Light Flame von ShadowBlaze ================================================================================ Kapitel 5: Licht und Schatten ----------------------------- Yuuki stand am Strand und sah auf seine Hand. Er fühlte das Blut in sich kochen, hörte unendlich viele Stimmen in unterschiedlichen Sprachen. Die Kraft in ihm bRikuelte, sie wollte raus und Blut vergießen. Yuuki schloss die Augen und umfasste sein Handgelenk, doch es wurde nicht besser, eher hatte er das Gefühl, das alles schlimmer wurde. Er biss sich auf die Lippe, verkrampfte sich und dann konnte er nichts als Schreien als die enorme Kraft ausströmte. Seine Arme wurden zu Klauen, aus seinem Rücken kamen zwei Schwingen und ein kräftiger Schweif, der Sand aufwirbelte. Yuuki fühlte wie immer mehr Kraft rauswollte, wie sein Körper mit Schuppen überzogen wurde und er sich allmählich in einen Drachen verwandelte. „Yuuki!“ Er drehte sich um, sah mit seinen roten Augen zu Sasuke, der die Treppen runterrannte und einige Meter von ihm stehenblieb. Er sah ihn an, ballte eine Hand zur Faust und musterte ihn. Yuuki wollte aufhören, doch er konnte nicht, sein Körper bewegte sich von alleine. Schließlich fauchte er und griff Sasuke an. Der Uchiha wich aus, landete im Sand und sah zu seinem Kommandanten. „Beruhige dich, Yuuki! Yuuki schrie erneut auf als plötzlich einige Hörner aus seinem Kopf wuchsen und einige Stacheln aus seinem Rücken kamen. Normalerweise konnte Yuuki sich mit Leichtigkeit in einen Drachen verwandeln, doch diesmal schien er sich dagegen zu wehren. „Kann ich nicht, Sasuke!“ „Doch du kannst. Ich weiß das du es kannst.“ „Nein, kann ich nicht!“ Ein kräftiger Stoß ging von Yuuki aus, der Sasuke über den Sand schob und ihn in die Knie zwang. Er sah auf, sah zu Yuuki, der einige Meter entfernt stand und ihn mit seinen roten Augen ansah. Sein Atem ging schneller, seine Narbe schimmerte und unter seinem Shirt könnte man es ebenfalls schimmern sehen. Yuuki wirkte aufgebracht, wütend und müde. Für eine derartige Kraft war sein Körper nicht ausgelegt. „Sasuke … ich verwandle mich immer mehr in einen Drachen. Ich habe das Gefühl kein Mensch mehr zu sein. Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle.“ Sasuke stand auf und ging einen Schritt auf Yuuki zu, doch der ließ dann seinen Schweif über den Sand wirbeln und deutete Sasuke so an stehen zu bleiben. Yuukis Haut war fast komplett mit Schuppen überzogen, während sein Körper sich immer weiter in einen Drachen verwandelte. Sasuke ballte die Hände zu Fäusten und sah ihn an. Genau davor hatten alle Angst, das sich irgendwann ein Drachenritter verwandeln würde und die Kontrolle verlor. Nur war Yuuki kein Drachenritter mehr, zumindest nicht wirklich. „Yuuki du bist Stark. Du kannst dich wehren. Du bist ein Drachenritter, also zeige was in dir steckt.“ „Ich bin kein Drachenritter mehr. Ich weiß nicht was ich bin, aber bin weder Mensch noch Drache. Clouds Herz schlägt in meiner Brust, das Herz eines Drachen. Vielleicht bin ich nicht dazu bestimmt zu leben. Das sollte so nicht sein.“ „Erzähl keinen Mist! Nur deinetwegen lebe ich noch. Du magst vielleicht kein Mensch mehr sein aber du bist immer noch ein Freund. Kann sein das es nicht richtig ist das du noch lebst aber Cloud hat sich für dich geopfert, so wie du dich für mich geopfert hast. Jetzt reiß dich mal zusammen!“ Um Yuuki herum wirbelte der Sand auf, eine unglaubliche Aura wurde ausgestrahlt und hinderte Sasuke daran näherzukommen. Dieser jedoch atmete tief durch und schritt dann näher an Yuuki heran, wurde von der Aura attackiert und verletzt. Yuuki sah auf, während er die Zähne zusammenbiss. „Sasuke hör auf. Dein Körper ist nicht dafür ausgelegt solch eine Tortur durchzustehen.“ Unbeirrt ging Sasuke weiter, während die Aura seine Kleidung zerfetzte und tiefe Schnittwunden auf seiner Haut hinterließ. Es war ihm egal, er hatte schon schlimmeres durchgestanden. Für Yuuki war er bereit jeden Schmerz zu ertragen. „Sasuke …“ „Die Wahrheit ist Yuuki, ich habe dich von Anfang an am meisten gemocht.“ Yuuki biss die Zähne zusammen, während ihm die Bilder vom Kampf gegen die Dämonen in den Kopf schossen. Sasuke wiederholte seine Worte, die Worte, die Yuuki mit so einer Ernsthaftigkeit und Wahrheit gesprochen hatte, weil er glaubte zu sterben. Und nun hörte er Sasuke diese Worte sagen, mit der gleichen Wahrheit und den gleichen Gefühlen, nur mit dem Unterschied, das Sasuke nicht vorhatte zu sterben. „Warum tust du das, Sasuke?“ „Wir sind Brüder, Yuuki. Und Brüder beschützen einander.“ Sasuke stand direkt vor Yuuki, übersäht mit Schnittwunden und einem ernsten Gesichtsausdruck. Er legte seine Hand mit der Narbe auf Yuukis Brust, genau dorthin wo die Narbe war und dann begann Yuuki erneut zu schreien. Ein helles blaues Licht umrahmte beide und dann verschwanden die Schwingen, Schuppen und alles was Yuuki zu einem Drachen machte. Zögerlich legte er seine Hand mit seiner eigenen Narbe auf Sasukes, nur für einen einzigen Augenblick, eher er dann aufsah und Sasuke mit seinen braunen Augen anschaute. Sasuke nahm seine Hand weg und musterte Yuuki eingehend. „Wieder beruhigt?“ „Ja. Danke Sasuke.“ „Was war denn los?“ Yuuki ließ seinen Blick übers Meer gleiten und ging einen Schritt von Sasuke weg. Er sah auf seine Hand, die er dann zur Faust ballte. Sein Atem ging schneller, er fühlte sich fertig und völlig Kraftlos. „Es kommt immer häufiger vor, dass ich mich in einen Drachen verwandle. Ich kann dagegen nichts tun, es passiert einfach. Das schlimme ist ja, dass ich Angst davor habe mich komplett zu verwandeln, für immer, dann vielleicht die Kontrolle verliere und irgendjemanden töte.“ „Das wirst du nicht.“ Yuuki musterte ihn und hob dann leicht eine Augenbraue. Sasukes T-Shirt war so gut wie zerfetzt und auch seine Hose hatte einiges abbekommen. Nun war sein Körper mit weißen Schuppen überzogen, die ihn heilten. Yuukis eigener Körper hatte eine leichte blaue Schuppenschicht, die jedoch kaum auffiel, zumindest nicht wenn man es nicht wusste. „Solange ich jemanden habe der auf mich aufpasst.“ Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf Sasukes Gesicht, ehe er die Hände in die Taschen schob und seinen Blick schweifen ließ. „Du machst das schon, Lord Schnarchnase.“ Yuuki grinste breit und legte seine Arme um Sasukes Schultern und wuschelte ihm durch die Haare und ließ dann seine Faust über den Kopf des Jüngeren gleiten. Sasuke protestierte und versuchte sich loszureißen, doch Yuuki hielt ihn eisern fest und lachte. Was wir hatten war für Außenstehende unbegreiflich. Niemand konnte es verstehen und niemand sollte es verstehen. Wir waren wie Brüder. Das war alles, was für mich zählte. Karin schaute durch das Mikroskop, lehnte sich dann jedoch zurück und verschränkte die Arme. Seit nunmehr einer Woche untersuchten sie Itachi und Kisame, doch es gab keine Ergebnisse. Ihr Blut, ihre Zellen und ihre Haare, nichts deutete daraufhin das sie tot wären. „Schon was Neues?“ „Nein nichts. Wenn ich es nicht wüsste würde ich sagen sie sind kerngesund.“ Mangetsu lehnte sich gegen den Tisch und verschränkte die Arme. Karin, Sharon, Myelin und Parar Parlan arbeiteten viel, doch es gab rein gar nichts was sie fanden. Keine Hinweise darauf das sie tot waren oder wie sie wiederbelebt wurden. Genervt fuhr sich Mangetsu durchs Haar und sah aus dem Fenster. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. „Wir haben alle Zellen so häufig untersucht wie möglich aber wir finden nichts. Mangetsu, vermutlich müssen wir woanders ansetzen.“ Er sah auf und schaute Karin und Sharon an. Keine Ergebnisse brachten sie nicht weiter. „Und wo? Im Frostgipfelgebirge? Riku sagte er hat dort alles abgesucht. Der Tempel ist komplett zerstört.“ „Nur Oberhalb. Der untere Teil des Labors steht noch und arbeitet fleißig weiter daran tote wieder zum Leben zu erwecken.“ Kisame lehnte am Türrahmen und grinste Mangetsu an. Dieser lehnte sich erneut an den Tisch und verschränkte locker die Arme. Er schien keinerlei Furcht zu haben und sich auch nicht zu Sorgen. Mangetsu war aus seiner Generation der einzige gewesen, der alle sieben Schwerter der Schwertninja beherrschen konnte und war somit auch der Stärkste unter ihnen. Kisame wirkte zwar etwas hochnäsig, doch er schien einen gesunden Respekt vor Mangetsu zu haben. „Seid ihr aus diesem Laborteil entkommen?“ „Jap. Und wir haben noch einige andere gesehen die Wiedererweckt werden sollten.“ „Aber ihr habt nicht gesehen wer euch erweckt hat? Das ist merkwürdig. Asmodäus müsste tot sein, weswegen es gar nicht möglich sein sollte das hier überhaupt irgendwer wiederbelebt wird.“ „Bist du dir sicher?“ Kisames Grinsen wurde immer breiter, während sich eine bedrückte Stimmung über den Raum legte. Er stieß sich vom Türrahmen ab und ging in den Raum hinein, schloss dabei die Tür hinter sich. „Asmodäus ist ein Dämonenfürst. Glaubst du wirklich Dämonenfürsten sterben so einfach?“ Mangetsu tauschte einige Blicke mit Karin und Sharon aus und stieß sich dann vom Tisch ab. Sein Blick fiel auf den Brief seines Vaters, den er in die Hand nahm, jedoch nicht öffnete. Er wusste was drin stand und das bereitete ihm Sorgen. Sasuke trank einen Schluck seines Kaffees und sah seinen Bruder an, wollte etwas sagen, doch da kam plötzlich Yuuki eingestürmt und setzte sich vor Sasuke. „Sasuke du musst mir helfen.“ „Geht grad nicht.“ „Ja aber es ist dringend. Also ich habe da so eine Frau kennengelernt und-“ „Du bist mit Sharon zusammen.“ Yuuki blinzelte einige Male und trank einen Schluck seines eigenen Kaffees und sah Sasuke an als sei dieser von einer anderen Welt. Itachi ignorierte er eiskalt. „Nicht mehr. Jedenfalls diese Frau-“ „Halt Stopp. Seit wann?“ Erneut blinzelte Yuuki einige Male und seufzte dann genervt, schaute auf seinen Kaffee. Vor zwei Wochen war er am Strand ausgetickt und nun benahm er sich genauso merkwürdig wie vorher auch. Yuuki sah ihn schließlich an, man sah leichte Trauer in seinen Augen aufblitzen. „Seit zwei Tagen. Können wir jetzt zu meinem Thema kommen? Danke. Also diese Frau ist unglaublich heiß und ich will unbedingt mit ihr Schlafen.“ „Für derartige Gespräche ist Riku zuständig.“ „Aber Riku pennt noch also musst du herhalten.“ Genervt rollte Sasuke mit den Augen und trank seinen Kaffee aus, stellte die Tasse dann auf dem Tisch ab und stütze seinen Kopf auf seiner Hand ab. Kurz warf er Itachi einen Blick zu, der leicht schmunzelte. Nie hatten Sasuke und Itachi über derartige Themen gesprochen, immerhin war Sasuke damals auch noch ein Kind gewesen, doch jetzt mit Yuuki sarüber zu sprechen, während sein Bruder neben ihm saß war merkwürdig. Sehr merkwürdig. „So, diese Frau ist noch Jungfrau aber sie möchte mit mir schlafen und ich mit ihr. Nun will sie aber bis zur Hochzeit Jungfrau bleiben.“ „Mein herzlichen Glückwunsch. Ich bin nicht dein Trauzeuge. Warum habt ihr euch getrennt?“ „Diese Frau, sie hat mir ein Angebot gemacht, das sie … die Hintertür aufschließen würde, wenn du verstehst was ich meine.“ Entgeistert sah Sasuke Yuuki an, blinzelte einige Male und schüttete sich dann erneut Kaffee ein. Er trank den Kaffee in einem Zug und sah dann Yuuki wütend an. „Da bin ich raus, Yuuki. Mit Hintertüren habe ich nichts zu tun. Was willst du überhaupt von mir?“ „Einen Rat.“ „Schieß die Frau in den Himmel und geh bei Sharon betteln. Hast du dich von ihr getrennt?“ „Ja.“ Yuuki wirkte erneut traurig und ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Mangetsu kam mit Riku und Kisame durch die Tür und dann schaute Yuuki wieder zu Sasuke. „Kein Wort wegen Sharon, ok?“ Sasuke nickte nur leicht und schaute Yuuki an, der inzwischen zu Riku und Mangetsu sah, die vor ihm standen. „Ein Schiff der Arcana hat angelegt. Die beiden sind nicht die einzigen, die plötzlich wieder leben.“ Das Schiff segelte recht schnell, es war eins der schnellsten Schiffe in ganz Nevarron. Trey ließ seinen Blick über die Reling gleiten und schaute direkt zu den Selenbergen. Der Duft von salzigem Wasser erinnerte ihn an Früher, während er sich völlig verloren fühlte. Alles was er einst kannte gab es nicht mehr, stattdessen war er nun auf einem fremden Kontinent, während er sich über seine Existenz Gedanken machte. Er war tot, sollte eigentlich nicht leben, doch er befand sich hier, am Leben 26 Jahre nach seinem Tod. Leise seufzte er und dann packte ihn plötzlich jemand am Arm. „Onkel Trey, ich habe Pfannkuchen gemacht! Komm mit um sie zu probieren.“ „Hera du musst mich nicht Onkel nennen.“ Das Mädchen sah ihn an und blinzelte kurz, lächelte dann jedoch und verschränkte die Arme hinterm Rücken. Trey konnte nicht anders als zurückzulächeln. „Aber du bist doch mein Onkel. Zwar jünger als ich, aber mein Onkel.“ Trey lachte kurz und kratzte sich am Kopf, folgte dann Hera übers Deck. Sie war ein so süßes und liebes Mädchen, Trey hätte sie am liebsten zur Tochter. Die Gedanken an Kinder trübten ihn etwas. Er steckte im Körper eines 15-jährigen fest, doch eigentlich müsste er schon 41 sein. „Trotzdem musst du mich so nicht nennen. Trey reicht.“ Hera sah ihn lächelnd an und nickte dann. „Es ist komisch einen Onkel zu haben der jünger ist als ich.“ „Eigentlich bin ich älter als du. Ich stecke nur in diesem Körper fest.“ „Und bist geistig auf dem Niveau eines 15-jährigen.“ Ray stand an der Tür und sah die beiden an, öffnete dann die Tür und trat dann in die Kabine ein. Hera ging ihm lächelnd nach und lachte kurz, während Trey eine Augenbraue hob und Ray ansah. „Hey dafür kann ich nichts. Ich war nun mal die letzten 26 Jahre tot.“ Eine bedrückte Stille legte sich über die drei, die sich erst löste als sie die Küche betraten. Es war laut in der Küche, was eigentlich normal war. Lächelnd ging Hera zu Kisho und Souta, die sich unterhielten und dann von Maya unterbrochen wurden. Ray stieß Trey gegen den Arm und nickte ihm dann zu ihm folgen. Sie gingen zu Shawn, Dom und Serah und setzten sich an den Tisch. „Was haben die Untersuchungen ergeben?“ „Nichts Neues. Trey ist kerngesund und es wirkt fast so als ob er nie tot gewesen wäre.“ Trey fühlte sich unwohl. Alle redeten davon das er Tod war, doch für ihn fühlte es sich nicht so an. Das letzte woran er sich bewusst erinnerte war das Krankenhaus. Vielleicht gab es ja sowas wie ein Leben nach dem Tod, doch Trey konnte sich nicht erinnern und hatte auch sonst nicht das Gefühl das der Tod irgendwas verändert hätte. „Was hat denn Mangetsu geschrieben?“ „Das sie ebenfalls nichts herausgefunden haben. Aber er hat es den anderen noch nicht gesagt das bei uns ebenfalls ein Nachtwandler ist.“ Als Nachtwandler bezeichnet zu werden hatte für Trey einen bitteren Beigeschmack. Er schluckte das Gefühl herunter und schaute durch die Reihe. Ray hatte zwei Kinder, Maya und Kisho, während Jesse weiterhin jeder Frau nachjagte, etwas was sich seit ihrer Jugend nicht verändert hatte. Shawn und Serah waren verheiratet und hatten als gemeinsames Kind Hera. Shawn hatte aus seiner Ehe mit Sayo schon zwei Söhne, Mangetsu und Suigetsu, die jedoch beide in einer anderen Stadt lebten. Selbst Dom hatte eine Tochter, welche allerdings in Kiri bei ihrer Mutter lebte. Trey schaute auf seine Hand und dachte nach. Die Gedanken an Sayo versetzten ihm einen Stich. Früher, als er noch am Leben war, hatte er etwas für sie empfunden, doch sie hatte immer nur Augen für Shawn gehabt. Dass sie später geheiratet und Kinder bekommen haben war nicht verwunderlich, doch es schmerzte zu wissen das sie Tod war. Sein Bruder sagte ihm sie sei kurz nach der Geburt ihres zweiten Sohnes gestorben, da die Geburt zu schwer war. Nach ihrem Tod war Shawn verzweifelt gewesen, hatte ein Baby und einen dreijährigen und wusste nicht wie er sich um sie kümmern sollte. So kam es dann schließlich das er mit Serah zusammenkam. Trey machte seinem Bruder keinen Vorwurf, vermutlich hätten viele so gehandelt. „Ich dachte dieser Dämon Asmodäus hat die Nachtwandler erschaffen und der wurde doch getötet. Wie kann er also neue Nachtwandler erschaffen und vor allem welche die einen eigenen Willen haben?“ „Asmodäus …“ Alle Blicke richteten sich auf Trey der auf den Tisch sah und grübelte. Erst als Jesse ihm in den Arm pikste sah er auf und bemerkte die Blicke. Trey hatte es noch nie gemocht im Mittelpunkt zustehen, er hielt sich immer lieber zurück. „Kennst du ihn?“ „Nein. Aber irgendwie habe ich ein komisches Gefühl, wenn ich den Namen höre.“ Trey sah seinen Bruder an, der seinen Blick erwiderte und nachdenklich wirkte. Bald würden sie in Sollos anlegen, dann hätten sie vermutlich endlich eine Gewissheit ob es schon Neuigkeiten gab. Über ihm tobte ein Gewitter, rote Blitze krachten in den Boden, während Donner zu hören war. Die grauroten Wolken hingen am Himmel und verdunkelten alles, obwohl es ohnehin schon recht dunkel war. Seine Schritte führten ihn die Treppen hinauf zu dem alten Tempel, dem Geburtsort von Hades und Asmodäus. Auf einem Altar standen zwei Urnen, beide in rot-gold verziert. „Vali beeil dich!“ Er ging auf die beiden Urnen zu und hob die beiden an. Beide waren voll, doch womit? Vali stellte die von Hades wieder ab und öffnete die Urne von Asmodäus. Eine dämonische Energie befand sich im Inneren, die sich eindeutig nach Asmodäus anfühlte. Schnell verschloss Vali die Urne wieder und schaute zu der von Hades. Asmodäus müsste tot sein und Hades wurde in die hinterste Ecke der Hölle verbannt. Er fragte sich was Lily mit den beiden Urnen vorhatte. Sie wollte Hades befreien, doch wozu diese Urnen? Was waren das für welche? „Vali!“ Giro stand am Fuß der Treppe und sah zu ihm hinauf. Vali zögerte kurz, doch dann drehte er sich um und rannte die Treppe hinab zu Giro. Gemeinsam flogen sie davon, während über ihnen das Gewitter wild tobte. Sie versteckten sich in einer Höhle vor den anderen Dämonen, die sie sagten und verfolgten, dabei immer den Blick auf den Tempel. „Etwas herausgefunden?“ „Diese Urnen haben etwas mit Hades und Asmodäus zu tun. Frag mich aber nicht was. In ihrem Inneren befindet sich ihre dämonische Energie.“ „Wozu braucht Lily die? Etwa zur Wiedererweckung?“ „Vermutlich. Aber ich frage mich warum sie sie noch nicht benutzt hat. Sie stehen hier seit einigen Monaten nur rum.“ Giro musterte Vali und folgte dann seinem Blick zum Tempel. Dort befanden sich Dämonen, die sie suchten und überall hin verfolgten. Seit zwei Jahren rannten sie von einer Ecke der Hölle zur Nächsten und versuchten herauszufinden, was Lily vorhatte und wie sie den Plan vereiteln konnten. „Und was ist, wenn sie noch etwas braucht? Wenn diese Urnen nicht ausreichen?“ „Ich habe ein ganz ungutes Gefühl.“ Giro nickte und dann sahen sich die beiden an. Schließlich erhoben sie sich und verließen die Höhle, spreizten ihre Flügel und erhoben sich in die Lüfte. Die ganze Hölle war in Aufruhr, da Lily nun die Kontrolle übernommen hatte und Hades befreien wollte. Oder Wiedererwecken, es käme aufs Selbe hinaus. Nie hätte er sich geträumt mal gegen seine eigene Rasse zu kämpfen. War es falsch? Sollte er lieber auf der Seite der Dämonen stehen, auch wenn er sich nicht mit ihnen identifizieren konnte? Sharon lehnte sich zurück und sah in den Himmel hinauf. Neben ihr saßen Kayla, Fang und Karin und besahen sich ebenfalls die Umgebung. Die Stadt war recht gut gefüllt, verständlich an einem schönen Frühlingstag. „Also, was hat Yuuki der Tölpel gemacht? Der macht doch nicht ohne Grund Schluss.“ „Er hat nicht gesagt warum.“ Sharon rührte mit dem Löffel in ihrem Tee und sah traurig auf die Tasse. Kurz warfen sich die anderen Frauen einige Blicke zu, schwiegen jedoch. Das Café war gut besucht, überall sah man junge Drachenkrieger, die ihren freien Tag genossen oder Pärchen, die das schöne Wetter ausnutzten. Sharon war auch immer eine von diesen Romantikliebenden Frauen gewesen. Dass sie da bei Yuuki an den falschen Mann geraten war wusste sie, doch das er Schluss machen würde hätte sie nicht gedacht. Klar liefen die letzten Jahre nicht sehr gut, natürlich hatten sie sich gestritten doch es war nie so, dass man hätte Schluss machen müssen. „Vielleicht liegt es an der ganzen Situation gerade. Die Sache mit seinem Vater und der Stress mit den Nachtwandlern. Riku sagte er sei in den Hohenlanden ziemlich durchgedreht. Und dann die Sache am Strand mit Sasuke. Er scheint ziemlich fertig zu sein.“ „Was dennoch kein Grund ist einfach so Schluss zu machen. Wenn man eine Beziehung beendet hat das immer einen Grund. Und den kann man schon sagen, wenn man Schluss macht. So erwachsen müsste selbst Yuuki sein.“ Sharon spielte etwas mit ihrem Zopf und sah sich diesen dann an. Yuuki hatte immer gesagt er liebte ihre langen roten Haare, doch inzwischen wünschte sich Sharon sie wären nie zusammen gewesen. Es war nun schon das zweite Mal das ihre Beziehung in die Brüche ging und diesmal war es irgendwie schmerzhafter, da es sich nicht so direkt angekündigt hatte. Probleme gab es in jeder Beziehung mal, doch so häufig wie bei ihnen bestimmt nicht. Vielleicht sollten sie es nicht mehr versuchen. „Hat Sasuke gesagt was am Strand los war?“ „Nein. Nur das Yuuki etwas die Kontrolle verloren hatte.“ Sharon sah ihre drei Freundinnen an und ließ dann ihren Blick gleiten. Alle hatten sie Glück mit ihren Beziehungen und ihrem Freund. Nur bei Sharon lief es mal wieder nicht so gut. Sie hatte scheinbar kein Glück, denn es war merkwürdigerweise immer so. Kayla hatte sowieso immer Glück gehabt in der Liebe. Fast auf Anhieb hatte sie den Richtigen gefunden, was nicht sehr viele Frauen behaupten konnten. Bei Karin sah es Ähnlich aus, auch wenn sie Suigetsu am Anfang nicht leiden konnte, inzwischen waren sie fast ein Vorzeigepaar. Selbst Fang hatte nach mehreren Anläufen scheinbar den Richtigen gefunden, auch wenn es bei ihr immer so aussah als wenn sie kein Glück bei Männern hatte. „Vielleicht sollte ich von Männern ablassen.“ „Und zu Frauen übergehen? Würde dir stehen aber Frauen können manchmal ziemlich zickig sein.“ Erneut seufzte Sharon und sah auf ihren inzwischen kalten Tee. Genau jetzt wünschte sie sich keine Gefühle mehr für Yuuki zu haben und einfach alles vergessen zu können. Leider war das nicht so leicht, wenn man ständig von Pärchen umgeben war und zusammen mit dem Ex-Freund in einem Haus lebte. „Hast du da Erfahrungen, Fang? Gibt es da etwas was ich Sasuke stecken könnte?“ Verwirrt sahen die vier Frauen auf und blickten zu dem grinsenden Suigetsu, der sich einen Stuhl nahm und sich verkehrtherum daraufsetzte und die Arme auf der Lehne verschränkte. Er sah die Frauen an und zwinkerte kurz seiner Freundin zu, während er auf eine Antwort wartete. „Was willst du denn hier?“ „Eigentlich hat Mangetsu mich geschickt um euch zu holen aber diese Gespräche sind sehr interessant. Bist du etwa Bi Fang? Da dürfte sich Sasuke aber bei einem Dreier freuen.“ Fang rollte mit den Augen und warf Suigetsu einen bösen Blick zu, dieser Grinste jedoch unbeirrt weiter. Karin boxte ihn leicht gegen die Schulter, was Suigetsu jedoch gekonnt ignorierte. Fang beugte sich etwas zu Suigetsu vor und sah ihn schmunzelnd an. „Was Sasuke und ich im Bett machen geht dich gar nichts an. Und nein ich habe keine Erfahrungen mit Frauen. Genau wie du.“ „Wie lustig, Fang. Ich weiß echt nicht was Sasuke an dir findet.“ „Weißt du was das hier ist?“ Fang hob den Zeigefinger und bewegte ihn leicht. Suigetsu verengte die Augen zu Schlitzen als er die leisen Lacher der anderen Frauen hörte. Was auch immer dieses Fingerbewegen sein sollte, er würde herausfinden was es war, denn scheinbar schien es für Frauen wichtig zu sein. „Du bist so ein Spaßvogel, im Gegensatz zu deinem Liebhaber. Kommt wir müssen zum Hafen. Ein Schiff der Arcana hat angelegt.“ „Halt Stopp!“ Suigetsu hob eine Hand und sah seinen Vater entgeistert an. Neben ihm stand Mangetsu, der verwirrt den Jungen neben seinem Vater musterte. Dieser beugte sich nun zu Shawn, welcher genervt die Arme verschränkt hatte und seine beiden Söhne ansah. „Du hast es ihnen nicht gesagt?“ „Nein.“ „Onkel im Sinne von, dein Bruder?“ Suigetsu zeigte auf seinen Vater, schaute ihn verwirrt an und schaute dann den Jungen neben seinen Vater an. Das konnte unmöglich ihr Onkel sein, er war dafür viel zu jung, zumal sie auch keinen Onkel hatten. Neben den beiden standen die Schattenwölfe und schnupperten an Trey, schienen etwas misstrauisch zu sein. Besonders Mistral wirkte angespannt und vorsichtig und dennoch angriffsbereit. „Ja.“ „Aber er ist viel zu jung.“ „Weil er tot war. Und er wurde nun mal in dem Körper und dem Alter wiederbelebt, in dem er gestorben war.“ Mangetsu und Suigetsu sahen sich an, wobei es Mangetsu war der auf Shawn und Trey zuging und den jüngeren ansah. Nie hatte ihr Vater erwähnt das er einen Bruder hatte und so langsam wurde Mangetsu auch klar warum. Er war noch recht jung, vielleicht 15 oder 16 und wenn er wirklich in dem Alter gestorben war, dann konnte er seinen Vater gut verstehen. Er wusste zwar nicht warum er gestorben war, doch es musste für seinen Vater schwer gewesen, weswegen er nicht darüber gesprochen hatte. „Hi ich bin Mangetsu. Der Älteste.“ „Und vernünftigste.“ „Hey!“ Hinter sich Shawn und Trey sah Mangetsu Hera protestieren und auch von Suigetsu kam ein leiser Protest. Schließlich kam er ebenfalls näher und stand nun neben Mangetsu und sah Trey an. Beide Jungs hatten die typischen weißen Haare des Houzuki-Clans, doch die lila Augen von Sayo. Lyna schnüffelte an Treys Hand und leckte sie dann leicht ab. „Unser Onkel ist tatsächlich jünger als wir.“ Trey hob eine Augenbraue und musterte Suigetsu, ebenso wie dieser ihn. Kurz sah Trey seinen Bruder an, der seinen beiden Söhnen eine Kopfnuss gab und sie wütend anfunkelte. „Was soll denn das?“ „Hört auf mit dem Blödsinn. Wir haben Wichtigeres zu tun. Bei euch sind auch Nachtwandler?“ Mangetsu nickte und schaute von Trey zu seinem Vater, während die anderen neben ihn traten. Alle standen nun am Hafen versammelt, abgeschirmt von Riku und Yuuki, die anderen Bewohner, besonders Stephen, davon abhielten irgendetwas von dem, was am Hafen vor sich ging mitzubekommen. Bisher konnten sie Kisame und Itachi gut verstecken, doch langsam wurde Stephen misstrauisch und es wurde immer schwerer ihn vom Haus fernzuhalten. „Du erinnerst dich an Kisame? Der lebt wieder und Sasukes Bruder auch.“ „Von allen Schwertninja ausgerechnet der.“ Seufzend fuhr sich Shawn durchs Haar und verschränkte die Arme. Noch nie konnte Shawn einen der Schwertninja leiden, vor allem Kisame nicht. Mangetsu hing zu seiner Zeit als Schwertninja häufig mit Kisame zusammen, was für seinen Vater unverständlich war. „Wisst ihr irgendetwas über sie? Also wie sie erweckt wurden oder so?“ „Nein gar nichts. Wir dachten auch es wäre nicht möglich da Asmodäus tot ist.“ „Habt ihr es mal mit der Hölle probiert?“ Erschrocken wich Suigetsu beiseite, da sich Kisame genau zwischen ihn und Mangetsu gedrängelt hatte. Belustigt sah Kisame Suigetsu an, der ihn nur einen bösen Blick zuwarf. „Warum so schreckhaft, Kleiner?“ „Kisame.“ „Entschuldigung.“ Kisame grinste und sah durch die Reihe, hob eine Augenbraue als er Dom sah und ließ schließlich seinen Blick an Shawn hängen. Dieser sah ihn eiskalt an und verschränkte die Arme. Noch ehe einer etwas sagen konnte, ging Mangetsu dazwischen und beendete es, bevor es anfangen konnte. „Fang kann das Tor nicht öffnen, da es von einer zu Größen Macht blockiert wird.“ „Und wenn ihr versucht einen Dämon zu beschwören?“ Kurz schauten sich alle an, während Kisames Grinsen breiter wurde. Wenn man aus dem Leben gerissen wird und Jahre später wieder zurückgeworfen wird, als eine Seele, die nichts von dem was passiert war mitbekam, war das untragbar. Und unerträglich zugleich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)