Wie man sich nicht in eine Jungfrau verliebt von Elnaro ================================================================================ Kapitel 1: Oh yes, die will ich ------------------------------- Ich saß auf der Couch im Wohnzimmer und riss meinem vor mir stehenden, sechs Jahre jüngeren Bruder das Klassenfoto aus der Hand, das er Mom gerade gezeigt hatte. Er kam gerade aus der Schule zurück, nein Oberschule, oder wie er das auch immer nannte. „Hey, sag mal! Das Scheißbild hat mich 15 Ocken gekostet!“, schnauzte er mich von oben herab an. Es war so niedlich, wenn er sich so künstlich aufregte. Während ich das Bild abscannte, ließ ich das Wohnzimmer hinter mir und schlurfte gemächlich die mit Teppich belegten Stufen hinauf ins zweite Obergeschoss, wo jeder sein eigenes Zimmer hatte. Endlich war er in einem Alter angelangt, in dem die Mädels seiner Klasse interessant für mich wurden. Er machte Fachabi und ich studierte schon seit ein paar Jahren, war fast fertig damit. Die dummen Hühner an der Uni konnte ich langsam nicht mehr sehen. Alle waren sie entweder vergeben oder wurden schon von mehr Männern angefasst als die Türklinke der Herrentoilette im Kölner Hauptbahnhof. Drei, nein, sogar vier der jungen Mäuschen auf dem Bild sahen ziemlich heiß aus. Ich setzte mich auf mein Bett, das Mom zuvor gemacht hatte und schlug lässig die Beine übereinander. Dann sah ich Lukas, der mir wegen des entführten Bildes hinterher gestiefelt war, so herausfordernd an, wie es mein Gesicht hergab. „Bist schon seit eineinhalb Jahren in der Klasse, oder? Welche der Schnittchen hast du schon gebuttert?“ „Ich bin doch nicht so ein Arsch wie du!“, gackerte er wie ein Huhn. Ich schnaubte und sah ihn weiterhin bohrend an. Er kam zu mir, fokussierte das Foto und zeigte dann nacheinander auf zwei der Mädels. „Die… uuund mit der hab ich mal besoffen rumgeknutscht.“ „Hah, das ist mein Bruder!“, johlte ich und klopfte ihm auf die Schulter. Das waren zwei der vier, die ich auch heiß fand. „Was ist mit der hier?“, fragte ich und zeigte auf die Dritte. „Hat'n Freund. 'Nen echt großen…“ „Und die?“, war meine vierte Wahl, bei der ich anfangs zweimal hinsehen musste. „Orr, nee. Das ist die Klassen-Mutti. Kümmert sich um alle und so. Ich kenn die schon seit der Fünften. Total uninteressant.“ Soso, ein scharfes Girl, das er uninteressant fand. Das weckte meine Aufmerksamkeit. „Hatte die schonmal 'nen Freund?“ „Nicht, dass ich wüsste. Sie ist halt langweilig.“ Ich stand kurz auf, legte meinen Arm auf seiner Schulter ab und brachte ihn dazu, sich auf das Bett zu setzen. „Liebster Bruder…“, begann ich, doch er würgte mich bereits ab. Er wusste schon, was ich wollte, immerhin kannte er mich besser als irgendjemand sonst. „Ne, Alter. Du bist eklig.“ „Wo liegt das Problem? Du findest sie lahm und sie erlebt mal 'n bisschen was.“ Sein Gesicht sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Mein kleiner Bruder war einfach zu kurzsichtig, um den großen Plan dahinter zu begreifen. „Sag mal, du denkst auch, ich bin ein bisschen bescheuert“, raunte er. Ich hob ertappt die Schultern. Dann setzte er zusammen, was er über mich dachte. „Ich weiß, was in deinem kranken Schädel vorgeht, Mick. Du hast letztens diesen bekloppten Spruch gehört und seitdem denkst du an nix anderes mehr.“ „Ach?“, fragte ich unbeeindruckt. Er starrte kurz an die Decke, um nachzudenken. „‘Ein Mann sollte ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und eine Frau entjungfern.' In 'ner anderen Reihenfolge, glaub ich. Ey, ich hab den Spruch gegoogelt. Das muss heißen: 'ein Kind zeugen', perverses Arschloch.“ Tja, da hatte er mich wohl erwischt. Er hatte gut reden. Jessica, seine erste Freundin, war noch taufrisch gewesen, aber ich hatte dieses Glück nicht, dabei ließ ich mich echt nicht lumpen. „Stell mich ihr vor!“ „Wie soll ich das anstellen? 'Kennen Sie Ted spielen, oder was?“, fragte er fantasielos. Mit ihm war echt nichts anzufangen. „Zeig, was du kannst! Sieh es als verfrühtes Weihnachtsgeschenk!“ Er riss mir das Foto aus der Hand, ging zu meiner Zimmertür, zeigte mir den Mittelfinger und haute dann ab. Er war eben noch ein Kind. Das scharfe Mädel war da bestimmt schon weiter als er. Mit Frauen, die etwas Grips im Kopf hatten, konnte er nichts anfangen, dieser Vollpfosten. Es dauerte eine Woche, bis ich von dem Thema wieder etwas hörte. Ich saß in meinem Zimmer am Rechner und zockte PUBG mit ein paar Kumpels, mit denen ich im Discord war und Luke kam ohne zu klopfen herein. „Mick, gibt Neuigkeiten.“ „Hau ab, wegen dir kratz ich noch ab, Scheiße!“, fluchte ich. Es war zum Heulen, dass er mich gerade in diesem Moment ablenken musste, in dem mich N0ice, einer meiner Kumpels, voll im Visier hatte. „Mach hinne, bevor die nächste Runde losgeht!“, ging ich ihn an, weil es mich natürlich erwischt hatte. „Es geht um die Tussi auf dem Klassenfoto.“ K1llone1st, MegaCanOn und N0ice hörten das durch mein Mikro mit und fingen an wie bekloppt zu feiern. „Fresse, ihr Fratzen. Bin kurz afk“, sagte ich in mein Headset und legte es ab. Ich drehte mich vom Rechner weg. Mein Brüderchen genoss nun meine volle Aufmerksamkeit. „Sie macht grad den Führerschein und braucht Kohle. Ich hab ihr von der Inventur Mitte Dezember im Laden erzählt.“ „Geil, die mach ich mit ihr alleine. Kannst meinen Verdienst haben, kein Ding. Hauptsache du tauchst da nicht auf“, sagte ich anerkennend. Er hatte sein Köpfchen echt angestrengt und da konnte ich auch mal was springen lassen. „Nice!“, rief er happy und ging wieder. Im Game war an dem Tag nicht mehr viel zu holen, dazu waren meine Finger zu schwitzig. Ich freute mich unnormal sehr auf die Süße. Endlich wurde es Mitte Dezember. Der Ladenschluss kam, Dad wies mich zum hundert-elfzigsten Mal in die Vorgänge der Inventur ein, die ich jedes scheiß Jahr machte. Als ob ich mir das nicht von einem zum anderen Jahr merken konnte. Mit meinem Studium war ich doch eh schon total überqualifiziert für diese Arbeit. „Alles muss ganz genau stimmen“ …blabla. Das wusste ich selbst. Es klopfte vorn an der Scheibe der ausgeschalteten automatischen Tür. Da war sie, meine Cinderella. Sie trat ein in unseren gut sortierten Laden für Krimskrams aller Art und ich sah sie das erste mal in 3D. Lukas hatte recht, sie war irgendwie langweilig, aber unter ihren langen Haaren war ein süßes Gesicht zu entdecken und er konnte mir nicht erzählen, dass er ihren scharfen Körper nicht bemerkt hatte. Ihre Skinny Jeans zeigten mir alles, was ich sehen wollte. „Hi, ähm, mein Name ist Ellys. Lukas aus meiner Klasse hat mir den Job vermittelt. Ist er auch hier?“ Ich schob Dad beiseite, flüsterte ihm zu: „Das können wir alleine“ und ging auf das Mädel zu. Ich fuhr mir durch mein volles dunkelbraunes Haar, um ihren Blick auf meinen frisch nachgeschnittenen Undercut zu lenken und lächelte offen, damit sie spürte, dass sie willkommen war. „Michael, Lukas älterer Bruder. Nenn mich Mick! Er kommt übrigens nicht. Hatte keinen Bock.“ „Oh“, hauchte sie nur schüchtern und sah danach zu Boden. Echt süß, eindeutig Jungfrau, Jackpot. Dad verabschiedete sich und ich zeigte ihr, was sie machen sollte. Im Grunde ging es nur ums Zählen und Ordnen, keine Herausforderung also und leicht verdientes Geld. Ich hatte mal den Stundenlohn ausgerechnet. Da war Dad echt großzügig mit 15 Euro. Die Süße war etwas kurz geraten und kam nicht an die höher gelegenen Regale heran. Ich ließ sie die Trittleiter benutzen und hielt sie beim nach oben steigen, selbstverständlich zum Abtasten ihres Bodys, an der Hüfte fest. Sie zählte die bunten Lichterketten und Plastikostereier, während ich die Notizen dazu machte, von welcher Farbe wie viel übrig war. Zu Zeiten der #Meetoo Bewegung musste ich aufpassen, dass sie mich nicht durchschaute. Die Mädels waren aufgeklärt und wussten sich gegen hübsche Patriarchen wie mich zur Wehr zu setzen. Ziemlich unschön, wo ich doch zu einer seltenen und aussterbenden Rasse gehörte. Aber eigentlich brauchte ich mir keine Gedanken zu machen. Es gab genug Frauen, die auf böse Buben wie mich abfuhren. Ich musste nur ein wenig auf der Hut sein, damit ich nicht an eine geriet, die das nicht witzig fand. Bei der kleinen Ellys war ich da ganz zuversichtlich, denn sie ließ sich ganz gern von mir begrabschen. Sie zuckte nicht mal, wenn ich sie, natürlich immer rein zufällig, berührte. Nach ganzen drei Stunden im Staub wühlen, brach ich ab. Es war schon 21 Uhr und sie musste am nächsten Tag wieder in die Schule, pardon, Oberschule und ich in die Uni. „Bis morgen, Ellys. Hat mich gefreut“, sagte ich lächelnd zur Verabschiedung, als ich sie durch die Automatiktür wieder nach draußen ließ. Sie winkte mir zu und ging. Ich sah ihrem süßen Knackarsch dabei zu, wie er im Licht der Laterne aus meinem Blickfeld herauswackelte. Sie nach Hause zu bringen, wäre total abgedroschen gewesen, nein echt, sowas macht man heutzutage nicht mehr, vor allem nicht nach dem ersten Treffen. Wir sprechen hier schließlich über eine selbstständige Frau, kein kleines Kind. Ellys hatte eh nur einen Fußweg von 15 Minuten oder so und ich wohnte im selben Haus, in dem auch der Laden war. Wir trafen uns auch an den nächsten Abenden im Laden. Klein-El war eine gute Zuhörerin. Ich hatte ihr schon eine Menge von der Uni erzählt, sogar was es in der Mensa zu essen gab, aber selbst wollte sie fast nichts von sich preisgeben. Es war jetzt nicht gerade so, als ob ich mich nicht gern selbst reden hörte, aber sie machte es mir echt schwer, rauszufinden, womit ich bei ihr Punkten konnte. Ich wusste zwar, dass sie den Führerschein machte und sicherlich viel darüber zu berichten hatte, aber dieses Thema vermied ich besser. Am Ende wäre sie vielleicht noch auf die Idee gekommen, mit meinem hart erbettelten Toyota Corolla üben zu wollen, um Himmels Willen, nein! Das kam gar nicht in Frage. Ich hatte also nur noch ein paar Tage, um einen anderen, besseren Grund zu finden, sie auch nach der Inventur wieder kontaktieren zu können. Verflixt, war sie schwer zu knacken. Ich musste wahrscheinlich einfach ganz direkt sein und sie fragen. Dazu ein smartes Lächeln und schon sollte die Sache laufen. „Was machst du eigentlich so, wenn du frei hast?“ „Tja, hm… ich überprüfe Wikipedia Einträge auf ihre Richtigkeit.“ Das war das langweiligste Hobby, das ich jemals gehört hatte. Ich biss mir auf die Lippe, um nicht losprusten zu müssen. Wikipedia! Das war zu geil. „Und ich beantworte Fragen bei 'Fragmutti.de'“ Nein, NEIN, N-E-I-N! Das war nicht zum Aushalten. Es räumte mich total weg. Den Laptop, auf dem ich die Notizen machte, stellte ich in letzter Sekunde auf einem Regal ab, bevor ich mich vor Lachen krümmte. „Bei 'Fragmutti.de'!“, rief ich schallend lachend aus. Sie sah scheu zu Boden und fragte: „Was ist so witzig daran?“ „Weißt du eigentlich, wie mein Bruder dich nennt?“, kicherte ich. Ich musste mich immer noch abstützen, weil mir der Bauch schmerzte vom Lachen. Sie schüttelte ihr kastanienbraunes Köpfchen und ich erklärte es ihr so gefasst ich konnte. „Die Klassen-Mutti.“ War klar, dass ihr das nicht gefiel. Erst als sie so verletzlich vor mir stand, bemerkte ich, dass das meine Chance war, mich in ihr unschuldiges Herz einzuschleichen. Verdammt, musste ich mich anstrengen, ernst zu werden. Aber es hatte auch keiner gesagt, dass es leicht werden würde, eine Jungfrau ins Bett zu kriegen. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und atmete einmal tief durch. Sie sah nach unten und ihre langen Haare hingen ihr vor dem Gesicht. Ich strich ihr eine Strähne hinters Ohr, wie in einem schlechten Hollywood-Streifen. Sie zuckte zusammen, endlich mal bei einer meiner Berührungen, und sah mich total zerknirscht an. Ich bemühte mich um eine weiche, tiefe Stimme. „Mach dir nichts draus. Ich weiß, dass du mehr bist als das.“ Sie lief knallrot an. Hammer! Jeder, der schon mal etwas mit Mädels zu tun hatte, weiß, dass das ein Zeichen dafür war, dass sie sich gerade richtig schön das Höschen befeuchtete. Frigide war sie also definitiv nicht. Check! Sie bedankte sich, blieb wie angewurzelt stehen und fing kurz darauf an zu schniefen. „Sorry“, hauchte sie und suchte etwas in ihrer Hosentasche, ein Taschentuch, wie sich schnell herausstellte. Als sie sich wegdrehte, runzelte ich die Stirn. Das Mäuschen schien echte Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl zu haben. Kein Wunder, dass alle vor ihr Reißaus nahmen. Sowas war total anstrengend. Ich zuckte mit den Schultern, weil ich nicht wählerisch sein konnte. Irgendeinen Haken musste es geben, sonst hätte sie schon vor mir einer vernascht. „Keine Panik. Ich erzähl das keinem. Schon okay.“ Das beruhigte sie. Wieder bedankte sie sich, wischte sich ihre Tränen ab und ging nach Hause. Pro: Heiß, leicht erregbar, Jungfrau Contra: Langweilig, Dachschaden 3:2, also. Na, das reichte mir vollkommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)