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Die Drachenballade

Band 1 - Drachen-Saga
von

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Krieg um Yallad

Das saftige Gras in seinem kräftigen Magenta unter ihren Füßen fühlte sich traumhaft schön an. Es tanzte um sie herum, kitzelte ihre nackten Sohlen oder aber auch die Gelenke. Dazu die zahlreichen Blüten, in ihren kräftigen Farben, die um sie herum ebenfalls ein Tänzchen wagten. Alles sah noch schöner aus, weil die Sonnen so wunderbar strahlten ohne aggressiv zu sein.

[JUSTIFY]Sie drehte sich in dem Meer aus Farben und schloss dabei die eisblauen Augen. In ihrem Herzen wippten die Vorstellungen, was sie hier für ein Leben haben konnte, wenn sie es nur zulassen würde. Wie sie tagsüber den Gesang der Vögel genießen konnte, während sie Blumen pflückte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht war das kindisch, doch sie befand sich eben auch auf dem Stand einer Jugendlichen! Sie wüsste nicht, warum sie dann nicht doch albern sein dürfte. Ihr Vater hieß so etwas zwar nicht gut, aber er war ja auch nicht hier, um es ihr zu vermiesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach einer weiteren Pirouette öffnete sie die Augen. Billiana musste einige Male blinzeln, um sich aus ihrem Schrecken zu lösen. Da kam eine riesige Anzahl von Menschen auf sie zu, die allesamt nicht freundlich wirkten! An ihrer Spitze war der vertraute, weißhaarige Hüne mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Prompt beendete sie ihre Tanzerei auf der Wiese und starrte mit offenem Mund der Armee entgegen, die gut bewaffnet war. Sie alle waren bereit, um ein Massaker in Yallad anzurichten und niemanden zurückzulassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dachtest du wirklich, dass ich euch so einfach entkommen lassen würde?“, hinterfragte die Bestie mit dem Chorus aus Stimmen. „Niemals wirst du entkommen. Jeder, der dabei an deiner Seite steht, wird ebenso sterben müssen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wie? Ich habe das Portal zerstört!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Denkst du denn wirklich, dass das der einzige Zugang zu einer Welt ist? Man muss nur den richtigen Magier finden und schon kann man überall hin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das-... Das darf einfach nicht wahr sein!“, keuchte die Elfe entsetzte. Sie begriff, dass sie Yallad dem Untergang geweiht hatte, indem sie hierhergekommen und um Hilfe bat. Ihre Gastfreundschaft würde ihnen nicht wirklich gut bekommen und das war ihre Schuld.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zodiak lachte sein gefühlsloses, aufgesetztes Lachen: „Du kannst mir nicht mehr entkommen, Billie! Wir haben zu viel dafür geteilt. Vielleicht hast du mir nicht die Kontrolle gelassen, dennoch sind wir eins.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehrmals schüttelte sie ungläubig und energisch den Kopf. Sie wollte es nicht wahrhaben! Die Blondine wollte nicht eng mit solch einer Bestie verbunden sein, welche nur Chaos mit sich brachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billiana drehte sich um und sie fing an zu laufen. In der Ferne konnte sie die Mauern und Türme von Shysie sehen. Wenn sie es nur bis dorthin schaffte, konnte sie sich vielleicht in Sicherheit bringen und zum Gegenangriff ausrufen, damit die Armee zerschlagen wurde. Die Drachen waren einfach besser ausgerüstet als die Besessenen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur kam es ihr wie ein endlos weiter Weg vor. Sie rannte so schnell sie es nur konnte, doch sie kam einfach nicht näher! Aber immer, wenn sie den Kopf nach hinten drehte, kam die Armee mit Zodiak immer näher. Alle blutdürstend und bereit, sie in alle Einzelteile zu zerlegen, damit sie sich nie wieder gegen ihn stellen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Sausen ließ die Elfe ruckartig in den Himmel blicken. Ein gigantischer brennender Felsen flog auf die Mauern von Shysie zu. Brutal schlug er ein und riss erste Löcher in die einst so gute Verteidigungslinie. Ihm folgten noch weitere Steine, die ebenso eine verheerende Vernichtung mit sich führten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurz darauf hörte sie ein schneidendes Pfeifen, als Pfeilwagen ebenfalls auf Shysie schossen. Selbst von hier aus konnte sie Silhouetten sehen, die von den Wehrmauern in den sicheren Tod stürzten. Sicherlich aufgespießt von einem der mächtigen Pfeile, die noch viele Opfer fordern würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl alles so weit weg schien, war es das nicht. Greifbar nah wurde alles vernichtet, was die Echse über Jahrtausende so mit Herzblut aufgebaut und versucht hatten, zu beschützen. So viele von ihnen starben... Sie waren doch schon so wenige! Kämpften täglich um ihr Überleben...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich muss sie doch irgendwie retten können!, dachte die Blondine hilflos, während immer mehr Drachen starben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige erhoben sich in die Lüfte, um sich gegen den Angriff zu wehren, wurden aber von speerartigen Bolzen einfach vom Himmel geholt. Sie mussten eine sehr große Balliste haben, damit sie solche Geschosse mit so viel Kraft haben konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du musst bereit sein, dich gegen all das zu wehren, Billie.“, säuselte plötzlich eine Frauenstimme in ihrem Kopf. Sie war ihr vertraut und doch vollkommen fremd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ruckartig drehte sie sich um und suchte nach dem Ursprung, konnte aber niemanden entdecken. Nur die riesige Armee und das Urböse. Sie metzelten zahlreiche Soldaten ab, die nach draußen gestürmt waren, um die Invasion für ihre Königin abzuwenden und ihr Reich zu retten. Immer wieder riefen sie den Namen „Pahas’ka“ in verschiedenen Zusammenhängen, nur um im Anschluss abgestochen zu werden oder Schlimmeres.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Herz begann erst dann richtig zu rasen, als Zodiak über Argrim stand. Er hatte seine Streitaxt offenbar im Zweitkampf verloren und seine Rüstung war teilweise schon eingedellt. Genug Schwachpunkte, um den Zwerg zu töten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen, als Zodiak einen Speer hob und ihn dem Bärtigen mitten ins Herz rammte. Das Ächzen drang ihr deutlich in die Elfenohren, während der Chor von dem Urbösen erfreut lachte. All das Blut sickerte in das Gras, während die Zeit immer langsamer lief, um schließlich stehen zu bleiben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn du dich von deinen Gefühlen leiten lässt, wirst du verlieren, Billie.“, flüsterte die Stimme deutlich. „Du musst bereit sein, alles zu verlieren – auch dein Leben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist nicht fair...“, keuchte die Elfe atemlos hervor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Niemand hat behauptet, dass das Leben fair oder einfach sei, Billie. Wir haben es uns nicht ausgesucht, dennoch müssen wir das Beste daraus machen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum gerade ich? Warum gerade wir?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil es so vorherbestimmt ist.“, erwiderte die Stimme sanfter. „Manche Schicksale werden uns einfach in die Wiege gelegt. Diese alte Feindschaft mag eine andere begonnen haben, doch deine Seele muss den Kampf fortsetzen. Zodiak wird niemals aufhören.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billiana rappelte sich auf und versuchte den Blick von der Leiche von Argrim loszureißen. Das war nicht einfach, dennoch wusste sie, dass sie weiterkommen musste. Auch dann, wenn sie als Letzte übrigblieb![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer fing damit an...?“, fragte sie harsch. „Wer brachte den Ball ins Rollen? Dra’cor?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, das fing lange vor der Drachenkönigin an. Lange, bevor dein Vater den Thron bestieg.“, säuselte die Stimme. „Den Anfang machte eine uralte Göttin, dessen Herz von Langeweile angetrieben wurde. Sie erschuf die Welten, knüpfte Bänder zwischen ihnen und gab jedem Lebewesen eine andere Zeitspanne oder Gabe. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sich alles zu entwickeln begann, beobachtete sie ihr Werk, doch auch das wurde schnell trübsinnig und langweilig. Deshalb brachte sie immer mehr Spielfiguren hinein. Mehr Rassenvielfalt, mehr Kreaturen... Das Ganze geriet vollkommen aus dem Ruder! Die Magie begann die Welten zu zerfressen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da musste sie einen Puffer erschaffen. Etwas, was vernichtend genug war, um ihre Spielerei wieder in eine gewisse Balance zu bekommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie erschuf Zodiak? Um eine Balance zu geben?“, hinterfragte Billie entsetzt. „Aber er bringt gar keine Balance rein!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Anfangs tat er genau das, was er tun sollte. Er fraß die überschüssige Magie auf und vernichtete schwache Rassen. Er pendelte das Gleichgewicht wieder etwas ein. Aber dann verstand er nicht mehr, warum er nur in Maßen genießen sollte und entschied sich, dass er mehr wollte. Er wollte einfach alles haben...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Traurig schüttelte die Elfe den Kopf: „Warum hat sie ihn dann nicht vernichtet? Es war doch ihre Schöpfung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das wollte sie. Sie wollte Zodiak aufhalten und ihn wieder in ihren Baukasten zurückstecken, damit sie ihn optimieren konnte, aber er wollte es nicht.“, erklärte die Frau. „Nun hatte er Blut geleckt und seine eigene Macht erweitert. So vieles hatte er vertilgt und überflügelte damit seine Mutter. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie deutlich machte, dass er nicht war, was sie sich erhofft hatte, wurde er sehr wütend. Er stemmte sich mit aller Gewalt gegen sein Ableben und gegen seine Schöpferin. Nicht bereit, nur einen Millimeter seiner neuen Freiheit aufzugeben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie sich gegen ihn stellte und versuchte, diese Zerstörung aufzuhalten, verlor sie ihr eigenes Leben. Vorher aber sprach sie einen Zauber aus – einen Fluch, wenn man so will. Alle Seelen – sofern sie nicht anderweitig versprochen waren – sollten wiedergeboren werden. Niemand, der starb, sollte es für immer tun.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So entstand der Zyklus der Wiedergeburt, in dem auch die Götter eingebunden wurden. Er war nur nicht ganz so perfekt... Weder erinnern sich die Seelen an ihre früheren Leben noch können sie stets die Macht nutzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zodiak erkennt die Seele seiner Mutter und verfolgt sie. Er verbindet sich mit ihr...“, schlussfolgerte Billiana daraus. „Sie wird immer wieder geboren und wenn er zu dieser Zeit frei ist, muss sie immer wieder gegen ihn kämpfen. Nur ist er zu mächtig, um es endgültig zu beenden...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So ist es.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer war sie? Wer erschuf all das hier?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie selbst nahm den Namen >Shiva< an. Sie bezeichnete sich als die Göttin der Schöpfung, aber viele nannten sie auch die Göttin der Vernichtung. Beides ist zutreffend...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie atmete etliche Male tief durch und öffnete dann die Augen. Shysie stand in Flammen und sie konnte die Schreie der Sterbenden hören. Immer wieder krachten Mauern oder Gebäude ein, um noch mehr unter sich zu begraben. Gegen diese Übermacht waren die Drachen absolut wehrlos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du kannst weglaufen, aber nicht entkommen.“, säuselte Zodiak, der dicht hinter ihr stand. „Ich lasse dich zusehen, wie alle sterben, die dir helfen und dich lieben. Erst danach werde ich dich erlösen. Nachdem du noch etwas darunter gelitten hast.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Pahas’ka wurde hinaus gezerrt und man riss ihr die Kleidung vom Leib. Billiana musste nicht hellsehen können, um zu wissen, was die Männer mit ihr planten. Was sie mit all jenen Mädchen planten, die sie zu packen bekamen und ebenso entblößten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie alle werden wegen dir leiden.“, zischte der Chor aus Stimmen. „Und wenn ich mit ihnen fertig bin, werde ich mit deiner Tochter weitermachen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„NEIN!“, schrie die Elfe lautstark heraus und schlug nach dem lachenden Urbösen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Billie!“, rief eine Stimme und sorgte dafür, dass die Elfe hochschreckte. Der Schweiß bedeckte so ziemlich alles an ihrem Körper und erinnerte sie daran, dass sie nackt war. Ihre honigfarbenen Locken waren nicht nur zerzaust, sondern ebenso verklebt vom Schweiß. Ihr Puls raste richtig! Ebenso wie ihre Atmung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Zwerg besorgt. „Du hast geschrien und um dich geschlagen. Schon die halbe Nacht... Aber eben ist es richtig heftig geworden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja... Ja, es geht mir gut.“, erwiderte sie keuchend und wischte sich mit der Hand über die kühle, nasse Stirn. „Ich hatte nur einen Albtraum. Einen sehr, sehr intensiven Albtraum...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das muss ein wirklich lebhafter Traum gewesen... Ich dachte, dass du noch aufstehst und alles auseinandernehmen würdest.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bitte entschuldige...“, murmelte die Blondine peinlich berührt. Jetzt fiel ihr auch erst das Chaos auf, welches sie in dem Bett angerichtet hatte. Die Decken waren vollkommen durcheinander geschleudert und verschlangen praktisch die Kissen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl sie eine wirklich intensive und wilde Nacht miteinander geteilt hatten, kam das nicht davon. Auch wenn sich ein Teil von ihr wünschte, dass es so wäre, weil sie dann weniger irre wirken würde... Doch der Axtschwinger schien sie ohnehin nicht zu verurteilen, weil sie so leidenschaftlich träumte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann erinnerte sie sich an etwas, was Zodiak in dem Traum gesagt hatte... Sie seien miteinander verbunden, weil sie so viel miteinander teilten. Das hatte er nicht nur auf ihre Seele bezogen, sondern auch auf jene Zeit, als er versucht hatte, sie zu einer seiner Marionetten zu machen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In jenen Tagen hatte er einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten, aber das hatte auf Gegenseitigkeit beruht. Sie hatte ebenso vieles von ihm sehen können und Gedanken gelesen, die er zu verschließen versucht hatte, aber durch das Band daran scheiterte. Immerhin hatte sie sich genauso wenig gegen seine Beeinflussung wehren können! Ein ungewollter, gegenseitiger Austausch, wenn man es so wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich muss zu Pahas’ka!“, rief die Elfe hervor und sprang einfach aus dem Bett. Sehr hastig sammelte sie ihre Kleidung zusammen, damit sie ihre Blöße wieder bedecken konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was...?“, hinterfragte Argrim verwirrt. Er war noch gar nicht richtig wach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich muss zur Königin!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir ist durchaus bewusst, wer Pahas’ka ist...“, erinnerte er sie. „Aber warum?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Zeit! Erzähle ich dann im Thronsaal!“, erwiderte sie gehetzt. „Schnell, schnell!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vollkommen verwirrt stieg auch er aus dem bequemen, großen Bett, damit er ebenso seine Kleidung und Rüstung auflesen konnte. Nicht ganz so schnell bekleidete auch er sich, sparte sich jedoch jede weitere Frage. Offenbar war es auch sinnlos, weitere Informationen entlocken zu wollen, solange die Elfe noch so aufgeregt war.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Da ihnen die volle Gastfreundschaft angeboten worden war, dauerte es auch nicht lange, ehe sie zur Königin durfte. Sie war wohl selbst gerade erst aufgestanden. Vermutlich würde sie bald ihre Freundlichkeit einstellen, wenn Billiana nur oft genug frühmorgens verlangte, sie dringend zu sprechen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Maza-Canku war auch dabei. Er wirkte jedoch wesentlich frischer, als sei er schon seit mindestens drei Stunden auf den Beinen. Er hatte sicherlich bereits trainiert oder sich um andere Pflichten gekümmert. Als General gab es sicherlich laufend Anfragen bezüglich Waffen, Gerätschaften und neuen Rekruten. Nicht zu vergessen, dass die Ausbildung der Rekruten auch stetig überwacht werden musste... Mehr als genug zu tun also.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Andras tauchte einige Minuten nach ihnen auf. Die Diener hatten ihm mitgeteilt, dass Billie um eine Unterredung gebeten hatte und auch seine Anwesenheit dabei gefordert worden war. Er wirkte deshalb ebenso unglücklich wie Pahas’ka und Argrim... Obwohl er auch etwas aufgeweckter aussah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum wolltet Ihr mich so dringend sprechen?“, erkundigte sich die Drachenkönigin etwas gereizt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zodiak und ich haben ein enges Band miteinander. Nicht nur, wegen meiner Seele, sondern weil er versucht hat, mich zu einer Marionette zu machen.“, erklärte sie eilig. „Ich habe etwas geträumt und dachte erst, ich hätte nur meine Angst kompensiert, aber das glaube ich nun nicht mehr. Ungewollt teilen wir Dinge miteinander...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was ich gesehen habe, müssen Zodiaks Pläne und Gedanken gewesen sein. Durch mich weiß er genau, wo wir sind und wo er die Hauptstadt finden kann. Nun weiß ich durch ihn, was er vorhat...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr war klar, wie das klingen musste und es war auch den verwirrten Gesichtern anzusehen. Sie glaubten, dass die Elfe allmählich verrückt wurde! Pahas’ka musste wohl auch darüber nachsinnen, dass sie ihr zu früh von der Wiedergeburt berichtet hatte. Vielleicht empfand sie es sogar als Fehler, dass sie Billiana von der Verbindung zur ehemaligen Königin Dra’cor berichtet hatte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur der General wirkte nicht wirklich bestürzt oder verurteilend. Er stand vollkommen geschult in seiner steifen Haltung da und lauschte ihrer Aussage. Innerlich überlegte er vielleicht auch, ob sie durchdrehte, doch äußerlich wirkte er offen für alles.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, vielleicht drehe ich auch langsam durch...“, räumte die Blondine ein. „Aber, wenn nicht, dann hätten wir endlich mal einen Vorteil gegen Zodiak. Falls ich falsch liege, verlieren wir nichts, aber liege ich richtig, gewinnen wir alles.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was... für Gedanken soll er denn an Euch übermittelt haben...?“, erkundigte sich Pahas’ka nicht unbedingt überzeugt. „Was genau soll er planen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er scheint einen Weg hierher zu kennen, ohne ein Portal zu nutzen. Darüber wird er Belagerungswaffen hierherbringen. Trebuchets, Balliste, Kanonen...“, berichtete sie aufgeregt. „Alles, was man für eine Belagerung braucht. Aber vor allem auch, um Drachen zu bekämpfen... Er weiß immerhin, dass ihr auch genauso fliegen und so angreifen könntet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dazu natürlich eine übermäßig große Anzahl an bewaffneten Bodentruppen. Allesamt Besessene, die zum Teil ausgebildete Kämpfer sind und zum Teil einfache Bauern. Entsprechend unterschiedlich fallen auch die Bewaffnungen aus...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Angeführt werden sie alle von Zodiak. Er will hier alles vernichten. Nicht nur, um diese Welt zu zerstören, sondern auch, um mich zu bestrafen und mich leiden zu lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meine Königin...“, warf Maza-Canku respektvoll ein. „Wenn das stimmt – und das halte ich durchaus für möglich – dann müssen wir uns darauf vorbereiten. Wenn er uns mit solch einer Streitmacht überrascht, sind wir verloren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Drachenkönigin versank in ihren Gedanken und wog wohl die Möglichkeiten ab. Außerdem sinnierte sie offenbar darüber, ob Billiana nicht vielleicht doch einfach nur verrückt war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Letztendlich winkte sie dann aber ab: „Na gut... ich werde es zwar wahrscheinlich bereuen, aber bereitet alles auf einen eventuellen Großangriff vor.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jawohl!“, sagte er und salutierte. Der General warf Billie einen vielsagenden Blick zu, während er an ihr vorbeisauste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur einige Herzschläge später erklang eine Glocke. Ihr folgten zahlreiche andere. Sie sollten wohl jeden kampffähigen Drachen in der Stadt darauf aufmerksam machen, dass sie bald angegriffen worden und sie sich dafür bereitmachen mussten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sicherlich würde Maza-Canku auch alles dafür tun, damit die schutzlosen Bürger in ihren Häusern blieben. Vielleicht gab es auch Schutztunnel, in denen sie sich retten konnten, bis alles vorbei war. Nun gab es eigentlich genug Zeit, um all diese Maßnahmen perfekt zu ergreifen, bevor sie unter Beschuss standen und die Häuser zu brennen begannen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn die Blondine recht hatte, dann retteten sie durch die verfrühte Vorbereitung unzählige Leben. Vor allem konnten sie Shysie so eher vor einer sicheren Niederlage bewahren, solange das Urböse nicht noch mehr im Ärmel hatte, was er bisher perfekt verheimlichen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bitte verzeiht meine Skepsis...“, richtete die Königin an Billiana. „Ich vertraue Euch durchaus, aber ich will auch eine unnötige Panik vermeiden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das verstehe ich durchaus. An Eurer Stelle würde ich mir auch misstrauen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich misstraue nicht unbedingt Euch, aber dieser Bestie.“, widersprach sie ihr. „Er könnte auch falsche Bilder entsenden, damit wir uns auf die falschen Dinge konzentrieren. Aber der Schutz meines Volkes steht einfach über allem, also muss ich es riskieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr aber dürft nicht hierbleiben. Ihr müsst zum Berg Zaltana aufbrechen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was?“, hinterfragte die Elfe skeptisch. Immerhin drohte hier ein Angriff und sie konnten ihnen dabei helfen, Zodiaks Armee aufzuhalten! Sie alle waren gute Kämpfer und sie dazu noch eine Magierin, die auch zahlreiche Zauber gegen die Feinde schleudern konnte. Oder eben Verbündete heilen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es wird Zeit, dass Ihr zu dem erwacht, was Ihr seid.“, sagte Pahas’ka deutlich. „Ihr könnt Zodiak nicht aufhalten, wenn Ihr Euch nicht entsprechend weiterentwickelt. Zaltana ist der Berg des Erwachsens und wird von unseren ganzen Herrschern genutzt, um zum Drachen zu erwachen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wir könnten bei einem eventuellen Angriff viel nützlicher sein!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, auf keinen Fall. Zodiak kann seine Armee beliebig erweitern. Solange er lebt, können wir ohnehin nicht gewinnen, geschweige denn lange durchhalten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber-...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein!“, befahlt die Drachenkönigin erbost. „Ihr habt eine andere Pflicht. Ihr seid nicht hier, um an vorderster Front zu kämpfen oder sinnlos zu sterben. Ihr müsst Zaltana aufsuchen und diesen Spuck endgültig beenden, bevor es zu spät ist. Tod nützt ihr keinem.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Andras nickte und legte seine Hand auf Billianas Schulter: „Sie hat vollkommen recht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn es ihr nicht passte, nickte auch sie. Ihr Innerstes sträubte sich dagegen, doch es war beschlossene Sache. Sie mussten zum Berg des Erwachens gehen und sie musste ihr Schicksal empfangen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Pahas’ka befahl ihren Dienern, sie mit Vorräten einzudecken, einen Wagen mit Lastpferd zu stellen und sie auch neu auszurüsten. Ihre Waffen hatten unter der ganzen Benutzung gelitten und waren kaum noch zu gebrauchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Außerdem forderte sie dazu auf, eine Eskorte zusammenzustellen. Die sollte ihnen nicht nur den Weg zeigen und sie dabei beschützen, sondern auch sicherstellen, dass die Blondine nicht einfach umdrehte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während draußen alle Vorbereitungen liefen, wurde die kleine Truppe heimlich durch Tunnel nach hinten hinausgeführt. Sie selbst und auch die Eskorte war schwer bewaffnet und für einen eventuellen Angriff gewappnet. Dennoch war die Elfe nicht sicher, ob es wirklich genug war, um dem Urbösen zu trotzen...[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„General!“, rief einer der Soldaten und eilte zu Maza-Canku. „Was geht hier vor sich? Warum werden alle Glocken geschlagen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es handelte sich um einen seiner Hauptmänner. Er befehligte zahlreiche Drachen, welche vom Himmel aus ihre Angriffe koordinierten, um auf diese Weise Vorteile zu schaffen, aber vor allem Kluften in feindlichen Armeen zu schlagen. Das war lange nicht mehr nötig gewesen. Yallad war seit Jahrhunderten überaus friedlich, wenn man von manch aggressiven Tieren absah. Sie lebten hauptsächlich vom Ertrag ihrer Bauern, nicht durch Plünderei oder Krieg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Verwirrung seiner Männer verstand er durchaus. Immerhin waren weit und breit keine Feinde zu erkennen und seit Jahrhunderten hatte es eben auch keine bekannten Widersacher mehr gegeben. Die Soldaten waren nur zur Sicherheit ausgebildet worden und oft genug war es im Gespräch gewesen, die Armee endgültig aufzulösen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir brauchen einige Späher.“, sagte Maza-Canku streng. „Es ist gut möglich, dass bald Eindringlinge aus einer anderen Welt zu uns stoßen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Solche, wie diejenigen, die wir als Besucher empfangen haben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht ganz so, aber so ähnlich...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bringen sie etwa Krieg über uns?“, empörte sich der Hauptmann. „Dann sollten wir sie lieber zurückschicken!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie trifft keinerlei Schuld, Synisus. Sie selbst haben nur versucht, zu entkommen.“, warf Maza-Canku ein. „Aber vor manchen Dingen kann man eben nicht weglaufen. Wir haben uns selbst darauf eingelassen, diese Leute und unsere Welt zu beschützen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Synisus gefiel das nicht, aber er widersprach auch nicht. Als guter Soldat widersprach man weder seinem Vorgesetzten noch stellte man Befehle infrage! Jedenfalls nicht dann, wenn eine solche Debatte das Leben zahlreicher Zivilisten bedeutete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Hauptmann nickte und winkte einer der Boten herbei, um diesem den Befehl weiterzugeben. Er bat um die unauffälligsten Drachen, welche aber auch lange Strecken durchhielten, damit sie die Umgebung im Auge behielten. Dabei machte er überaus deutlich, dass sie alles melden sollten, was ungewöhnlich schien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was genau haben wir denn zu erwarten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viele Belagerungswaffen und besinnungslose Angreifer, die durch den Willen eines Einzelnen gelenkt werden.“, erklärte der General gefasst. „Vor allem ist schlimm, dass sie vermutlich Waffen haben werden, um selbst starke Drachen vom Himmel zu holen. Alle Späher müssen sehr vorsichtig sein und sollen sich weitgehend fernhalten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verstanden, dann werde ich das noch an die Männer weitergeben, um unnötige Verluste zu vermeiden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war ein wirklich guter Mann, der jedoch auch die richtige kritische Einstellung hatte. Außerdem scheute sich Synisus nicht davor, seinem direkten Vorgesetzten zu sagen, wenn er etwas nicht klug fand oder es einen besseren Weg gab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viele Anführer neigten dazu, dass sie sich nur Schleimer in ihr direktes Umfeld holten. Sie wollten nur hören, wie toll ihre Ideen waren, aber nicht, dass jede Idee auch eine Schattenseite hatte, die vielleicht das Gute sogar überwog. Ihnen war wichtiger, dass sie sich stets bestätigt und gut fühlten, als dass sie wirklich das Richtige machten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jemand, der sich traute, auch seinem Vorgesetzten zu sagen, dass er Mist baute, war hingegen ein echter Segen. Maza-Canku hatte das schon oft erlebt! Manchmal war man selbst blind für seine eigenen Fehler oder nahezu unerreichbaren Ziele. Dann rüttelten solche Drachen wie Synisus einen wach und machten auf die Schwachpunkte aufmerksam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn ich wollen würde, dass mir jeder in den Arsch kriecht, dann würde ich auf dem Marktplatz zahlreiche Kandidaten dafür finden..., sinnierte der General für sich. Nicht, dass er das Volk für dumm oder anstrengend hielt, doch ihre Vergötterung grenzte an Blindheit. Auch er machte eben seine Fehler und sie würden ihn sofort abwählen, wenn er einen wirklich gravierenden Einschnitt erlitt. Das war in der Vergangenheit öfters vorgekommen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie weit sind die Verteidigungslinien?“, erkundigte sich der braunhaarige General, als er zu einem anderen Hauptmann schritt. „Sind die Kanonen bereit, um eventuellen Beschuss zu erwidern? Haben wir genug Kanoniere?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Sir!“, sagte der Mann und salutierte vor ihm. „Wir haben die gesammelte Munition auf alle Kanonen verteilt. Manche scheint inzwischen untauglich zu sein, die haben wir deshalb zur Seite geräumt. Nur in Notfällen sollten wir darauf zurückgreifen, Sir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war einer dieser super gehorsamen, der niemals widersprechen würde. Doch vor allem respektierten seine Männer ihn, was für eine wirklich gute Moral sorgte. Deshalb tolerierte Maza-Canku diesen Charakterzug.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist mit der Munition passiert? Etwa Sabotage?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schwer zu sagen, Sir. Sie scheint mit Feuchtigkeit in Kontakt gekommen zu sein... Besonders auch das Schießpulver.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es wird doch alles regelmäßig kontrolliert, oder?“, hinterfragte Maza-Canku und bekam ein Nicken als Antwort. „Wie konnte das dann nur passieren? Hätte es nicht eher auffallen müssen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich befürchte, dass diejenigen, welche die Bestände kontrollieren und überwachen, das etwas auf die leichte Schulter genommen haben, Sir...“, gestand der Hauptmann kleinlaut. „Sie haben es vermutlich bloß abgezählt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der General seufzte. So etwas war natürlich keineswegs in Ordnung! Man wusste ja nie, was kam und dann mussten sie alle dafür bereit und gewappnet sein. Nun fehlte es ihnen aber vielleicht an Munition, um einem langen Beschuss wirklich standzuhalten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leider war es nun zu spät, um etwas daran zu ändern. Die betroffenen Männer würde er später dafür zur Rechenschaft ziehen, sofern sie das alle überlebten. Nochmals würde es nach einem Sieg jedenfalls nicht mehr zu derartigen Nachlässigkeiten kommen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Frieden hat ihre soldatische Denkweise abgestumpft..., dachte Maza-Canku betrübt. Nun musste er beten, dass nicht auch das Waffengeschick unter der Ruhe gelitten hatte. Immerhin war tägliches Training Vorschrift, doch, wenn sie dies auch zu locker nahmen, brachte das natürlich ebenfalls gar nichts...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Genug Männer haben wir aber?“, erkundigte er sich streng.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Sir! Jede Kanone ist besetzt und wir haben für den Notfall auch noch Leute, um gefallene Kanoniere zu ersetzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr gut, danke. Dann weitermachen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch die Kessel wurden vorbereitet. Sollte es zu einem Angriff kommen, dann würde sich darin kochend heißes Öl wiederfinden. An den empfindlichen Stellen ihrer Mauer waren sie befestigt, um zu verhindern, dass Tore oder andere Schwachpunkte aufgebrochen worden. Außerdem gab es jene Kessel an Punkten, wo eventuell Belagerungsleitern eingesetzt worden, um so die Festung zu erklimmen und zu stürmen. Auch in den inneren Kreisen gab es diese Verteidigungsanlagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Bogenschützen nahmen auch schon ihre Position auf der Mauer ein, während sich an den Toren die Armbrustschützen befanden. Ihre Reichweite war zwar geringer, doch die Durchschlagskraft beeindruckend hoch. So konnten sie aus einer gewissen Distanz eventuell durchdringende Feinde schnell erledigen, während einige Speerkämpfer verhinderten, dass man sie ausschalten konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Außerdem besaßen auch sie Pfeilwagen, die von wenigen Drachen gleichzeitig bedient werden mussten, aber eben einen Hagel aus Pfeilen verursachten. Solange diese nicht beschädigt worden, konnten sie große Vorteile sichern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eigentlich war sich Maza-Canku nicht sicher, weshalb sie eigentlich so massive Verteidigungsanlagen besaßen. Nicht nur, weil es schon lange Frieden gab... Wirklich schlimme Kriegssituationen hatte Yallad bisher eigentlich nie bewältigen müssen. Shysie war noch nie eingenommen worden... Die Drachen begannen nicht mal Bürgerkriege, solange sie eine offizielle Königin oder einen offiziellen König auf dem Thron hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vermutlich hatten aber die ganzen Vorgänger sich auf diesen Tag vorbereitet. Die Prophezeiung war immerhin jedem Herrscher und dessen Umfeld durchaus bekannt. Auch genug einfache Bewohner kannten sie und fieberten auf dessen Eintritt zu. Niemand wusste wirklich genau, ob überhaupt etwas Gutes daraus entstehen konnte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Hauptmänner waren größtenteils ebenfalls in die Prophezeiungen unterwiesen worden, aber die meisten hielten nichts davon. Sie wollten nur ihre Pflichten erfüllen. Deshalb verstanden viele auch die Aufregung nicht, was für allgemeine Unruhe sorgte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„General!“, rief ein Mann laut. Maza-Canku drehte sich zu ihm. Es war ein Bote, der schon länger in den Diensten der königlichen Armee stand und bisher stets gute Arbeit leistete. Gerade, weil er sich mit Nachrichten so beeilte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lonato war vollkommen außer Atem, also war er vermutlich die ganzen Treppen hinaufgelaufen und den restlichen Weg praktisch über den Wehrgang gestürmt. Der Arme sah auch vollkommen verschwitzt aus...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist denn los, Lonato?“, hinterfragte er gelassen. „Du siehst aus, als würden dich hundert Drachen jagen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verzeiht, General... Ich sollte-... Ich sollte nicht so...“, er atmete mehrmals tief durch. „Sie haben... wirklich eine Armee entdeckt, Sir... Die Späher entdeckten eine Armee mit Belagerungswaffen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das waren keine guten Nachrichten, doch zumindest war die Aufregung nicht umsonst. Das hätten die Soldaten nicht witzig gefunden und zukünftig vielleicht angefangen, Befehle infrage zu stellen. Nun würden sie wissen, dass sie nicht aus einer Laune heraus die Glocken schlugen, sondern nur dann, wenn es wirklich notwendig war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hat man dir gesagt, wie weit sie in etwas weg sind?“, erkundigte sich Maza-Canku weiter. „Oder wie viele es schätzungsweise sind?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie werden etwa in zwei oder maximal drei Stunden Shysie erreicht haben, General.“, erklärte Lonato eifrig. „Jedoch konnten die Späher nicht genau sagen, wie viele Angreifer es wirklich sind. Tausend Mann schätzen sie... Eher mehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tausend Mann?“, hinterfragte der General entsetzt. Für einen Moment wurde ihm ganz schwindlig und übel! Er hatte mit viel weniger gerechnet...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Soll ich irgendwelche Befehle weitergeben, Sir?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ich bitte darum.“, lenkte er ein, als er sich wieder gefasst hatte. „Die Späher sollen sich vorsichtig nähern und Sprengstoffe mit sich führen. Primärziele sind natürlich alle Belagerungswaffen, aber auch jeder Verlust des Feindes ist ein Vorteil.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem ist es wichtig, dass sie dabei keine unnötigen Risiken eingehen. Wenn die Armee wirklich so groß ist, dann ist jeder Verlust für uns kritisch. Zu zögerlich sollten sie aber ebenfalls nicht sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jawohl, Sir!“, sagte der Bote und salutierte vor ihm. An sich musste er das in seiner Position nicht, aber er wollte wohl selbst mal als Soldat dienen. Deshalb und weil Lotano seinen Job ausgezeichnet machte, zollte er ihm den nötigen Respekt, indem er ebenfalls vor ihm salutierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er stürmte los und Maza-Canku wusste genau, dass er unten genauso atemlos und verschwitzt ankommen würde, um alle Befehle weiterzugeben. Dabei würde er keine Sekunde verschwenden. Für ihn war es ungemein wichtig, dass jeder Befehl unverzüglich und unverfälscht an die entsprechenden Kanäle weitergegeben wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Über tausend Mann..., überlegte der Drache verbittert. Mögen alle Götter über uns wachen... Jene, die einst waren, die, die heute sind und auch alle, die noch kommen werden. Wir werden es brauchen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als das feindliche Heer an ihren Mauern stand, wurde sofort klar, dass sie bisher nicht viel hatten ausrichten können. Einige Belagerungswaffen waren beschädigt und es waren klaffenden Löcher in den Reihen zu erkennen, doch sie waren immer noch in einer deutlichen Überzahl. Und da waren immer noch zahlreiche Belagerungswaffen, die ihren Mauern ernsthafte Schwierigkeiten bereiten würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn Maza-Canku ehrlich war, dann war ihre einzige Chance, die Wurzel des Übels zu ziehen. Leider konnte er nirgendwo den weißhaarigen Mann erspähen, den Billie ihnen ausführlich beschrieben hatte. Er musste sich weiter hinten befinden, um außer Gefahr zu bleiben, wenn er nicht sogar jeder Zeit seine Gestalt umwandeln konnte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Macht euch bereit!“, rief er laut heraus. Er hatte Bücher gelesen, in denen die Anführer von Armeen vorher ewig lange Reden hielten, um ihre Männer zu motivieren und für das Kommende zu wappnen. Er persönlich fand das Unsinn! Die Soldaten wussten genau, worauf sie sich einließen. Sie waren schon motiviert genug, ihr Leben nicht freiwillig zu lassen, weil ihr Überlebensinstinkt etwas Anderes nicht zulassen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Angst war jedoch zu spüren, als die Bogenschützen ihre Pfeile anlegten. Über den ganzen Mauern konnte man den Befehl des Haltens deutlich hören. Noch war der Feind nicht nah genug an ihren Mauern, damit sie effektiv Leben nehmen konnten. Zu ihrem Vorteil trugen viele der Angreifer keine Rüstungen, was durch den Pfeilhagel viele Opfer bringen würde![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch die Kanoniere nahmen Position ein und zielten bereits auf die Belagerungswaffen, die ihnen noch echte Probleme bereiten konnten. An den Toren und Schwachstellen lauerten hingegen Drachen, um das siedend heiße Öl auf eventuelle Angreifer herabzulassen und ein schnelles Ende zu verhindern. Damit waren sie bereit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das mussten sie auch sein! Kurz darauf stürmten die Besessenen bereits auf die Mauern zu. Sie trugen Leitern bei sich und wollten wohl das Königreich erklimmen, um ihre zahlenmäßige Überlegenheit für sich ausnutzen zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Feuer!“, brüllte einer der Hauptmänner. Der Befehl wurde weitergetragen und als die Hände nach unten geschlagen wurden, begann es. Unzählige Pfeile verdunkelten den Himmel und schlugen kurz darauf unten ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige Pfeile trafen kein weiches Ziel, doch der größte Teil bohrte sich in die Körper ihrer Feinde. Ächzend und stöhnend gingen diese zu Boden. Die meisten der Belagerungsleitern stürzten in den Dreck, weil sie ihre Träger verloren hatten. Einige davon wurden bei dem Sturz sicherlich so beschädigt, dass sie unbrauchbar wurden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich war deshalb noch lange kein Sieg sicher. Es kamen für jeden gefallenen Soldaten gefühlt drei neue und durch ihre Besessenheit waren sie furchtlos genug, um zu den Leitern zu laufen. Sofort wurden sie wieder hochgestemmt und erneut auf die Mauern zu geschleppt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Anlegen und zielen!“, rief ein Hauptmann lautstark über die Mauer. Der Befehl wurde weitergetragen und die Bogenschützen führten ihn sofort aus. Der Hauptmann wartete mit wachsamem Blick, ehe er schrie: „Feuer!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stück für Stück kamen die Feinde näher an die Mauer heran und brachten so auch die Leitern stetig näher. Ihre Verluste kümmerte sie nicht. Sie folgten einfach stur dem Befehl ihres Marionettenführers! Egal, wie viele Pfeilhagel auf sie niederregneten, egal, wie viele dabei fielen, sie rotteten sich erneut zusammen und brachten es wieder weiter voran. Wäre es nicht so widerlich, könnte man sie bewundern...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Kanoniere sollen sich bereitmachen!“, befahl Maza-Canku deutlich. „Sobald die Belagerungswaffen in Schussweite sind, sollen sie sofort das Feuer eröffnen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jener Befehl wurde auch an die entsprechenden Kanäle getragen. Das war wichtig, weil eben jene Waffen auch stetig näherkamen und bald in Reichweite waren, um sie ebenfalls unter Beschuss zu stellen. Vielleicht waren sie es sogar schon, aber den Angreifern war es nicht bewusst...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur wenige Herzschläge später hatten die Besessenen die Mauern erreicht. Sie stemmten mit aller Kraft die hohen Belagerungsleitern in hoch, um sie durch Haken in der Mauer einrasten zu lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stoßt die Leitern runter, wenn ihr könnt!“, schrie der General lautstark. „Und kippt heißes Öl herunter, wenn sich dort Leitern oder Feinde befinden!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Drachen wussten genau, worauf sie zu achten hatten. Stets versuchten sie möglichst hohe Verluste in den Reihen des Feindes zu verursachen. Aus diesem Grund warteten sie auch, dass zahlreiche Gegner die Leitern zu erklimmen versuchten und stießen sie erst dann gemeinschaftlich herunter. So gingen auch die Männer an den heißen Kesseln vor. Je mehr sie erwischten desto besser war es für Shysie und das Volk![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch die Kanoniere hatten inzwischen die Möglichkeit, das Feuer zu eröffnen. Sie beschädigten einige der feindlichen Belagerungswaffen, trafen aber ebenso einige der Besessenen. Sie hatten offenbar nicht damit gerechnet, dass die Armee Shysies auf diesen Angriff vorbereitet sein könnte! So viel Gegenwehr direkt am Anfang konnte Gift für jede Belagerung sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schickt die fliegenden Drachen los!“, rief Maza-Canku laut über die Mauer. „Sie sollen Bomben über ihnen abwerfen, aber trotzdem vorsichtig bleiben! Das ist gewiss nicht alles, was die zu bieten haben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es dauerte nicht lange, da erhob sich der Trupp der fliegenden Drachen. Der Name wohl gewählt, weil sie an sich nichts weiter taten, als über den Feinden zu fliegen. Dabei warfen sie Bomben ab oder auch Geröll, wenn die Munition knapp werden sollte. Heute waren sie noch nicht an diesem Punkt, weshalb die Reihen deutlich ausgedünnt wurden, während eine Explosion die nächste jagte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir sind so froh, dass Ihr so weise seid, General!“, keuchte ein Hauptmann mit ehrlicher Euphorie. „Wenn Ihr nicht alles vorbereitet hättet, wären wir nun viel schlechter dran... So können wir wirklich siegen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Normalerweise glaubte der General Shysies nicht an schlechte Omen oder Äußerungen, die Pech brachten, aber in diesem Fall traf das Pech leider trotzdem ein. Einige Sekunden, nachdem der Hauptmann seine Begeisterung kundgetan hatte, schlugen riesige Bolzen in die Körper der Drachen ein. Viele von ihnen stürzten ab und bei dem Aufprall auf dem Boden gingen die letzten Bomben einfach hoch![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Andere konnten zwar gerade so noch fliegen, waren jedoch gelahmt und leichte Beute. Sie wurden wieder unter Beschuss genommen und an manchen der speerartigen Bolzen befanden sich sogar Ketten, damit sie die Bestien gemeinschaftlich vom Himmel reißen konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jene Drachen, die bisher nicht getroffen worden waren, zogen sich sofort in die sicheren Mauern zurück. Der Sprengstoff wurde von ihnen entfernt, um Explosionen im Inneren zu vermeiden. Es konnte gut sein, dass diese bei dem Angriff beschädigt worden waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Maza-Canku lehnte sich über den Wehrgang und spähte nach einem weißhaarigen Mann, der die neue Strategie befohlen haben könnte, fand ihn aber nicht. Da waren weiterhin nur die leeren Gesichter dieser besessenen Menschen, welche unabdingbar angriffen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wo ist diese Kreatur bloß?, fragte sich der Drache zähneknirschend. Offenbar hatte es ja Änderungen in den Befehlen gegeben, sodass sie die Belagerungswaffen nun doch einsetzten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Kanoniere müssen die Balliste versuchen zu zerstören! Sonst können wir weitere Luftangriffe vergessen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch dieser Befehl wurde blitzschnell an die entsprechenden Truppen weitergegeben. Da die Prioritäten sich verschoben hatten, mussten die Kanonen neu ausgerichtet werden. Die Balliste befanden sich zudem relativ gut verborgen zwischen den feindlichen Soldaten. Es konnte schnell geschehen, dass sie einen davon übersahen und dieser erneut auf Drachen schoss.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Derweil begannen die Besessenen schon die Trebuchets zu beladen und auf die Mauern auszurichten. Bald erkannte der General außerdem, dass sich eine Truppe von feindlichen Soldaten durchdrängten. Er erkannte erst später, dass sie einen riesigen, stabilen Rammbock trugen und diesen auf das Tor einsetzen wollten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haupttor!“, schrie er lautstark. „Heißes Öl! Schnell!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das haben wir bereits verwendet, General!“, rief ein Mann verzweifelt zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bogenschützen! Schießt auf die Männer mit dem Rammbock!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Drachen, welche einen Kurzbogen führten, richteten diese nun nach unten und begannen zu schießen. Viele der Träger fielen, doch ihre Plätze wurden wieder aufgefüllt. Sie brauchten siedendes Öl! Es würde mit etwas Glück den Rammbock zerstören...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wann ist das Öl wieder bereit?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das dauert noch zu lange, General!“, antwortete ein Lieutenant. „Bis dahin sind sie bereits durch das Tor gebrochen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gibt es Feuerspucker, die bereit sind, sich zu opfern, um den Rammbock zu zerstören?“, wollte Maza-Canku bitter wissen. Fast jeder Drache hatte Familie oder zumindest Freunde und gab diese nicht gerne auf. Anderseits würde niemand überleben, wenn sie nicht entsprechend handelten, auch wenn es nicht schön war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich mache das.“, sagte eine Soldatin, die Maza-Canku gänzlich unbekannt war. Vermutlich noch eine Rekrutin, die nun aus Mangel an Männern mit in dieser Schlacht kämpfen musste. In ihr steckte zumindest noch die Leidenschaft des Kampfes, was deutlich aus den Augen strahlte. Bei den intensiven Blicken fiel ihr offenbar auch wieder ein, mit wem sie da eigentlich sprach und salutierte: „Mein Name ist Abraxa, Sir! Ich bin Feuerspuckerin, aber noch in der Ausbildung. Ich würde es dennoch tun.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er fand es bedauerlich, dass so eine hübsche Drachendame ihr Leben opfern wollte. Sie hatte dunkles Haar mit einem roten Schimmer darin. Ihre Haut war braun gebrannt und die Augen in einem intensiven Grün. Überall gab es dunklere und helle Schuppen, die auf ihrer Haut glänzten, ebenso wie ein Drachenschwanz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab nicht viele, die eine nahezu perfekte menschliche Hülle trugen, aber auch nicht viele, die so viele Makel besaßen. Doch eben diese waren es, welche das stärkste Feuer besaßen und ebenso sehr ausgeprägte Instinkte. Fast alle von ihnen wurden sogenannte Feuerspucker.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bedenkt, dass das eine Selbstmordmission ist, Abraxa. Ihr kommt vermutlich nicht zurück.“, ermahnte er sie tadelnd. Er wollte niemanden in den Tod schicken, doch wenn ihnen die Gefahr bewusst war und sie es dennoch wollten, würde er niemanden davon abhalten. Jeder Drache besaß das Anrecht, selbst über sein Leben oder das Ableben zu bestimmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist mir bewusst, General.“, sagte Abraxa mit fester Stimme. „Trotzdem möchte ich es tun. Für meine Familie und mein Volk. So haben sie vielleicht eine Chance zu überdauern, andernfalls wohl kaum.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich danke dir, Abraxa.“, sagte der General ehrerbietig. Er hob die Hand, versteifte sich und salutierte respektvoll vor ihr. Das war ein Zeichen für seinen Respekt für ihre mutige Tat, welches auch ihren Tod überdauern würde. Wenn Vorgesetzte solche Gesten wagten, sangen die Barden noch lange von diesen heldenhaften Rittern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie erwiderte den Salut. Obwohl Abraxa eigentlich Angst haben sollte, wirkte sie fest entschlossen. Es gab viele Frauen wie sie in der Armee. Gerade Frauen schienen eine wahnsinnig hohe Opferbereitschaft mit sich zu bringen. Vielleicht lag es an den mütterlichen Instinkten, die in jeder Frau irgendwo tief verankert saß... Vielleicht waren Frauen auch einfach nur stärker und mutiger. Maza-Canku konnte es wirklich nicht sagen, aber er bewunderte es.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gebt ihr vernünftige Ausrüstung. Alles, was sie verlangt.“, richtete er an einen seiner Hauptmänner. Dieser nickte und begleitete die Frau nach unten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun sind wir schon bei Selbstmordmanövern angekommen, dabei läuft die Belagerung erst so kurz..., sinnierte der General bedauernd. Dieser Zodiak weiß wirklich sehr genau, wie er Leute in die Enge treiben muss. Ich frage mich, wo er das alles gelernt hat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Felsen und Steine schlugen in der Mauer ein und manchmal auch auf den Wehrgängen. Drachen schrien, während sie in die Tiefe stürzten. Die Trebuchets waren offenbar nun fertig ausgerichtet und wurden nun laufend mit Geröll beladen. Sie rissen bereits erste Verletzungen in ihr dickes Mauerwerk, welches nicht lange diesem Beschuss standhalten konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Kanoniere sollen noch zwei bis vier Kanonen für die Balliste einsetzen, bis sie meinen, dass sie alle zerstört haben. Der Rest soll auf die anderen Belagerungswaffen feuern!“, befahl der General. „Außerdem sollen die nächsten fliegenden Drachen versuchen, Bomben auf sie zu werfen. Nun haben sie nicht mehr so viele Balliste... Trotzdem sollen sie mit Bedacht fliegen und großzügige Ausweichmanöver wagen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jawohl, General!“, rief ein Hauptmann, der gerade zu ihm eilte. „Die Feuerspuckerin ist so weit.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In Ordnung... Dann wünscht ihr viel Erfolg und lasst sie heraus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch unter dem Helm erkannte er, dass es der Hauptmann der Feuerspucker war. Letztendlich verriet ihn ebenfalls ein Drachenschwanz, der selbst in der menschlichen Gestalt noch vorhanden war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie ist noch eine Rekrutin...“, warf der Hauptmann beunruhigt ein. „Haltet Ihr das wirklich für eine kluge Entscheidung?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keiner sonst hat sich freiwillig gemeldet. Vertraut Ihr ihren Fähigkeiten nicht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Doch... Doch! Sie ist meine beste Rekrutin überhaupt und hätte großes Potenzial.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn Ihr jemand anderes findet, dann schickt den, ansonsten haben wir keine Wahl.“, erinnerte ihn Maza-Canku streng. Die Fürsorge verstand er und auch die Hoffnung darauf, dass Abraxa vielleicht selbst mal den Posten als Hauptmann übernahm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er nickte und wandte sich dann von dem General ab, um stattdessen nach unten zu laufen. Dabei stieß er einige Flüche aus. Nicht, weil sein Vorgesetzter gesagt hatte, dass er Ersatz suchen müsste, sondern wohl eher, weil sich sein Trupp als so feige darstellte. Immerhin hatte sich eine Rekrutin sofort gemeldet, während die anderen schwiegen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Drachengeneral seufzte, als er seinen Blick wieder nach unten richtete. Seine Bogenschützen versuchten weiterhin zu verhindern, dass der Rammbock zum Einsatz kam, doch es war wirklich schwierig. Inzwischen mussten sie in verschiedenen Zeitabständen schießen, damit die Besessenen nicht genug Zeit bekamen, die Männer wieder für neue zu ersetzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch die meisten Trebuchets waren außerhalb ihrer Reichweite und konnten munter den Beschuss der Mauern fortsetzen. Zwar glitten wieder Drachen durch den Himmel und warfen Bomben auf die weit entfernten Ziele ab, aber nicht jeder traf sein Ziel gut genug.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab jedoch noch Balliste, die nach den fliegenden Drachen schossen und versuchten, sie vom Himmel zu holen. Hier handelten die Kanoniere jedoch auch wahnsinnig schnell, um sie schnell zu zerstören. Trotzdem kam kein Gefühl des Hochs oder der Sicherheit. Eher die Angst, dass sie hier heute alle sterben würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch der wahre Albtraum kam erst noch! Plötzlich schrien einige Soldaten durcheinander und deuteten voran. Maza-Canku verengte die Augen und versuchte auszumachen, was sie so in Panik versetzte. Das wurde schnell erkennbar...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige Belagerungstürme wurden auf die Mauern zugeschoben und sie waren alle mit Metallen beschlagen. Außerdem gab es Fenster, aus denen sie mit Fernkampfwaffen schießen konnten. Wahrscheinlich befanden sich auf und in den Türmen auch noch Belagerungswaffen, um sie besser verteidigen zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zerstört diese verdammten Belagerungstürme!“, schrie der General lautstark. „Egal wie! Sie dürfen nicht die Mauern erreichen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sir! Da gibt es ein Problem...“, sagte ein Lieutenant, der eilig zu ihm kam. „Wir haben kaum noch funktionsfähigen Sprengstoff. Sie sind einfach fast alle durch Flüssigkeit beschädigt worden und deshalb unbrauchbar.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich schwöre, dass ich denjenigen umbringe, der das eigentlich verhindern sollte!“, fluchte der General lautstark. Die Männer sahen langsam zu einem jungen Mann, der sich wahnsinnig klein machte. Vermutlich war das seine Aufgabe gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jetzt war jedoch nicht die Zeit, um Leute zu bestrafen, die ihre Pflichten nicht erfüllt hatten. Im Moment brauchen sie jeden Mann und jede Frau, die ihnen bei der Verteidigung helfen konnten. Wenn sie danach noch lebten, konnte er immer noch herausfinden, wem alles die Schuld traf und sie entsprechend bestrafen, damit sich das nie wiederholte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nehmt alles, was diese Türme zerstören könnte! Felsen, Schwarzpulverreste, Baumstämme... Egal, was!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jawohl, General!“, der Mann salutierte und eilte davon. Sie hatten alles zu verlieren, also mussten sie auch alles geben, um es zu verteidigen. Auch dann, wenn es eventuell vollkommen sinnlos war...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ein Feuerspucker geht vor das Tor!“, rief plötzlich ein Mann und riss Maza-Canku wach. Er lehnte sich über die Brüstung und sah herab, als gerade eine Seitentür aufsprang und ein Soldat in Rüstung sich durch die Besessenen schlug. Hinter ihm wurde die Tür sofort wieder geschlossen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er erkannte sofort, dass es nicht Abraxa war, die sich eigentlich gemeldet hatte. Zu maskulin... Entweder hatte der Hauptmann also einen Ersatz gefunden oder entschieden, dass sie wertvoller als er selbst war. Beides war auf ureigene Weise bedauerlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl der Mann alleine war, schaffte er es, nah genug an den Rammbock heranzukommen. Er riss sich den Helm vom Haupt offenbarte damit, dass es sich wirklich um den Hauptmann handelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er holte tief Luft, stieß entzündbare Flüssigkeit aus und spie schließlich eine Fontäne aus gleißend heißem Feuer, welches den Rammbock vernichtete. Nichts war heißer als Drachenfeuer. Nichts konnte sich dem entgegensetzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Rückweg war für den Hauptmann versperrt, trotzdem versuchte er es zumindest. Mit zwei Schwertern schlug er um sich, wodurch er einige der Kreaturen tötete, aber sie wurden so schnell ersetzt, dass es eigentlich keinen wirklichen Unterschied machte. Die Besessenen schafften es schließlich, den Hauptmann zu entwaffnen und sich auf diesen zu stürzen. Jede Rüstung hatte Schwachpunkte, trotzdem waren seine Schreie noch lange zu hören.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mögen alle Götter seiner Seele gnädig sein. Und unseren..., dachte Maza-Canku mit echtem Bedauern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Heute würden viele gute Männer fallen. Sowohl auf ihrer Seite, als auch auf Seiten des Feindes. Schlimm war dabei, dass sich die gegnerische Seite dieses Schicksal nicht wirklich ausgesucht hatte und nur ferngesteuert wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eigentlich wollte er lieber nicht wissen, wie viele unschuldige Seelen das heute in den Abgrund riss. Und wie viele ihnen noch folgen würden, solange Zodiak noch existierte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Abraxa eilte auf die Wehrgänge und stürmte beinahe auf den General zu. Sie schwitzte und wirkte vollkommen verstört, wenn nicht sogar etwas verwirrt. Ihr Blick huschte nach unten, doch von dem Hauptmann war nichts mehr auszumachen. Vermutlich auch besser so...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum... hat er das getan...?“, hinterfragte sie atemlos, während sie sich zwang, wieder den General anzublicken. „Ich wäre doch gegangen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er wollte dich nicht opfern, weil du so talentiert bist. Offenbar hat er aber auch keinen anderen Freiwilligen auftreiben können...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Blick sprach Bände, während sie immer wieder fluchte: „Er ist solch ein Narr!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht, aber er schien zu glauben, dass du die Nachfolge für ihn antreten könntest.“, erklärte Maza-Canku behutsamer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er ist mein Vater gewesen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort senkte er seinen Blick. Natürlich hatte er das nicht gewusst. Manche Hauptmänner gaben permanent mit ihren Kindern an, andere hielten sie eher im Verborgenen, damit sie sich auf ihre eigene Weise entwickeln konnten. Nicht ständig im Schatten der Familie oder unter Beobachtung der anderen Drachen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Offenbar hatte er nicht mit seiner Tochter angegeben und auch nicht verbreitet, dass sie sogar in seine Truppe gekommen war. Als eine der Besten... Maza-Canku konnte es dem ehemaligen Anführer auch nicht negativ anrechnen, denn immerhin war es immer schwierig für Verwandte. Doch spätestens heute hätte er es ihm ruhig mitteilen können, damit er seine Beweggründe besser verstand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das tut mir aufrichtig leid...“, murmelte er verunsichert. „Er hat das nicht erzählt. Dann wollte er wohl zusätzlich sein geliebtes Kind retten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Abraxa schnaubte unglücklich und schien mit der Erwiderung keinesfalls zufrieden zu sein. Doch in solch einer Situation gab es ohnehin keine wirklich richtigen Antworten! So etwas mussten die Hinterbliebenen unter sich ausmachen, damit sie einen Weg fanden, mit der neuen Lage klarzukommen und weiterzumachen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In ihr steckte viel Potenzial, also wünschte er ihr, dass sie es schaffte. Vielleicht war sie wirklich geeignet, um den Platz ihres verstorbenen Vaters auszufüllen. Einigen würde das nicht schmecken, aber viele wären glücklich, wenn ihr neuer Hauptmann mit dem vorherigen verwandt war und vielleicht sogar ähnlich tickte. Vor allem, weil sie nie besondere Vorzüge genossen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber nun würde sie daran keinen Gedanken verschwenden. Sie war wütend, frustriert und verstand sicherlich noch nicht wirklich, was geschehen war. Für die erste Zeit würde sie ihren Vater sogar hassen, weil er sich für sie geopfert hatte. Irgendwann würde sie es dann akzeptieren können, um sich richtig von ihm zu verabschieden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Maza-Canku wurde durch lauten Krach aus seinen Gedanken gerissen. Sofort hob er den Blick und erkannte, dass die fliegenden Drachen nun mit Steinen und feuchtem Sprengstoff nach den Belagerungstürmen warfen. Auch viele der Kanonen feuerten auf diese.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie er es schon vermutet hatte, befanden sich auf den Türmen ebenfalls Belagerungswaffen. Die Ballisten schossen auf die Drachen und holten wieder einige vom Himmel, während einige Pfeilwagen nun den Beschuss auf die Wehrgänge begannen. Sie waren nah genug dran, um zahlreiche Soldaten zu treffen, wovon auch einige herunterstürzten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Gegner versuchten alles, um die Türme zu verteidigen, weshalb es den Drachen kaum möglich war, diese überhaupt zu beschädigen. Geschweige denn, sie zu zerstören! Stattdessen dockte einer nach dem anderen an ihren Mauern an, damit zahlreiche Angreifer die Wehrgänge stürmen konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lasst sie nicht in die Stadt kommen!“, schrie der General und zog seine Waffe. „Stoßt sie von der Mauer, erstecht sie, egal was! Hauptsache sie kommen nicht lebend an uns vorbei!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]An sich war es ein unnötiger Befehl. Jedem war durchaus bewusst, dass sie die Angreifer nicht vorbeilassen durften. Trotzdem hatte er es deutlich machen wollen, dass sie nicht schwanken durften. Nicht jetzt, wo diese Eindringlinge für alle eine Bedrohung darstellten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort war er selbst gezwungen, sein mächtiges Schwert zu schwingen, um einem Besessenen den Kopf von den Schultern zu trennen. Als die schwarze Schlacke austrat und sich mit dem roten Lebenssaft vermischte, erinnerte er sich daran, was Billiana ihnen erklärt hatte. Mit dieser Flüssigkeit konnte Zodiak andere infizieren und zu seinen Marionetten machen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kommt nicht mit dieser schwarzen Schlacke in Kontakt! Erst recht nicht mit Wunden!“, schrie er so laut er nur konnte. Die tosenden Kämpfe waren laut, weshalb er nicht wirklich glaubte, dass viele noch mitbekamen, was er ihnen sagte. Trotzdem versuchten Boten und Schreier die Nachricht weiterzugeben, damit möglichst viele informiert wurden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er konnte jetzt schon sehen, dass viele seiner Soldaten mit dem Gift in Kontakt kamen. Viele von ihnen waren dabei unverletzt, weshalb die Schlacke sicherlich nicht in ihren Organismus eindringen konnte, aber das traf gewiss nicht auf alle zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige von ihnen wurden jedoch wahnsinnig schnell zu Marionetten des Urbösen. Sie wendeten sich fast sofort gegen ihre ehemaligen Verbündeten, um im Namen Zodiaks zu kämpfen. Billie hatte berichtet, dass er die Schwächen, Träume und Wünsche jedes Lebewesens ausnutzte, damit er die Kontrolle über diese bekam. Seine Männer mussten wohl zum Teil sehr viele davon besitzen, damit er sie so schnell umdrehen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leider betraf es auch einige Anführer seiner Armee. Gerade ihre feindlichen Handlungen verwirrten die sonst so starken Krieger seines Heers. Das sorgte für viele unnötige Tote in ihren Reihen, welche kaum noch zwischen Freund und Feind unterscheiden konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es bricht absolutes Chaos aus! Zodiak weiß ganz genau, wie er einen Krieg anzettelt und wie er diesen führen muss., dachte Maza-Canku zähneknirschend. Er bringt die gesamte Weltordnung mit nur einem Wimpernschlag vollkommen aus dem Gleichgewicht. Ich frage mich wirklich, wie so etwas nur existieren kann und warum...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Maza-Canku zwang sich, sich einfach zu konzentrieren, damit er nicht doch noch im nächsten Moment von einem manipulierten Mann getötet wurde. Doch so wirklich wusste er nicht, wie sie das hier heil überstehen sollten, wenn sich alle Grenzen so stark zu verwischen begannen, dass sie praktisch nicht vorhanden waren. So hatte er sich seine glorreiche Ära als General nicht vorgestellt...[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Als der Feind in nicht geringer Anzahl es schaffte, zu dem Palast und schließlich auch bis zum Thronsaal durchzudringen, verspürte Pahas’ka einen tiefen Stich in ihrer Brust. Wie viele waren heute bereits gestorben? Wie viele würden noch bei dem Versuch sterben diese Stadt zu verteidigen? War es das denn wirklich wert?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anmutig und leichtfüßig erhob sich die Blondine. Ihre goldenen Augen richteten sich auf die manipulierten Angreifer, die zum Teil ihres eigenen Volkes entsprachen. Einst gute Soldaten, die für ihre Königin gestorben wären, waren nun gewappnet, eben diese Frau mit ihren eigenen Händen zu töten. Vermutlich auch nicht besonders sanft oder gnädig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie oft hatte die Drachenkönigin nachts an die Decke gestarrt und über jenen Tag in ferner Zukunft nachgedacht? Wie oft hatte sie gebetet, dass sie dann nicht mehr die Krone trug, sondern eine oder ein anderer? Leider musste es während ihrer Amtszeit dazu kommen und es war ganz anders als in ihrer Fantasie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn sie ehrlich war, dann hatte sie stets geglaubt, dass sie so gut vorbereitet sein würde, dass kein solcher Krieg entfachen konnte. Und wenn, dann würde er schon vor den Toren ausgetragen und entschieden werden. Nun war keine dieser Variationen eingetroffen, die Pahas’ka an ihre eigene kindliche Naivität erinnerten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hätte ich mich wirklich darauf vorbereitet, dann hätten wir das vielleicht schneller austragen können. Aber das habe ich nicht getan. Ich habe lieber gebetet, dass ein anderer sich diesem Albtraum stellen muss., gestand sie sich selbst ein. So einen bitteren Beigeschmack hatte sie noch nie im Mund gekostet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die einst treuen Soldaten hoben ihre Waffen, ebenso ihre menschlichen und nichtmenschlichen Begleiter aus einer anderen Welt. Einer Welt von dessen Antlitz sie oft geträumt oder fantasiert hatte. Bis heute konnte sie sich nicht wirklich vorstellen, wie die Oberwelt eigentlich genau war. Doch egal, wie sehr sie sich zu ärgern versuchte, wusste ein Teil von ihr, dass die Oberweltler nicht schuld an diesem Dilemma waren. Alle Welten trugen ihre Schuld daran, dass es soweit hatte kommen können, dass Zodiak wieder frei war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Drache stürmte mit erhobenem Speer auf die Goldhaarige zu, die einfach nur ihre Hand hob. Sofort erstarrte er und war außer Stande sich zu bewegen. Seinen entsetzten Augen war zu entnehmen, dass er es nicht verstand oder eben, dass Zodiak das nicht verstand. Immerhin war dieser Soldat eigentlich unter seiner Kontrolle.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als einer der Menschen zum Angriff übergehen wollte, zwang sie den Drachen seinen Speer einfach direkt in dessen Leber zu rammen. Der Besessene keuchte, verlor viel dieser schwarzen Schlacke, während er auf die Knie sackte. Das Urböse ließ den armen Mann wieder frei, der elendig verendete und nach seiner Mutter weinte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kann das sein?“, hinterfragte eine Elfenfrau. Sie hatte pechschwarzes, langes Haar, welches an der Stirn in zahlreichen Zöpfchen geflochten war, die sich nach hinten öffneten. Es gab auch violette, blonden und silbernen Haarsträhnen, die sich wundervoll mit dem Schopf verwoben. An ihrem rechten spitzen Ohr befand sich eine Verschnörkelung aus zartem Metall, welcher mit filigranen Perlen und Steinchen versehen worden war, welche wie Blüten aussahen. Auf der linken Seite befand sich ein dezenteres Schmuckstück, welches nur eine Blüte und ein paar Drähte brauchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Gesicht wirkte unbeschreiblich zart und jung. Beinahe wie von einer Puppe. Ihre Augen waren von einem durchdringenden bernsteinfarbenen Ton, welche durch die schwarze Kohle rundherum noch mehr hervorgehoben worden. Auffällig war dabei jedoch vor allem das Diadem, welches aus ebenso feinen Verschnörkelungen und schließlich einem dunklen Stein geformt war, ließ sie vermuten, dass sie vielleicht eine Königin war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine silberne Kette mit einem grünen Juwel schmückte zart ihren Hals, während silberne Ringe, die etwas an Zweige erinnerten, ihre Finger zierten. Einige dieser Äste hielten weiße Juwelen, wovon einer an eine Rose erinnerte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Kleid war aus einem feinen, dunklen violetten Stoff gewoben, welcher sich mit gleichfarbigen Spitzen verband, die ebenso Blumenmuster trugen. Ein schwarzes Korsett gab allem eine schöne Form, während sie eine goldene, langärmliche Spitzenjacke trug, die in das Korsett gestopft worden war und am Hals durch goldene Knöpfe gehalten wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Diesem edlen Anblick zum Trotz trug die Elfenfrau keine Schuhe, sondern nur ein filigranes Kettchen, welches sich mit sich selbst schlängelte und sich auf dem Fußrücken mit mehreren Schmuckblüten verband, damit es um einen Zeh gewickelt enden konnte. All das sprach für die Vermutung einer adligen Elfe von der Oberwelt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Von der Oberwelt wussten sie nicht so viel, wie sie gerne wollten, doch den Drachen war durchaus bekannt, dass die Elfen von dort eine Magiebegabung in sich trugen. Außerdem waren sie sehr widerstandsfähig. Gerade solche an der Front zu führen, war nicht unbedingt gut, besonders dann, wenn sie zudem noch so geschickte Kämpfer waren, wie es die Bücher allesamt behaupteten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zodiak?“, hinterfragte Pahas’ka wohlwissend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Elfenfrau grinste verzerrt und nickte schließlich bedächtig: „Ihr seid nicht so dumm, wie es Euer Widerstand vermuten lässt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir sind es also nicht wert, um von Eurer wahren Gestalt beehrt zu werden?“, hinterfragte die Drachenkönigin bitter. „Stattdessen kommen nur ein paar Besessene hierher, um uns zu töten? Und diese... Elfenkönigin?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nesíreä ist keineswegs eine Königin, aber sie entspringt tatsächlich einem königlichen Geblüt. Viel mehr also eine Prinzessin.“, erwiderte Zodiak über die Lippen dieser armen Elfendame, die sich nicht wehren konnte. „Aber viel mehr brauche ich einfach nicht, um solch ein lächerliches Königreich zu Fall zu bekommen. Immerhin haben es einige meiner Besessenen doch schon bis in den Thronsaal geschafft. Wo die herkamen, gibt es noch viele weitere.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wozu das Ganze? Immerhin könntet Ihr Euch auch weiterhin mit dieser Oberwelt beschäftigen, statt hier einen Krieg zu führen, den Ihr nicht gewinnen könnt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich werden wir gewinnen. Wir sind mehr, wir sind mächtiger und wir sind schlauer.“, sagte das Urböse spöttisch. „Ihr seid nur ein paar Echsen, die sich in einer anderen Welt verkriechen. Das beschützt euch nicht vor eurem angestammten Ende.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das werde ich nicht zulassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zodiak lachte und Pahas’ka meinte, diesen Chor aus tausenden Stimmen hören zu können, obwohl es eigentlich nicht möglich war. Ein kalter Schauer lief ihr dabei über den Rücken. Warum die Menschen einst gelernt hatten, diese Kreatur zu fürchten, verstand die Drachenkönigin besser denn je und auch, weshalb Billiana ihm so viel Furcht entgegenbrachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie wusste, dass ihr nicht viel Zeit blieb, bis er Verstärkung bekommen würde. Dann sicherlich mit weniger Drachen, die sie manipulieren könnte, sondern eher mit Menschen und Nichtmenschen der Ober- und Unterwelt. Jene, auf die sie keinen Einfluss nehmen konnte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Also konzentrierte sich Pahas’ka auf jene Echsen, die gerade hier waren. Ihre Stimme drang nur in ihre Köpfe ein und war für sonst niemanden hörbar. Der Befehl eindeutig: „Reißt euch los.“ Für diese Rasse unmöglich zu ignorieren, egal, wie mächtig der Einfluss auch sein mochte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Besessenheit wich, um einen klaren Verstand zurückzulassen. All die, die eben noch umgekehrt worden waren, dienten nun wieder ihrer Königin. Zwar waren sie verwirrt, trotzdem zückten sie ihre Waffen, damit sie sich den Angreifern stellen konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann soll es beginnen.“, zischte Nesíreä im Namen von Zodiak.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]All die Besessenen, die keine Drachen waren, preschten los und stürmten auf die Königin zu. Ihre Soldaten stellten sich ihnen. Kurz darauf klirrten Metalle, als ihre Klingen einander trafen. Kämpfe entstanden, damit sie es nicht zu der Drachenkönigin schafften, welche das Ganze mit Bedauern beobachtete, jedoch nicht die Flucht ergriff.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unter ihnen kämpfte nicht die Elfenprinzessin, die mit ihrem verzehrten Grinsen zuschaute. Für sie schien all das nur ein Spiel zu sein und die Leben, die dabei verloren gingen, waren ohne Bedeutung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ob sie wirklich solch eine kalte Frau gewesen war oder das Zodiaks Beeinflussung verursachte, konnte Pahas’ka nicht wirklich sagen. Sie fand es nur bedauerlich, dass sie nicht wirklich etwas gegen all das unternehmen konnte, obwohl sie es wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurz darauf stürmten weitere Besessene die Halle. Dieses Mal hatte Zodiak aus seinem Fehler gelernt und auf Artgenossen der Königin verzichtet. Die stifteten sicherlich draußen genug Chaos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun waren die Besessenen hier in der Überzahl. Zwar überlebten sie nicht alle, doch sie schafften es, die Soldaten zu fällen, die bis eben noch ihre Königin zu verteidigen versucht hatten. Selbst die besten Krieger konnten sich gegen solch eine Übermacht nicht wehren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Verteidigung war gefallen, die ihr bis eben noch Sicherheit gewährt hatte. Zodiak zwang sie dazu, selbst aktiv zu werden. Nichts, was die Königin wirklich gerne tat, doch wenn es keinen anderen Weg gab, dann wusste sie, dass sie handeln musste, um ihr Volk zu beschützen. Es brauchte sie jetzt![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als die Eindringlinge näherkamen, wägten sie sich in Sicherheit. Ein fataler Fehler! Kurz bevor sie die Königin erreicht hatten, erschuf sie zahlreiche Ebenbilder ihrer Person. Sie waren perfekt. Das goldene Haar, ihr Schmuck und jede einzelne Schuppe waren identisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Angreifer waren verwirrt und schlugen sofort nach all diesen Königinnen. In dem Moment, als die Waffen die Bilder trafen, verschwammen und verschwanden sie. Das war der Nachteil an Trugbildern: Es blieben Bilder. Die konnten nicht für einen kämpfen oder eine fleischliche Hülle annehmen. Aber sie lenkten wunderbar ab![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Pahas’ka fühlte zwar Gewissensbisse, kam dennoch von hinten an, um die Feinde einen nach dem anderen einen Dolch in den Rücken zu rammen. Direkt im Anschluss verschwand sie wieder unter zahlreichen Illusionen, die für sie auch Angriffe antäuschten. Als Illusionistin war sie in der Lage, kurzzeitig nahezu unsichtbar zu werden. Es handelte sich eher um eine optische Täuschung, die durch Lichtbrechung und ihre Magie erzeugt wurde, trotzdem durchschaute dies kaum einer. Dafür war sie zu erfahren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit jedem Spiegelbild das zerbrach, schuf sie mindestens drei neue. So brach hier absolutes Chaos aus, weil selbst Zodiak diese Zauberei nicht durchschauen konnte. Jedenfalls nicht, wenn er nicht persönlich auftauchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bald schon waren die Besessenen allesamt tot, die bisher den Weg hierher bewältigt hatten. Nur die Elfenprinzessin stand noch da und begann anmutig zu klatschen, als sei das alles nur Show gewesen. Als sei das alles bloß ein Spiel, in dem keine Leben verloren gingen, sondern Figuren fielen. Mehr waren diese armen Seelen wohl auch nicht für ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin beeindruckt.“, sagte Nesíreä amüsiert. „Doch nicht nur eine Königin, die auf ihrem Thron hockt, um die Zeit verstreichen zu lassen. Viel mehr eine Kämpferin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du weißt gar nichts über diese Welt. Du weißt nichts über mich.“, erwiderte Pahas’ka mit fester Stimme. „Lebend überlasse ich dir weder meinen Thron noch die Leben meines Volkes.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weißt du... Ich glaube dir das sogar.“, erwiderte Zodiak mit der Stimme seines nächsten Opfers, denn diese Elfe würde diesen Tag gewiss nicht überleben. „Deshalb wirst du diesen Tag natürlich nicht überleben. Und du gehst auch nicht davon aus... Du glaubst auch nicht, dass die arme Nesíreä diesen Ort lebend verlassen wird. Das glaube ich auch nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Pahas’ka war bereit, sich dieser neuen Herausforderung zu stellen, wenn sie auch nicht sicher war, ob sie dem Urbösen gewachsen sein würde. Er griff immerhin nicht nur auf sein eigenes Wissen zu, sondern auch das, welches die Besessenen einst besessen hatten und auf ihre Talente. Von Elfen wusste die Drachenkönigin, dass sie zahlreiche unergründliche Talente besaßen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So, wie Zodiak grinste, traf das auch auf die Elfenprinzessin zu. Sie ging einige Schritte auf und ab, während ihre bernsteinfarbenen Augen nur auf ihr ruhten. Nesíreä hob ihre Hand und plötzlich leuchteten die magischen Lichter des Thronsaales heller. So hell, dass es schon fast blendete! Dabei schütteten sie ungemein viel Energie aus, als würden die gefangenen Seelen gleich explodieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was ist das bloß für eine Magie?!, dachte die Königin fluchend und suchte den Abstand zu der Elfe. Solange sie nahezu blind war, konnte sie nicht den Kampf suchen. Sehr wohl aber einige Illusionen erschaffen und sich selbst tarnen, damit sie kein leichtes Ziel wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als das Licht ihren Höhepunkt erreichte und damit auch die Ausschüttung der Macht, sog die Prinzessin es einfach aus den Behältern und schien es in sich aufzunehmen. Die eben noch bernsteinfarbenen Augen wurden erdfarben und die einst blasse Haut bekam einen ebenso dunkleren Stich, während das Haar heller wurde, ebenso länger. Darin erblühten Blumen und auch Zweige erstreckten sich, als habe sie niemals eine andere Frisur getragen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aus einem tiefen Schwarz wurde ein Mittelblond. Aus einer schönen Frau eine unglaubliche Bedrohung. Sie strahlte jene Macht aus, die sie eben noch für sich beansprucht hatte, aber das war nicht alles. Es schrie danach, dass sie noch mehr tun konnte, als Seelenenergie aufzunehmen und dass sie nun mehr war, als eine einfache Elfe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was...?“, stammelte Pahas’ka fassungslos, als im Thronsaal plötzlich Gras wuchs. Ebenso aber auch eine Wiese aus farbenprächtigen Blumen, als bestünde der Boden aus Muttererde. Die Natur bildete einen Kreis um die veränderte Elfenprinzessin und folgte ihr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kennst du diese Art der Magie nicht?“, fragte sie die Blondine. „Hast du Echse denn noch nie etwas von Invokation gehört?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du verwendest Invokationsmagie?“, hinterfragte sie atemlos. „Das ist doch Wahnsinn!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie willst du dich einer Gottheit stellen? Einer hungrigen Gottheit, die sich der Natur verschrieben hat? Die einander ernähren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zodiak hob die Hand, sodass eine Wand plötzlich mit einem Art Efeu bewachsen wurde. Solch einen Nährboden bot diese Magie! Aus dem Nichts etwas zu erschaffen, gelang sonst nur jenen, welche noch die Schöpfungsmagie in sich trugen. Billie unter anderem... Aber eben auch wahrhaftige Gottheiten – oder zumindest jene, die sich diesen Namen einst verdient hatten. Dadurch waren sie in zahlreichen Welten unsterblich geworden, obwohl sie einfach nur sehr mächtige Lebewesen waren, die selbst irgendwann gegangen waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr mit euren Kulten, Religionen und Träumen... Ihr haltet uralte Mächte am Leben. Sorgt dafür, dass Schatten eurer Vergangenheiten nicht gehen können.“, säuselte die ehemalige Elfenprinzessin. „Alítûra ist ein wunderbares Beispiel dafür. Die Elfen beten sie als Naturgöttin an, dabei war sie eine gefräßige, gierige Frau, die einfach nur ungemeine Mächte in sich verkörperte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur der Glaube hält sie weiterhin im Diesseits und lässt zu, dass die Elfen sich ihrer Magie bedienen können. Zumindest einige von ihnen... Normalerweise nutzen sie diese Macht nur, um Wälder zu schützen, aber Nesíreä beherrscht die Invokationsmagie auf eine andere Weise. Sie kann die Macht dieser Gottheit in sich aufnehmen und anwenden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So uralte Magie zu benutzen, ist Wahnsinn! Es ist unmöglich zu sagen, welche Auswirkungen das hat. Sie könnte alles vernichten...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Urböse lachte spöttisch, als sprach er mit einem naiven Kind über den nächsten Nachtisch. Dann sahen die erdfarbenen Augen sie eiskalt an: „Vernichtung ist mein einziges Ziel, dummes Kind. Ich brauche keinen Boden unter meinen Füßen, um zu existieren. Eure irdischen Gelüste halten mich nicht in Ketten und erst recht nicht eure anderen Schwächen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie glaubte ihm. Für ihn spielte es keine Rolle, ob die Welten existierten oder nicht. Er brauchte sie nicht, um zu leben... Er liebte nicht. Er aß nicht. Er trank nicht. Er ergötzte sich lediglich an dem Ausmaß der Zerstörung, die er anrichten konnte. Dafür würde er neue Welten finden. Bis irgendwann nichts mehr existierte...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Pahas’kas Gesicht verfinsterte sich. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie bereit zu kämpfen und für eine größere Sache zu sterben. Sie war zum Herrschen geboren worden, doch das hier war viel größer als diese Bestimmung. Vielleicht war heute die Zeit zum Sterben gekommen, um Platz zu schaffen für eine neue Ära.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann werde ich dich heute vernichten.“, sagte sie mit klarer Stimme. „Ich werde nicht zulassen, dass du alles vernichtest, was ich liebe und kenne.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nesíreä war nicht beeindruckt. Sie winkte die Königin einfach zu sich heran und grinste dabei breit. Die Kälte wich dabei nicht aus ihrem Antlitz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einst war die Elfenprinzessin sicherlich mal eine hübsche, kluge und vielseitige Frau gewesen, doch nun war sie nur eine gelenkte Marionette. Für die Drachenkönigin ein unrettbares Opfer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie erschuf neue Illusionen, die sich im ganzen Raum verteilten. Alle zogen sie denselben, verzierten Dolch aus Drachenstahl und Mithril gefertigt. Schärfere, stärkere Waffen gab es kaum in den ihnen bekannten Welten, da diese Metalle an sich schon von großer Magie durchzogen waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alle stürzten sich auf die Elfe. Diese blieb vollkommen entspannt und hob die Hände. Durch den Boden brachen plötzlich riesige Wurzeln und schlugen brutal um sich. Dabei zerbrachen die Bildnisse der Drachenkönigin, die eben noch nach ihrem Leben getrachtet hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leider war das Original ebenfalls zu nah an dem Geschehen dran und wurde ebenso von dieser kräftigen Wurzel erwischt. Sie schlidderte über den Boden, um im Anschluss gegen die nächste Wand zu knallen. Solch einen Schmerz hatte sie noch niemals zuvor in ihrem Leben erfahren und sie schwor sich in diesem Herzschlag, dass es auch keine Wiederholung geben würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zodiak witterte nun seine Chance und ließ seine Marionette die Wurzeln sich erheben, damit sie direkt auf die Drachenkönigin hinabstürzen konnten. Doch statt ihren Körper zu treffen, zersprang nur eine Illusion! Nesíreä fluchte lautstark auf, während ihre Augen sofort begannen, die Umgebung zu sondieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie eine Brechung des Lichts bemerkte, war es bereits zu spät. Pahas’ka sprang aus dem Nichts hervor und stach ihr ihren Dolch direkt in die Seite! Das Ziel war eigentlich die Leber gewesen, doch Zodiak wusste seine Puppen zu lenken, damit sie nicht frühzeitig den Dienst einstellten... Deshalb traf sie nichts, was der Elfenprinzessin das Leben rauben könnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Rache folgte dafür sofort, indem sie ihre Hand hob und einen Schlag andeutete, damit jedoch wieder eine Wurzel steuerte. Sie peitschte nach der Königin, dessen Illusion sich im Anschluss wieder auflöste. Die erdfarbenen Augen suchten nach dem Original, konnten vorerst allerdings keine verräterischen Brechungen finden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr seid mir ja eine feige Königin.“, spottete Zodiak durch seine Marionette. „Traut Ihr Euch denn so wenig zu, dass Ihr Euch nicht mal richtigstellt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jeder kämpft eben anders. Meine Stärke liegt darin, mich im Verborgenen zu bewegen und dann zuzuschlagen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das macht es nicht weniger feige.“, merkte die Elfe an. „Deine Krieger kämpfen und fallen so tapfer, aber du versteckst dich lieber in den Schatten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Darauf erwiderte die Drachenkönigin nichts. Natürlich hatte er nicht unrecht, trotzdem hatte er auch nicht wirklich recht. Jene, die sich den Besessenen stellten, waren ausgebildete Soldaten, sie aber war eine Königin.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich durchbrach sie wieder die Illusion und stach nach dem Urbösen in elfischer Gestalt: „Ich verstecke mich nicht im Schatten, sondern im Licht!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß.“, kicherte Nesíreä amüsiert und im selben Augenblick schlug eine Ranke nach der Drachendame. Sie schmetterte diese erneut an das andere Ende dieses Raumes und erinnerte sie daran, dass sie diesen Feind nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, ich sollte es dir etwas erschweren.“, sagte Zodiak begnügt. Pahas’ka rappelte sich auf, verstand jedoch nicht, worauf er dabei anspielte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Unvermutet riss Nesíreä ihre Hände in die Luft, sodass die Ranken ebenso nach oben rasten. Das Ziel hinter dieser Tat wurde ihr erst klar, als die Natur einfach die Kristalle an der Decke durchbrach, welche der Halle Licht spendeten und es teilten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zahlreiche Splitter stürzten zu Boden. Viele davon waren gigantische Pfähle, welche selbst einen verwandelten Drachen umbringen konnten. Dafür mussten sie nur eine tödliche Stelle durchbohren![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kreischend versuchte Pahas’ka ihnen auszuweichen. Dafür sprang und rollte sie sich über den Boden. Trotzdem reagierte sie instinktiv, indem sie immer wieder neue Illusionen erschuf, welche bei jedem Treffer verschwanden. Doch für jedes zersprungene Ebenbild erschuf sie neue, damit Zodiak keinen Moment bekam, um nun ihr in den Rücken zu fallen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Offenkundig amüsierte es das Urböse jedoch, einfach nur zuzugucken. Er wusste immerhin, dass ein falscher Sprung ihren Tod bedeutete, während die riesigen Wurzeln einen schützenden Schild um die besessene Elfenprinzessin bildeten und sie so vor Schaden schützten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erst hinter ihrem Thron fand die Drachenkönigin einen sicheren Zufluchtsort, während der Regen aus Kristallsplittern verebbte. Was auch immer Nesíreä damit hatte bezwecken wollen, es funktionierte nicht. Der Thronsaal wurde nun noch mehr mit Licht geflutet, nur weniger malerisch. Keiner der Splitter hatte die Königin auch nur berührt, weshalb sie unverletzt entkommen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun bricht sich das Licht anders, Kindchen.“, amüsierte sich Zodiak. „Eben war es zu deinen Gunsten, doch wie willst du dich unter neuen Bedingungen tarnen? Du bist etwas Anderes gewohnt. Das hier ist nicht mehr der Thronsaal, wie du ihn kennst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hat recht... Es ist nicht mehr identisch. Ich muss mich nun an die neuen Lichtverhältnisse anpassen., dachte die Illusionistin zähneknirschend. Seit Jahren habe ich diesen Thronsaal kaum verlassen und habe stets darauf vertraut, dass dies eine sichere Zuflucht sei. Das war dumm...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dennoch eine Tatsache, die sie nicht mehr ändern konnte. Nun musste sie spontan sein. Damals hatte sie als überaus talentiert gegolten – als regelrechte Überfliegerin! Nun hoffte die Drachenkönigin, dass sich das nicht mit den Jahren der Trägheit verloren hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Urplötzlich stand Nesíreä über ihr und hatte ein schlankes Schwert in der Hand. Ohne nur einen Anflug von Gnade in den erdfarbenen Augen stach sie zu. Pahas’ka merkte sofort, dass ihr Talent nicht verloren war, sondern durch die drakonischen Instinkte gestärkt worden war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Klinge traf sie, rutschte jedoch an einer Schicht aus Kristallen einfach ab, die sich wie eine Rüstung um den Körper der Königin schmiegten. Zodiak stand die Überraschung in dem Gesicht der Invokationsmagierin geschrieben, welche einen Moment nur dastand und die Rüstung anstarrte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine bessere Gelegenheit würde sich gewiss nicht so schnell ergeben, also riss sie den Dolch hoch und bohrte diesen in den Körper der Elfe. Das Blut sickerte zusammen mit einer schwarzen Schlacke aus der Wunde, als sie zurückwich. Mit dieser Stichverletzung konnte die arme Frau sterben, wenn es auch ein elendig langer Tod wäre.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich werde nicht aufgeben. Ich werde mein Volk beschützen!“, machte Pahas’ka nochmals deutlich, während sie sich aus den Trümmern erhob. „Vor solch einer Bestie habe ich keine Angst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was geht hier vor?!“, kreischte Nesíreä wütend. „Wie ist das möglich?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Offenbar weiß ein so uraltes, böses Wesen wohl doch nicht alles. Das ist wirklich beruhigend.“, säuselte die Drachenkönigin und entfernte sich vom Thron. „Kennst du die Kristallmagier etwa nicht? Dachtest du, dass wir umsonst solch einen Faible für Kristalle haben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Elfenprinzessin knirschte mit den Zähnen, holte aber sofort zum nächsten Angriff aus. Mit dem Schwert in der Hand preschte sie voran und wollte die Herrscherin einfach aufspießen. Die Illusion verpuffte jedoch im selben Augenblick und bot Pahas’ka die Möglichkeit, die nächste Verletzung zuzufügen. Dieses Mal stach sie ihr in den Rücken. Ärgerlicherweise traf sie immer noch keine Körperstelle, die sofort zum Tod führte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zodiak schrie auf. Es schien die ganze Welt zu erschüttern! Kurzzeitig bebte die Erde so stark, dass die Blondine ihre Schwierigkeiten hatte, nicht zu Boden zu stürzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr betet Götzen an! Gefräßige, machtgierige Monster!“, schrie er durch den Mund der armen Elfe. „Nichts in eurer Existenz ist es auch nur wert, ein Jahrtausend zu überdauern – geschweige denn die Ewigkeit! Trotzdem klammert ihr Maden euch an die Vorstellung von Freiheit, Leben und der Ewigkeit. Seht endlich ein, dass mit jeder Entstehung auch die Vernichtung folgen muss.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Niemals. Ich werde niemals einsehen, dass alles irgendwann enden muss.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann stirb‘ als das dumme Kind, als das du geboren worden bist!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nesíreä hob ihre Hände und noch mehr Wurzeln brachen durch den ohnehin schon zerstörten und mit Kristallen bedeckten Boden hervor. Diese schlugen kurz darauf schon um sich. Offenbar hatte Zodiak nicht die vollständige Kontrolle und hatte sich mit dieser Beschwörung vollkommen übernommen. Der Schaden spielte für ihn aber natürlich keine große Rolle, solange er nur siegte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun geriet sie wieder in Schwierigkeiten. Die Ranken zerschlugen ständig ihre Illusionen und unter den neuen Lichtverhältnissen war es schwer, dauerhaft getarnt zu bleiben. Ständig musste sie zudem den wildfuchtelnden Wurzeln ausweichen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Einige der feindlichen Truppen sind zum Thronsaal durchgedrungen, General.“, sagte ein Bote voller Ehrerbietung. „Es ist schwer zu sagen, wie viele es genau sind...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was?!“, hinterfragte Maza-Canku vollkommen entsetzt. „Haben die Wachen vor dem Thronsaal sie aufhalten können?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, Sir... Sie sind alle tot. Nur ein Späher ist aus dieser Todesfalle entkommen, um Bericht zu erstatten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hat er gesehen? Einen weißhaarigen Mann vielleicht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es war wohl eine Elfenfrau dort. Eine sehr mächtige Magierin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich brauche einige Männer!“, befahl der General fest entschlossen. „Freiwillige zu mir! Der Rest bleibt hier und verteidigt weiterhin die Mauern. Lasst nicht noch mehr durchkommen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Drachen waren stets schon loyal gewesen, weshalb es nicht schwierig war, einen Trupp aus zehn guten Männern zusammenzubekommen. Es tat ihnen zwar leid, dass sie nicht weiter die Mauern beschützten, doch ihnen war das Wohlergehen ihrer Königin wichtiger. Einige von ihnen waren Magiebegabte und würden gerade gegen eine Elfenmagierin eine große Hilfe sein. Der Rest waren ausgezeichnete Krieger.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Straßen waren bereits überflutet von feindlichen Truppen. Besessene, die zum Teil ihre eigenen Artgenossen waren, die aber wohl irgendwie mit der schwarzen Schlacke in Kontakt gekommen waren. Also mussten zahlreiche Eindringlinge bereits hier durch die Straßen gestreift sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatten ihre Mühen, die feindlichen Drachen zu erledigen. Nach Möglichkeit versuchten sie diese jedoch in Kellern einzusperren. Innerlich hofften sie alle, dass es für diese Art der Besessenheit doch eine Heilung geben könnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie konnten so viele Feinde hier durchdringen?“, wollte Maza-Canku bitter wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vermutlich haben sie einen unbekannten Schwachpunkt in unserer Verteidigung ausgenutzt.“, erklärte einer der Soldaten. „Wahrscheinlicher ist aber, dass sie Hilfe hatten. Vielleicht von einem unserer umgekehrten Männer...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn das so weitergeht, dann verlieren wir diese Schlacht, weil wir von innen heraus infiltriert werden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine bedauerliche Tatsache, auf die keiner der Männer eine Antwort wusste. Viele von ihnen hatten Familie, die nun vielleicht unter Zodiaks Einfluss die eigenen töteten. Nun verstanden sie alle, warum Billie mit ihren Freunden all das für immer beenden wollten. Wieso sie dafür sogar bereit waren, in eine andere Welt zu reisen und sich hier neuen Risiken zu stellen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich stürzten Menschen und Nichtmenschen mit gezogenen Waffen auf sie zu! Es musste eben jene sein, die sich einen Weg durch die Verteidigung gebahnt hatten und hier nun die Drachen mit ihrer Schlacke infizierten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bevor seine Männer reagieren konnten, rissen die Angreifer bereits den ersten von ihnen nieder und stachen brutal auf ihn ein. Das Blut sickerte durch die Rüstung, dessen Schwachpunkte gnadenlos ausgenutzt worden waren. Danach waren die Eindringlinge bereit, sich dem nächsten dieser eher beschaulichen Gruppe zu widmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit blutdürstigem Blick erhoben sie sich und wollten gerade angreifen, als sie plötzlich von einer Feuerfontäne getroffen worden. Männer und Frauen kreischten, ließen die Waffen fallen und warfen sich auf den Boden. Doch sie konnten die Flammen nicht abschütteln! Es brannte sie in Sekundenschnelle einfach nieder. Nur die Aschehaufen verrieten, dass hier bis eben noch diese Besessenen gewesen waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Atemlos starrte Maza-Canku die Häufchen an, ehe er den Kopf hochriss, um den Ursprung zu suchen. Abraxa stand da, mit Leidenschaft in ihren Augen. Wäre sie nur etwas später gekommen, wären sie hier vielleicht gescheitert oder einige von ihnen von Zodiak umgedreht worden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was... hast du hier zu suchen...?“, hinterfragte der General ungläubig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte mich opfern für die Königin und Shysie, doch mein Vater hat es verhindert. Das heißt nicht, dass ich mich nun verkrieche.“, sagte sie mit klarer Stimme. „Meine Königin braucht mich, also werde ich ihr zur Hilfe eilen. Niemand kann sich mir in den Weg stellen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er spürte, wie sein Mund ihm ganz trocken wurde. Sie war wirklich mutig! Aber auch ein bisschen lebensmüde, denn immerhin war das direkt das zweite Selbstmordkommando, dem sie sich bereitwillig anbot. Und das in nicht mal einer Stunde...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich glaube dir...“, murmelte der Brünette. „Von mir aus begleite uns. Sei aber vorsichtig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Sir!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich weiß nicht, was ich davon halten soll... Aber eine große Wahl haben wir alle nicht., sinnierte Maza-Canku. Er hoffte innerlich, dass es Pahas’ka gut ging, doch nun mussten sie es erstmal lebend bis zum Palast und hineinschaffen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]So viele Unschuldige mussten sterben, damit sie es durch die Stadt schafften. Dennoch wussten sie, dass es richtig war. Erst recht, als sie endlich einen Lichtblick erlebten, weil sie es schafften, den Palast der Königin zu erreichen. Einige von ihnen hatten nicht mehr wirklich daran geglaubt, dass sie es bewältigen würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Freude verebbte praktisch im nächsten Augenblick. Abraxa deutete nach oben und machte damit auf zahlreiche Ranken aufmerksam, die durch die Decke gedrungen waren. Sie tänzelten, als gehörten sie dorthin. Ihrer Position zu urteilen, stachen sie aus dem Thronsaal der Drachenkönigin hervor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was auch immer dort vor sich ging, es konnte das ganze Gebäude zum Einsturz bringen. Die Ranken konnten Wände eingerissen haben, welche die Last des Gebäudes trugen oder andere massive Schäden verursacht haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir sollten nicht weiter trödeln.“, schlug die Feuerspuckerin vor. „Es sieht nicht so aus, als hätte diese Elfenhexe lange gefackelt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich stimme zu.“, erwiderte Maza-Canku. „Wir müssen trotzdem weiterhin vorsichtig bleiben. Wir wissen nicht, wie viele von ihnen hier sind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er gab seinem kleinen Trupp Zeichen, damit sie sich verteilten. Jeder von ihnen wusste, was er zu tun hatte. Wichtig war, dass sie nicht aus anderen Fluren böse Überraschungen bekamen und ihnen ein Fluchtweg blieb. All das wurde von ihnen selbstständig ermöglicht, wobei sie zwei der Soldaten zurückließen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Mission war eindeutig: Falls es zu größeren Feindkontakt kam, mussten sie schnellstmöglich zu ihnen stoßen und sie warnen. Ansonsten sollten sie jede Verstärkung seitens des Feindes verhindern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auf ihren Weg zum Thronsaal trafen sie auf einige Besessene, die ihnen direkt entgegensprangen. Ihr sicheres Ende. Hier gab es nicht genug von ihnen, damit sie mit ihrer Masse obsiegen konnten. Nicht wie draußen... Trotzdem hatte Zodiak schon erstaunlich viele des Personals für seine Zwecke manipuliert. Weshalb sie nicht bei der Tötung ihrer Königin halfen, konnte Maza-Canku bloß vermuten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endlich erreichten sie schließlich die Flure vor dem Thronsaal. Die Tore waren geschlossen, doch den Geräuschen zu urteilen, tobte dahinter ein unerbittlicher Kampf. Der General drückte sofort seine Hände gegen die Portale, doch es geschah nichts. Schließlich warf er sich mit seinem Gewicht dagegen, trotzdem kamen sie nicht in die riesige Halle dahinter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist los?“, wollte Abraxa wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß es nicht.“, gestand Maza-Canku. „Eigentlich sind die Tore verzaubert, damit sie für Verbündete und Einwohner kinderleicht zu öffnen sind. Sie wiegen praktisch nicht mehr als eine Feder... Nur für Feinde ist sie eigentlich kaum zu öffnen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht wurde der Zauber gebrochen oder etwas blockiert das Tor.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das wird es wohl sein...“, gestand Maza-Canku unschlüssig, was er nun tun sollte. Immerhin war dahinter seine Königin und schwebte in großer Gefahr![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Geht beiseite.“, sagte die Feuerspuckerin. „Wir haben keine Zeit.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war skeptisch, trat dennoch zur Seite. Was genau die junge Drachendame vorhatte, konnte er in diesem Augenblick nicht beschreien. Sein Kopf war ohnehin blockiert von den Gedanken, dass Pahas’ka vielleicht verletzt worden sein könnte oder eventuell schon tot war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Abraxa hingegen behielt einen kühlen Kopf, was nicht an ihrer Tat zu spüren war. Feurig heiß prickelte es auf der Haut des Generals, der noch weiter zurückwich. Sie konzentrierte sich, dann spuckte sie eine gigantische Fontäne aus purem Drachenfeuer. Es preschte gegen die massiven Tore, die dieser Inbrunst nicht standhalten konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Verankerungen aus Metall schmolzen, während das Holz einfach zu Asche zerfiel. Es bahnte ihnen einen Weg, sorgte aber auch für ein ungeplantes Inferno. Direkt im Eingangsbereich gab es tatsächlich zahlreiche Wurzel, die sich direkt mit entzündeten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh nein...“, murmelte Abraxa, als sie erkannte, was sie getan hatte. Fast der ganze Thronsaal begann zu brennen! Alles in dem Drachenfeuer, das solange weiterbrennen würde, bis es nichts mehr zum Verbrennen fand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorhänge entzündeten sich, ebenso weitere Naturvorkommnisse, die gar nicht hier sein sollten. Die Flamme lechzte und züngelte, schien immer mehr zu wollen, um nur Asche zu hinterlassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mitten im Inferno entdeckte Maza-Canku seine Königin in Bedrängnis. Die Elfenprinzessin ließ sich von dem Feuer nicht stören, sondern war zu allem fest entschlossen. Pahas’ka aber war offenbar entwaffnet worden! Vollkommen wehrlos rutschte sie von ihrer Gegnerin fort, doch sie setzte ihr gnadenlos nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Männer mussten den Eingang zum Thronsaal gegen Besessene verteidigen, die offenbar Zodiak schützen wollten. Maza-Canku aber kannte nur eine einzige Pflicht: Seine Königin beschützen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ohne Angst davor, dass das Feuer ihn töten könnte, stürmte er einfach hindurch. Mehrmals musste er dabei über Hindernisse springen oder brennende Ranken mit seinem Schwert abwehren, verlor sein Ziel jedoch nicht aus den Augen. Er geriet nicht mal großartig ins Taumeln, weil er so fest entschlossen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nesíreä hob ihren Blick und sah lächelnd zu dem nahenden Helden, als wüsste sie genau, dass das eine lächerliche Tat war. Unmöglich zu meistern! Ihr Kopf neigte sich etwas zur Seite, während ihre eiskalten, erdfarbenen Augen ihm selbstgefällig entgegenblickten. Um sie herum tanzte das Feuer, griff sie jedoch nicht an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der große General Maza-Canku.“, säuselte die Elfenfrau gegen den Lärm an. „So heldenhaft. So besessen... Das kann nicht mal ich in einem Lebewesen auslösen. Und doch so nutzlos.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ab diesem Augenblick schien sich alles in Zeitlupe abzuspielen. Als wollte jemand, dass er möglichst lange all das erlebte und es niemals vergessen würde. Nesíreä hob die Waffe und stach zu. Das rote Lebenselixier seiner Königin breitete sich unter ihr aus, während sich ihre Augen des Schocks wegen weiteten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Pahas’ka sah hilfesuchend zu ihm. Ihre Hand streckte sich sogar zittrig nach ihm aus. Selbst durch den ganzen Rauch konnte er sehen, wie ihre Lippen ein „Hilfe“ formten, welches auch ihre goldenen Augen wiederspiegelten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„NEIN!“, schrie Maza-Canku lautstark seinen Herzensschmerz heraus. Für jeden Drachen war ihre Königin wie eine Übermutter, die sie nicht gebar, doch jeder Zeit behütete und belehrte. Jeder war in ihren Augen gleich. Niemand wichtiger...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie sie nun zwischen Drachenfeuer, Ranken und zersplitterten Kristallen niedersackte, war für Zodiak sicherlich ein Bild der Götter. Für jede Echse war es ein wahrgewordener Albtraum! Alles, wofür sie gekämpft hatten, schien in diesem Augenblick vollkommen verloren zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit Schwung sprang er über einige Ranken hinweg und holte mit dem Schwert aus. Gezielt und sauber schlug er der eigentlich unschuldigen Elfenprinzessin den liebreizenden Kopf ab. Plötzlich veränderte sie sich! Ihre Haare wurden wieder rabenschwarz, die Haut blass und das Mystische schien sich zu verlieren...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Welche Magie oder welcher Gott auch einst in ihren Gliedern gelebt hatte, schien sie nun zu verlassen. Ebenso wie die schwarze Schlacke des Urbösen. Es war so viel in ihr, dass Nesíreä niemals eine Chance gehabt hatte, sich gegen diesen Einfluss zu wehren. Er hatte sich einfach alles von ihr genommen und nichts als Schmerz zurückgelassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort fiel der General auf seine Knie und hob die blutende Königin vom Boden an. Ihre Augen sahen ihn müde und schwach an. Ein Lächeln zierte ihre Lippen, als sei sie niemals in ihrem Leben stolzer auf jemanden gewesen. Für ihn erschien gerade das wie Hohn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam fuhren seine Finger über das blasser werdende Gesicht der jungen Königin, die sich bisher stets bewährt hatte. Mit Weisheit, Tatendrang und Weitsicht... Yallad hatte es niemals besser treffen können und das wussten auch die anderen Drachen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jene Soldaten, die ihn begleitet hatten, verharrten in ihren Bewegungen und sahen traurig in den brennenden Raum, der langsam in sich zusammenfiel. Auch auf den Mauern würden sie die Schwäche ihrer Drachenkönigin spüren. Am Ende von Yallad würde jeder Drache wissen, dass ihre Königin gerade dabei war, zu sterben![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du... musst sie... beschützen...“, ächzte sie mit letzter Kraft. „Ich... will nicht, dass-... diese Bestie gewinnt... Du musst... sie retten...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Majestät...“, flüsterte Maza-Canku zurück. „Ich habe alles versucht, aber sie überwinden einfach unsere Mauern... Sie nehmen alles auseinander.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben Jahrtausende... hier überdauert, Maza-Canku... Niemand kann sagen, wie lange... Wir sollten uns nicht von Fremdlingen... aus unserer eigenen Heimat vertreiben... lassen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr habt vollkommen recht...“, erwiderte er traurig und streichelte weiterhin ihr Gesicht. „Ich lasse es nicht zu, dass Shysie fällt. Weder heute noch solange ich lebe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Lächeln wurde etwas breiter, während ihre Hand für einen Herzschlag sein Gesicht berührte, ehe sie herabsackte. Auch dieser Moment verlief in Zeitlupe. Die tanzenden Flammen schienen stillzustehen, während er die fallende Hand entsetzt beobachtete und sich fragte, womit sie dieses Schicksal verdient hatten...[/JUSTIFY]



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