklich nichts getötet. Egal ob Mensch, Maus oder Ameise, das gilt vor allem für dich Kisame. Habt ihr das verstanden?“ Itachi sah nur aus dem Fenster und reagierte nicht, während Kisame breit grinsend nickte. Mangetsu funkelte ihn an und nickte dann schließlich zufrieden. „Sie sollen hier bei uns wohnen?“ „Naja wo denn sonst? Ins Hotel können sie ja schlecht.“ „Und wie willst du das meinem Vater erklären.“ „Am besten gar nicht.“ Mangetsu sah Riku an, der dann nur mit den Augen rollte und weiterhin misstrauisch die beiden Nachtwandler ansah. Neben ihm saßen Yuuki und Suigetsu und sahen ebenso zu den beiden, wie auch die Frauen, die in der Küche standen. Eine bedrückte Stimmung legte sich über alle, in der keiner es wagte etwas zu sagen. Viele Menschen wären dankbar für eine zweite Chance. Er hatte sich immer gefragt, wie es wohl wäre seinen Bruder nochmal zu sehen, ihn alles zu fragen und endlich Antworten zu bekommen. Doch nun, wo es soweit gekommen war blieb ihm nichts als die Flucht. Shawn öffnete die Augen und legte seinen Arm auf seine Stirn. Ihn überkam ein ungutes Gefühl, was ihn vom Schlafen abhielt. Sein Blick ging zu Serah, die ruhig schlief und dann aus dem Fenster. Etwas kam näher. Shawn stand schließlich auf und zog sich an, ging dann durch die schlafende Festung und schließlich nach draußen. Sein Weg führte ihn direkt zum Tor, welches er leise öffnete und davor stehenblieb. Ein frischer Wind wehte durch seine weißen Haare und kitzelte seine Haut. Durch die Nahashin Wüste war es nachts recht frisch, doch es störte ihn nicht. In Kiri war es im Winter immer kälter gewesen, da hatte er sich daran gewöhnt. Neben ihn trat Dom, der scheinbar ebenfalls etwas gespürt hatte und sah dann in den dunklen Wald hinein. Sie schwiegen während sie etwas knacken hörten und spürten das etwas näherkam. Aus dem Wald trat ein junger Mann heraus, mit weißen Haaren und eisblauen Augen. Shawn schluckte und vergrub die Hände in seiner Jackentasche. Der Junge sah ihn an, lächelte und blieb einige Meter von den beiden stehen. „Hi Shawn. Schön dich zu sehen.“ „Du bist tot.“ Der Junge wirkte überrascht, da Shawn ihn mit dieser eiskalten Stimme ansprach und sein Blick ebenso kalt war. Dom schaute kurz von Shawn zu dem Jungen und dann wieder zurück. Der Junge musste ungefähr 15 Jahre sein und sah Shawn mit einem traurigen Blick an. Dom kannte ihn, kannte ihn sehr gut, doch das war schon Jahre her. „Ja bin ich. Ich weiß selbst nicht wieso ich wieder lebe. Aber etwas hat mich hergeführt. Shawn, bitte. Du musst mir helfen herauszufinden was los ist.“ Shawn schluckte erneut und spürte Doms Blick auf sich ruhen. Er sah den Jungen an, sah den verzweifelten Blick, die Angst und Furcht. Schon immer hatte Shawn diesen Blick gehasst, hatte immer versucht ihn zu schützen. Doch galt das auch jetzt noch? „Bitte Shawn. Du bist mein Bruder! Ich habe keine Ahnung was hier los, genauso wenig wie ihr. Hilf mir.“ „Trey…“ Shawn erinnerte sich an seine Vergangenheit, an den Tag, an dem Trey gestorben war. Sie waren im Krankenhaus, Trey lag auf dem Bett und sah leicht lächelnd hinaus. Shawn hingegen hielt die Hand des Jungen, drückte sie gegen seine Stirn und hatte die Augen geschlossen. Trey sah ihn an, während die Geräte in immer längeren Abständen piepten, ein Zeichen dafür, das Treys Herz aufhörte zu schlagen. „Danke Shawn. Für alles. Du warst der beste große Bruder, den man sich wünschen konnte.“ „Du wirst nicht sterben, Trey.“ Shawn sah auf, hielt dabei immer noch die Hand seines Bruders fest umklammert. Treys graue Augen leuchteten ihn an, während der Junge lächelte und keine Angst vor dem Tod zu haben schien. „Doch das werde ich. Das weißt du genauso gut wie ich.“ „Das ist nicht fair, Trey. Du bist erst 15. Warum kann nicht irgendein alter Sack diese scheiß Krankheit haben?“ Trey lachte leise und legte seine andere Hand auf die seines Bruders. Er war schwach und doch kämpfte er darum, stark zu wirken. Seit seiner Geburt hatte Trey eine Herzkrankheit, die unheilbar war. Die Ärzte hatten ihm keine drei Jahre gegeben und nun war er schon 15. Trey konnte nie kämpfen, durfte es nie, sehr zu seinem Bedauern. All seine Freunde waren Ninja, Shawn, Dom, Ray und Jesse und auch Serah und Sayo. Nur er durfte es nie. „Es gibt Kinder die sterben mit einem Jahr oder kommen nicht mal auf die Welt. Da hatte ich doch noch Glück.“ Trey hustete und sah an die Decke, lächelte dabei traurig. Shawn umklammerte die Hand seines Bruders stärker und sah verzweifelt auf die Gerätschaften. Keiner würde eine Wiederbelebungsmaßnahme machen, es hätte eh keinen Sinn. Trey war die einzige Familie, die Shawn noch hatte, der einzige Mensch, der ihm je mehr als sein eigenes Leben bedeutet hatte. „Ich liebe dich, Shawn. Frag Sayo ob sie dir etwas zu Essen kocht. Dein Essen ist ungenießbar.“ „Es reicht zum Überleben.“ „Naja deine Bratkartoffeln mit Rührei sind vorzüglich.“ „Lügner.“ Shawn schaute ihn an, ebenso wie Trey. Dem Jungen verließen die Kräfte, seine Hand wurde nur noch von Shawns gehalten. Der Ältere der beiden stand auf, beugte sich über seinen Bruder und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, fuhr ihm durchs Haar und drückte ihn fest an sich. Schwach legte Trey einen Arm um seinen Bruder und ließ den Tränen freien Lauf. Shawn ließ seinen Bruder los, drehte sich schweigend um und verließ das Zimmer. Gerade als er den Raum verließ hörte er das lange piepen des Gerätes, welches anzeigte, das Treys Herz aufgehört hatte zu schlagen. „Shawn.“ Er sah auf als Dom ihn ansprach und wurde so aus seinen Gedanken gerissen. Trey sah ihn an, bittend und flehend. Wie es sich wohl anfühlte, wenn man Tod war und dann plötzlich wieder lebte? Trey wurde in seinem alten Körper wiederbelebt, im Körper des 15-jährigen Jungen, als der er gestorben war. Shawn erinnerte sich noch sehr gut an seinen Bruder, an das Lächeln und die strahlenden Augen, die nun jedoch eisblau waren. „Geh die anderen holen.“ Dom nickte und ging dann zur Festung, während Shawn den Jungen ansah. Er kam auf ihn zu, blieb etwa einen Meter entfernt stehen und sah ihn an. Bis auf die eisblauen Augen sah er genauso aus wie damals, nichts hatte sich geändert. Jeder seiner Gesichtszüge kam ihm bekannt vor, an alles konnte er sich nur zu gut erinnern. „Wie viele Jahre sind vergangen? „26.“ Trey wirkte überrascht und sah sich um, schaute in den dunklen Wald hinter sich. Es musste schwer sein, wenn man die letzten 26 Jahre nicht wusste was passiert war. Shawn hatte nie an ein Leben nach dem Tod geglaubt, doch er hatte immer gehofft nach seinem Tod zu seinem Bruder und seiner Frau zurückzukehren. Aber nicht auf diese Weise, so wollte er ihm nicht begegnen. Was tot war, sollte tot bleiben, alles andere war unnatürlich. Der Tod gehörte genauso zum Leben, wie die Geburt, das wusste Shawn zu gut. Niemand sollte tote wiedererwecken und Gott spielen. „Und wo sind wir hier?“ „Nevarron. Das hier ist die Arcana. Dürfte dir aber nichts sagen.“ „Ja.“ Aus der Festung kamen Dom und Ray und dahinter Serah, die den verschlafenen Jesse mit sich zog. Seine Freunde, nur alle um ein Vierteljahrhundert älter. Dom hatte sie scheinbar vorbereitet, denn sie wirkten zwar überrascht, aber nicht so überrascht. Serah war die erste, die sich fing und auf Trey zuging und ihn in den Arm nahm. Zögerlich legte er ebenfalls seine Arme um sie und schloss kurz die Augen. Shawn sah die beiden kurz an und ging dann zu Dom. „Keiner wird hiervon erfahren. Vor allem die Kids nicht.“ Dom nickte nur und dann sahen die beiden Männer wie nun auch Ray und Jesse zu Trey gingen und ihn fröhlich anlächelten. Shawn schob die Hände in die Taschen und sah seinen kleinen Bruder an, bis ihm schließlich ein leichtes Lächeln über die Lippen kam. „Mangetsus Freundin also, hm? Was hast denn du so drauf?“ „Attentate.“ „Die Kleine gefällt mir.“ Mangetsu rollte mit den Augen und sah zu Kayla und Kisame, die ihn beide angrinsten. Irgendwie gefiel es ihm nicht das sich Kisame hier scheinbar sehr wohl fühlte. Itachi hingegen saß auf dem Fenstersims und schaute hinaus, redete nie und schien auf jemanden zu warten. Vielleicht Sasuke, der seit fünf Tagen verschwunden war. Mangetsu wusste es nicht und solange niemand etwas Dummes anstellte war es ihm auch egal. „Irgendwelche weiteren Berichte über Nachtwandler im Forstgipfelgebirge? Oder irgendwo sonst?“ „Nein nichts. Es ist alles ruhig. Ach hier ist ein Brief deines Vaters.“ Mangetsu nahm den Brief entgegen und öffnete ihn, hob dann eine Augenbraue und sah zu Riku. Riku hatte es irgendwie geschafft Stephen von dem Haus fernzuhalten, wie wusste Mangetsu nicht und eigentlich wollte er es auch nicht wissen. Er konnte sich schließlich nicht um alles kümmern. „Wann kam der an?“ „Vor drei Tagen. Yuuki wollte ihn dir eigentlich geben.“ „Na herzlichen Dank.“ Mangetsu ließ sich auf die Couch sinken und verschränkte die Arme, grübelte etwas, bis die Tür aufgestoßen wurde. Alle Blicke gingen zur Tür, durch welche Sasuke und Yuuki eintraten. „Für dich immer noch Lord!“ „Oh Verzeihung! Lord Schnarchnase!“ „Diese Respektlosigkeit ist unerhört, Sasuke! Geht euch das auch so? Kayla hat keine Lust und taucht deshalb nicht zum Training auf und Sasuke haut einfach so ab! Das ist eine bodenlose Frechheit!“ Mangetsu und Riku schmunzelten leicht und schüttelten den Kopf, während sich Suigetsu belustigt über die Lehne lehnte und den beiden zusah, wie alle anderen im Raum auch. Sasuke verschränkte die Arme und sah den aufgebrachten Yuuki an. „Komm mal klar.“ „Komm mal klar? Genau diese Art und Weise von dir ist der Grund warum das jetzt vorbei ist. Wir sind keine Freunde mehr, leben nur noch zufälligerweise in einem Haus und ich bin dein Kommandant und du wirst mich so auch ansprechen! Und unsere Kommunikation beschränkt sich auf ‚Was geht ab?‘!“ Kurz herrschte Stille im Raum, in der alle gespannt auf Sasuke sahen. Eine Zornesader zeigte sich an seiner Stirn, seine ganze Haltung schien aufs Äußerste genervt. Er atmete tief durch und sah dann Yuuki an. „Pff.“ Er drehte sich um und ging in Richtung des Trainingsraums, während Yuuki entgeistert die Luft einzog. Kurz hörte man einige leise Lacher durch den Raum, die jedoch gleich darauf wieder verstummten. „Hat der Bengel gerade ‚Püfft‘ gemacht?“ „Eigentlich hat der Bengel gerade ‚Pff‘ gemacht, nicht ‚Püfft‘.“ Sasuke blieb an der Tür stehen und sah Yuuki wütend an, der ihn nur kurz Riku entgeistert anstarrte und dann seinen Blick zu Sasuke wandte. „Dieses Verhalten von dir, Yuuki, ist, um es in deinen Worten zu sagen, reinste Hühnerkacke!“ Sasuke ging durch die Tür und schlug diese genervt zu. Kurz herrschte erneut eine Stille, in der Yuuki in sich hineinfluchte und sich ausmalte, was er alles mit Sasuke tun könnte. „Ärger im Paradies?“ „Dieser ungehobelte Bengel! Da will man ihm helfen und er kommt einem so.“ „Das gibt sich wieder, Yuuki. Schon morgen seid ihr wieder die besten Freunde.“ „Tzz. Sasuke ist für mich gestorben.“ Beleidigt verschränkte Yuuki die Arme und ließ sich auf die Couch fallen, während seine Freunde ihn leicht angrinsten. Mangetsu ließ seinen Blick durch den Raum wandern, zu Kayla, Fang und Kisame, die am Tresen saßen und sich scheinbar sehr gut verstanden. Und dann sah er zu dem Fenster wo bis eben noch Itachi saß, doch der Platz war nun leer. Egal wie sehr man stritt, egal was passiert war, man hielt trotzdem zueinander. Er war mein Bruder, nicht mein leiblicher Bruder, aber mein Bruder. Und ich wollte ihm helfen, ganz gleich wie er sich mir gegenüber verhielt. Itachi blieb ihm Gang stehen und sah Fang an, die einige Meter von ihm entfernt stand und ihn ernst ansah. Eigentlich wollte er zu seinem Bruder, doch Fang stellte sich ihm in den Weg. Itachi musterte sie, während sie ihn ernst ansah. „Du willst mit Sasuke reden, oder?“ Itachi schwieg und sah sie an. Er spürte eine Aura, die Energie, die keinesfalls menschlich war. Aber es war auch kein normales Chakra, was er spürte. Es war ihm schon im Frostgipfelgebirge aufgefallen und nun spürte er es deutlicher. Sein Blick ging auf die Kette um ihren Hals, auf den Anhänger mit Sasukes Chakra und Blut. „Sasuke war ziemlich fertig als er hier ankam. Er hat seinen Bruder umgebracht und die Ältesten von Konoha. Er war auf der Flucht und hat einen guten Freund verloren. Sasuke hatte sich zurückgezogen und sich abgewandt. Es war ziemlich anstrengend ihn zu dem zu machen was er heute ist. Er ist offener und zeigt auch mal seine Gefühle. Er hat deinen Tod überwunden. Gib ihm keinen Grund mehr wieder in das schwarze Loch zu fallen.“ „Alles was ich für Sasuke wollte war eine glückliche Zukunft. So wie das passiert war, so sollte es nicht passieren.“ „Aber so ist es nun mal passiert. Und das nur weil du ihn belogen hast.“ Itachi musterte sie erneut. Fang war die Freundin seines Bruders und war dementsprechend besorgt um Sasuke. Itachi wollte nie das Sasuke zu einem Kriminellen wurde, er hatte sich immer eine Zukunft für Sasuke gewünscht, in der er als Held gefeiert wurde, und zusammen mit einer Frau und Kindern ein glückliches Leben hatte. „Ich weiß, dass es nicht ganz so gelaufen ist, wie es sollte. Sasuke ging den falschen Weg und das war meine Schuld. Aber er hat ein Zuhause gefunden und Freunde die an ihn glauben und für ihn da sind. Ich werde ihm diese Zukunft nicht nehmen.“ Fang ging einige Schritte auf Itachi zu und sah ihn an. Sasuke hatte ihr einiges von seinem Bruder erzählt, über ihre Vergangenheit und ihre Beziehung zueinander. Auch über das was Itachi getan hatte und was Sasuke getan hatte. Fang hatte ihren Bruder auch mal gehasst, doch trotz des ganzen Hasses wäre sie nie in der Lage gewesen Vali zu töten. Nun, vielleicht hatte sie ihn auch nie wirklich gehasst, vermutlich war es eher eine Abneigung gewesen. Bei Sasuke jedoch war es richtiger Hass gewesen der ihn antrieb und ihn veranlasst hatte Itachi zu töten. „Sasuke hat dich eine Zeit lang wirklich gehasst. Aber er liebt dich, auch wenn er es vermutlich nicht zugeben würde. Du bist sein großer Bruder. Versuch dich als solcher zu verhalten.“ Fang ging an ihm vorbei und blieb dann auch nochmal vor der Tür stehen. Sie drehte sich nicht um aber sah etwas über ihre Schulter. Itachi hatte ihr noch immer den Rücken zugedreht und sah den Gang entlang. „Ich kenne deine Gründe nicht warum du den Uchiha-Clan umgebracht hast. Aber ich weiß wie sehr es Sasuke manchmal noch heute mitnimmt. Wenn du ihn nochmal so verletzten solltest, dann schick ich dich persönlich in die Hölle. Und glaube mir, ich komme aus der Hölle, da willst du nicht hin, auch wenn du eigentlich schon tot bist.“ Fang ging durch die Tür und ließ Itachi alleine zurück. Dieser schloss kurz die Augen und sah dann zu Boden, ehe er weiterging und seine Gedanken beiseiteschob. Sasuke lehnte sich an das Geländer und sah hinaus auf Meer. Von der Terrasse aus konnte man direkt auf den Strand sehen und eine kleine Treppe führte sogar hinab. Es war recht warm, was für Ende April nichts Ungewöhnliches war. Sasuke mochte diese Temperatur, es war genau richtig. Hinter sich hörte er Schritte doch er sah nicht auf, denn er wusste genau wer da war. „Was willst du?“ „Ich dachte du wolltest vielleicht reden. Willst einige Antworten haben.“ Die Stimme klang so vertraut und versetzte ihm einen Stich ins Herz. Sasuke war darüber hinweg, hatte sich damit abgefunden, doch jetzt lebte Itachi wieder und das war schlimmer als zu wissen das er Tod war. Er drehte sich um, verschränkte die Arme und lehnte sich an das Geländer. Itachi stand einige Meter entfernt und sah ihn an. Er sah noch genauso aus wie damals, als Sasuke ihn umgebracht hatte. Nur die Augen waren anders, waren statt schwarz eisblau. Sasuke erinnerte sich an seine erste Begegnung mit Nachtwandlern, damals als er mit Fang im Frostgipfelgebirge war. „Warum ich? Warum unterscheide ich mich von unserem Vater oder unserer Mutter? Warum nur ich?“ „Du weißt nicht alles was damals passierte. Du wusstest nichts über die Pläne des Uchiha-Clans. Du warst nur ein Kind. Außerdem war es nicht nur für dich. Ich wusste das ich eines Tages für meine Taten bezahlen musste. Und ich wollte, dass es ein Uchiha tut, wie du. Aber ich habe versagt. Alles was ich tat war dir den Hass zu geben und dich aus dem Dorf zu vertreiben. Ich machte dich zu einem Kriminellen.“ Sasuke hörte schweigend zu und sah zum Meer hinab. Er hatte zum Teil alles schon mal gehört, damals als Tobi mit ihm gesprochen hatte. Aber es von Itachi selbst zu hören war etwas Anderes. Nie hatte Sasuke verstanden warum er alleine. Warum nur er und kein anderer? „Ich wünschte mir du würdest den richtigen Weg wählen. Von dem Moment in dem ich starb gingst du den falschen Weg. Du warst auf einem Weg ohne Ausweg. Mit meinen Lügen wollte ich dich auf den richtigen Weg bringen.“ „Du wolltest das ich auf diesem Weg war, weil ich nichts über die Wahrheit wusste?! Ich wollte nie auf so einem Weg sein.“ „Ja wie du sagst. Du hast deinen eigenen Weg gefunden. Und bist schließlich hier gelandet“ Wäre alles anders gekommen, wäre Sasuke zurück nach Konoha gegangen und wäre er dort als Held gefeiert worden? Viele Dinge wären nie passiert, aber vor allem hätte er seine Freunde nie kennengelernt. Wer wusste es schon, vielleicht hätte er in Konoha genauso gute Freunde wie in Nevarron. Kurz musste er an Sakura und Naruto denken, schob diese Gedanken jedoch beiseite. „Als ich dich sah wollte ich mit dir reden aber ich konnte es in dem Moment nicht. Ich wollte wissen ob alles was Danzo und Tobi mir erzählt hatten die Wahrheit war. Aber das war nicht der einzige Grund. Während ich einige Tage weg war erinnerte ich mich an die Zeit die ich mit meinem Bruder verbrachte, das ich zu ihm aufsah und das ich ihn liebte.“ Sasuke stockte kurz und sah auf den Boden. Itachi stand neben ihm, schwieg und sah ihn nicht an. Nie hatten sie ein derartiges Gespräch geführt und Sasuke hatte nie erwartet das es passieren würde. „Darum denke ich, ich weiß wie es sich damals angefühlt hatte und ich denke ich kann dich verstehen. Und ich hasse Konoha dafür was sie dir angetan haben. Und der Hass wird immer größer, vor allem da du nun vor mir stehst. Ich weiß was du von mir möchtest. Du bist mein großer Bruder und du willst mich auf den richtigen Weg leiten. Ich dachte immer du wärst dazu bestimmt gewesen das Dorf zu beschützen und ich es zu vernichten. Aber ich habe mich geändert. Es mag dir vielleicht merkwürdig vorkommen, aber ich habe hier wirklich Freunde gefunden.“ Sasuke ballte die Hände zu Fäusten und ließ seinen Blick über den Strand und das Meer gleiten. „Ich hasse Konoha noch immer aber ich habe verstanden warum du es getan hast. Ich bin nicht auf dem Weg, den du dir für mich gewünscht hast. Aber ich denke dieser Weg hier ist auch ganz akzeptabel. Zumindest bin ich kein Krimineller mehr.“ „Es gibt keinen Grund mehr dich zu belügen. Was ich damals in der Nacht getan habe ist genauso wie Danzo und Tobi es dir erzählt haben. Ich werde dir die Wahrheit zeigen.“ Itachi stand vor Sasuke und sah ihm in die Augen und dann verschwamm vor Sasuke alles kurz. Dann sah er die Erinnerungen seines Bruders. Wie Shisui ihm sein Auge gab, der Befehl der Ältesten von Konoha und seine Unterhaltung mit Tobi, das Versprechen seiner Eltern, dass er auf Sasuke aufpassen wird. Dann war die Erinnerung vorbei und Sasuke sah wieder Itachi vor sich. „Ich habe dich immer angelogen, dir gesagt du sollst mir vergeben. Ich hielt dich fern, wollte nie das du hineingezogen wirst. Aber nun denke ich, dass du vielleicht in der Lage gewesen wärst unsere Eltern und die Uchihas zu ändern, umzustimmen. Wenn ich mit einbezogen hätte, versucht hätte die Dinge aus deinen Augen zu sehen und mit dir über die Wahrheit zu sprechen… Aber ich versagte und es nicht mehr umzukehren. Du hast dich zu einem guten Mann entwickelt, hast deinen eigenen Weg gefunden und deine eigene Zukunft bestimmt. Es gibt für mich jetzt nur noch eins zu sagen und zwar das war ich wirklich für dich empfinde.“ Itachi ging einige Schritte vor, packte Sasuke am Hinterkopf und zog ihn etwas zu sich, bis sich ihre Stirn trafen. Sie sahen sich, Itachi lächelte und Sasuke wirkte verwirrt. „Egal was du noch in Zukunft tun wirst … ich werde dich immer lieben.“ Sasuke spürte wie sein Herz raste, Bilder seiner Kindheit mit seinem Bruder rasten vor seinen Augen umher. Der Wind wehte ihm durch die Haare und hinterließ eine Gänsehaut. Alles was er je wollte, alles was er sich immer gewünscht hatte ging in Erfüllung. Sasuke lächelte traurig und dann ging Itachi einen Schritt zurück. Itachi musste erst sterben und Sasuke zu einem Kriminellen werden damit er erkannte was er eigentlich für einen tollen Bruder hatte. Nie würde Sasuke wieder an Itachi zweifeln. Kurz sahen sie sich an, ehe Sasuke einen Schrei direkt vom Strand hörte und hinabsah. Yuuki stand dort, halb verwandelt in einen Drachen und schrie laut auf, schien unglaubliche Schmerzen zu haben. „Verdammt.“ Sasuke rannte blitzschnell die Treppen hinab, ließ Itachi einfach stehen und rannte auf den Strand zu, wo Yuuki war. Ich Liebe dich. Worte die sich tief in mein Herz und Gedächtnis einbrannten. Kapitel 5: Licht und Schatten ----------------------------- Yuuki stand am Strand und sah auf seine Hand. Er fühlte das Blut in sich kochen, hörte unendlich viele Stimmen in unterschiedlichen Sprachen. Die Kraft in ihm bRikuelte, sie wollte raus und Blut vergießen. Yuuki schloss die Augen und umfasste sein Handgelenk, doch es wurde nicht besser, eher hatte er das Gefühl, das alles schlimmer wurde. Er biss sich auf die Lippe, verkrampfte sich und dann konnte er nichts als Schreien als die enorme Kraft ausströmte. Seine Arme wurden zu Klauen, aus seinem Rücken kamen zwei Schwingen und ein kräftiger Schweif, der Sand aufwirbelte. Yuuki fühlte wie immer mehr Kraft rauswollte, wie sein Körper mit Schuppen überzogen wurde und er sich allmählich in einen Drachen verwandelte. „Yuuki!“ Er drehte sich um, sah mit seinen roten Augen zu Sasuke, der die Treppen runterrannte und einige Meter von ihm stehenblieb. Er sah ihn an, ballte eine Hand zur Faust und musterte ihn. Yuuki wollte aufhören, doch er konnte nicht, sein Körper bewegte sich von alleine. Schließlich fauchte er und griff Sasuke an. Der Uchiha wich aus, landete im Sand und sah zu seinem Kommandanten. „Beruhige dich, Yuuki! Yuuki schrie erneut auf als plötzlich einige Hörner aus seinem Kopf wuchsen und einige Stacheln aus seinem Rücken kamen. Normalerweise konnte Yuuki sich mit Leichtigkeit in einen Drachen verwandeln, doch diesmal schien er sich dagegen zu wehren. „Kann ich nicht, Sasuke!“ „Doch du kannst. Ich weiß das du es kannst.“ „Nein, kann ich nicht!“ Ein kräftiger Stoß ging von Yuuki aus, der Sasuke über den Sand schob und ihn in die Knie zwang. Er sah auf, sah zu Yuuki, der einige Meter entfernt stand und ihn mit seinen roten Augen ansah. Sein Atem ging schneller, seine Narbe schimmerte und unter seinem Shirt könnte man es ebenfalls schimmern sehen. Yuuki wirkte aufgebracht, wütend und müde. Für eine derartige Kraft war sein Körper nicht ausgelegt. „Sasuke … ich verwandle mich immer mehr in einen Drachen. Ich habe das Gefühl kein Mensch mehr zu sein. Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle.“ Sasuke stand auf und ging einen Schritt auf Yuuki zu, doch der ließ dann seinen Schweif über den Sand wirbeln und deutete Sasuke so an stehen zu bleiben. Yuukis Haut war fast komplett mit Schuppen überzogen, während sein Körper sich immer weiter in einen Drachen verwandelte. Sasuke ballte die Hände zu Fäusten und sah ihn an. Genau davor hatten alle Angst, das sich irgendwann ein Drachenritter verwandeln würde und die Kontrolle verlor. Nur war Yuuki kein Drachenritter mehr, zumindest nicht wirklich. „Yuuki du bist Stark. Du kannst dich wehren. Du bist ein Drachenritter, also zeige was in dir steckt.“ „Ich bin kein Drachenritter mehr. Ich weiß nicht was ich bin, aber bin weder Mensch noch Drache. Clouds Herz schlägt in meiner Brust, das Herz eines Drachen. Vielleicht bin ich nicht dazu bestimmt zu leben. Das sollte so nicht sein.“ „Erzähl keinen Mist! Nur deinetwegen lebe ich noch. Du magst vielleicht kein Mensch mehr sein aber du bist immer noch ein Freund. Kann sein das es nicht richtig ist das du noch lebst aber Cloud hat sich für dich geopfert, so wie du dich für mich geopfert hast. Jetzt reiß dich mal zusammen!“ Um Yuuki herum wirbelte der Sand auf, eine unglaubliche Aura wurde ausgestrahlt und hinderte Sasuke daran näherzukommen. Dieser jedoch atmete tief durch und schritt dann näher an Yuuki heran, wurde von der Aura attackiert und verletzt. Yuuki sah auf, während er die Zähne zusammenbiss. „Sasuke hör auf. Dein Körper ist nicht dafür ausgelegt solch eine Tortur durchzustehen.“ Unbeirrt ging Sasuke weiter, während die Aura seine Kleidung zerfetzte und tiefe Schnittwunden auf seiner Haut hinterließ. Es war ihm egal, er hatte schon schlimmeres durchgestanden. Für Yuuki war er bereit jeden Schmerz zu ertragen. „Sasuke …“ „Die Wahrheit ist Yuuki, ich habe dich von Anfang an am meisten gemocht.“ Yuuki biss die Zähne zusammen, während ihm die Bilder vom Kampf gegen die Dämonen in den Kopf schossen. Sasuke wiederholte seine Worte, die Worte, die Yuuki mit so einer Ernsthaftigkeit und Wahrheit gesprochen hatte, weil er glaubte zu sterben. Und nun hörte er Sasuke diese Worte sagen, mit der gleichen Wahrheit und den gleichen Gefühlen, nur mit dem Unterschied, das Sasuke nicht vorhatte zu sterben. „Warum tust du das, Sasuke?“ „Wir sind Brüder, Yuuki. Und Brüder beschützen einander.“ Sasuke stand direkt vor Yuuki, übersäht mit Schnittwunden und einem ernsten Gesichtsausdruck. Er legte seine Hand mit der Narbe auf Yuukis Brust, genau dorthin wo die Narbe war und dann begann Yuuki erneut zu schreien. Ein helles blaues Licht umrahmte beide und dann verschwanden die Schwingen, Schuppen und alles was Yuuki zu einem Drachen machte. Zögerlich legte er seine Hand mit seiner eigenen Narbe auf Sasukes, nur für einen einzigen Augenblick, eher er dann aufsah und Sasuke mit seinen braunen Augen anschaute. Sasuke nahm seine Hand weg und musterte Yuuki eingehend. „Wieder beruhigt?“ „Ja. Danke Sasuke.“ „Was war denn los?“ Yuuki ließ seinen Blick übers Meer gleiten und ging einen Schritt von Sasuke weg. Er sah auf seine Hand, die er dann zur Faust ballte. Sein Atem ging schneller, er fühlte sich fertig und völlig Kraftlos. „Es kommt immer häufiger vor, dass ich mich in einen Drachen verwandle. Ich kann dagegen nichts tun, es passiert einfach. Das schlimme ist ja, dass ich Angst davor habe mich komplett zu verwandeln, für immer, dann vielleicht die Kontrolle verliere und irgendjemanden töte.“ „Das wirst du nicht.“ Yuuki musterte ihn und hob dann leicht eine Augenbraue. Sasukes T-Shirt war so gut wie zerfetzt und auch seine Hose hatte einiges abbekommen. Nun war sein Körper mit weißen Schuppen überzogen, die ihn heilten. Yuukis eigener Körper hatte eine leichte blaue Schuppenschicht, die jedoch kaum auffiel, zumindest nicht wenn man es nicht wusste. „Solange ich jemanden habe der auf mich aufpasst.“ Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf Sasukes Gesicht, ehe er die Hände in die Taschen schob und seinen Blick schweifen ließ. „Du machst das schon, Lord Schnarchnase.“ Yuuki grinste breit und legte seine Arme um Sasukes Schultern und wuschelte ihm durch die Haare und ließ dann seine Faust über den Kopf des Jüngeren gleiten. Sasuke protestierte und versuchte sich loszureißen, doch Yuuki hielt ihn eisern fest und lachte. Was wir hatten war für Außenstehende unbegreiflich. Niemand konnte es verstehen und niemand sollte es verstehen. Wir waren wie Brüder. Das war alles, was für mich zählte. Karin schaute durch das Mikroskop, lehnte sich dann jedoch zurück und verschränkte die Arme. Seit nunmehr einer Woche untersuchten sie Itachi und Kisame, doch es gab keine Ergebnisse. Ihr Blut, ihre Zellen und ihre Haare, nichts deutete daraufhin das sie tot wären. „Schon was Neues?“ „Nein nichts. Wenn ich es nicht wüsste würde ich sagen sie sind kerngesund.“ Mangetsu lehnte sich gegen den Tisch und verschränkte die Arme. Karin, Sharon, Myelin und Parar Parlan arbeiteten viel, doch es gab rein gar nichts was sie fanden. Keine Hinweise darauf das sie tot waren oder wie sie wiederbelebt wurden. Genervt fuhr sich Mangetsu durchs Haar und sah aus dem Fenster. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. „Wir haben alle Zellen so häufig untersucht wie möglich aber wir finden nichts. Mangetsu, vermutlich müssen wir woanders ansetzen.“ Er sah auf und schaute Karin und Sharon an. Keine Ergebnisse brachten sie nicht weiter. „Und wo? Im Frostgipfelgebirge? Riku sagte er hat dort alles abgesucht. Der Tempel ist komplett zerstört.“ „Nur Oberhalb. Der untere Teil des Labors steht noch und arbeitet fleißig weiter daran tote wieder zum Leben zu erwecken.“ Kisame lehnte am Türrahmen und grinste Mangetsu an. Dieser lehnte sich erneut an den Tisch und verschränkte locker die Arme. Er schien keinerlei Furcht zu haben und sich auch nicht zu Sorgen. Mangetsu war aus seiner Generation der einzige gewesen, der alle sieben Schwerter der Schwertninja beherrschen konnte und war somit auch der Stärkste unter ihnen. Kisame wirkte zwar etwas hochnäsig, doch er schien einen gesunden Respekt vor Mangetsu zu haben. „Seid ihr aus diesem Laborteil entkommen?“ „Jap. Und wir haben noch einige andere gesehen die Wiedererweckt werden sollten.“ „Aber ihr habt nicht gesehen wer euch erweckt hat? Das ist merkwürdig. Asmodäus müsste tot sein, weswegen es gar nicht möglich sein sollte das hier überhaupt irgendwer wiederbelebt wird.“ „Bist du dir sicher?“ Kisames Grinsen wurde immer breiter, während sich eine bedrückte Stimmung über den Raum legte. Er stieß sich vom Türrahmen ab und ging in den Raum hinein, schloss dabei die Tür hinter sich. „Asmodäus ist ein Dämonenfürst. Glaubst du wirklich Dämonenfürsten sterben so einfach?“ Mangetsu tauschte einige Blicke mit Karin und Sharon aus und stieß sich dann vom Tisch ab. Sein Blick fiel auf den Brief seines Vaters, den er in die Hand nahm, jedoch nicht öffnete. Er wusste was drin stand und das bereitete ihm Sorgen. Sasuke trank einen Schluck seines Kaffees und sah seinen Bruder an, wollte etwas sagen, doch da kam plötzlich Yuuki eingestürmt und setzte sich vor Sasuke. „Sasuke du musst mir helfen.“ „Geht grad nicht.“ „Ja aber es ist dringend. Also ich habe da so eine Frau kennengelernt und-“ „Du bist mit Sharon zusammen.“ Yuuki blinzelte einige Male und trank einen Schluck seines eigenen Kaffees und sah Sasuke an als sei dieser von einer anderen Welt. Itachi ignorierte er eiskalt. „Nicht mehr. Jedenfalls diese Frau-“ „Halt Stopp. Seit wann?“ Erneut blinzelte Yuuki einige Male und seufzte dann genervt, schaute auf seinen Kaffee. Vor zwei Wochen war er am Strand ausgetickt und nun benahm er sich genauso merkwürdig wie vorher auch. Yuuki sah ihn schließlich an, man sah leichte Trauer in seinen Augen aufblitzen. „Seit zwei Tagen. Können wir jetzt zu meinem Thema kommen? Danke. Also diese Frau ist unglaublich heiß und ich will unbedingt mit ihr Schlafen.“ „Für derartige Gespräche ist Riku zuständig.“ „Aber Riku pennt noch also musst du herhalten.“ Genervt rollte Sasuke mit den Augen und trank seinen Kaffee aus, stellte die Tasse dann auf dem Tisch ab und stütze seinen Kopf auf seiner Hand ab. Kurz warf er Itachi einen Blick zu, der leicht schmunzelte. Nie hatten Sasuke und Itachi über derartige Themen gesprochen, immerhin war Sasuke damals auch noch ein Kind gewesen, doch jetzt mit Yuuki sarüber zu sprechen, während sein Bruder neben ihm saß war merkwürdig. Sehr merkwürdig. „So, diese Frau ist noch Jungfrau aber sie möchte mit mir schlafen und ich mit ihr. Nun will sie aber bis zur Hochzeit Jungfrau bleiben.“ „Mein herzlichen Glückwunsch. Ich bin nicht dein Trauzeuge. Warum habt ihr euch getrennt?“ „Diese Frau, sie hat mir ein Angebot gemacht, das sie … die Hintertür aufschließen würde, wenn du verstehst was ich meine.“ Entgeistert sah Sasuke Yuuki an, blinzelte einige Male und schüttete sich dann erneut Kaffee ein. Er trank den Kaffee in einem Zug und sah dann Yuuki wütend an. „Da bin ich raus, Yuuki. Mit Hintertüren habe ich nichts zu tun. Was willst du überhaupt von mir?“ „Einen Rat.“ „Schieß die Frau in den Himmel und geh bei Sharon betteln. Hast du dich von ihr getrennt?“ „Ja.“ Yuuki wirkte erneut traurig und ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Mangetsu kam mit Riku und Kisame durch die Tür und dann schaute Yuuki wieder zu Sasuke. „Kein Wort wegen Sharon, ok?“ Sasuke nickte nur leicht und schaute Yuuki an, der inzwischen zu Riku und Mangetsu sah, die vor ihm standen. „Ein Schiff der Arcana hat angelegt. Die beiden sind nicht die einzigen, die plötzlich wieder leben.“ Das Schiff segelte recht schnell, es war eins der schnellsten Schiffe in ganz Nevarron. Trey ließ seinen Blick über die Reling gleiten und schaute direkt zu den Selenbergen. Der Duft von salzigem Wasser erinnerte ihn an Früher, während er sich völlig verloren fühlte. Alles was er einst kannte gab es nicht mehr, stattdessen war er nun auf einem fremden Kontinent, während er sich über seine Existenz Gedanken machte. Er war tot, sollte eigentlich nicht leben, doch er befand sich hier, am Leben 26 Jahre nach seinem Tod. Leise seufzte er und dann packte ihn plötzlich jemand am Arm. „Onkel Trey, ich habe Pfannkuchen gemacht! Komm mit um sie zu probieren.“ „Hera du musst mich nicht Onkel nennen.“ Das Mädchen sah ihn an und blinzelte kurz, lächelte dann jedoch und verschränkte die Arme hinterm Rücken. Trey konnte nicht anders als zurückzulächeln. „Aber du bist doch mein Onkel. Zwar jünger als ich, aber mein Onkel.“ Trey lachte kurz und kratzte sich am Kopf, folgte dann Hera übers Deck. Sie war ein so süßes und liebes Mädchen, Trey hätte sie am liebsten zur Tochter. Die Gedanken an Kinder trübten ihn etwas. Er steckte im Körper eines 15-jährigen fest, doch eigentlich müsste er schon 41 sein. „Trotzdem musst du mich so nicht nennen. Trey reicht.“ Hera sah ihn lächelnd an und nickte dann. „Es ist komisch einen Onkel zu haben der jünger ist als ich.“ „Eigentlich bin ich älter als du. Ich stecke nur in diesem Körper fest.“ „Und bist geistig auf dem Niveau eines 15-jährigen.“ Ray stand an der Tür und sah die beiden an, öffnete dann die Tür und trat dann in die Kabine ein. Hera ging ihm lächelnd nach und lachte kurz, während Trey eine Augenbraue hob und Ray ansah. „Hey dafür kann ich nichts. Ich war nun mal die letzten 26 Jahre tot.“ Eine bedrückte Stille legte sich über die drei, die sich erst löste als sie die Küche betraten. Es war laut in der Küche, was eigentlich normal war. Lächelnd ging Hera zu Kisho und Souta, die sich unterhielten und dann von Maya unterbrochen wurden. Ray stieß Trey gegen den Arm und nickte ihm dann zu ihm folgen. Sie gingen zu Shawn, Dom und Serah und setzten sich an den Tisch. „Was haben die Untersuchungen ergeben?“ „Nichts Neues. Trey ist kerngesund und es wirkt fast so als ob er nie tot gewesen wäre.“ Trey fühlte sich unwohl. Alle redeten davon das er Tod war, doch für ihn fühlte es sich nicht so an. Das letzte woran er sich bewusst erinnerte war das Krankenhaus. Vielleicht gab es ja sowas wie ein Leben nach dem Tod, doch Trey konnte sich nicht erinnern und hatte auch sonst nicht das Gefühl das der Tod irgendwas verändert hätte. „Was hat denn Mangetsu geschrieben?“ „Das sie ebenfalls nichts herausgefunden haben. Aber er hat es den anderen noch nicht gesagt das bei uns ebenfalls ein Nachtwandler ist.“ Als Nachtwandler bezeichnet zu werden hatte für Trey einen bitteren Beigeschmack. Er schluckte das Gefühl herunter und schaute durch die Reihe. Ray hatte zwei Kinder, Maya und Kisho, während Jesse weiterhin jeder Frau nachjagte, etwas was sich seit ihrer Jugend nicht verändert hatte. Shawn und Serah waren verheiratet und hatten als gemeinsames Kind Hera. Shawn hatte aus seiner Ehe mit Sayo schon zwei Söhne, Mangetsu und Suigetsu, die jedoch beide in einer anderen Stadt lebten. Selbst Dom hatte eine Tochter, welche allerdings in Kiri bei ihrer Mutter lebte. Trey schaute auf seine Hand und dachte nach. Die Gedanken an Sayo versetzten ihm einen Stich. Früher, als er noch am Leben war, hatte er etwas für sie empfunden, doch sie hatte immer nur Augen für Shawn gehabt. Dass sie später geheiratet und Kinder bekommen haben war nicht verwunderlich, doch es schmerzte zu wissen das sie Tod war. Sein Bruder sagte ihm sie sei kurz nach der Geburt ihres zweiten Sohnes gestorben, da die Geburt zu schwer war. Nach ihrem Tod war Shawn verzweifelt gewesen, hatte ein Baby und einen dreijährigen und wusste nicht wie er sich um sie kümmern sollte. So kam es dann schließlich das er mit Serah zusammenkam. Trey machte seinem Bruder keinen Vorwurf, vermutlich hätten viele so gehandelt. „Ich dachte dieser Dämon Asmodäus hat die Nachtwandler erschaffen und der wurde doch getötet. Wie kann er also neue Nachtwandler erschaffen und vor allem welche die einen eigenen Willen haben?“ „Asmodäus …“ Alle Blicke richteten sich auf Trey der auf den Tisch sah und grübelte. Erst als Jesse ihm in den Arm pikste sah er auf und bemerkte die Blicke. Trey hatte es noch nie gemocht im Mittelpunkt zustehen, er hielt sich immer lieber zurück. „Kennst du ihn?“ „Nein. Aber irgendwie habe ich ein komisches Gefühl, wenn ich den Namen höre.“ Trey sah seinen Bruder an, der seinen Blick erwiderte und nachdenklich wirkte. Bald würden sie in Sollos anlegen, dann hätten sie vermutlich endlich eine Gewissheit ob es schon Neuigkeiten gab. Über ihm tobte ein Gewitter, rote Blitze krachten in den Boden, während Donner zu hören war. Die grauroten Wolken hingen am Himmel und verdunkelten alles, obwohl es ohnehin schon recht dunkel war. Seine Schritte führten ihn die Treppen hinauf zu dem alten Tempel, dem Geburtsort von Hades und Asmodäus. Auf einem Altar standen zwei Urnen, beide in rot-gold verziert. „Vali beeil dich!“ Er ging auf die beiden Urnen zu und hob die beiden an. Beide waren voll, doch womit? Vali stellte die von Hades wieder ab und öffnete die Urne von Asmodäus. Eine dämonische Energie befand sich im Inneren, die sich eindeutig nach Asmodäus anfühlte. Schnell verschloss Vali die Urne wieder und schaute zu der von Hades. Asmodäus müsste tot sein und Hades wurde in die hinterste Ecke der Hölle verbannt. Er fragte sich was Lily mit den beiden Urnen vorhatte. Sie wollte Hades befreien, doch wozu diese Urnen? Was waren das für welche? „Vali!“ Giro stand am Fuß der Treppe und sah zu ihm hinauf. Vali zögerte kurz, doch dann drehte er sich um und rannte die Treppe hinab zu Giro. Gemeinsam flogen sie davon, während über ihnen das Gewitter wild tobte. Sie versteckten sich in einer Höhle vor den anderen Dämonen, die sie sagten und verfolgten, dabei immer den Blick auf den Tempel. „Etwas herausgefunden?“ „Diese Urnen haben etwas mit Hades und Asmodäus zu tun. Frag mich aber nicht was. In ihrem Inneren befindet sich ihre dämonische Energie.“ „Wozu braucht Lily die? Etwa zur Wiedererweckung?“ „Vermutlich. Aber ich frage mich warum sie sie noch nicht benutzt hat. Sie stehen hier seit einigen Monaten nur rum.“ Giro musterte Vali und folgte dann seinem Blick zum Tempel. Dort befanden sich Dämonen, die sie suchten und überall hin verfolgten. Seit zwei Jahren rannten sie von einer Ecke der Hölle zur Nächsten und versuchten herauszufinden, was Lily vorhatte und wie sie den Plan vereiteln konnten. „Und was ist, wenn sie noch etwas braucht? Wenn diese Urnen nicht ausreichen?“ „Ich habe ein ganz ungutes Gefühl.“ Giro nickte und dann sahen sich die beiden an. Schließlich erhoben sie sich und verließen die Höhle, spreizten ihre Flügel und erhoben sich in die Lüfte. Die ganze Hölle war in Aufruhr, da Lily nun die Kontrolle übernommen hatte und Hades befreien wollte. Oder Wiedererwecken, es käme aufs Selbe hinaus. Nie hätte er sich geträumt mal gegen seine eigene Rasse zu kämpfen. War es falsch? Sollte er lieber auf der Seite der Dämonen stehen, auch wenn er sich nicht mit ihnen identifizieren konnte? Sharon lehnte sich zurück und sah in den Himmel hinauf. Neben ihr saßen Kayla, Fang und Karin und besahen sich ebenfalls die Umgebung. Die Stadt war recht gut gefüllt, verständlich an einem schönen Frühlingstag. „Also, was hat Yuuki der Tölpel gemacht? Der macht doch nicht ohne Grund Schluss.“ „Er hat nicht gesagt warum.“ Sharon rührte mit dem Löffel in ihrem Tee und sah traurig auf die Tasse. Kurz warfen sich die anderen Frauen einige Blicke zu, schwiegen jedoch. Das Café war gut besucht, überall sah man junge Drachenkrieger, die ihren freien Tag genossen oder Pärchen, die das schöne Wetter ausnutzten. Sharon war auch immer eine von diesen Romantikliebenden Frauen gewesen. Dass sie da bei Yuuki an den falschen Mann geraten war wusste sie, doch das er Schluss machen würde hätte sie nicht gedacht. Klar liefen die letzten Jahre nicht sehr gut, natürlich hatten sie sich gestritten doch es war nie so, dass man hätte Schluss machen müssen. „Vielleicht liegt es an der ganzen Situation gerade. Die Sache mit seinem Vater und der Stress mit den Nachtwandlern. Riku sagte er sei in den Hohenlanden ziemlich durchgedreht. Und dann die Sache am Strand mit Sasuke. Er scheint ziemlich fertig zu sein.“ „Was dennoch kein Grund ist einfach so Schluss zu machen. Wenn man eine Beziehung beendet hat das immer einen Grund. Und den kann man schon sagen, wenn man Schluss macht. So erwachsen müsste selbst Yuuki sein.“ Sharon spielte etwas mit ihrem Zopf und sah sich diesen dann an. Yuuki hatte immer gesagt er liebte ihre langen roten Haare, doch inzwischen wünschte sich Sharon sie wären nie zusammen gewesen. Es war nun schon das zweite Mal das ihre Beziehung in die Brüche ging und diesmal war es irgendwie schmerzhafter, da es sich nicht so direkt angekündigt hatte. Probleme gab es in jeder Beziehung mal, doch so häufig wie bei ihnen bestimmt nicht. Vielleicht sollten sie es nicht mehr versuchen. „Hat Sasuke gesagt was am Strand los war?“ „Nein. Nur das Yuuki etwas die Kontrolle verloren hatte.“ Sharon sah ihre drei Freundinnen an und ließ dann ihren Blick gleiten. Alle hatten sie Glück mit ihren Beziehungen und ihrem Freund. Nur bei Sharon lief es mal wieder nicht so gut. Sie hatte scheinbar kein Glück, denn es war merkwürdigerweise immer so. Kayla hatte sowieso immer Glück gehabt in der Liebe. Fast auf Anhieb hatte sie den Richtigen gefunden, was nicht sehr viele Frauen behaupten konnten. Bei Karin sah es Ähnlich aus, auch wenn sie Suigetsu am Anfang nicht leiden konnte, inzwischen waren sie fast ein Vorzeigepaar. Selbst Fang hatte nach mehreren Anläufen scheinbar den Richtigen gefunden, auch wenn es bei ihr immer so aussah als wenn sie kein Glück bei Männern hatte. „Vielleicht sollte ich von Männern ablassen.“ „Und zu Frauen übergehen? Würde dir stehen aber Frauen können manchmal ziemlich zickig sein.“ Erneut seufzte Sharon und sah auf ihren inzwischen kalten Tee. Genau jetzt wünschte sie sich keine Gefühle mehr für Yuuki zu haben und einfach alles vergessen zu können. Leider war das nicht so leicht, wenn man ständig von Pärchen umgeben war und zusammen mit dem Ex-Freund in einem Haus lebte. „Hast du da Erfahrungen, Fang? Gibt es da etwas was ich Sasuke stecken könnte?“ Verwirrt sahen die vier Frauen auf und blickten zu dem grinsenden Suigetsu, der sich einen Stuhl nahm und sich verkehrtherum daraufsetzte und die Arme auf der Lehne verschränkte. Er sah die Frauen an und zwinkerte kurz seiner Freundin zu, während er auf eine Antwort wartete. „Was willst du denn hier?“ „Eigentlich hat Mangetsu mich geschickt um euch zu holen aber diese Gespräche sind sehr interessant. Bist du etwa Bi Fang? Da dürfte sich Sasuke aber bei einem Dreier freuen.“ Fang rollte mit den Augen und warf Suigetsu einen bösen Blick zu, dieser Grinste jedoch unbeirrt weiter. Karin boxte ihn leicht gegen die Schulter, was Suigetsu jedoch gekonnt ignorierte. Fang beugte sich etwas zu Suigetsu vor und sah ihn schmunzelnd an. „Was Sasuke und ich im Bett machen geht dich gar nichts an. Und nein ich habe keine Erfahrungen mit Frauen. Genau wie du.“ „Wie lustig, Fang. Ich weiß echt nicht was Sasuke an dir findet.“ „Weißt du was das hier ist?“ Fang hob den Zeigefinger und bewegte ihn leicht. Suigetsu verengte die Augen zu Schlitzen als er die leisen Lacher der anderen Frauen hörte. Was auch immer dieses Fingerbewegen sein sollte, er würde herausfinden was es war, denn scheinbar schien es für Frauen wichtig zu sein. „Du bist so ein Spaßvogel, im Gegensatz zu deinem Liebhaber. Kommt wir müssen zum Hafen. Ein Schiff der Arcana hat angelegt.“ „Halt Stopp!“ Suigetsu hob eine Hand und sah seinen Vater entgeistert an. Neben ihm stand Mangetsu, der verwirrt den Jungen neben seinem Vater musterte. Dieser beugte sich nun zu Shawn, welcher genervt die Arme verschränkt hatte und seine beiden Söhne ansah. „Du hast es ihnen nicht gesagt?“ „Nein.“ „Onkel im Sinne von, dein Bruder?“ Suigetsu zeigte auf seinen Vater, schaute ihn verwirrt an und schaute dann den Jungen neben seinen Vater an. Das konnte unmöglich ihr Onkel sein, er war dafür viel zu jung, zumal sie auch keinen Onkel hatten. Neben den beiden standen die Schattenwölfe und schnupperten an Trey, schienen etwas misstrauisch zu sein. Besonders Mistral wirkte angespannt und vorsichtig und dennoch angriffsbereit. „Ja.“ „Aber er ist viel zu jung.“ „Weil er tot war. Und er wurde nun mal in dem Körper und dem Alter wiederbelebt, in dem er gestorben war.“ Mangetsu und Suigetsu sahen sich an, wobei es Mangetsu war der auf Shawn und Trey zuging und den jüngeren ansah. Nie hatte ihr Vater erwähnt das er einen Bruder hatte und so langsam wurde Mangetsu auch klar warum. Er war noch recht jung, vielleicht 15 oder 16 und wenn er wirklich in dem Alter gestorben war, dann konnte er seinen Vater gut verstehen. Er wusste zwar nicht warum er gestorben war, doch es musste für seinen Vater schwer gewesen, weswegen er nicht darüber gesprochen hatte. „Hi ich bin Mangetsu. Der Älteste.“ „Und vernünftigste.“ „Hey!“ Hinter sich Shawn und Trey sah Mangetsu Hera protestieren und auch von Suigetsu kam ein leiser Protest. Schließlich kam er ebenfalls näher und stand nun neben Mangetsu und sah Trey an. Beide Jungs hatten die typischen weißen Haare des Houzuki-Clans, doch die lila Augen von Sayo. Lyna schnüffelte an Treys Hand und leckte sie dann leicht ab. „Unser Onkel ist tatsächlich jünger als wir.“ Trey hob eine Augenbraue und musterte Suigetsu, ebenso wie dieser ihn. Kurz sah Trey seinen Bruder an, der seinen beiden Söhnen eine Kopfnuss gab und sie wütend anfunkelte. „Was soll denn das?“ „Hört auf mit dem Blödsinn. Wir haben Wichtigeres zu tun. Bei euch sind auch Nachtwandler?“ Mangetsu nickte und schaute von Trey zu seinem Vater, während die anderen neben ihn traten. Alle standen nun am Hafen versammelt, abgeschirmt von Riku und Yuuki, die anderen Bewohner, besonders Stephen, davon abhielten irgendetwas von dem, was am Hafen vor sich ging mitzubekommen. Bisher konnten sie Kisame und Itachi gut verstecken, doch langsam wurde Stephen misstrauisch und es wurde immer schwerer ihn vom Haus fernzuhalten. „Du erinnerst dich an Kisame? Der lebt wieder und Sasukes Bruder auch.“ „Von allen Schwertninja ausgerechnet der.“ Seufzend fuhr sich Shawn durchs Haar und verschränkte die Arme. Noch nie konnte Shawn einen der Schwertninja leiden, vor allem Kisame nicht. Mangetsu hing zu seiner Zeit als Schwertninja häufig mit Kisame zusammen, was für seinen Vater unverständlich war. „Wisst ihr irgendetwas über sie? Also wie sie erweckt wurden oder so?“ „Nein gar nichts. Wir dachten auch es wäre nicht möglich da Asmodäus tot ist.“ „Habt ihr es mal mit der Hölle probiert?“ Erschrocken wich Suigetsu beiseite, da sich Kisame genau zwischen ihn und Mangetsu gedrängelt hatte. Belustigt sah Kisame Suigetsu an, der ihn nur einen bösen Blick zuwarf. „Warum so schreckhaft, Kleiner?“ „Kisame.“ „Entschuldigung.“ Kisame grinste und sah durch die Reihe, hob eine Augenbraue als er Dom sah und ließ schließlich seinen Blick an Shawn hängen. Dieser sah ihn eiskalt an und verschränkte die Arme. Noch ehe einer etwas sagen konnte, ging Mangetsu dazwischen und beendete es, bevor es anfangen konnte. „Fang kann das Tor nicht öffnen, da es von einer zu Größen Macht blockiert wird.“ „Und wenn ihr versucht einen Dämon zu beschwören?“ Kurz schauten sich alle an, während Kisames Grinsen breiter wurde. Wenn man aus dem Leben gerissen wird und Jahre später wieder zurückgeworfen wird, als eine Seele, die nichts von dem was passiert war mitbekam, war das untragbar. Und unerträglich zugleich. Kapitel 6: Wie Phoenix aus der Asche ------------------------------------ Fang tippte auf den Kristall an der Kette, die sie von Vali geschenkt bekommen hatte. Der Kristall war rot, schimmerte leicht, da er Fangs Dämonenblut spürte. Sie alle standen versammelt im Aufenthaltsraum, während Fang am Tresen saß und angestrengt auf den Kristall sah. „Ich kann das Tor nicht öffnen, da Vali es blockiert. Und ich habe keine Ahnung wie man eine Beschwörung vornimmt.“ „Eine einfache Beschwörung dürfte nicht das Problem werden. Nur uns bringt ein einfacher Dämon nichts. Wenn dann müsste es ein höherer Dämon sein und dafür brauchen wir viel Kraft.“ Es hatte eine Woche gedauert Dario zu finden und nach Sollos zu bringen. Er wusste wie man eine Beschwörung vornimmt, doch war er sich sicher, dass es ziemlich gefährlich werden würde. Zumal es für Halbdämonen nicht einfach war einen höheren Dämon zu beschwören, von einem Dämonenfürsten ganz zu schweigen. „Und so viel Auswahl bei den höheren Dämonen haben wir nicht. Die meisten mögen dich nicht und würden dir nie helfen. Naja bis auf Vali und Giro.“ Fang schaute auf und blickte Dario ernst an, der dann seufzte und den Kopf schüttelte. Er war der ganzen Idee überhaupt nicht begeistert. Zwar hatte er Kontakt zu Vali und Giro, doch wusste er im Moment nicht wo sie waren und ihr Kontakt beschränkte sich eher auf eine Feuernachricht alle paar Monate mal. Fang hatte eigentlich gehofft das Vali vielleicht auch mal ihr eine Nachricht schickte, doch es war alles ruhig. So als wenn sie nie Kontakt zueinander gehabt hätten. „Oh nein Fang. Vali kannst du nicht beschwören, er ist viel zu stark. Und Giro dürfte ebenso schwierig werden. Da bräuchten wir Hilfe von deinen Freunden und selbst dann müssen noch Opfer gebracht werden.“ „Was für Opfer?“ Fang wusste eigentlich gar nichts über Beschwörungen, wusste nur das es ging. Da sie schon recht früh die Hölle verlassen hatte und daher kaum in der Kultur und den Techniken der Dämonen unterrichtet wurde, kannte sie auch nur weniges. Dario sah sich um, schaute dann wieder direkt Fang, die ihn ernst ansah. Zwar war Dario auch nur ein Halbdämon, doch seine Mutter lebte nach seiner Geburt auf den Sklaveninseln und brachte ihm einiges bei, so auch Beschwörungen und Ruin. Dario hatte definitiv mehr Glück gehabt als Fang, zumal seine Eltern nicht tot waren beziehungsweise ihn nicht verstoßen hatten. „Um einen höheren Dämon zu beschwören braucht man mehrere Leute. Da ihr keine Dämonen seid werden vielleicht zwei Leute mehr gebraucht als üblich. Aber wenn man einen höheren Dämon beschwört, dann ruft man automatisch einen Erinnerungsdämon. Er schützt quasi die Dämonen vor dem Missbrauch von Beschwörungen. In unserem Fall heißt das, wenn du Giro oder Vali beschwören willst muss jeder eine Erinnerung opfern. Eine glückliche und sehr starke Erinnerung. Nur dann lässt der Erinnerungsdämon einen zu dem eigentlichen Dämon durch.“ Betrübtes Schweigen herrschte im Raum. Eine glückliche Erinnerung? Für viele bedeutete das eine Erinnerung an einen geliebten Menschen. Konnte man sowas wirklich aufgeben? Was wenn diese Erinnerung, die für immer verschwand, die Lieblingserinnerung war oder es die letzte von einem geliebten Menschen war? Fang umfasste ihre Kette und sah Dario entschlossen an. „Bereite alles vor. Wie viele werden wir brauchen?“ „Nun du führst das Ritual durch. Da ich einen Bannkreis erschaffen muss, für den Fall das etwas schiefgeht, kann ich nicht teilnehmen. Du bräuchtest noch sechs weitere. Die Kraft müsste dann genügen um Giro beschwören zu können. Am besten sehr starke.“ Fang nickte und sah sich um. Sasuke stand neben ihr und nickte sogleich, ebenso wie Yuuki, der dazu noch leicht grinste. Auch Mangetsu und Suigetsu willigten ohne Widerworte ein. Zuletzt stimmten auch Kayla und Riku und so hatten sie schließlich die Leute zusammen. Ob sie wussten was das für sie bedeutete wusste Fang nicht. Aber sie könnte sie eh nicht umstimmen, selbst wenn sie wollte. „Bist du dir wirklich sicher, dass du das machen solltest? Eine schöne Erinnerung zu verlieren konnte alles bedeuten. Vielleicht vergisst du etwas, was du nie vergessen wolltest.“ „Ja kann sein. Aber wir müssen herausfinden was es mit den Nachtwandlern aufhat. Und eine Erinnerung ist nun auch nicht so extrem schlimm. Ich denke es gibt schlimmeres.“ Maya legte den Kopf in den Nacken und sah zu Riku auf, der aus dem Fenster sah und ihr über den Arm strich. Es war dunkel im Raum, doch durch den hellen Mond konnte man doch einiges erkennen. Maya zog mit ihrem Finger kleine Kreise über Rikus Brust, der darauf jedoch nicht reagierte, lediglich seinen Gedanken nachhing. Sie mochte Riku, mochte ihn sogar sehr und sie war gerne in seiner Nähe. Und auch Riku schien sie sehr zu mögen, diesen Eindruck hatte Maya zumindest. „Riku?“ „Hm?“ Er sah sie an und hörte auf ihren Arm zu kraulen, wirkte leicht verwirrt. Offensichtlich war er sehr in Gedanken versunken gewesen. Sie legte ihre Hand an seinen Hals und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Sei einfach vorsichtig, ok?“ „Okay.“ Er lächelte leicht und beugte sich dann über Maya. Sie küssten sich und lagen sich in den Armen. Offiziell waren sie zwar kein Paar, doch Maya wusste das es mehr war als nur ein bisschen Sex. Man glaubte es kaum aber Riku war jemand der sich nach Nähe und Liebe sehnte. Als Sohn des Vize-Drachenmeisters auszuwachsen war nicht leicht gewesen, ständig hatte man von ihm Höchstleistung erwartet. Riku hatte zwar von seinem Vater Anerkennung und auch Liebe erhalten aber nicht so wie es für Kinder eigentlich normal war. Zudem hatte Riku meistens Pech in der Liebe gehabt. Er löste den Kuss und sah Maya schmunzelnd an. „Wolltest du nicht schlafen?“ „Kann ich das denn?“ Maya grinste und zog Riku wieder in ihre Arme und küsste ihn erneut. Riku legte seine Arme um Maya und erwiderte den Kuss erfreut. Er drückte sie leicht ins Bett und fuhr ihr durchs Haar, während sie ihm über den Rücken strich. „Du wirkst nachdenklich. Traurig weil du eine Erinnerung verlieren wirst?“ „Nein. Das ist es nicht.“ Mangetsu lehnte am Geländer auf der Terrasse und sah zum Strand hinab, während über ihnen der Mond und die Sterne hell leuchteten. Es war eine angenehme Nacht, wenn auch etwas kühl, was aber für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich war. Er trug eine dünne Jacke mit etwas Fell an der Kapuze, hatte sie jedoch offengelassen, da es sonst zu warm werden würde. Neben ihm lehnte Kisame mit dem Rücken am Geländer und sah zum Himmel hinauf, grinste dabei etwas. An Mangetsus Füßen lag Mistral und schlief, so schien es zumindest, doch Mangetsu wusste, dass er bereit war anzugreifen falls er es musste. „Was ist es dann?“ „Ich habe das Gefühl nicht mehr ich selbst zu sein. Klar finde ich mein Leben toll, aber mir fehlt etwas. Mir fehlt das Kämpfen und …“ Mangetsu brach ab und ballte die Hände zu Fäusten. Kisame sah ihn an und Grinste immer noch. Merkwürdiger weise konnte Mangetsu sich immer am ehesten mit Kisame verständigen. Etwas, was so überhaupt keiner verstand. „Das Töten?“ Mangetsu verfluchte sich für seine Taten und sein Verlangen nach dem Tod anderer. Sowas war doch nicht normal, oder? Aber konnte man ihm denn wirklich einen Vorwurf machen, schließlich war er so aufgewachsen. Wenn man nichts Anderes kannte, wenn man mit Mord und Totschlag aufgewachsen war, wie sollte man dann ein anständiges Leben führen? Seit seiner Kindheit mordete er, er wurde zum Mörder erzogen und kannte es nicht anders. Er seufzte und drehte sich um, sah dann zum Gemeinschaftsraum, der dunkel war. „Ja.“ „Du warst schon immer ein guter Kämpfer und ausgezeichneter Mörder. Nicht ganz so brutal wie dein Bruder aber du konntest auch Menschen extrem leiden lassen bevor du sie getötet hast. Als ich dich das erste Mal sah, dachte ich mir ‚Dieser kleine Bengel ist doch niemals in der Lage jemanden umzubringen‘ und siehe da, du hast es tatsächlich getan. Du warst schon immer zu freundlich, nett und hilfsbereit. Das passt überhaupt nicht mit deiner mörderischen Seite zusammen.“ „Ich weiß. Und genau darin liegt das Problem.“ „Hihi. Macht es deiner Freundin zu schaffen, dass du ein Mörder bist?“ Mangetsu dachte an Kayla und ihr Gespräch über seine Gefühle. Sie war nicht sehr begeistert, was verständlich war. Doch er konnte nichts daran ändern, so war er halt und so würde er vermutlich immer sein. An seinen Füßen drehte sich Mistral auf den Rücken und streckte alle viere von sich. Kurz musste Mangetsu schmunzeln und spürte dann wie der Wolf seinen Kopf an sein Bein rieb. Wie Suigetsu auch hatte Mangetsu Tiere immer schon gemocht, besonders Wölfe. „Hör mal, Mangetsu. Du bist fürs Kämpfen und Töten geboren und wurdest auch so erzogen. So ist das nun mal. Egal wie sehr du auch versuchst etwas daran zu ändern, es wird dir nichts bringen. Den Mörder in dir kannst du nicht aussperren und das solltest du auch nicht. Irgendwann wird er eh zum Vorschein kommen und dann könnte es sein das du deine Freunde angreifst. Lebe lieber jetzt damit und werde dir im Klaren was und wer du bist.“ „Solch tiefgründige Worte mal von dir zu hören ist erschreckend. Wie tief sind wir gesunken?“ Mangetsu verschränkte die Arme und schmunzelte leicht. Von Kisame war ein leichtes Lachen zu hören. Schließlich seufzte Mangetsu und sah nochmal übers Meer ehe er sich Kisame widmete. „Ich geh ins Bett. Stell nichts an.“ Kisame grinste nur und dann ging Mangetsu ins Innere des Gebäudes, dicht gefolgt von seinem Schattenwolf, der noch einmal kurz zu Kisame sah und dann den Raum betrat. Derartige Gespräche hatten etwas befreiendes ansich. Es tat gut, sehr gut. Auf dem Boden war ein Kreis aufgezeichnet, in Runen und der Dämonensprache. Die Zeichen schimmerten leicht rot und schwarz, während ein leichter Wind durch sie hindurchwehte. Sie alle spürten die dämonische Energie, die Aufstieg als Dario den Dämon beschwor. Fang stand neben ihm und schaute kurz zu Sasuke und dann zurück zu dem Leuchten, welches in der Mitte des Kreises erschienen war. Der Lichtkegel verschwand und zu sehen war eine kleine dunkle Kugel, die leise zischte und schwebte. „Der Erinnerungsdämon.“ Fang nickte Dario zu, der sie ebenfalls an nickte und zu dem Dämon sah. Dann begann die Kugel zu rotieren und kleine dunkle Strahlen schossen auf die Menschen um den Kreis herum zu. Der erste Strahl traf Suigetsu, der das Gesicht verzog und auf die Erinnerung sah, die ihm geraubt wurde. Er war ein Kind, am Strand mit seinem Vater und Bruder. Der nächste Strahl erreichte Mangetsu, der ebenso auf seine Erinnerung sah. Zusammen mit Suigetsu und Hera befand er sich in einer Höhle, die Sonne ging unter und brachte die ganze Höhle zum Glitzern und Strahlen. So schnell der Strahl ihn getroffen hatte, so schnell wanderte er zu Yuuki, der sah wie er auf Cloud flog. Zusammen mit Dark und Sky flogen sie übers Meer. Der nächste war Riku, der ebenfalls eine Kindheitserinnerung sah. Er lag auf der Wiese vor dem Strand, zusammen mit Kayla und Fang und sah hinauf in den Nachthimmel. Der Strahl wanderte weiter zu Kayla, deren Erinnerung eine von ihr und Fang war. Die beiden Mädchen hielten sich an der Hand, rannten über den Strand und sprangen lachend in die Luft. Als nächstes wurde Sasuke eine Erinnerung geklaut, eine von Itachi und ihm als sein großer Bruder ihn auf dem Rücken durchs Dorf getragen hatte. Der letzte Strahl richtete sich auf Fang, die mit einem ernsten Blick zu dem Dämon sah. Ihre Erinnerung war ihr erster Kuss mit Sasuke, auf dem Dach, damals in der Nacht. Nachdem der Dämon nun auch seine letzte Erinnerung hatte wirbelte er noch einige Male herum, ehe er in einem Licht verschwand und an seiner Stelle ein junger Mann stand. Er hatte kurze schwarze Haare, goldene Augen und grinste Fang und Dario an. „Prinzessin Fang. Es ist lange her.“ „Anders? Du solltest doch Giro rufen.“ „Hab ich doch.“ Zweifelnd und fragend blickten sich Dario und Fang an, die dann durch die Runde schauten, direkt in die verwirrten Gesichter ihrer Freunde. Der Dämon schob lässig die Daumen in seine Hosentaschen und grinste leicht. „Giro kann gerade nicht. Er ist … nun ja … nennen wir es beschäftigt.“ „Und Vali?“ „Das letzte Mal als ich ihn sah lebte er noch. Zumindest teilweise.“ Fang ballte die Hände zu Fäusten, als Sasuke nach ihren Handgelenken griff und den Kopf schüttelte. Sie atmete kurz aus und sah dann den Dämon an. „Na schön. Dann musst du uns eben Antworten geben.“ „Ich gebe mein Bestes, Prinzessin.“ „Was ist mit den Nachtwandlern? Asmodäus lebt nicht mehr also dürfte es keine mehr geben. Und schon gar keine die einen freien Willen haben.“ Anders lachte kurz und kratzte sich am Hinterkopf, ehe er die Hände wieder lässig in die Hosentaschen schob. Sein Blick war auf Fang gerichtet, grinsend und voller Höhn. „Asmodäus soll tot sein? Bitte Fang, er ist ein Dämonenfürst und der Sohn von Lillith. Durch Menschen stirbt er nicht. Er lebt und entwickelt neue Nachtwandler. Naja bis Lily ihn getötet hat. Aber euer eigentliches Problem sollte Lily sein. Sie will Lillith und Damian wieder Erwecken. Und dafür braucht sie die Hilfe von Himmel und Hölle.“ Fang tauschte einige Blicke mit Kayla und Riku aus und dann mit den anderen. Schließlich schaute sie wieder zu Anders, der sie weiterhin angrinste. Sie erinnerte sich an ihn, wenn auch nur schwach. Er war der Sohn eines Dämonenfürsten, der ein Treuer Untergebener ihres Vaters war. „Warum erzählst du uns das?“ „Weil du es geschafft hast mich zu beschwören. Und du sollst ja schließlich was von den Opfern haben, die ihr gebracht habt. Außerdem will ich sehen ob ihr es schafft Lily aufzuhalten.“ Kurz herrschte ein angespanntes Schweigen im Raum, welches durch Anders gelöst wurde. „Damian und Lyana erschufen diese Welt, mit ihren Menschen und Lebewesen und allem Drum und Dran. Zusätzlich erschufen sie die Hölle Edom, mit Lillith als Herrscherin und den Himmel Eden, mit Zeus als Herrscher. Es gibt zwei Schwerter, Eatos und Gladius. Es heißt, wenn man die beiden Schwerter hat, vereint mit Himmel und Hölle, dann kann man Damian und Lyana und Zeus und Lillith wiedererwecken.“ Die Gruppe sah sich an und runzelte die Stirn. Davon hatte noch nie einer etwas gehört. Bisher waren sie immer davon ausgegangen, dass Damian und Lyana die Welt alleine erschaffen hatten und nicht die Hilfe von Göttern brauchten. „Also die Nachtwandler sind auf Asmodäus Mist gewachsen? Und unser eigentliches Problem ist Lily?“ „Naja nicht ganz. Nur zwei, einer mit dem Blut des Himmels und einer mit dem Blut der Hölle, können die Schwerter schwingen. Werden die Schwerter von Himmel und Hölle gekreuzt, so werden die Götter wiederkehren. Asmodäus hat die Nachtwandler aus dem Blut von Drachenrittern geschaffen, aus Himmelsblut und er selbst hat sie mit Dämonenblut vermischt. Lily versucht dadurch jemanden zu erschaffen, der beide Schwerter schwingen kann. Leider ist das nach hinten losgegangen, da die Nachtwandler nun einen eigenen Willen besitzen. Naja. Mehr müsst ihr nicht wissen.“ Sasuke musterte den Dämon und dachte an seinen Traum. Ein Junge mit zwei Schwertern, Eatos und Gladius, der beide besaß. Konnte es sein das es kein Traum war, sondern eine Zukunftsvision? Er wurde von Anders aus seinen Gedanken gerissen, wie alle anderen auch. „Da ihr das nun wisst, kann ich ja gehen. Aber nicht ohne ein kleines Geschenk für Lily.“ Anders grinste, wirbelte herum und zerbrach den Kreis, der ihn eigentlich bannen sollte. Alle wurden weggeschleudert, bis auf Fang. Anders hielt sie am Arm fest und dann wurden beide in ein helles Licht getaucht und waren plötzlich verschwunden. „Das hier ist die Menschenwelt und das die Dämonenwelt. Ich könnte versuchen sie zu orten, aber wir brauchen etwas von ihr. Blut am besten, aber das haben wir nicht.“ Dario zeichnete einige Kreise auf den Boden, einen in Grün und den anderen in Rot. Um ihn herum standen alle und sahen ihn gespannt an. Sofort nachdem sie festgestellt hatten, das Anders Fang scheinbar entführt hatte, hatte sich Dario an die Ortung gemacht, was sich als nicht so leicht herausstellte. Genervt knabberte er auf seinem Daumen und starrte auf die beiden Kreise vor sich. „Du brauchst Blut um jemanden zu orten?“ „Naja ich kann feststellen wo sich das Blut befindet. Aber dafür brauche ich jetzt einen Tropfen.“ „Nimm meins.“ Verwirrt sah Dario Sasuke an, der ihm seine Hand hinhielt wo ein kleiner Schnitt war. Fragend sahen ihn alle an, ehe er genervt mit den Augen rollte. Warum man immer alles erklären musste? Konnte man Dinge nicht einfach mal so hinnehmen wie sie waren? „Fang trägt eine Kette bei sich wo ein kleiner Teil meines Chakras und meines Blutes drin ist. Wenn du also mein Blut nimmst, müsstest du einen winzigen Teil irgendwo anders finden.“ „Das könnte funktionieren.“ Dario griff nach Sasukes Hand und hielt sie so, dass dessen Blut genau dorthin tropfte, wo sich die beiden Kreise trafen. Gespannt sahen alle auf die Kreise, die leuchteten und pulsierten und versuchten Sasukes Blut zu lokalisieren. Sasukes Schnitt verheilte bereits, während Yuuki sich zu ihm beugte und ihn ansah. „Ey Dicker. Du hast deiner Freundin einen Peilsender gegeben?“ Kurz herrschte eine komplette Stille im Raum, in der alle Sasuke ansahen. Dieser schaute kurz verwirrt und blickte dann Yuuki leicht böse an. „Das war nicht meine Absicht.“ Sasuke sah zu Dario, der näher an die Dämonenwelt heranzoomte, da dort scheinbar ein Teil von Sasukes Blut gefunden wurde. Wie er sich gedacht hatte. „Fang ist im Palast. Wie ich es mir dachte. Ich kann das Tor zur Hölle öffnen aber nicht offenhalten. Und ich kann maximal vier Leute durchschicken. Wir sollten uns beeilen. Wer weiß was Lily vor hat.“ „Na dann! Auf geht’s!“ „Nicht ganz so schnell!“ Dario hob die Hand und stand dann auf, sah die Freunde ernst an. Sie alle standen im Gemeinschaftsraum und sahen Dario verwirrt an. Keiner wollte Zeit verlieren, schließlich wurde Fang eben entführt. Jeder trug seine Waffen, die ausreichen mussten. „Welche vier werden das sein? Habt ihr einen Plan? Wie wollt ihr in den Palast kommen? Und ewig könnt ihr sowieso nicht in der Dämonenwelt überleben. Je mehr dämonische Energie ihr abbekommt, desto mehr frisst sie euch auf. Sasuke weiß wovon ich spreche. Ihr müsst da schnell sein.“ Für einen Augenblick herrschte Schweigen im Raum, in dem alle zu Dario sahen. Dann traten Sasuke, Yuuki und Mangetsu vor und sahen Dario an. Suigetsu machte einen Schritt nach vorne, doch dann wurde er von Riku zurückgehalten, da dieser vortrat. Dario sah die vier leicht zweifelnd an, doch dann seufzte er und drehte sich um. Er erschuf ein Portal, welches rotschwarz leuchtete und einen Wirbel im Inneren hatte. „Ich hoffe ihr seid euch. Ich kann das Tor nicht öffnen. Fang, Vali oder Giro können ein Portal erschaffen aber ihr müsst euch beeilen.“ „Schon klar.“ „Ich hoffe ihr wisst was ihr da tut.“ Die vier Männer sahen sich an und nickten dann und schritten dann durchs Tor in die Dämonenwelt. Niemand wurde je zurückgelassen. Ohne zu zögern, schritten sie durchs Tor, jederzeit bereit alles zu geben. Genervt klopfte Suigetsu mit seinem Finger an das Wasserglas und sah missmutig hinein. Er hatte seine Arme auf den Tisch gelegt und seinen Kopf darauf. Neben ihm setzte sich Kisame an den Tresen und sah ihn grinsend an. Suigetsu kannte Kisame schon seit seiner Kindheit, auch wenn sie nie so wirklich viel Kontakt zueinander hatten. „Was los, Kleiner? Eingeschnappt weil man dich hiergelassen hat?“ „JA! Die dürfen da drüben Kämpfen und Dämonen killen und ich muss hier sitzen und mich langweilen. Das gibt es doch gar nicht!“ „Heul doch.“ Genervt sah Suigetsu zu Souta, der auf der anderen Seite des Tresens stand und die Arme verschränkt hatte, während sie sich ansah. Neben Souta standen Hera und Kisho, die beide leicht grinsten. Lyna legte ihren Kopf auf den Tresen und sah Suigetsu an, wollte scheinbar gekrault werden. Kisame sah kurz zwischen Souta und Suigetsu hin und her und dann wurde sein Grinsen breiter. „Schön das sich manche Dinge nie ändern. Ich erinnere mich noch daran wie ihr drei in dem Geisterschloss wart und Seishin zur Weißglut gebracht habt. Ihr drei habt echt Mut und habt euch ständig angekeift. Das ist irgendwie niedlich.“ „Niedlich?“ Kisame sah zu Hera, die kurz zusammenzuckte und etwas näher an Souta heranrutschte als sie Kisames Blick sah. Der Schwertninja musterte das Mädchen und stützte dann seinen Kopf auf seiner Hand ab. Er fuhr Lyna über den Kopf, die dann leise jaulte und kurz die Augen weitete. Es war ein freudiges Jaulen, das ihr endlich jemand Beachtung schenkte. Lyna mochte irgendwie jeden, ganz gleich wer es auch war, hauptsache derjenige kraulte sie und gab ihr Leckerlies. „Du musst Hera sein. Mangetsu hat mir einiges von dir erzählt. Willst du auch mal eine Schwertkämpferin werden, so wie deine Brüder?“ „Nein danke.“ „Schade. So ein hübsches Mädchen wie du hätte einige Chancen bei den Schwertninja aufgenommen zu werden.“ Hera bekam einen leichten Rotschimmer und umfasste Soutas Arm, der Kisame nur einen leicht bösen Blick zuwarf. Suigetsu rollte mit den Augen und tippte erneut gegen das Wasserglas. „Ach komm schon, Kisame, als ob bei den Schwertninja nur das Aussehen zählen würde. Die Frau kann noch so gut aussehen, wenn sie kein Schwert halten kann, dann wird sie auch nicht aufgenommen, Basta!“ „Du wirst ganz schön vorlaut, Kleiner. Wirst wohl langsam mutig, hm?“ „Ich habe keine Angst vor dir Kisame. Inzwischen bin ich stärker geworden und könnte dich locker besiegen. Zumal du ja eh tot bist. Aua!“ Suigetsu drehte sich wütend um und sah seinen Vater an, der ihm einen bösen und leicht genervten Blick zuwarf. Schon immer hatte sein Vater ihn für seinen vorlauten Mund belehrt und das hatte sich auch bis heute nicht geändert. „Spiel dich nicht so auf. Mit deinem Bruder kannst du trotzdem nicht mithalten.“ „Mein Bruder ist ja auch Superman.“ Murmelte Suigetsu und begann mit seinem Finger über den Rand des Glases zu fahren und so etwas Musik zu erzeugen. Genervt rollte Souta mit den Augen und schüttelte etwas den Kopf. Kisho stellte neben Suigetsu ein zweites Glas und begann ebenfalls auf die Weise etwas Musik zu spielen. Verwirrt legte Lyna den Kopf schief, immer von einer zur anderen Seite und sah auf die beiden Wassergläser. Shawn zuckte kurz mit dem Auge und warf dann auf beide Jungs eine Gabel, wobei Kisho seine Hand noch rechtzeitig wegziehen konnte, Suigetsu jedoch nicht. Oder er wollte es nicht, sein Körper hatte sich eh in Wasser aufgelöst. Empört sah Suigetsu zu seinem Vater, dessen Auge erneut zuckte und ließ dann seine Hand wieder normal werden. „Ey, das ist Kindesmisshandlung!“ „Ich zeig dir gleich was Kindesmisshandlung ist, wenn du damit nicht aufhörst.“ „Ach Kinder sind schon reizend.“ Kisame musterte Suigetsu und Kisho und dann Shawn, der ihm einen bösen Blick zuwarf. Sie konnten sich noch nie leiden, hatten zwar nur einmal kurz getroffen als Mangetsu zu einem Schwertninja wurde, doch es reichte Shawn. „Ja sie können einen reizen. Halt dich aber von meinen Fern. Von allen, einschließlich der hier nicht anwesenden.“ „Hast du denn noch mehr als deine drei bekannten?“ „Na hoffentlich nicht.“ Shawn schnippte kurz Suigetsu gegen den Kopf und nahm sich dann eine Wasserflasche und verließ die Küche. Fragend schaute Suigetsu seinem Vater nach, wollte etwas sagen, doch ließ er es dann, zuckte stattdessen mit den Achseln und ließ wieder seinen Finger über das Wasserglas gleiten. Lyna legte von außen das Wasserglas ab und legte erneut den Kopf schief als ein Ton ertönte. Kapitel 7: Der unsichtbare Bruch -------------------------------- Dämonen flogen über ihren Köpfen hinweg, schrien und kreischten, während rote Wolken den Himmel zierten. Die Luft war drückend und schwül heiß. Leise schlichen sie von einer Ecke zur Nächsten, erreichten den Palast und brachen ein. Sasuke schaute hinter einer Ecke vor, sah jedoch keine Wachen. Es ging alles zu einfach, vollkommen unbemerkt konnten sie doch nicht durch den Palast rennen. Vielleicht eine Falle? Bald erreichten sie eine große Flügeltür, die Gold verziert war. Sie öffneten die Tür und traten in den riesigen Raum, der Sasuke bekannt vorkam. Vor ihnen standen vier Throne, nach rechts ging eine weitere Tür ab, vermutlich in die privaten Gemächer, während links ein großer Balkon war, von welchem man über die gesamte Stadt sehen konnte. Hinter den Thronen ging eine Treppe nach oben zu einer Empore und zu weiteren Räumen. Auf dem Thron der Königin saß Lily, ließ die Beine etwas Baumeln und lächelte sie zuckersüß an. „Ich wusste das ihr kommen würdet.“ Neben ihr stand Anders, der die Arme verschränkt hatte und sie angrinste. Auf der anderen Seite stand Giro und wirkte angespannt. Er hatte einige Verletzungen, die trotz seiner Dämonenkräfte noch nicht verheilt waren, ein Zeichen für die Schwere der Verletzungen. Doch von Fang oder Vali fehlte jede Spur. „Wo ist Fang?“ Sasuke sah Lily ernst an, schaute dann zu Giro, der den Blick jedoch abwandte. Lily sprang vom Thron und kam einige Schritte auf sie zu, dabei wedelte ihr Kleid leicht. Sasuke hatte Lily nur mal kurz gesehen, damals als er Fang gerettet hatte und doch war sie ihm sofort unsympathisch. Sie verschränkte die Arme hinterm Rücken und setzte ein zuckersüßes Lächeln auf. „Ich weiß nicht was du meinst.“ „Spiel hier nicht die Dumme. Der hat Fang entführt und wir haben sie hier geortet. Also wo ist sie?“ Riku trat neben Sasuke und ballte die Hände zur Faust. Lily blinzelte einige Male mit den Augen und schaute Anders gespielt verwirrt an. Er hasste es wenn Kinder so extrem kindisch taten. „Entführt? Du hast Fang doch nicht entführt, oder?“ „Natürlich nicht. Sowas würde ich nie tun.“ Lily ging erneut einige Schritt auf die vier Jungs zu, ehe sie dann erneut die Arme hinterm Rücken verschränkte und sie ansah. Sie wirkte sehr kindlich und benahm sich auch so, spielte nur mit ihnen. Es machte die jungen Männer zunehmend verrückt. „Ihr lebt nach diesem Kodex. Ihr seid keine Freunde, ihr seid Familie. Das ist schön. Die meisten haben keinen Kodex. Aber es macht euch angreifbar, berechenbar. In diesem Spiel siegen die, die Opfer bringen. Aber wisst ihr … ihr habt nie mitgespielt.“ Lily drehte sich um und sah die zwei Dämonen an, die die Treppe hinunterkamen und vor den Thronen stehen blieben. Dann sah sie wieder zu den vier Jungs, die alle ihre Augen geweitet hatten und schluckten. „Fang …“ Yuuki trat neben Sasuke und sah ihn kurz an, ehe er dann den Blick wieder zu Fang gleiten ließ. Sie stand neben Giro und Vali und etwas hinter Lily und Anders. Ihr Blick war zwar auf sie gerichtet, jedoch kalt, so kalt wie ihn Yuuki noch nie gesehen hatte. Ihre blauen Augen wirkten ausdruckslos und gefühlslos, so als ob sie die vier nie gemocht oder gar geliebt hatte. „Entführt wurde hier niemand.“ „Fang! Was soll das Ganze? Erzähl mir nicht du hättest dich jetzt mit den Dämonen verbündet.“ „Sie ist ein Dämon. Und ihr seid Menschen. Dämonen und Menschen können nicht zusammenleben. Ihr wart nur ein Mittel zum Zweck.“ Riku biss die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten, wollte auf Anders losgehen, doch da ging Mangetsu dazwischen und hielt ihn auf. Mangetsu musste sich fast schon richtig Bemühen um Riku festzuhalten. „Und was heißt das nun?“ „Fang hat seit ihrer Kindheit mit uns zusammengearbeitet. Alles was passiert war, diente nur dem Zweck die Götter wiederzuerwecken. Dafür mussten Hades und Asmodäus ausgeschaltet und Damian richtig getötet werden. Alles war nur eine Täuschung für Hades und Damian und natürlich auch für euch. Alleine konnten wir sie nie besiegen und da kamt ihr ins Spiel.“ „Ich denke Asmodäus ist nicht tot? Deshalb gibt es ja die Nachtwandler noch. Und Hades wurde nur gebannt und nicht getötet.“ Mangetsu schob Riku etwas nach hinten und trat vor ihn und Sasuke. Yuuki sah kurz Mangetsu an und dann Sasuke, dessen Blick starr auf Fang gerichtet war. Seine Augen spiegelten Verwirrung und Wut auch etwas Trauer wieder. Riku erging es da nicht viel anders, auch er fühlte die Verzweiflung und die Verwirrung und zum Teil auch Wut in sich aufsteigen. „Du hast Asmodäus nicht getötet, zumindest nicht richtig. Wir haben ihn weiterhin Nachtwandler erschaffen lassen, in der Hoffnung da wären welche bei die uns bei unserem Plan helfen könnten. Aber darauf wurde nichts, also haben wir ihn getötet. Und Hades auch. Ihre Aschen stehen in einem Tempel, sind versiegelt, sodass sie nie wiedererweckt werden können.“ „Und was ist euer eigentlicher Plan? Warum wollt ihr die Götter erwecken?“ „Um eine neue Welt zu erschaffen. Die Götter werden zurückkehren und alle Welten vernichten, eure, die Dämonenwelt und den Himmel. Danach erschaffen sie eine neue Welt mit einer neuen Bevölkerung. Dort leben alle zusammen. Menschen, Dämonen, sogar Engel. Diese Unterschiede zwischen den Welten gibt es dann nicht mehr. Dämonen müssen nicht mehr in einer sterbenden Welt leben und alle werden wissen, dass es Engel gibt. Alle werden in einer einzigen Welt zusammenleben. Es wird keine Unterschiede mehr geben.“ Yuuki und Mangetsu sahen sich an und schauten dann zu den Dämonen, die ebenfalls zu ihnen hinübersahen. „Warum ist das so erstrebenswert? Was passiert mit den ganzen Menschen, den Lebewesen und den Dämonen, wenn diese Welten vernichtet werden?“ „Alle die das Blut der Götter in sich tragen werden leben. Alle anderen sterben und wiedergeboren. Ihr könnt das vermutlich nicht verstehen, ihr wisst nicht wie es ist in einer solchen Welt zu leben. Hier stirbt alles, auch die Dämonen können nicht ewig in einer solchen Welt leben. Um unsere Rasse zu retten ist die Vernichtung der Welten alles was uns bleibt. Und dafür müssen nun mal Opfer gebracht werden.“ Schweigen herrschte im Raum, man hörte nur das Schreien der Flugdämonen. Alle sollten sterben, sowohl Menschen als auch Dämonen und alle anderen Lebewesen, nur um eine Welt zu erschaffen in der alle gemeinsam leben konnten? Was war Wahnsinn. „Wenn es diese neue Welt gibt, was dann? Dämonen, Menschen, Engel und alle anderen Lebewesen leben friedlich zusammen?“ „Das liegt allein bei den Göttern. Sie entscheiden wie die neue Welt aussieht. Fakt ist aber, dass alle die das Blut der Göttlichen oder der Götter in sich tragen überleben werden und mithelfen die neue Welt zu formen. Das betrifft Lily, Vali und Fang. Und natürlich alle Drachenritter. Und einige Engel, je nachdem wie viele Kinder Zeus hat.“ Riku ging einige Schritte vor und sah die Dämonen an, ballte die Hände zu Fäusten und fixierte Anders wütend. Die Dämonen schwiegen nur und sahen sie gleichgültig an. Scheinbar war es Giro und Anders egal das auch sie sterben würden, sollte diese Welt vernichtet werden. Obwohl man einen Funken Zweifel in Giros Augen sah, nur ein ganz kleines Bisschen. „Das ist doch wohl ein Witz? Ihr wollt Millionen von Lebewesen töten um nicht mehr in dieser Welt zu leben? Dann fleht doch eure Götter an das sie euch eine neue Welt schenken, aber vernichtet nicht unsere! Und Fang, du machst da auch noch mit? Ich glaube das nicht.“ Fang sah Riku kalt an und gleichgültig. Noch nie hatte er einen solchen Blick bei ihr gesehen, dabei kannten sie sich schon seit ihrer Kindheit. Sie hatten so viel zusammen durchgestanden, hatten zusammen gelacht, geweint und gespielt. Sie waren mal ein Paar gewesen und wie Geschwister. Und nun, ganz plötzlich sollte alles gelogen sein? „Fang …“ Sie schaute von Riku zu Sasuke, der sie ansah, einen Schritt vorgegangen war und nun neben Mangetsu und Yuuki stand. In ihren Augen lag keine Liebe, jegliche Gefühle für Sasuke schienen wie weggeblasen. Selbst jemanden wie Sasuke ließ das nicht kalt. „Dann war alles nur eine Lüge? All die Jahre, die du in der Menschenwelt warst, waren gelogen? Jegliche Worte, jegliche Tat, jegliche Gefühle waren nur eine Täuschung? Deine Freundschaft zu Kayla, deine Beziehung mit Riku, unsere Beziehung war nur ein Mittel zum Zweck? Alles diente nur dem Tod von Hades, Asmodäus und Damian und nun der Erweckung der Götter um unsere Welt zu vernichten?“ Kurz war Stille im Raum, während alle zwischen Fang und Sasuke hin und her sahen. Fang ging einen Schritt auf ihn zu, sah ihn an, jedoch noch immer ohne irgendwelche Gefühle. Sasuke hatte seine leicht zitternde Hand zur Faust geballt und biss die Zähne zusammen. Fang schloss kurz die Augen und sah ihn dann wieder an. Sasuke hatte schon einmal Menschen verloren die er geliebt hatte, er kannte dieses Gefühl zu gut. Und dieses Gefühl von damals, als seine Eltern starben, als er Itachi umgebracht hatte, kam wieder, holte ihn erneut ein. „Ja. Nichts von alledem war real, Sasuke.“ Yuuki und Mangetsu sahen sich an, schauten dann zu Riku und Sasuke, für die gerade eine Welt zusammengebrochen war. Fang schnippte mit dem Finger und dann erschienen einige Ruinkugeln neben den vier, die leicht surrten. „Ihr solltet jetzt gehen.“ Die Kugeln explodierten mit einem lauten Knall und einem rötlichen Licht, doch dann verzog sich das Licht und man sah eine lila Aura um die vier herum. Eine Art Skelett hatte sich um sie gelegt und sie geschützt, während Sasukes Augen sich in ein strahlendes Rot getaucht hatten. Mit seinem Sharingan fixierte er Fang, während seine Hand sich an sein Schwert legte und Susannoo wieder verschwand. „Daraus wird nichts, Fang. Und das weißt du.“ „Ich wollte schon immer mal gegen dich kämpfen, Sasuke.“ „Gewinn oder Stirb.“ Fang griff nach ihrem Stab, doch dann zögerte sie kurz als sie Sasukes Worte hörte. Sie sah seine Wut, seine Entschlossenheit und spürte die Kraft eines Uchihas ganz deutlich. Plötzlich schnellte Vali vor und hielt Sasuke auf, stand direkt vor ihm und schaute in seine Augen. Hinter den vier erschien ein Portal, welches sie zu sich zog, während Vali und Sasuke sich gegenüberstanden. Kurz schaute Sasuke ihn verwirrt an und dann stieß Vali ihn weg und erzeugte eine Druckwelle, welche die vier durch das Portal warf. Wut, Verzweiflung, Angst… solch eine Enttäuschung war unerträglich. Mit einem lauten Knall landeten die vier am Strand vor Sollos, über ihnen ein strahlend blauer Himmel und die warme Sonne. Die anderen, Suigetsu, Kisho, Souta, Kayla und Sharon kamen auf sie zu gerannt und sahen sie an. „Alles okay bei euch? Wo ist Fang?“ Mangetsu und Yuuki erhoben sich und sahen mit traurigen Augen zu den anderen, senkten dann die Blicke. Riku schlug mit der Faust in den Sand und biss wütend die Zähne zusammen. Sasuke währenddessen stand auf, drehte allen den Rücken zu und schob die Hände in die Hosentaschen. Verwirrt sahen die anderen sie an und warfen sich selbst fragende Blicke zu. „Fang hat sich den Dämonen angeschlossen. Sie hat uns all die Jahre nur verarscht. Und nun hilft sie den Dämonen irgendwelche Götter wiederzuerwecken damit diese unsere Welt vernichten und eine neue erschaffen.“ „Bitte was? Was heißt ‚Fang hat uns verarscht‘? Riku?“ Er sah seine kleine Schwester an, sah die Verzweiflung und die Trauer in ihrem Gesicht. Riku selbst versuchte sich seine extreme Wut und die Verzweiflung nicht anzumerken, doch Kayla kannte ihn zugut. „Fang kommt nicht wieder. Alles war gelogen, die ganzen Jahre bei uns dienten nur einem Zweck, nämlich der Erweckung der Götter. Tut mir leid Kayla.“ Er nahm sie in den Arm, drückte sie fest an sich, während Kayla ihr Gesicht in seiner Brust vergrub. Die anderen sahen sie an und dann ging Suigetsu schließlich zu Sasuke, der schweigend übers Meer sah. „Hey, Sasuke. Alles klar?“ Suigetsu sprach leise, doch Sasuke hörte ihn trotzdem. Kurz schloss Sasuke die Augen und dachte an Valis Blick, die Entschlossenheit und den Ausdruck in seinen Augen. Sasukes Blick ging wieder übers Meer, ehe er Suigetsu ansah. „Nein.“ Seine Stimme klang kalt und seine Augen strahlten keinerlei Gefühle aus. Sasuke ging weg, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Suigetsu sah ihm nach, sah die Kälte in Sasukes Augen. Genauso hatte Sasuke früher immer geguckt, bevor sie nach Nevarron kamen, bevor er seinen Bruder getötet hatte. Suigetsu hoffte, dass Sasuke nicht wieder so werden würde wir früher, dafür hatte Fang ihn zu sehr zu einem besseren Menschen gemacht. Denn ein gefühlskalter Sasuke war ein missmutiger Sasuke und ein missmutiger Sasuke war unerträglich. Suigetsu hatte das schon hinter sich. „Okay jetzt noch mal. Was genau habt ihr herausgefunden? Und zwar alles bitte.“ „Die Dämonen wollen die Götter wiedererwecken, so wie der Typ sagte. Aber sie wollen sie Wiedererwecken, damit die Götter diese Welt vernichten und eine neue erschaffen können in der Menschen, Dämonen und angeblich auch Engel und alle anderen Lebewesen gemeinsam leben, also ohne diese getrennten Welten. Dafür werden aber alle Welten vernichtet, alle sterben und in der neuen Welt wiedergeboren, bis auf die, die das Blut der Göttlichen in sich tragen. Das wären dann Vali, Lily und Fang und alle Drachenritter.“ Der Wind wehte ihnen durch die Haare und ließ einige Wellen entstehen. Schweigen herrschte zwischen ihnen, keiner wagte es etwas zu sagen. Suigetsu sah durch die Runde, blickte in das Gesicht seines Bruders und schließlich zu Kisho und Souta. Keiner von ihnen war je Gläubig gewesen, keiner hatte an irgendwelche Götter geglaubt und nun hieß es plötzlich, dass es doch welche gab und diese die Welt vernichten wollten. „Um die Götter wiederzuerwecken brauchen sie dann also diese Schwerter? Eins ist in der Hölle und eins im Himmel. Wenn wir also vor den Dämonen an das Himmelsschwert kommen, können wir sie aufhalten.“ „Die Frage ist bloß, wie kommen wir in den Himmel?“ „Ich habe da eine Idee.“ Kayla umklammerte Mangetsus Hand und schaute zu Boden. Erneut herrschte Schweigen und dann ging nach und nach jeder zurück zu dem Haus, bis der Strand komplett leer war. Sasuke stand auf dem Dach des Hauptquartiers und sah zu der Stelle wo er Fang das erste Mal geküsst hatte. Sie dürfte sich nicht mehr erinnern, schließlich hatte der Dämon ihr diese Erinnerung genommen. Neben ihm erschien ein Portal, ein schwarzrotes, durch welches Fang schritt und ihn ansah. Sasuke schob die Hände in die Hosentaschen, lehnte sich ans Geländer und sah in den Himmel hinauf, während Fang ruhig neben ihm stand. Er versuchte seine Gefühle so gut es ging im Griff zu halten, hatte es schon einmal als Kind geschafft und war sich sicher es nun auch wieder zu schaffen. „Was willst du?“ „Mit dir reden.“ „Es gibt nichts zu bereden.“ Sasuke sah sie an, eiskalt und voller Wut. Es schmerzte sie zu sehen und zu wissen das alles nur eine Show war, dass alles gelogen und vorgespielt war. Fang sah ihn an, wirkte ebenso gefühlskalt wie er. Sasuke erinnerte sich an Itachis Blick, als er ihre Eltern umgebracht hatte. Ebenso kalt und ebenso hatte er ihm etwas vorgespielt. „Die ganze Sache tut mir leid Sasuke. Aber es musste sein. Die Dämonenwelt wird nicht mehr lange existieren. Die Dämonen können dann nirgendwo mehr leben und werden ausgelöscht.“ „Warum interessiert dich die Dämonenwelt überhaupt? Du hast die meiste Zeit deines Lebens in der Menschenwelt gelebt. Warum so plötzlich?“ „Nicht erst so plötzlich. Die Dämonenwelt war immer meine Heimat. Das alles war nur eine Farce, eine Show um Damian und Hades zu überzeugen.“ „Oh bitte!“ Sasuke sah Fang genervt an. Sie atmete tief durch und blickte zurück, schien jedoch keinerlei Gefühle für ihn zu haben. Sasukes Herz raste, sein Blut kochte und Wut kam in ihm auf. Er liebte Fang und sie hatte ihn nur benutzt. Früher einmal hatte sich Sasuke geschworen nie wieder jemanden zu lieben, denn er würde ihn ja doch nur enttäuschen und irgendwann verlassen. So wie seine Eltern und sein Bruder und nun auch Fang. Er hätte sich nie auf diese Beziehung einlassen sollen. „Willst du mir wirklich erzählen das du keine Gefühle für mich hattest? Oder für Riku? Und das dir Kayla auch scheiß egal ist? Fang, unsere ganze Beziehung, die ganzen zwei Jahre, waren die echt oder war alles nur gespielt?“ „Es war alles eine Täuschung.“ „Warum dann das Ganze? Wozu eine Beziehung?“ „Es hatte sich einfach so ergeben.“ Fang ballte die Hände zu Fäusten und sah Sasuke ernst an. Er musterte sie schweigend und ließ seinen Blick auf der Kette um ihren Hals ruhen. Seine Kette, mit seinem Blut und Chakra. Langsam ging er auf sie zu und sah sie ernst an. Fang wich seinem Blick aus und ballte die Hände zu Fäusten. „Eben sagtest du hättest keine Gefühle für mich, alles sei nur gespielt gewesen. Was hat sich dann ergeben?“ Fang öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch die Worte wollten nicht herauskommen. Sasuke legte seine Hand um die Kette und berührte mit seinem Handrücken leicht ihre Brust. Er spürte wie ihr Herz gegen ihre Brust hämmerte und sah wie ihre Arme leicht zitterten. Sie schien also doch Gefühle für ihn zu haben, sonst würden seine Berührungen sie kalt lassen. „Es hatte nichts zu bedeuten, Sasuke. Du solltest dir jemand neuen suchen, jemand der besser zu dir passt.“ „Und wenn ich niemand anderen will?“ Fang schlug Sasukes Hand weg und ging einige Schritte zurück, sah ihn dann frustriert an. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt, während sie sich auf die Lippen biss. Man sah ein leichtes Zittern, welche sie versuchte zu verbergen, doch es gelang ihr nicht sehr gut. „Es ist vorbei, Sasuke. Du hast jemand besser verdient, als mich. Jemand der dich wirklich liebt.“ Fang schritt durch das Portal ohne ihn noch einmal anzusehen. Sasuke sah ihr schweigend nach und schob die Hände in die Hosentaschen, ehe er dann in den Himmel hinaufsah und leise seufzte. „Wenn du mich nicht liebst, warum trägst du dann die Kette?“ Schon einmal hatte er alles verloren, was er liebte. Seine Eltern, seinen Bruder und jetzt noch sie. War dies etwa Gottes Strafe für seine Sünden? War es sein unausweichliches Schicksal, alles zu verlieren? Riku und Kayla saßen auf einem Felsen im Drachennest und sahen zu Dark, Ghost und Sky. Etwas abseits lag Asha und ließ den Schwanz etwas baumeln. Der Behemoth wirkte angespannt und traurig zu gleich. Ob sie wusste das Fang sie verraten hatten? Kayla lehnte ihren Kopf leicht gegen Rikus Schultern und musterte die Drachen. Die drei schienen zu wissen das etwas nicht stimmte, sie spürten die Trauer und Verzweiflung ihrer Drachenritter nur zu gut. Kayla schloss die Augen und dachte an den Tag als Fang ihr erzählt hatte, dass sie ein Dämon war. Die beiden jungen Mädchen waren an den Qualdon Wasserfällen baden gewesen, in der Abenddämmerung, wo niemand nach ihnen suchen würde. Fang hatte ihre Flügel gespreizt und ihre Augen golden verfärbt. Als sie Kayla damals angesehen hatte, hatte sie geweint. So richtig wollte Kayla das alles nicht glauben, konnte es einfach nicht. „Glaubst du es ist wahr? Das Fang alles nur vorgespielt hatte?“ „Ich weiß es nicht. Aber sie sah so ernst aus. Sie schien keine Gefühle für uns zu haben, für keinen von uns.“ Kayla schloss erneut die Augen und versuchte sich daran zu erinnern ob sie je an Fang gezweifelt hatte, doch es ging nicht. Nie hatte sie das Gefühl gehabt, dass es nur gespielt und vorgetäuscht war, nie. Immer dachte sie, sie würde Fang kennen, doch nun war sie sich nicht mehr so sicher. „Fang war immer wie eine Schwester für mich. Ich glaube nicht, dass sie die ganze Zeit auf der Seite der Dämonen gestanden hatte. Das hätten wir doch dann schon vor zwei Jahren gemerkt, oder?“ „Ich weiß ehrlichgesagt nicht mehr was ich überhaupt noch denken soll, Kayla. Ich hätte Fang sowas nie zugetraut, doch inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher. Du hättest ihre Augen sehen müssen. So kalt und … voller Verachtung.“ Kayla schwieg und umklammerte den Arm ihres Bruders. Riku legte seine Hand auf ihre und legte seinen Kopf gegen ihren. Sie waren mit Fang zusammen aufgewachsen, sie war wie eine Schwester für sie. Dass sie jetzt so hintergangen wurden war schmerzhaft. „Weißt du wie Sasuke damit klar kommt?“ „Nein. Suigetsu wollte wohl mit ihm reden. Aber ich kann mir vorstellen, dass es selbst an ihm nagt. Er tut zwar immer so cool und teilweise auch gefühlskalt aber wenn du seinen Blick gesehen hättest, dann wüsstest du, dass er wirklich Gefühle für Fang hat. Sie bedeutet ihm echt viel und das will bei Sasuke schon etwas heißen.“ Kayla schloss die Augen und dachte an Fang, während Riku es ihr gleichtat und ebenfalls an Fang dachte. An den Abend auf dem Dach, wo sie einfach nur dalagen, sie in seinen Armen und in den Sternenhimmel gesehen hatte. Damals hatte er Fang das erste Mal geküsst. Fang warf die Tür mit einem lauten Knall zu und lehnte sich dagegen. Ihr Herz hämmerte noch immer und vor sich sah sie Sasukes Gesicht. Sie ballte die Hände zu Fäusten und schlug leicht gegen die Tür. „Warum so frustriert? Du wusstest doch, dass er so reagieren würde.“ „Raus aus meinen Gemächern.“ Sie stieß sich von der Tür ab und ging in den Raum hinein, ließ sich auf die Couch fallen und starrte an den Deckenleuchter, an dem kleine schwarze Kristalle hingen. Neben ihr saß Vali, der sie ansah und sich dann ebenso zurückfallen ließ. Eigentlich hatte sie so gar keine Lust mit ihm zu reden, doch irgendwie war es schön wenigstens jemanden zu haben der da war. „Warum tust du das Fang? Du verarscht Lily, du verarscht deine Freunde und du verarscht dich selbst. Ich habe keine Ahnung mehr auf wessen Seite du nun stehst.“ „Ich auch nicht.“ Vali sah seine Schwester an, die dann den Kopf zu ihm drehte und ihn ebenfalls ansah. Er schob ihr eine Strähne hinters Ohr und berührte leicht ihre Wange. Auch in den letzten zwei Jahren hatten sich seine Gefühle für sie nicht verändert. Er versuchte zwar immer sich nichts anmerken zu lassen und die Gefühle zu ignorieren, doch sie waren da, das wusste Fang genau. Das war eben der Nachteil, wenn man ein Dämon war. „Du kannst das immer noch gut machen, Fang. Wenn du zurückgehst und alles erklärst, verzeihen sie dir vielleicht. Sasuke bestimmt, schließlich liebt er dich.“ „Er hat es nie gesagt, weißt du. In den ganzen zwei Jahren hat er kein einziges Mal gesagt das er mich liebt.“ Vali seufzte und legte seinen Arm um Fang. Seine Schwester lehnte sich gegen ihn und schloss die Augen, dachte dabei an Sasuke. Ruhig strich Vali ihr über den Arm und schaute aus dem Fenster, in den roten Himmel, der die Dämonenwelt überzog. Alles war so anders hier, der Himmel, die Luft, die Sonne und sogar die Nacht. Sie vermisste die Menschenwelt, vermisste Sollos und den klaren Sternenhimmel und den hellen Mond. „Aber er tut es, Kleine. Er liebt dich wirklich, das sieht man.“ „Das spielt jetzt eh keine Rolle mehr. Er wird irgendwann eine neue finden. Eine die ihn nicht enttäuschen wird.“ „Und du?“ Sie sah fragend zu ihrem Bruder auf, der nun auch zu ihr hinabsah. Leicht lächelnd sah er sie an und fuhr ihr weiterhin über den Arm. Vali wollte schon immer nur das Beste für Fang, auch wenn er dafür gegen seine Gefühle kämpfen musste. „Ich habe mich gerade frisch von Sasuke getrennt. Ich will keinen neuen Freund.“ Fang wandte sich ab und umklammerte seine Kette. Sie biss sich auf die Lippen und schaute zu Boden, dachte dabei an ihre gemeinsame Zeit mit Sasuke. So sehr sie es auch versuchte, sie konnte sich nicht mehr daran erinnern wie sie sich das erste Mal geküsst hatten. Kein Wunder, der Erinnerungsdämon hatte ihr diese Erinnerung geklaut. Wenn sie den Dämon fand, dann würde sie ihm alle Erinnerungen klauen und dann töten, so viel stand fest. „Vali? Ganz gleich wie das hier ausgeht, du wirst immer zu mir stehen oder? Also ganz gleich ob diese Welt vernichtet wird oder nicht.“ „Ich bin bei dir Fang. Mach dir mal keine Sorgen.“ Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und legte dann seinen Kopf gegen ihren. Fang lächelte leicht und schloss die Augen, während sie sich an ihren Bruder lehnte. Für solche Momente war eine Familie da. Ich hatte meine Verraten. Meine Geschwister, meine Freunde, selbst den Mann, den ich liebte. Ich war eben doch nur ein Dämon und kein Mensch. „Du bist ziemlich verknallt in sie, hm?“ Genervt rollte Sasuke mit den Augen und sah in den Himmel hinauf. Einige Wolken bedeckten den Himmel, während ein leichter Wind übers Gras huschte. Yuuki lag neben ihm und sah ihn an, hatte sich dabei etwas auf seine Elenbogen gestützt. Sasuke konnte eigentlich dankbar dafür sein, das Yuuki ihm beistand, doch im Moment wollte er mit niemanden reden. „Hat sie echt gesagt es ist vorbei? Man, dabei habt ihr immer so super zusammengepasst.“ „Yuuki lass es gut sein. Sie hat nie etwas für mich empfunden.“ „Hat sie das gesagt? Und das glaubst du ihr, ja?“ Sasuke schwieg und stützte sich ebenfalls auf seinen Unterarmen ab und sah zum Meer hinab. Sie lagen auf der Wiese kurz vor dem Strand, an welchem Sky lag und sich sonnte. Seit zwei Wochen war Fang nun schon weg, doch noch immer kam es ihm vor als sei es erst gestern gewesen. Kayla versuchte währenddessen etwas über den Himmel herauszufinden, zum Beispiel wie sie dorthin gelangten. Sie meinte, Dark wüsste eventuell eine Möglichkeit. „Liebst du Fang?“ „Hast du mit Suigetsu geredet?“ „Ja aber das beantwortet meine Frage nicht.“ Sasuke schwieg und dachte nach. Er dachte an ihre Zeit, an den Tag, an dem Fang ihm das erste Mal gesagt hatte, dass sie ihn liebte. Ob das wirklich nur vorgetäuscht war? Er bezweifelte es. „Ja.“ Yuuki sah ihn an und klopfte ihm schließlich auf die Schulter. Kurz schwiegen sie, ehe Yuuki ihn wieder ansah und leicht grinste. „Wir müssen irgendwann mal einen Männerabend machen. So unter Singles. Nur Riku und wir beide. Naja Kisho können wir vielleicht auch mitnehmen.“ „Aber nicht jetzt. Lass uns abwarten was Kayla herausfindet. Mit einer Gewissheit das die Welt untergeht macht das gleich viel mehr Spaß.“ Yuuki musterte ihn und streckte sich dann. Er erhob sich als er sah wer auf sie zukam, klopfte Sasuke nochmal auf die Schulter und zwinkerte ihn an. Dann drehte er sich um und ging und ließ den verwirrten Sasuke zurück. Dieser drehte sich ebenfalls um, rollte dann mit den Augen und sah wieder genervt zum Meer. „Ganz gleich was du zu sagen hast, lass es. Suigetsu und Yuuki haben mich schon zur Genüge vollgequasselt.“ „Das mit deiner Freundin tut mir leid.“ „Ex-Freundin.“ Aus dem Augenwinkel sah Sasuke wie sich Itachi neben ihn setzte und aufs Meer sah. Seitdem sie sich ausgesprochen hatten, hatte sich ihre Beziehung wieder etwas gebessert. Doch noch immer kam ihm Itachi so fremd vor, er war nicht mehr der Bruder den er einst geliebt hatte. Aber vielleicht hatte sich auch einfach Sasuke verändert. Es war schwer wieder die gleiche Beziehung zu ihm zu haben wie in seiner Kindheit, da einfach zu viel passiert war. „Hast du je jemanden geliebt, Itachi?“ „Dich.“ „Abgesehen von mir. Eine Frau meine ich.“ Itachi schwieg und sah aufs Meer hinaus. Sasuke hatte sich noch immer nicht an die eisblauen Augen gewöhnt, obwohl er sie inzwischen täglich sah. Asmodäus war tot, doch die Nachtwandler lebten noch, oder lebten wieder. Wie lange das wohl so blieb? Vielleicht würden sie ja jetzt wieder ein normales Leben führen, dort weitermachen wo sie aufgehört hatten. „Nein. Mein Leben bot nie den Platz für eine Frau. Ich habe mir immer für dich gewünscht das du eines Tages eine Frau finden würdest, die du liebst, die du heiratest und mit der du Kinder bekommst.“ „Das hat sich nun erstmal erledigt.“ Itachi sah ihn an und musterte ihn. Sasuke dachte an seine Vergangenheit zurück und an seinen Traum seinen Clan wiederaufzubauen. Der Uchiha-Clan war schon immer ein sehr starker und bedeutender Clan. Doch er konnte sich in seinem Leben nur eine Frau vorstellen, mit der er mal Kinder haben wollte. Innerlich verfluchte er sich für diese Einstellung. Genau deshalb wollte er derartige Gefühle nie zulassen, da er ja doch nur enttäuscht werden würde. Generell zu sagen das Gefühle einen schwächten war falsch, doch im Moment machten ihn seine Gefühle für Fang angreifbar, schwach und verwundbar. Sasuke ballte die Hände zu Fäusten und sah zum Meer. Schließlich stand er auf und schaute Itachi an. „Ich muss mal weg. Wird nur einige Tage dauern.“ Wut verdrängt die Verzweiflung und die Trauer. Doch egal wie wütend man war, die Wunde würde nicht heilen. Letztenendes änderte sich nichts. Kapitel 8: Eden --------------- Dark flog direkt auf den großen Krater zu, wo sich einige Drachen versammelt hatten. Inzwischen wurde Dark von den meisten wilden Drachen akzeptiert, auch da er sich von selbst hochgearbeitet hatte. Dark landete in dem Krater und sah den größten aller Drachen an, der ihn ebenfalls ansah. Kayla rutschte vom Rücken ihres Drachen, der mittlerweile größer war als manch wilder Drache und stand neben ihm. Zyran sah sie an, einige Drachen zischten und knurrten. Menschen waren hier noch immer nicht gern gesehen. „Kayla, Dark. Habt ihr nicht wichtigere Dinge zu tun?“ „In der Tat. Zyran wir brauchen deine Hilfe.“ „Nein.“ Der große, uralte Drache wandte sich ab, breitete die Schwingen aus und wollte wegfliegen, doch da brüllte Dark auf und hielt ihn zurück. Zyran drehte sich nochmal um und schaute Kayla an, die mit einem entschlossenen Blick vortrat. „Zyran, bitte. Es geht um unser aller Leben. Nicht nur um das Leben der Menschen auch um das der Lebewesen. Wenn wir nichts unternehmen werden alle sterben.“ Die Drachen sahen Zyran an und auch Kayla und Dark. Zyran war es damals gewesen, der mit Lyana den Pakt einging und sie so zum Drachenritter machte. Da Lyana die Göttliche des Himmels war und sie dorthin mussten, war Zyran ihre beste Spur. „Diese Welt geht zugrunde. Ich habe das Ende kommen sehen. Ein Junge, der die beiden Schwerter schwingt und die Welt vernichten wird. Egal was ihr tut, ihr könnt das Ende nicht aufhalten.“ „Vielleicht geht diese Welt irgendwann unter aber nicht jetzt. Wir müssen in den Himmel und du weißt wie wir da hinkommen.“ Der Drache zögerte und sah sie an. Dann ging sein Blick zu Dark, der ihn ebenso ansah. Ein starker Wind fegte über den Krater hinweg und hinterließ ein unangenehmes Geräusch. Zyran schaute in den Himmel hinauf und schien sich an etwas längst Vergangenes zu erinnern. Schließlich schaute er wieder Kayla an, die ihn immer noch entschlossen ansah. „Das Tor zum Himmel liegt auf den Halleluljah Bergen. Nur Wesen mit Himmelsblut können das Tor öffnen. Zum Beispiel Engel oder Drachenritter. Aber seid gewarnt, ihr werdet dort nicht die Erlösung finden, die ihr sucht.“ „Wir suchen keine Erlösung. Wir suchen nach einem Ausweg.“ Es war Nacht und sehr dunkel, da die Wolken die Sterne und den Mond bedeckten. Sasuke ging zielgerichtet auf ein Haus zu, eine Wohnung besser gesagt und blieb vor dieser stehen. Sein Blick ging auf das Klingelschild, ehe er seine Hand hob und kurz zögerte. Er musste wieder an Fang denken, schob die Gedanken dann jedoch schnell beiseite und klopfte an die Tür. Nach mehreren Momenten öffnete sich die Tür und eine verschlafene Sakura sah ihn an. Sie trug nur eine kurze Hose und ein einfaches Shirt, ihre Haare waren leicht zerzaust und sie rieb sich die Augen. Nach mehreren Malen des Blinzelns schaute sie Sasuke verwirrt an. „Sasuke, was …?“ Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie nur in ihren Schlafklamotten vor ihm stand. Eine leichte Röte legte sich auf ihre Wangen als sie leise etwas stammelte und ihn ansah. Sasuke blickte sie an, schob Sakura dann ins Innere der Wohnung und schloss leise die Tür. Die Sonne ging gerade erst auf als er die Wohnung verließ und leise die Tür schloss. Schnellen Schrittes ging er durch das noch schlafende Dorf, direkt auf den Drachen zu, der vor dem Tor wartete. Sasuke schwang sich auf Skys Rücken und dann erhob sich der Drache sogleich. Schweigend flogen sie über das Dorf hinweg in Richtung Osten, zurück nach Nevarron. „Fühlst du dich jetzt besser?“ „Halt mir keine Moralpredigten. Das werden die anderen noch machen.“ „Ich dachte du liebst Fang?“ Sasuke seufzte und legte seine schimmernde Hand auf Skys Schuppen. Möglicherweise war es Falsch gewesen, doch er wollte nicht mehr länger an Fang denken. Sie mussten sich auf einen Kampf gegen die Dämonen vorbereiten, auch auf einen Kampf gegen Fang, und da konnte er keine Liebesgefühle gebrauchen. Erneut seufzte er und ließ sich den Wind durch die Haare wehen. „Sie hat mich verlassen, Sky. Ich kann tun und lassen was ich will. Und meine Gefühle für Fang spielen keine Rolle mehr.“ Der Drache schwieg, doch Sasuke spürte genau das sie nicht einverstanden war. Doch es war ihm egal, er fühlte sich etwas besser und war sich sicher nun ohne zu zögern gegen Fang kämpfen zu können. Klar waren noch immer Gefühle da, die verschwanden schließlich nicht von heute auf morgen, aber es waren weniger da. Zumindest hoffte er es, ganz sicher war er sich erst, wenn er Fang gegenüberstand. Ich hasste mich selbst für diese Gefühle. Ich hatte mir geschworen nie so für eine Frau oder allgemein jemanden zu empfinden, damit ich nicht verletzt werden kann. Und denoch tat ich es und wurde erneut enttäuscht. „Wo warst du?“ „Geht dich nichts an.“ „Alter, Dicker. Wir sind deine Freunde, deine Brüder. Erzähl schon.“ „Hör auf mich ‚Alter‘ und ‚Dicker‘ zu nennen, klar?“ Gereizt sah Sasuke Yuuki an, der verwirrt einen Blick mit Suigetsu austauschte. Sie sammelten alle Sachen ein, packten Waffen zusammen und überlegten wer alles mitkam. Sasuke interessierte es nicht, viel eher wollte er das Yuuki und Suigetsu ihn in Ruhe ließen. Dass die beiden nerven würden, das wusste er, doch dass es so extrem werden würde, hätte er nicht geahnt. „Ihr könnt das später noch klären, okay? Also Kisho, Hera, Maya und Souta bleiben auf den Halleluljah Bergen und passen auf, das mit dem Tor nichts schiefläuft. Der Rest von uns geht durch das Tor, sofern wir es finden.“ „Was machen wir mit Kisame und Itachi? Lassen wir sie hier bei deinem Vater?“ „Ich weiß es nicht. Ich hatte überlegt sie mitzunehmen. Vielleicht wissen die im Himmel ja warum sie einen freien Willen haben und wie lange dieser Zustand so bleibt.“ Sie nickten und dann machten sie sich auch schon bereit. Sasuke seufzte und schob die Hände in die Hosentaschen, blieb stehen und lehnte sich an das Geländer der Terrasse. Mangetsu stellte sich neben ihn und sah ihn an. „Wo warst du denn?“ „In Konoha.“ „Was hast du denn da gemacht?“ Warum er es ausgerechnet Mangetsu erzählte und nicht Yuuki oder Suigetsu wusste er nicht. Vermutlich weil ihm Mangetsu lieber war, wenn es um solche Themen ging. Mit ihm konnte er über sowas reden, ohne das er gleich eine Predigt bekam. Merkwürdigerweise war Mangetsu genau die Art von großer Bruder, die sich Sasuke immer gewünscht hatte. Einer, der mit einem sprach, einem zuhörte und Mut zusprach und ihn keine Predigt über seine Fehler hielt. „Hab mit Sakura geschlafen.“ „Warum das denn?“ „Musste den Kopf frei kriegen.“ Mangetsu sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an und dachte nach. Er musterte den Jüngeren und verschränkte die Arme, schwieg jedoch und sah ihn auch nicht mit diesem vorwurfsvollen Blick an. „Ich kann verstehen, dass es Hart ist. Kayla ist am Boden zerstört und kann das immer noch nicht glauben. Aber denkst du, mit einer anderen zu schlafen lässt deine Gefühle für Fang verschwinden?“ „Nein. Aber vielleicht kann ich jetzt gegen sie kämpfen, ohne Gewissensbisse zu haben.“ „Hoffentlich können wir einen Kampf verhindern.“ Sasuke folgte Mangetsu schweigend zu den Drachen, wo die anderen bereits warteten. Verdutzt blickte Vali Fang an, die mit dem Rücken auf dem großen Bett lag und ihren Kopf am Fußende hängen ließ. Er verschränkte die Arme und legte den Kopf schief, musterte seine Schwester kurz und ging dann auf sie zu. „Langweilst du dich? Du wolltest doch nach dem Schwert suchen.“ „Ich habe den ganzen verfluchten Palast nach diesem verfluchten Schwert abgesucht. Aber nichts gefunden.“ „Ziehst du nicht eigentlich diese Nummer hierdurch damit Lily dir vertraut und dir sagt wo das Schwert ist? Nur deswegen versaust du dir doch deine Beziehung zu den Menschen, oder nicht?“ „Nur noch ein bisschen Vali. Dann vertraut sie mir. Lily ist extrem leichtgläubig. Übrigens stehst du auf meiner Decke.“ Vali hob eine Augenbraue und schaute Fang fragend an, musste dann aber etwas schmunzeln. Er ging vor ihrem Bett in die Hocke und strich ihr eine Strähne beiseite, während sie noch immer kopfüber dalag. „Dreh dich um, dann komm ich runter.“ Augenrollend drehte sich Fang um und lag nun auf dem Bauch, sah direkt in die Augen ihres Bruders. Er schmunzelte noch immer und spielte etwas mit einer ihrer Strähnen. „Ich weiß wo das Schwert ist. Ich könnte dir helfen.“ „Warum solltest du das tun? Wenn ihr das mit den Göttern nicht durchzieht wird diese Welt irgendwann sterben. Und du als vollwertiger Dämon wirst das Ende miterleben, selbst wenn es erst in einigen Hundert Jahren sein sollte. Dir müsste es doch Wichtig sein eine neue Welt zu erschaffen.“ Vali schaute auf ihre Strähne und wickelte sie sich um den Finger. Fang fühlte sich ein wenig unbehaglich, zumindest ihre menschliche Seite. Solche Berührungen waren keine, die man unter Geschwistern vorfand. Doch da sie von Hades mehr Dämonenblut bekommen hatte, war sie inzwischen eher ein Dreivierteldämon als ein Halbdämon. Und genau das war auch der Grund warum sie ihn nicht wegstieß. Fang selbst verabscheute die Art und Weise des Inzestes bei Dämonen, doch ihr Körper reagierte anders darauf. „Du bist meine Schwester und ich liebe dich. Ich will das du Glücklich wirst, vor allem in der Menschenwelt mit deinem Angetrauten Uchiha. Und diese Welt geht erst in einigen Hundert Jahren zugrunde. Ich habe noch weitaus mehr Jahre als du zu leben und selbst dreihundert Jahre sind genügend. Mach dir also mal keine Sorgen.“ Fang legte ihren Kopf auf ihre Arme und sah auf Valis Brust, auf die Kette, die um seinen Hals hing. Genau die gleiche Kette, die er ihr geschenkt hatte und die nun auf dem Nachtisch neben dem Bett lag. „Nun das mit dem Angetrauten hat sich erledigt.“ „Ach ich denke, wenn du ihm alles erklärst wird er dich zurücknehmen. Vor allem wenn du Lily aufhältst und mit den Augen klimperst. Vielleicht müsstest du noch etwas mit dem Arsch wackeln und enge und tiefgeschnittene Kleidung tragen.“ Vali erhob sich und sah Fang schmunzelnd an, die sich nun aufs Bett hockte und zu ihm aufsah. Der Dämon verschränkte die Arme und ballte die Hände zu Fäusten und presste die Zähne zusammen. Er selbst hasste sich für die Gefühle gegenüber Fang, auch wenn ihm alle sagten es sei normal. Schließlich sei er ein Dämon, doch auch unter Dämonen sollte es keinen Inzest geben. Das war nicht normal, nicht natürlich. Doch leider sahen die Dämonen das anders, ebenso wie ihre Schöpfer, sonst hätten sie es wie bei den Menschen gemacht das kranke oder behinderte Kinder aus Inzest geboren wurden. Vali seufzte und schob seine Gedanken beiseite und lächelte Fang an. „Also? Soll ich dir zeigen wo das Schwert ist?“ Fang hob verwirrt eine Augenbraue, doch dann sprang sie freudig auf und fiel ihrem Bruder um den Hals. Vali verlor das Gleichgewicht, da er damit nicht gerechnet hatte und fiel mit Fang zusammen auf das Bett. Er lag auf ihr drauf, stützte sich mit seinen Armen ab und schaute Fang an. Diese hatte noch immer die Arme um ihren Bruder gelegt und sah ihn lächelnd an. „Danke Vali. Du bist der beste Bruder, den man sich wünschen kann.“ „Nein, bin ich nicht.“ Erneut nahm er eine Strähne in seine Finger und spielte damit leicht. Mit einem traurigen Blick schaute er auf seine Hand und die schwarzen Haare, die sich quer darüber verteilten. Er biss sich auf die Lippen und stand dann auf, wich dabei Fangs Blick aus. „Ich komme heute gegen Mitternacht vorbei, kurz bevor die Wachablösung kommt. Sie dürfen das nicht mitbekommen. Dann bring ich dich zu dem Schwert und wenn du es hast musst du sofort in die Menschenwelt gehen.“ Fang nickte nur, ebenso wie Vali, der dann schweigend den Raum verließ. Fang setzt sich auf und sah ihm nach, umfasste dann die Kette um ihren Hals und schloss die Augen, dachte dann an Sasuke. Nie kam ich mir mehr vor wie Kind als jetzt. Ich konnte sie nichtmal ansehen, ohne gleich über sie herzufallen. Es war barbarisch. Derartige Gefühle sind abscheulich. Wir kann man sich nur selbstgefällig einen Dämon nennen, voller Stolz und Macht und im nächsten Augenblick über die eigene Schwester herfallen wie ein wildes Tier? Egal wie viel Kraft wir auch haben mögen, dagegen können wir uns nicht wehren. Und ich hasste es, hasste es jeden Augenblick. Der Wind wehte kräftig über die Halleluljah Berge. Diese Berge oder eher Felsbrocken schwebten in der Luft, wie wusste keiner. Vermutlich eine uralte Magie, die von den Göttern selbst kam. Die Berge schwebten auf verschiedenen Höhen, von manchen flossen kleine Flüsse hinab in die Tiefe. Sie liefen über eine Wiese auf dem größten der Felsen, direkt auf einen Tempel zu, während die Drachen zwischen den Bergen hindurch schwebten. „Da ist das Tor zum Himmel?“ „Laut Zyran schon. Siehst du die Zeichen da oben? Das ist in der Drachensprache geschrieben.“ Sie blieben vor dem alten Tempel stehen und sahen ihn sich skeptisch an. Einige Steine fehlten und eine Säule war schon eingestürzt und überzogen mit Moos. Seit Jahrhunderten war hier niemand mehr gewesen, was nicht verwunderlich war, schließlich wusste kaum einer von den fliegenden Bergen. „Ihr wartet hier und passt auf das keine Pilger oder ähnliches kommt.“ Kisho, Souta, Hera und Maya nickten und warteten vor dem Tempel, während die anderen hineingingen. Sie betraten eine große Halle, durch deren Decke einige Sonnenstrahlen schienen. Vor ihnen führte eine große Treppe hinauf, an deren Seite einige Säulen eingestürzt waren. Kleine Kristalle zierten den Boden und die Decke. Am oberen Ende der Treppe befand sich ein Kreis an der Wand mit verschiedenen Zeichen, alle in der Sprache der Drachen, der uralten Sprache. Sasuke und Kayla gingen näher heran und besahen sich den Kreis und die Zeichen. „Und hat der Drache auch gesagt wie wir in den Himmel kommen? Also wie wir das Tor öffnen?“ „Nur Menschen mit Drachenblut können das Tor öffnen. Aber wie sagte er nicht.“ Kayla legte ihre Hand auf ein Zeichen, welches dann leicht schwarz zu schimmern begann. Sie warf kurz Sasuke einen fragenden Blick zu, der dann ebenfalls seine Hand auf eins der Zeichen legte. Der Kreis war recht groß und hatte kleinere Kreise auf den großen. In den kleinen Kreisen befanden sich die Zeichen, auf die Sasuke und Kayla ihre Hände legten und die nun schwarz und weiß schimmerten. Sie sahen sich an und nickten dann. „Yuuki, Riku. Legt eure Hände auch auf die kleinen Kreise mit den Zeichen.“ Riku und Yuuki traten an die Wand heran und legten ihre Hände ebenfalls auf die Zeichen, die dann leicht hellblau bei Riku und dunkelblau bei Yuuki schimmerten. Die vier sahen sich an und nickten schließlich. „Wenn die Sonne im Westen aufgeht und im Osten versinkt. Wenn die Flüsse versiegen und die Berge wie Blätter im Winde verwehen. Wenn die Dunkelheit verschwindet und die Flamme ewig brennt, dann kehre ich zurück zu meinem Schöpfer.“ Die Kreise begannen sich zu drehen und die vier traten weg. Die gesamten Verzierungen begannen in den Farben der Drachenritter zu schimmern, während die Wand sich langsam in der Mitte teilte. Dahinter sah man nur ein helles Licht und man spürte eine unglaubliche Macht. Kurz sahen sich alle an und dann traten sie in das helle Licht. Fang ging in ihren Gemächern auf und ab, während Vali gemütlich auf ihrem Bett lag, die Arme hinterm Kopf verschränkt hatte und an die Decke starrte. Vor ihrem Bett blieb sie stehen und musterte ihren Bruder kurz, ehe es an der Tür klopfte und sie diese leise öffnete. Giro stand davor und nickte und dann kam auch schon Vali. Zusammen schlichen die drei durch die dunklen Gänge und schalteten unterwegs immer wieder einige Wachen aus. Vali führte sie in den unteren Teil des Palastes, dorthin wo Fang als Kind nie war oder sich zumindest nie bewusst daran erinnern konnte. Er ging eine Wand entlang und tastete mit der Hand diese ab, bis er stehen blieb und eine kleine Ruinkugel gegen die Wand drückte. Doch statt zu explodieren schob sich die Wand weg und dahinter folgte eine Treppe, die in die Dunkelheit führte. „Deshalb hast du den Raum nicht gefunden.“ „Da hätte ich ja lange suchen können.“ Vali stieg die Treppe hinab, gefolgt von Fang und Giro, ehe sie dann einen weiteren Raum betraten, den Vali mit einer Ruinkugel erhellte. In der Mitte stand ein Waffenständer, auf welchen das Dämonenschwert lag. Das Schwert hatte eine dunkle Klinge, mit kleinen roten Verzierungen darauf. Es strahlte eine unglaubliche Macht aus, die selbst den stärksten Dämonen einen Schauer über den Rücken jagte. „Nimm das Schwert und geh in die Menschenwelt. Ich hoffe deine Freunde haben inzwischen das Himmelsschwert gefunden. Beide Schwerter müssen zerstört werden, damit diese Welt nie vernichtet werden kann. Versprich es mir, Fang. Giro und ich verschaffen euch etwas Zeit.“ Vali nahm das Schwert und reichte es Fang, die es verwirrt nahm. Dann öffnete ihr Bruder ein Portal und sah sie ernst an. Noch ehe Fang reagieren konnte hörte sie Giros Stimme und spürte kurz darauf einen stechenden Schmerz im Arm. Einige Dämonen griffen sie an und das Tor verschwand. Schützend stellte sich Vali vor sie, doch es brachte nichts, es waren einfach zu viele. Fang ließ das Schwert fallen und zog ihren Stab, attackierte mehrere Dämonen, ebenso wie Vali und Giro. Doch es wurden immer mehr und ballt waren sie komplett umzingelt und dann wurde alles schwarz um Fang herum. Als sie aus dem hellen Licht traten befanden sie sich in einem großen Palast, einem sehr großen Raum an deren Ende eine Treppe nach oben führte. Große Fenster zierten die Wände, während über ihnen das Dach zu einer Kuppel wurde. Alles war in Weiß gehalten und schimmerte und glänzte. Kleine Kristalle zierten die Wände, während in der Mitte des Raumes zwei Throne standen. Vor diesen Thronen standen eine junge Frau, die alle als Lyana erkannten und neben ihr ein älterer Mann, mit Bart und in königlicher Kleidung. Seine Haare waren schon grau, doch seine Augen wirkten Jung und erfahren. „Ihr habt wirklich den Weg in den Himmel gefunden. Das hätte ich nicht gedacht.“ Lyana trat vor und sah sie lächelnd an. Sasuke ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und blieb bei einem Wandgemälde hängen. Das Gemälde zeigte einen Jungen auf einem Schlachtfeld, mit zwei Schwerter auf dem Rücken und zwei unterschiedlichen Schwingen. Sasuke hatte dieses Bild schon mal gesehen, er hatte davon geträumt. „Ihr wisst warum wir hier sind?“ Lyana nickte und sah zu dem älteren Mann, der ebenfalls nickte. Der Mann erschuf eine kleine Lichtkugel, griff hinein und zog ein Schwert heraus. Am oberen Ende war das Schwert verziert und hatte kleine Verschnörkelungen. „Das Himmelsschwert Eatos. Wenn es in die Hände der Dämonen gerät dann wird diese Welt untergehen.“ Alle sahen gespannt auf das Schwert, welches eine unglaubliche Macht ausstrahlte. Der Mann hielt es eisern in der Hand und fixierte die jungen Krieger. Lyana ging noch näher an sie heran und sah sie alle an. „Ihr wollt das Schwert haben, oder?“ „Eigentlich wollen wir wissen wie wir die Dämonen aufhalten können. Wir müssen verhindern, dass sie das Himmelsschwert bekommen. Und wir wollen wissen was mit den Nachtwandlern ist. Sie scheinen einen eigenen Willen haben.“ Lyana musterte die Gruppe, vor allem Itachi und Kisame und sah dann wieder Riku und Mangetsu an. Kurz schloss sie die Augen und ließ dann ihren Blick zu dem großen Gemälde wandern. „Nachtwandler wurden aus dem Blut von Drachenrittern gemacht. Asmodäus hat nun Dämonenblut daruntergemischt. Dadurch kam es zu einer Reaktion, was für einer genau weiß ich nicht. Aber durch das Dämonenblut standen sie nicht mehr unter der Kontrolle von Asmodäus und haben nun ihren Freien Willen. Da Asmodäus inzwischen tot ist, werden die Nachtwandler vermutlich auch wieder ein normales Leben haben. So als wenn sie nie gestorben wären.“ Die Gruppe schwieg und schaute sich an. Kisame verschränkte die Arme und grinste breit, denn offensichtlich gefiel ihm die Vorstellung wieder zu leben sehr. Itachi hingegen schaute zu Sasuke, der nur weiterhin gebannt auf das Gemälde sah. „Okay damit wäre das geklärt. Nun zu dem Schwert. Es scheint hier ja offensichtlich in Sicherheit zu sein.“ „Nicht so ganz. Aber um das zu erklären muss ich etwas weiter ausholen.“ Lyana atmete tief durch und sah alle an. „Vor Millionen von Jahren haben Damian und ich diese Welt geschaffen. Wir haben die Tiere und Menschen geschaffen und ihnen Leben geschenkt. Aber wir konnten nicht alles alleine stemmen. Also erschufen wir Götter, wie Zeus und Lillith. Zeus herrscht über den Himmel und Lillith über die Hölle. Himmel und Hölle gab es schon bevor Damian und ich die Menschenwelt geschaffen haben, jedoch nicht in dieser Form. Das alles hier und auch in der Dämonenwelt entstand erst durch unser Eingreifen. Wir erschufen zwei Schwerter, Eatos und Gladius. Wenn beide Schwerter gekreuzt werden dann wird diese Welt untergehen und eine neue geschaffen. Lillith missbrauchte die Macht des Dämonenschwertes, weswegen die Hölle nun das ist was sie ist. Eine sterbende Welt, in der bald schon nicht einmal mehr die Dämonen leben können. Deshalb wollen die Dämonen eine neue Welt erschaffen. Sie haben bereits das Schwert Gladius und brauchen nun noch Eatos. Normalerweise dürften sie nicht in den Himmel gelangen können, doch durch den Tod von Damian kam es zu einem Riss. Dadurch werden schon bald die Dämonen hierherkommen können und werden sich das Schwert holen. Ihr müsst das verhindern, bitte.“ Schweigen herrschte im Raum, während Lyana sie flehend ansah. Sie jungen Krieger warfen sich leicht zweifelnde Blicke zu. „Und wie sollen wir die Dämonen daran hindern hierherzukommen?“ „Nehmt Eatos mit in eure Welt. Ich vertraue euch. Ihr lockt damit die Dämonen direkt zu euch. Wenn beide Schwerter an einem Ort sind, müssen sie zerstört werden. Eure Dämonenfreunde sind bereits dabei Gladius zu stehlen und in eure Welt zu bringen. Ihr müsst dann schnell sein, bevor Lily an beide Schwerter kommt.“ Verwirrt sahen sich alle an. Yuuki zuckte mit den Achseln und sah Sasukes verwunderten und misstrauischen Blick. Meinte sie Fang? Aber sie hatte sich doch auf die Seite der Dämonen geschlagen. „Lyana, welche Dämonenfreunde?“ „Fang und Vali. Sie klauen das Schwert und wollen es zu euch bringen.“ „Das kann nicht sein. Fang hat uns verraten. Sie steht auf der Seite der Dämonen.“ Der alte Mann, Zeus, trat neben Lyana und öffnete in seiner Handfläche eine weiße Kugel, die dann ein Bild zeigte. Vali und Fang, die in einem Raum im Palast der Dämonenstanden. Vali gab Fang das Schwert, sagte etwas zu ihr und dann öffnete sich ein Tor. Man sah Giro der ihnen etwas zurief und dann kamen Dämonen in den Raum gestürmt. Die drei kämpften gegen sie, doch dann wurde das Portal zerstört und das Bild verschwand. „Fang hat euch nicht verraten. Sie hat das nur gesagt damit Lily ihr vertraute. Nur so konnte sie an das Schwert gelangen. Offensichtlich ist ihr Plan schiefgelaufen.“ Lyanas Blick wurde Traurig als sie auf die Kugel sah. Anscheinend wurden Vali, Giro und Fang angegriffen als sie versucht hatten das Schwert zu klauen. War das war? Hatte Fang das wirklich nur getan um an das Schwert zu kommen? Hatte sie ihre Freunde nicht verraten? Kurz sahen sich Kayla und Sasuke zweifelnd an, schwiegen jedoch. „Ich gebe euch das Schwert. Der Plan hat sich geändert. Ihr müsst in die Dämonenwelt um Fang und die anderen zu retten und um an Gladius zu kommen. Mit Hilfe von Eatos könnt ihr ein Portal erschaffen aber beeilt euch. Lily darf nicht schneller sein als ihr.“ Zögerlich nahm Mangetsu das Schwert an, welches Lyana ihm hinhielt. Das Himmelsschwert war leicht, obwohl es so nicht aussah und strahlte eine extreme Kraft aus. Mangetsu hatte schon viele Schwerter in der Hand gehalten, doch noch nie solch eins. Es jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Sie alle sahen sich zweifelnd an, irgendwie konnte keiner so wirklich glauben was sie gesehen hatten. Sasuke starrte auf den weißen Boden, ballte die Hände zu Fäusten und blickte dann wieder auf das Gemälde. Warum nur musste er an seinen Traum denken, warum hatte er überhaupt davon geträumt. „Was ist das für ein Gemälde? Ich habe das schon mal gesehen.“ Lyana sah Sasuke an, ebenso wie er sie. Leicht verwundert schauten die anderen zu dem Gemälde, welches nun von allen betrachtet wurde. Zeus trat an das Gemälde heran und blickte mit einem ernsten Blick darauf. „Das ist eine Prophezeiung. Oder eher ein Blick in die Welt, die Lily erschaffen möchte. Es heißt irgendwann wird ein Kind geboren, das das Blut von Himmel und Hölle in sich trägt. Ein Kind, halb Dämonen und halb Engel. Es trägt die beiden Schwerter Eatos und Gladius, der einzige, der beide Schwerter gleichzeitig tragen kann. Dieses Kind, in allen Prophezeiungen ein Junge, wird der Untergang der gesamten Welt sein. Nichts wird mehr existieren, weder Himmel, noch Hölle oder die Menschenwelt.“ Neben Zeus erschien ein helles Licht aus dem ein Mädchen hervortrat, mit einem weißen Kleid und strahlend weißen Flügeln auf den Rücken. Ein Engel, wo man ihn sich vorstellte. Überrascht und erstaunt schauten alle auf den Engel, der sich nun Sasuke näherte. „Zeig ihr mal deine Hand.“ Sasuke streckte seine Hand aus, die nun von dem Engel genommen wurde. Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Handfläche und sah dann Zeus an. „Du bist ihm schon mal begegnet. In einer Zwischenwelt.“ „Ja. Damals kamen wir das erste Mal aus der Dämonenwelt. Und in letzter Zeit träume ich von ihm. Was hat das zu bedeuten?“ Zeus tauschte einige Blicke mit Lyana aus, die dann nickte. Ernst schaute der Gott wieder zu Sasuke, der den Blick ebenso ernst erwiderte. „Etwas verbindet dich mit ihm. Vielleicht ist er deine Wiedergeburt in der neuen Welt die Lily erschaffen möchte. Das müssen wir verhindern. Deshalb müsst ihr Lily unbedingt aufhalten.“ „Er sagte es gibt weder Himmel noch Hölle.“ „In seiner Welt nicht mehr, das stimmt.“ Skeptisch sah Sasuke zu Zeus und Lyana und warf dann kurz seinen verwunderten Freunden einige Blicke zu. Er dachte zurück an Anders Worte über die Wiedergeburt in der neuen Welt. „Es heißt, dass alle Dämonen und Drachenritter nicht Wiedergeboren werden, sondern, dass wir so bleiben wie wir sind, da wir das Blut der Götter in uns tragen. Zumindest sagten die Dämonen das.“ „Manchmal geht bei so einer Erschaffung etwas schief. Wir können nicht in die Zukunft sehen. Vielleicht stirbst du vorher oder während der Erschaffung. Oder ihr habt eine andere Verbindung zueinander. Hat er dir irgendwelche Hinweise darauf gegeben wer er ist?“ Sasuke sah Zeus an und ballte die Hände zu Fäusten. Er schwieg und dachte an die Worte des Jungen zurück. Du weißt genau wer ich bin. Denn du hast mir meinen Namen gegeben. Schließlich schüttelte Sasuke den Kopf und sah, das Zeus und Lyana wussten das er log, doch sie sagten nichts weiter. Lyana wandte sich wieder den anderen zu und sah dabei Mangetsu an. „Ihr müsst euch beeilen. Und passt auf das Schwert auf.“ Mangetsu nickte und sah die anderen an. Hinter ihnen ging die Flügeltür auf und dahinter war nur ein weißes Licht. Flankiert wurde die Tür von zwei Engeln, die sie anlächelten. Kurz sahen sich alle nochmal an, ehe sie durch die Tür schritten und wieder auf den Halleluljah Bergen waren. Lyana und Zeus sahen ihnen nach als sich das Tor hinter ihnen schloss. „Denkst du diese Welt wird untergehen?“ Neben Lyana stand ein junger Mann mit blauen Haaren, der die Arme hinterm Kopf verschränkt hatte und auf die Flügeltür sah. „Nein. Ich denke sie schaffen das. Du hättest dich Yuuki ruhig zeigen können. Er hätte sich gefreut, Cloud.“ „Irgendwann. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.“ Der Junge lächelte traurig und verschwand dann wieder. Lyana und Zeus sahen weiterhin auf die Flügeltür, so als ob noch jemand hineintreten würde. Der Schatten eines Traumes. War es das was er sagte, oder doch etwas ganz anders? Mein Gefühl sagte mir, das mehr dahinter steckte als sie uns weiß machen wollten. Kapitel 9: Edom --------------- Hera stand am Rand des fliegenden Berges und warf einen Stein hinab. Neben ihr floss ein Fluss, der hinab in die Tiefe ging und dort wie Regen hinabfiel. Es war windig so weit oben, doch sie konnte noch gut das Gleichgewicht halten. „Geh nicht zu dicht an den Rand.“ „Ach ich fall schon nicht!“ „Wenn du fällst springe ich nicht hinterher.“ Hera drehte sich um und streckte Souta die Zunge raus, nahm dann den nächsten Stein und warf ihn hinab, direkt auf einen anderen fliegenden Felsen. Schmunzelnd lehnte Kisho sich zurück und sah zu den anderen fliegenden Bergen. Das sowas überhaupt möglich war, war schon erstaunlich, andererseits, es gab ja auch unglaubliche Dinge, die im Ninjareich passierten. Kishos Blick ging zu Maya, die neben ihm saß und eine Blume in der Hand drehte. „Was ist das eigentlich zwischen Riku und dir?“ „Das ist Privatsache, Brüderchen.“ „Freundschaft mit gewissen Vorzügen?“ Kisho grinste seine Schwester an, die ihm dann nur die Blume zuwarf und ihn gegen den Arm boxte. Ihr Bruder lachte und Maya konnte sich ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. Sie pflückte die nächste Blume, besah sie sich und drehte sie dann etwas. „Du hast dich bis über beide Ohren in ihn verknallt.“ „Warum klingt das bei dir so negativ, Souta?“ Souta schwieg und musterte Hera, die freudig eine Kette aus Blumen bastelte. Hera konnte sich schon immer für alles Mögliche begeistern. Ganz gleich wo man war, Hera fand immer eine Beschäftigung und immer etwas das sie toll fand. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Soutas Lippen, das dort jedoch nur kurz verweilte. „Du bist so süß, wenn du deine Freundin ansiehst und Lächeln musst.“ Maya wuschelte Souta durchs Haar und grinste ihn breit an, während er ihre Hand wegschlug und sie böse ansah. Souta zeigte normalerweise selten seine Gefühle für Hera, sehr zum Leidwesen seiner Freundin. Doch alle wussten das er Hera wirklich liebte, auch wenn er es offen niemals zugeben würde. Maya musterte ihn und dann Hera und lehnte sich dann zurück. Kurz traf sich ihr Blick mit dem ihres Bruders und sie lächelten sich an, ehe sie sich ins Gras fallen ließ. „Guck mal, Maya.“ Hera stand vor ihr und reichte ihr eine Kette aus Blumen, aus Weißen und Blauen mit etwas Grün dazwischen. Es sah wirklich schön aus, Hera hatte ein Talent dafür schöne Dinge herzustellen. Lächelnd nahm Maya die Kette entgegen, während sich Hera hinhockte und sie begeistert ansah. Kurz überlegte die Ältere und hängte sie dann Souta um den Hals, der sie böse ansah. Kisho lachte und Hera konnte sich ebenfalls ein Lächeln nicht verkneifen. Souta nahm sich die Kette ab und hing sie stattdessen Hera um, die ihn mit einem leichten Rotschimmer verlegen ansah. „Och wie niedlich du bist. Du schenkst deiner Freundin Blumen.“ „Halt die Klappe, Maya.“ Hinter ihnen kam euch Leuchten aus dem Tempel, vermutlich waren die anderen zurück. Kurz sahen sich die vier an und standen dann auf und dann kamen auch schon die anderen aus dem Tempel. Mangetsu trug dabei ein neues Schwert auf dem Rücken, ein Größeres, scheinbar das Himmelsschwert. Das gerade Mangetsu das Schwert trug, war nicht verwunderlich, immerhin war er der beste Schwertkämpfer unter ihnen. „Und etwas schlauer?“ „Teilweise. Wir wissen zumindest jetzt genauer was Lily vor hat.“ Hera trat vor Mangetsu und verschränkte die Arme hinterm Rücken und sah ihren großen Bruder an. Dieser hob eine Augenbraue und sah sie leicht lächelnd an. „Ist das das Himmelsschwert? Darf ich es mal halten?“ „Ein anderes Mal, Hera.“ Er legte seine Hand auf den Kopf seiner Schwester und wuschelte ihr leicht durchs Haar. Hera rollte mit den Augen und sah Mangetsu leicht beleidigt an, der sich jedoch zu den anderen umdrehte. „Wir sollten erstmal nach Sollos zurück. Dann sehen wir weiter.“ Schweigend saßen sie am Strand und dachten nach. Yuuki ließ seinen Blick durch die Runde schweifen, zu Mangetsu der das Himmelsschwert in der Hand hielt und zu Sasuke, der auf den Boden sah. Suigetsu saß neben Sasuke und musterte diesen, tauschte dann einen Blick mit Yuuki aus, der nur mit den Schultern zuckte. Kayla hatte ihren Kopf an Mangetsus Schulter gelegt, der das Schwert in seiner Hand drehte und auf die Klinge sah. „Und was machen wir jetzt?“ Yuuki blickte fragend in die Runde, erhielt jedoch nur ein Schweigen. Er seufzte und stupste Sasuke leicht an der Schulter an. „Alles okay?“ Dieser nickte nur und schaute auf seine Hand. Yuuki seufzte und ließ sich dann zurückfallen, breitete die Arme aus und schaute in den Himmel. Seit vier Tagen überlegten sie nun schon, doch keiner hatte so recht eine Ahnung was sie tun sollten. Stimmte das wirklich, hatte Fang sie nicht verraten? Yuukis Blick ging wieder zu Sasuke, der mit einem undefinierbaren Blick auf seine Hand sah. „Ich bin ja dafür das wir einfach in die Dämonenwelt reisen. Überzeugen wir uns selber davon ob Fang und betrogen hat oder nicht. Am besten wir fragen sie einfach selber. Und an das Schwert kommen wir so auch.“ „Und das auch nur eine Täuschung war? Vielleicht war das so geplant, weil sie wussten, dass sie überwacht wurden.“ „Aber das finden wir nur heraus, wenn wir Fang zur Rede stellen.“ Yuuki sah alle an, doch erneut schwiegen alle. Er seufzte und stützte den Kopf auf die Hand. Es war zum Verrückt werden. Keine wollte die Entscheidung treffen, keiner war sich sicher was sie tun sollten. Yuuki reichte es. Er stand auf und sah Mangetsu ernst und leicht genervt an. „Gib mir das Schwert! Ich öffne jetzt das Tor zur Hölle, suche Fang und das Schwert und bringe sie hier her. Ganz gleich ob ihr mitkommen wollt oder nicht!“ Verwirrt sahen ihn alle an, doch ehe jemand reagieren konnte, griff Sasuke nach Yuukis Handgelenk und sah ihn an. Yuuki erwiderte seinen Blick fragend, während die anderen gespannt auf die beiden sahen. „Lass uns morgen in die Dämonenwelt gehen. Erst brauchen wir einen Plan.“ „Sasuke hat recht. Wir können nicht unvorbereitet in die Dämonenwelt gehen. Sonst passiert das gleiche wie letztes Mal und sie wissen das wir kommen.“ „Wir lassen uns etwas einfallen. Morgen früh um zehn Uhr treffen wir uns im Gemeinschaftsraum.“ Alle nickten und dann standen nach und nach alle auf. Yuuki sah Sasuke an, der neben ihm stand und noch immer sein Handgelenk hielt. „Können wir kurz reden?“ Yuuki nickte nur und dann ließ Sasuke sein Handgelenk los und ging am Strand entlang, abseits von den anderen, sodass niemand sie hören konnte. Fragend blickte Yuuki ihn an, während Sasuke die Hände in die Hosentasche schob und zum Meer sah. „Was ist, wenn Fang uns nicht verraten hat? Wenn sie wirklich nur so getan hat damit Lily ihr vertraut und sie an das Schwert kommt. Zutrauen würde ich es ihr.“ „Du liebst sie noch, oder?“ „Liebe vergeht nicht von heute auf morgen. Das müsstest du doch wissen.“ Yuuki schmunzelt leicht und ließ seinen Blick über den Strand schweifen. Ja, er wusste es zugut. Sasuke schaute auf den Boden, er wirkte traurig und dennoch irgendwie kalt und zurückgezogen. Verlassen zu werden war nicht sehr angenehm, für niemanden. „Ich würde ihr verzeihen. Wenn sie es getan hat um die Welt zu retten, um uns zu retten, dann auf jeden Fall. Und wenn du sie noch liebst, dann tust du das auch.“ „Sie hat mich verlassen. Sie sagte sie hat mich nie geliebt und das sowohl unsere Beziehung, als auch ihre und Rikus nie wirklich echt war. Wenn das alles nur dazu diente Lily zu täuschen, warum hat sie uns dann nichts gesagt?“ „Vielleicht weil sie dachte es käme nicht echt rüber. Vermutlich hätte man es uns angemerkt das Fang log und dann wäre Lily dahintergekommen.“ Sasuke seufzte leise und blieb stehen, sah zum Drachennest hinauf. Yuuki folgte seinem Blick zu einem Felsen auf dem Asha lag, der Behemoth von Fang. Sie hatte sich kaum bewegt, wenig gefressen und wirkte extrem gereizt. Vermutlich fühlte sie sich zurückgelassen und hintergangen. „Darüber habe ich auch schon nachgedacht.“ „Was hast du auf dem Herzen, Sasuke? Du willst mir etwas sagen, stimmt’s?“ Sasuke schwieg und sah weiterhin den Behemoth an, der nun den Kopf hob und zu ihnen hinabsah. „Wenn Fang uns nicht hintergangen hat und zurückkehren sollte und alle ihr verzeihen … ich weiß nicht ob ich das kann. Vermutlich wird nichts mehr so wie es war, wir können mit unserer Beziehung nicht einfach so weitermachen als wenn nie etwas gewesen wäre.“ „Warum nicht? Ihr habt eben eine kleine Pause eingelegt, na und? Solange ihr nicht mit anderen geschlafen habt ändert sich doch nichts.“ Yuuki zuckte mit den Schultern und schaute wie Sasuke die Hände zu Fäusten ballte und die Zähne zusammenbiss. Fragend hob er eine Augenbraue und musterte den Jüngeren. „Das ist ja das Problem. Ich habe mit einer anderen geschlafen.“ Mein Leben war voller Fehler. Fehler, dich ich womöglich nicht mehr gut machen konnte. Lily holte mit ihrer Ruinpeitsche aus und schlug auf Fang ein, die laut aufbrüllte. Sie war an eine Wand gekettet, übersäht mit Wunden, die nur spärlich heilten. Ihre Kleidung war zum Teil zerrissen und hing an ihr herab, während Fang leicht zitterte. Eine Ruinpeitsche verursachte unglaubliche Schmerzen, innere Schmerzen die höllisch waren. Lily holte erneut aus und schien einen Spaß daran zu haben Fang zu quälen. Vali stand einige Meter entfernt, ballte die Hände zu Fäusten und sah Lily hasserfüllt an. Anders stand neben ihn und hielt ihn auf, falls er eingreifen sollte. „Lily hör auf. Fang ist unsere Schwester.“ Fang schrie erneut auf und dann drehte sich Lily um und blickte Vali wütend an. Das Mädchen war noch Jung, doch sie war extrem gewalttätig. Eine Eigenschaft, die sie von Hades geerbt hatte und wofür Vali sie hasste. „Fang ist ein Halbdämon! Und sie hat mich hintergangen. Genau wie du.“ Lily sah über ihre Schulter und fixierte Fang, die sie ebenfalls wütend ansah. Dann begann Lily zu schmunzeln und trat an Fang heran, riss ihr die letzten Fetzen ihrer Kleidung runter und ließ sie dann, nur in Unterwäsche gekleidet, an der Wand hängen. In ihrer Hand erschienen kleine Ruinkugeln, die sie auf Fang warf und dann zu Vali ging. „Du hast das hier zu verantworten. Während ihr hier unten über eure Taten nachdenkt könnt ihr beide ja etwas Spaß haben. Das ist doch das, was du dir wünscht.“ „Das ist krank, Lily.“ „Nein. Wir sind Dämonen. Unter uns ist es völlig natürlich. Es kommt dir nur widerwärtig vor, weil sie nur ein Halbdämon ist.“ Lily drückte Vali einen Schlüssel in die Hand und ging dann eine schmale Treppe hinauf zu einer Tür, die Anders hinter ihr zuschloss. In dem dunklen und kalten Raum waren sie nun alleine. Vali ließ eine einzige Ruinkugel erscheinen, die in der Luft schwebte und etwas Licht spendete. Zu versuchen die Tür aufzubrechen brachte nichts, das wusste Vali aus Erfahrung. Er schloss mit dem Schlüssel die Ketten auf und nahm Fang in seine Arme, glitt dann mit ihr auf den Boden. Schnell zog er sein Shirt aus und streifte es Fang über, nahm sie dann in seine Arme und drückte sie fest an sich. „Es tut mir leid, Fang. Ich hätte wissen müssen das sie uns eine Falle stellen. Lily vertraut mir nicht.“ „Schon okay. War ja auch meine Schuld.“ Fang richtete sich etwas auf und drückte sich von Vali weg. Er sah seine Schwester an und strich ihr eine Strähne beiseite, dabei verwischte er etwas Blut über ihre Stirn. Fang atmete schwerer und zitterte leicht, schien noch immer die Schmerzen von Lilys Angriffen zu spüren. Vali biss die Zähne zusammen und klammerte sich an Fangs Schultern. „Ich gebe dir etwas Kraft von mir, Fang. Dann heilen deine Wunden schneller.“ „Nein! Ich will keine Kraft von dir. Je mehr du mir gibst, desto mehr verwandle ich mich in einen vollwertigen Dämon. Und das will ich nicht.“ „Aber deine Wunden werden nicht heilen. Du wirst ziemliche Schmerzen haben.“ Er packte sie etwas grober als er eigentlich wollte an den Oberarmen und sah sie an. Fang biss sich auf die Unterlippe und hob den Kopf, hielt seinem eisernen Blick stand. Auf gar keinen Fall wollte sie ein vollwertiger Dämon werden, denn dann konnte sie nicht mehr in der Menschenwelt leben. „Fang bitte. Versteh es doch!“ „Nein! Ich könnte dann nicht mehr in der Menschenwelt leben und ich habe keine Lust quer durchs ganze Dämonenreich zu fliehen. Außerdem kannst du mich nicht in einen vollwertigen Dämon verwandeln. Dir fehlt dazu der Mut.“ Vali packte ihre Handgelenke und drückte sie grob gegen die Wand hinter ihr. Dabei sah er sie ernst an und biss die Zähne zusammen. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten einen Halbdämon in einen Vollwertigen zu verwandeln. Zum einen die Möglichkeit die unser Vater versucht hat, aber das würdest du nicht tun, du kannst mir keine Schmerzen zufügen. Und die andere Möglichkeit wäre das du mit mir schläfst und mir dabei eine Menge Energie von dir gibst. Aber dazu fehlt dir der Mut.“ Vali umfasste ihre Handgelenke fester und brachte Fang kurz zum Aufbrüllen. Er presste sie mehr an die Wand und näherte sich ihrem Gesicht. Fang schluckte und versuchte die Schmerzen zu ignorieren, was ihr sichtlich schwerfiel. „Was spielt es denn für eine Rolle ob du in der Dämonenwelt oder in der Menschenwelt lebst? Denkst du Sasuke verzeiht dir wirklich? Er liebt dich, keine Frage. Aber inzwischen ist viel Zeit vergangen, Fang. Und er kennt die Wahrheit nicht, die Wahrheit das du in Wirklichkeit Lily getäuscht hast und ihn immer noch liebst. Was denkst du passiert, wenn du nach fast einem Monat zurückkehrst und ihn um Verzeihung anflehst? Eine Woche hätte vielleicht funktioniert, aber ein Monat? Um dein Leben zu retten, bin ich bereit über meinen Schatten zu springen, selbst wenn du mich nachher hassen wirst.“ Dies war nicht der Vali, der ihr Mut zugesprochen hatte, der ihr versichert hatte alles zu tun damit sie in die Menschenwelt zurückkam. Nein, dies war ein anderer Vali, einer der von seinen Gefühlen überwältigt wurde und kaum noch klar denken konnte. Fang wusste nicht was sie mit ihm gemacht hatten. Doch so wie sie von einer vergifteten Ruinpeitsche, die sie langsam umbrachte, angegriffen wurde, so konnte es sein das Lily auch ihm irgendwelche Drogen gegeben hatte. Sie machte sich einen Spaß aus Valis Gefühlen und seinen Kampf diese zu unterdrücken. „Nur vollwertige Dämonen können das Gift der Ruinpeitsche abstoßen. Du wirst langsam zerfressen und das lasse ich nicht zu. Unter gar keinen Umständen.“ „Hör auf, Vali! Du bist nicht der, der du eigentlich sein solltest. Lily manipuliert dich. Tue nichts was du später bereust, bitte.“ „Das tue ich doch schon längst.“ In seinen Augen sah sei Trauer und Wut, Wut über seine eigene Schwäche sich nicht gegen Lily wehren zu können. Langsam legte er seine Lippen auf ihre und presste sie immer mehr auf den Boden bis er schließlich auf ihr drauf lag. Fang ballte die Hände zu Fäusten und versuchte sich zu wehren, doch es gelang ihr nicht, die Schmerzen waren zu groß und Vali zu stark. Wäre ich nur stärker gewesen… nichts von alledem wäre passiert. Verwirrt sah Sasuke auf das Himmelsschwert, welches Mangetsu ihm reichte. Fragend zog Sasuke eine Augenbraue hoch und schaute den Schwertkämpfer an. Sie hatten sich kampfbereit gemacht, ihre Waffen angelegt und geschärft. Sasuke trug nicht seine Rüstung, sie würde ihn nur behindern. Stattdessen trug er eine schwarze Hose, ein schwarzes ärmelloses Oberteil und darüber eine graue ärmellose Jacke. Um seine Arme hatte er sich Bandagen gewickelt, die eigentlich nur Zierde waren, doch er mochte sie. Fang hatte mal gesagt das ihm diese Klamotten stehen würden. Er schüttelte den Kopf und sah Mangetsu wieder an. „Was soll ich damit?“ „Du bist ein Drachenritter. Du solltest es haben. Außerdem bist du stärker als ich. Vermutlich wirst du es eher gebrauchen können als ich.“ Mangetsu trug seine Uniform, doch hatte er seine Rüstung ebenfalls nicht angelegt. Auf seinem Rücken trug er sein Schwert und um den Hals eine Kette, die in der Mitte durchgebrochen wurde. Suigetsu trug das andere Teil davon, wie Sasuke wusste. Zögerlich nahm Sasuke das Schwert entgegen, ebenso wie die Scheide und schob es hinein. Er band es sich auf den Rücken und schielte über seine Schulter. „Wenn uns Fang als Feindin gegenübersteht, kannst du dann gegen sie kämpfen?“ „Ich denke. Wir werden es sehen.“ Mangetsu nickte und klopfte ihm auf die Schulter. Dann ging er zu den anderen, die schon warteten, doch Sasuke blieb stehen und drehte sich nochmal zu Itachi und Kisame um. Die beiden blieben in der Menschenwelt, da niemand wusste was passieren würde, wenn sie die Dämonenwelt betreten würden. Itachi kam einige Schritte auf ihn zu und sah ihn an, stupste ihn dann gegen die Stirn, so wie er es früher schon getan hatte. „Sei vorsichtig, kleiner Bruder.“ „Ich stich mit dem spitzen Ende zu.“ Sasuke lächelte seinen Bruder kurz an und ging zu den anderen, zog das Himmelsschwert und sah darauf. Kurz blickte er nochmal die anderen an, die dann nickten und dann nickte er ebenfalls. Alle würden gehen, auch Hera, sehr zum Leidwesen von Suigetsu und Mangetsu. Sasuke drehte sich dann von den anderen weg und schwang das Schwert in der Luft, das dann zu Leuchten begann und ein Portal öffnete. Entschlossen traten sie hindurch in die dahinterliegende Dämonenwelt. Hera, Maya, Kisho und Souta versteckten sich hinter einigen Gebäuden und hielten sich im Schatten auf. Die rote Sonne stand hoch am roten Himmel und brannte heiß wenn man direkt von ihr getroffen wurde. Ein Grund warum die vier Ninja sich im Schatten aufhielten. Kisho und Maya lugten um die Ecke und entdeckten einige Wachen vor einem Tor, welches zum Hof vor dem Palast führte. Das Haupttor würden sich andere vornehmen, ihre Aufgabe war es zu verhindern, dass mehr Dämonen durch andere Eingänge kamen. Hera lehnte an der Wand und hatte die Beine angezogen und die Arme und den Kopf daraufgelegt. „Vier Wachen. Vermutlich sind hier noch welche, die wir nicht sehen können.“ „Hera du bleibst hier. Wir kümmern uns um die Dämonen.“ Kisho und Maya standen auf und auch Souta wollte sich erheben, doch da packte Hera ihn am Arm und sah ihn. Fragend schaute Souta sie an, ebenso wie Kisho und Maya. „Ich muss dir etwas sagen.“ „Später, Hera. Jetzt ist es schlecht.“ Souta fuhr ihr kurz über den Kopf und dann sah er Kisho an, der nur nickte. Traurig sah Hera ihnen nach und lugte dann vorsichtig hinter der Wand hervor. Schnell griffen die drei die Dämonen an, die erledigt waren noch bevor einer Alarm schlagen konnte. Leise räumten die drei die Leichen weg und versteckten sich dann hinter der nächsten Wand. „Kleiner Mensch.“ Hera zuckte zusammen und drehte sich um und sah einen Dämon hinter ihr. Er hatte Flügel auf dem Rücken und einige Hörner guckten aus seinen Armen und dem Kopf heraus. Schnell zog Hera ein Kunai und warf es auf den Dämonen, machte dann einen Salto nach hinten und formte im Sprung einige Fingerzeichen. Gerade als sie das letzte Fingerzeichen formte und wieder auf dem Boden gelandet war, wurde sie von einem zweiten Dämon attackiert, der sie durch die Luft wirbelte. Hera schrie auf und knallte hart auf dem Boden auf. „Hera!“ Souta kam auf sie zu, während Kisho und Maya gegen weitere Dämonen kämpften, die plötzlich auftauchten. Also hatte doch einer Alarm geschlagen. Souta trat einen Dämon weg und schlug dem anderen ins Gesicht, stellte sich dann direkt vor Hera. Er formte einige Fingerzeichen und ließ dann zwei Eisspeere in seiner Hand erscheinen. Schnell raste er auf die Dämonen zu, wirbelte einige Male herum und stach auf sie ein. Die beiden Dämonen schrien und fielen zu Boden. Es waren niedrigere Dämonen, schwächere, die vermutlich nur der reinen Wache dienten. Souta hockte sich neben Hera, zog sie auf die Beine und hinter eine Wand, etwas versteckt, damit sie keiner entdeckte. „Alles klar?“ Er strich Hera eine Strähne aus dem Gesicht und sah sie an. Sie nickte nur und lächelte leicht, legte dann ihre Arme um ihn. Leicht verwirrt nahm er sie in den Arm und schloss für einen Moment die Augen. „Du Dummkopf. Ich wollte dir sagen das ich noch einige andere Dämonen gesehen habe, die vermutlich die Wachen im Auge behielten. Aber du wolltest mir ja nicht zuhören.“ „Oh. Tut mir leid, Hera. Beim nächsten Mal höre ich dir zu, versprochen.“ Hera lächelte leicht und sah ihn an, stand noch immer in seinen Armen. Wenn sie alleine waren, war er so anders, er war liebevoll und zeigte ihr seine Gefühle. Hera war etwas neidisch auf die anderen Frauen, doch sie liebte Souta und war froh das er überhaupt in irgendeiner Art und Weise zu seinen Gefühlen stand. Sie nickte und ging auf Zehenspitzen um ihm einen Kuss auf die Nasenspitze zu hauchen. Leicht lächelnd sah Souta sie an und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und trat schließlich hinter der Wand vor. Die beiden rannten zu Kisho und Maya, die am Tor standen und sich umsahen. „Noch mehr Dämonen?“ „Nein wir haben keine weiteren gesehen. Wir verstecken uns hier und behalten die Gegend im Auge.“ Hera und Souta nickten, während das Mädchen nach der Hand ihres Freundes griff und sie leicht drückte. Manche Menschen konnten offen ihre Gefühle zeigen und andere nicht. Ich war froh das Souta bei mir war, egal ob er seine Gefühle offen zeigte oder nicht. Suigetsu und Riku schlugen einige Dämonen zu Boden, während um sie herum Kayla, Sharon und Karin weitere Dämonen vernichteten. Die fünf kümmerten sich um ein anderes Tor, das zum Hof führte, genau gegenüber von dem Tor, um welches sich Kisho, Souta und die beiden Mädchen kümmerten. Weitere Dämonen kamen auf sie zu und griffen an und dann schlugen die fünf sie jedoch zu Boden. „Ich frage mich warum sie hier nur so schwache Dämonen hinschicken.“ „Vielleicht sind alle anderen im Palast.“ „Oder es haben sich die Stärkeren abgewandt.“ Kurz herrschte Schweigen zwischen den Kriegern und dann hörten sie ein Schreien eines Dämons. Einige Dämonen mit Flügeln und Hörnern kamen auf sie zugestürmt, doch auch die waren recht schnell besiegt. Riku sah zu einem der auf dem Boden lag und dachte nach. Man ließ doch nicht die schwachen Dämonen die Tore beschützen. „Vielleicht eine Falle?“ Suigetsu sah Riku an, der ihn dann ebenfalls ansah und mit den Schultern zuckte. Kayla, Karin und Sharon sahen die Jungs an und tauschten dann einige Blicke aus. Es war ja nicht so das sie sich beschwerten, doch wenn es wirkliche eine Falle war und sich die ganzen starken Dämonen im Palast befanden, dann hatten Sasuke, Mangetsu und Yuuki einige Probleme. „Sagte nicht Dario, dass nicht alle mit dem einverstanden sind was Lily vorhatte? Was ist, wenn sie diese neue Welt gar nicht wollten und ihr deswegen nicht beistanden? Vielleicht ist das hier auch keine Falle.“ „Möglicherweise. Aber was machen wir nun? Abwarten?“ „Wir-“ Plötzlich schlug neben ihnen eine Ruinkugel ein, die von einem Dämon kam, der auf dem Tor saß. Und dann tauchten auch noch weitere auf, die alle sofort angriffen. Riku stellte sich vor Kayla und Sharon und wehrte einen Angriff ab, während Suigetsu vor Karin ging und sein Schwert hob. Zwei Dämonen rasten auf ihn zu und griffen an, doch Suigetsu konnte ihre Angriffe abwehren und schlug sie zurück. Er holte mit dem Schwert aus und trennte einem den Kopf ab, während er dem anderen einen Arm abschlug und dann das Schwert in die Brust rammte. Kurz drehte er sich zu Karin um und lächelte sie an und schaute dann zu den anderen drei, die ebenfalls gerade die Dämonen töteten. Kurz herrschte Stille, ehe Riku aufsah und durch die Runde blickte. „Ich vertraue Sasuke, Yuuki und Mangetsu. Wir sollten weiter nach Plan gehen und das Tor hier schützen.“ Die anderen nickten und gingen dann in Deckung, immer das Tor im Auge, damit niemand in den Palast eintreten konnte. Sasuke, Yuuki und Mangetsu rannten durch die Gänge des Palastes und töteten unterwegs mehrere Dämonen, diesmal schien sie niemand kommen gesehen zu haben. Bald erreichten sie die große Tür und den dahinterliegenden Thronsaal. Lily wirkte überrascht als sie die drei sah und biss die Zähne zusammen. Neben ihr stand Anders und ging in Kampfbereitschaft, wartete noch auf den Befehl von Lily. „Wie seid ihr in die Dämonenwelt gekommen?“ Auf einem der Throne lag das Dämonenschwert, mit seiner dunklen Klinge und den roten Verzierungen. Die drei Jungs sahen sich an und nickten und dann zog Sasuke das Himmelsschwert. „Wir haben auch so ein Schwert. Dass man damit ein Portal erschaffen kann, wusstest du scheinbar nicht.“ Lily fluchte und sah auf das Himmelsschwert in Sasukes Hand. Das Himmelsschwert schimmerte leicht weiß-bläulich, während das Dämonenschwert eher rot-schwarz erschien. Die Dämonin nickte Anders zu, der dann blitzschnell seine Flügel erscheinen ließ und auf die drei zustürmte. Doch sein Angriff wurde jäh unterbrochen, eine Ruinkugel traf ihn und schleuderte ihn weg. Einige Meter vor den drei tauchte plötzlich Fang auf, mit ihren Dämonenflügeln und ihrem Stab in der Hand. Verdutzt sah Lily zu ihr, ebenso wie Sasuke, Mangetsu und Yuuki. Sasuke schluckte und verstärkte seinen Griff um das Schwert noch mehr. Sein Herz hämmerte wie wild als er Fang sah. „Fang! Wie seid ihr da rausgekommen?“ „Es war schlau uns in eine Zelle zu sperren wo Dämonen von Innen nicht rauskommen. Und Giro ebenfalls in eine solche zu sperren um zu verhindern, dass wir ihn beschwören. Aber du hast vergessen das wir noch einige Freunde haben.“ Vali kam von der Terrasse und stellte sich neben Fang. Von der Treppe hinter den Thronen kamen Giro und Dario und da schien es Lily klar zu werden was sie meinten. „Du müsstest inzwischen tot sein, Fang. Das Gift hätte dich umbringen müssen. Außer Vali hat dich in einen vollwertigen Dämon verwandelt.“ Lily schmunzelte breit und fixierte die beiden. Doch beide reagierten darauf nicht, blieben einfach nur ruhig. Sie wirkten überhaupt nicht angespannt oder zeigten sonst irgendwelche Gefühle gegenüber dem, was Lily gesagt hatte. „Wenn ich ein vollwertiger Dämon wäre hätte ich goldene Augen und keine Blauen. Vali hat mir lediglich das Gift ausgesaugt, denn auf ihn hat das ja keine Wirkung.“ Fang ging in Kampfhaltung und sah wie Lily fluchte. Neben ihr erschienen einige Dämonen, die dann Giro und Dario angriffen und auch auf sie losgingen. Vali schoss vor und Fang wollte dies ebenso tun, doch da ging Vali dazwischen und fixierte ihren Arm mit einer Fessel aus Ruin, die aus dem Boden kam. Fang zog dran, doch sie konnte sich nicht befreien und dann ging auch schon der Kampf zwischen den Dämonen los. Sie fluchte und plötzlich stand Yuuki vor ihr und packte sie an den Schultern. „Fang! Bitte sag mir das alles nur gelogen war. Du hast uns nicht hintergangen oder? Das war nur eine Täuschung für Lily. In Wahrheit stehst du noch immer auf unserer Seite, oder?“ Fang schluckte und sah Yuukis flehenden Blick. Dann sah sie Mangetsu an und schließlich Sasuke. Er sah sie kalt an, versuchte es zumindest. Doch er konnte die Sehnsucht und Hoffnung nicht verstecken, zumindest nicht vor jemanden, der ihn inzwischen so gut kannte. Schließlich sah Fang zu Yuuki und nickte. Erleichterung machte sich bei ihm breit und sie sah die Freude. Dann kam auch Mangetsu, lächelte leicht und zog an der Fessel, doch es tat sich nichts. „Das schafft ihr nicht. Kümmert euch um die Dämonen, ich befreie mich schon irgendwie.“ Die beiden lächelten sie an und nickten dann, stürzten sich mit ins Kampfgetümmel. Inzwischen waren immer mehr Dämonen anwesend und genug Gegner zum Bekämpfen da. Fang steckte ihren Stab weg und versuchte sich mit einem Angriff auf die Fessel zu befreien, doch es tat sich nichts. „Lass mich das machen.“ Sie sah wie Sasuke mit dem Schwert ausholte und die Fessel klirrend durchtrennte. Erstaunt sah sie ihn an und auch er schien etwas verwirrt zu sein, dass sein Plan wirklich funktioniert hatte. Dann trafen sich ihre Blicke, die keineswegs voller Hass oder Wut waren. Sasuke hielt in der einen Hand sein Schwert und mit der anderen umklammerte er Fangs Handgelenk. Sie sahen sich schweigend an, blickten sich gegenseitig in die Augen. „Sasuke es tut mir leid. Aber es musste überzeugend sein. Und … ich denke du hast was Besseres als einen Halbdämon verdient.“ „Aber ich will nichts Besseres.“ Für einen winzigen Moment beugte er sich herunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Kurz wirkte Fang verwirrt, doch dann fasste sie sich wieder und sah zum Thron. Sasuke hatte sich schon abgewandt und sah auf das Kampfgetümmel. „Kannst du das Schwert anfassen?“ „Ja. Nur Dämonen können es. Wir müssen die beiden Schwerter zerstören.“ „Aber nicht hier. Wir bringen sie in die Menschenwelt.“ Fang nickte und dann rannten die beiden auf die Throne zu. Fang griff nach dem Dämonenschwert, umfasste den Griff und sprang dann in die Luft und landete leichtfüßig auf dem Boden. Sie sah Lily fluchen und wie sie einige Angriffe auf sie startete und sie sah wie Mangetsu und Yuuki neben ihr landeten und sie offensichtlich schützen wollten. Doch Sasuke war schneller, blieb vor den drei stehen und ließ eine schützende Aura erscheinen und ein Skelett, welches sich um sie legte. „Sasuke, wir müssen ein Portal öffnen um in unsere Welt zu gelangen.“ „Was ist mit den anderen?“ Vor ihnen tauchte Vali auf und Susannoo verschwand wieder. Er warf einen Blick über seine Schulter zu Fang und sah dann zu den Dämonen, die vor ihm standen. Vali schnippte mit dem Finger und dann erschien hinter den Kämpfern aus Nevarron und Portal, dessen starker Zog sie anzog. Fang weitete die Augen als sie die Zeichen und Verzierungen am Rand des Portals sah. „Vali was hast du vor?“ Verwirrt sah Fang zu ihrem Bruder, wollte zu ihm, doch Sasuke hielt sie auf und legte seine Arme um sie. Dann wurden die vier plötzlich durch das Portal gesaugt und landeten auf der anderen Seite am Strand vor Sollos. Fang schaute durch das Portal hindurch zu Vali, der eine riesige Ruinkugel auf das Portal hielt. Sie hörte Lily und Anders fluchen und sah dann wie Vali ihr einen Blick über die Schulter zuwarf. „Ich konnte Halbdämonen noch nie ausstehen.“ „Vali…“ Fang sah ihn an, ihr Herz raste und sie wusste was er plante. Sie warf das Dämonenschwert weg und wollte auf das Portal zu rennen, doch Sasuke legte von hinten seine Arme um sie und hinderte sie daran wegzukommen, egal wie sehr sie sich auch wehrte. Fang versuchte sich zu befreien, doch Sasuke hielt sie eisern fest und sah ebenfalls auf das Portal. „VALI!“ Der Dämon schoss die Kugel auf das Portal das dann laut explodierte und eine Druckwelle aussandte. Schützend legte sich Susannoo um Sasuke und Fang, während sie verzweifelnd auf den Rauch sah. Dann entdeckte sie die Dämonenkette, die er ihr offensichtlich noch zugeworfen hatte bevor das Portal zerstört wurde. Das Portal war weg, der Rauch ebenfalls und es war nichts mehr zu sehen. Zitternd klammerte sich Fang an Sasuke, der seine Arme um sie legte und einige Blicke mit Mangetsu und Yuuki austauschte. In der Ferne sah er die anderen, die Vali scheinbar ebenfalls durch ein Portal geschickt hatte, bevor er dieses zerstört hatte. „Fang. Was hat er getan?“ „Er hat das Tor zerstört. Das Tor zur Hölle. Dies war nicht nur irgendein Portal, es war DAS Portal. Niemand kann die Hölle jetzt betreten oder verlassen.“ Ihre Stimme wurde leiser und das Zittern etwas Stärker. Sasuke wusste wie sie sich fühlte, die Gewissheit das man den Bruder nie wiedersehen würde war unerträglich. Sanft fuhr ihr Sasuke durchs Haar und legte seinen Kopf auf ihren, während sie sich an seinen Arm klammerte und ihr Gesicht in seiner Brust vergrub. Vali tat immer alles um mich zu schützen. Das er soweit ging, hätte ich nie geglaubt. Vielleicht könnte auch er sein Schicksal ändern. Kapitel 10: Freunde fürs Leben ------------------------------ Fang drehte die Kette ihres Bruders in ihrer Hand umher und seufzte schließlich. Sie stützte sich auf ihren Armen ab und schaute übers Meer. Zusammen mit Kayla saß sie auf einem Felsen am Meer, während am Horizont langsam die Sonne aufging. Alles wirkte so friedlich und ruhig. „Hast du nochmal versucht das Tor zu öffnen?“ „Ja. Aber es klappt nicht. Er scheint es wirklich zerstört zu haben.“ Kayla legte ihre Hand auf Fangs und schaute in den Sonnenaufgang Ein leichtes Lächeln legte sich auf Fangs Lippen. Mehrere Tage waren vergangen, in denen sie nun überlegten, was sie mit den Schwertern machten. Beziehungsweise, wie sie die Schwerter zerstören sollten. So richtig war ihr keiner böse, alle hatten verstanden und akzeptiert das es sein musste. So war das in einer Familie eben. Du wendest dich nicht von deiner Familie ab. Auch nicht, wenn sie es tut. Ausschließlich Sasuke sprach kaum ein Wort mit ihr. Sie hatten in den letzten Tagen nicht über das gesprochen was passiert war oder wie es um ihre Beziehung stand und weiterging. „Ich bin mir sicher, dass du ihn wiedersehen wirst.“ „Ich weiß nicht. Glaubst es war wahr was er gesagt hatte? Also das er Halbdämonen schon immer gehasst hat?“ „Nein. Ich denke er hat es nur gesagt um den Abschied einfacher zu machen.“ Fang sah zum Strand hinab wo Asha in der Sonne lag und sich entspannte. Inzwischen war die Sonne aufgegangen und erwärmte die Luft. Bald würde es Hochsommer werden und dann kam wieder die extreme Hitze. Fang mochte solch ein Wetter, es war besser am Strand zu liegen und sich zu sonnen und baden zu gehen anstatt zu frieren und sich in dicke Klamotten zu hüllen. Sie sah wie Sasuke auf sie zukam, die Hände in die Hosentaschen geschoben hatte sie mit einem undefinierbaren Blick ansah. Er wirkte ziemlich cool und gelassen, obwohl er ziemlich nervös und angespannt war. Fang spürte den Blick von Kayla genau und sah aus dem Augenwinkel das leichte Grinsen. Sasuke blieb vor dem Felsen stehen und sah zu ihnen hinauf, noch immer wusste Fang nicht was er dachte. „Fang, können wir kurz reden?“ Sie nickte und sah Kayla an, die ihr aufmunternd zunickte. Dann sprang Fang vom Felsen und ging zusammen mit Sasuke am Strand entlang. Wie lange sie sich anschwiegen wusste sie nicht mehr, aber es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. „Hast du nochmal Kontakt zu deinem Bruder gehabt?“ „Nein. Das Tor lässt sich nicht öffnen.“ Sasuke blieb stehen und sah sie an. Fang musterte den Uchiha und musste dann schmunzeln. Er trug zwar nur eine einfache schwarze Hose und ein lila T-Shirt aber er wirkte extrem cool. Sasuke wusste das er gut aussah und, dass ihn viele Frauen anhimmelten, doch daraus machte er sich nichts. Sie selbst musste sich eingestehen, das auch sie sich zu den Frauen zählen musste die ihn anhimmelten, doch der Unterschied bei ihr war, dass sie tatsächlich mal mit Sasuke zusammen gewesen war. Es versetzte ihr einen Stich als sie daran dachte das sie ja nun eigentlich kein Paar mehr waren. Sie hob ihren Blick und schaute direkt in seine schwarzen Augen. „Du möchtest sicherlich wissen warum ich dich angelogen habe, stimmt’s? Du weißt ja das ich Lily überzeugen musste und dafür konnte ich niemanden von euch einweihen. Nur ein Fehler und alles wäre aufgeflogen.“ „Warum hast du dann Schluss gemacht? An dem Abend hättest du mir dir Wahrheit sagen können.“ „Hätte ich. Aber wenn du Lily gegenübergestanden hättest, hättest du dann überzeugend sein können?“ Sasuke schwieg und öffnete leicht den Mund. Er wollte etwas sagen doch er ließ es, musterte sie stattdessen. Fang erwiderte seinen Blick und spielte leicht mit der Kette um ihren Hals. „Ich weiß, dass es Falsch war mit dir Schluss zu machen. Aber ich wusste nicht wie das ganze ausging. Ich wollte lieber das du mich hasst oder nicht mehr liebst anstatt das du um mich trauerst. Ich liebe dich und das wird auch so bleiben. Aber ich will dich nicht jedes Mal in etwas hineinziehen was mit Dämonen zu tun hat.“ „Und wenn ich das möchte? Mein Leben wäre ziemlich langweilig, wenn wir nicht mehr zusammen wären. Was würde ich bloß den ganzen Tag machen, wenn ich keine Dämonen mehr bekämpfen könnte?“ Fang schmunzelte leicht und schaute übers Meer, umklammerte dabei die Kette von Vali, das Amulett mit dem roten Kristall. Sasuke sah sie an und schwieg. „Das mit den Dämonen hat sich nun eh erstmal erledigt. Vielleicht auch für immer.“ „Fang …“ Sie sah auf und schaute ihn an. Er war einen Schritt näher herangetreten, hätte den Mund geöffnet um etwas zu sagen, doch scheinbar suchte er nach den passenden Worten. Fang griff nach seiner Hand und umfasste sie, drückte sie leicht. „Unsere Beziehung war ziemlich aufregend, hm? Du bist das Chaos, ich die Katastrophe. Aber ich liebe dich und will das Chaos gerne behalten. Ich kann mir ein ruhiges Leben, ein Leben ohne dich nicht vorste-“ „HALT STOPP!“ Fang hob den Finger und unterbrach Sasuke abrupt. Dieser hatte noch den Mund geöffnet, zog eine Augenbraue hoch und sah sie verwirrt und überrumpelt an. Fang trat dicht an ihn heran, ihre Körper berührten sich während sie sich ansahen. Sasuke wirkte etwas beleidigt, da sie ihn unterbrochen hatte. Normalerweise sprach er nicht so über ihre Beziehung oder Gefühle und nun tat er es einmal und da wurde er unterbrochen, was vermutlich der Grund war warum er beleidigt aussah. „Sag das nochmal.“ „Du bist das Chaos.“ „Nein das andere!“ „Ich kann mir ein ruhiges Leben nicht vorstellen?“ Fang schüttelte frustriert den Kopf und griff nach seinem Shirt, umklammerte es mit ihrer Faust und sah ihn an. Sie wusste genau das ihm klar war was sie meinte, doch er spielte mit ihr, vielleicht auch, weil er sich selbst nicht bewusst gewesen war was er gesagt hatte. „Ich liebe dich!“ „Danke.“ Sasuke riss sich los und ging dann von ihr weg, schob die Hände wieder in die Taschen und lief am Strand entlang. Völlig perplex blieb Fang stehen, ehe sie ihm nachrannte und neben ihm lief, ihn dabei frustriert ansah. „Du sagtest du liebst mich.“ „Hab ich das? So ein Mist.“ „Was heißt das jetzt?“ Sasuke blieb stehen und schaute sie an. Sie waren zwar ein Paar gewesen, doch Sasuke hatte in den zwei Jahren nie gesagt das er sie liebte, nie. Er hatte immer Andeutungen gemacht und Fang wusste das seine Gefühle echt waren, doch die Worte hatte er nie ausgesprochen. „Ich geh zu Mangetsu und Kayla. Mal gucken ob er es schon getan hat.“ „Was getan? Ach man nein! Wie geht es zwischen uns weiter?“ „Wieso? Hat sich denn irgendwas geändert?“ Fang verengte die Augen zu schlitzen und verschränkte die Arme. Sasuke ging inzwischen weiter und ignorierte sie. „Du willst nur nicht aussprechen das du noch mit mir zusammen sein willst.“ „Kommst du jetzt?“ Lächelnd folgte Fang ihm, lief dann kurz neben ihm her und griff dann nach seiner Hand. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und verschränkte ihre Finger mit seinen, während Sasuke nur genervt die Augen rollte, sich jedoch ein kleines Grinsen nicht verkneifen konnte. Vergeben, vergessen… verzeihen? Würde sie auch dann noch Lächeln, wenn sie erfuhr, was ich getan hatte? Mangetsu setzte sich neben Kayla und legte einen Arm um sie. Beide sahen zum Meer und blickten Sasuke und Fang nach. Mangetsu lächelte seine Freundin an und strich ihr sanft über den Arm. Fragend blickte Kayla zu ihm auf und stützte ihren Kopf auf seiner Schulter ab. „Was gibt es?“ „Wir wissen wie wir die Schwerter zerstören können. Oder wir glauben es zumindest.“ „Super. Willst du es ihnen gleich sagen?“ Mangetsu schüttelte den Kopf und sah zu Sasuke und Fang, die inzwischen stehengeblieben waren und sich ansahen und miteinander sprachen. Sollten die beiden Mal machen, er hatte eh noch etwas vor. Dafür schaute er Kayla an und strich ihr eine Strähne beiseite und lächelte. „Was ist los? Du wirkst so überglücklich.“ „Mal sehen ob ich es gleich auch noch bin.“ Fragend hob sie eine Augenbraue als Mangetsu seine Hand auf ihre legte und sie weiterhin anlächelte. Kurz drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn und legte dann seine gegen ihre. Sanft strich er ihr durch die Haare und über die Wange und verharrte so. „Kayla, willst du mich heiraten?“ Perplex sah sie ihn an, ging etwas zurück und mustere ihn. Zuerst glaubte sie sich verhört zu haben, doch als Mangetsu ein kleines Kästchen aus der Hosentasche holte und es öffnete war es ihr klar. In dem Kästchen lag ein Ring mit einem kleinen Stein dran, der lila schimmerte. Kayla schaute auf den Ring und dann Mangetsu an, der sie leicht nervös anlächelte. Dann lächelte Kayla ebenfalls und nickte und fiel ihrem Freund dann um den Hals. Erleichtert atmete Mangetsu aus und legte seine Arme um sie. Seit fünf Jahren waren sie nun zusammen, weswegen es für Mangetsu langsam Zeit wurde den nächsten Schritt zu machen. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie leidenschaftlich, so wie sie ihn. Dann legten sie ihre Stirn aneinander und lächelten sich an, ehe Mangetsu seiner Verlobten den Ring an den Finger steckte. „Und?“ Beide sahen den Felsen hinab zu Sasuke und Fang, die davorstanden und sie ansahen. Fang wirkte leicht verwirrt und sah zwischen Sasuke und Mangetsu hin und her. Dieser nickte dann und hob den Daumen, was für Fang nur noch verwirrender war. Ihr Blick ging zu Kayla, die dann lächelnd den Finger mit dem Ring zeigte. Fang blinzelte einige Male und sprang dann auf den Felsen, während Mangetsu blitzschnell von diesem runtersprang. „Ihr habt euch verlobt?!“ Kayla nickte und dann fielen sich die beiden Frauen um den Hals und lächelten sich an. Mangetsu und Sasuke hoben fragend die Augenbrauen und warfen sich einige Blicke zu. „Meinen Glückwunsch.“ „Danke. Und wie sieht es bei euch aus?“ „Läuft.“ Mangetsu grinste und sah zu den beiden Frauen, die nun auch den Felsen hinabsprangen. Dabei warf Fang Sasuke einen bösen Blick zu und boxte ihn anschließend gegen die Schulter. Mangetsu und Kayla sahen sich an und nahmen sich dann bei der Hand. „Ich bin gespannt wie du deinem Bruder erklärst, dass du es ihm verheimlicht hast.“ „Ja, ich dachte er erfährt es am Tag der Hochzeit.“ Seufzend lehnte sich Suigetsu gegen die Lehne und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Neben ihm saß Karin, die ihm eine Strähne aus dem Gesicht schob. „Ich dachte eigentlich du würdest dich freuen. Dann wärst du wieder mehr bei deinem Bruder.“ „Ja schon! Aber kann nicht Kisho die Sache mit dem Kommandanten übernehmen?“ Suigetsu sah seinen Vater an, der seinen Kopf auf seinen Arm stützte und den Blick erwiderte. Auf der Couch saßen noch Kisho, Souta und Hera. In der Küche am Tresen waren Dom, Jesse, Ray, Serah und Trey. Suigetsu empfand es als noch immer merkwürdig, dass sein Onkel jünger war als er. Aber so erging es den anderen Nachtwandlern auch, sie waren in dem Körper und Alter wiedergeboren worden in dem sie gestorben waren. Kisame hatte gesagt das noch mehr lebten, doch wer das war, wusste er nicht. „Kann er wenn er möchte. Mir ist das Gleichgültig.“ Suigetsu und Kisho sahen sich an und dann Lächelte der Braunhaarige. Es sollte eine kleine Division der Arcana nach Sollos geschickt werden um dort einen Außenposten zu haben. Dafür wurden Kisho, Souta, Hera und Maya auserwählt. Und Suigetsu, falls er der Arcana beitreten wollte. Einer musste den Posten des Kommandanten der Division übernehmen, doch darauf hatte Suigetsu keine Lust. „Du willst doch nur beim Drachenorden bleiben und nicht zur Arcana wechseln.“ „Was spielt das denn für eine Rolle? Arcana und Drachenorden arbeiten eh zusammen.“ Suigetsu lehnte sich zurück und legte seinen Arm um Karin. An sich war es wirklich egal, da die beiden Organisationen eh zusammenarbeiteten. Suigetsu jedenfalls freute sich das er wieder in Sollos war und seine Freunde mit ihm kamen. Inzwischen waren auch sie Teil seiner Familie geworden. „Wo ist eigentlich Maya?“ „Bei Riku. Irgendwas läuft da zwischen denen.“ „Machst du jetzt einen auf Beschützer für deine Schwester?“ Suigetsu grinste und lehnte sich vor, sah dabei Kisho an, der fragend eine Augenbraue hob. Er schüttelte nur mit dem Kopf und sah auf den Tisch vor der Couch. „Ist mir egal mit wem sie was anfängt. Sie ist alt genug um sich ihre Typen selber auszusuchen.“ „Ich dachte immer sie wäre in Mangetsu verknallt.“ „Naja das hat sich ja jetzt erledigt.“ Verwirrt schaute Suigetsu zu Souta, der neben Kisho auf der Couch saß und sich von Hera etwas auf die Handfläche malen ließ. Souta öffnete seine Augen und blickte zu Suigetsu, warf dabei kurz einen missbilligenden Blick zu Hera. Inzwischen hatte sich Suigetsu daran gewöhnt das die beiden zusammen waren und er musste zugeben sie waren auch ziemlich süß zusammen. „Was meinst du?“ „Mangetsu will Kayla einen Heiratsantrag machen.“ „Bitte was?“ Entsetzt sprang Suigetsu auf und sah Souta an, während alle ihm einen verwirrten Blick zuwarfen. Offensichtlich wussten es alle bis auf er. Selbst sein Vater schien nicht überrascht zu sein. Suigetsu ließ sich zurück auf die Couch fallen und sah auf den Tisch, verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund. „Hat dein Bruder dir etwa nichts gesagt?“ „Nein!“ „Denk mal drüber nach.“ Suigetsu warf seinem Bruder einen beleidigten Blick zu und murmelte etwas. Die anderen schüttelten grinsend den Kopf während Karin ihrem Freund durch die Haare strich. Riku lehnte am Geländer auf dem Dach des Hauptquartiers, während neben ihm Maya stand und ihn anlächelte. Er mochte ihre Nähe und Gesellschaft, ebenso wie sie offensichtlich seine. Riku rutschte etwas näher an Maya heran und verschränkte die Arme, sah sie dabei weiterhin leicht lächelnd an. „Eine Idee wie es weitergeht?“ „Nein. Die Entfernung ist ziemlich groß.“ Riku nickte und sah auf den Boden. Seit langem fühlte er sich wieder richtig wohl, er hatte sich eindeutig in Maya verliebt. Und dann musste sie auch noch ausgerechnet so weit weg leben. Maya schien das ganze ebenfalls nicht zu gefallen. Sie hob ihre Hand und fuhr sanft über seinen Oberarm und hinterließ eine Gänsehaut. „Shawn möchte eine kleine Division hierlassen. Dein Vater hat das wohl vorgeschlagen. Wenn ich möchte könnte ich Teil der Division sein.“ Riku hob eine Augenbraue und sah sie an. Maya lächelte und rückte näher an ihn, berührte nun seinen Körper. Riku merkte wie sich etwas in ihm regte, wie sein Herz zu schlagen begann und sein Bauch zu kribbeln anfing. „Wirklich? Und willst du das denn?“ „Naja dann könnten wir zusammen sein. Das heißt, falls du schon eine Beziehung möchtest. Ist ja noch nicht so lange her das sich Jade getrennt hatte.“ Riku schwieg kurz und dachte nach. Eigentlich war es noch etwas früh für eine neue Beziehung, doch es gab auch Menschen die fingen einige Tage nach einer Trennung etwas mit einem anderen an. Und Maya bedeutete ihm wirklich viel. „Ich hatte nie wirklich Glück in meinen Beziehungen. Meine erste Beziehung hielt zwei Monate, dann gab so eine On-Off-Beziehung und dann haben sich auch noch Fang und Jade von mir getrennt. Ich glaube ich habe kein Händchen für sowas." „Ach was. Sowas passiert halt. Manche haben glück und finden sofort die Richtige und andere suchen eben etwas länger. Vielleicht hält unsere Beziehung nicht lange aber vielleicht bin ich auch die Frau, die neben dir Alt wird.“ „Och wie süß. Denkst du das wirklich?“ Maya zuckte mit den Achseln und lächelte Riku an. Dieser lächelte ebenfalls und beugte sich dann zu ihr hinab um die zu küssen. Maya lächelte in den Kuss hinein und legte ihre Arme um ihn. Riku drückte seine neue Freundin fest an sich und spielte etwas mit ihrem Zopf. Sein Blick war auf einen Felsen gerichtet, der leer war. Dort hatte Cloud immer in der Sonne gelegen und geschlafen. In letzter Zeit konnte er sich erstaunlich gut zusammenreißen. Er hatte nicht mehr das Gefühl die totale Kontrolle zu verlieren, was er eindeutig Sasuke verdankte. Neben ihm tauchte Sharon auf und sah ihn an. Es herrschte eine angespannte Atmosphäre zwischen ihnen und das schon seit er mit ihr Schluss gemacht hatte. „Yuuki, kann ich dich mal was fragen?“ „Klar.“ „Warum hast du Schluss gemacht? Ich meine, ich weiß das es nicht sehr gut zwischen uns lief aber gleich Schluss machen?“ Yuuki schaute wieder auf den Felsen und seufzte leise. Er hatte zwar gehofft solch ein Gespräch nicht führen zu müssen, doch er war sich auch sicher, dass es nicht zu verhindern war. „Es war einfach alles ziemlich viel. Mein Vater tauchte plötzlich auf, wir haben uns häufiger gestritten und ich verlor die Kontrolle. Ich hatte Angst mich irgendwann in einen Drachen zu verwandeln und dich zu verletzen. Also dachte ich, wenn ich die Beziehung beende, dann bist du nicht mehr in meiner Nähe und dann könnte ich dich auch nicht verletzen.“ „Ach Yuuki.“ Sharon legte plötzlich ihre Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. Perplex zögerte Yuuki etwas, ehe auch er seine Arme um sie legte und an sich drückte. Yuuki schloss die Augen und genoss diesen kurzen Moment der Stille und Zweisamkeit. „Es ist alles okay, Yuuki. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Du wirst die Kontrolle nicht verlieren.“ „Und wenn doch? Was ist … wenn wir irgendwann Kinder haben und mich nicht zurückhalten kann und sie verletzte?“ „Yuuki.“ Sharon legte ihre Hand an seine Wange und sah ihn lächelnd an. Yuuki zweifelte an sich. Zwar hatte er sich jetzt gerade gut unter Kontrolle, doch was war in einigen Jahren? Würde er sich auch dann noch im Griff haben, wenn keiner da war, der ihn zur Vernunft brachte. „Glaub an dich und an deine Kraft. Du zweifelst viel zu sehr. Erst durch deine Zweifel verlierst du die Kontrolle.“ „Sharon …“ Yuuki beugte sich zu ihr herab und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss und legte ihre Hand in seinen Nacken. Lange küssten sie sich, ehe sie sich ansahen und kurz schwiegen. „Ich pass schon auf, dass nichts passiert.“ „Danke.“ Nur mit dem Tod kann man für das Leben bezahlen. Das wusste ich zu gut. Ich wusste es, besser als jeder andere. Ich kannte den Preis, kannte das Opfer, das gebracht wurde nur um mich zu retten. Trey und Shawn saßen auf einer Bank am Hafen vor Sollos und blickten zu dem Schiff, das gerade vorbereitet wurde, um sie nach Hause zu bringen. Trey ließ seinen Blick über den Hafen wandern und lehnte sich dann schließlich zurück. „So wie es aussieht hatten diese Göttlichen recht. Ich scheine wieder ein normales Leben führen zu können. Naja im Körper eines 15-Jährigen.“ „Du bist auch Geistig noch 15.“ „Danke, Shawn.“ Der Jüngere seufzte leise und schaute in den Himmel zu den Möwen und Wyvern, die in der Ferne umherflogen. Shawn musterte seinen kleinen Bruder und legte dann einen Arm über die Lehne der Bank. Nicht nur für Trey war es merkwürdig, auch Shawn konnte sich so recht noch nicht damit anfreunden. „Denkst du es wäre moralisch Falsch, wenn ich Kinder bekommen würde? Ich meine, eigentlich bin ich ja schon über 40, stecke jedoch im Körper eines 15-jährigen fest und werde vermutlich auch normal Altern.“ „Wenn du eine Frau findest, die auf 40-jährige im Jugendlichen Körper steht, warum nicht?“ „Ach das ist ja das Problem.“ Trey lehnte sich nach vorne und stütze seinen Kopf auf die Arme und sah zu Boden. Er dachte an seine Vergangenheit in Kiri zurück, die ihm so vertraut vorkam als wenn es erst vor einigen Wochen gewesen wäre. Seine Gedanken gingen zu Sayo und er musste schlucken. „Was würdest du tun, wenn Sayo wieder leben würde?“ „Mich umbringen.“ Verwirrt sah er seinen großen Bruder an, der seinen Blick auf das Schiff gerichtet hatte und über etwas nachzudenken schien. Vielleicht dachte er wirklich an Sayo. Laut Serah hatte er nie aufgehört sie zu lieben, was für Trey schwer vorstellbar war. Der Bruder den er kannte hätte sie nie so einfach an eine Frau gebunden und alle anderen aufgegeben. Hatte sein Tod Shawn wirklich so sehr verändert? „Vielleicht sollte ich in irgendein kleines Dorf gehen, wo mich niemand kennt. Da könnte ich dann vielleicht Glück haben und jemanden finden, der nicht weiß wie Alt ich wirklich bin.“ „Ich stehe dir nicht im Weg, Trey.“ Ihre Blicke trafen sich. Trey lächelte leicht, während er seinen Bruder ansah. Shawn war nie jemand gewesen der große Gefühle gezeigt hatte, doch Trey wusste genau wie schwer es ihm fallen würde seinen Bruder gehen zu lassen. „Mal sehen. Ich habe ja noch mein ganzes Leben vor mir.“ Hera und Souta liefen durch Sollos und wollten gerade zum Hafen gehen, bevor das Schiff ablegte. Es wäre das erste Mal das Hera von ihren Eltern getrennt wäre, auch wenn sie nun bei ihren Brüdern leben würde, zumindest vorerst. Souta hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben und sah sich um. „Hey Souta?“ „Hm?“ „Freust du dich schon darauf hier zu leben?“ Souta schaute Hera an, die begeistert die Stadt musterte. Selten verließ Hera die Arcana und war deswegen immer wieder erstaunt wie groß doch die anderen Städte in Nevarron waren. „Mal sehen wie es wird. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht mal mit anderen zu trainieren.“ „Du denkst auch nur ans Training!“ Souta schmunzelte leicht und sah Hera an. Das Mädchen blickte zu ihm auf und lächelte. Zögerlich blieb Souta stehen und schaute auf den Boden, während Hera ebenso verwirrt stehen blieb. „Ist alles in Ordnung?“ Er presste die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Er dachte an die Dämonenwelt als Hera von den Dämonen angegriffen wurde. „Es tut mir leid, Hera. Hätte ich auf dich gehört, dann wärst du in der Dämonenwelt nicht angegriffen worden.“ „Ach schon gut.“ Hera stand vor ihm, stupste sein Kinn an und brachte ihn so zum Aufsehen. Lächelnd hatte das Mädchen die Arme hinterm Rücken verschränkt und sah zu Souta auf. Irgendwie schaffte sie es immer ihn zum Lächeln zu bringen, egal was war. „Suigetsu und Mangetsu haben versprochen mit mir zu trainieren.“ „Dein Vater möchte aber nicht das du zu einer Kämpferin wirst. Zumindest nicht so wie es deine Brüder sind.“ Hera ballte die Hände zu Fäusten und schaute auf den Boden. „Papa traut mir nicht zu einer Kämpferin zu werden. Immer hat er versucht mich davon abzuhalten ein Ninja zu werden und später auch eine Kriegerin. Dabei wollte ich doch immer so gerne Kämpfen.“ Souta ging einen Schritt auf seine Freundin zu und legte ihr eine Hand auf den Kopf. Verwundert sah Hera auf und löste ihre Fäuste auf. Souta lächelte leicht und strich ihr durch eine Strähne. „Dein Vater hat immer versucht dich zu schützen. Er hatte mal geglaubt seine beiden Söhne verloren zu haben und deshalb schütz er dich so. Sei froh das du so einen fürsorglichen Vater hast.“ Hera nickte und umfasste Soutas Hand. Er war als Waisenkind aufgewachsen, wurde immer von einer Familie zur nächsten gereicht, da keine Familie ihn wirklich lange haben wollte. Irgendwann nahm ihn dann Ray auf und da hatte Souta das erste Mal das Gefühl eine richtige Familie zu haben. Seine richtigen Eltern hat er nie kennengelernt. „Ich weiß. Aber manchmal übertreibt er es etwas. Ich bin froh so einen guten Vater zu haben und so einen guten Freund.“ Souta drückte ihre Hand etwas fester und legte seine andere in ihren Nacken, ehe er sich zu sie herunterbeugte und küsste. Nur kurz, nur für einen kleinen Moment, doch es reichte Hera. Breit Lächelnd gingen sie nebeneinander weiter in Richtung Hafen. Er sah direkt in die eisblauen Augen seines Bruders, die ihn ebenso ansahen. Vermutlich würde er sich nie daran gewöhnen, er kannte seinen Bruder ja nur mit schwarzen Augen. Itachi musterte ihn und blickte ihn dann an. Etwas weiter abseits stand Kisame und sah zu ihnen rüber. „Habt ihr euch überlegt wo ihr hin wollt?“ „Nein. Wir gucken einfach mal. Vielleicht suchen wir nach anderen wie uns.“ Sasuke nickte und schob die Hände in die Hosentaschen. Itachi und Kisame wollten gehen, irgendwo hin, wo genau hin schienen sie aber noch nicht zu wissen. Vermutlich würden sie einige Zeit in Nevarron bleiben und dann vielleicht weiterreisen, auf andere noch unentdeckte Kontinente. Sasuke fragte sich wann und ob überhaupt er seinen Bruder wiedersehen würde. „Passt aber auf das man euch nicht entdeckt.“ „Ja.“ Schweigend sahen sich die Brüder an, während Sasuke leicht nervös mit den Zähnen klapperte. Zuerst war er überhaupt nicht begeistert gewesen seinen Bruder zu sehen, immerhin war er für alles verantwortlich. Hätte Itachi ihm die Wahrheit gesagt, hätte Sasuke vielleicht nie diesen folgenschweren Fehler gemacht. Aber inzwischen hatte er sich damit abgefunden, dass es so kam wie es gekommen war. Er konnte es nicht mehr ändern und war nun eigentlich nur froh sich nochmal mit seinem Bruder aussprechen zu können. „Ich bin froh das du so gute Freunde gefunden hast, Sasuke. Solch ein Leben habe ich mir immer für dich gewünscht.“ „Ich weiß. Trotzdem hätte es nicht so kommen müssen.“ Itachi schwieg und schaute seinen kleinen Bruder an. Wie wohl sein Leben verlaufen wäre, wenn er Itachi nie umgebracht hätte? Wenn es nie zu der Ermordung des Uchiha-Clans gekommen wäre und er friedlich mit seiner Familie in Konoha hätte leben können. Er wollte nicht weiter darüber nachdenken, denn ändern konnte man es eh nicht mehr. „Sei dankbar für deine Freunde. Und genieße dein Leben.“ Itachi drehte sich um und wollte gehen, doch Sasuke hielt ihn nochmal auf. „Ich habe keine Freunde. Ich habe Familie.“ „Pass auf dich auf, kleiner Bruder.“ Und dann waren die beiden verschwunden. Sasuke sah über die Ebenen, doch sie waren weg. Wann er Itachi wiedersehen würde wusste er nicht, doch er hoffte das sie sich nochmal treffen würden. Schweigend ging er durch Sollos und direkt zum Strand, wo die anderen mit den beiden Schwertern bereits warteten. Lebe wohl, Bruder. Worte die ich ihm nie sagen konnte. Vielleicht könnte ich meine Sünden doch gut machen. Vielleicht gab es ja wirklich sowas wie einen Gott, dem es nicht am Arsch vorbeiging, wie sich die Menschen fühlten. Kapitel 11: Drachen und Engel ----------------------------- „Du hättest es mir ja sagen können.“ „Reg dich doch nicht so auf. Jetzt weißt du es ja.“ Suigetsu murmelte etwas und verschränkte die Arme vor der Brust. Er bekam nur einen grinsenden Blick von Mangetsu, ein Kopfschütteln von Souta und einen kleinen Stoß in die Seite von Kisho. Mangetsu reichte Sasuke das Schwert, der Fang gegenüberstand und sie ansah. Fang hielt das Dämonenschwert in der Hand, da sie die einzige war. Die beiden blickten sich an und sahen dann durch die Runde. Riku hatte einen Arm um Maya gelegt, die sich leicht an ihn lehnte. Neben ihnen standen Yuuki und Sharon, die sich offensichtlich ausgesprochen hatten und wieder zusammen waren. Hera umfasste Soutas Hand und sah aufgeregt auf die beiden Schwerter, während ihr Freund versuchte sie etwas ruhiger zu halten. Daneben waren Suigetsu und Karin, die sich ebenfalls an den Händen hielten und zu ihnen sahen. Kurz trafen sich Sasukes und Suigetsus Blicke und dann grinste letzterer etwas. Sein Blick ging weiter zu Kisho, der als einziger Single war in der Runde und es vermutlich auch bleiben wollte. Dann blieben nur noch Kayla und Mangetsu, wobei letzterer neben ihm stand und ihn ansah. „Was ist wenn etwas schief läuft?“ „Dann werden wir alle sterben. Du schaffst das schon, Sasuke.“ Mangetsu klopfte ihm auf die Schulter und stellte sich neben Kayla. Etwas weiter weg standen die anderen, die Arcana und der Drachenorden, über ihnen flogen die Drachen hinweg zusammen mit Asha. Es war erstaunlich wie sich alle an die Gegenwart eines Dämons gewöhnt hatten. Vielleicht hätte diese andere, neue Welt ja tatsächlich funktioniert. Menschen, Dämonen und Engel, die zusammenlebten, im besten Fall in Frieden. „Mach dir keinen Druck, Dicker.“ „Hör auf mich ‚Dicker‘ zu nennen, Bastard.“ Yuuki grinste etwas und zwinkerte kurz zu Sasuke. Dieser schaute dann wieder zu Fang, die ihn ebenfalls ansah. Um ihren Hals hing zum einen Valis Dämonenkette und dann noch seine mit dem Blut und Chakra. „Bereit?“ „Wenn du es bist.“ Fang nickte und dann gingen beide einige Schritte zurück. Gespannt sahen alle sie an, warteten und hofften, dass alles gut gehen würde. Sasuke umklammerte das Schwert und sah zu Fang. Diese nickte und dann strahlte eine gewaltige Kraft von Fang aus. Dämonenflügel kamen aus ihrem Rücken, ebenso verfärbten sich ihre Augen zu Gold und eine leicht rotschwarz schimmernde Aura legte sich um sie. Sasuke schloss die Augen und dann durchströmte ihn die Kraft, die er in sich trug. Zwei Drachenschwingen kamen aus seinem Rücken, seine Augen wurden zum Sharingan und seine Narbe begann hell zu leuchten. Eine lila Aura legte sich um Sasuke und verschmolz mit Fangs. Beide sahen sich an, fühlten die Anspannung aller und dann holten sie beide mit den Schwertern aus und schlugen sie gegen das Schwert des anderen. Die Klingen trafen klirrend zusammen, leuchteten weiß und schwarz und blendeten alle. Der Untergang ist nah, oh Ungläubige. Zerstört diese Welt, brennt nieder euer Heim, tötet eure Freunde und Familie. Die Dunkelheit umschließt uns alle, sehr bald schon. Und dann werde ich es sein, der euer Flehen hört und euch von eurem Leid erlöst, oh gepeinigte Wanderer. Mit geschlossenen Augen stand er am Strand, genoss die Wärme und den Wind auf seiner Haut. Es war recht warm, obwohl es noch recht früh war, doch keineswegs ungewöhnlich für August. In nur wenigen Stunden würde der Strand überfüllt sein, weswegen er die Ruhe noch etwas genießen wollte. Er legte seine Hand auf der Sein Herz und lauschte dem Schlag, der nicht sein eigener war. Seufzend fuhr er sich durchs braune Haar und schaute auf den Sand unter seinen Füßen. Es wunderte ihn wie schnell die Zeit eigentlich verging, denn kam ihm so vor als wäre es erst vor wenigen Tagen gewesen als er in der unendlichen Weite aufgewacht war, alles war weiß und dann stand Cloud vor ihm und lächelte ihn an. Heute war er sich nicht mehr so sicher ob er damals kurz gestorben war oder ob er nur kurz davor war. „Yuuki.“ Erneut seufzte er als er eine vertraute Stimme hörte. Oft hörte er sie und jedes Mal machte er sich erneut Vorwürfe. Es war seine Schuld, dass Cloud tot war und damit würde er bis an sein Lebensende klarkommen müssen. Doch wann sein Ende war wusste er nicht, schließlich trug er das Herz eines Drachen in sich. „Yuuki?“ Jemand schnippte ihm gegen die Stirn und brachte ihn so zum Aufsehen. Yuuki wollte protestieren, doch dann stockte ihm der Atem. Vor ihm stand Cloud, hatte den Kopf leicht schief gelegt und sah ihn fragend an. Dann lächelte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist ja doch da. Dachte schon du wärst eingeschlafen oder so. Menschen sollen ja angeblich im Stehen schlafen können.“ „Cloud …?“ Yuukis Hand begann zu zittern, seine Gedanken überschlugen sich und sein Herz raste. Innerlich fühlte er das Blut in sich kochen und ein Verlangen und eine Sehnsucht. Was das sein Herz, das sich nach seinem richtigen Besitzer sehnte? Schmunzelnd sah Cloud ihn an und ließ seinen Blick über den Körper von Yuuki huschen. Dieser schluckte und ging dann einige Schritte vor, direkt auf Cloud zu, der was sagen wollte doch jäh unterbrochen wurde. Yuuki legte seine Arme um den anderen und drückte ihn fest an. Ob er es selbst so wollte oder ob es eher das Herz und Blut war, was ihn dazu veranlasste wusste er nicht. Zu sehr verschwammen die Gefühle miteinander. „Was tust du hier?“ „Ich wollte dich sehen.“ Yuuki ließ von ihm ab und ging einen Schritt zurück, schaute Cloud traurig an. Der blauhaarige blickte traurig zurück und ließ dann schließlich den Kopf sinken und sah auf den Sand. Eine bedrückte Stille legte sich über die beiden, die einfach nur dastanden und sich den Wind durch die Haare wehen ließen. „Du bist tot, oder?“ Cloud nickte, doch dann lächelte er etwas. Yuuki musterte ihn und biss die Zähne zusammen. Cloud stand zwar in seiner menschlichen Gestalt vor ihm, doch man spürte die Anwesenheit eines Drachen genau. Er sah noch genauso aus wie damals, als er Yuuki sein Herz gegeben hatte. In dieser weißen Welt stand er vor ihm, hatte ihn traurig angelächelt und gesagt das er leben würde. Yuuki spürte noch genau den Schmerz als Cloud ihm sein Herz in die Brust gerammt hatte und fühlte ein Kribbeln an der Narbe. „Ich bin hier, weil ich dir helfen möchte. Du hast meine Kräfte nicht unter Kontrolle. Verständlich, du bist ja auch kein Drache. Es tut mir leid Yuuki. Ich hätte daran denken sollen das du vermutlich solche Schmerzen und Qualen haben würdest. Aber ich wollte das du lebst.“ „Warum? Ich bin nur ein Mensch. Du hättest noch Jahrhunderte leben können, warum gibst du mir dein Leben?“ „Weil wir aneinander gebunden waren. Ich habe geschworen dich mit meinem Leben zu schützen. Und außerdem wäre ich eh gestorben wenn du gestorben wärst. Für mich macht es also keinen Unterschied aber für dich.“ Yuuki schwieg und sah ihn an. Cloud legte seine Hand an seine Narbe auf dem Arm und sah dann Yuuki lächelnd an. Er schien nicht traurig zu sein oder es zu bereuen. Viel eher schien er Glücklich zu sein das Yuuki lebte. „Ich habe nicht viel Zeit Yuuki. Ich helfe dir meine Kräfte unter Kontrolle zu bekommen. Mehr kann ich leider nicht mehr für dich tun.“ Cloud legte seine Hand auf Yuukis Brust, die dann blau zu schimmern begann. Yuukis Shirt wurde zerfetzt und dann sah man die Narbe über seiner Brust schimmern und leicht pulsieren. In sich spürte Yuuki eine Kraft, Clouds Kraft, die er ihm übertrug. Cloud hatte die Augen geschlossen, während ein leichter Wind um ihn herum wehte. Eine blaue Aura umgab ihn und wurde durchtränkt von leichten Lichtstrahlen. Als Cloud die Augen wieder öffnete lächelte er zufrieden, trat beiseite und musterte Yuuki. Sein Atem ging schneller und seine Brust schmerzte leicht. Yuuki legte seine Hand auf die Narbe und sah auf diese und schaute dann zu Cloud. „Du brauchst nun keine Angst mehr zu haben, Yuuki. Du wirst die Kontrolle nicht mehr verlieren.“ „Cloud, warte!“ Cloud erstrahlte in einem hellen Licht, lächelte und hob zum Abschied die Hand. Yuuki rannte los, griff nach dem Licht, doch dann war Cloud verschwunden und er stand alleine am Strand. Schweigend legte er erneut seine Hand an seine Brust, genau über der Narbe und ließ seinen Blick übers Meer wandern. Die Kraft in ihm fühlte sich vertraut und doch irgendwie fremd an. Sie wurde zu seiner Kraft, zu seiner eigenen, nicht die von Cloud. Yuukis Hand verkrampfte sich über der Narbe und ballte sich zur Faust. „Danke, Cloud.“ Es gab eine Zeit da glaubte ich weder an Drachen, noch an Engel. Doch dann sah ich sie, die Geschöpfe des Feuers und Blutes. Ich glaube, ganz gleich ob es Engel gibt oder wie sie aussehen, für mich war dies ein Engel. Ein Wesen aus Feuer und Blut, in der Gestalt eines Drachen und eines Menschen. Das waren die wahren Engel. „Sasuke!“ Ohne zu zögern öffnete Yuuki die Tür und trat in das dunkle Zimmer ein. Die Vorhänge waren zugezogen, doch etwas Licht kam dennoch hinein. Murrend öffnete Sasuke ein Auge und sah Yuuki frustriert an, legte dabei seinen Kopf an Fangs. Diese murmelte etwas und drückte sich mehr an Sasukes Brust, hoffte das Yuuki sofort wieder ging. „Ich habe eben Cloud gesehen. Er hat mir gezeigt wie ich mit meinen Kräften umgehen kann!“ „Schön für dich. Und jetzt raus.“ Sasuke zog die Decke etwas mehr über sich und Fang und schloss wieder die Augen. Zufrieden lächelte Fang und drückte ihrem Freund einen Kuss auf, ehe sie sich wieder enger an ihn kuschelte. Yuuki sah beide mit hochgezogenen Augenbrauen an und verschränkte die Arme. Kurz stand er da, überlegte was er tun sollte, ehe er die Decke griff und sie in einem Zug wegzog. „Geiler Arsch, Fang.“ Murrend drehte sich Fang auf den Rücken und sah Yuuki verschlafen an, während sich Sasuke auf den Bauch drehte und sein Gesicht im Kissen vergrub. Beide trugen nur Unterwäsche, die sich Yuuki kurz besah und dann grinsend Fangs Körper musterte. Er verschränkte die Arme und zwinkerte Fang kurz zu. „So könntest du ruhig öfter rumlaufen. Das du bei dem Anblick keinen Dauerständer hast, Sasuke, wundert mich echt.“ „Raus hier!“ Sasuke warf mit einem Kissen nach Yuuki, das dieser gekonnt auffing, sonst jedoch keine Anstalten machte das Zimmer zu verlassen. Stattdessen setzte er sich auf die Bettkante und reichte Fang die Decke. Mit einem wütenden Blick nahm sie diese, murmelte sich darin ein und drehte sich auf die Seite. Sasuke sah sie kurz an und rollte dann mit den Augen, drehte sich auf den Rücken und stütze sich auf seinen Unterarmen ab. „Hast du denn kein eigenes Bett?“ „Doch schon aber da kann ich ja nicht mit dir reden.“ Sasuke seufzte genervt und schaute zu Fang, die sich komplett unter die Decke gemurmelt und sich eingerollt hatte. Nur ihr Kopf guckte raus und ihre schwarzen Haare waren über die Decke verteilt. Sasuke musste leicht schmunzeln und sah dann wieder zu Yuuki. „Halbe Stunde okay? Wir treffen uns in der Küche.“ „Du brauchst länger als eine halbe Stunde, Sasu.“ Fang schob ihren Arm unter der Decke vor und legte ihn über Sasukes Bauch, streifte dabei leicht mit ihrem Ellenbogen seinen Intimbereich. Breit grinsend blickte Yuuki ihn an, während Sasuke ihm einen bösen Blick zuwarf. Dann klopfte Yuuki ihm auf den Oberschenkel und stand grinsend auf. „Mach in Ruhe, Sasuke. Du kriegst alle Zeit der Welt solange du Fang zum Schreien bringst. Wenn du gut bist, schreit sie deinen Namen.“ Yuuki zwinkerte ihm zu und ging dann, während Sasuke ihm frustriert nachsah und dann zu Fang schaute. Ein winziges Grinsen lag auf ihren Lippen, welches sie versuchte zu verstecken. Für einen Moment schloss Sasuke die Augen und fixierte dann wieder Fang. „Das hast du mit Absicht gemacht.“ „Ich weiß nicht was du meinst, Süßer. Und jetzt komm endlich her.“ „Tzz.“ Sasuke stieß Fang mit dem Fuß aus dem Bett, griff sich dann die Decke und legte sie über sich. Fang hockte auf dem Boden, ihre Haaren waren zerzaust und ihr Blick eiskalt. Sasuke ließ sich ein Grinsen nicht nehmen, zog die Decke weiter über sich und drehte ihr den Rücken zu. Wütend griff Fang nach dem Kissen und wollte es auf Sasuke werfen, der jedoch schneller war und sie am Handgelenk packte. Er warf sie aufs Bett, drehte sie auf den Rücken und legte sich dann grinsend auf sie drauf, dabei hielt er noch immer ihr Handgelenk fest. Fang sah ihn wütend und frustriert an, versuchte sich zu befreien, doch es ging nicht, er war zu stark. „Mach das nicht nochmal, okay?“ Immer noch leicht grinsend drückte er seine Lippen auf Fangs und spielte etwas mit einer Strähne. Fang erwiderte den Kuss und legte ihre Arme um ihn, als er sie endlich freigab. Lächelnd legte Mangetsu seine Arme um Kayla und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und kochte gerade Kaffee als er in die Küche kam. Lächelnd drehte sie sich in seinen Armen um und sah dann ihren Verlobten an. „Schon aufgeregt?“ „Ein wenig.“ Kayla und Mangetsu küssten sich und dann drückte er sie fester an sich. Heute wollte Kayla mit den anderen Frauen ein Kleid kaufen gehen. Schon in zwei Wochen sollte die Hochzeit sein, doch Kayla hatte noch immer nicht das richtige Kleid gefunden. Sie hatte sich vorgenommen, das sie heute auf jeden Fall eins kaufen würde. „Du findest schon das richtige Kleid, Kayla. Mach dir einfach keinen Stress.“ „Ja. Zum Glück ist das meiste schon vorbereitet.“ Nur noch einige kleine Details fehlten, doch das meiste stand schon. Kayla war froh, dass es endlich soweit war, langsam hielt sie die Anspannung nicht mehr aus. Mangetsu fuhr ihr durchs Haar und lächelte sie an, schien es selbst langsam nicht mehr auszuhalten. „Was stand denn in den Berichten aus den Hohenlanden?“ „Ach Itachi und Kisame wurden gesehen. Nichts Weltbewegendes.“ Mangetsu wollte sich gerade zu Kayla beugen und sie erneut küssen, doch da betrat Riku die Küche und stieß die Tür in einem Knall auf. Verwirrt sah er die beiden an, die ihm einen bösen Blick zuwarfen und ihn musterten. Er trug mehrere Tüten auf dem Arm und stellte diese dann auf dem Tresen ab und sah die beiden an. „Was ist da drin?“ „Keine Ahnung. Maya hielt es für wichtig. Ich glaube irgendein Dekokram für eure Hochzeit.“ Mangetsu griff in die Tüte und zog das erstbeste heraus. Verwirrt sah er sich an und drehte es herum, tauschte kurz einige verwirrte Blicke mit Riku aus. Durch die Tür kamen dann auch Sasuke und Fang und sahen sich ebenfalls das Stück Stoff in Mangetsus Händen an. Sasuke fasste es kurz an und hob eine Augenbraue, ebenso wie Riku und Mangetsu. „Was ist das?“ „Ein Strumpfband, ihr Deppen.“ Fang riss den Männern das Strumpfband aus den Händen und gab es der grinsenden Kayla. Die drei Männer wirkten immer noch etwas verwirrt und tauschten einige Blicke aus, während Kayla und Fang sich kopfschüttelnd ansahen. „Hier ist die Unterwäsche die du wolltest.“ „Unterwäsche?!“ Perplex stand Yuuki in der Tür und ging dann schnellen Schrittes zu Kayla und Fang und riss ihnen die weiße Unterwäsche aus der Hand. Kopfschüttelnd verschränkte Fang die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Tresen. „Ist das deine, Fang?“ „Ja. Kayla wollte sie für die Hochzeit haben.“ „Hat Sasuke dich schon darin gesehen?“ Yuuki grinste und nahm das Höschen, hielt es so dass die drei Männer es sehen konnten. Mangetsu rollte mit den Augen, konnte sich ein Grinsen jedoch nicht verkneifen. Riku legte den Kopf leicht schief und pfiff leise, sah dann Fangs leicht bösen Blick. „Steht dir super Yuuki. Bringt deinen Arsch gut zur Geltung.“ „Danke. Und wie sieht Fangs Arsch darin aus?“ Sasuke sagte nichts, grinste nur und verschränkte die Arme und fing sich einen bösen Blick von Fang ein. Yuuki reichte ihr das Höschen und ging dann zu Sasuke, legte ihm einen Arm um die Schultern und sah ihn an. „Hast du kurz Zeit?“ „Für Lord Pimmperbacke doch immer.“ Sasuke nahm Yuukis Arm weg und ging dann zur Terrasse, gefolgt von Yuuki, der die leisen Lacher der anderen gekonnt ignorierte. Kisho blickte hinauf in den Himmel zu den Möwen und den kleinen Wolken. Es war sehr warm und beinahe Wolkenfrei. Neben ihm saßen Souta und Suigetsu und schienen sich über die anstehende Hochzeit zu unterhalten. Kisho dachte noch gar nicht ans Heiraten, zumal man dafür ja auch eine Freundin brauchte. Seine Gedanken gingen zu einem bestimmten Mädchen, das er vor Jahren das letzte Mal gesehen hatte. „Langsam nervt mich diese blöde Hochzeit.“ „Du bist nur beleidigt, weil du einen Anzug tragen musst.“ „Ja! Was soll das? Mangetsu heiratet nicht ich.“ Beleidigt verschränkte Suigetsu die Arme und sah auf den Laden vor ihnen, in dem die Frauen verschwunden waren. Die Geschäftsstraße war sehr belebt und voller Geschäfte, kleinen Ständen oder Musikern. Kisho wandte seinen Blick zu Suigetsu, lehnte sich etwas nach vorne und schmunzelte ihn an. „So ist das nun mal als Trauzeuge. Du musst neben deinem Bruder schließlich gut aussehen.“ „Na und. Heiraten wird überbewertet.“ „Lass das nicht Karin hören.“ Kisho ließ seinen Blick wieder über die Straße wandern und beobachtete die Menschen. Zur Hochzeit selbst waren ziemlich viele eingeladen, hauptsächlich Mitglieder des Drachenordens. Derartige Feiern mochte Kisho, man konnte Spaß haben, Lachen und sich mal etwas vom harten Training ausruhen. „Wen bringst du eigentlich als Begleitung mit? Und sag jetzt nicht ‚Niemanden‘! Du bringst jemanden mit.“ Kisho sah auf und schaute in das Gesicht seiner Schwester, die vor ihm stand und die Arme verschränkt hatte. Neben ihr standen Karin, Hera und Sharon, alle hatten Tüten in der Hand, vermutlich mit Anzügen für die Herren. Kisho lehnte sich zurück und legte den Arm über die Lehne der Bank und sah seine Schwester lächelnd an. „Ich dachte wir gehen zusammen, Schwesterherz.“ „Tut mir leid, aber ich gehe mit Riku. Musst dir jemand anderen suchen, Brüderchen.“ Kurz schien Kisho zu überlegen und sah dann Karin und Sharon an. „Seid ihr frei?“ „Hallo?“ Suigetsu fuchtelte etwas mit der Hand zwischen Karin und sich herum und brachte so die anderen zum Schmunzeln. „Ich geh mit Yuuki.“ „Und ich bin für Suigetsu reserviert.“ Schließlich ließ Kisho seinen Blick zu Hera wandern, die ihn schmunzelnd ansah und die Arme hinterm Rücken verschränkte. Er kannte die Antwort zwar schon, doch ließ er es sich nicht nehmen sie zu fragen, auch nur um Souta zu ärgern. „Hera gehst du mit mir?“ „Souta und ich gehen zusammen.“ „Tja, dann gehe ich wohl alleine.“ „Such dir eine Freundin!“ Augenrollend drehte sich Maya um und ging mit den anderen Frauen los, gefolgt von den drei Männern. Die Frauen unterhielten sich, während Souta und Suigetsu etwas genervt dreinblickten. Kurz sah Kisho in den Himmel und seufzte dann kurz merklich, ehe er zu Souta und Suigetsu aufschloss und sie lächelnd ansah. „Könnt ihr beide überhaupt tanzen?“ „Warum? Wir heiraten doch nicht.“ „Es ist aber Brauch das die anderen Gäste auch tanzen. Zumindest die Trauzeugen.“ Sharon sah die drei Zwinkernd an und dann grinsten auch die anderen Frauen. Souta ließ es sich nicht nehmen zu schmunzeln und Suigetsu gegen den Arm zu boxen. „Herzlichen Glückwunsch, Trauzeuge.“ „Hera ist Brautjungfer!“ Genervt rollte Souta die Augen und schob die Hände in die Hosentaschen, während Suigetsu ihm grinsend gegen den Arm boxte. Kurz lachten die Frauen und drehten sich kichernd zu den Jungs um. Kisho sah die beiden an und schüttelte lächelnd den Kopf. Hätte man es ahnen können? Alles wirkte so friedlich. Das in nur wenigen Wochen die Welt untergehen würde ahnten wir noch nicht. Niemand hätte es ahnen können. „Und es war wirklich Cloud, ja?“ „Ja. Vermutlich ein Geist oder so.“ Sasuke sah Yuuki an und schaute dann die Terrasse herab. Schweigend saßen die beiden nebeneinander, auch noch als Mangetsu und Riku zu ihnen kamen und sich ebenfalls auf die Couch setzten. Yuuki schaute auf seine Hand und spielte etwas mit seinem Armband. Sie alle trugen so eins, zumindest die Männer. Schwarzes Leder, drei einzelne Bänder, die aneinandergebunden waren. Sasuke war eigentlich kein Fan von Schmuck, doch das Armband gefiel ihm irgendwie. „Was hältst du von einem Engel?“ „Ernsthaft?“ „Naja Cloud ist tot und taucht plötzlich vor dir auf. Da wir wissen das so was wie einen Himmel wirklich gibt und auch Götter und Engel ist es doch gar nicht mehr so unwahrscheinlich, oder?“ Sasuke musste in gewisser Weise Riku recht geben. Er glaubte zwar nie an Götter und Engel, doch er hatte sie selbst gesehen. Lyana war es damals die Yuuki zurückgebracht hatte, was heißen könnte das sie ihre Finger im Spiel hatte. Demnach könnte Cloud tatsächlich sowas wie ein Engel geworden sein. Sasuke blickte zum Meer hinab und seufzte leise. Es brachte nichts darüber nachzudenken was Cloud nun war oder auch nicht war. „Jedenfalls kannst du seine Kraft jetzt kontrollieren, oder?“ „Ja. Und ich glaube er hat sowas wie eine Tür geöffnet. Es fühlt sich so an als wäre ich stärker geworden und ich hätte mehr Kraft bekommen.“ „Vielleicht kannst du dich ja in einen Drachen verwandeln.“ Kurz herrschte Schweigen zwischen ihnen. Sich vollständig in einen Drachen zu verwandeln war die Hölle für jeden Drachenritter. Man verlor sich selbst, verlor seinen Verstand, wusste nicht mehr wer Freund oder Feind war. Für niemanden war es erstrebenswert sich zu verwandeln, naja bis auf einige wenige, die nur nach Macht aus waren. Aber was war mit Yuuki? Er war kein Drachenritter mehr, er war etwas Anderes. Doch wie konnte man ihn nennen? „Cool wäre wenn ich mich wirklich verwandeln könnte, ohne den Verstand zu verlieren. Ob ich dann auch kleine Drachenbabys zeugen könnte?“ „Ach Yuuki. Du denkst auch nur an das eine.“ Schmunzelnd sahen sich Yuuki und Riku an und dann lehnte sich der Braunhaarige zurück. Er schien über etwas nachzudenken oder eher an jemanden zu denken. Yuuki schaute sich um und stand dann schließlich auf. „Hab noch was zu erledigen. Bis nachher.“ Yuuki stand vor dem Quartier der Drachenkrieger und wartete eine gefühlte Ewigkeit bis er endlich kam. Fragend sah ihn sein Vater an, mit einem Blick, der immer noch zeigte das er kein Interesse an ihm zu haben schien. Yuuki schluckte und stieß sich von der Wand ab, ging direkt auf seinen Vater zu und blieb etwas vor ihm stehen. „Können wir kurz reden?“ „Wirklich? In den Hohenlanden hast du nicht den Eindruck gemacht als würdest du noch mal mit mir reden wollen.“ „Du scheinst auch kein Interesse an mir zu haben.“ Sie sahen sich an, standen im Gang vor den Quartieren und schwiegen. Schließlich seufzte sein Vater und drehte sich um, deutete Yuuki an ihm zu folgen. Er wohnte nicht in den Quartieren, hatte stattdessen eine Wohnung in der Stadt und lebte dort zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter. Yuuki ballte die Hände zu Fäusten als er an das kleine Mädchen dachte, das in den Hohenlanden in Gefangenschaft geboren und die erste Zeit gelebt hatte. Sie war seine Schwester was sie vermutlich aber nicht wusste. „Was wolltest du mir sagen?“ „Ich wollte einfach nur kurz reden. Und … mich für die Sache in den Hohenlanden entschuldigen. Ich hätte nie erwarten dürfen das du mich als deinen Sohn anerkennst. Warum solltest du auch? Vermutlich hätte ich genauso gehandelt wie du.“ „Nein. Ich habe mich falsch verhalten. Ich wollte dich zwar nie als Sohn aber ich hätte mich um dich kümmern sollen als du nach Sollos kamst. Du hattest deine Mutter verloren und ich war dein einziger Verwandter.“ Yousuke sah die Straße hinab, schaute die vielen Menschen an, die Drachenkrieger und Rekruten. Yuuki schwieg neben ihm und hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben. Er erinnerte sich an damals, als er seinem Vater das erste Mal gegenüberstand und ihm gesagt hatte wer er war. Das war nun schon so lange her, dass es ihm wie eine kleine Ewigkeit vorkam. „Du hast damals gesagt das du zum Drachenorden kamst um mich zu finden und bist ihm beigetreten um mich Stolz zu machen. Und du wurdest auch nur aus diesem Grund ein Drachenritter. Warum? Du kanntest mich nicht, warum wolltest du dann, dass ich Stolz auf dich bin?“ „Weil du mein Vater bist. Ich habe immer viele Kinder mit ihren Vätern gesehen und dachte mir, sowas könnte ich auch haben. Doch dann sah ich dich und du hattest kein Interesse an mir. Inzwischen ist mir klar warum, ich bin ein Bastard, ein Unfall. Niemand hat gerne ein ungewolltes Kind.“ Sie schwiegen und näherten sich dem Haus mit der Wohnung, wo Yuukis Vater lebte. Vor dem Eingang blieben sie stehen und sahen sich kurz schweigend an, ehe Yuukis Vater seufzte. „Ich habe einen Fehler gemacht und das tut mir leid. Ich kann dir jetzt nicht mehr der Vater sein, den du dir wünschst. Aber du sollst wissen das ich trotzdem Stolz auf dich bin. Du bist ein sehr guter Kämpfer und Kommandant und hast es sehr weit gebracht.“ „Danke. Ich will gar nicht das du für mich ein guter Vater wirst. Darüber bin ich inzwischen hinweg. Aber sei es für sie.“ Yuuki nickte auf die Haustür und ging dann an seinem Vater vorbei ohne noch etwas zu sagen. Dieser drehte sich um und sah in an, biss dann kurz die Zähne zusammen. „Yuuki!“ Angesprochener blieb stehen und drehte sich fragend um. Einige Meter waren zwischen ihnen, die Yousuke aufschloss und vor seinem Sohn stehen blieb. Yuuki hatte viel von seinem Vater, die Haar- und Augenfarbe, einige Gesichtszüge und die Statur. „Wenn du willst du irgendwann mal zum Essen vorbeikommen. Naomi wollte schon immer einen großen Bruder haben.“ Yuuki lächelte leicht und nickte dann, drehte sich um, ohne noch etwas zu sagen. Er hatte noch kurz das Lächeln auf dem Gesicht seines Vaters gesehen, ehe er sich umgedreht hatte und gegangen war. Es war was anderes wenn sich die leibliche Familie plötzlich für einen interessierte. Nie hatte ich das Gefühl habt alleine zu sein, ich hatte Freunde, hatte Familie. Aber dieses Gefühl, war doch anders, bedeutender. Kapitel 12: Ein Bund für die Ewigkeit ------------------------------------- Seufzend saß Riku auf der Bank und schaute auf den Laden, in den Maya verschwunden war. Sie wollte noch irgendwas für die Hochzeit kaufen, doch was wollte sie ihm nicht sagen. Riku lehnte sich nach hinten und ließ seinen Blick über die Straße wandern. Viele Restaurants waren gut besucht und die Straßen waren voll. Die Sonne stand hoch am Himmel, keine Wolke zu sehen, was die Hitze nur noch unerträglicher machte. „Riku.“ Verwirrt sah er auf und schaute die Frau an. Sie stand vor ihm und lächelte leicht und hatte die Arme hinterm Rücken verschränkt. Riku stand auf, musterte sie und ballte dann die Hände zu Fäusten. „Jade. Was tust du denn hier?“ „Viele Divisionen wurden zurückgerufen. Wegen der Hochzeit von Mangetsu und Kayla. Und ich wollte dich sehen.“ Riku biss die Zähne zusammen und dachte an den Tag, an dem Jade mit ihm Schluss gemacht hatte. Sie hatte ihn verlassen und war dann einfach abgehauen, hatte ihm nicht mal gesagt warum. Jade sah ihn an, wirkte nervös und spielt etwas mit ihren Fingern. „Du hast mich verlassen, Jade. Und bist dann abgehauen, ohne etwas zu sagen. Warum kommst du jetzt wieder, warum jetzt erst?“ „Ich brauchte etwas Abstand, Riku. Du hast doch selbst gemerkt, dass es nicht so gut lief und ich wollte einfach eine Pause haben und nachdenken.“ Riku schob die Hände in die Hosentaschen und ließ seinen Blick wieder wandern. Sie hatte ihn damals wirklich verletzt und es war Maya gewesen, die ihn da wieder rausgeholt hatte. Obwohl er Jade wirklich geliebt hatte und gern mit ihr zusammen war, so würde er es jetzt kein weiteres Mal mit ihr probieren. Er war mit Maya zusammen, liebte sie und würde die Fehler der Vergangenheit nicht nochmal machen. „Tut mir leid, Jade. Du hast Schluss gemacht und mich sitzen lassen. Egal was du sagst, ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein.“ Er sah wie sie enttäuscht war, doch sie schien mit sowas gerechnet zu haben. Immerhin hat sie ihn verlassen. Es war zu erwarten gewesen das er sich abwandte und nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Riku fühlte sich etwas mies, da er Jade noch immer gernhatte, nur liebte er sie eben nicht mehr. Für ihn gab es jetzt nur noch Maya und sonst niemanden. „Dachte ich mir. Hast du eine neue Freundin?“ Riku nickte nur und sah sie an. Jade ließ ihren Blick kurz wandern und biss sich auf die Unterlippe. „Du sollst nur wissen das es mir sehr leidtut. Ich weiß ich hätte offener zu dir sein sollen und ich hätte sagen sollen was mich bedrückt. Vielleicht hätten wir eine Lösung gefunden aber jetzt ist es zu spät. Es tut mir nur wirklich leid wie ich Schluss gemacht habe., Riku.“ „Ich bin drüber hinweg.“ Riku sah Maya aus dem Laden kommen mit einer Tüte in der Hand und wie sie ihn fragend ansah. Ihr Blick ging zu Jade und dann zurück zu Riku und sie hob eine Augenbraue. Leicht verdutzt schaute Jade sie an und ließ dann ihren Blick zu Riku wandern. Offensichtlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass Riku mit jemanden zusammen war den Jade kannte. Sie hatte Maya einige Male getroffen, jedoch hatten sie nie viel miteinander zu tun gehabt. Riku fühlte sich etwas unbehaglich, mehr noch als damals als er zwischen Fang und Sasuke stand. „War schön dich zu sehen, Jade. Maya lass uns gehen. Wir müssen noch einiges vorbereiten.“ Riku griff nach Mayas Hand, lächelte Jade kurz an und zog dann seine Freundin die Straße entlang, ohne das sie Zeit hatte zu reagieren. Er spürte genau Jades Blick im Nacken und er fühlte sich etwas mies. Hoffentlich verging dieses Gefühl bald. Obwohl er sich eigentlich nicht mies zu fühlen brauchte, Jades Art und Weise des Schlussmachens war schlimmer gewesen, viel schlimmer. Auf der Wiese zwischen Sollos und dem Strand standen viele Fackeln und erhellten die dunkle Nacht. Der Vollmond hing über ihnen und kleine Sterne funkelten am Himmel. Es war trotz des Abends noch recht warm und doch angenehm, angenehmer zumindest als zur Mittagszeit. Alle standen versammelt, während der Priester die Worte sprach. „Vor den Göttern vereine ich hiermit diese zwei Seelen, und verbinde sie zu einer für die Ewigkeit. Seht euch an und sprecht die Worte.“ Mangetsu und Kayla hielten sich an den Händen und sahen sich lächelnd an. Hinter Kayla standen die Mädels, alle in schönen Kleidern und gestylt und lächelten glücklich. Hinter Mangetsu standen die Jungs, alle in schwarze Anzüge und sahen ebenso glücklich aus. Fast der gesamte Drachenorden war versammelt, ebenso wie viele der Arcana. Mangetsu sah kurz zu seinem Vater und zu Serah und schaute dann wieder Kayla an. „Bis die Sonne im Westen aufgeht und im Osten versinkt. Bis du Flüsse versiegen und die Berge, wie Blätter im Winde verwehen. Bis die Dunkelheit verschwunden ist und die Flamme ewig brennt. Ich bin sein/ ihr und sie/ er ist mein. Von diesem Tag an, bis zum Ende meiner Tage.“ Kayla und Mangetsu steckten sich die Ringe an die Finger und küssten sich dann intensiv und leidenschaftlich. Die Menge applaudierte und jubelte, vom Strand hörte man die Drachen brüllen und sah Feuerbälle durch die Luft sausen. Die Schattenwölfe jaulten durch die Nacht und weckten das ganze Dorf. Vereint für die Ewigkeit, ein unbrechbares Band. Auf Ewig eins. „Na wie fühlt man sich als frisch verheirateter Mann?“ Grinsend klopfte Yuuki Mangetsu auf die Schulter und sah ihn an. Die Männer hatten sich in eine Sitzecke verzogen und hatten einige Drinks bei sich. Mangetsu schaute zu Kayla rüber, die mit Fang bei einigen Drachenkriegern stand und mit ihnen sprach. Er lächelte und sah auf seine Hand mit dem Ring am Finger. „Nicht viel anders als wenn man unverheiratet wäre.“ „Ich hätte sowieso nie gedacht das du mal heiratest. Du kamst immer eher nach unserem Vater.“ „Und unser Vater ist auch verheiratet. Zum zweiten Mal schon.“ Mangetsu schmunzelte seinen Bruder an, der sich leicht vorlehnte und mit seiner Schulter die Schulter seines Bruders berührte. Suigetsu wirkte schon leicht angetrunken, doch das machte nichts. Heute durften sie mal, wer wusste wann sie wieder die Zeit dafür fanden. Der Alltag ging wieder los, das tägliche Training und zum Teil das eintönige Leben. Mit ein Grund warum Mangetsu heiraten wollte, um aus diesem Trott rauszukommen und wieder etwas Aufregendes zu erleben. „Ja aber bei unserem Vater lag es daran das Mom mit dir Schwanger war. Und Serah war mit Hera schwanger. Das war so eine Pflichtsache. Ist Kayla vielleicht schwanger?“ „Nein ist sie nicht.“ „Na hoffentlich. Unser Vater würde durchdrehen, wenn sie jetzt auch noch Schwanger wäre. Er war nicht sehr begeistert von eurer Hochzeit.“ Mangetsu grinste Riku an und nippte an seinem Drink. Er wusste das Stephen es nicht schön gefunden hatte als er von der Hochzeit erfahren hatte. Sein Verhältnis zu Kayla hatte sich gebessert und er wollte sie schützen. Noch nie hatte Stephen die Beziehung seiner Tochter zu ihrem nun Ehemann gutgefunden, doch es war Mangetsu egal gewesen. Für ihn zählte immer nur Kayla, ganz gleich was andere dachten. „Ich weiß. Darum habe ich deinen Vater ja auch nicht eingeweiht. Aber Kayla ist nicht schwanger, keine Sorge. Zumindest nicht das ich wüsste.“ Er schaute zu Kayla, die nun mit Fang an der Hand zu ihnen kam und sich seufzend neben ihren Mann auf die Couch sinken ließ. Lächelnd strich Mangetsu ihr eine Strähne aus dem Gesicht und fuhr ihr über den Arm. Sie wirkte etwas müde und leicht fertig. „Das ist echt nervig. Alle wollen einem Gratulieren und einem Geschenke geben. Wir haben übrigens mehrere Dolche und Schwangerschaftstests bekommen und ein Massageset. Was denken die Leute was wir alle brauchen?! Und dann bin ich hier am Rennen und du versteckst dich hier und trinkst mit deinen Kumpels.“ „Tut mir leid, Kayla. Bei unserer nächsten Hochzeit übernehme ich das Reden und du darfst saufen ohne Ende.“ Kayla kniff ihrem Mann in den Arm und sah ihn leicht böse an, was jedoch nur gespielt war. Mangetsu rieb sich die Stelle und drückte Kayla einen Kuss auf die Stirn. Er legte seinen Arm um seine Frau und strich ihr über die Schultern. „Und schlecht ist mir auch noch! Ich muss hier alle Kuchen und Torten probieren und jegliches Essen! Wer hat denn so viel bestellt?“ „Vielleicht bist du ja doch Schwanger? Kannst ja jetzt einen Test machen.“ „Wie lustig, Schwager. Mir ist nur übel, weil ich so viel essen muss. Das ist alles.“ Kurz warfen sich Yuuki und Suigetsu vielsagende Blicke zu und schmunzelten breit. Fang sah kurz zu Sasuke, der ebenfalls schmunzelte und ihr einen Blick zuwarf. „Da sind Leute die mit euch reden wollen.“ Mangetsu sah seinen Vater an, der sich über die Lehne beugte und ihn ebenfalls ansah. Mangetsu sah in die Richtung und sah Dom, Serah und die anderen. Kayla schaute ebenfalls dahin und seufzte dann leise. „Du gehst. Ist deine Familie.“ „Schon klar.“ Mangetsu lächelte Kayla an und stand dann auf, folgte seinem Vater zu den anderen. Sie sahen ihn lächelnd an und dann klopfte ihm Jesse auf die Schulter. Alle hatten ihm zwar schon gratuliert, doch so richtig miteinander gesprochen hatten sie noch nicht. Serah fiel ihm um den Hals und sah ihn glücklich an. Sie war zwar nicht seine leibliche Mutter aber sie liebte ihn trotzdem wie einen Sohn. „Herzlichen Glückwünsch, Mangetsu.“ „Danke.“ „Man ich erinnere mich noch an die Hochzeit deiner Eltern. Da warst du noch kleiner Quark im Bauch deiner Mutter.“ Mangetsu lächelte Jesse an, der dann einen Stoß in die Rippen von Ray bekam. „Und wie geht es Lady Houzuki?“ „Gut. Sie ist etwas fertig weil sie das ganze Essen probieren muss.“ „Pass auf das ihr das Kleid nicht platzt.“ Erneut bekam Jesse einen Stoß in die Rippen, diesmal jedoch von Serah, die ihn böse anfunkelte. Mangetsu erinnerte sich noch wage an die Hochzeit seines Vaters mit Serah. Die beiden hatten in einem kleinen Kreis geheiratet, nur die wichtigsten Angehörigen und Freunde waren dabei gewesen, wie auch bei der Hochzeit seiner Eltern. Mangetsu wünschte sich das seine Mutter hier wäre. „Deine Mutter wäre Stolz auf dich.“ Sein Vater sprach leise zu ihm und zauberte Mangetsu ein Lächeln auf die Lippen. Sein Vater hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und sah ihn an. Noch nie war sein Vater ein Mann der großen Gefühle gewesen, doch Mangetsu wusste, dass er Stolz war und sich für seinen Sohn freute. „Kannst du Gedanken lesen? Ich habe gerade an sie gedacht.“ „Nein aber ich kann dein Gesicht deuten.“ „Aus dem Weg! Weg da! Macht Platz! Vorsicht heiß und fettig!“ Gequält hatte sich Trey durch die Menschenmenge gezwängt und sah nun Mangetsu leicht schmunzelnd an. Er hielt ihm einen Teller hin mit einem Stück einer Echse, ein Teil der Rippen, die Mangetsu am liebsten aß. Doch noch ehe Mangetsu den Teller nehmen konnte, griff sich Jesse die Rippchen und begann an ihnen zu knabbern. Entgeistert sah Trey ihn an und funkelte dann wütend. „Das war für Mangetsu.“ „Oh. Wirklich? Sorry.“ „Jesse ab. Geh und hol was Neues. Und zwar für uns alle. Und es ist mir egal ob du da eine Stunde oder drei stehst. Geh!“ Murmelnd ging Trey zum Buffet und stellte sich schulterhängend an. Entschuldigend sah Trey zu Mangetsu der den Blick erwiderte. „Sorry. Ich hätte Jesse vorher einen Knochen zuwerfen sollen.“ „Der knabbert auch alles an was ihm vor die Nase kommt.“ „Schon ok. Es ist noch genug da. Aber danke dass du dich durchgekämpft hast, Onkel Trey.“ Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Treys Wangen und er sah verlegen zur Seite. Er mochte es nicht mit Onkel angesprochen zu werden und das wusste Mangetsu auch. Trotzdem machte es ihm Spaß ihn zu ärgern. Mangetsu spürte plötzlich ein Chakra und sah sich um. Kurz dachte er sich getäuscht zu haben, doch dann sah er Kisame einige Meter entfernt stehen und wie er ihn angrinste. „Hast du den eingeladen?“ „Nein.“ „Eigentlich eine Frechheit von dir, Kleiner. Das Essen ist übrigens köstlich.“ Kurz sahen sich Mangetsu und Shawn an und dann verschränkte letzterer die Arme vor der Brust und fixierte Kisame mit einem ernsten Blick. Kisame ignorierte ihn gekonnt und schaute grinsend zu Mangetsu, der ebenfalls leicht grinste. Er knöpfte sein Jackett auf und schob die Hände in die Hosentaschen während er Kisame ansah. „Was willst du hier?“ „Wollte dir gratulieren. Und dir von unseren neuesten Erkenntnissen berichten.“ Fragend sahen sich Shawn und Mangetsu an und dann kamen auch Dom und Ray zu ihnen und sahen sie an. Sie gingen dann alle etwas weg, abseits der Menge und sahen fragend Kisame an, der immer noch leicht grinste. „Was für Erkenntnisse?“ „Wartet bis eure Freunde hier sind. Ist für sie bestimmt auch interessant.“ „Wie lange noch?“ „Zwei Minuten.“ „Wie viele müssen es sein?“ „Zwei.“ Aufgeregt nahm Kayla Fangs Hand und schluckte leicht. Fang drückte die Hand ihrer Freundin leicht und sah sie aufgeregt an. Kayla wirkte hibbelig und biss sich auf die Unterlippe, starrte wie verrückt auf das kleine Gerät in ihren und Fangs Händen. Fang wirkte ruhiger und doch aufgeregt. Dies waren die längsten zwei Minuten in Kaylas und Fangs leben, doch dann begann das Gerät kurz zu piepen und beide Frauen sahen darauf. „Was ist das?“ Plötzlich entriss Sasuke ihnen das Gerät und sah mit hochgezogener Augenbraue drauf. Weder Kayla, noch Fang hatten das Ergebnis gesehen, das in diesem Moment nur Sasuke kannte. Doch er ließ nichts durchblicken, zeigte keine Gefühlsregung, die das Ergebnis eventuell verraten könnte. „Ein Schwangerschaftstest. Und jetzt gib her!“ Fang versuchte nach dem Test zu greifen, doch Sasuke war schneller und versteckte ihn. Er steckte ihn in seine Hosentasche und sah Fang und Kayla an. Kayla wirkte blass und erschien in ihrem weißen Kleid was wie Geist, während Fang wütend ihren Freund ansah. „Aha. Hoffentlich nicht deiner. Kommt ihr bitte es ist wichtig.“ Sasuke verließ die Damentoilette und ließ Kayla und Fang zurück. Verdutzt sahen sie ihm nach und dann rannten sie etwas schneller auf der Toilette. Draußen stand Sasuke, hatte die Arme verschränkt und neben ihm stand Itachi. Fragend sah Fang ihn kurz an und widmete sich dann an ihren Freund. „Her mit dem Ding, Sasuke.“ „Nö.“ Er drehte sich erneut um und ging davon, während Itachi ihm fragend nachsah. „Was für ein Ding?“ „Er hat meinen Schwangerschaftstest.“ Kayla sah nun ebenso zornig zu Sasuke, ballte die Hände zu Fäusten und hob das Kleid etwas hoch um schneller laufen zu können. Die Party war noch in vollem Gange, die Musik drang zu ihnen herüber, während Sasuke auf ihre Freunde zuging. „Bist du Schwanger?“ „Das wissen wir ja nicht weil Sasuke mit dem Test weggerannt ist! Keine Sorge, Kayla. Ich knöpf ihn mir vor.“ Wütend gingen die beiden Frauen mit Itachi zu der Gruppe, die sie dann fragend ansahen. Fang ging sogleich zu Sasuke und fasste in jeder seiner Hosentaschen, doch sie fand den Test einfach nicht. Verdutzt blickten die anderen sie an, während Sasuke leicht belustigt grinste. „Was wird dann das wenn es fertig ist?“ „Wo ist er?“ „Hab ihn ins Meer geworfen.“ Fang packte Sasuke am Kragen und sah ihn gereizt an, während Sasuke weiterhin grinste. Nun trat auch Kayla an ihn heran und sah ihn ebenso zornig an. Noch immer wurden die drei von den anderen fragend angesehen. „Wie war das Ergebnis?“ Kayla sprach leise damit keiner der anderen etwas mitbekam. „Ich weiß nicht was du meinst.“ „Das Ergebnis, Uchiha. Wie war es?“ Sasuke griff nach den Händen der beiden Frauen und löste sie von seinem Kragen, richtete dann sein Jackett ordentlich und schob die Hände in die Hosentaschen. Er ging dann schweigend an die beiden vorbei, grinste sie an und stellte sich zwischen Yuuki und Suigetsu, die ihn beide fragend ansahen. Kayla und Fang warfen sich Blicke zu, ehe Fang nach Kaylas Hand griff und ihr aufmunternd zunickte. Sie drehten sich dann zu den anderen um und fixierten Sasuke dabei gereizt. „Fertig? Super. Hört mal Leute. Es gibt Probleme. Vermutlich hat es mal wieder etwas mit Himmel und Hölle zutun. Das Beste ist wir besprechen das ganze morgen. Kommt also alle gegen elf in den Gemeinschaftsraum, okay?“ Sie nickten und dann sah Mangetsu zu Kayla und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Alles okay?“ „Ja. Es ist alles bestens.“ „Tut mir leid. Aber es ist besser wenn alle Bescheid wissen. Lass uns heute noch einen schönen Abend haben.“ Kayla nickte und gab dann Mangetsu einen Kuss auf den Mund. Nicht zu wissen wie das Ergebnis war machte sie fertig, doch sie versuchte gerade nicht daran zu denken und Sasuke später auszuquetschen. Jetzt zog Mangetsu sie mit sich durch die Menschenmenge. „Du bist ein richtiges Arschloch.“ Fang stellte sich neben Sasuke und verschränkte die Arme, sah Mangetsu und Kayla nach. Sasuke drehte sich zu seiner Freundin um, spielte etwas mit einer Haarsträhne und musterte sie. Er lächelte leicht und beugte sich herab um sie zu küssen. „Du siehst wunderschön aus.“ Sanft hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen und griff dann nach ihrer Hand und zog sie mit sich zu Itachi. Die anderen gingen währenddessen wieder in die Mengen, holten sich etwas zu trinken oder zu essen und genossen den Abend in vollen Zügen. Vielleicht war es Schicksal. Vielleicht war es uns nicht Vorherbestimmt ein ruhiges Leben zu führen. Vielleicht hatte Gott ja andere Pläne mit uns. Ich frage mich wer die Fäden zog. Nach wessen Musik tanzten wir? Sasuke legte seine Hand an Skys Hals und legte seine Stirn gegen sie. Er schloss die Augen und dachte an früher, an seine Familie und an sein Leben in Konoha. Gerade als sie dachten die Welt durch die Zerstörung der beiden Schwerter gerettet zu haben ging das nächste los. Und mal wieder hatte es etwas mit Himmel und Hölle und Engel und Dämonen zu tun. Sie befürchteten, dass es mit den beiden Schwertern zusammenhing. Sasuke wusste nicht viel, nur das was ihnen Itachi und Kisame berichtet hatten. Er öffnete seine Augen und sah Fang an, die neben ihm stand und ihn ansah. „Du wirkst nicht so glücklich.“ „Es ist nervig. Immer kommt irgendwas. Gerade dann wenn man dachte jetzt hat man mal etwas Frieden.“ „Tja aber anders wäre es doch ziemlich langweilig, oder?“ Fang strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht und sah ihn an. Sasuke musste leicht lächeln und schaute in Skys Augen. Er liebte das Kämpfen, schon als Kind wollte er immer stark sein und ein guter Ninja werden. Ein komplettes Leben ohne Kämpfen und Trainieren wäre nichts für ihn. Doch einige Zeit mal seine Ruhe haben und einfach nur entspannt am Strand liegen und die Sonne genießen konnte auch recht schön sein. „Wir sind schon lange nicht mehr zusammen geflogen, oder?“ „Ja.“ Fang grinste und ging um Sky herum und setzte sich auf ihren Rücken, wartete auf Sasuke. Am Himmel sah er Asha fliegen und er sah Skys erwartungsvollen Blick. Schließlich ging er auf Fang zu, kletterte auf den Drachen und setzte sich hinter seine Freundin. Sky erhob sich in die Lüfte und schwebte bald nahe über der Wasseroberfläche des Meeres. Sasuke legte seinen Kopf auf Fangs Schulter und schloss die Augen, genoss den kurzen Augenblick der Ruhe und der Stille. Fang drehte ihren Kopf leicht zu Sasuke und sah ihn fragend an. „Sasuke?“ Er fühlte sich schuldig und mies. Warum die Gefühle gerade jetzt kamen wusste er nicht aber es war so. In den letzten paar Monaten hatte er es gut versteckt und kam recht gut damit klar, doch langsam holten ihn die Schuldgefühle ein. Vielleicht wegen der Hochzeit von Mangetsu und Kayla. Ihm wurde klar wie viel eine Beziehung bedeutete, wie viel ihm Fang bedeutete. Und gerade jetzt, nach den Neuigkeiten von Itachi kam es ihm umso wichtiger vor Fang die Wahrheit zu sagen. „Fang. Erinnerst du noch an damals, als du Schluss gemacht hattest?“ „Ja, ich erinnere mich. Was ist damit?“ Der Wind wehte ihnen durchs Haar und kitzelte ihr Gesicht. Es war angenehm warm und ein herrlicher Sommertag. Sasuke drückte sich mehr an Fang und umklammerte ihren Bauch. Er hatte eigentlich keine Probleme damit, jemandem die Wahrheit zu sagen, doch so über seine Gefühle zu sprechen lag ihm einfach nicht. Und das konnten auch die fast drei Jahre, die er nun schon in Nevarron lebte nicht ändern. „Damals … habe ich mit einer anderen geschlafen.“ Er fühlte wie Fangs Haare seinen Arm kitzelten, spürte wie sie in seinen Armen zusammengezuckt war und spürte eine gewisse Anspannung. Fang schwieg und sah nach vorne, ließ ihren Blick übers Meer gleiten. Sky flog ruhig und schien die Stimmung zwischen den beiden zu spüren. Etwas vor ihnen flog Asha, drehte Kreise und tauchte immer wieder ins Wasser ab. „Ist schon ok, Sasuke.“ „Bitte?!“ Verwirrt sah er sie an, packte sie am Arm und drehte sie etwas zu sich. Fang schaute in seine Augen und hob eine Augenbraue. Sasuke wusste nicht wie ihm geschah. Hatte Fang tatsächlich gemeint das es ok wäre? Welche Frau fand sowas denn ok? Er hatte mit jeder Reaktion gerechnet, doch mit sowas nicht. „Wir waren zu dem Zeitpunkt nicht zusammen. Du warst ziemlich sauer, ich weiß und da ist es nur verständlich das du mit einer anderen schläfst um mich aus dem Kopf zu bekommen. Ich darf mich nicht darüber beschweren, immerhin habe ich dich zu dieser Tat gebracht.“ „Dann akzeptierst du es einfach so?“ Fang schwieg und sah auf den Drachen. Sasuke wusste das sie nicht glücklich war, sah es an ihren Augen und ihrer Haltung. Er bereute es, bereute das er Fang so schnell vergessen wollte. Doch für erschien es logischer es jetzt zu sagen bevor es irgendwann in einigen Jahren mal rauskam und es dann zu einem ziemlichen Krach kam. Lieber wollte er es jetzt haben anstatt später, wenn es umso schmerzhafter war. „Ich bin nicht glücklich darüber. Aber wie gesagt, wir waren nicht zusammen, du konntest tun und lassen was du wolltest. Ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein. Deshalb akzeptiere ich es.“ „Fang … tue das nicht. Ich kann verstehen wie schmerzhaft das ist und könnte es sogar verstehen, wenn du mich verlassen würdest. Aber diese Reaktion, das du es einfach so hinnimmst kann ich nicht verstehen. Schrei mich an wenn du willst, schlag auf mich ein, mach Schluss oder tue sonst etwas, aber bitte, tue irgendetwas.“ Sky flog direkt auf einen Felsen zu und landete dort. Sasuke rutschte von ihrem Rücken und dann tat Fang das gleiche. Danach erhob sich Sky wieder in die Lüfte und zog zusammen mit Asha ihre Kreise. Fang hatte Sasuke den Rücken zugewandt und die Hände zu Fäusten geballt. Sie biss sich auf die Unterlippe und versuchte das Zittern zu unterdrücken. „Ich verstehe jetzt wie Riku sich damals gefühlt hat. Es ist meine Schuld, denn ich habe ja Schluss gemacht. Das wir nun wieder zusammen sind hast du vermutlich nicht geglaubt, genauso wenig wie ich. Sasuke …“ „Komm schon schlag mich.“ Fang drehte sich um und sah Sasuke an. Er sah fest entschlossen aus und schien es wirklich ernst zu meinen. Fang überlegte, kämpfte mit den Tränen und ging dann auf ihren Freund zu. Sie holte mit der Faust aus und schlug auf Sasukes Brust ein. So fest wie sie eigentlich zuschlagen wollte konnte sie nicht. Sie bezweifelte sogar das es ihn wirklich gejuckte hatte. Fang holte mit der anderen Faust aus und schlug nochmals auf seine Brust ein, biss sich dann zitternd auf die Unterlippe und sah auf seine Brust. Ihre Arme lehnten an seinem Oberkörper, während er ihre Fäuste umfasste und Fang in seine Arme zog. Sanft fuhr er ihr durchs Haar und über den Rücken, drückte sie an sich und legte seinen Kopf auf ihren. Fang umarmte ihn zögerlich und klammerte sich zitternd an sein Shirt, während ihr Gesicht an seiner Brust lag. „Sasuke …“ Leise flossen ihr Tränen die Wangen hinab, während er sie fester an sich drückte. Fang weinte nicht oft, nur wenn ihr etwas wirklich extrem naheging. Ihre Gefühle machten es ihm nicht leichter, er fühlte sich nur noch mieser. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und hielt sie fest, während sie stumm an seiner Brust weinte und sich fest an ihn klammerte. Nie wieder wollte ich ihre Tränen sehen. Fang so zerbrechlich und voller Trauer zu sehen, war schlimmer als ich mir vorgestellt hatte. Und wieder war es meine Schuld. Kapitel 13: Göttlicher Krieger ------------------------------ Der Wind wehte durch seine Haare und ließ seinen langen schwarzen Mantel wehen. Die silbernen Haare wehten ihm ins Gesicht, während seine tiefschwarzen Augen auf die Stadt hinabsahen. Zwei Schwingen kamen aus seinem Rücken, ein Dämonenflügel aus Leder und in schwarz und ein Engelsflügel in Weiß. Dank der Flügel konnte der Mann in der Luft schweben. Er ballte die Hände zu Fäusten und schloss die Augen, während er versuchte das Zittern zu unterdrücken. „Was ist los Takeru?“ „Sie haben meinen Vater umgebracht.“ „Ja. Das sind die Menschen.“ Auf dem Felsen hinter dem Mann standen sechs weitere Personen, die ebenfalls zur Stadt hinabsahen. Der junge Mann, vermutlich um die 20, schwebte einige Schritte vor dem Felsen, schwebte dann jedoch zurück und landete direkt am Abgrund. Seine Flügel verschwanden wieder, doch noch immer waren seine Hände zu Fäusten geballt. „Sie müssen bezahlen.“ „Das werden sie. Sie werden es noch bereuen sich mit den Flammenkriegern angelegt zu haben.“ Diesen Ort sollte ich zerstören. Es war meine Bestimmung, mein Schicksal. So wie ihres. Sasuke saß auf der Couch und starrte auf seine Hand. Neben ihm saß Yuuki, der seinen Blick durch den Raum gleiten ließ und dann zu Sasuke sah. Fragend hob er eine Augenbraue und musterte den Uchiha. „Alles klar bei dir?“ „Ja alles klar. Ich denke nur über etwas nach.“ „Das was dein Bruder berichtet hat. Dass sie Menschen mit Flügeln gesehen haben? Dämonen und Engel und einen mit Flügeln von beiden Rassen?“ Sasuke lehnte sich zurück und schaute an die Decke. Er erinnerte sich an das Porträt im Himmelspalast das den Jungen gezeigt hatte mit den zwei unterschiedlichen Flügeln. Doch hatte der Junge auf dem Bild einen Dämonenflügel und eine Drachenschwinge und der Mann, der angeblich in den Hohenlanden gesehen wurde Flügel von Engel und Dämon. Sasuke hatte gehofft es würde wieder etwas ruhiger werden, doch da hatte er sich vertan. „Denkst du es stimmt?“ „Naja sie klangen ziemlich überzeugend. Durchaus möglich das sie tatsächlich Engel und Dämonen gesehen haben. Und vielleicht ist der Mann ja ein Mischling.“ „Mischling?!“ Leicht gereizt setzte sich Fang neben Sasuke und sah Yuuki an. Mischling war wohl doch eher eine Bezeichnung für Tiere als für Menschen, oder menschliche Wesen. Fang ließ sich zurückfallen, direkt in Sasukes Arm, der über der Lehne lag und dann schaute sie ebenfalls an die Decke. Sasuke spürte das etwas zwischen ihnen lag, auch wenn sie beide versuchten so normal wie möglich zu sein. Von außen sah ihre Beziehung wie jede andere aus, doch wenn man genauer hinsah bemerkte man wie Unwohl sich beide fühlten. Sie liebten sich und wollten die Beziehung nicht aufgeben, doch die Tatsache, dass Sasuke mit einer anderen geschlafen hatte machte die Sache nicht gerade besser. „Bist du denn kein Mischling?“ „Ich bin ein Halbdämon. Kein Mischling.“ Yuuki musterte die beiden und schaute dann zur Küche wo die anderen waren. Durch die Tür kamen gerade Riku und Mangetsu und sahen sie kurz an. Auch Sasuke hatte seinen Blick über die Schulter geworfen und schaute zu Mangetsu, der mit seiner Frau sprach. Sasuke fragte sich ob Kayla inzwischen einen weiteren Test gemacht hatte. Kaylas Übelkeit soll wohl verschwunden sein und kam nicht mehr zurück. Vermutlich dachte sie gar nicht mehr daran, dass sie eventuell schwanger sein könnte, ebenso wenig wie Fang. Drei Wochen war die Hochzeit nun her, doch keine Anzeichen von irgendwelchen Engeln oder Dämonen. War Sasuke auch ganz recht so. Kurz schaute Sasuke zu Fang und erhob sich dann, wurde dabei fragend von Fang angesehen. „Komm gleich wieder.“ Er ging zu Mangetsu und spürte genau die leicht verwirrten Blicke von Yuuki und Fang, doch es war ihm egal. Neben Mangetsu blieb er stehen und sah ihn an. „Hast du kurz mal Zeit?“ „Klar.“ Mangetsu folgte Sasuke zur Terrasse und dann in eine Sitzecke, die man vom Gemeinschaftsraum aus nicht sehen konnte. Die Terrasse war sehr groß und vom Gemeinschaftsraum aus sah man durch eine Glaswand und eine Tür führte auf die Terrasse. Doch diese war noch viel größer, sie ging noch ein Stücken weiter zu einer Sitzecke, die unter Palmen gelegen war. „Was möchtest du denn? „Ich habe es Fang gesagt. Und nun läuft es zwischen uns nicht mehr so gut.“ „Definiere ‚Nicht mehr so gut‘ bitte genauer.“ Mangetsu sah Sasuke an und musterte ihn. Sasuke hatte es als einzigen Mangetsu gesagt, allen anderen vertraute er nicht gut genug. Natürlich hätte er es auch Suigetsu oder Yuuki erzählen können, doch da hatte er befürchtet, dass die beiden das ausplappern könnten. Sasuke seufzte leise und fuhr sich durchs Haar. „Die Stimmung ist schlechter. Fang versucht so normal zu wirken wie möglich, doch sie schafft es nicht. Klar lächelt sie mich an und küsst mich auch und nachts kuschelt sie sich noch an mich, so wie früher. Aber irgendwas scheint anders zu sein.“ „Das nennt man schlechtes Gewissen, Sasuke.“ Sasuke ließ seinen Blick zum Meer gleiten und dachte an die letzte Woche. Fang hatte zwar gesagt das sie damit klar kam, doch es schien mehr an ihr zu nagen als er dachte und sie sich eingestehen wollte. Sie konnte nun mehr als jeder andere nachvollziehen wie sich Riku damals gefühlt haben musste. Sasuke fiel es nicht sehr leicht so offen über seine Gefühle und seine Beziehung zu reden, doch er wusste nicht mehr weiter. „Habt ihr noch Sex?“ „Ja. Aber auch das ist nicht mehr so wie früher.“ „Das gibt sich bestimmt wieder. Sie braucht vielleicht nur etwas Zeit. Sowas zu verkraften ist nicht sehr leicht.“ Mangetsu legte Sasuke aufmunternd eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn an. Sasukes Blick war starr zu Boden gerichtet, während er seine Hände zu Fäusten ballte. Dass er sich mal solche Sorgen machen würde wegen einer Frau hätte er nie gedacht. Die Liebe war schon nicht einfach. Sasuke sah auf und schaute zum Meer hinab, da er etwas gehört hatte. Scheinbar hatte Mangetsu ebenfalls etwas gehört denn er stand auf und sah ernst zum Meer hinab. Auf einem Felsen etwas unterhalb der Terrasse saß ein junger Mann mit schwarzen Haaren und goldenen Augen. Ein Dämon, wie Mangetsu und Sasuke vermuteten. Der Mann grinste und stand dann auf. „Ihr habt ja schöne Themen. Zu schade, dass es das letzte gewesen sein wird worüber ihr gesprochen habt.“ Der Mann ließ zwei Peitschen erscheinen, die weißlich aussahen und Sasuke und Mangetsu am Arm packten. Beide spürten die Kraft der Peitschen, die jedoch nicht aus Chakra zu sein schienen. Der Mann zog die Peitschen zurück und riss Sasuke und Mangetsu von der Terrasse hinab zum Strand. Noch im Flug formte Mangetsu Fingerzeichen und ließ zwei Wasserplattformen vom Meer aufsteigen, auf denen dann Sasuke und er landeten. Langsam glitten sie hinab zum Strand und standen dem jungen Mann gegenüber. „Wer bist du?“ „Aki. Einer der Flammenkrieger.“ „Flammenkrieger?“ Aki grinste und ging in die Hocke und zwinkerte den beiden zu. Er schien in ihrem Alter zu sein, doch er wirkte sehr kindlich und verspielt. Mangetsu und Sasuke sahen sich kurz an und schauten dann wieder zu Aki, der ganz offensichtlich ein Dämon zu sein schien, denn man spürte die dämonische Aura von ihm ganz deutlich. „Ihr wisst es ganz offensichtlich nicht. Also werde ich es euch erklären. Damian und Lyana erschufen die Welt und die Menschheit und so weiter. Dabei haben sie als ersten Menschen einen Jungen erschaffen, der die Gabe von Himmel und Hölle erhielt. Seine Kraft war jedoch so groß das sie ihm Wächter erschufen, die Flammenkrieger. Drei von ihnen waren Dämonen, die Schattenflammen und drei von ihnen Engel, die Himmelsflammen. Als es zum Krieg zwischen Damian und Lyana kam drehte der Junge durch, denn seine ‚Eltern‘ bekämpften sich. Die Flammenkrieger verbannten ihn in die beiden Schwerter Eatos und Gladius. Durch die Zerstörung der beiden Schwerter wurde der Junge freigelassen und die Flammenkrieger mit ihm. Und er ist auf Rache aus, da ihr schuld daran seid, das sein ‚Vater‘ tot ist.“ Mangetsu und Sasuke sahen sich verwirrt an und schauten dann wieder zu dem Mann. Was verheimlichten ihnen die Götter eigentlich noch? Sasuke reichte es langsam. Immer wenn sie dachten es wäre geschafft kam was Neues dazu, was aus den Konsequenzen der vorangegangenen Taten entstanden war. Warum konnte man ihnen denn nicht alles erzählen, sie über alles aufklären, damit sowas nicht passierte? Langsam hatte Sasuke wirklich genug von den Göttern. Vielleicht wäre die neue Welt, die Lily so erstrebt hatte ohne das Einmischen der Götter besser gewesen. „Lyana hat uns gesagt, dass wir die Schwerter zerstören sollen. Warum sollte sie das von uns verlangen, wenn wir dadurch einen Feind loslassen würden?“ „Lyana wusste davon nichts. Sie starb bevor sie es erfahren konnte und auch Damian wusste davon nichts. Und da die Flammenkrieger verschwunden waren hatte nie jemand davon erfahren.“ Der junge Mann grinste und erhob sich dann. Um ihn herum leuchtete ein Kreis auf, der Sand aufwirbelte und eine dämonische Energie ausstrahlte. „Meine Aufgabe ist fürs erste beendet. Ich soll euch nur von ihm ausrichten, dass er seine Rache bekommen wird. Ihr solltet euch auf euer Ende vorbereiten.“ Dann erstrahlte der junge in einem hellen Licht und war verschwunden. Sasuke und Mangetsu sahen sich erneut an und schwiegen. Da wollte jemand Rache für seinen ‚Vater‘? Meinte man damit etwa Damian? Sasuke hielt es für möglich, immerhin hatte der Mann eben gesagt das Lyana und Damian seine ‚Eltern‘ seien. Doch wer war dieser Mann, der durch die Zerstörung der beiden Schwerter befreit wurde und warum hatten sie davon bisher nichts mitbekommen? Fang musterte Sasuke und Mangetsu und schaute dann aus dem Fenster. Dämonen, Engel und ein Krieger, der von Lyana und Damian erschaffen wurde. Die Flammenkrieger. Alles hatte Fang schon mal gehört, doch sie wusste nicht so genau wo. Sie glaubte etwas darüber in einem Buch in der Dämonenwelt gelesen zu haben, ganz sicher war sie sich jedoch nicht. Und selbst wenn, sie konnte nicht in die Dämonenwelt um es nachzuprüfen. „Und ihr seid euch sicher, dass es ein Dämon war?“ „Ziemlich, ja. Seine Aura glich der von Dämonen.“ Fang ließ ihren Blick von Mangetsu zu Sasuke wandern, der sie ebenfalls ansah. Die Sache mit Sakura nahm sie doch mehr mit als sie gedacht hatte aber gerade schob sie es beiseite und versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. „Okay der Junge ist ein Flammenkrieger. Und Lyana und Damian haben einen Krieger erschaffen, der in beide Schwerter eingesperrt war und nun freigelassen wurde. Könnte es sich dabei um den Jungen aus der Prophezeiung handeln? Der hatte doch auch beide Schwerter.“ „Nein das glaube ich nicht. Der Junge aus der Prophezeiung hatte zwar beide Schwerter aber hatte einen Dämonenflügel und eine Drachenschwinge. Wenn der Krieger die Gabe von Himmel und Hölle hat, dann hat er bestimmt einen Dämonenflügel und einen Engelsflügel. Außerdem könnte er die beiden Schwerter nicht haben, da sie ja bei seiner Wiedererweckung kaputtgingen.“ Sasuke schaute erneut Fang an und musterte sie. Ihn ließ das Gefühl nicht los das alles zusammenhing. Irgendwie schien alles auf diesen Krieger hinauszulaufen, egal wie man es drehte und wendete. Alles schien fast Schicksal gewesen zu sein. „Und was machen wir nun? Nochmal in den Himmel gehen und Lyana fragen was das ganze soll? Kämpfen können wir nicht, dafür haben wir zu wenige Informationen.“ Es war verzwickt. Eigentlich wollte niemand kämpfen, davon hatten sie im Moment genug, doch sie konnten auch nicht rumsitzen und sich umbringen lassen. Fakt war, dass der Krieger hinter ihnen her war und Rache wollte für Damians Tod. Selbst wenn sie gegen den Krieger kämpften und gewannen, was würde dann kommen? Damians Tod brachte ihnen den Kampf gegen die Dämonen ein, der Kampf um die Schwerter. Durch die Zerstörung der beiden Schwerter kam ein Krieger, Rache wollte für Damian. Und was würde nach dem Tod des Kriegers passieren? Was würde er hervorbringen? Es war ein Teufelskreis aus dem es kein Entrinnen gab. Irgendetwas würde wieder passieren, irgendjemand stiftete immer Chaos. „Wichtig ist, dass wir mehr Infos bekommen. Vorher können wir gar nichts tun.“ „Das heißt wir gehen wieder in den Himmel?“ „Ja aber diesmal nicht so viele. Es sollten genug hier bleiben für den Fall eines Angriffs.“ Sie nickten und sahen sich an. Sasuke tauschte kurz einige Blicke mit Yuuki und Riku aus und schaute dann zu Fang. Für ihn stand fest das er gehen würde, ebenso Yuuki. Eigentlich wollte Sasuke auch das Fang mitkam, doch Dämonen konnten den Himmel nicht betreten. „Und wer sollte gehen? Sasuke auf jeden Fall, da er Damian getötet hat und das Himmelsschwert zerstört hat. Aber wer noch?“ „Ich gehe. Und Yuuki wird vermutlich auch mitwollen. Das sollte dann reichen.“ Sasuke wurde von Yuuki grinsend angesehen und ach Riku sah ihn kurz an. Es war nur logisch das Drachenritter gingen, immerhin konnten sie das Tor öffnen. Schließlich nickten die anderen und dann erhob sich Yuuki und streckte sich. „Wir brechen morgen früh auf?“ „Jap. Je früher desto besser.“ Nach und nach erhoben sich alle und gingen wieder ihren Pflichten nach. Kayla, Sharon und Karin gingen in die Küche um das Essen zu machen, während sich Hera und Maya um den Tisch kümmerten. Die Jungs währenddessen gingen in den Gemeinschaftsraum, nur Sasuke und Fang blieben auf der Terrasse und sahen zum Meer hinab. Fang verschränkte die Arme und grübelte, versuchte sich daran zu erinnern was sie gelesen hatte. Die Bibliothek in der Dämonenwelt war riesig und man fand alle möglichen Arten von Literatur, auch was die Schöpfungsgeschichte anging. „Über was denkst du nach?“ „Über die Flammenkrieger. Ich habe davon schon mal gehört. Oder besser gelesen. Ich glaube das war als ich in der Dämonenwelt war. Aber sicher bin ich mir nicht.“ Sasuke trat an Fang heran und sah sie an, während sie nur weiterhin zum Meer sah. Dann seufzte sie und schaute Sasuke an, der direkt neben ihr am Geländer lehnte und die Hände in die Hosentaschen geschoben hatte. „Hast du immer noch nichts von Vali gehört?“ „Nein. Und vermutlich werde ich das auch nicht mehr. Vali hat das Tor zerstört und es zu reparieren erfordert sehr viel Energie und einige Opfer. Ich bezweifle das die Dämonen das eingehen, nur um ein Tor in eine Welt zu erschaffen, in der sie nicht leben können.“ Fang wirkte traurig und dachte wohl an ihren Bruder. Egal was sie früher mal über ihn gedacht oder gesagt hatte, er bedeutete ihr viel und sie wünschte sich ihn nochmal zu sehen. Sasuke fuhr ihr mit seiner Hand durch die Haare und brachte sie so dazu ihn anzusehen. „Wenn das hier mit den Flammenkriegern vorbei ist dann suchen wir nach einer Möglichkeit um das Tor zu öffnen.“ „Das ist lieb gemeint, Sasuke, aber es bringt nichts. Wir können kein Tor öffnen, dafür fehlt uns einfach die Kraft. Aber trotzdem danke.“ Fang drückte ihm einen Kuss auf die Wange und lächelte ihn leicht an. Sasuke hatte seine Hand noch in ihrem Nacken und hinderte sie daran wegzugehen. Kurz sahen sie sich an, bis Sasuke sich herunterbeugte und sie küsste. Fang erwiderte den Kuss und legte ihre Hand an seine Wange und lächelte leicht. „Während du weg bist versuche ich etwas über die Flammenkrieger herauszufinden. Oder diesen anderen Krieger.“ „Mach das.“ Lächelnd nahm sie seine Hand und zog ihn mit sich ins Haus hinein. Sasuke musterte sie etwas und dachte dann an seinen Traum zurück. Der Junge mit den beiden Schwertern und den unterschiedlichen Flügeln. War dies wirklich nur eine Prophezeiung aus der Welt, die Lily versucht hatte zu erschaffen? Sasuke schloss kurz die Augen und ging dann zu den Jungs, während Fang in die Küche ging und den andern half. Es hatte begonnen. Die Zukunft würde bald eine Wendung nehmen. Sasuke sah auf den Tempel vor sich und ballte die Hände zu Fäusten. Der Wind so weit oben war ziemlich stark, doch er konnte sich noch gut auf den Beinen halten. Riku und Yuuki standen neben ihm und schauten sich an. Sasuke hatte ein ungutes Gefühl, ebenso wie Riku und Yuuki. Bei allen drei schimmerten die Narben während sie auf den Tempel sahen. Aus dem Inneren des Tempels kam jemand heraus, ein junger Mann vielleicht ihr Alter mit silbernen Haaren und einem schwarzen, langen Mantel. Er blieb an der Treppe stehen und sah zu den drei hinab, die sich kurz ansahen. „Ihr braucht nicht mehr in den Himmel zu gehen. All eure Fragen werde ich euch beantworten.“ Der Mann schaute zu ihnen und musterte sie mit einem undefinierbaren Blick. Die drei Drachenritter schauten sich erneut an und zogen ihre Waffen. Der Mann öffnete etwas den Mund und wollte etwas sagen, doch er ließ es. Es schien so als wollte er nicht kämpfen. „Bist du dieser Krieger, den Lyana und Damian erschaffen hatten?“ „Damian und Lyana sind meine Eltern, ja. Und ihr seid Drachenritter, zumindest zwei von euch. Einer trägt das Herz eines Drachen in sich. Ihr habt meinen Vater umgebracht. Und ihr habt die Schwerter zerstört, damit ich befreit werden konnte.“ „Du willst Rache oder?“ Der Mann sah zu Boden und ballte die Hände zu Fäusten. Dann schaute er in den Himmel hinauf, öffnete den Mund und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Er wirkte sehr stark, strahlte eine ziemliche Kraft aus. Doch Sasuke fand, das Damian stärker gewesen war, zumindest nach der Aura zu urteilen. Aber danach durfte man meistens nicht gehen, vermutlich war er stärker als angenommen. „Rache ist ein bösartiges Wort aber es genau das was ich möchte. Ihr habt mir meinen Vater genommen. Jemand muss dafür bezahlen. Ich will nicht gegen euch kämpfen, ich will nur den Mörder umbringen.“ „Tja, leider musst du vorher gegen uns kämpfen. Denn ohne Gegenwähr lassen wir uns bestimmt nicht umbringen.“ „Das ist schade. Ich mag das Kämpfen nicht besonders.“ Kurz herrschte Stille zwischen ihnen und dann raste der Mann los. Er stand plötzlich vor den drei und schlug Yuuki und Riku weg. Nur dank seines Sharingan konnte Sasuke den Angriff abwehren und hielt ihm stand. Die beiden sahen sich in die Augen, währen sich Yuuki und Riku wieder aufrappelten. „Du hast ihn umgebracht, richtig?“ „Und dich werde ich hinterherschicken.“ Sasuke schlug aus, griff den Mann an, der jeden Angriff abwehren konnte. Er war ziemlich schnell, schneller als Sasuke. Der Mann sprang nach hinten und sah die drei an, dann ließ Yuuki mehrere Lichtkugeln auf ihn los, die der Mann jedoch abwehrte. Riku schlug die Hände zusammen und dann wurden sie von blauem Feuer umgeben, das sogleich auf den Mann zuraste. Dieser jedoch erschuf ein Schutzschild um sich und wehrte so den Angriff ab. Als er es wieder löste sah er Riku an und ballte die Hände zu Fäusten. Dann zuckte er kurz mit den Augen und sah in den Himmel, wo Sasuke war und mit einem Chidori auf ihn zuraste. Der Mann sprang fluchend nach hinten und wich dem Angriff gerade so noch aus, doch Sasuke traf seinen Mantel dennoch. Fluchend stand er da und sah die drei an, die ihn ebenfalls ansahen. „Ihr seid stärker als angenommen. Was eigentlich logisch ist, sonst hättet ihr niemals meinen Vater umbringen können.“ Die silbernen Haare des Mannes wehten ihm ins Gesicht und bildeten einen Kontrast zu seinen schwarzen Augen. Der Mann sprintete los, griff alle drei gleichzeitig an, die sich zur Wehr setzten. Yuuki warf mehrere Lichtkugeln auf ihn und Riku ließ Feuerbälle regnen, während Sasukes Blitze die Angriffe umrahmten. Der Mann zuckte kurz mit dem Auge und ließ dann ein Kraftfeld erscheinen und drückte die drei Weg. Doch dann lösten sich die Drei in Rauch auf und waren verschwunden. Verwirrt sah der Mann hinter sich und konnte gerade noch so einer Lichtdisk ausweichen. Blaue Flammen umzingelten seine Beine und gingen auf seinen Körper über. Fluchend sprang er in die Luft, schüttelte die Flammen ab und ließ seine Flügel erscheinen. Ein Dämonenflügel und ein Engelsflügel. Er sah zu Riku und Yuuki hinab, die ihn erstaunt ansahen. Dann zuckte der Mann erneut zusammen und drehte sich um, sah Sasuke hinter sich mit seinen Drachenschwingen und einem Chidori. Er traf den Mann am Arm und schleuderte ihn zu Boden, direkt in den Felsen hinein. Der fliegende Felsen wackelte und rammte einen anderen, der wiederum einen mit sich zog. Die ganzen fliegenden Berge wackelten und rammten sich gegenseitig, doch dann beruhigten sie sich wieder und schwebten ruhig auf ihren neuen höhen. „Euer Teamwork ist wirklich gut. Das hatte ich nicht erwartet.“ Der Mann stand auf und streifte sich seinen zerfetzten Mantel ab. Sein Arm war verletzt und blutete, genau an der Stelle, an der Sasuke ihn getroffen hatte. Der Mann verengte die Augen zu schlitzen und sah sie an. „Ich bin Takeru, der Sohn der Göttlichen Lyana und Damian. Von euch kleinen Menschen lasse ich mich nicht noch einmal verletzen.“ Um den Armen des Mannes zuckten helle Kugeln, die pulsierten und immer größer wurden. Sasuke fluchte leise, packte Riku und Yuuki und zog sie dichter an sich. Dann explodierten die Kugeln und alles erstrahlte in einem hellen Licht. Mehrere Explosionen folgten und erneut wackelten alle schwebenden Felsen. Als das Licht verschwand, sah Takeru zu den drei, die von Susannoo geschützt wurden. Riku lag am Boden und war schwer verletzt, trotz des Schutzes von Susannoo. Yuuki war ebenfalls verletzt, rappelte sich dennoch auf und ging auf die Knie. Sein Körper war mit Schuppen überzogen und nur dank Clouds Kräfte wurde er zusätzlich geschützt. Sasuke stand zwischen ihnen, atmete schwer und ging dann auf die Knie. Susannoo verschwand, war zerstört und hatte außerdem viel Kraft gekostet. Ohne ihn wären sie zweifellos gestorben. „Wie ist dein Name?“ „Sasuke Uchiha.“ „Sasuke Uchiha. Es tut mir leid, Sasuke. Du bist ein sehr guter Kämpfer und hast großes Talent. Aber du solltest es nicht verschwenden um deine Freunde zu schützen. Alleine könntest du viel stärker werden.“ „Tzz. So habe ich auch mal gedacht. Aber ohne meine Freunde würde ich gar nicht mehr leben.“ Sasuke sah ihn an und atmete schwer. Der Mann, Takeru, atmete ebenfalls etwas schneller und wirkte auch etwas fertig. Sein Angriff musste ihn sehr viel Kraft gekostet haben. Kurz schloss er die Augen und öffnete sie dann wieder, fixierte Sasuke und ließ eine blaue Kugel in seiner Hand erscheinen. „Ich verschone deine Freunde. Aber dich nicht.“ Der Mann warf die Kugel los, doch dann zuckte er zusammen und brüllte laut auf. Schwarze Flammen umzingelten seinen Körper, er hielt sich den Kopf und brüllte laut. Es dauerte nur zwei Sekunden bis er auf den Boden fiel und verängstigt und verstört auf den Boden sah und von den Flammen attackiert wurde. Dieser Schmerz, diese Hölle, die er eben erfahren hatte, in dieser anderen Welt. Sowas hatte er noch nie zuvor gespürt. Dann explodierte die Kugel und brachte erneut die Felsen zum Beben. Er hörte einen Schrei, einen Schrei eines Tieres und sah dann wie ein blauer Drache von den Felsen stürzte und laut brüllte. Schwer atmend sah er ihnen nach und ballte die Hände zu Fäusten. Er hatte sie unterschätzt, ganz eindeutig unterschätzt. „Takeru. Du bist ziemlich verletzt.“ Der Mann mit den silbernen Haaren sah vom Felsen hinab und schwieg. Der Drache war verschwunden, ebenso wie die drei Drachenritter. Er vermutete das sie geflüchtet waren. Takeru schloss die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Was war das für eine andere Welt gewesen, in der er gefoltert und verletzt wurde. Alles hatte sich so real angefühlt, selbst jetzt noch. Wütend biss er die Zähne zusammen und schlug auf den Boden. Die schwebenden Felsen krachten ineinander, einige stürzten ab und fielen auseinander. Hinter ihm saßen sie, die Flammenkrieger, seine Wächter, und sahen ihn an. „Ich will alles über sie wissen. Über ihre Techniken, ihre Beziehungen, Stärken und Schwächen. Ich habe sie unterschätzt. Dieser Fehler wird mir nicht noch einmal passieren.“ „Denkst du denn sie haben überlebt? Sie waren ziemlich schwer verletzt.“ „Sie tragen die Gabe des Himmels in sich. Sie sind Drachenritter, eine Einheit, die meine Mutter erschaffen hatte. Sie haben das überlebt. Definitiv.“ Takeru wandte sich ab und drehte sich zu den sechs um. Drei von ihnen waren Dämonen und drei Engel. Sie waren seine Wächter, sie hatten ihn damals eingesperrt als seine Kraft zu explodieren drohte. Und nun dienten sie ihm erneut, halfen ihm bei seiner Rache. Sie alle waren einzigartige Kämpfer und sie alle würden für ihn sterben. Takeru schloss die Augen und ballte erneut die Hände zu Fäusten. „Sasuke Uchiha gehört mir. Ich will alles über ihn wissen, jedes einzelne Detail.“ „Er soll wohl eine Beziehung zu einer Dämonin haben. Einer Halbdämonin eigentlich. Sie ist die Tochter von Hades.“ „Meine Nichte? Ihr soll nichts passieren. Findet sie und bringt sie zu mir.“ Die sechs standen auf und nickten. Sie waren die Flammen des Himmels und der Hölle. Niemand konnte sie aufhalten, dessen war sich Takeru sicher. Erneut musste er an diese Welt denken, mit dem roten Mond und den unendlichen Qualen. Dafür würde Sasuke bezahlen müssen, er müsse für die Schmerzen geradestehen. Qualen. Eine Welt voller Qualen. Das jemand solch eine Welt erschaffen konnte, das ein Mensch das konnte war unverzeihlich. So sowas sollte nur Gott in der Lage sein. Kapitel 14: Dei Ruhe vor dem Sturm ---------------------------------- Seufzend klappte Fang das Buch zu und stellte es zurück ins Regal. Sie fand einfach nichts, ganz gleich wie lange sie auch danach suchte. Es musste wirklich in der Dämonenwelt gewesen sein, als sie davon gelesen hatte. Kayla trat neben sie und sah ebenfalls zu dem Bücherregal. „Findest du nichts?“ „Ich habe davon gelesen, doch ich weiß nicht mehr wo. Vermutlich war das in der Dämonenwelt.“ Fang lehnte sich ans Fensterbrett, verschränkte die Arme und sah hinaus. Kayla stellte sich neben sie und schaute zu Boden. Nichts über den Gegner zu wissen war schon schlimm genug, doch nicht zu wissen was die Zukunft brachte war schlimmer. „An was aus dem Buch erinnerst du dich denn noch?“ „Lyana und Damian haben die Menschheit erschaffen. Zuerst einen Jungen, der jedoch zu stark war weil sie ihm zu viel Kraft gegeben hatten. Also erschufen sie sechs Krieger, die Flammenkrieger, die ihn schützten sollten. Als es zum Krieg kam verwandelte Damian drei von ihnen in Dämonen. Von da an waren sie als die Schattenflammen und Lichtflammen bekannt. Der Junge soll wohl nicht damit klargekommen sein das sich seine ‚Eltern‘ oder besser ‚Schöpfer‘ bekämpften. Also versiegelten ihn die Wächter in die beiden Schwerter. Was danach mit den Wächtern passiert ist weiß ich nicht mehr und warum Lyana und Damian davon nichts wussten auch nicht. Vermutlich war Lyana längst tot und Damian verbannt. Das würde auch mit dem zusammenpassen was der Junge zu Mangetsu und Sasuke gesagt hatte.“ Fang schaute ernst aus dem Fenster und versuchte sich an mehr zu erinnern. Während ihrer Zeit in der Dämonenwelt hatte sie versucht viel über die Schwerter herauszufinden und stieß so auf die Geschichte. Wie viel davon der Wahrheit entsprach wusste sie nicht genau. Aber alles klang ziemlich plausibel, immerhin hatte das wirklich einer, der sich als Flammenkrieger ausgegeben hatte, gesagt. Fang seufzte schließlich und wickelte sich eine Strähne um den Finger. „Bei Sasuke und dir läuft es momentan nicht so gut, hm?“ „Wie kommst du darauf?“ „Man merkt es. Seit zwei Wochen schon geht es so, oder? Du kannst mir nichts verheimlichen, Fang. Ich kenne dich und sehe das etwas nicht stimmt.“ Fang sah aus dem Fenster und schwieg. Sie dachte an den Tag zurück an dem Sasuke es ihr gesagt hatte. Seitdem lief alles anders. Sie versuchte zwar so normal wie möglich zu sein, doch es ging nicht und das merkte Sasuke ebenfalls. „Als ich in der Dämonenwelt war habe ich doch mit Sasuke Schluss gemacht. Und in dieser Zeit hat er mit einer anderen geschlafen.“ Kayla sah Fang an, zuerst leicht geschockt und dann mitfühlend. Fang hasste es bemitleidet zu werden, sie hatte es noch nie gemocht. Vor allem da sie an der Situation ja selbst schuld war. „Und ihr seid trotzdem noch zusammen?“ „Als Sasuke mit ihr geschlafen hatte, waren wir ja getrennt. So gesehen hat er mich also nicht betrogen. Außerdem liebe ich ihn. Ich will mit ihm zusammen sein.“ Fang stutzte und drückte sich von der Wand ab und sah aus dem Fenster. In der Ferne sah sie etwas Großes kommen, ihre Erfahrung sagte ihr, dass es ein Drache war. Ein blauer Drache, der schwankte und verletzt zu sein schien. Er hielt direkt auf den Strand zu und würde wohl abstürzen. „Mist. Das sind die Jungs!“ Kayla und Fang rannten aus der Bibliothek und durch das Haus zum Strand hinab. Er stürzte auf dem Sand ab, brüllte laut auf und rollte über den Strand. Sein Körper veränderte sich, wurde kleiner, menschlicher und schmerzte extrem. Bei dem Aufprall hatte er sich den Arm gebrochen und vermutlich auch einige Rippen geprellt. Er sah auf und schaute zu Riku und Sasuke, die einige Meter entfernt lagen und sich nicht bewegten. Sie mussten das Bewusstsein verloren haben. Yuuki wurde übel, sein ganzer Körper schmerzte und er glaubte ebenfalls bald das Bewusstsein zu verlieren. Er versuchte sich auf seinen nicht gebrochenen Arm abzustützen, doch er rutschte weg. „Yuuki!“ Er schaute auf, sah die anderen auf sich zu rennen. Alle knieten sich neben sie und sahen sie entsetzt und besorgt an. Karin wollte ihn heilen, doch Yuuki lehnte ab, denn er spürte wie seine Selbstheilungskräfte bereits wirkten. Riku und Sasuke waren wichtiger. Sharon nahm ihn in den Arm und hielt ihn fest, während Yuuki seinen Kopf gegen ihre Brust legte und die Augen schloss. „Was ist passiert?“ „Wir kamen gar nicht erst in den Himmel. Vor dem Tempel wartete dieser Krieger auf uns, Takeru heißt er. Wir haben gegen ihn gekämpft aber er ist ganz schön stark. Sasuke konnte ihn zwar verletzen aber wie ihr sehen könnt wurden wir ziemlich zugerichtet.“ Yuuki presste die Zähne zusammen und verzog schmerzverzehrt das Gesicht. Die anderen sahen ihn an und schauten dann sich selbst an. Yuuki ließ einen Blick zu Sasuke wandern, der in Fangs Armen lag und inzwischen die Augen wieder geöffnet hatte. Auf seiner Wange waren Spuren von Blut zu sehen, welches direkt aus seinem Auge zu kommen schien. Aber ihm ging es offensichtlich wieder besser, was Yuuki äußerst froh stimmte. Er schaute dann zu Riku, der gerade behandelt wurde, aber noch immer ohnmächtig zu sein schien. Yuuki seufzte und schaute in den Himmel hinauf. „Der will eindeutig Rache, so wie Sasuke und Mangetsu es gesagt hatten. Der Kerl ist verdammt stark. Und wenn die anderen Flammenkrieger, oder wie die heißen, ebenfalls so stark sind, dann haben wir einige Probleme.“ Yuuki erinnerte sich an den Kampf zurück. Sie hatten zwar gute Chancen gehabt, doch gewonnen hatten sie nicht. War der Kerl wirklich so extrem stark? Wie sollten sie ihn denn besiegen, wenn selbst Sasuke solche Probleme hatte? Sharon strich ihm eine Strähne beiseite und sah ihn besorgt an. Yuuki fühlte sich müde und fertig. Er wollte in sein weiches Bett und einfach nur schlafen. Die Müdigkeit überkam ihn und auch die Anstrengung des Tages machte ihn fertig. Yuuki schloss die Augen und legte seinen Kopf gegen Sharons Brust und fühlte sich plötzlich so federleicht und vollkommen schmerzfrei. Zu verlieren war nicht schlimm. Nur musste man den Mut haben, seine Niederlage auch einzugestehen. Nur so konnte man lernen und stärker werden. Sasuke verschränkte die Arme hinterm Kopf und schaute aus dem Fenster. In dem Bett ihm gegenüber lag Riku und schlief, während Yuuki in dem Bett neben ihm lag und auf seine Hand starrte. Fang saß an seinem Bett und spielte mit einer Strähne ihrer Haare während sie ihn musterte. Sharon und Kayla holten etwas zu Essen für die Jungs und würden wohl gleich wiederkommen. Fang strich ihm über die Wange, dort wo noch vor einem Tag das Blut seine Wange hinabgelaufen war, direkt aus seinem Auge weil er Amaterasu eingesetzt hatte. „Wie fühlst du dich?“ „Hab etwas Hunger.“ „Boar ich könnt einen Cheeseburger vertragen!“ Schmunzelnd sah Sasuke zu Yuuki, der sich aufsetzte und sich in den Schneidersitz setzte und zu ihnen rüber sah. Grinsend fuhr er sich durchs Haar und streckte sich dann. Cheeseburger waren eine Spezialität in Nevarron, so wie Nudelsuppe in den Ninjareichen. Sasuke hatte dafür nicht wirklich viel übrig, doch da er extremen Hunger hatte, würde ihn so ein Cheeseburger tatsächlich freuen. „Du könntest ja auch eine ganze Echse verdrücken.“ „Ey wir haben seit zwei Tagen nichts mehr gegessen. Ich habe acht Mahlzeiten verpasst! Entschuldige das ich Hunger habe.“ Fang schüttelte grinsend den Kopf und schaute wieder zu Sasuke, der ebenfalls leicht grinste und sie nun ansah. Sie sahen sich in die Augen und schließlich lächelte Fang und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sasuke war als erstes wieder aufgewacht, nachdem sie alle drei ins Krankenhaus gebracht hatten. Doch die ganze Nacht saß sie an seinem Bett und hatte sich extreme Sorgen gemacht und gehofft das die Wunden nicht so extrem waren. „Ansonsten geht es dir gut?“ „Mehr oder weniger. Mein Arm schmerzt und mein Bein auch aber es geht.“ Sasuke hatte sich den Unterarm gebrochen und das Bein geprellt und ein Fußgelenk verstaucht. Alles bei dem Aufprall auf den Sand. Seine Wunden heilten zum Glück recht schnell, dank Skys Kraft, ebenso wie bei Riku. Yuuki war am ehesten wieder fit, obwohl er nahezu genauso viele Verletzungen hatte wie Sasuke und Riku. Durch die Tür kamen Sharon, Kayla und Maya und schoben einen Wagen mit Essen vor sich her. Maya ging sogleich zu Riku und gab ihm einen Kuss, während er müde die Augen geöffnet hatte und sie ansah. Sharon ging zu Yuuki und gab ihm eine leichte Kopfnuss. „Du sollst dich nicht so viel bewegen.“ „Aber es gibt Essen. Ich sterbe gleich.“ „Es gibt dein Leibgericht. Suppe!“ Kayla verschränkte die Arme und grinste die drei Jungs an, die alle das Gesicht verzogen. Kurz herrschte Stille in der alle Mägen gleichzeitig zu knurren begannen, scheinbar um den Effekt deutlicher werden zu lassen. Kayla rollte mit den Augen und tauschte einige Blicke mit den anderen Frauen aus. „Ihr habt seit zwei Tagen nichts gegessen. Suppe ist das Beste was ihr jetzt essen könnt.“ „Tzz. Wir wollen Burger!“ „Wenn ihr Burger wollt müsst ihr nach Hause gehen und euch welche machen oder bestellen. Aber beschwert euch nachher nicht wenn ihr sie nicht vertragt.“ Yuuki sprang sogleich auf und zog dann Sasuke etwas unsanft aus dem Bett. Gereizt sah dieser zu Yuuki und funkelte ihn böse an. Yuuki hingegen schmunzelte nur, klopfte ihm kurz einige Male gegen die Wange und ging dann zu Riku, der ihm schon einen bösen Blick zuwarf, von dem sich Yuuki jedoch nicht beirren ließ. Er zog auch Riku aus dem Bett, legte seine Arme um die beiden anderen und sah sie grinsend an. „Na los, Männer! Das packen wir doch locker!“ „Eigentlich habe ich gar keine Lust mich gerade zu bewegen.“ „Sagst du das beim Sex auch?“ Yuuki zog die beiden mit sich und spürte den finsteren Blick von Riku genau. Sasuke seufzte und versuchte die Schmerzen zu ignorieren. Der Weg vom Krankenhaus kam ihm noch nie so weit vor und noch nie hatte er das Gefühl gehabt das so viele Leute auf den Straßen unterwegs waren und sie ansahen. Als sie nach gefühlten Stunden endlich Zuhause ankamen ließ sich Sasuke seufzend auf die Couch fallen und direkt neben ihm Riku. Fragend sahen Suigetsu und Mangetsu sie an, während Yuuki den ganzen Kühlschrank auseinandernahm um nach Zutaten für Burger zu suchen. „Solltet ihr nicht im Krankenhaus sein?“ „Yuuki will Burger.“ Sasuke warf seinem Kommandanten einen vernichtenden Blick über die Schulter zu und rieb sich den Nacken. Sein Körper schmerzte wieder etwas mehr, doch es war auszuhalten. „Wuuusaaa.“ Verwirrt sah er zu Riku und hob eine Augenbraue, während der andere sich nach hinten lehnte und genervt die Augen schloss. Ihnen gegenüber setzte sich Fang die dann beide angrinste und fragende Blicke von Suigetsu und Mangetsu erhielten. „Wusa ist sein Geheimcode, wenn er Yuuki umbringen möchte sich aber zusammenreißen will.“ „Sollte ich auch mal probieren.“ Sasuke ließ sich genervt zurücksinken und schaute Fang aus halb geöffneten Augen an. Dann kam auch schon Yuuki zu ihnen und stellte jedem einen Teller mit Burger hin. Wie schnell Yuuki doch war, wenn es um sowas wie Burger ging. Sonst konnte er kaum Kartoffeln schälen aber Burger bekam er innerhalb von wenigen Minuten hin. „Guten Hunger!“ Yuuki biss herzhaft rein und ließ es sich schmecken, während Sasuke und Riku noch mit sich kämpften sich aufzusetzen. Beide waren nicht zu schwach dafür aber zu demotiviert. Das entspannte Sitzen war gerade äußerst schön. „Seit wann kannst du dich eigentlich in einen richtigen Drachen verwandeln, ohne die Kontrolle zu verlieren?“ „Das ist Clouds Kraft. Er hat mir geholfen sie unter Kontrolle zu bringen.“ Sasuke tauschte kurz einige Blicke mit Mangetsu aus und lehnte sich dann nach vorne. Keiner wusste so recht wann der nächste Angriff stattfinden würde und sie saßen hier herum und aßen Burger. Ihre Wunden waren noch nicht vollständig verheilt und das würde wohl auch noch einige Tage dauern. Sasuke seufzte leise und nahm sich dann den Burger, während Yuuki schon den nächsten verdrückte. Maya sah über den belebten Marktplatz und schaute dann in den Himmel. Es war ein schöner warmer Sommertag, der Himmel war wolkenfrei und strahlend Blau. Neben ihr lief Riku, hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben und sah grübelnd zu Boden. „Du schienst wieder recht fit zu sein.“ Einige Tage war es nun her seid Yuuki sie zurückgebracht hatte. Die drei erholten sich schnell und gut, was nicht zuletzt an ihren Drachenkräften lag. Was würden sie nur ohne diese Kräfte tun? Maya umfasste Rikus Hand und sah ihn an, während er nur weiterhin zu Boden sah. Fragend hob sie eine Augenbraue und zog ihn dann in eine kleinere Nebengasse, die nicht so befüllt war. „Denkst du über den Krieger nach? Takeru oder?“ „Ich frage mich wann er das nächste Mal angreift. Er will Sasuke umbringen. Warum kam er dann nicht jetzt? Wir waren verletzt, es wäre die perfekte Gelegenheit gewesen.“ „Aber ihr habt ihn doch auch verletzt. Vielleicht konnte er nicht kämpfen.“ Riku seufzte, blieb stehen und sah Maya an. Sie erwiderte seinen Blick und legte ihre Hand an seinen Hals, wo eine kleine Narbe zu sehen war. Maya ging noch einen Schritt näher an ihn heran und stand nun direkt vor ihm, berührte seinen Körper etwas. „Ich bezweifle das er so stark verletzt war. Sasuke hat ihn zwar erwischt aber so sehr nun auch wieder nicht.“ „Mach dir mal keinen Kopf. Wir kriegen das schon hin. Bis jetzt hat immer alles geklappt.“ „Ja bis jetzt.“ Maya drückte seine Hand etwas fester und funkelte ihn böse an. Sie mochte sowas nicht, immer so pessimistisch zu sein stand Yuuki nicht. Fragend hob Riku eine Augenbraue und schaute sie an, während Maya auf Zehenspitzen ging und ihm einen Kuss auf die Lippen gab. „Hör auf so pessimistisch zu sein. Das steht dir nicht.“ „Soll ich lieber optimistisch sein? In Anbetracht der Tatsache das ich vor einigen Tagen verprügelt wurde wäre das sehr unlogisch.“ Maya boxte Riku gegen den Arm und zog ihn mit sich die Gasse entlang. Riku schob die andere Hand wieder in seine Hosentasche und sah zum Himmel hinauf. Eigentlich dachte er immer sie seien nicht so schwach, doch da hatte er sich wohl getäuscht. Fast drei Jahre war der Kampf gegen die Dämonen nun her und da hatten sie sich ziemlich gut geschlagen. Hades wurde verbannt und Damian getötet. Doch nun stand ein Gegner vor ihnen, der noch stärker zu sein schien und sie schienen sich überhaupt nicht weiterentwickelt zu haben. Es war ziemlich frustrierend. „Riku, ich weiß das du vor hast nochmal gegen ihn zu kämpfen, beziehungsweise gegen einen seiner Leute. Aber bitte, sei vorsichtig. Ich liebe dich und will dich nicht verlieren.“ „Du liebst mich?“ Riku stand vor ihr, sah sie lächelnd an und legte seine Hand an ihre Wange. Maya begann ebenfalls zu lächeln und nickte schließlich, legte ihre eigene Hand auf seine. Riku beugte sich hinab und küsste sie sanft und legte dann seine Stirn gegen ihre. „Keine Sorge, Maya. Ich liebe dich auch und ich werde schon aufpassen. Versprochen.“ Vertrauen und Glaube an sich selbst. Dinge die unbezahlbar waren und die sie jetzt am dringendsten brauchten. „Was glaubst du, was haben diese Flammenkrieger drauf?“ „Naja es sind zum Teil Dämonen. Sie werden also vermutlich ähnliche Fähigkeiten wie Fang haben. Wenn nicht sogar andere, immerhin wurden sie von den Göttlichen erschaffen.“ „Ich hoffe da ist ein Schwertkämpfer bei. Ich will mal wieder einen richtig schönen Kampf haben!“ Karin schmunzelte und sah Suigetsu an, beugte sich über den Tisch und stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab. Suigetsu saß am Tresen und grinste sie an, schien sich schon richtig auf einen Kampf zu freuen. „Vermutlich würde aber eher dein Bruder gegen ihn kämpfen, immerhin ist er der Schwertkämpfer von euch beiden.“ Suigetsu warf Kisho einen bösen Blick zu, der sich nur an den Tresen lehnte und ihn angrinste. Karin war immer wieder erstaunt sie sich doch noch verstanden. Sie hatten sich über Jahre hinweg nicht gesehen und doch waren sie noch sehr gute Freunde. „Apropos Schwertkämpfer. Wo sind eigentlich Kisame und Itachi hin?“ „Die wollten wieder umherziehen und gucken ob sie noch andere Nachtwandler finden, die wie sie sind. Keine Ahnung warum sie damit nicht warten wollten aber egal. Sie werden schon ihre Gründe haben.“ Suigetsu zuckte mit den Schultern und tippte auf den Tisch, während er über etwas nachzudenken schien. Kisho tauschte kurz einen Blick mit Karin aus und beugte sich dann ebenfalls über den Tisch und sah Suigetsu an. „Was los, Sui? Frustriert weil dein Bruder verheiratet ist und du nicht?“ „Ach quatsch. Heiraten wird heutzutage überbewertet. Mein Vater ist zweimal verheiratet und wirklich geändert hat sich nichts.“ „Danke.“ Leicht beleidigt verschränkte Karin die Arme und sah ihren Freund an, der nur leicht grinste. Kisho schüttelte den Kopf und sah Suigetsu mahnend an. „Verheiratet zu sein bedeutet sehr viel. Du wirst den Rest deines Lebens mit dem Menschen verbringen. Zu heiraten sollte dir wichtiger sein. Es ist etwas Besonderes.“ „Vielleicht suchst du dir erstmal eine Freundin, die du eventuell mal heiraten könntest.“ „Ich will momentan keine Freundin.“ „Einen Freund?“ Grinsend stupste Suigetsu ihn an und legte dann seinen Kopf auf seine Hand. Kisho rümpfte grinsend die Nase und erwiderte den Blick. „Nein auch keinen Freund. Ich habe einfach momentan keine Lust auf eine Beziehung.“ „Dabei hast du gute Chancen bei Frauen. Du siehst gut aus, bist stark, nett und zuvorkommend. Nicht so ein Arschloch wie manch andere Männer.“ Als Karin das sagte warf sie Suigetsu einen gespielt bösen Blick, der ihr einen ebenso bösen Blick zuwarf. Kisho sah zwischen den beiden hin und her und schmunzelte leicht. „Kisho könnte wirklich eine Freundin haben, wenn er wollte. Aber er möchte ja lieber alleine bleiben.“ Suigetsu grinste seine kleine Schwester leicht an und schaute dann zu Kisho, der nur mit den Achseln zuckte und die Arme verschränkte. Neben stellte sich Souta und hob fragend eine Augenbraue und schaute zwischen ihnen hin und her. „Nicht jeder muss eine Beziehung haben, Hera. Außerdem will ich hier gerade keine Freundin haben.“ Kisho wuschelte ihr etwas durchs Haar und schmunzelte sie an und verließ dann das Haus. Verwirrt sahen ihn die anderen ihm nach, die sich dann einige Blicke zuwarfen. Kisho wirkte anders in letzter Zeit, er schien häufiger über etwas nachzudenken. Oder vielleicht dachte er ja auch an jemanden. „Hier?“ Souta flüsterte die Worte nur und stieß sich dann vom Tresen ab und boxte Suigetsu gegen den Rücken. „Komm schon. Kisho hat offenbar Liebeskummer.“ „Wie kommst du denn darauf?“ „Beweg dich!“ Murrend stand Suigetsu auf und folgte Souta aus dem Haus und ging mit ihm zusammen Kisho nach. Er drückte sich von der Wand ab und sprang an die gegenüberliegende Stange. Dort schwang er herum und sprang dann ab und hielt sich an der nächsten Stange fest. Erneut schwang er seinen Körper herum und landete an der Wand, hielt sich dort fest und kletterte an der Seite entlang. Er kletterte um eine Ecke herum, drehte sich um und sprang erneut an die gegenüberliegende Stange. Er befand sich gut zehn Meter über dem Boden, was für einen Ninja nicht so hoch war. Der Trainingsraum war auch eher für Leute ohne Chakra ausgelegt worden, doch um sich fit zu halten reichte er allemal. „Probiere die Runde doch mal mit nur einem Arm. Das wäre vielleicht noch eine Herausforderung.“ „Hab ich schon.“ Mangetsu ließ die Stange los und landete sanft und genau auf dem Boden, direkt auf einer Matte. Kayla stand vor ihm, hatte die Arme hinterm Rücken verschränkt und sah ihn lächelnd an. Mangetsu musterte sie kurz und gab ihr dann einen Kuss auf die Stirn. „Ich werde nachher mit Suigetsu, Kisho und Souta zum Strand gehen. Da werden wir noch etwas trainieren. Wenn du willst kannst du mitkommen.“ „Nein danke. Trainiere mal mit deinen Jungs. Ich wollte mit Fang in die Stadt gehen.“ Mangetsu musterte sie und schwieg kurz. Kayla sah das ihn etwas beschäftigte und legte den Kopf schief. Mangetsu griff nach ihrer Hand und drückte sie leicht, sah dabei auf ihren Ring, der an ihrem Finger war. Er selbst trug seinen Ring an einer Kette um den Hals, da er ihn beim Training sonst behinderte. Außerhalb des Trainings trug er ihn jedoch am Finger. „Aber seid bitte vorsichtig. Du weißt nicht wann der nächste Angriff stattfinden wird.“ „Aber klar doch.“ Kayla zwickte ihn etwas in die Wange und grinste breit, während Mangetsu kurz das Gesicht verzog und dann trotzdem lächelte. Er war sich unsicher wann der nächste Angriff stattfinden wird und niemand wusste wie stark die Flammenkrieger wirklich waren. Selbst Riku, Sasuke und Yuuki zusammen hatten einige Probleme mit Takeru gehabt, da wollte Mangetsu nicht wissen wie es aussah, wenn man alleine einem der Krieger gegenüberstand. Nicht das er Kayla nicht zutrauen würde zu gewinnen, sie war stark keine Frage aber die anderen auch. Und er wusste halt nicht wie stark. „Geht aber nicht zu viel shoppen, okay?“ „Ich gehe mit Fang! Ich kann nichts versprechen.“ Kayla zwinkerte ihrem Mann zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann drehte sie sich um und blieb nochmal an der Tür stehen und sah ihn an. „Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen. Wir kriegen das schon hin.“ Mangetsu sah ihr lächelnd nach und seufzte dann. Nach einigen Momenten es Zögerns verließ er dann auch den Trainingsraum und ging zum Strand, wo Suigetsu, Souta und Kisho auf ihn warteten. Kisho schlenderte die Straßen entlang und sah vor sich hin, wollte eigentlich zum Strand, doch er ging einen ziemlichen Umweg und das wusste er auch. Eilig hatte er es nicht und etwas Bewegung und Ablenkung tat ihm auch ganz gut. Er dachte wieder an das Mädchen aus Kiri, das er seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Wenn er sich richtig erinnerte war es vor vier Jahren gewesen als er mit Souta dort war um etwas im Auftrag der Arcana zu erledigen. Kisho wollte sie wiedersehen, mal wieder mit ihr sprechen und ihre Stimme hören. Kaum zu glauben das ihm mal ein Mädchen, mit dem er nur kurze Zeit zusammen gewesen war, so ans Herz gehen würde. „Kisho!“ Fragend blieb er stehen und drehte sich um, sah Souta und Suigetsu auf sich zukommen. Suigetsu wirkte etwas genervt und verschränkte die Arme hinterm Kopf, während Souta seine Hände in die Hosentaschen schob und Kisho ansah. „Willst du zum Strand?“ „Ich dachte ich geh etwas schlendern und dann zum Strand.“ Kisho ging weiter und neben ihm gingen nun auch Souta und Suigetsu. Beide sahen sich kurz an und dann schauten sie zu Kisho, der ihren Blick fragend erwiderte. Er hob eine Augenbraue und schaute nach vorne und versuchte die beiden zu ignorieren. „Sag mal, Kisho. Gibt es momentan eine Frau die dir zusagt?“ „Wollt ihr mich verkuppeln?“ „Nein. Nur du kommst mir so vor als wenn du ständig an jemanden denken musst.“ Kisho schwieg und bog um eine Ecke und folgte der Strandpromenade zu dem Strandaufgang wo Mangetsu sich mit ihnen treffen wollte. Eigentlich wollte Kisho so überhaupt nicht über sie reden, doch scheinbar hatten Souta und Suigetsu gemerkt das etwas nicht stimmte. „Ist nicht so wichtig.“ „Scheint es aber zu sein. Du wirkst in letzter Zeit schon so nachdenklich. Wie lange schon denkst du an die Frau?“ „Vier Jahre.“ „Vier Jahre?!“ Entsetzt sah Suigetsu ihn an und tauschte dann einen Blick mit Souta aus, der verwirrt eine Augenbraue hob. Kisho hingen ging nun den Weg zum Strand hinab und ließ sich in den Sand fallen. „Warum sagst du denn sowas nicht? Wer ist es?“ „Das geht euch nichts an.“ „Kennen wir sie?“ „Nein.“ „Boar Kisho!“ Suigetsu sah ihn gereizt an und dann rollte Kisho mit den Augen und schaute zu Suigetsu auf. Kisho hasste es so ausgefragt zu werden. Es war seine Sache und er interessierte sich nicht dafür was seine Freunde dachten. „Warum fragt ihr mich aus? Was geht es euch denn an wen ich denke?“ „Du bist unser Freund. Also wer ist es?“ Kisho seufzte und sah zum Meer. Suigetsu und Souta ließen sich im Sand nieder und sahen ihn an, warteten noch auf eine Antwort. „Ihr Name ist Mira. Du erinnerst dich vielleicht an sie, Souta. Wir sind ihr vor vier Jahren begegnet als wir etwas in Kiri erledigen mussten. Wir hatten da kurzzeitig etwas miteinander. In muss in letzter Zeit irgendwie ständig an sie denken, keine Ahnung warum.“ „Geh doch einfach mal nach Kiri und besuche sie.“ Suigetsu zuckte mit den Schultern und stützte sich auf seinen Armen ab, während er Kisho musterte. Kisho schaute zum Meer und zu den Leuten, die dort badeten und Spaß hatten. Er spürte genau die Blicke von Suigetsu und Souta auf sich ruhen und seufzte schließlich. „Das würde nichts bringen.“ „Warum? Hat sie einen Freund?“ „Sie ist tot. Während einer Mission gestorben.“ Betrübtes Schweigen herrschte zwischen ihnen. Kisho sah die beiden an, die ihn wiederum schweigend ansahen und scheinbar nicht wussten was sie sagen sollten. Wenigstens sahen sie ihn nicht mitleidig an. „Ist doch auch egal. Ich habe davon erst vor kurzem erfahren und jetzt denke ich halt an sie. Ihr braucht euch keine Gedanken zu machen. Das gibt sich schon wieder.“ „Was gibt sich wieder?“ Fragend schaute Mangetsu die drei an, während er sich heruntergebeugt hatte und nun die Hände in die Hosentaschen schob. Kurz sahen sich die drei an und dann stand Suigetsu grinsend auf. Dann folgte auch Kisho lächelnd und zuletzt Souta, der nochmal kurz Kisho ansah und dann ebenfalls zu Mangetsu schaute. „Alles gut. Du musst nicht alles wissen, Bruder.“ „Na schön. Wollen wir mit dem Training beginnen?“ Mangetsu grinste die drei an, die sich dann kurz ansahen. Schon als Kinder haben sie mit Mangetsu trainiert und dieses Training war meistens nicht sehr einfach gewesen. Suigetsu erinnerte sich ungern daran, vor allem da er den Blick seines Bruders sah. Dies würde kein einfaches Training werden. Solche Zeiten erinnern ihn an die Vergangenheit, an die Unbekümmertheit aus Kindertagen. Sie hatten immer am Strand trainiert, doch damals ging es nie um Leben oder Tod. Noch nicht zumindest. Kapitel 15: Alle für einen -------------------------- Durch ein rotes Leuchten und ein leichtes Pulsieren wurde Fang geweckt und drehte sich genervt auf den Rücken. Auf dem Schreibtisch lag die Dämonenkette, deren Kristall leicht schimmerte und pulsierte, ein Zeichen dafür, dass Dämonen in der Nähe waren. Fang sah zu Sasuke, der auf der Seite lag und ruhig schlief, einen Arm über sie gelegt hatte. Leicht lächelnd gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn und befreite sich aus seiner Umarmung. Schnell zog sie sich an, nahm sich die Kette und ihre Waffe und verließ dann das Zimmer. Sie ging die Treppe hinunter und stand im dunklen Gemeinschaftsraum, wo das Pulsieren stärker wurde. „So leben also Menschen.“ Aus den Schatten traten sechs junge Erwachsene, scheinbar waren das die Flammenkrieger, wie Fang vermutete. Sie war komplett von ihnen umzingelt und stand in einem Bannkreis. Eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren und goldenen Augen trat vor und sah Fang an. „Fang. Tochter von Hades, dem König der Unterwelt, und einem Menschen. Du bist damit die Enkelin vom Göttlichen Damian und somit die Nichte von Takeru, dem Sohn von Damian und Lyana. Takeru möchte das wir dich zu ihm bringen.“ „Warum sollte er das wollen?“ „Du bist seine Nichte. Seine Familie. Frag nicht weiter.“ Fang ballte die Hände zu Fäusten und sah aus dem Augenwinkel zu den anderen. Der Bannkreis hinderte sie daran sich groß zu bewegen, kämpfen war also sinnlos. Drei von ihnen waren Engel und drei Dämonen, damit waren sie eh schon in der Überzahl. Fang könnte höchstens versuchen Krach zu machen und so die anderen zu wecken. Doch das war nicht so leicht wenn der Bewegungsfreiraum eingeschränkt war. „Und wenn ich nicht mitkommen will?“ „Dann nehmen wir dich mit Gewalt mit.“ „Das solltet ihr lassen.“ Fang warf einen Blick über ihre Schulter und sah an der Treppe die Jungs stehen. Sie sahen mit ernsten Blicken zu den sechs Kriegern, die sie ebenfalls ansahen. Nun hatten sie sogar eine reelle Chance was das Kämpfen anging. Fang umfasste die Kette und dachte nach. Dann sah sie zu den Jungs und hielt noch immer die Kette umklammert. „Schon ok, Jungs. Ich gehe mit ihnen.“ Fang formte mit ihrer Hand, die die Kette umklammerte, einige Zeichen und sah ernst zu Riku. Riku schien zuerst verwirrt zu sein, doch dann verstand er und nickte. Die junge Frau trat neben Fang und auch die anderen betraten den Bannkreis. Fang schaute nochmal zu Sasuke und nickte dann, ebenso wie er. Dann erstrahlte der Bannkreis und verschwand, mitsamt den Leuten die auf ihm standen. Es war nichts mehr zu sehen, man hätte nie ahnen können das hier ein Bannkreis war. „Erklärst du das bitte?“ „Das ist eine Art Geheimsprache, die wir als Kinder entwickelt hatten.“ „Also wenn ich das richtig übersetzt habe, dann sagte sie ‚Ich suche nach dem Gaul‘.“ Riku rollte mit den Augen und gab Yuuki eine Kopfnuss, der sich frustriert den Hinterkopf rieb und Riku ansah. Kopfschüttelnd sah Riku ihn an und verschränkte die Arme. „Sie sagte ‚Ich suche das Versteck‘, du Depp.“ „Na dann sollten wir uns mal auf einen Kampf vorbereiten.“ Mangetsu sh kurz durch die Runde und dann zu Sasuke, der für einen Moment auf die Stelle sah wo der Bannkreis war und dann zu Mangetsu sah und schließlich nickte. Nach und nach gingen alle zurück in ihre Zimmer und zuletzt auch Sasuke. Da war es wieder, das Gefühl. Die Sorge, ein Gefühl das er noch vor einigen Jahren nicht kannte. Konnte ein Mensch einen anderen wirklich so sehr ändern? Oder waren es die vielen Menschen gewesen, die ihn änderten? Fang stand auf einer der schwebenden Halleluljah Bergen und sah zu dem jungen Mann vor sich. Er hatte silberne Haare und schwarze Haare, trug einen schwarzen Mantel, eine schwarze Hose und ein dunkles Shirt. Der Wind zehrte an ihrer Kleidung und wehte ihre Haare umher. Hinter dem Mann standen die sechs Krieger und sahen sie an. „Ich bin Takeru. Der Sohn von Lyana und Damian. Und du musst Fang sein, meine Nicht?“ „Wenn du es so ausdrücken möchtest. Was willst du von mir?“ Er kam einige Schritte näher heran und blieb vor ihr stehen und musterte sie. Fang fühlte eine dämonische Aura aber auch eine ihr unbekannte, vermutlich der Engelsteil in ihm. „Du bist meine Familie. Die einzige Familie, die ich momentan erreiche. Ich will das Tor zur Hölle wiederherstellen. Dafür brauche ich dein Blut, da du Hades Tochter bist.“ „Vergiss es.“ Kurz sah sie wie er überrascht wirkte und sie kurz musterte. Eigentlich kam er ihr überhaupt nicht gefährlich vor und vermutlich wäre auch nicht so, wenn er ein anderes Leben gehabt hätte. Aber vor allem der Krieg seiner ‚Eltern‘ hatte ihn mitgenommen und zu dem gemacht, was er heute war. Psychisch labil und nur auf Rache aus und bereit alles und jeden zu vernichten, der sich ihm in den Weg stellte. In gewisser Weise erinnerte er sie an Sasuke. „Willst du denn deinen Bruder gar nicht wiedersehen?“ Fang biss die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Sie würde Vali gerne wiedersehen, doch er hatte das Tor nicht umsonst zerstört. Er hatte seine Gründe gehabt und dem wollte Fang sich nicht entgegenstellen. Takeru musterte sie und legte dann seine Hand an ihr Kinn und hob es an. „Warum tust du das? Deine menschliche Seite hat ziemlich große Sehnsucht nach ihm, das sehe ich. Vermutlich ist das bei Geschwistern normal. Das kann ich leider nicht nachvollziehen.“ „Du bist ein Halbdämon und ein Halbengel, richtig?“ „Ja. Und deswegen verstehe ich viele Dinge, die Menschen betreffen nicht.“ Takeru ließ sie los und trat zurück. Fang ballte erneut ihre Hände zu Fäusten und sah die anderen an, die nun neben dem Krieger standen. Fang konnte deutlich spüren wer die Dämonen waren und wer die Engel. Sie umfasste erneut die Kette von Vali und sah zu ihnen rüber. „Ich will dir nicht wehtun. Aber wenn du mir keine Wahl lässt, dann muss ich dich zwingen.“ „Warum willst du das Tor wiederherstellen? Was hast du davon?“ „Ich bin ein Halbdämon. Die Dämonenwelt ist zum Teil meine Heimat und ich will mit meiner Heimat verbunden sein.“ Fang umfasste ihren Kampfstab und sah Takeru ernst an, der den Mund öffnete und sie traurig ansah. Er wollte etwas sagen, doch er ließ es. Stattdessen sah er zu einem Mann neben ihm und nickte ihm zu. Der Mann zog ein Schwert und raste auf Fang zu, die den Stab zog und den Angriff abwehrte. Fang machte einen Salto und warf einige Ruinkugeln auf den Mann, der sie jedoch mit seinem Schwert abwehrte. Dann trat eine Frau vor, die mit ihrem Arm ausholte und dann einen kräftigen Wirbelwind auf Fang jagen ließ. Schützend rammte Fang den Stab in den Boden und hielt sich fest, wichen einem weiteren Angriff schnell aus. Sie sah auf und fluchte leise. Es waren zu viele, sie konnte unmöglich gegen alle sieben gleichzeitig kämpfen. „Gib mir einfach dein Blut Fang. Es wäre doch auch für dich etwas Positives.“ „Mein Bruder hat das Tor zerstört um mich zu schützen. Ich werde nicht zulassen das alles umsonst war.“ Fang schleuderte erneut eine Ruinkugel auf ihre Gegner und schickte gleich mehrere größere hinterher. Doch alle wurden in ein scheinbar schwarzes Loch aufgesagt und verschwanden einfach so. Der Junge grinste Fang an und zwinkerte dann etwas. Fang ballte die Hände zu Fäusten und sah zu ihren Feinden. Dann spürte sie einen starken Luftzug und schon gleich darauf rasten die Drachen am Felsen vorbei und brüllten laut auf. Neben Fang landeten Sasuke und Mangetsu und dann auch die anderen, während die Drachen über ihren Köpfen kreisten. Fang lächelte Sasuke kurz an und sah dann wieder zu ihren Feinden. „Wie habt ihr uns gefunden?“ „Denkst du denn Fang wäre freiwillig mitgegangen, ohne uns Hinweise zu geben wie wir sie finden können?“ Takeru verengte die Augen zu schlitzen und ballte die Hände zu Fäusten und sah Sasuke an. Sasuke ging einen kleinen Schritt vor Fang und tauschte kurz einen Blick mit Mangetsu aus. Takeru seufzte und schaute kurz auf den Boden, ehe er dann wieder Sasuke ansah. Er war sein Ziel sonst niemand aber Sasuke wusste das seine Freunde kämpfen würden, egal was kam. „Ich verstehe. Nun gut. Dann verschiebe ich das mit dem Tor erstmal und kümmere mich um dich.“ „Mangetsu. Bring Fang von hier weg. Ich halte ihn auf.“ „Schaffst du das alleine?“ „Vertraue mir.“ Kurz sah Sasuke Mangetsu an, der dann nickte und zu den anderen sah. Diese nickten ebenfalls und dann griff Suigetsu nach Fangs Handgelenk. Sasuke und Fang sahen sich kurz an und dann nickte Sasuke, zog sein Schwert und stellte sich Takeru in den Weg. „Geht jetzt.“ Suigetsu zog Fang fort und dann rannten alle los und sprangen auf die Drachen, die dann herunterflogen. Takeru ballte die Hände zu Fäusten und drehte sich zu seinen Wächtern um. „Holt mir Fang. Ich brauche ihr Blut.“ Die sechs nickten und waren dann verschwunden und Sasuke wusste, dass sie seine Freunde verfolgten. Nun stand er Takeru gegenüber, während der Wind an seiner Kleidung zerrte und ihm einige Strähnen ins Gesicht wehte. Sasuke war sich nicht sicher ob er es wirklich alleine schaffte aber er wollte gegen Takeru kämpfen. „Nun heißt es nur du gegen ich, Sasuke. Das ist mir auch ganz recht. Es wäre nicht fair dich vor den Augen deiner Freunde zu töten.“ „Das gleiche kann ich zurückgeben.“ „Ich werde dich in die Tiefen der Unterwelt schicken, wo du dich deinen Sünden entgegenstellen musst.“ „Wir sehen uns dort.“ Takeru wirkte kurz überrascht, doch dann musterte er Sasuke nochmal und schloss kurz die Augen. „Das ist Schicksal weißt du. Das ist deine Bestimmung, die du von den Göttern erhalten hast.“ „Das ist mir egal, solange ich dich töte und meine Freunde in Sicherheit sind.“ „Darum geht es ja, Sasuke. Alles, deine Verwandlung in einen Drachenritter, dass du meinen Vater umgebracht hast und die Schwerter zerstört hast. Alles war deine Bestimmung. Ich habe eine Zukunft gesehen, die so schrecklich ist wie du sie dir nicht vorstellen kannst. Und alles ist alleine deine Schuld. Es ist dir vorherbestimmt diese Zukunft hervorzurufen.“ „Hör mal auf über Bestimmung und Schicksal und die Zukunft zu reden. Alles was zählt ist die Gegenwart.“ Takeru schwieg und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sasuke umklammerte sein Schwert mehr und aktivierte sein Sharingan. Er glaubte nicht daran das es sowas wie einen vorherbestimmten Weg gab oder ein vorherbestimmtes Schicksal. Alles konnte man selbst entscheiden und selbst bestimmen, hier und jetzt. Bestimmung, Schicksal. Etwas unveränderbares, unvermeidbares. Ich beschloss mein Schicksal herauszufordern und nicht das Ende abzuwarten, sondern es selbst zu bestimmen. „Denkst du wirklich Sasuke schafft das?“ Fang hielt sich an Suigetsu fest, der neben Mangetsu und Riku auf Ghosts Rücken saß und starr hinabsah. Sie flogen von den Bergen hinab übers Meer, direkt auf Nevarron zu, was man jedoch noch nicht sehen konnte. Doch es würde nicht lange dauern, vielleicht nur einige Minuten und dann würden sie den Kontinent sehen. Mangetsu schaute hinter sich und sah das sie verfolgt wurden. „Vertrau ihm. Er weiß was er tut. Riku wir werden verfolgt!“ „Ich weiß!“ Ghost drehte ab, ebenso wie die anderen Drachen, doch dann wurde er von einem Dämon mit einem Schwert attackiert. Mangetsu zog sein Schwert und wehrte den Angriff ab. Suigetsu stand auf und zog ebenfalls sein Schwert, während Ghost weiter hinabsauste. „Ihr könnt nicht entkommen!“ „Fliegt weiter, wir kümmern uns um ihn!“ Mangetsu drückte den Dämon weg, formte dann Fingerzeichen und hielt ihn in einer Wasserhand fest, sprang dann vom Drachen, dicht gefolgt von Suigetsu und stand auf einer Wasserplattform, die langsam zum Meer hinabglitt. Die anderen flogen weiter, während die beiden Bruder mitten auf dem Meer standen und ihnen gegenüber der Dämon, der sich aus der Wasserhand befreite. Er hielt sein Schwert in der Hand und grinste breit. „Ein Schwertkämpfer, hm? Ich bin Liam, der Schwertkämpfer der Flammenkrieger. Na da bin ich ja mal gespannt was ihr Menschen so draufhabt.“ „Es wird nicht leicht werden, glaube mir.“ Mangetsu zog sein Schwert und sah den Dämon ernst an. Suigetsu stand neben ihm, zog ebenfalls sein Schwert und schielte kur zu Mangetsu. Liam und er sahen sich an, beide ein Schwert in der Hand und den Blick auf den jeweils anderen. Sie warteten nur darauf, dass er andere angriff. Suigetsu hatte schon mal einen Kampf zwischen zwei Schwertkämpfern gesehen, es war ein Kampf auf höchstem Niveau gewesen. Und so wie es für Suigetsu nun aussah, würde sich auch das hier zu einem Schwertkampf entwickeln, der es in sich hatte. Fang hielt sich an Riku fest und drehte sich um, sah noch immer die anderen Verfolger. Vor ihnen erschien langsam Nevarron und der Asarie Wald. Sie kamen dem Kontinent immer näher, ebenso wie ihre Verfolger, die hartnäckig blieben. Einer kam näher, der der das schwarze Loch erschaffen hatte und griff an, doch da ging Kisho dazwischen. Eine Wasserwand baute sich vor den Drachen auf, die dann jedoch verdampfte. Grinsend holte der Junge aus, doch diesmal war es Souta, der ihn zu Boden schlug, direkt auf den Strand zu und vom Drachen sprang, ebenso wie Kisho. „Kisho, Souta!“ „Hera lass sie. Sie kommen schon klar.“ Die Drachen flogen weiter und wurden immer noch verfolgt, doch bei Kisho und Souta blieb der Junge zurück. Er setzte sich auf und wischte sich das Blut von der Lippe ab und grinste dann. Souta und Kisho sahen sich kurz an und dann schauten sie wieder zu dem Dämon. „Eigentlich sollte ich ja Fang zurückbringen, aber ihr reicht mir auch aus.“ Es war der Junge gegen den schon Sasuke und Mangetsu gekämpft hatte, Aki. Souta und Kisho machten sich zum Angriff bereit und sahen ihn ernst an. Kisho fragte sich warum seine Wasserwand verdampft war. War das vielleicht eine spezielle Technik, die nur Dämonen beherrschten? Sie wussten nicht viel über Dämonen, nur was man ihnen berichtet hatte. Souta schien ebenfalls derartige Gedanken zu haben, denn er nickte Kisho zu und ging in Kampfhaltung, ebenso wie sein Freund. Der Dämon grinste noch immer und schlug die Hände zusammen. Ein starker Windzug setzte den Drachen schwer zu und ließ sie aufbrüllen. Der Wind zerrte an ihnen und schien sie förmlich vom Drachen zu ziehen. Karin spannte ihren Bogen und schoss einen, mit Chakra aufgeladenen, Pfeil ab der den weißen Flügel des Engels streifte. Entsetzt sah der Engel auf seinen Flügel und fauchte dann, ließ erneut einen starken Wind stoß los, der Karin vom Drachen riss. „Karin!“ Sharon, packte sie am Handgelenk, doch auch sie wurde vom Drachen gerissen und gemeinsam fielen sie durch die Baumkronen. Der Engel folgte ihnen fluchend und landete zwischen den Bäumen. Sharon und Karin versteckten sich hinter zwei Bäumen und lugten vorsichtig hervor. „Ihr könnt euch nicht verstecken. Ich reiße einfach den ganzen Wald ab!“ Plötzlich streifte ein Pfeil ihren Oberschenkel und ließ sie kurz aufbrüllen, ehe sie zu den beiden Frauen sah, die einige Meter von ihr entfernt standen. Karin spannte den nächsten Bogen und Sharon zog ihre Chakram. „Wir verstecken uns ja gar nicht.“ „Das hättet ihr aber lieber tun sollen.“ Der Engel spreizte die Flügel und ließ eine blaue Lichtpeitsche erscheinen, die in ihrer Hand leicht zuckte. Sie verengte die Augen zu schlitzen und sah Karin und Sharon wütend an, die sich beide gegenseitig ansahen. Keiner wusste wie stark Engel waren und was sie für Fähigkeiten besaßen. Bis vor kurzem hatte auch niemand geglaubt das es tatsächlich sowas wie Engel gab. Doch nun stand einer vor ihnen und Karin und Sharon mussten gegen sie kämpfen. Ihre Gegnerin ließ die Peitsche sausen und funkelte sie böse an. „Das war mein Lieblingskleid. Dafür werdet ihr bezahlen.“ „Kayla wir drehen ab! Wir dürfen sie nicht nach Sollos locken!“ Dark, Ghost und Sky drehten bei und flogen auf die Blutbucht zu und wurden immer noch verfolgt. Yuuki drehte sich um und fluchte. Noch drei, die konnte er nicht ausschalten, selbst mit Riku zusammen könnten sie höchstens gegen zwei kämpfen. „Riku, wir kümmern uns um zwei von ihnen. Den letzten müssen die Mädels machen.“ Riku nickte und schaute zu den beiden Drachen vor sich und dann zu Fang, die ihn ebenfalls ansah. Dann griff er nach ihrer Hand und sah sie ernst und entschlossen an. „Flieg bei Kayla mit. Wir kümmern uns schon um sie, versprochen.“ „Seid vorsichtig.“ Fang spreizte ihre Flügel und flog zu Dark hinüber, während Ghost stoppte und sich den Verfolgern in den Weg stellte. Er schoss eine Feuerfontäne auf sie, wobei zwei ausweichen konnten, doch einer von seinem Schwanz gepackt wurde und in die Bucht geschleudert wurde. „Mist!“ Riku sah einem nach und wollte eine Feuersalve auf ihn hetzen, doch da brüllte Ghost auf und knallte hart auf den Boden und rollte über diesen. Riku spürte den Schmerz und blieb im Sand liegen, ebenso wie Yuuki, der sich langsam wieder aufrappelte. Ghost rollte gegen einen Felsen, brüllte laut und dann leuchtete er und verwandelte sich in einen jungen Mann, der schwer atmend an der Wand kniete und versuchte sich aufzusetzen. „Das war ziemlich mutig von euch, doch leider bringt es euch nichts.“ Yuuki und Riku erhoben sich und sahen sich an, standen einem Engel gegenüber, der sie ernst ansah. Der Engel ballte die Hände zu Fäusten und fuhr sich durchs Haar, schien äußerst genervt zu sein. Yuuki und Riku hatten zuletzt einen Engel im Himmel gesehen, der Engel, der bei Sasuke gewesen war. Als Drachenritter hatten sie die Gabe von Lyana bekommen und trugen somit das Himmelsblut in sich, doch ein echter Engel strahlte nochmal eine ganz andere Aura aus. „Das werden wir noch sehen. Unterschätz uns nicht. Wir sind immerhin Drachenritter.“ Der Engel rümpfte die Nase und schob sich eine Strähne hinters Ohr. Er sah beide hochnäsig an und stemmte die Arme in die Hüften. „Einer von euch ja. Naja obwohl er ja einen Nachtwandler als Drache hat. Somit also kein echter Drachenritter. Und der andere trägt nur das Herz eines Drachen in sich und ist somit kein Drachenritter mehr. Was bist du eigentlich genau? Weder Drache noch Mensch, hm?“ Er grinste, während Yuuki die Hände ballte und die Zähne zusammenbiss. Riku packte Yuuki am Handgelenk und hielt ihn zurück, sah ernst zu dem Engel. „Richtig, ich bin weder Drache noch Mensch. Ich bin dein Untergang.“ Hera saß auf Skys Rücken und drehte sich um, sah das noch immer zwei sie verfolgten. Dann schaute sie zu Maya, die ernst nach vorne sah. „Was machen wir denn jetzt? Das sind immer noch zwei.“ „Kayla, Fang! Könnt ihr euch um einen kümmern? Wir übernehmen den anderen.“ „Seid ihr sicher? Die sind ziemlich stark.“ „Alle anderen kämpfen auch, also müssen wir auch kämpfen.“ Kayla nickte und dann trennten sich Dark und Sky und flogen in andere Richtungen. In der Ferne sah Hera Sollos, doch schon gleich darauf fühlte sie einen Schmerz und drehte sich um. Einer der Engel griff sie an und schlug immer wieder auf Sky ein. Der Drache brüllte und schlug auf dem Boden auf und verwandelte sich in einen Menschen und blieb bewusstlos auf dem Boden liegen. Hera und Maya rappelten sich auf und sahen den Jungen vor sich an. „Offensichtlich haben eure Drachen Probleme mit unseren Angriffen. Sie sind sehr anfällig dafür. Wie praktisch.“ Hera und Maya sahen sich an und schauten kurz zu Sky, die am Boden lag und sich nicht rührte. Die beiden Mädchen nickten und sahen entschlossen zu dem Engel vor sich. Maya ging einen Schritt vor Hera und warf kurz einen Blick über ihre Schulter. Vor ihnen stand ein Engel, etwa in Heras Alter und sah sie lächelnd an. Man würde bei seinem Anblick nie vermuten, dass er bösartig war, seine weißen Flügel gaben ihm eine gewisse Reinheit. „Ich will eigentlich nicht gegen euch kämpfen. Aber wenn mir keine andere Wahl bleibt, dann halte ich mich nicht zurück.“ „Wir uns auch nicht.“ Hera ballte die Hände zusammen um das Zittern zu unterdrücken und schaute kurz zu Sky, die noch immer am Boden lag und sich nicht rührte. Maya währenddessen zog zwei Dolche und fixierte den Engel, der sie immer noch anlächelte. Dark flog in die Höhe und wich einem Feuerball aus, flog einen Looping und sauste auf den Boden zu, dicht gefolgt von dem Dämon. Einige Feuerbälle trafen ihn und brachten ihn zum Aufbrüllen, doch er flog weiter. Dann packte ihn eine Feuerpeitsche am Fuß und riss ihn zu Boden und dann begannen seine Schwingen zu brennen. Laut brüllte Dark auf und verwandelte sich in einen Menschen, während Kayla und Fang vor ihm standen und sich dem Dämon in den Weg stellten. Dark kniete auf dem Boden und sah sie an, hielt sich dabei den schmerzenden Arm. „Es wäre alles so einfach, wenn du dir einfach Blut abnehmen lassen würdest.“ Vor ihnen stand die Dämonin, die mit Fang gesprochen hatte als sie den sechs Kriegern im Gemeinschaftsraum begegnet war. Fang schaute kurz zu Kayla, die nickte und ihr Schwert zog. Fang griff ebenfalls nach ihrem Kampfstab und sah die Dämonin ernst an. „Warum wehrst du dich so? Du ziehst deine Freunde mit hinein. Vielleicht werden sie sterben und das wäre deine Schuld.“ „Ich vertraue meinen Freunden. Sie schaffen das. Und euch helfe ich nicht, weil ich nicht das kaputt machen möchte, wofür mein Bruder so hart gearbeitet hat.“ Die Dämonin musterte Fang eingehend und schaute kurz zu Kayla und dann wieder zurück zu Fang. Die Dämonin strahlte die gleiche starke Aura aus wie Vali und schien sehr stark zu sein. „Dein Bruder hat versucht dich zu schützen. Schade, dass alles umsonst war.“ „Mein Bruder hat auch versucht diese Welt und die Himmelswelt zu schützen. Und ich lasse nicht zu das es umsonst war.“ „Weißt du warum dein Bruder das Tor zerstört hat?“ Fang umklammerte ihren Kampfstab mehr, schloss kurz die Augen und öffnete sie dann wieder, die dann golden waren. Aus ihrem Rücken kamen zwei Dämonenflügel, die sich ausbreiteten und in der Sonne leicht rötlich schimmerten. „Ich bin nicht um über meinen Bruder zu reden.“ „Das ist Schade. Ich wollte dir nämlich die letzten Worte deines Bruders sagen.“ Fang zuckte kurz zusammen und dachte an den Tag, an dem Vali das Tor zerstört hatte, an seinen Blick und seine Worte. Sie dachte an ihre Zeit in der Dämonenwelt als sie versucht hatte Gladius zu finden und an den Tag in der Zelle mit Vali, als er ihr das Gift ausgesaugt hatte. Fang biss sich auf die Unterlippe und tauschte kurz einen Blick mit Kayla aus, die nur nickte und wieder zu ihrer Gegnerin sah. „Und ich will deine letzten Worte hören.“ Seine Hand hing in der Luft während der Wind ihm einige Strähnen ins Gesicht wehte. Er stand auf der äußersten Plattform des Himmelpalastes, hatte die Augen geschlossen und sah durch sein inneres Auge zu den Kämpfen, die begannen. Er öffnete traurig die Augen und ballte seine Hände zu Fäusten. „Cloud?“ Er stand dicht am Rand, doch er würde nicht fallen, niemals. Seufzend drehte er sich um und schaute zu der Frau, die hinter ihm stand. Ihre hellblauen Haare wehten umher und ihre lila Augen wirkten betrübt. „Die Kämpfe beginnen, oder?“ „Hätte ich das gewusst, hätte ich versucht es zu verhindern. Dann hätten wir die Schwerter sicher verwahrt und sie nicht zerstört.“ „Es ist nicht deine Schuld. Niemand trägt die Schuld daran, denn keiner wusste es.“ Cloud drehte sich wieder um und sah über den Rand, hinab zu den schneeweißen Wolken. Nie hatte er gewollt, dass es so weit kam, ebenso wie Lyana nicht. Keiner wusste etwas davon, keiner hatte etwas davon geahnt. Die Flammenkrieger waren stark, vielleicht zu stark für die Menschen. Cloud hoffte nur, dass sie es schafften. „Wir müssen etwas tun. Sasuke kann Takeru nicht besiegen, dafür ist er zu mächtig.“ „Aber du hast einen Plan, oder?“ „Ja. Aber dafür brauche ich Hilfe.“ Trey schaute aus dem Fenster und blickte direkt in den Himmel. Alles wirkte so friedlich, von dem, was Kisame und Itachi berichtet hatten war nichts zu merken, zumindest bei der Arcana nicht. Trey seufzte und drehte sich um, schaute sich im Raum um. Dies war nicht sein Zuhause und es würde wohl auch nie seins sein. Er war tot, er gehörte nicht in diese Welt. So sehr er auch versuchte sich damit zu arrangieren, es klappte nicht. Tote wieder ins Leben zu holen mag ja auf den ersten Blick gut sein, vor allem für die Hinterbliebenen, die nun nicht mehr zu trauern brauchten. Doch für den Toten selbst war es eine Qual, besonders, wenn man so lange tot war wie Trey und plötzlich in einer völlig anderen Welt auftauchte. Trey fuhr sich durch Haar und schaute wieder aus dem Fenster und stockte dann. Einige Meter vor dem Fenster schwebte eine Frau, die er nur zu gut kannte, mit einem weißen Kleid und schneeweißen Engelsflügeln. Sie lächelte ihn an, während eine leichte Aura sie umgab. „Hallo Trey. Wir brauchen deine Hilfe.“ Sie reichte ihm die Hand und lächelte. Trey schluckte, stellte sich dann aufs Fensterbrett und nahm ihre Hand entgegen. Plötzlich erhob er sich und schwebte zusammen mit dem Engel in die Luft und wurde ebenfalls von der hellen Aura umgeben. Was hatte man zu verlieren, wenn man schon mal gestorben war? Mich hielt hier nichts, ich hatte mit allem abgeschlossen. Nun gab es nur noch eins zu tun: die Kinder retten. Kapitel 16: Die Kräfte in dir ----------------------------- Mangetsu schwang sein Schwert herum und griff den Dämon an, der jedoch seinen Angriff abwehrte. Sie waren sich gegenüber, Mangetsu stand auf dem Wasser und Liam schwebte leicht. Beide sahen sich an und drückte sich Liam weg und griff erneut an, doch den Angriff konnte Mangetsu abwehren und holte selbst zum Angriff aus. Erneut hielten beide ihr Schwert gegen das des anderen und sahen sich an. „Du bist gut. Ich hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich so gute Schwertkämpfer unter den Menschen gibt.“ „Und ich hätte nicht gedacht, dass es so gute Schwerkämpfer unter den Dämonen gibt.“ Liam drückte sich ab und schwebte etwas über Mangetsu und sah ihn an. Mangetsu umklammerte sein Schwert fester und sah zu ihm hinauf, während er weiterhin auf dem Wasser stand. Etwas abseits stand Suigetsu, hielt sein Schwert ebenfalls in der Hand aber sah nur zu. Es wurmte ihn das sie ihn scheinbar ignorierten. Er war auch ein Schwertkämpfer und er wollte zeigen das er mit seinem Bruder mithalten konnte. Erneut griffen sich Mangetsu und Liam an, die Klingen prallten immer wieder gegeneinander, sie hasteten übers Wasser und durch die Luft. Mangetsu formte Fingerzeichen mit nur einer Hand und schwang dann sein Schwert herum. Kleine Luftklingen lösten sich, sausten durch die Luft klirrten laut. Liam wich verwundert aus, sah einem nach und wurde dann von einem anderen am Arm getroffen. Wütend hielt er sich die Wunde und schaute auf das Blut und grinste dann leicht. „Schon lange hat es niemand mehr geschafft mich zu verletzten. Jetzt bin ich dran.“ Liam flog höher und legte seine Hand an die Klinge seines Schwertes, die dann rötlich schimmerte. Aus der Klinge kamen kleine Kugeln geflogen, die auf Mangetsu zurasten. Dieser wich aus, machte einige Saltos und blieb wieder auf dem Wasser stehen. Die Kugeln drehten bei und kamen zurück zu Mangetsu, der leise fluchte und seinen Körper zu Wasser werden ließ um auszuweichen. Hinter den Kugeln tauchte er wieder auf und formte Fingerzeichen und griff dann die Kugeln an, sie sogleich explodierten. Wasser wurde hochgeschleudert und nahm Mangetsu die Sicht. „Mangetsu!“ Er ballte die Hand zur Faust und ließ so das ganze Wasser hinabfallen und sah vor sich Suigetsu, der einen Angriff von Liam standhielt. Wütend fauchte Liam, holte aus und griff erneut an, doch auch diesmal konnte Suigetsu den Angriff abwehren und stand zwischen Mangetsu und Liam. „Du nervst, Kleiner.“ Liam holte mit dem Bein nach Suigetsu aus und versuchte ihn zu erwischen, doch Suigetsu löste sich in Wasser auf und entging so dem Angriff. Hinter Liam tauchte er wieder auf und griff an, doch diesmal konnte Liam ihn am Handgelenk packen und schleuderte Suigetsus Schwert ins Meer. Wütend knurrte Suigetsu und versuchte sich zu befreien, doch Liam hielt ihn eisern fest und grinste. „Ihr seid Ninja. Zu blöd aber auch. Wir können nämlich euer Chakra blockieren und somit eure Fähigkeiten zunichtemachen.“ Liam drückte zu und brach Suigetsu das Handgelenk, der laut aufbrüllte und dann mit dem anderen Arm ausholte. Doch auch diesen Angriff konnte Liam abwehren und stieß Suigetsu sein Knie in den Bauch und schleuderte ihn dann weg. Suigetsu versuchte sich in Wasser aufzulösen, doch es ging nicht. Er landete auf der Wasseroberfläche und sah auf sein gebrochenes Handgelenk. „So Kleiner. Nun sei ein braver Junge und bleibe wo du bist. Ich will gegen deinen Bruder kämpfen, nicht gegen dich.“ „Du elender-“ „Suigetsu, halt dich da raus!“ Suigetsu und Liam sahen zu Mangetsu, der etwas abseitsstand und beide ansah. Suigetsu biss die Zähne zusammen und ballte wütend die Hände zu Fäusten. Alle wollten immer nur gegen Mangetsu kämpfen, da er einer der sieben Schwertninja gewesen war, doch Suigetsu wollte auch zeigen was er konnte. Liam grinste und wandte sich von ihm ab und schwebte auf Mangetsu zu. Dieser ließ sein Schwert fallen, welches dann ins Meer hinabsank und schaute Liam ernst an. Dann formte er blitzschnell Fingerzeichen und breitete seine Arme aus und spreizte die Hände zur Seite. Vor seinen Händen erschienen Wasserwirbel, die schnell rotierten und einige Wellen erzeugten. Mangetsu griff in die Wirbel hinein und zog zwei Schwerter heraus und dann verschwanden die Wasserwirbel wieder. „Na da bin ich mal gespannt was deine neuen Schwerter so draufhaben.“ „Du wirst erstaunt sein.“ Mangetsu raste mit seinen neuen Schwertern los und griff Liam an, der jedoch jedem Angriff ausweichen konnte und selbst zum Angriff überging. Doch Mangetsu wehrte sie ab, rannte schneller und erwischte Liam immer mal wieder. Erstaunt sah Suigetsu zu seinem Bruder und hielt sich dabei das Handgelenk. Dass sein Bruder so schnell sein konnte das wusste er nicht und auch von diesen beiden Schwertern wusste er nichts. Es waren die Zwillingsschwerter von denen Suigetsu immer geglaubt hatte sie seien nur eine Legende. Doch das sein Bruder sie tatsächlich besaß und mit ihnen umgehen konnte erstaunte ihn zutiefst. Mangetsu warf die beiden Schwerter in die Luft, formte Fingerzeichen und sprang dann selbst in die Höhe. Im Flug griff er nach beiden Schwertern, wirbelte sie herum und dann erschien ein Wasserwirbel um Mangetsu herum, der sich zu Eis verformte. Eis der Schwerter verfärbte sich in eine dunkles Blau und nahm die Form von Wasser an, während das andere zu Eis wurde. Mangetsu stand auf einer Eisplattform, um ihn herum wirbelte Wasser und eine Art Eiskulptur hatte sich gebildet. Er kreuzte beide Schwerter und raste dann mit einer sehr hohen Geschwindigkeit auf Liam zu. Dieser biss wütend die Zähne zusammen und machte sich bereit den Angriff abzuwehren doch Mangetsu war zu schnell. Die beiden Schwerter trafen Liam und dann stürzte die Eiskulptur ein und wurde zu einem riesigen Wasserspeer, der ihn durchbohrte. Liam schrie auf und wurde von dem Wasser umgeben, während Mangetsu auf der Wasseroberfläche landete und schwer atmend zu der Wasserkugel hinaufsah. Für diesen Angriff und die Beschwörung der beiden Schwerter hatte er beinahe sein gesamtes Chakra verbraucht. „Du Mistkerl!“ Liam befreite sich aus der Wasserkugel, spreizte seine Flügel, die blutgetränkt und halb zerfetzt waren und raste auf Mangetsu zu. Dieser ging auf die Knie, konnte sich nicht mehr aufrecht halten und fluchte. Plötzlich sprang Suigetsu an ihm vorbei, riss ihm beide Schwerter aus der Hand und wehrte den Angriff von Liam ab. Er wirbelte beide Schwerter herum, schlug Liam das Schwert aus der Hand und sah ihn ernst an. Auf der Brust des Dämons waren zwei riesige Schnitte, zwei große Wunden klafften dort aus denen Blut floss. Suigetsu legte beide Schwerter übereinander und hielt sie fest, stach dem Dämon genau dort in die Brust, wo die zwei Schnitte sich gekreuzt hatten. Liam schrie auf und dann zog Suigetsu die beiden Schwerter heraus und landete auf der Wasseroberfläche. Liam stürzte ins Wasser, das sich langsam rot färbte und sank hinab in die Tiefe. Suigetsu sah ihm nach und dann verschwanden die beiden Schwerter in seiner Hand. „Sui …“ Er drehte sich um und sah Mangetsu an, der auf der Wasseroberfläche lag und langsam hinabsank. Ihn verließ auch das letzte bisschen Chakra und dazu kam noch, dass er ohnmächtig geworden war. Suigetsu rannte los, doch schon im nächsten Moment stürzte er und blieb auf der Wasseroberfläche liegen. Sein Handgelenk zuckte und er merkte wie ihn das Chakra und die Kraft verließ. Der Dämon musste seinen Chakrafluss blockiert haben, weswegen Suigetsu sich nicht bewegen konnte. Er tauchte ab ins Wasser, versuchte sich zu bewegen, doch es ging nicht. Suigetsu sah zu seinem Bruder, der ebenfalls in die Tiefe hinabglitt. Im dunklen des Meeres sah Suigetsu etwas schwimmen, das näherkam, ein Hai, der vermutlich von dem Blut angelockt wurde. Suigetsu schloss die Augen, da ihn nun vollends das Chakra verlassen hatte und auch seine Kraft nachließ. Vermutlich hatte der Dämon ihm auch etwas Kraft entzogen und blockierte sie irgendwie. Doch das spielte nun keine Rolle mehr, da beide Brüder tiefer in die endlosen Weiten des Ozeans hinabsanken und immer mehr Hai kamen. Ich hörte Stimmen durch das Wasser hindurch. Meine Freunde, meine Familie. Ich sah ein Leuchten, die Sonne, die sich immer weiter entfernte und ich tiefer in die Dunkelheit sank. Woher kam die Stimme? Erging es allen so kurz bevor sie starben? Ich war wenigstens nicht allein. Mein Bruder war auch da und dieser große Hai, der immer näherkam. Das Licht, welches durchs Wasser schimmerte schien vollständig verschwunden zu sein. Der Engel holte mit ihrer Peitsche aus, ließ dabei einige Schnitte aus Wind entstehen, die durch den Wald jagten. Bäume wurden umgerissen, Äste abgetrennt und der Boden wurde aufgeschlitzt. Sharon und Karin gingen hinter einem Baum in Deckung und lugten vorsichtig hervor. Dann schnellte Sharon vor, warf ihre Chakram auf Zola, die sie jedoch mit ihrer Peitsche abwehrte. Sharon fing sie wieder auf und sah ernst zu Zola, die nur leicht grinste. Dann schoss ein Pfeil auf sie zu, den sie gerade noch so mit ihrer Peitsche abwehren konnte. „Hey! Du hättest fast mein schönes Gesicht erwischt!“ Zola ließ die Peitsche sausen, und dann flogen erneut Windschnitte durch die Gegend und holzten einige Bäume ab. Sharon und Karin gingen in Deckung und versteckten sich unter einem abgestürzten Ast. „Wir müssen ihr die Peitsche abnehmen.“ „Aber wir kommen gar nicht nahegenug ran.“ Erneut flogen Windschnitte durch die Gegend und attackierte auch den Ast und zwang Karin und Sharon so erneut Schutz zu suchen. „Verstecken nützt euch nichts. Ich könnte den ganzen verfluchten Wald abholzen, nur um euch zu finden. Irgendwann ist Schluss mit verstecken!“ Zola holte mit ihrer Peitsche aus und schleuderte mehrere Windschnitte umher, die erneut Bäume abholzten und Äste abtrennten. Wütend sah sich der Engel um und umfasste ihre Peitsche mehr. Dann ließ sie ihre Flügel erscheinen und erhob sich in die Luft. Sie flog über das Trümmerfeld hinweg und sah sich um entdeckte Karin und Sharon jedoch nicht. Zola wirbelte ihre Peitsche herum und ließ so einen Wirbel entstehen, der auf den Boden zuraste und alles in sich hineinzog, einschließlich große Äste und Bäume. Der Wirbel verschwand wieder und dann gab es eine freie Fläche, auf der Zola nun landete. Sie sah sich um, doch noch immer keine Spur von Karin und Sharon. Fluchend biss sie sich auf die Unterlippe und verschränkte die Arme. Dann drehte sie sich um und wich einem Chakram aus, doch das zweite sah sie nicht kommen und wurde am Arm getroffen. Blitze zuckten um das Chakram herum und gingen auf Zolas Arm über, die laut aufbrüllte und einige Meter wegsprang. Dabei fiel ihr ihre Peitsche aus der Hand, da sie ihren Arm kaum noch spüren konnte. „Verdammter Mist.“ Sie sah ein Shuriken mit einer Schnur daran, welches sich um die Peitsche wickelte und dann herangezogen wurde, mitsamt der Peitsche. Zola fluchte, doch sie musste schon dem nächsten Angriff von Sharon ausweichen, flog in die Luft und schwebte etwas über den beiden. Karin spannte ihren Boden und schoss gleich drei Pfeile auf Zola ab, die jedoch allen ausweichen konnte. „Denkt ihr so werdet ihr gewinnen?“ „Du kannst den Wind nur mit deiner Peitsche erzeugen. Und die haben wir jetzt.“ Zola grinste und verschränkte die Arme vor der Brust und lachte dann leicht. Sie sah die beiden übermütig an und schien ziemlich siegessicher zu sein. Karin und Sharon sahen sich kurz an und blickten dann wieder zu Zola hinauf. An ihren Füßen lag die Peitsche, deren helles Licht leicht zuckte und etwas pulsierte. „Da irrt ihr euch aber gewaltig.“ Zola streckte ihre Hand aus und dann wirbelte Wind darum und ließ Zolas Grinsen breiter werden. Dann zuckte die Peitsche und flog quer durch die Luft zu Zola hinauf, die sie auffing und wieder umherwirbelte. Erneut entstand ein Wirbelsturm, der Karin und Sharon von den Beinen riss und sie durch die Luft warf. Sie schrien auf, ihre Kleidung wurde zerrissen und kleine Schnitte überzogen ihre Körper. Beide schlugen hart auf dem Boden auf, während Zola etwas von ihnen entfernt landete und sie grinsend ansah. „Tja das war’s dann wohl. Das habt ihr davon, wenn ihr meinem schönen Körper etwas antut.“ Sharon und Karin setzten sich auf und sahen schwer atmend zu Zola, die nur breit grinste und die Arme verschränkte. „Es ist noch nicht vorbei!“ „Doch ist es!“ Sharon griff nach ihren Chakram und warf sie durch die Luft, die Zola jedoch abwehrte und ihre Peitsche auf Sharon warf. Diese wurde getroffen, schrie auf und dann wickelte sich die Peitsche um ihren Körper und hob sie in die Höhe. Die Peitsche wurde enger und umschlang Sharon, die vor Schmerzen laut aufbrüllte, während Zola genüsslich lachte. Wind wehte um Sharon herum, zerriss ihre Kleidung und schnitt die Hälfte ihrer langen roten Haare ab. Sharons Haut wurde aufgerissen, Schnittwunden übersäten ihren Körper und Blut floss ihre Haut hinab. Zola schlug mit der Peitsche aus, wirbelte Sharon herum und drückte erneut fester zu, sodass Sharon vor Schmerzen aufbrüllte. Doch plötzlich zuckte sie zusammen und sah erschrocken auf ihren Flügel. Dort steckte ein Pfeil, der mit Chakra aufgeladen war und sie an einen Baum fesselte. Karin spannte den Bogen, leitete auch diesmal viel Chakra in den Pfeil und schoss ihn auf den anderen Flügel und fesselte ihn ebenfalls an den Baum. Zola schrie und ließ die Peitsche los und dann fiel Sharon zu Boden und blieb dort bewusstlos liegen. „Du Schlampe! Wage es nicht auch nur einen weiteren Pfeil abzuschießen!“ Karin formte Fingerzeichen, spannte den Bogen mit einem Pfeil und ließ ihn auf Zola sausen. Mitten im Flug teilte sich der Pfeil mehrmals auf und dann schossen viele kleinere, mit Chakra aufgeladene Pfeile auf den Engel zu. Zola schrie als die Pfeile ihren Körper durchbohrten und versuchte sich loszureißen, doch es ging nicht. Karin fiel auf die Knie und schaute von Zola zu Sharon. „Das wirst du bereuen.“ Erschrocken sah sie zu Zola, die noch immer am Baum gefangen war und sie wütend anfunkelte. Sie versuchte sich zu befreien, doch es ging nicht, die Chakrapfeile hielten sie eisern fest. Dann hörte sie ein Rascheln und aus einem dunklen Busch kamen zwei Schattenwölfe heraus, Ayka und Sally, die beide Zola anknurrten. Kurz sah Ayka zu Karin und dann zu Sharon, die noch immer am Boden lag und bewusstlos war. Vor dem Engel blieben die beiden Schattenwölfe stehen, schnüffelten an ihr und knurrten bedrohlich. Schattenwölfe waren bekannt dafür sogar Zyklopen zu fressen, wenn es ihnen möglich war. Vermutlich waren die beiden gerade am Fressen gewesen als Zola Teile des Waldes abgeholzt hatte und sie so gestört hatte. Schattenwölfe mochten es nicht beim Fressen gestört zu werden aber noch weniger mochten sie es, wenn ihr Lebensraum zerstört wurde. Zola weitete die Augen und schrie dann als die beiden Schattenwölfe sie angriffen und anfingen ihr die Haut vom Körper zu reißen. Sie zerrten an ihr, fraßen sie bei lebendigen Leibe und brachten sie zum Schreien. Karin wandte den Blick ab, versuchte die schrecklichen Schreie auszublenden und ging zu Sharon, die am Boden lag. Die Medic-nin legte ihre Hände auf Sharons Körper und begann diesen zu heilen, während die Schreie von Zola durch den ganzen Wald hallten. Zwei Wasserfontänen sausten auf Aki zu, doch dieser schlug nur seine Hände gegeneinander und dann verdampften die Wasserfontänen. Kisho fluchte leise und ließ vom Meer erneut Wasser auf Aki los, doch auch diesmal verdampfte das Wasser. Fluchend ballte Kisho seine Hände zu Fäusten und schaute zu Aki, der breit grinste. Neben ihm stand Souta und schien nachzudenken, ließ Aki dabei keine Sekunde aus den Augen. „Ihr könnt mich mit so viel Wasser und Eis angreifen wie ihr wollte. Es wird euch nichts nützen.“ Kurz sahen sich Kisho und Souta an und nickten dann und formten beide Fingerzeichen. Zwei Wasserdrachen erschienen hinter ihnen und jagten auf den Dämon zu, der nur grinste und seine Hand hob und diese dann plötzlich schloss. Die beiden Wasserdrachen verdampften, noch ehe sie ihn erreichten. „Wie ich es mir dachte.“ Aki sah zu Souta und musterte ihn eingehend. Um Soutas Arm herum erschien ein Eiskristall und dann sah er zu Aki und erwiderte den Blick. „Du kannst die Aggregatzustände von Wasser manipulieren.“ „Nicht ganz. Ich manipuliere die Zeit. Ich schicke dein Eis in die Zukunft, wo es zu Wasser wird, was wiederum in der Zukunft verdampft.“ Soutas Eiskristall wurde zu Wasser und floss seine Hand hinab. Noch bevor es auf den Boden aufschlug verdampfte es und zeigte somit den Effekt von Akis Technik. Die beiden Ninja sahen sich an und schauten dann zu Aki, der seine Arme verschränkt hatte. „Seht Ihr? Da eure sämtlichen Angriffe auf Wasser und Eis basieren sind sie vollkommen wirkungslos gegen mich.“ „Nicht wenn wir schneller sind als du.“ Souta schoss mehrere Wasserbälle auf Aki, die dieser wieder verdampfen lassen wollte, doch dann wurden die Bälle blitzschnell zu Eisspeere, die auf Aki zurasten. Fluchend wich dieser aus indem er in die Höhe sprang, schlug dann die Hände zusammen und ließ das Eis zu Wasser werden. „Kisho jetzt!“ Kisho formte Fingerzeichen und ließ das geschmolzene Eis zu Wasserspitzen werden, die auf Aki zurasten. Schnell ließ dieser seine Flügel erscheinen und wich aus, schlug erneut die Hände zusammen und dann verdampften die Wasserspitzen. Er landete wieder leichtfüßig auf dem Boden und sah zu Kisho und Souta. Sein Grinsen war verschwunden und seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. „Sehr gut. Aber ihr müsst noch etwas schneller sein.“ Akis Hand schnellte nach vorne und dann erhob das Meer hinter Kisho und Souta und wurde zu Eiskristalle, die beide Jungs angriffen. Sogleich wichen sie aus, doch sie waren nicht schnell genug und wurden von dem Eis getroffen. Schon gleich darauf wurde das Eis wieder zu Wasser und goss sich über die Körper der beiden Jungs, die dann aufschrien, noch ehe das Wasser verdampft war. Aki grinste und sah sie an, während die beiden auf dem Sand hockten und schwer atmeten und übersäht mit Brandwunden waren. „Ich habe wohl vergessen zu erwähnen, dass ich nicht nur die Zeit in die Zukunft ändern kann sondern auch in die Vergangenheit.“ „Verstehe. Zuerst schickst du das Wasser in die Vergangenheit und lässt es zu Eis werden und dann wieder in die Gegenwart und schließlich in die Zukunft, wo Wasser anfängt zu kochen und schließlich verdampft.“ Souta erhob sich, hielt sich den schmerzenden Arm und schaute zu Aki. Neben ihm stand auch Kisho auf und sah zu dem Dämon, der beide fragend ansah. Trotz der Brandwunden und der Schnitte vom Eis standen sie noch und waren bereit weiterzukämpfen. Aki schloss kurz die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. „Warum kämpft ihr überhaupt? Was treibt euch an?“ „Unsere Freunde. Sie sind der Grund warum wir kämpfen.“ Aki lächelte traurig und sah zuerst auf den Boden und dann schließlich zu Souta und Kisho, die ihn entschlossen ansahen. „Dann habt ihr ein besseres Leben als ich. Ich habe keine Freunde und ich kämpfe nur auf einen Befehl hin, nicht um jemanden zu schützen.“ „Ihr könntet auch ein solches Leben haben. Wärt ihr nicht so sehr auf Rache aus, könntet auch ihr gute Freunde sein und das Leben genießen.“ „Nein könnten wir nicht. Wir sind an Takeru gebunden. Wir könnten keine eigenständigen Leben führen.“ Kisho sah Aki traurig an, der die Hände ballte und sich auf die Unterlippe bis. Schon immer hatte Kisho einen großen Gerechtigkeitssinn gehabt, er mochte es nicht, wenn man nur auf einen Befehl hin kämpfte. Für Kisho musste das Kämpfen einen Grund haben, sonst hatte das alles doch einen Sinn. „Es tut mir leid, Kisho und Souta. Ihr kämpft für etwas das euch wichtig ist und nicht aus einer Laune heraus oder weil man es euch befehlt. Das mag ich. Aber ich muss meinen Auftrag ausführen, sonst hat meine ganze Existenz keinen Zweck mehr.“ Aki hob die Hand und hielt sie genau auf Kisho und Souta, die ihn beide ansahen und schwiegen. Erneut bildete sich ein trauriges Lächeln auf Akis Gesicht. „Unter anderen Umständen hätten wir Freunde sein können. In einer anderen Welt, in der es nicht diesen Zwiespalt, diese Abtrennung zwischen Menschen, Dämonen und Engel gab. Wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann solch eine Welt. Aber wir werden sie nicht mehr erleben. Weder ihr, noch ich.“ Erneut ließ Aki das Wasser zu Eis werden und jagte es auf Kisho und Souta, doch diesmal stellte sich Kisho dazwischen, formte Fingerzeichen und erschuf eine Wasserwand. Aki ließ auch dieses Wasser zu Eis werden und griff beiden wieder an. Diesmal erschuf Souta eine Wand aus Eis, die sich dem gegnerischen Eis entgegenstellte. Aki schloss seine Hand und wollte das Eis zum Schmelzen bringen, doch es gelang ihm nicht. „Was?“ „Du hast da etwas vergessen, Aki. Du kannst zwar unser Wasser und Eis manipulieren aber nicht unsere Körper.“ Souta hielt seine Hand mitten in seinem Eis, von wo aus dann etwas Blut durch das Eis schimmerte. Aki schmunzelte und fuhr sich durchs Haar. „Ja. Ich kann kein Blut von Menschen manipulieren, das ist richtig. Das bist schlau, Souta.“ „Sorry, Aki. Aber wir müssen das hier jetzt beenden.“ Aki ließ das Eis zu sich rüber wandern und sah die beiden Jungs lächelnd an. Verwirrt schauten Souta und Kisho sich an und blickten dann zu Aki, dessen Eis sich zu einem Schwert formte, welches vor seiner Brust schwebte. „Tut mir leid. Aber ich bin extrem eingebildet, was meinen Tod angeht. Lieber bringe ich mich selbst um, anstatt durch die Hände von Menschen zu sterben.“ Souta und Kisho schwiege, sahen mit traurigen Blicken zu Aki, der sich selbst das Schwert in die Brust rammte und dann zu Boden glitt. Das Eis wurde zu Wasser und färbte sich rot, ebenso wie der Sand unter ihm. Souta seufzte, fuhr sich durchs Haar und ließ sich dann in den Sand fallen. Kisho sah noch mal mit einem traurigen Blick zu Akis Leiche, wandte sich dann ab und ließ sich neben Souta in den Sand fallen und schaute aufs Meer hinaus. „Vielleicht sind sie nicht so schlecht wie wir dachten.“ „Vielleicht. Aber wir können es nun nicht mehr ändern. Wir ruhen uns noch kurz aus und dann gehen wir den anderen nach.“ Kisho nickte und schaute zu den Wolken hinauf, die über sie hinwegzogen. Alles wirkte so ruhig und friedlich. Niemand würde ahnen, dass gerade einige junge Leute um ihr Leben kämpften. Kisho dachte an Aki und an seine Worte. Er kämpfte nur auf einen Befehl hin und brachte sich lieber selber um als von Menschen umgebracht zu werden. Man könnte fast glauben er sei nur eine Marionette. „Ein unwissendes Fragment.“ Souta sah Kisho fragend an, der nur auf den Boden und etwas Sand durch seine Finger gleiten ließ. Schließlich erhob sich Souta und schaute über das Meer. „Lass uns gehen. Vielleicht brauchen die anderen noch Hilfe.“ Kisho nickte, stand auf und dann verschwanden die beiden, während sich der Sand unter Aki immer weiter rot verfärbte. Selbst Dämonen schienen ihre Prinzipien zu haben. Ich kämpfte nur auf einen Befehl hin, nicht für andere, nicht für mich selbst. Ich konnte noch so stark sein, noch so viele Schlachten gewinnen… am Ende hatte ich den Krieg verloren. Shawn rannte über die Ebenen und sah strikt nach vorne. Trey war einfach so verschwunden, es gab keine Hinweise wo er sein könnte. Und nun erfuhr er auch noch das sich die Kids auf den Weg gemacht hatten um gegen diesen Krieger zu kämpfen, der der von Lyana und Damian erschaffen wurde und angeblich in den Hohenlanden gesehen wurde. „Shawn, nicht so schnell. Sonst sind wir vollkommen fertig wenn wir ankommen und können auch nicht mehr helfen.“ „Wenn wir ankommen und ich meine Gören finde, dann kette ich sie an den nächstbesten Baum!“ Er hasste sowas. Ständig musste er sich Gedanken darum machen, wie er seine Kinder aus dem Schlamassel herausholen konnte und diese interessierten sich nicht einmal dafür. Er hätte nie Kinder bekommen sollen. Zu allem Übel verschwand aber auch noch sein Bruder, was ihn ebenfalls zusetzte. Trey litt zwar nicht mehr an der Herzkrankheit, doch er konnte immer noch nicht kämpfen. Er war zwar schon tot und nun wiederbelebt worden, dennoch veränderte sich die Sorge ihm gegenüber nicht. Shawn dachte an eine Mission zurück, an die erste Mission außerhalb von Kiri auf der er zusammen mit Mangetsu gewesen war. Der Junge war damals erst acht gewesen, doch er hatte den Mann schon getötet. Damals, als Mangetsu mit Fieber und extremen Chakramangel in seinen Armen lag und Alpträume von seinem ersten Mord hatte, wusste Shawn das er einen Fehler gemacht hatte. Viele Kinder träumten davon Ninja zu werden, so wie ihre Eltern. Doch was dahintersteckte erzählte ihnen niemand. Sie kämpften täglich um ihr Leben, brachten andere Menschen um und verloren ihre Freunde und Kameraden. Shawn ballte die Hände zu Fäusten und sah über die Ebene. War es das wirklich wert? Musste man seine Kinder wirklich zu Mörder erziehen und jedes Mal Angst um sie haben wenn sie kämpften? Stets machte er sich Sorgen, sie waren seine Kinder, sein ein und alles. „Was glaubst du wo sie sind?“ „Wir fangen in Sollos an und suchen dann die Ebenen und den Wald ab.“ Er hatte ein ganz mieses Gefühl, besonders was seine Söhne betraf. Hoffentlich kamen sie nicht zu spät. Kapitel 17: Für die, die wir lieben ----------------------------------- Blitze zuckten über die Ebenen und attackierten Hera und Maya. Fluchend ging Maya auf die Knie und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Neben ihr hockte Hera, atmete schwer und biss die Zähne zusammen. Da sie beide Wasser als Element besaßen waren sie eindeutig im Nachteil, denn mit Wasser konnten sie nicht so viel gegen Blitze und Elektrizität ausrichten. Hizumi stand vor ihnen, sah sie lächelnd an und stützte sich auf seine Knie ab. „Was ist los? Könnt ihr nicht mehr?“ Maya erhob sich langsam und ballte die Hände zusammen. Hera zitterte neben ihr und schaute zu Boden, war übersäht mit Wunden. Sie hatte zwar nicht die komplette Fähigkeit, sich in Wasser zu verwandeln geerbt, dennoch war sie anfälliger für Blitze und Elektrizität jeglicher Art. Maya schaute über ihre Schulter zu Sky, die sich langsam aufrappelte aber noch immer schwer verletzt zu sein schien. „Wir fangen gerade erst an.“ „Nun das sieht für mich aber anders aus. Euer Drache ist kein Drache mehr und deine Freundin scheint am Ende ihrer Kräfte zu sein. Und du machst wohl auch nicht mehr so lange, hm?“ Maya schwieg und musterte Hizumi. Es musste für sie doch eine Möglichkeit geben gegen jemanden mit Blitzen zu kämpfen, ohne dabei selbst zu Schaden zu kommen. Sie verfluchte sich selbst. Kisho und Souta hätten schon längst eine Lösung gefunden, während sie hier rumsaßen und versuchten etwas hinzubekommen. „Tut mir leid, Süße. Aber ich muss noch Fang einfangen.“ Um Hizumis Arm blitzte es und dann gingen die Blitze auf Maya zu. Sie wich aus, vollführte einige Saltos und formte Fingerzeichen. Wasserbälle erschienen um ihren Körper herum und griffen Hizumi an, doch dieser wich aus und warf einige Blitzkugeln auf die Wasserbälle. Maya sprang zurück um nicht getroffen zu werden und musterte die Wasserkugeln, die nun von Blitzen umgeben waren. Kurz sah sie zu Hera, die sich wieder aufgerappelt hatte und zu Hizumi sah. Maya hatte einen Plan, doch der war sehr gefährlich und könnte sogar tödlich für sie enden. Sie biss sich auf die Unterlippe und sah von Hera zu Hizumi, der einen Blitzsturm entstehen ließ und auf Maya warf. Erneut wich sie aus und rannte zu Hera, stellte sich etwas vor sie und fixierte Hizumi. „Hera, ich habe eine Idee. Aber es ist gefährlich.“ „Ich denke ich weiß was du vor hast.“ Maya sah den entschlossenen Blick der Jüngeren und musterte sie dann. „Ich stand immer im Schatten meiner Brüder. Immer wurde ich beschützt und bemuttert und betuttelt. Mein Vater wollte nicht, dass ich ein Ninja werde, da ich ja ein Mädchen bin. Aber ich bin ein Ninja und ein Mitglied der Arcana und des Houzuki-Clans. Es wird Zeit das ich meinem Vater beweise wie stark ich wirklich bin.“ „Hera …“ Maya sah sie an, trat dann einen Schritt zurück und stand nun neben ihr, ihre Schultern berührten sich etwas. Beide Mädchen nickten und umklammerten dann die Hand der jeweils anderen. Fragend sah Hizumi sie an und steckte die Daumen in die Hosentaschen. Hera und Maya bündelten Chakra und formten mit der Hand der jeweils anderen Fingerzeichen. Um die beiden Mädchen herum erschienen kleine Wasserblasen, der Boden begann zu beben und riss auf als Wasserfontänen hindurchschossen. Die Wassermassen formten sich zu einer Frau, der Wassergöttin Amphitrite, die in beträchtlicher Höhe hinter den beiden Mädchen schwebte. Erstaunt wich Hizumi etwas zurück um besser zu der Wassergöttin sehen zu können und schaute dann zu den beiden Mädchen. „Das wird euch nichts nützten. Selbst eure Wassergöttin kann euch nicht vor meinen Blitzen schützen!“ Amphitrite raste auf Hizumi los, der sogleich seinen Körper von Blitzen umzucken ließ und diese auf die Wassergöttin jagte. Das Wasser knallte zu Boden, umgab sowohl Hizumi als auch Hera und Maya. Die Blitze von Hizumi gingen auf das Wasser über und verletzten jeden, der sich darin befand. Die beiden Mädchen schrien auf, klammerten sich an die Hand der jeweils anderen und hielten den Angriffen stand. Hizumi wurde vom Wasser attackiert und hinabgedrückt, selbst seine Blitzte attackierten ihn. Für Hizumi gab es kein Entkommen, die Wassermassen zerdrückten ihn und pressten ihm jegliche Luft aus den Lungen. Die Blitze umzuckten Hera und Maya, brachten sie zum Schreien und verursachten starke Wunden an ihren Körpern. Erst als die beiden Mädchen das Jutsu lösten und das Wasser sich von ihnen entfernte, verschwanden auch die Blitze. Maya fiel auf die Knie, atmete schwer und biss die Zähne zusammen. Sie schaute zu Hizumi, der regungslos auf dem Boden lag und dann zu Hera, die sich neben ihr ebenfalls nicht bewegte. „Hera …“ Maya nahm all ihre Kraft zusammen, drehte Hera auf den Rücken und sah sie an, sah die unzähligen Wunden an ihrem Körper. Hera hatte es schlimmer erwischt, da sie anfälliger war für Blitze. Maya spürte wie ihre Kraft sie verließ und ihr schwarz vor Augen wurde. Doch noch bevor sie auf dem Boden aufschlug fing Sky sie auf und legte sie sanft auf den Boden. Sky sah die beiden Mädchen an und biss sich auf die Lippen. Sie hatten zwar Hizumi besiegt, doch nun kämpften sie selbst mit dem Tod. Sky umklammerte die Hände der beiden Mädchen und gab ihnen etwas von ihrer wenigen Kraft, hoffte sie so lange am Leben erhalten zu können bis Hilfe eintraf. Und die musste sehr bald kommen, sonst würden sie definitiv sterben. Yuuki und Riku standen Shin gegenüber, um dessen Arme sich Magma bildete. Zwei weiße Flügel kamen aus Shins Rücken, während das Magma sich nun komplett über den Boden, rings um Shin, verteilte. Yuuki schluckte etwas und ballte seine Hand zur Faust. Magma war stärker als Feuer und ob Yuukis Schuppen dem standhalten konnten, wusste er nicht. Riku schien ähnliche Überlegungen zu haben, denn er sah kurz über seine Schulter zu Ghost, der gegen einen Felsen lehnte und sich den Arm hielt. Ihm war aufgefallen, dass Ghost anfälliger war, vielleicht lag es an der Kraft der Engel. „Ihr als Drachenritter könnt eure Körper von Schuppen schützen lassen. Das ist ziemlich praktisch, doch leider sind eure Schuppen nicht stark genug gegen mein Magma.“ „Das werden wir noch sehen, Großmaul.“ Shin grinste und schleuderte dann mehrere Magmakugeln auf die beiden Jungs, die sogleich ihre Schwingen erscheinen ließen und in die Höhe flogen. Shin folgte, ließ dabei immer wieder Magmakugeln los und versuchte die beiden zu treffen. Riku und Yuuki vollführten im Flug einen Salto, wichen so den Angriffen aus und starteten dann selbst angriffe. Riku schleuderte eine Feuerfontäne aus blauem Feuer auf Shin, während Yuuki Lichtdisks auf ihn warf. Shin flog etwas rückwärts und erschuf dann eine Magmawand, die ihn schützte und die Angriffe aufzog. Dann holte er aus und feuerte eine Hand aus Magma auf die beiden Jungs, die sogleich auswichen. Riku wurde jedoch an einer Schwinge getroffen und taumelte zu Boden. Fluchend schlug er auf, richtete sich auf und ließ sofort einen blauen Feuersturm auf Shin los. Doch erneut benutzte Shin sein Magma zum Schutz und saugte das Feuer einfach auf. „Verstehst du es? Mit deinem Feuer kannst du gegen mein Magma nichts ausrichten.“ Riku fluchte und ließ seine Schwingen verschwinden und sah hinauf zu Shin. Yuuki flog etwas abseits und sah zwischen ihnen beiden hin und her. Dann schlug er seine Hände zusammen und öffnete sie dann wieder und schoss eine riesige Lichtfontäne auf Shin. Doch erneut ließ dieser seine Magmawand erscheinen und schützte sich so. Yuuki runzelte die Stirn und flog zu Riku hinab und landete neben ihm. Auch Yuukis Schwingen verschwanden, während beide hinauf zu Shin sahen, der die Arme verschränkte und sie angrinste. „Hey Riku. Ist dir aufgefallen, das immer, wenn er seine Magmawand erscheinen lässt er kurz seine Deckung missachtete? In diesem Moment könnte einer ihn von hinten Angreifen.“ „Ja. Eine Möglichkeit wäre das. Aber ich kann nicht mehr fliegen oder besser ich kann nicht mehr so gut fliegen.“ Yuuki nickte und ballte die Hände zu Fäusten. Shin legte den Kopf etwas schief und flog über ihnen, während er grinsend hinabsah. Seine weißen Flügel glänzten in der Sonne und schimmerten hell. „Was ist los? Überlegt ihr euch wie ihr am besten Sterben könnt?“ „Lenk ihn ab. Ich kümmere mich um den Rest.“ Riku nickte und ließ dann einen großen Feuerball auf Shin zurasen, der erneut seine Magmawand erscheinen ließ um sich damit zu schützen. Rikus Feuer traf auf die Magmawand und wurde aufgezogen. Shin grinste und verschränkte erneut die Arme. „Das bringt doch nicht!“ „Denkst du?“ Shin drehte sich verwundert um und sah Yuuki hinter sich, über dessen Hand eine Lichtdisk schwebte, die Yuuki dann auf Shin warf. Fluchend versuchte der Engel sein Magma als Schutz zu benutzen, doch Yuukis Licht warf schneller, traf ihn am Arm und zerschnitt einen seiner Flügel. Shin schrie auf und knalle hart auf dem Boden auf, wurde umgeben von Magma. Yuuki landete neben Riku und schaute ihn kurz an und sah dann zu Shin rüber. Der Engel setzte sich schwer atmend auf, ließ seine Flügel verschwinden und sah Yuuki wütend an. Sein Arm blutete stark und um ihn herum brodelte das Magma. „Das wirst du mir büßen, du elender Mensch.“ Um Yuuki und Riku bebte die Erde und dann schossen zwei Magmahände aus dem Boden und umklammerten die beiden, rissen sie in die Höhe. Sie schrien auf, wurden vom Magma umgeben und verletzt. Yuukis Körper pulsierte, er spürte wie Clouds Kraft ihn durchdrang und er sich in einen Drachen verwandelte. Das Magma überzog seinen Körper noch immer, trotz der Tatsache, dass er nun ein riesiger Drache war, doch er hatte weit weniger Schmerzen als noch zuvor. Er brüllte laut auf und raste auf Shin zu. Neben ihm brüllte Riku noch immer, gefangen in der Magmahand, die ihn umklammerte. „Riku!“ Ghost versuchte aufzustehen, doch die Schmerzen waren zu Groß, er fühlte wie das Magma Riku umgab. Fluchend richtete er sich erneut auf und ließ seinen Arm zu einer Drachenklaue werden. Er zerschlug die Magmahand und umklammerte Riku, zog ihn weg und fiel dann auf die Knie. Seine Klaue verschwand wieder und Riku lag bewusstlos neben ihm auf dem Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schaute Ghost zu Yuuki, der auf Shin zu rannte und ihn angriff. Shin fluchte leise, riss das Magma hoch und wollte sich schützen, doch Yuuki war zu stark. Der Drache riss Shin mit seinem Schweif in die Höhe und flog dann in die Luft, wo er Shin hochwarf und ihn mit seiner Klaue auffing. Gefangen knurrte Shin und sah Yuuki an, konnte sich nicht bewegen und sich nicht wehren. Yuuki sah ihn aus seinen roten Augen an, schlug mit den Flügeln und drückte die Klaue fester zu, biss Shin laut brüllte. Dann brüllte auch Yuuki laut auf, drückte erneut zu bis man ein lautes Knacken hörte und ließ ihn los, schoss dann noch einen Feuerball auf den Engel, der komplett in Flammen aufging und schließlich ins Meer fiel. Yuuki landete wieder in der Bucht, verwandelte sich zurück in einen Menschen und atmete schwer. Sein Körper war überzogen mit blauen Schuppen, die das meiste des Magmas abhalten könnten. Unter Schmerzen ging Yuuki auf Ghost und Riku zu und ging neben ihm auf die Knie. „Wird er es schaffen?“ Ghost legte seine Hand auf Rikus Brust und dann sah man ein helles Licht, das auf Riku überging. Sein ganzer Körper war von hellblauen Schuppen überzogen, während Riku schwer atmete und das Gesicht vor Schmerzen verzog. „Kann ich nicht sagen. Er hat sehr viel abbekommen. Meine Kraft hat nicht gereicht um ihn zu schützen. Ich bin nicht so stark wie Cloud.“ Yuuki schaute kurz Ghost an und dann Riku. Noch immer strömte das hellblaue Licht von Ghost zu Riku und man fühlte die unglaubliche Macht des Drachen. Ghost gab Riku einen Teil seiner Kraft, seiner Lebensenergie, damit dessen Wunden schneller heilten. Doch auch Ghost war sehr geschwächt, da die Angriffe auf Riku auch ihn trafen. „Er braucht dringend Hilfe. Ich kann seinen Körper nicht ewig stabil halten. Auch mir geht irgendwann die Kraft aus.“ Yuuki fluchte und ballte die Hände zu Fäusten, legte eine Faust auf Rikus Arm. Er biss sich auf die Unterlippe und dachte fieberhaft nach. Dann sah er in den Himmel hinauf und schloss kurz die Augen. „Cloud bitte. Hilf ihm!“ Trotz meiner Gabe konnte ich niemanden retten. Was waren das nur für Götter, die tatenlos zusahen wie für kämpften, Schmerzen erleideten und starben? Waren wie etwa nichts weiter als Opfer? Opfer die man bringen musste, damit die gesamte Menschheit existieren konnte? Würden sie uns einfach ersetzen, falls wir versagen sollten? Anstatt uns zu helfen, taten sie nichts und sahen nur zu. Elenore ließ um ihrer Hand kleine Feuerbänder erscheinen, die sie dann auf Kayla und Fang warf. Die Feuerbänder wurden im Flug größer und wurden zu Feuerfontänen. Fang sprang in die Luft, breitete ihre Flügel aus und formte in ihrer Hand eine Ruinkugel. Kayla blieb währenddessen stehen, das Feuer erfasste sie zwar aber verletzte sie nicht. In Kaylas Händen erschienen selbst zwei schwarze Feuerbälle, die sie dann auf Elenore warf. Der Dämon sprang nach hinten um auszuweichen und wurde dann von Fangs Ruinkugeln attackierte. Sie fluchte leise und warf einen Feuerball dagegen, der dann explodierte als die beiden aufeinandertrafen. Elenore machte einen Salto nach hinten und wich so der Explosion aus, während Fang wegflog und wieder neben Kayla landete. „Ihr seid nicht schlecht. Aber von einer Drachenritterin und der Dämonenprinzessin habe ich auch nichts anderes erwartet.“ Kurz sahen sich die drei Frauen an, ehe Kayla ihr Schwert zog und Fang ihren Stab und dann beide auf Elenore zurasten. Sie griffen den Dämon an, der jedoch alle Angriffe abwehrte. Elenore holte mit ihrem Bein aus und trat nach Kayla, die jedoch blockte und dann schlug Elenore auf Fang ein, die den Angriff ebenfalls abblockte. Die Dämonin ließ dann ihre Flügel erscheinen und wirbelte herum, drückte die beiden Frauen dann von sich weg. Die drei standen auf der Ebene und sahen sich an, während der Wind ihnen durch die Haare wehte. „Elenore, warum tust du das?“ „Weil Takeru es mir befiehlt.“ Fang umklammerte ihren Stab mehr und sah kurz zu Kayla, die ihren Blick erwiderte. Elenore erinnerte Fang an Vali, der früher auch nur nach dem Befehl von Hades gehandelt hatte. Doch Vali sah ein, das die Freiheit der Entscheidung, wichtiger war als der Stolz seines Vaters. „Und willst du es auch? Willst du auch diese Rache?“ „Nein. Ich hege keinerlei Groll gegen irgendeinen von euch. Aber mein Leben ist an Takeru gebunden. Ich kann nicht tun was ich will.“ „Könnt ihre euch denn nicht von ihm befreien?“ Elenore schloss die Augen und senkte den Kopf. Ihre Hände wurden zu Fäusten, während der Wind ihre langen schwarzen Haare umherwehte. Schließlich seufzte sie und sah auf. „Nein. Wir werden niemals wirklich frei sein. Solange Takeru lebt, werden wir seinen Befehlen gehorchen und wenn er stirbt, dann sterben auch wir.“ „Kein wirklich schönes Leben.“ „Komisch. Das hat dein Bruder auch gesagt.“ Fang wirkte kurz verwirrt als Elenore sie traurig ansah und dann einen Feuerball in ihrer Hand erscheinen ließ. Fang steckte ihren Stab weg und ließ ebenso eine Ruinkugel in ihrer Hand erscheinen. Kurz sahen Kayla zwischen ihnen her und dann wurde ihre eigene Hand zu einem Feuerball. Einige Momente verstrichen und dann warfen alle ihre Angriffe auf den jeweiligen Gegner, die sich dann trafen und explodierten. Rotes und schwarzes Feuer umschlugen eine rote Kugel und dann verschmolz alles ineinander. Fang sprang zusammen mit Kayla in die Luft, ebenso wie Elenore und dann griffen sich die drei Frauen in der Luft an. Elenore wehrte den Angriff von Kayla ab und griff dann Fang an, die jedoch dem Angriff standhielt und selbst zum Angriff überging. Fang schlug Elenore von sich weg, direkt auf Kayla zu, die die Dämonin zu Boden schleuderte. Dann schoss Kayla eine Feuersalve auf die Dämonin, die eine Schutzwand um sich herum erschuf und den Angriff so abblockte. Vom Boden kam Fang angerannt, rammte ihren Stab gegen die Schutzwand und zertrümmerte diese mit einem lauten Knall. Fang holte mit ihrem Bein aus und trat Elenore zu Boden, hielt ihr dann ihren Stab an den Hals. Die Dämonin lag auf dem Boden und sah Fang an, die über ihr stand und sie ernst ansah. Kayla landete neben ihr und ließ ihre Schwingen wieder verschwinden und stellte sich dann neben Fang. „Elenore. Woher kennst du meinen Bruder?“ „Als ihr die Schwerter zerstört habt, da wurde Takeru wiedererweckt und wir auch. Aber wir waren verteilt, die Engel in Eden und wir Dämonen in Edom. In der Zeit zwischen meinem Erwachen und bevor Takeru mich fand, traf ich deinen Bruder.“ Fang ging einen Schritt zurück, nahm Elenore den Stab vom Hals und musterte sei. Die Dämonin setzte sich etwas auf, fuhr sich mit der Hand über die Wange, die etwas blutete und schaute dann Fang an. „Vali hat sich mit der Zerstörung des Tores einige Feinde gemacht. Viele Dämonen hassten ihn weil er ihnen eine bessere Zukunft nahm aber auch ebenso viele standen hinter ihm und unterstützten ihn. Vali ist wahrlich der Dämonenprinz, der er sein sollte. Als ich ihn das letzte Mal sah war er schwer verletzt und kämpfte gegen die Rebellen. Seinen Verletzungen nach zu urteilen müsste er schon längst tot sein. Du willst sicherlich seine letzten Worte wissen, oder?“ Fang biss sich auf die Unterlippe und dachte an Vali, an den Tag als er das Tor zerstört hatte. Und dann dachte sie daran wie sie ihn das erste Mal nach Jahren wiedergesehen hatte, wie er sich Hades Befehl wiedersetzt hatte und sie zuerst in ihre Gemächer gebracht hatte anstatt zum König. Elenore erhob sich und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und hinters Ohr und sah dann Fang und Kayla an. „Vali sagte er liebt dich und er hat es getan um dich zu schützen. Dafür sei er sogar bereit sich gegen seine Rasse zu stellen und zu sterben.“ Fang spürte Kaylas Blick auf sich ruhen und schloss kurz die Augen. Sie musste sich eingestehen das auch sie Vali liebte, doch eher auf eine geschwisterliche Art und Weise und nicht auf die Art, auf der Vali sie liebte. „Ich will nicht gegen dich kämpfen, Elenore. Und Kayla auch nicht.“ „Und ich auch nicht gegen euch. Ich soll dich zurück zu Takeru bringen. Das ist meine Bestimmung. Für mich selbst ist es gleichgültig ob ich sie erfülle oder nicht. Wenn ich hier versage, sterbe ich. Und wenn Takeru versagt, sterbe ich auch.“ „Du scheinst nicht daran zu glauben, dass Takeru gewinnen könnte.“ Elenore seufzte und stemmte die Hände in die Hüfte und schaute in den Himmel hinauf. „Takeru glaubt viel zu sehr an das Schicksal und an seine unausweichliche Bestimmung. Ich denke man kann sein Schicksal selbst bestimmen und sich seiner Bestimmung wiedersetzten. Die Frage ist nur, macht es so viel Sinn? Bei mir ändert sich nichts. Aber Takeru … er ist stark, keine Frage. Aber er ist nicht so stark wie Damian. Und dein Freund hat Damian getötet. Ich denke es war die Bestimmung der beiden sich zu treffen und gegeneinander zu kämpfen. Aber wie die Zukunft aussieht weiß keiner.“ Elenore sah wieder zu Kayla und zu Fang und dann erschien in ihrer Hand ein Feuerball. Kayla und Fang sahen sich an und nickten dann, steckten ihre Waffen weg und erschufen ebenfalls jeder einen Angriff in ihrer Hand. „Es spielt auch keine Rolle. Meine Aufgabe ist es dich einzufangen und das werde ich tun.“ „Tut mir leid, Elenore. Aber meine Freunde kämpfen für mich und ich lasse nicht zu das sie umsonst verletzt werden.“ Die drei Frauen rannten aufeinander zu und trafen mit ihren Angriffen in der Mitte aufeinander. Es entstand eine riesige Explosion, die Kayla und Fang wegschleuderte. Kurz schrien sie vor Schmerzen auf, da sie getroffen wurden und durch die Luft geschleudert wurden. Fang spürte wie sie jemand packte und auf dem Boden landete und öffnete dann die Augen. Vor sich sah sie die Explosion und dann sah sie zu dem jungen Mann, der sie festhielt. Dark hielt sowohl Kayla als auch Fang auf seinen Armen, drückte beide an sich und sah ernst zur Explosion. „Ähm … Dark?“ „Hm?“ Verwirrt sah er Kayla an, die einen leichten Rotschimmer bekommen hatte. Fang wusste auch warum, denn auch sie spürte es. Dark hielt beide auf dem Arm und umklammerte sie, doch dabei lagen seine Hände genau auf den Hinterteilen der beiden Frauen. „Deine Hand.“ „Tschuldigung.“ Dark ließ sie runter und musterte Kayla kurz und ging dann einen Schritt näher an das Feuer heran, das hoch loderte. Es war rot und schwarz zugleich und man sah winzige Ruinkügelchen herumfliegen. „Sie scheint tot zu sein. Zumindest spüre ich ihre Aura nicht mehr. Geht es euch-“ Dark drehte sich um und sah dann Kayla und Fang am Boden sitzen, lehnten sich aneinander und wirkten sehr erschöpft. Diese vielen Angriffe hatte sie eines an Kraft gekostet. Dark schmunzelte leicht und musterte die beiden Frauen, die ihren Kopf aneinander lehnten und die Finger miteinander verkreuzten. Ein Gewittersturm tobte am Himmel, brachte die Erde zum Beben und den Himmel zum Leuchten. Rote Blitze durchzogen die dunklen Wolken und schlugen den roten Sand und ins Gestein ein. Donner grölte über ihnen und erweckte alles und jeden aus dem Schlaf. Sein Weg führte ihn hinauf zu einem heiligen Platz, ein verstörter Zeremonieplatz, der nun unbenutzt war. Einige Säulen lagen umgekippt herum, Steine fehlten überall und Sand schob sich zwischen den Gesteinsplatten hindurch. Er ging in die Knie und hob etwas von dem roten Sand an und ließ ihn durch seine Finger gleiten. In der Mitte des Platzes stellte er sich hin und schloss kurz die Augen. Der Himmel bebte und ein Blitz schlug nur einige Meter von ihm entfernt ein. Er hatte keine Angst, hatte noch nie Angst vor Gewitter gehabt. Eigentlich liebte er Gewitter sogar, vor allem diese Extremen. Der junge Mann legte seine Hände aneinander, die dann leicht zu schimmern begannen und begann dann einen Zeremoniekreis auf dem Boden aufzuzeichnen. Seine Hände und die Zeichen glühten rot und strahlten eine unglaubliche Macht aus. Hinter ihm trat jemand an den Rand des Platzes und sah ihn an. „Bist du dir sicher? Das Ganze könnte zu ziemlichen Problemen führen.“ „Ja ich weiß. Aber es muss sein. Sie brauchen unsere Hilfe.“ Der junge Mann hinter ihm seufzte und fuhr sich durchs Haar. Neben ihm trat ein weiterer Mann mit braunen Haaren und sah ebenso skeptisch zu dem Zeremoniekreis. Ein weiterer Blitz schlug in den Boden ein, während hunderte weitere am Himmel zuckten und einen Kontrast zu den grauen Wolken gaben. Es sah schön aus, zumindest wenn man solch ein Szenario mochte. „Das ist doch Wahnsinn! Wenn du das tust, dann war alles wofür du in den letzten Monaten gekämpft hast umsonst!“ Aufgebracht blieb ein junges Mädchen vor dem Platz stehen und verschränkte die Arme. Hinter ihr kam ein weiterer Mann, der sich nur genervt durch die Haare fuhr. Der Mann, der den Zeremoniekreis aufgezeichnet hatte stand auf und begutachtete sein Werk, während über ihm der Himmel bebte. Er drehte sich um und schaute die anderen vier an, die ihn ebenfalls ansahen und alle skeptisch oder wütend wirkten. „Und wenn schon. Sie brauchen Hilfe und damit basta.“ „Denkst du denn sie möchte deine Hilfe? Nach der Aktion?“ Der Mann drehte sich um und schaute auf den Kreis vor sich und auf die roten Zeichen. Er ballte die Hände zu Fäusten und schloss kurz die Augen. Seine Gedanken gingen zu seiner Schwester, die dringend Hilfe brauchte. „Vermutlich hasst die dich eh. Warum machst du dir die Mühe überhaupt?“ „Weil sie meine Schwester ist und ich sie liebe. Für dich würde ich das Gleiche tun.“ Der junge Mann schlug mit seiner offenen Handfläche auf eins der Zeichen, ein rundes, das dann zu leuchten begann. Alle anderen Zeichen begannen ebenfalls rot zu leuchten und das Leuchten schoss in die Höhe und umhüllte ihn komplett. Vali… hattest du wirklich alles verloren als du Tor geschlossen hast? Mich überkam Angst. Angst vor dem Untergang unserer Welt, Angst vor dem Tod und davor dich auch noch zu verlieren. Du bist doch mein großer Bruder. Kapitel 18: Lebe wohl --------------------- Der Wind wehte durch seine Haare und zerrte an seiner Kleidung. Sasuke hielt sein Schwert in der Hand und sah zu Takeru, der ihn ebenfalls ansah. Sasuke kannte sich auf den Bergen aus, er hatte sie zusammen mit Fang entdeckt. Für ihn würde es leicht werden Deckungen zu finden und vor Angriffen zu fliehen. Doch er war sich nicht sicher wie es bei Takeru aussah. Der Mann sah ihn an, Sasuke wusste nicht genau was er dachte. Silberne Strähnen hingen ihm im Gesicht, während schwarze Augen Sasuke musterten. „Wir können das hier ganz schnell beenden, Sasuke. Keiner deiner Freunde würde verletzt werden.“ „Meine Freunde würden das nicht wollen.“ Takeru schloss kurz die Augen und sah dann wieder Sasuke an. „Na schön. Aber ich halte mich nicht zurück.“ „Darauf hoffe ich doch.“ Takeru schnellte vor, ebenso wie Sasuke und dann trafen sich ihre Schwerter. Sasuke drückte Takeru weg, holte erneut mit dem Schwert aus, doch auch diesen Angriff konnte er abwehren. Blitzschnell verschwand Sasuke hinter Takeru und schoss eine Feuerkugel auf eben jenen. Takeru schnippte mit dem Finger und dann erschien eine Schutzwand um ihn herum, die Sasukes Angriff abwehrte. Sasuke sprang in die Höhe und ließ ein Chidori in seiner Hand erscheinen, welches er dann auf Takeru richtete, doch erneut schützte ihn die Wand. Einige Meter von ihm entfernt landete Sasuke auf dem Boden und sah zu ihm. Takeru musterte Sasuke und warf ihm sein Schwert zu, so als ob er Sasuke sonst für zu schwach hielt. „Reicht das als Aufwärmübung?“ „Allerdings.“ Sasuke steckte das Schwert ein und formte erneut Fingerzeichen, ließ ein riesiges Feuer auf Takeru los. Dieser sprang in die Höhe, ließ seine Flügel erscheinen und schwebte in der Luft über der Feuerbrunst. Plötzlich raste Sasuke mit einer sehr hohen Geschwindigkeit auf Takeru zu, die Drachenschwingen schlugen schnell und trugen ihn an seinen Gegner heran. In seiner Hand zuckten Blitze und ein ohrenbetäubendes Geräusch war zu hören. Takeru weitete die Augen und fluchte leise, versuchte dem Angriff auszuweichen, doch er gelang ihm nicht vollständig. Sein Mantel wurde zerrissen und seine Schulter war blutdurchtränkt. Fluchend landete Takeru auf dem Boden und besah sich seine Schulter. Einige Meter entfernt stand Sasuke, hatte sein Sharingan aktiviert und schaute zu Takeru rüber. „Du bist schnell. Und dank deines Sharingan kannst du meine Bewegungen vorausahnen. Ich war nachlässig. Das kommt nicht nochmal vor.“ Takeru legte seine Hand auf seine Wunde, die dann zu heilen begann. Sasuke fluchte innerlich und formte die nächsten Fingerzeichen, doch noch ehe er ein Jutsu einsetzen konnte, wurde er von mehreren rötlichen Kugeln getroffen, die wie aus dem Nichts aufgetaucht sind. Sasuke erschuf recht schnell Susannoo zum Schutz und konnte so die Kugeln abwehren. „Diese Technik, die du bei mir eingesetzt hast. In dieser Welt mit dem Mond. Was war das?“ „Eine spezielle Technik des Uchiha-Clans. Das Tsukuyomi. Ich habe sie von meinem Bruder erhalten.“ Sasuke erinnerte sich an damals, kurz nachdem sie beide Schwerter erlangt hatten und bevor Itachi und Kisame gegangen waren. Sasuke hatte damals diese Technik von Itachi erhalten und dafür war er ihm nun dankbar. Takeru sah ihn an und musterte ihn, während um Sasuke herum Susannoo schwebte. „Ich habe von den Uchihas gehört. Es ist kein Wunder das du meinen Vater umbringen konntest.“ Sasuke hörte die Wut und den Hass ganz deutlich heraus. Takeru wollte Rache, nichts weiter als Rache. Einst hatte Sasuke genauso gedacht und gehandelt. „Willst du mich wirklich nur aus Rache umbringen?“ „Du hast meinen Vater getötet. Mehr interessiert mich nicht.“ „Ich habe mal genauso wie du gedacht. Ich war besessen von Rache und wollte nichts anderes mehr. Aber Rache bringt dich nicht weiter.“ Takeru presste die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Er schaute Sasuke ernst an und dann erschienen kleine rote Kugeln um seiner Hand herum. Ohne groß zu zögern warf er sie auf Sasuke, die jedoch von Susannoo geblockt wurden. Sasuke formte erneut Fingerzeichen und ließ ein weiteres Chidori in seiner Hand erscheinen, ehe er auf Takeru zu rannte. Wütend schleuderte dieser die nächsten Kugeln auf Sasuke, doch alle wurden von Susannoo geblockt. Kurz bevor Sasuke Takeru erreicht hatte, erschuf dieser jedoch erneut eine Schutzwand und schleuderte Sasuke so weg. Sasuke landete gekonnt auf seinen Füßen und sah wieder zu Takeru, der schwer atmete. Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten und sah Sasuke an. „Weißt du, Sasuke. Es war unsere Bestimmung hier zu kämpfen.“ „Ich glaube nicht an Vorherbestimmung.“ „Das ist aber schade.“ Takeru raste los und griff Sasuke schnell an. Trotz seines Sharingan hatte Sasuke einige Probleme mit den Angriffen mitzuhalten und musste einiges einstecken. Takeru holte aus und schleuderte Sasuke zurück, der dann seine Schwingen erscheinen ließ und in der Luft schwebte. Takeru ließ erneut eine Kugel erscheinen und warf diese auf Sasuke, doch noch ehe die Kugel Sasuke erreichte ging jemand dazwischen und schleuderte sie weg. Sasuke landete wieder auf dem Boden und sah etwas erstaunt den Mann vor sich an. „Sorry das es so lange gedauert hat, Sasuke.“ „Naruto. Was tust du denn hier?“ „Du hast doch Hilfe angefordert, oder? Hier bin ich.“ Sasuke trat neben Naruto und sah zu Takeru, der etwas verwirrt zu ihnen rüber sah und die vielen Schattendoppelgänger musterte. Sasuke seufzte etwas und fuhr sich durchs Haar, sah dann wieder ernst zu Takeru. „Ich dachte dabei eher an Shikamaru oder Kakashi. Naja vielleicht auch Sakura. Aber nicht an dich.“ „Was soll das denn jetzt bitte heißen?!“ „Ich bin erstaunt das du es hier rauf geschafft hast.“ Takeru unterbrach die beiden und musterte Naruto und sah dann kurz Sasuke an. Naruto vergaß den gehässigen Kommentar von Sasuke und grinste breit, während er zu Takeru sah. „Tja, ich bin Naruto Uzumaki und ich werde der nächste Hokage! Merk dir das!“ „Das war keine Antwort auf die Aussage.“ Naruto wollte gegen Sasuke protestieren, doch dieser sah ihn nur ernst an und schaute dann wieder zu Takeru. Naruto verstummte sogleich und schaute ebenfalls ernst zu ihrem Gegner. „Naruto, du bist noch topfit, oder?“ „Na klar!“ „Gut. Alleine können wir ihn nicht besiegen. Aber ich denke mit einem gemeinsamen Angriff kriegen wir es hin. Kannst du ihn mit deinen Schattendoppelgängern ablenken, während ich Chakra sammle?“ Naruto grinste breit und sah Sasuke an. An Narutos Blick erkannte er schon das Naruto an etwas Ähnliches gedacht haben musste. Sasuke schaute wieder zu Takeru, der in seiner Hand eine rote Kugel erscheinen ließ und ernst zu ihnen rüber sah. „Lenk ihn ab. Alles andere erkläre ich dir dann.“ Naruto nickte und rannte mit seinen Schattendoppelgängern auf Takeru zu. Sasuke formte währenddessen Fingerzeichen und schloss die Augen. Er brauchte nicht lange, vielleicht eine Minute. Um sich herum hörte er die Kampfgeräusche, während er die Kraft in sich aufkommen fühlte. „Naruto! Nutz deinen stärksten Angriff!“ „Aber logo!“ Um Naruto herum erschien ein gelber Fuchs, der ein enormes Chakra ausstrahlte. Selbst Sasuke war überrascht was für eine Kraft Naruto hatte und wie stark er geworden war. Der Fuchs griff Takeru an, der die Angriffe mit eigenen abwehrte. Sasuke ließ um den Fuchs sein Susannoo erscheinen, was sich wie eine Rüstung um ihn legte. Der Fuchs öffnete sein Maul und ließ einen Strahl auf Takeru los. Um den Strahl herum erschienen Blitze und schwarzes Feuer, welches von Sasuke kam, der den Angriff verstärkte. Takeru hob sein Schutzschild, doch es wurde von dem Angriff und dem gewaltigen Chakra durchbrochen. Er schrie auf als der Angriff ihn traf und dann leuchtete alles hell. Als Sasuke nicht mehr geblendet wurde war der Fuchs verschwunden, vereinzelt glimmen einige schwarze Flammen auf dem Boden. Takeru lag vor dem zerstörten Tempel und sah in die Wolken hinauf. Er war schon so gut wie tot und konnte nichts mehr machen. „Puh!“ Naruto ließ sich ins Gras fallen, während Sasuke langsam auf Takeru zuging. Er hatte sein ganzes Chakra verbraucht und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Vor Takeru blieb Sasuke stehen und sah ihn, so wie er dann ihn. „Ich habe eine Zukunft gesehen, Sasuke. Ein Junge, mit schwarzen Haaren und goldenen und rot-schwarzen Augen. Zwei Schwerter trug er bei sich, Gladius und Eatos. Um ihn herum versank die Welt in Chaos und der Himmel stürzte ein. Es war nie mein Schicksal dich hier zu töten. Es war immer dein Schicksal, deine Bestimmung diese Zukunft hervorzurufen. Diese Zukunft, dieser Junge … alles wird untergehen und du wirst Teil davon sein. Das war deine Bestimmung.“ „Ich glaube nicht an Bestimmungen.“ Takeru grinste und sah Sasuke an. Dann wandte er den Blick ab und schaute zu den Wolken hinauf, ehe er anfing in einem hellen Licht zu strahlen und sich in Richtung Himmel erhob, wo er schwebte, verschwunden in dem hellen Licht. „Sasuke was ist das?“ „Takerus Seele, die in den Himmel aufsteigen möchte.“ Sasuke und Naruto drehten sich um und sahen Itachi hinter sich stehen, der beide ansah. Er ging an Naruto vorbei, der aufgesprungen war und ihn ansah. Auch an Sasuke schritt er vorbei und blieb vor dem hellen Licht stehen, während die beiden jungen Ninja ihn ansahen. „Damit Takerus Seele in den Himmel aufsteigen kann und damit er nie wieder erweckt werden kann wird ein Siegel benötigt. Es werden Opfer benötigt, die seine Seele reinigen und so dafür sorgen, dass er für seine Sünden büßt.“ „Was redest du da?“ „Es ist ganz leicht, Sasuke. Um euren Frieden zu wahren, damit ihr ein normales Leben führen könnt und damit niemand auf die Idee kommt Takeru je wiederbeleben zu wollen, werden wir uns Opfern. Wir Nachtwandler mit einem eigenständigen Willen. Wir sind schon längst tot. Unsere Zeit ist gekommen.“ Itachi begann in einem hellen Licht zu strahlen, während Sasuke entsetzt die Augen weitete. Itachi drehte sich nicht um und Sasuke machte einen Schritt nach vorne, doch dann blieb er stehen. „Lebe wohl, Sasuke. Es war schön dich nochmal getroffen zu haben.“ Itachi wurde zu einer hellen Kugel, die in den Himmel aufstieg und mit dem großen Licht verschmolz. Mehrere kleinere Kugeln trafen ebenfalls auf das helle Licht, vermutlich Kisame und Trey und einige weitere Nachtwandler, die wiederbelebt wurden. Dann ging das helle Licht in den Himmel hinauf und verschwand in den Wolken. „Lebe wohl, Itachi.“ Sasuke sah hinauf zu den Wolken, während der Wind ihm durch die Haare wehte. Plötzlich begannen die Halleluljah Berge zu schwanken und fielen zu Boden. Naruto versuchte sich irgendwo festzuhalten, ebenso wie Sasuke. Durch die Wolken hindurch sah Sasuke etwas Großes durchbrechen, während sie mitsamt der Berge aufs Meer zurasten. Sasuke griff nach Narutos Arm und rannte auf den Rand der Felsen zu und sprang hinab. „Sasuke was soll das?! Bist du wahnsinnig?!“ „Das ist ein kontrollierter Sturzflug!“ „Kontrollierter Sturzflug?! Fallen, Sasuke, das nennt man Fallen!“ Sasuke und Naruto sahen zu den Bergen, die über ihnen waren und dann zerstört wurden, durch das Große Wesen, welches durch die Wolken hindurch geflogen kam. Naruto schrie kurz auf, während Sasuke ihn weiterhin festhielt und sie unter den Felsen zum Meer stürzten. „Was ist denn das für ein Ding?!“ Nicht einmal Götter sollten sowas dürfen. Mit dem Leben und dem Tod spielte man nicht. Was ist sollte tot bleiben. Alles andere ist gegen die Natur der Menschen und würde das Leben völlig sinnlos machen. Er spürte einen Schlag gegen die Wange und gegen den Arm und öffnete genervt die Augen. Sein ganzer Körper fühlte sich komisch an und sein Kopf dröhnte etwas. Als er die Augen öffnete sah er vor sich direkt Kisame, der ihn angrinste und ihm dann durchs Haar wuschelte. „Na Kleiner. Schneewittchen ist wohl endlich aufgewacht, hm?“ Verwirrt sah sich Suigetsu um und sah das er auf einen riesigen Hai saß und an dessen Flosse lehnte. Um sie herum schwammen ebenfalls Hai, während sie dem Strand immer näherkamen. Auf der anderen Seite der Haiflosse saß sein Bruder, lehnte sich seufzend zurück und schloss die Augen. Kisame stand auf, sah beide grinsend an und verschränkte dann die Arme. „Was ist denn hier los?“ „Du hast wohl zu viel Wasser geschluckt, hm? Naja, ich habe euch aus dem Meer gefischt oder besser meine Haie haben euch rausgefischt. Ihr wärt fast ertrunken.“ Suigetsu schaute seinen Bruder an, der die Augen wieder öffnete und in den Himmel hinaufsah. Er wirkte müde und fertig und ausgelaugt. Vermutlich hatte er sich noch nicht ganz von dem Kampf erholt und hatte noch immer wenig Chakra. Suigetsu fühlte wie sich sein Körper schwer anfühlte, er konnte sich kaum bewegen. „Was machst du eigentlich hier, Kisame?“ Kisames grinsen verschwand, was Suigetsu verwunderte und auch Mangetsu sah leicht verwundert aus. Kurz hörte man ein leises Lachen von Kisame, ehe er sich umdrehte und in den Himmel hinaufsah. „Der Uchiha-Junge hat den Kampf gewonnen. Aber damit der Typ auf ewig tot bleibt, benötigt es eine Art Siegel. Dieser Drache, Cloud, er hat uns gefragt ob wir dieses Siegel sein wollen. Man braucht dafür ein Opfer, man muss sein Leben geben. Wir, die von diesem Dämon wiederbelebt wurden, waren ja schon tot, beziehungsweise eigentlich sind wir es noch. Für uns wäre es kein Opfer, unser Leben war eh schon vorbei.“ „Kisame …“ Mangetsu erhob sich und stütze sich an der Haiflosse ab. Suigetsu nahm seine ganze Kraft zusammen und stand auf, stützte sich ebenfalls an der Flosse ab und schaute zu Kisame. Kisame war niemand der viele Freunde hatte oder groß Freundschaften pflegte. Aber auch er besaß einen gewissen Kameradschaftssinn, was sein Tod bewies. Er schaute über seine Schulter zu Mangetsu und grinste ihn an. „Du bist ein guter Schwertkämpfer, Mangetsu. Vermutlich der Beste den ich kenne. Aber lass dir das bloß nicht zu Kopf steigen. Es gibt immer einen der besser ist.“ Mangetsu schloss kurz die Augen und lächelte leicht. Das Kisame mal zugeben würde das Mangetsu besser war als er war wirklich denkwürdig. Unter den sieben Schwertninja gab es immer eine gewisse Rivalität. Alles wussten das der andere stark war, aber nie wollte irgendjemand zugeben, dass ein anderer besser war als man selbst. „Und du, Kleiner. Ich möchte dich immer. Du hattest als Kind so ein süßes Lächeln. Du bist zum Kämpfen und zum Töten geboren. Du bist wahrlich Zabuzas Wiedergeburt. Aber du solltest deinen Traum an den Nagel hängen. Es gibt so viel Wichtigeres als einer der sieben Schwertninja zu werden. Werde doch der Beste Schwertkämpfer von Nevarron. Da musst du dich wenigstens mal anstrengen.“ „Na danke auch, Kisame! Du-“ Mangetsu legte Suigetsu seine Hand auf die Brust und stoppte ihn so. Verwirrt sah Suigetsu ihn an und schaute dann zu Kisame, er noch immer mit dem Rücken zu ihnen stand. Mangetsu lächelte leicht und sah Kisame an, ehe er sich durchs Haar fuhr und in den Himmel hinaufsah. „Ich bin nicht gut darin Abschied zu nehmen. Lassen wir das einfach so stehen.“ Kisame begann in einem hellen Licht zu strahlen und leicht zu glitzern. Kleine Glitzerkugeln schwebten um ihn herum. Mangetsu schloss die Augen und packte dann seinen Bruder am Arm und zog ihn von dem Hai herunter und stand auf dem Wasser und sah lächelnd zu Kisame. Suigetsu lächelte ebenfalls und kratzte sich etwas am Hinterkopf. Dann verschwand Kisame in einem hellen Licht und auch die Haie verschwanden dann. Eine Lichtkugel ging in den Himmel hinauf, dessen Wolken sich verzogen. „Komm lass uns zu den anderen gehen.“ Suigetsu nickte und folgte Mangetsu an den Strand, wo Mistral und Lyna saßen und sie herzlich begrüßten. Dass die Schattenwölfe sie finden würden war nicht ungewöhnlich, viel eher hatte Suigetsu sogar damit gerechnet. Lyna leckte ihm begeistert übers Gesicht und hechelte und wedelte mit dem Schwanz. Erschöpft fiel Ghost nach hinten und atmete schwer, sah dabei auf Riku, der vor ihm lag und große Schmerzen hatte. Sein ganzer Arm glühte und schien regelrecht zu brennen. Yuuki hockte neben den beiden und biss sich auf die Unterlippe. „Ich habe keine Kraft mehr.“ „Was wird aus Riku?“ „Er wird sterben, wenn ihm niemand hilft.“ Ghost wirkte erschöpft und müde. Rikus körperliche Zustand nahm auch ihn mit. Wenn Riku sterben würde, dann würde auch Ghost sterben, doch das schien den Drachen in keinster Weise zu stören. Er war schließlich schon einmal tot gewesen. Seine Augen hafteten auf Riku, der sich quälte, schrie und sich krümmte. Yuuki schloss kurz die Augen und öffnete sie dann wieder und sah seinen besten Freund an. Auch Yuuki mangelte es an Kraft, er könnte sich gerade so hinhocken. Plötzlich legte sich eine helle, leuchtende Hand auf Rikus Stirn. Yuuki schaute neben sich zu einer Frau, ganz in weiß, sie leuchtete und strahlte eine angenehme Wärme und Kraft aus. Yuuki kannte sie, sie hatte schwarze Haare und lächelte leicht. „Helen …?“ Yuuki erstarrte, das konnte niemals sein. Neben ihm saß Helen, Rikus und Kaylas Mutter, die eigentlich tot sein müsste. Unter großen Schmerzen öffnete Riku die Augen und sah die Frau an, die seine Mutter zu sein schien. „Mom …“ „Ganz ruhig, Riku. Du solltest nicht sprechen.“ Die Frau legte ihre Hände auf Rikus Brustkorb und dann leuchtete er ebenso hell wie die Frau. Yuuki musterte sie eingehend und war sich vollkommen sicher, dass sie auf jeden Fall die Mutter von Riku und Kayla war. Doch war wie war das möglich? War sie ein Geist oder ein Engel? Er erinnerte sich an Cloud, der vor ihm stand und von dem er ebenfalls angenommen hatte, dass es ein Engel war. „Helen. Wie ist das möglich?“ Lächelnd sah sie Yuuki an, der sie nur skeptisch musterte. Rikus Schmerzen schienen langsam schwächer zu werden, doch er war noch weit von einer Genesung entfernt. „Cloud schickt mich. Eigentlich ist es verboten, dass wir in eure Welt kommen. Cloud hat sich damit gegen Lyana und Zeus gestellt. Aber ihr braucht unsere Hilfe.“ Sie lächelte und schaute dann wieder zu Riku, strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Riku schrie kurz auf und krümmte sich, doch kurz danach wirkte er etwas entspannter. Er konnte die Augen weiter öffnen und seine Atmung ging wieder etwas flacher. Yuuki beobachtete Helen und Riku und sah dann zu Ghost, der die Szene ebenfalls beobachtete. „Wie bist du …?“ „Du sollst nicht reden, Riku. Es strengt dich nur zu sehr an.“ Ihre Stimme klang so wie früher auch, fürsorglich und liebevoll. Yuuki hatte sich immer eine Mutter wie Helen gewünscht. Riku wollte etwas sagen, doch da schnippte ihm seine Mutter gegen die Stirn und lächelte ihn an. „Du fragst dich sicherlich wie ich hierherkomme. Es war Cloud der uns hergeschickt hat. Ich bin Tod und nichts weiter als eine Seele im Himmel. Aber du warst in Gefahr und ich wollte dich retten. Du bist mein Sohn, Riku, und ich liebe dich. Aber ich bin und bleibe tot. Ich kann nur kurz hier sein um dir zu helfen aber es müsste reichen um dein Leben zu retten.“ Helen legte erneut ihre Hände auf Rikus Brust und sah ernst darauf. Rikus ganzer Körper strahlte hell und schien geheilt zu werden. Yuuki hatte sowas noch nie gesehen. Sein Blick ging zu Riku, der schweigend seine Mutter ansah, die ihn dann anlächelte. „Ich bin so Stolz auf dich, Riku. Du bist ein toller Kommandant und ein Drachenritter dazu. Dein Vater kann sehr Stolz auf dich sein. Ich muss jetzt gehen. Bitte pass weiterhin auf Kayla und auf Fang auf.“ Helen beugte sich zu Riku herunter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann nahm sie kurz seine Hand und drückte sie gegen ihre Wange, ehe sie in ein helles Licht erstrahlte und verschwunden war. Riku schwieg, konnte vor Erschöpfung kaum die Augen aufhalten und sah zu der Stelle, wo eben noch der Geist seiner Mutter war. Yuuki sah Riku an und musterte ihn dann. Lediglich sein Arm schien noch sehr mitgenommen zu sein und das schien auch Ghost zu bemerken. Er legte seine Hand auf Rikus Arm und musterte ihn eingehend. Yuuki hörte etwas, zog seinen Dolch und schaute dann zur Ausgang der Bucht, wo plötzlich drei Ninja auftauchten, die Yuuki bekannt vorkamen. Sie trugen ein Konohastirnband und kamen auf sie zu gerannt. „Ihr seid doch Freunde von Sasuke oder? Wir sind hier um euch zu helfen.“ Yuuki musterte die drei, wovon die Frau mit den langen blonden Haaren sogleich zu Riku ging und sich seinen Arm ansah. Vor Yuuki blieb ein Ninja mit braunen Haaren und ein etwas dickerer stehen und sahen ihn an. Yuuki nickte schließlich und steckte den Dolch wieder ein. „Ich wusste gar nicht das Sasuke Unterstützung angefordert hatte. Aber danke. Wir können Hilfe sehr gut gebrauchen.“ Yuuki schaute wieder zu Riku und der blonden Frau, die dessen Arm heilte und ihn angestrengt ansah. Müde sah er in den Himmel hinauf und dachte an die anderen und hoffte, dass ihnen nichts passiert war. „Hera! Maya!“ Sky blickte auf und entdeckte Shawn und Serah auf sich zukommen. Shawn kniete sich direkt neben Hera und nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Serah sah sich Maya an und zog sie auf ihren Schoss, während sie zu Hera sah. Sky spürte wie ihre Kraft sie verließ, sie hatte Mühe sich aufrecht zu halten. Sie hatte den beiden Mädchen einiges an Kraft gegeben um sie am Leben zu halten, doch viel gebracht hatte es nicht. Maya war lediglich bewusstlos und nicht mehr in Lebensgefahr, Hera hingegen schon. Wenn sie nicht behandelt werden würde, dann würde sie sterben. „Shawn, was machen wir jetzt? Bis zu Ray schaffen wir es nicht.“ Shawn strich Hera eine Strähne aus dem Gesicht und sah sie an. Er ballte die Hände zu Fäusten und schien angestrengt zu überlegen. Hera lag bewusstlos in seinen Armen, doch man sah ihr die starken Schmerzen dennoch an. Ihr ganzer Körper war übersäht mit Wunden, ihre Kleidung war zerrissen und blutdurchtränkt. Shawn umklammerte ihren Arm und schaute sie an, man sah wie seine Gedanken sich überschlugen. Vermutlich überlegte er sich eine Plan, wie er Hera retten konnte, beziehungsweise wie sie Ray am schnellsten einholen konnten. Auf einmal kniete sich Trey vor Shawn und legte seine Hand auf Heras Arm. „Trey?“ Fragend schaute Shawn seinen Bruder an und sah dann auf dessen Hand, die grün leuchtete. Verwirrt tauschte er kurz einen Blick mit Serah aus, die neben ihm kniete und sah dann wieder zu Trey, der seinen Blick nur auf Hera hatte. „Was ist das Trey? Du kannst keine medizinischen Jutsus.“ „Das ist auch nicht meine Kraft.“ Neben Trey tauchte eine junge Frau auf, die hell strahlte und ihren Blick auf Hera hatte. Sie legte ihre Hand über Treys und dann begann Hera komplett zu leuchten. Man sah wie ihre Schmerzen nachließen und sich ihr Gesicht langsam entspannte. Die Frau hatte hellblaue Haare, die ihr leicht ins Gesicht fielen. „Sayo …?“ Serah fand als erste ihre Sprache wieder und sah die Frau an, die dann ihre Hände über Heras Brust hielt und aufblickte. Sie hatte lila Augen und lächelte Shawn und Serah an. Serah schluckte und umklammerte die Hand ihrer Tochter mehr. „Wie ist das möglich?“ „Ich bin nur ein Geist. Trey sagte das das Mädchen Hilfe benötigt. Und Cloud hat dann einen Weg gefunden um es zu ermöglichen herzukommen. Ich habe nicht viel Zeit aber ich will unbedingt das Mädchen retten.“ „Sayo …“ Serah biss sich auf die Unterlippe und sah Sayo an. Früher waren die beiden beste Freundinnen gewesen. Ihr Verhältnis hatte sich mit der Hochzeit von Sayo und Shawn etwas verschlechtert, doch trotzdem waren sie sehr gute Freundinnen gewesen. Serah sah kurz zu Shawn, der nur ungläubig Sayo ansah. Sie wusste das Shawn noch immer etwas für Sayo empfand und das versetzte ihr einen Stich, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Sayo wandte ihren Blick von Serah zu Shawn und lächelte ihn an. Er klammerte seine Tochter an sich, die Sayo gerade heilte und sah seine tote Frau an. „Es ist schön dich zu sehen Shawn. Wenn auch nur für einen kurzen Moment. Es freut mich zu sehen, dass du glücklich bist.“ Sayo nahm ihre Hände weg und strich Hera über die Stirn, sah dann erneut zu Shawn, der sie weiterhin schweigend ansah. „Unsere Jungs sind so groß geworden. Ich bin Stolz auf sie. Und auf dich, weil du sie großbekommen hast. Ich liebe dich, Shawn und ich werde dich für immer lieben.“ Sayo beugte sich vor und hauchte Shawn einen Kuss auf die Lippen, nur für einen Moment, ehe sie dann kurz Serahs Hand umklammerte und schließlich Hera einen Kuss auf die Stirn gab. Sie stand auf, gefolgt von Trey und dann gingen sie einige Schritte weg. „Trey! Wo willst du hin?“ „Sasuke hat Takeru besiegt. Aber um seine Seele zu verbannen benötigt es Opfer. Ich war eins schon tot. Für mich spielt es keine Rolle, ebenso wenig wie bei den anderen Nachtwandlern.“ „Trey …“ Trey schmunzelte leicht und kratzte sich am Hinterkopf und sah seinen Bruder an, der ihn traurig anblickte. Sayo stand neben Trey und stupste ihn leicht an, lächelte dann ebenfalls. „Es war schön dich wiedergesehen zu haben. Danke für alles, Shawn. Aber mein Platz ist woanders.“ „Wir sehen uns wieder, kleiner Bruder.“ Trey lächelte seinen Bruder an, ehe er dann anfing zu leuchten, ebenso wie Sayo. „Wir sehen uns wieder, Bruder.“ „Onkel Trey?“ Verwirrt sahen alle zu Hera, die leicht ihre Augen geöffnet hatte und zu Trey sah. Trey sah sie traurig an, doch dann lächelte er und schob die Hände in die Hosentaschen. Hera wirkte noch immer fertig, doch sie schien außer Lebensgefahr zu sein. „Du sollst mich nicht Onkel nennen.“ „Aber du bist doch mein Onkel. Gehst du weg?“ „Ich gehe dahin wo ich hingehöre, Hera. Machs gut, Kleine. Und grüß deine Brüder von mir.“ Hera nickte und lächelte und lehnte sich an ihren Vater. Trey sah Shawn an, der dann nickte und sah dann zu Serah, die ihn leicht anlächelte und Heras und Shawns Hand hielt. Shawn sah noch kurz zu Sayo, die ihn anlächelte, ehe sie in einem hellen Licht verschwand. Trey hob die Hand und war dann ebenfalls in einem hellen Licht verschwunden. Shawn sah ihnen nach und umklammerte Serahs Hand fester. „Sayo …“ Shawn schloss kurz die Augen und legte dann seinen Arm um Serah und drückte seine Tochter fester an sich. Er gab Serah einen Kuss auf die Stirn und legte seinen Kopf auf ihren. Um sie herum wehte ein leichter Wind, der ihnen eine angenehme Gänsehaut verschaffte und das Gefühl der Sicherheit, Liebe und Geborgenheit gab. Es heißt die erste Liebe vergisst man nie. Ich hatte zwei und beide hatte ich verloren. Alles was mir blieb war zu hoffen, das es ein Leben im Himmel gab, in dem beide glücklich werden konnten. Kapitel 19: Vorherbestimmte Zukunft ----------------------------------- Fangs Blick ging gen Himmel, zu den Wolken und den Vögeln. Alles wirkte so friedlich und ruhig. Sie fragte sich ob die anderen ihre Kämpfe schon beendet hatten. Sie zweifelte nicht daran das sie gewinnen würde, doch sicherlich wären sie verletzt und sehr mitgenommen. Fang seufzte und lehnte sich wieder gegen Kayla, die ihren Kopf gegen Fangs Schulter lehnte. „Weißt du worauf ich jetzt Lust hätte?“ „Worauf denn?“ „Gegrillte Eidechse.“ Fang lachte und dann lachte auch Kayla. Eidechse war in Nevarron ein Leibgericht, was vermutlich für Menschen von anderen Kontinenten nicht nachvollziehbar war. Fang hörte etwas, ebenso wie Kayla und Dark und drehte sich um. Etwas weiter weg von ihnen tauchten einige Ninja auf, die Fang gut erkannte. Es waren Sakura und Sai, die nun langsam auf sie zukamen. Kurz sah Fang Sakura an und erinnerte sich an ihr Gespräch mit Sasuke. Auch Sakura sah sie kurz an und wandte dann den Blick, schaute stattdessen zu Kayla, die langsam aufstand. „Was machen denn Ninja hier?“ „Sasuke hat Hilfe um Hilfe gebeten und deswegen sind wir hier.“ Kayla schaute zu Fang, die sich nun ebenfalls erhob und mit den Achseln zuckte. Sasuke hatte davon nichts erwähnt, doch Hilfe konnten sie gut gebrauchen, vor allem medizinische. „Danke. Uns geht es soweit ganz gut. Nur was mit den anderen ist wissen wir nicht.“ „Einige unserer Teams sind unterwegs und suchen sie.“ Kayla nickte und schaute kurz zu Dark, der ihr den Rücken zugewandt hatte und zu dem Asarie Wald sah. Über die Ebenen kamen einige Leute langsam angelaufen. Serah, Maya, Shawn und Hera und neben ihnen Sky, die er gespürt hatte. Und dann noch drei Ninja mit Yuuki, Riku und Ghost, wobei Yuuki Riku stützte. Rikus Arm war komplett mit einem Verband versehen und auch sonst schien er sehr schwach zu sein. „Riku!“ Kayla rannte sogleich zu ihrem Bruder, der sie nur ansah und schwieg. Yuuki grinste etwas und wuschelte Kayla durchs Haar. „Keine Sorge, Püppy. Dem geht’s soweit gut. Ist nur sein Arm, der einige Probleme macht.“ „Außerdem ist Riku zu Stur zum Sterben.“ Kayla drehte sich um und sah Mangetsu und Suigetsu auf ihren Schattenwölfen sitzen und leicht grinsend. Mangetsu schwang sich von Mistral und fing sich einen bösen Blick von Riku ein, der sich ins Gras fallen ließ und leise seufzte. Sogleich kam Sakura zu ihm und schaute auf seinen Arm und sah dann zu Ino auf. „Hast du seinen Arm behandelt?“ „Ja. Aber vermutlich wird er eine Brandnarbe behalten. Aber so weit geht es ihm gut, er benötigt die nächsten Tage nur noch einiges an medizinische Versorgung.“ „Was machen denn Ninjas hier?“ Verwirrt schaute Suigetsu durch die Runde und blickte dann Fang fragend an, die nur die Arme verschränkte und seinen Blick erwiderte. „Sasuke hat wohl nach Hilfe gefragt. Davon wusste ich aber nichts.“ „Ernsthaft? Boar ey, der Typ schafft es auch nie mir irgendetwas zu sagen.“ „Du plapperst zu viel. Wenn du mal heiratest, bist du der letzte der es erfährt.“ Wütend schaute Suigetsu an den Ninja vorbei zum Asarie Wald, wo Kisho, Souta, Ray, Jesse und Dom ankamen. Souta warf Suigetsu einen genervten Blick zu, der diesen erwiderte. Hinter den fünf sah Suigetsu Karin und Sharon mit zwei Schattenwölfen und einigen Ninja kommen, die er jedoch nicht beim Namen kannte. Suigetsu hatte einige schon mal gesehen, doch er kannte nur die Namen von Sakura und Naruto, wobei letzterer nicht anwesend war. Ob er bei Sasuke war? Als wenn er es geahnt hätte, genau in diesem Moment kam durch die Wolkendecke drei Wesen geflogen, Behemoths, wie Suigetsu nach einem zweiten Blick feststellte. Quer über die Ebenen hörte man jemand brüllen, vermutlich Naruto, dem bei der hohen Geschwindigkeit, die die Behemoths draufhatten schlecht wurde. Der größte aller Behemoths landete mit einem lauten Beben auf dem Boden und wirbelte etwas Staub auf. Als der Staub verschwand sah man Naruto neben ihm taumeln und sich den Bauch halten. Sasuke glitt vom Behemoth herab, gefolgt von einem weiteren Schwarzhaarigen und schob die Hände in die Hosentaschen. „Nennst du das etwa eine Landung?“ „Entschulde. Das nächste Mal lande ich auf einem Seidenkissen.“ „Mir ist schlecht.“ Naruto unterbrach die beiden und hielt sich den Bauch, wurde angewidert von Sasuke und Vali angesehen. Sasuke stupste Naruto gegen die Schulter, sodass er etwas nach hinten taumelte und ihm noch schlechter wurde. „Kotz bitte in die andere Richtung.“ „NARUTO! Du Vollidiot!“ Plötzlich stand Sakura vor Naruto und schlug ihm auf den Kopf. Dann griff sie ihm am Kragen und schüttelte ihn etwas durch, während Naruto immer blasser wurde. Sasuke ging einige Schritte zurück und zog Vali mit sich um nichts von Sakuras Wut abzubekommen. „Warum haust du denn einfach so ab!“ „Ich wollte Sasuke helfen. Sakura hör auf, bitte.“ „Und da kannst du nichts sagen?! Ich habe mir Sorgen gemacht, du Idiot!“ Sasuke konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und schritt an Vali vorbei, der die Szene ungläubig mit ansah. Dann ging er einige Schritte bis Fang ihm um den Hals fiel und er sie fest an sich drückte. Nichts war von Bedeutung, sie war das einzige was Sasuke in diesem Moment wichtig war. Fang löste die Umarmung und sah Sasuke an, der sie ganz leicht anlächelte. „Geht es dir gut?“ „Ja. Dank deines Bruders.“ Sasuke trat beiseite und dann stand Fang vor Vali, der seine Hände in die Hosentaschen schob und sie ansah. Man sah ihm an das er sich unwohl fühlte und scheinbar nicht wusste was er sagen sollte. Doch zu seinem Glück ging Fang einfach zu ihm und umarmte ihn. Vali schloss kurz die Augen und erwiderte die Umarmung, die dann von Dario unterbrochen wurde. „Fang! Du siehst wunderbar aus. Obwohl du ja immer wunderschön aussiehst.“ „Dario lass es. Sasukes Blicke können töten.“ Dario schaute kurz zu Sasuke, der ihm einen vernichtenden Blick zuwarf und wurde dann von Giro weggezogen. Sasuke wandte seinen Blick ab als Yuuki ihm einen Arm um die Schultern legte und ihn ansah. „Gut gemacht, Uchiha. Als dein Kommandant bin ich Stolz auf dich.“ „Danke Yuuki. Und als dein ‚Untergebener‘ muss ich sagen, dass du ein schlechter Kommandant bist.“ „Ich weiß. Lasst uns heute Abend mal so richtig die Sau rauslassen!“ Ein genervtes Stöhnen ging durch die Reihe, was Yuuki irritierte. Verdutzt sah er alle an und blinzelte dann einige Male verwirrt mit den Augen. Sasuke klopfte ihm nur auf die Schulter und sah ihn entschuldigend an. Es gibt nur eine Hölle und das die in der wir leben. Begeistert nahm sich Sakura einige Pflanzen und sah sie an. In Nevarron gab es viele Pflanzen, die für die Herstellung von Medikamenten und Salben bestens geeignet waren. Es würde ziemlich leicht werden eine entsprechende Brandsalbe für Riku herzustellen. Als die Tür aufging sah Sakura auf und schluckte dann. Fang trat ein und schloss die Tür hinter sich und ging zu Sakura. „Wie läuft es?“ „Gut. Ich werde die Salbe bald fertig haben.“ Fang stand neben Sakura und sah ihr dabei zu, wie sie die Salbe herstellte. Es herrschte eine bedrückte Stimmung im Raum, was vermutlich an den Umständen lag. Fang hatte mit Sasuke gesprochen und hatte selbst noch einmal über ihre Gefühle nachgedacht. Sie hatten beschlossen zusammenzubleiben und die ganze Sache zu vergessen. Doch dafür wollte Fang mit Sakura reden, denn nur so konnte sie es ein für alle Mal aus der Welt schaffen. „Danke.“ „Kein Problem.“ Fang sah Sakuras traurigen Blick und spürte die Anspannung ganz deutlich. Sie wusste um Sakuras Gefühle für Sasuke und vermutlich hatte sich Sakura einige Hoffnungen gemacht. Fang lehnte sich an den Tisch, verschränkte die Arme und sah aus dem Fenster. „Ich will mit dir über Sasuke reden.“ „Was gibt es denn da zu bereden?“ Ganz eindeutig versuchte Sakura auszuweichen, wandte den Blick etwas ab und stellte weiterhin die Salbe her. Fang sah sie kurz an und schaute dann wieder aus dem Fenster. „Das zwischen euch. Sasuke hat es mir gesagt.“ Sakura stockte, blickte jedoch nicht auf. Fang wusste nicht was sie erwartet hatte. Vielleicht dachte sie Sakura würde anders reagieren, doch vermutlich dachte die Kunoichi nicht daran das Sasuke es erzählt hatte. „Was hat er denn erzählt?“ „Alles. Dass er nach Konoha ging um mit dir zu schlafen und noch in derselben Nacht abgehauen ist. Er hat mir erzählt warum er es getan hat und auch wie du dich vermutlich fühlst. Aber ich wollte selbst mit dir reden, wollte das klären.“ Sakura stoppte und biss die Zähne zusammen. Traurig sah sie auf den Tisch und dachte an die Nacht mit Sasuke zurück. Zwar hatte Sakura sich immer gewünscht mal mit Sasuke zu schlafen aber nicht so, nicht aus diesen Gründen. „Er liebt dich wirklich sehr. Die ganze Zeit hat man ihm angesehen das er an dich dachte.“ „Sasuke sagte er wollte sich abreagieren, wollte auf andere Gedanken kommen und mich vergessen.“ „Wie kam es denn überhaupt dazu?“ Fang wickelte sich eine Strähne um den Finger und sah weiterhin aus dem Fenster, dachte an ihr Gespräch mit Sasuke als sie Schluss gemacht hatte. Es war ihr damals nicht leichtgefallen und sie hatte auch erwartet das Sasuke irgendwann eine andere haben würde. Doch nicht so schnell und nicht Sakura. „Damals habe ich mit ihm Schluss gemacht. Ich dachte ich würde ihn nie wiedersehen. Und ich dachte es wäre für ihn besser, wenn er mich hassen würde anstatt schon wieder jemanden zu verlieren den er liebte. Sasuke hatte es in der Liebe nie leicht. Nun im Nachhinein finde ich, dass ich ziemlich blöd gewesen bin. Aber später ist man immer schlauer.“ „Ich hätte nie angenommen das Sasuke mal wirklich in der Lage ist jemanden so zu lieben wie er es tut. Ich hatte mir immer gewünscht an Sasukes Seite zu sein und einmal genau diese Liebe zu spüren, die er für dich empfindet.“ Fang schaute Sakura an, die traurig lächelte und die Salbe in eine Dose füllte. Es war hart zu wissen das der Mann den man liebte mit einer anderen zusammen war. So musste sich Sasuke auch damals gefühlt haben, als sie noch mit Riku zusammen gewesen war, nur mit dem Unterschied das Sasuke einen Lichtblick hatte und Sakura nicht. Fang fühlte sich schuldig dafür wie Sakura sich momentan fühlte. Sie hatte Sasuke verlassen und dazu gebracht mit Sakura zu schlafen, die natürlich fix und fertig war und nicht weiterwusste. „Ich wusste immer das Sasuke auf eine ganz besondere Art lieben würde und dass diese Liebe anders war als bei anderen Menschen. Aber nachdem er mit mir geschlafen hatte, wusste ich, dass diese Liebe nie mir gehören würde.“ „Sasuke hat in seinem Leben sehr viel Trauer und Leid erfahren und viel zu wenig Liebe. Er hat seine ganze Familie verloren und schließlich wegen einer Lüge seinen Bruder umgebracht. Er war auf der Flucht, musste mit ansehen wie sich ein Freund für ihn geopfert hat. Es hat etwas gedauert bis das Eis getaut ist, doch er hat sich uns geöffnet und weiß nun was wirkliche Liebe ist. Und ich denke daran bist auch du etwas beteiligt. Und Naruto. Ohne euch, wäre Sasuke vermutlich immer noch in seinem Loch gefangen und würde niemanden an sich heranlassen.“ „Es ist schön zu sehen, das Sasuke so gute Freunde gefunden hat und ein Zuhause wo er sich wohlfühlt. Natürlich würde ich mir wünschen, wenn er nach Konoha zurückkommen würde, doch wenn er hier glücklich ist, dann bin ich es auch.“ Sakura sah auf und lächelte Fang an. Trotz allem konnte Sakura noch lächeln und das stimmte Fang etwas munterer. Fang schaute zur Tür als diese aufging und hob eine Augenbraue. Auch Sakura drehte sich um und hielt die Salbe in der Hand während sie Sasuke ansah, der beide Frauen musterte. „Sakura hast du kurz Zeit?“ „Ähm ja. Worum geht es denn?“ „Ich möchte das du jemanden für mich untersuchst.“ Viele hätten aufgegeben, hätten die Beziehung beendet. Auch ich dachte manchmal es sei besser es sofort zu beenden. Doch so sehr ich es auch wollte, ich konnte nicht. War ich zu abhängig und zu Blind vor Liebe? „Ist das wirklich nötig? Mir geht es gut.“ Kayla lag auf dem Bett und wurde von Sakura untersucht, während Mangetsu, Sasuke und Fang danebenstanden und zusahen. Fragend schaute Kayla zu Sasuke, ebenso wie Mangetsu, der Sasuke musterte und die Arme verschränkte. „Gibt es etwas was ich wissen sollte oder warum sorgst du dich so sehr um meine Freundin?“ „Ach das ist rein freundschaftlich. Hast du was gefunden?“ „Nein es ist alles in Ordnung.“ Sakura sah Sasuke an und erinnerte sich an das was er ihr gesagt hatte. Sie fühlte sich irgendwie unbehaglich und trat einen Schritt beiseite, damit Kayla aufstehen konnte. Sasuke nickte und schob dann die Hände in die Hosentaschen und sah Mangetsu an. „Deine Sorge war vollkommen unbegründet. Aber schön das du dir Gedanken machst.“ „Ach ich habe da noch etwas. Ein nachträgliches Hochzeitsgeschenk.“ Mangetsu und Kayla sahen sich an und hoben fragend die Augenbrauen. Auch Fang wirkte etwas verwirrt und sah ihren Freund an. Sasuke zog seine Hand aus der Hosentasche und reichte Mangetsu ein kleines Gerät, welches er verwirrt annahm. Er sah darauf und weitete kurz die Augen und sah dann Sasuke an. „Herzlichen Glückwunsch, Sasuke. Darf man auch erfahren wie es möglich ist das du Schwanger bist?“ „Das ist nicht meiner. Der ist von Kayla. Und Sakura hat eben bestätigt das alles in Ordnung ist, sowohl mit Kayla als auch mit dem Baby.“ Kurz herrschte Stille im Raum, ehe Kayla aufsprang und Mangetsu um den Hals fiel. Er ließ den Schwangerschaftstest fallen und drückte seine Frau fest an sich, fuhr ihr lächelnd durchs Haar und über den Rücken. Sasuke sah die beiden an und lächelte leicht, zuckte dann jedoch zusammen als Fang ihm gegen den Arm boxte. „Du Idiot. Du sagtest du hast ihn weggeworfen.“ „Und das glaubst du mir?“ Fang verengte die Augen zu schlitzen und wollte Sasuke erneut boxen, doch diesmal ging Kayla dazwischen und fiel Sasuke um den Hals. Verwirrt schaute er sie an und wirkte perplex. Fang grinste und legte dann ebenfalls ihre Arme um ihn und drückte sich an ihn. Nun schaute Sasuke nur noch verwirrter und sah hilfesuchend zu Mangetsu, der grinste und ihm auf die Schulter klopfte. „Genug gekuschelt.“ Sasuke drückte die beiden Frauen von sich weg und trat einen Schritt zurück und fuhr sich durchs Haar. Kayla und Fang schmunzelten und umarmten sich dann kurz. Mangetsu stand neben Sasuke und sah die beiden Frauen lächelnd an. „Herzlichen Glückwunsch.“ „Danke Sasuke. Seit wann wusstest du es denn?“ „Seit eurer Hochzeit. Da hat Kayla den Test gemacht aber sie kannte das Ergebnis nicht. Ich dachte sie sollte es erst erfahren, wenn alle Kämpfe vorbei sind, sonst würde sie sich nur unnötig Sorgen machen und vielleicht unachtsam werden.“ Mangetsu lächelte und sah seine Frau überglücklich an. Sasuke verschränkte die Arme und lächelte ebenfalls und sah auf die beiden Frauen. Die nächsten Worte flüsterte Mangetsu nur, sodass nur Sasuke sie hören konnte. „Danke Sasu.“ Unsere Familie ist gerade etwas größer geworden. Grinsend und leicht verlegen verschränkte Naruto die Arme hinterm Kopf und sah Sasuke an. Er hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben und musterte den Blonden. Sie waren zwar nie wirklich lange ein Team gewesen, doch Sasuke war froh mit ihm in einem gewesen zu sein. Er würde es zwar nie offen zugeben, doch er glaubte das auch Naruto und Sakura ihn zum Teil verändert hatten. Ohne sie wäre er nicht dort, wo er heute stand. „Also dann Sasuke. Wenn du das nächste Mal Hilfe brauchst, dann sag einfach Bescheid.“ „Danke Naruto.“ Leicht verwirrt sah Naruto Sasuke an, der seinen Blick erwiderte. Nie hätte Naruto damit gerechnet das sich mal Sasuke bei ihm bedanken würde. Naruto schob die Hände in die Taschen und lächelte verlegen und sah zu Boden. „Keine Ursache, Sasuke. Wir sind doch Freunde.“ Sasuke hatte sie zwar nie als Freunde bezeichnet, doch das waren sie tatsächlich. Von außen sah es vielleicht merkwürdig aus und niemand würde wirklich vermuten, dass sie Freunde waren, doch das waren sie und dafür war Sasuke dankbar. Sasuke schloss kurz die Augen und sah dann wieder Naruto an. „Du bist stark geworden, Naruto. Das hätte ich dir nicht zugetraut.“ „Was soll denn das nun bitte heißen?!“ Sasuke sah die Blicke der anderen, die nur mit dem Kopf schüttelten. Das Naruto das Kompliment nicht mitbekommen hatte, war für Sasuke nicht verwunderlich. Naruto war definitiv nicht der hellste, aber er war stark, sehr stark und war immer da, wenn man ihn brauchte. Sasuke hegte zwar einen gewissen Groll gegen Konoha, aber er musste zugeben, dass es dort einige sehr gute Ninja gab und das betraf nicht nur das kämpferische Talent. In einer anderen Welt, in einer anderen Zukunft wäre es durchaus möglich das Sasuke sogar wieder in Konoha leben würde. Doch in dieser Welt, in dieser Zukunft war es ihm nicht möglich. Sasuke dachte wieder an Takerus Worte über den Jungen und über seine Träume. Sollte ihre Welt wirklich untergehen und das nur wegen eines Jungen? Sasuke wusste nicht was das alles zu bedeuten hatten und eigentlich wollte er es auch nicht wissen. Im Moment wollte er etwas Ruhe haben und den Frieden etwas genießen. „Naruto.“ Der Ninja sah Sasuke verwirrt an und legte den Kopf leicht schief. Sasuke hielt ihm die Faust hin und schmunzelte leicht, während Naruto ihn verwirrt ansah. „Wir sehen uns wieder, Naruto. Und dann wirst du Hokage sein.“ Naruto zögerte kurz, doch dann stupste er seine Faust gegen Sasukes und Grinste breit. Inzwischen zweifelte Sasuke nicht mehr daran das Naruto irgendwann Hokage werden würde. Zwar mangelte es dem Blonden an Intelligenz, doch dafür hatte er andere Talente, die ihm als Hokage sehr viel nützen würden. Sasuke ließ seine Faust sinken und schob die Hände wieder in die Hosentaschen. „Machs gut, Naruto. Und pass auf das du nicht gefressen wirst.“ Sasuke drehte sich und schritt auf das Tor von Sollos zu, während er Naruto laut protestieren hörte. Doch er hörte auch die Stimmen von Sakura und Shikamaru und musste schmunzeln. Manche Dinge würden sich wohl nie ändern. Egal wie sehr ich früher auf ihn herabgesehen habe, egal wie sehr ich ihn verachtet habe. Ich war froh das es ihn gab und das ich mich auf ihn verlassen konnte. Ohne Naruto wäre diese Welt längst untergegangen. Ich bin kein Held, ich kann niemanden retten. Aber er kann das, er konnte es schon immer. Am Horizont ging die Sonne langsam unter und der sternenklare Himmel kam zum Vorschein. Am Strand brannte ein Lagerfeuer, während die jungen Leute alle darum saßen und den Abend genossen. Das Feuer knisterte und man hörte das Jaulen der Schattenwölfe und sah die Drachen und Behemoths am dunklen Himmel fliegen. Riku schaute von Ghost zum Feuer und umklammerte seinen Arm. Er spürte wie Maya ihre Hand auf seine legte und ihn anlächelte. „Du hast immer extrem Pech, Riku. Ständig bekommst du Narben und Wunden ab. Als Model kannst du nicht mehr arbeiten.“ „Ich finde die Narben irgendwie schön.“ Riku schaute auf seinen Arm, der von einer Brandnarbe überzogen war. Der komplette Arm besaß diese Narbe, doch er konnte ihn einwandfrei bewegen und auch sonst schmerzte es nicht. Sakuras Salbe hatte wirklich sehr gut geholfen. Kurz schaute Riku auf den anderen Arm, wo sich eine Narbe von seinem Kampf mit Mangetsu befand. „Narben zeigen was man alles durchgestanden hat und wie viele Kämpfe man überlebt hatte. Du kannst Stolz auf deine Narben sein.“ „Wie kommt es eigentlich das du Narben hast? Dein Körper ist aus Wasser!“ Mangetsu schmunzelte leicht und legte Kayla einen Arm um die Schultern und blickte Yuuki an. Dieser verschränkte die Arme und musterte Mangetsu leicht. Mangetsu besaß eine einzige Narbe am Bauch, die er von dem Kampf gegen Orochimarus Handlanger hatte und die ihn stets daran erinnerte was er alles verlieren könnte. „Auch wir können Narben bekommen aber nur wenn wir sehr schwer verletzt werden.“ „Na dann müsstest du ja übersäht sein mit Narben.“ Suigetsu warf Souta einen bösen Blick zu, der leicht schmunzelte und von Hera einen Ellenbogen in den Arm gestoßen bekam. Die anderen lachten leise, hörten dann jedoch auf als sie Suigetsus beleidigten Blick sahen. Karin strich Suigetsu durchs Haar und fuhr ihm über die Wange, doch das brachte Suigetsu nur dazu die Augen zu verengen. „Wie ein kleines Kind.“ Kisho bekam für diesen Kommentar einen bösen Blick von Suigetsu, doch noch ehe er etwas sagen konnte ging Fang dazwischen. „Das nächste Mal wenn wir so zusammen sitzen könnte es sein das wir Zuwachs bekommen haben.“ „Bist du auch Schwanger?!“ Fang stieß Yuuki gegen die Schulter, der nur lachte und zu Sasuke sah, der leicht schmunzelte. Das Kayla Schwanger war kam für alle überraschend, doch im Endeffekt freuten sich alle darüber. Besonders die werdenden Eltern sahen überglücklich aus und schienen sich sehr zu freuen. „Nein bin ich nicht. Gott, hoffentlich dauert es bei dir noch etwas bis du mal Vater wirst.“ „Mal sehen. Ich habe nichts gegen Kinder. Oder Sharon?“ „Lass uns erstmal heiraten.“ Sharon tätschelte Yuuki den Kopf und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Yuuki grinste etwas und sah dann wieder durch die Runde. „Wer wäre eigentlich der Nächste beim Heiraten? Wenn wir nach der Länge der Beziehung ausgehen doch Suigetsu und Karin, oder?“ „Außer du zählst die Affäre zwischen Sasuke und Fang mit, dann wären die beiden dran.“ „Da war sie mit mir zusammen. Also zählt das nicht.“ „Das wirst du wohl nie vergessen, hm?“ Sasuke grinste Riku an, der ihm einen leicht bösen Blick zuwarf. Riku war darüber hinweg, doch er erlaubte sich immer wieder Sasuke an sowas zu erinnern. Fang rollte mit den Augen und pikste Sasuke an den Arm, der sie leicht fragend anschaute. Dann lehnte sie ihren Kopf auf seine Schulter und umfasste seine Hand. „Wie finden eigentlich Hochzeiten bei Dämonen statt?“ „Dämonische Hochzeiten werden immer ganz groß gefeiert. Meistens geht es sogar über mehrere Tage.“ Giro zuckte mit den Achseln und sah die anderen an. Dario lag neben ihm im Sand und setzte sich nun auf und sah grinsend durch die Runde. „Es gibt haufenweise Essen, Musik, die ganzen Dämonenfürsten kommen, es gibt Shows und ein riesiges Feuerwerk.“ „Und eine Dämonenhochzeit ohne mindestens drei Tote wird als Beleidigung angesehen.“ Kurz herrschte Stille in der alle Vali ansahen. Er schaute durch die Runde und zuckte dann mit den Schultern. Fang schüttelte den Kopf und lehnte ihn wieder gegen Sasukes Schulter und sah ins Feuer. Es war irgendwie merkwürdig, dass alle am Feuer saßen und es so friedlich war. Sie fragte sich wie lange das wohl so bleiben würde. „Lasst uns mal die Toten beiseiteschieben und ein Tost ausbringen.“ Verblüfft sahen kurz alle Yuuki an und dann hoben alle etwas zu trinken und sahen sich an. Die Runde war komplett vollzählig, selbst die Dämonen zählten in gewisser Weise zu ihrer Familie, immerhin hatten sie so viel für sie getan. „Auf das wir ewig so zusammen sein werden, auf die Freunde und die Familie und den Nachwuchs der bald kommt. Auf unsere Drachen, Behemoths und Schattenwölfe und auch die Ninja, die uns schon so einige Male das Leben gerettet haben. Auf unser Zuhause, die Liebe und den Frieden. Auf uns, als eine Familie. Denn egal was noch kommen mag, die Familie ist alles, was am Ende bleibt.“ Egal wie weit wir voneinander entfernt waren, egal wie lange wir uns nicht sahen, wir waren immer eine Familie und würden es immer sein. Denn am Ende ist die Familie alles, was einem bleibt. Schreiend lag das Baby in seinen Armen, eingewickelt in eine Decke, die seinen Körper verdeckte. Sein Vater zog die Decke weiter über das Kind und streifte kurz die rotschwarzen Schuppen, die zum Teil den Körper des Babys bedeckten. Kleine Schwingen kamen aus seinem Rücken heraus, eine Drachenschwinge und ein Dämonenflügel. Ein kleiner Dämonenschweif kam aus seinem unteren Rücken und umschlang ihn. Einige kleine Hörner kamen aus dem Kopf des Kindes, glänzten in rotschwarz. Jedes Mal, wenn das Kind blinzelte wechselten seine Augen die Farben. Blau, Gold und Rot, mit kleinen schwarzen Punkten drin. Sein Vater biss sich auf die Unterlippe und drückte ihn fest an sich. „Töte das Kind!“ „Es ist ein Monster, es muss sterben!“ „Der Junge wird unser aller Untergang sein.“ Nichts von alledem konnte der Mann mehr hören. Er war sein Sohn, sein erstgeborener, Erbe seines Namens und seiner Kraft. Ein Monster scheinbar, Missgeburt hatten sie ihn genannt. Sogar Mörder, dabei hatte er niemanden ermordet. Noch nicht zumindest. Noch lebte seine Mutter, kämpfte um ihr Leben, wie die Ärzte auch. Der hohe Blutverlust machte ihr zu schaffen, die inneren Wunden und die Strapazen. Ob er seine Frau nochmal lebend sehen würde, wusste er nicht, doch er hoffte es. Sein Sohn brauchte eine Mutter und er eine Frau an seiner Seite. „Dieses Kind darf nie geboren werden!“ Er seufzte und sah auf seinen schreienden Sohn, der gerade mal einige Stunden alt war. Sein Leben, seine Zukunft sah düster aus, wenn er weiterhin wie ein Monster aussah. Was hatten sie nur falsch gemacht? War ihre ganze Beziehung ein Fehler gewesen? Das Schreien holte ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn auf das Kind blicken. Sanft fuhr er ihm durch sein pechschwarzes Haar und dann hörte das Schreien und Weinen langsam auf. Das Baby blinzelte etwas und veränderte erneut die Augenfarbe. „Ich weiß wer du bist.“ Das Baby streckte einen Arm aus und wollte mit der Hand die Wange seines Vaters berühren, doch da war keine Hand, nur eine Klaue mit scharfen Krallen. Vorsichtig umfasste er die Hand seines Sohnes und blickte in dessen Augen. „Ich habe dir deinen Namen gegeben.“ Zwei blaue Augen leuchteten ihn an, ein Lachen zierte das Gesicht des Babys. Und dann langsam verschwanden die Schuppen, Klauen und Hörner. Die Aura und die Schwingen und der Schweif. Er sah aus wie ein normales Baby mit zwei wunderschönen blauen Augen. Lächelnd hauchte er seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn und drückte ihn an sich. Wir haben die Dämmerung überlebt und nun heißen wir den Morgen willkommen um unser Schicksal zu bestimmen. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)