Light Flame von ShadowBlaze ================================================================================ Kapitel 14: Dei Ruhe vor dem Sturm ---------------------------------- Seufzend klappte Fang das Buch zu und stellte es zurück ins Regal. Sie fand einfach nichts, ganz gleich wie lange sie auch danach suchte. Es musste wirklich in der Dämonenwelt gewesen sein, als sie davon gelesen hatte. Kayla trat neben sie und sah ebenfalls zu dem Bücherregal. „Findest du nichts?“ „Ich habe davon gelesen, doch ich weiß nicht mehr wo. Vermutlich war das in der Dämonenwelt.“ Fang lehnte sich ans Fensterbrett, verschränkte die Arme und sah hinaus. Kayla stellte sich neben sie und schaute zu Boden. Nichts über den Gegner zu wissen war schon schlimm genug, doch nicht zu wissen was die Zukunft brachte war schlimmer. „An was aus dem Buch erinnerst du dich denn noch?“ „Lyana und Damian haben die Menschheit erschaffen. Zuerst einen Jungen, der jedoch zu stark war weil sie ihm zu viel Kraft gegeben hatten. Also erschufen sie sechs Krieger, die Flammenkrieger, die ihn schützten sollten. Als es zum Krieg kam verwandelte Damian drei von ihnen in Dämonen. Von da an waren sie als die Schattenflammen und Lichtflammen bekannt. Der Junge soll wohl nicht damit klargekommen sein das sich seine ‚Eltern‘ oder besser ‚Schöpfer‘ bekämpften. Also versiegelten ihn die Wächter in die beiden Schwerter. Was danach mit den Wächtern passiert ist weiß ich nicht mehr und warum Lyana und Damian davon nichts wussten auch nicht. Vermutlich war Lyana längst tot und Damian verbannt. Das würde auch mit dem zusammenpassen was der Junge zu Mangetsu und Sasuke gesagt hatte.“ Fang schaute ernst aus dem Fenster und versuchte sich an mehr zu erinnern. Während ihrer Zeit in der Dämonenwelt hatte sie versucht viel über die Schwerter herauszufinden und stieß so auf die Geschichte. Wie viel davon der Wahrheit entsprach wusste sie nicht genau. Aber alles klang ziemlich plausibel, immerhin hatte das wirklich einer, der sich als Flammenkrieger ausgegeben hatte, gesagt. Fang seufzte schließlich und wickelte sich eine Strähne um den Finger. „Bei Sasuke und dir läuft es momentan nicht so gut, hm?“ „Wie kommst du darauf?“ „Man merkt es. Seit zwei Wochen schon geht es so, oder? Du kannst mir nichts verheimlichen, Fang. Ich kenne dich und sehe das etwas nicht stimmt.“ Fang sah aus dem Fenster und schwieg. Sie dachte an den Tag zurück an dem Sasuke es ihr gesagt hatte. Seitdem lief alles anders. Sie versuchte zwar so normal wie möglich zu sein, doch es ging nicht und das merkte Sasuke ebenfalls. „Als ich in der Dämonenwelt war habe ich doch mit Sasuke Schluss gemacht. Und in dieser Zeit hat er mit einer anderen geschlafen.“ Kayla sah Fang an, zuerst leicht geschockt und dann mitfühlend. Fang hasste es bemitleidet zu werden, sie hatte es noch nie gemocht. Vor allem da sie an der Situation ja selbst schuld war. „Und ihr seid trotzdem noch zusammen?“ „Als Sasuke mit ihr geschlafen hatte, waren wir ja getrennt. So gesehen hat er mich also nicht betrogen. Außerdem liebe ich ihn. Ich will mit ihm zusammen sein.“ Fang stutzte und drückte sich von der Wand ab und sah aus dem Fenster. In der Ferne sah sie etwas Großes kommen, ihre Erfahrung sagte ihr, dass es ein Drache war. Ein blauer Drache, der schwankte und verletzt zu sein schien. Er hielt direkt auf den Strand zu und würde wohl abstürzen. „Mist. Das sind die Jungs!“ Kayla und Fang rannten aus der Bibliothek und durch das Haus zum Strand hinab. Er stürzte auf dem Sand ab, brüllte laut auf und rollte über den Strand. Sein Körper veränderte sich, wurde kleiner, menschlicher und schmerzte extrem. Bei dem Aufprall hatte er sich den Arm gebrochen und vermutlich auch einige Rippen geprellt. Er sah auf und schaute zu Riku und Sasuke, die einige Meter entfernt lagen und sich nicht bewegten. Sie mussten das Bewusstsein verloren haben. Yuuki wurde übel, sein ganzer Körper schmerzte und er glaubte ebenfalls bald das Bewusstsein zu verlieren. Er versuchte sich auf seinen nicht gebrochenen Arm abzustützen, doch er rutschte weg. „Yuuki!“ Er schaute auf, sah die anderen auf sich zu rennen. Alle knieten sich neben sie und sahen sie entsetzt und besorgt an. Karin wollte ihn heilen, doch Yuuki lehnte ab, denn er spürte wie seine Selbstheilungskräfte bereits wirkten. Riku und Sasuke waren wichtiger. Sharon nahm ihn in den Arm und hielt ihn fest, während Yuuki seinen Kopf gegen ihre Brust legte und die Augen schloss. „Was ist passiert?“ „Wir kamen gar nicht erst in den Himmel. Vor dem Tempel wartete dieser Krieger auf uns, Takeru heißt er. Wir haben gegen ihn gekämpft aber er ist ganz schön stark. Sasuke konnte ihn zwar verletzen aber wie ihr sehen könnt wurden wir ziemlich zugerichtet.“ Yuuki presste die Zähne zusammen und verzog schmerzverzehrt das Gesicht. Die anderen sahen ihn an und schauten dann sich selbst an. Yuuki ließ einen Blick zu Sasuke wandern, der in Fangs Armen lag und inzwischen die Augen wieder geöffnet hatte. Auf seiner Wange waren Spuren von Blut zu sehen, welches direkt aus seinem Auge zu kommen schien. Aber ihm ging es offensichtlich wieder besser, was Yuuki äußerst froh stimmte. Er schaute dann zu Riku, der gerade behandelt wurde, aber noch immer ohnmächtig zu sein schien. Yuuki seufzte und schaute in den Himmel hinauf. „Der will eindeutig Rache, so wie Sasuke und Mangetsu es gesagt hatten. Der Kerl ist verdammt stark. Und wenn die anderen Flammenkrieger, oder wie die heißen, ebenfalls so stark sind, dann haben wir einige Probleme.“ Yuuki erinnerte sich an den Kampf zurück. Sie hatten zwar gute Chancen gehabt, doch gewonnen hatten sie nicht. War der Kerl wirklich so extrem stark? Wie sollten sie ihn denn besiegen, wenn selbst Sasuke solche Probleme hatte? Sharon strich ihm eine Strähne beiseite und sah ihn besorgt an. Yuuki fühlte sich müde und fertig. Er wollte in sein weiches Bett und einfach nur schlafen. Die Müdigkeit überkam ihn und auch die Anstrengung des Tages machte ihn fertig. Yuuki schloss die Augen und legte seinen Kopf gegen Sharons Brust und fühlte sich plötzlich so federleicht und vollkommen schmerzfrei. Zu verlieren war nicht schlimm. Nur musste man den Mut haben, seine Niederlage auch einzugestehen. Nur so konnte man lernen und stärker werden. Sasuke verschränkte die Arme hinterm Kopf und schaute aus dem Fenster. In dem Bett ihm gegenüber lag Riku und schlief, während Yuuki in dem Bett neben ihm lag und auf seine Hand starrte. Fang saß an seinem Bett und spielte mit einer Strähne ihrer Haare während sie ihn musterte. Sharon und Kayla holten etwas zu Essen für die Jungs und würden wohl gleich wiederkommen. Fang strich ihm über die Wange, dort wo noch vor einem Tag das Blut seine Wange hinabgelaufen war, direkt aus seinem Auge weil er Amaterasu eingesetzt hatte. „Wie fühlst du dich?“ „Hab etwas Hunger.“ „Boar ich könnt einen Cheeseburger vertragen!“ Schmunzelnd sah Sasuke zu Yuuki, der sich aufsetzte und sich in den Schneidersitz setzte und zu ihnen rüber sah. Grinsend fuhr er sich durchs Haar und streckte sich dann. Cheeseburger waren eine Spezialität in Nevarron, so wie Nudelsuppe in den Ninjareichen. Sasuke hatte dafür nicht wirklich viel übrig, doch da er extremen Hunger hatte, würde ihn so ein Cheeseburger tatsächlich freuen. „Du könntest ja auch eine ganze Echse verdrücken.“ „Ey wir haben seit zwei Tagen nichts mehr gegessen. Ich habe acht Mahlzeiten verpasst! Entschuldige das ich Hunger habe.“ Fang schüttelte grinsend den Kopf und schaute wieder zu Sasuke, der ebenfalls leicht grinste und sie nun ansah. Sie sahen sich in die Augen und schließlich lächelte Fang und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sasuke war als erstes wieder aufgewacht, nachdem sie alle drei ins Krankenhaus gebracht hatten. Doch die ganze Nacht saß sie an seinem Bett und hatte sich extreme Sorgen gemacht und gehofft das die Wunden nicht so extrem waren. „Ansonsten geht es dir gut?“ „Mehr oder weniger. Mein Arm schmerzt und mein Bein auch aber es geht.“ Sasuke hatte sich den Unterarm gebrochen und das Bein geprellt und ein Fußgelenk verstaucht. Alles bei dem Aufprall auf den Sand. Seine Wunden heilten zum Glück recht schnell, dank Skys Kraft, ebenso wie bei Riku. Yuuki war am ehesten wieder fit, obwohl er nahezu genauso viele Verletzungen hatte wie Sasuke und Riku. Durch die Tür kamen Sharon, Kayla und Maya und schoben einen Wagen mit Essen vor sich her. Maya ging sogleich zu Riku und gab ihm einen Kuss, während er müde die Augen geöffnet hatte und sie ansah. Sharon ging zu Yuuki und gab ihm eine leichte Kopfnuss. „Du sollst dich nicht so viel bewegen.“ „Aber es gibt Essen. Ich sterbe gleich.“ „Es gibt dein Leibgericht. Suppe!“ Kayla verschränkte die Arme und grinste die drei Jungs an, die alle das Gesicht verzogen. Kurz herrschte Stille in der alle Mägen gleichzeitig zu knurren begannen, scheinbar um den Effekt deutlicher werden zu lassen. Kayla rollte mit den Augen und tauschte einige Blicke mit den anderen Frauen aus. „Ihr habt seit zwei Tagen nichts gegessen. Suppe ist das Beste was ihr jetzt essen könnt.“ „Tzz. Wir wollen Burger!“ „Wenn ihr Burger wollt müsst ihr nach Hause gehen und euch welche machen oder bestellen. Aber beschwert euch nachher nicht wenn ihr sie nicht vertragt.“ Yuuki sprang sogleich auf und zog dann Sasuke etwas unsanft aus dem Bett. Gereizt sah dieser zu Yuuki und funkelte ihn böse an. Yuuki hingegen schmunzelte nur, klopfte ihm kurz einige Male gegen die Wange und ging dann zu Riku, der ihm schon einen bösen Blick zuwarf, von dem sich Yuuki jedoch nicht beirren ließ. Er zog auch Riku aus dem Bett, legte seine Arme um die beiden anderen und sah sie grinsend an. „Na los, Männer! Das packen wir doch locker!“ „Eigentlich habe ich gar keine Lust mich gerade zu bewegen.“ „Sagst du das beim Sex auch?“ Yuuki zog die beiden mit sich und spürte den finsteren Blick von Riku genau. Sasuke seufzte und versuchte die Schmerzen zu ignorieren. Der Weg vom Krankenhaus kam ihm noch nie so weit vor und noch nie hatte er das Gefühl gehabt das so viele Leute auf den Straßen unterwegs waren und sie ansahen. Als sie nach gefühlten Stunden endlich Zuhause ankamen ließ sich Sasuke seufzend auf die Couch fallen und direkt neben ihm Riku. Fragend sahen Suigetsu und Mangetsu sie an, während Yuuki den ganzen Kühlschrank auseinandernahm um nach Zutaten für Burger zu suchen. „Solltet ihr nicht im Krankenhaus sein?“ „Yuuki will Burger.“ Sasuke warf seinem Kommandanten einen vernichtenden Blick über die Schulter zu und rieb sich den Nacken. Sein Körper schmerzte wieder etwas mehr, doch es war auszuhalten. „Wuuusaaa.“ Verwirrt sah er zu Riku und hob eine Augenbraue, während der andere sich nach hinten lehnte und genervt die Augen schloss. Ihnen gegenüber setzte sich Fang die dann beide angrinste und fragende Blicke von Suigetsu und Mangetsu erhielten. „Wusa ist sein Geheimcode, wenn er Yuuki umbringen möchte sich aber zusammenreißen will.“ „Sollte ich auch mal probieren.“ Sasuke ließ sich genervt zurücksinken und schaute Fang aus halb geöffneten Augen an. Dann kam auch schon Yuuki zu ihnen und stellte jedem einen Teller mit Burger hin. Wie schnell Yuuki doch war, wenn es um sowas wie Burger ging. Sonst konnte er kaum Kartoffeln schälen aber Burger bekam er innerhalb von wenigen Minuten hin. „Guten Hunger!“ Yuuki biss herzhaft rein und ließ es sich schmecken, während Sasuke und Riku noch mit sich kämpften sich aufzusetzen. Beide waren nicht zu schwach dafür aber zu demotiviert. Das entspannte Sitzen war gerade äußerst schön. „Seit wann kannst du dich eigentlich in einen richtigen Drachen verwandeln, ohne die Kontrolle zu verlieren?“ „Das ist Clouds Kraft. Er hat mir geholfen sie unter Kontrolle zu bringen.“ Sasuke tauschte kurz einige Blicke mit Mangetsu aus und lehnte sich dann nach vorne. Keiner wusste so recht wann der nächste Angriff stattfinden würde und sie saßen hier herum und aßen Burger. Ihre Wunden waren noch nicht vollständig verheilt und das würde wohl auch noch einige Tage dauern. Sasuke seufzte leise und nahm sich dann den Burger, während Yuuki schon den nächsten verdrückte. Maya sah über den belebten Marktplatz und schaute dann in den Himmel. Es war ein schöner warmer Sommertag, der Himmel war wolkenfrei und strahlend Blau. Neben ihr lief Riku, hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben und sah grübelnd zu Boden. „Du schienst wieder recht fit zu sein.“ Einige Tage war es nun her seid Yuuki sie zurückgebracht hatte. Die drei erholten sich schnell und gut, was nicht zuletzt an ihren Drachenkräften lag. Was würden sie nur ohne diese Kräfte tun? Maya umfasste Rikus Hand und sah ihn an, während er nur weiterhin zu Boden sah. Fragend hob sie eine Augenbraue und zog ihn dann in eine kleinere Nebengasse, die nicht so befüllt war. „Denkst du über den Krieger nach? Takeru oder?“ „Ich frage mich wann er das nächste Mal angreift. Er will Sasuke umbringen. Warum kam er dann nicht jetzt? Wir waren verletzt, es wäre die perfekte Gelegenheit gewesen.“ „Aber ihr habt ihn doch auch verletzt. Vielleicht konnte er nicht kämpfen.“ Riku seufzte, blieb stehen und sah Maya an. Sie erwiderte seinen Blick und legte ihre Hand an seinen Hals, wo eine kleine Narbe zu sehen war. Maya ging noch einen Schritt näher an ihn heran und stand nun direkt vor ihm, berührte seinen Körper etwas. „Ich bezweifle das er so stark verletzt war. Sasuke hat ihn zwar erwischt aber so sehr nun auch wieder nicht.“ „Mach dir mal keinen Kopf. Wir kriegen das schon hin. Bis jetzt hat immer alles geklappt.“ „Ja bis jetzt.“ Maya drückte seine Hand etwas fester und funkelte ihn böse an. Sie mochte sowas nicht, immer so pessimistisch zu sein stand Yuuki nicht. Fragend hob Riku eine Augenbraue und schaute sie an, während Maya auf Zehenspitzen ging und ihm einen Kuss auf die Lippen gab. „Hör auf so pessimistisch zu sein. Das steht dir nicht.“ „Soll ich lieber optimistisch sein? In Anbetracht der Tatsache das ich vor einigen Tagen verprügelt wurde wäre das sehr unlogisch.“ Maya boxte Riku gegen den Arm und zog ihn mit sich die Gasse entlang. Riku schob die andere Hand wieder in seine Hosentasche und sah zum Himmel hinauf. Eigentlich dachte er immer sie seien nicht so schwach, doch da hatte er sich wohl getäuscht. Fast drei Jahre war der Kampf gegen die Dämonen nun her und da hatten sie sich ziemlich gut geschlagen. Hades wurde verbannt und Damian getötet. Doch nun stand ein Gegner vor ihnen, der noch stärker zu sein schien und sie schienen sich überhaupt nicht weiterentwickelt zu haben. Es war ziemlich frustrierend. „Riku, ich weiß das du vor hast nochmal gegen ihn zu kämpfen, beziehungsweise gegen einen seiner Leute. Aber bitte, sei vorsichtig. Ich liebe dich und will dich nicht verlieren.“ „Du liebst mich?“ Riku stand vor ihr, sah sie lächelnd an und legte seine Hand an ihre Wange. Maya begann ebenfalls zu lächeln und nickte schließlich, legte ihre eigene Hand auf seine. Riku beugte sich hinab und küsste sie sanft und legte dann seine Stirn gegen ihre. „Keine Sorge, Maya. Ich liebe dich auch und ich werde schon aufpassen. Versprochen.“ Vertrauen und Glaube an sich selbst. Dinge die unbezahlbar waren und die sie jetzt am dringendsten brauchten. „Was glaubst du, was haben diese Flammenkrieger drauf?“ „Naja es sind zum Teil Dämonen. Sie werden also vermutlich ähnliche Fähigkeiten wie Fang haben. Wenn nicht sogar andere, immerhin wurden sie von den Göttlichen erschaffen.“ „Ich hoffe da ist ein Schwertkämpfer bei. Ich will mal wieder einen richtig schönen Kampf haben!“ Karin schmunzelte und sah Suigetsu an, beugte sich über den Tisch und stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab. Suigetsu saß am Tresen und grinste sie an, schien sich schon richtig auf einen Kampf zu freuen. „Vermutlich würde aber eher dein Bruder gegen ihn kämpfen, immerhin ist er der Schwertkämpfer von euch beiden.“ Suigetsu warf Kisho einen bösen Blick zu, der sich nur an den Tresen lehnte und ihn angrinste. Karin war immer wieder erstaunt sie sich doch noch verstanden. Sie hatten sich über Jahre hinweg nicht gesehen und doch waren sie noch sehr gute Freunde. „Apropos Schwertkämpfer. Wo sind eigentlich Kisame und Itachi hin?“ „Die wollten wieder umherziehen und gucken ob sie noch andere Nachtwandler finden, die wie sie sind. Keine Ahnung warum sie damit nicht warten wollten aber egal. Sie werden schon ihre Gründe haben.“ Suigetsu zuckte mit den Schultern und tippte auf den Tisch, während er über etwas nachzudenken schien. Kisho tauschte kurz einen Blick mit Karin aus und beugte sich dann ebenfalls über den Tisch und sah Suigetsu an. „Was los, Sui? Frustriert weil dein Bruder verheiratet ist und du nicht?“ „Ach quatsch. Heiraten wird heutzutage überbewertet. Mein Vater ist zweimal verheiratet und wirklich geändert hat sich nichts.“ „Danke.“ Leicht beleidigt verschränkte Karin die Arme und sah ihren Freund an, der nur leicht grinste. Kisho schüttelte den Kopf und sah Suigetsu mahnend an. „Verheiratet zu sein bedeutet sehr viel. Du wirst den Rest deines Lebens mit dem Menschen verbringen. Zu heiraten sollte dir wichtiger sein. Es ist etwas Besonderes.“ „Vielleicht suchst du dir erstmal eine Freundin, die du eventuell mal heiraten könntest.“ „Ich will momentan keine Freundin.“ „Einen Freund?“ Grinsend stupste Suigetsu ihn an und legte dann seinen Kopf auf seine Hand. Kisho rümpfte grinsend die Nase und erwiderte den Blick. „Nein auch keinen Freund. Ich habe einfach momentan keine Lust auf eine Beziehung.“ „Dabei hast du gute Chancen bei Frauen. Du siehst gut aus, bist stark, nett und zuvorkommend. Nicht so ein Arschloch wie manch andere Männer.“ Als Karin das sagte warf sie Suigetsu einen gespielt bösen Blick, der ihr einen ebenso bösen Blick zuwarf. Kisho sah zwischen den beiden hin und her und schmunzelte leicht. „Kisho könnte wirklich eine Freundin haben, wenn er wollte. Aber er möchte ja lieber alleine bleiben.“ Suigetsu grinste seine kleine Schwester leicht an und schaute dann zu Kisho, der nur mit den Achseln zuckte und die Arme verschränkte. Neben stellte sich Souta und hob fragend eine Augenbraue und schaute zwischen ihnen hin und her. „Nicht jeder muss eine Beziehung haben, Hera. Außerdem will ich hier gerade keine Freundin haben.“ Kisho wuschelte ihr etwas durchs Haar und schmunzelte sie an und verließ dann das Haus. Verwirrt sahen ihn die anderen ihm nach, die sich dann einige Blicke zuwarfen. Kisho wirkte anders in letzter Zeit, er schien häufiger über etwas nachzudenken. Oder vielleicht dachte er ja auch an jemanden. „Hier?“ Souta flüsterte die Worte nur und stieß sich dann vom Tresen ab und boxte Suigetsu gegen den Rücken. „Komm schon. Kisho hat offenbar Liebeskummer.“ „Wie kommst du denn darauf?“ „Beweg dich!“ Murrend stand Suigetsu auf und folgte Souta aus dem Haus und ging mit ihm zusammen Kisho nach. Er drückte sich von der Wand ab und sprang an die gegenüberliegende Stange. Dort schwang er herum und sprang dann ab und hielt sich an der nächsten Stange fest. Erneut schwang er seinen Körper herum und landete an der Wand, hielt sich dort fest und kletterte an der Seite entlang. Er kletterte um eine Ecke herum, drehte sich um und sprang erneut an die gegenüberliegende Stange. Er befand sich gut zehn Meter über dem Boden, was für einen Ninja nicht so hoch war. Der Trainingsraum war auch eher für Leute ohne Chakra ausgelegt worden, doch um sich fit zu halten reichte er allemal. „Probiere die Runde doch mal mit nur einem Arm. Das wäre vielleicht noch eine Herausforderung.“ „Hab ich schon.“ Mangetsu ließ die Stange los und landete sanft und genau auf dem Boden, direkt auf einer Matte. Kayla stand vor ihm, hatte die Arme hinterm Rücken verschränkt und sah ihn lächelnd an. Mangetsu musterte sie kurz und gab ihr dann einen Kuss auf die Stirn. „Ich werde nachher mit Suigetsu, Kisho und Souta zum Strand gehen. Da werden wir noch etwas trainieren. Wenn du willst kannst du mitkommen.“ „Nein danke. Trainiere mal mit deinen Jungs. Ich wollte mit Fang in die Stadt gehen.“ Mangetsu musterte sie und schwieg kurz. Kayla sah das ihn etwas beschäftigte und legte den Kopf schief. Mangetsu griff nach ihrer Hand und drückte sie leicht, sah dabei auf ihren Ring, der an ihrem Finger war. Er selbst trug seinen Ring an einer Kette um den Hals, da er ihn beim Training sonst behinderte. Außerhalb des Trainings trug er ihn jedoch am Finger. „Aber seid bitte vorsichtig. Du weißt nicht wann der nächste Angriff stattfinden wird.“ „Aber klar doch.“ Kayla zwickte ihn etwas in die Wange und grinste breit, während Mangetsu kurz das Gesicht verzog und dann trotzdem lächelte. Er war sich unsicher wann der nächste Angriff stattfinden wird und niemand wusste wie stark die Flammenkrieger wirklich waren. Selbst Riku, Sasuke und Yuuki zusammen hatten einige Probleme mit Takeru gehabt, da wollte Mangetsu nicht wissen wie es aussah, wenn man alleine einem der Krieger gegenüberstand. Nicht das er Kayla nicht zutrauen würde zu gewinnen, sie war stark keine Frage aber die anderen auch. Und er wusste halt nicht wie stark. „Geht aber nicht zu viel shoppen, okay?“ „Ich gehe mit Fang! Ich kann nichts versprechen.“ Kayla zwinkerte ihrem Mann zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann drehte sie sich um und blieb nochmal an der Tür stehen und sah ihn an. „Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen. Wir kriegen das schon hin.“ Mangetsu sah ihr lächelnd nach und seufzte dann. Nach einigen Momenten es Zögerns verließ er dann auch den Trainingsraum und ging zum Strand, wo Suigetsu, Souta und Kisho auf ihn warteten. Kisho schlenderte die Straßen entlang und sah vor sich hin, wollte eigentlich zum Strand, doch er ging einen ziemlichen Umweg und das wusste er auch. Eilig hatte er es nicht und etwas Bewegung und Ablenkung tat ihm auch ganz gut. Er dachte wieder an das Mädchen aus Kiri, das er seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Wenn er sich richtig erinnerte war es vor vier Jahren gewesen als er mit Souta dort war um etwas im Auftrag der Arcana zu erledigen. Kisho wollte sie wiedersehen, mal wieder mit ihr sprechen und ihre Stimme hören. Kaum zu glauben das ihm mal ein Mädchen, mit dem er nur kurze Zeit zusammen gewesen war, so ans Herz gehen würde. „Kisho!“ Fragend blieb er stehen und drehte sich um, sah Souta und Suigetsu auf sich zukommen. Suigetsu wirkte etwas genervt und verschränkte die Arme hinterm Kopf, während Souta seine Hände in die Hosentaschen schob und Kisho ansah. „Willst du zum Strand?“ „Ich dachte ich geh etwas schlendern und dann zum Strand.“ Kisho ging weiter und neben ihm gingen nun auch Souta und Suigetsu. Beide sahen sich kurz an und dann schauten sie zu Kisho, der ihren Blick fragend erwiderte. Er hob eine Augenbraue und schaute nach vorne und versuchte die beiden zu ignorieren. „Sag mal, Kisho. Gibt es momentan eine Frau die dir zusagt?“ „Wollt ihr mich verkuppeln?“ „Nein. Nur du kommst mir so vor als wenn du ständig an jemanden denken musst.“ Kisho schwieg und bog um eine Ecke und folgte der Strandpromenade zu dem Strandaufgang wo Mangetsu sich mit ihnen treffen wollte. Eigentlich wollte Kisho so überhaupt nicht über sie reden, doch scheinbar hatten Souta und Suigetsu gemerkt das etwas nicht stimmte. „Ist nicht so wichtig.“ „Scheint es aber zu sein. Du wirkst in letzter Zeit schon so nachdenklich. Wie lange schon denkst du an die Frau?“ „Vier Jahre.“ „Vier Jahre?!“ Entsetzt sah Suigetsu ihn an und tauschte dann einen Blick mit Souta aus, der verwirrt eine Augenbraue hob. Kisho hingen ging nun den Weg zum Strand hinab und ließ sich in den Sand fallen. „Warum sagst du denn sowas nicht? Wer ist es?“ „Das geht euch nichts an.“ „Kennen wir sie?“ „Nein.“ „Boar Kisho!“ Suigetsu sah ihn gereizt an und dann rollte Kisho mit den Augen und schaute zu Suigetsu auf. Kisho hasste es so ausgefragt zu werden. Es war seine Sache und er interessierte sich nicht dafür was seine Freunde dachten. „Warum fragt ihr mich aus? Was geht es euch denn an wen ich denke?“ „Du bist unser Freund. Also wer ist es?“ Kisho seufzte und sah zum Meer. Suigetsu und Souta ließen sich im Sand nieder und sahen ihn an, warteten noch auf eine Antwort. „Ihr Name ist Mira. Du erinnerst dich vielleicht an sie, Souta. Wir sind ihr vor vier Jahren begegnet als wir etwas in Kiri erledigen mussten. Wir hatten da kurzzeitig etwas miteinander. In muss in letzter Zeit irgendwie ständig an sie denken, keine Ahnung warum.“ „Geh doch einfach mal nach Kiri und besuche sie.“ Suigetsu zuckte mit den Schultern und stützte sich auf seinen Armen ab, während er Kisho musterte. Kisho schaute zum Meer und zu den Leuten, die dort badeten und Spaß hatten. Er spürte genau die Blicke von Suigetsu und Souta auf sich ruhen und seufzte schließlich. „Das würde nichts bringen.“ „Warum? Hat sie einen Freund?“ „Sie ist tot. Während einer Mission gestorben.“ Betrübtes Schweigen herrschte zwischen ihnen. Kisho sah die beiden an, die ihn wiederum schweigend ansahen und scheinbar nicht wussten was sie sagen sollten. Wenigstens sahen sie ihn nicht mitleidig an. „Ist doch auch egal. Ich habe davon erst vor kurzem erfahren und jetzt denke ich halt an sie. Ihr braucht euch keine Gedanken zu machen. Das gibt sich schon wieder.“ „Was gibt sich wieder?“ Fragend schaute Mangetsu die drei an, während er sich heruntergebeugt hatte und nun die Hände in die Hosentaschen schob. Kurz sahen sich die drei an und dann stand Suigetsu grinsend auf. Dann folgte auch Kisho lächelnd und zuletzt Souta, der nochmal kurz Kisho ansah und dann ebenfalls zu Mangetsu schaute. „Alles gut. Du musst nicht alles wissen, Bruder.“ „Na schön. Wollen wir mit dem Training beginnen?“ Mangetsu grinste die drei an, die sich dann kurz ansahen. Schon als Kinder haben sie mit Mangetsu trainiert und dieses Training war meistens nicht sehr einfach gewesen. Suigetsu erinnerte sich ungern daran, vor allem da er den Blick seines Bruders sah. Dies würde kein einfaches Training werden. Solche Zeiten erinnern ihn an die Vergangenheit, an die Unbekümmertheit aus Kindertagen. Sie hatten immer am Strand trainiert, doch damals ging es nie um Leben oder Tod. Noch nicht zumindest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)