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Die Drachenballade

Band 1 - Drachen-Saga
von

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Absolute Dunkelheit

[JUSTIFY]In den Minen war es ungemein dunkel, aber es war hier wenigstens nicht ganz so kalt wie draußen im Schnee. Trotzdem war es ein unheimlicher Ort, der im vagen Fackelschein kaum zu ergründen war. Hier und da standen Fuhrwerke, die einst für die Bergbauarbeiten genutzt worden waren und es gab auch zahlreiche andere Werkzeuge, die von den Zwergen gefertigt und genutzt worden waren. Nun lag alles nur da, rostete vor sich hin und wartete auf die damaligen goldenen Zeiten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vor allem war es gruselig, weil alles einfach stehen und liegen gelassen worden war, statt so viel zu retten wie möglich, hatten die ehemaligen Arbeiter keine Zeit verschwendet. Irgendwas Schreckliches musste sich hier ereignet haben, damit eine Mine zu einer Geisterstadt wurde... Hier und da waren sogar noch Gebeine von Zwergen. Von ihnen war inzwischen sogar die Kleider zu Staub zerfallen oder sie war gestohlen worden. Das einzige, was hier noch zu leben schien, waren die Ratten, die von dem Fackellicht immer wieder aufgeschreckt worden und dann quiekend in das nächste Loch flüchteten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Riesige, ekelhafte Ratten... Sie haben sich schon an die Dunkelheit gewöhnt wie ich einst, aber nun fürchte ich, dass ich meine Bräune bald wieder gegen Blässe eintausche, wenn ich länger hierbleibe. Es erinnert mich an die Unterwelt..., sinnierte die Elfe seufzend, wobei sie den Nagern versuchte auszuweichen und sie nicht zu berühren. Es gab natürlich wesentlich gruseligere Wesen in ihrer eigenen Welt, aber an die hatte sie sich inzwischen gewöhnt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist denn hier passiert?“, erkundigte sich die Blondine, um die unendliche Stille endlich zu beenden. Seit sie ihren Weg durch die langen, aber engen Gänge nahmen, hatte keiner mehr etwas gesagt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argrim schloss zu der Elfe auf und warf einen kurzen Blick über die Schulter zu seinem Kameraden. Er hatte den Tod des Jüngsten nicht sehr gut verkraftet und saß eigentlich nur noch apathisch auf seinem Karren. Allmählich mussten sie sich Sorgen um seine geistige Gesundheit machen, auch wenn so ein Erlebnis niemand gut verkraftet hätte. Es tat ja auch Billiana wahnsinnig leid für den Zwerg... Der Axtschwinger war zwar nicht begeistert, nahm es jedoch wesentlich gefasster auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zumindest war seine Stimme ruhig, als er ihr antwortete: „Eigentlich weiß das keiner so genau... Irgendwas stimmte hier wohl nicht, weshalb die Zwerge alle geflohen sind. Es war so kritisch, dass sie nicht mal die Zeit gefunden haben, ihre Sachen mitzunehmen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber warum? Was haben die Flüchtlinge erzählt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist ja das Problem an der ganzen Geschichte... Sie haben niemals eine der zwergischen Städte oder Dörfer erreicht. Wir fanden diese Minen hier verlassen auf und in einem Bericht eines Zwergs stand nur, dass seltsame Dinge geschehen würden und sie sofort gehen mussten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kann es sein, dass eine ganze Mine oder sogar alle hier geräumt werden, aber kein einziger Überlebender auftaucht, um davon zu berichten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Frage haben sich unsere Leute auch gestellt und es wurden keine Kosten gescheut, um diese Angelegenheit zu untersuchen, jedoch kam es nie zu einem brauchbaren Ergebnis.“, berichtete der Anführer sachlich. „Hier lagen die wertvollsten Minen für uns Zwerge und wir hätten sie niemals freiwillig geräumt. Aber unzählige Leichen wurden bald direkt vor den Bergen gefunden und noch mehr in den tiefsten Kammern. Wir wissen nicht, wer oder was sie getötet hat...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das erklärt aber zumindest, woher die ganzen Untoten kommen. Es müssen die Leichen der ehemaligen Arbeiter sein. Schrecklich...“, murmelte die Elfe. „Aber was macht die Minen hier so kostbar? Mir erscheinen sie wie alle anderen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kennt Ihr Mithril?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billie nickte bestätigend: „Ja, natürlich. Es ist ein bläuliches Metall, das von Natur aus, magische Energien gespeichert hat. Waffen und Rüstungen können viele Zaubersprüche abwenden. Es ist wahnsinnig selten und kommt eigentlich nur an der Oberfläche vor.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist korrekt. Ich bin sehr beeindruckt, Fräulein Elfe.“, lobte er sie nicht ganz ohne Spott. „Entgegen der Natur, ist Mithril das einzige Erz, das sich weigert unter der Erde vorzukommen und ironischerweise kommen die meisten Erzknoten nur in den Ländern der Menschen vor, was sie für uns unerreichbar macht. Früher gab es noch Handelsabkommen, aber die Völker haben sich schließlich immer mehr gestritten und so verloren wir die Möglichkeit, an Mithril zu kommen. Hier aber kam es unter Tage vor.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was? Wie?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung, aber es ist wahr. Es waren nicht viele Knoten, doch es waren genug, um einige Waffen und Rüstungen herzustellen oder noch mehr Ausrüstung damit zu veredeln. Eine Legierung aus Mithril bewirkt auch schon ungemein viel und steigert den Wert ungemein!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Von wie vielen Knoten sprechen wir?“, wollte die Blondine wissen. „Es können doch niemals genug gewesen sein, um ein solches Risiko zu wagen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was für ein Risiko meint Ihr?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie zog die Stirn kraus und deutete mit der Fackel um sie herum. Überall an den Wänden gab es Runen, dessen Inhalt er nicht entziffern konnte. Dass sie wohl magisch waren, wusste er seit dem Eingang durch die Elfe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre blauen Augen richteten sich wieder auf ihn: „Die Zwerge, die hier gearbeitet haben, haben sich die ganze Zeit ungemein gefürchtet. Sie haben zahlreiche Schutzrunen angebracht! Außerdem sind diese Berge ziemlich weit weg von allen zwergischen Orten, was dieses Unterfangen noch gefährlicher macht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wusste nicht, dass das alles Schutzrunen sind... Aber offenbar war es dann von Anfang an sehr gefährlich hier, denn eigentlich trotzen wir sonst der Magie.“, gab der Zwerg zu und nickte schließlich. „Aber Ihr habt natürlich recht, Lady Prinzessin, das hier ist weit weg von jedem anderen Zwerg und wer hierherkam, musste davon ausgehen, dass er seine Familie sehr lange nicht mehr sehen würde. Jedoch weiß ich nicht, wie viele Erzknoten es hier wirklich gegeben hat oder ob sie noch da sind. Es kann gut sein, dass sie vollkommen von uns ausgenommen worden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr ungewöhnlich...“, flüsterte die Goldhaarige. „Sonst beuten Zwerge doch die Gebirge nicht aus, oder? Ihr lasst immer genug übrig, damit er sich erholen und entfalten kann.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argrim lachte auf und klopfte ihr dann anerkennend auf die Schultern. Nur war seine Anerkennung kräftiger und schmerzhafter als es gut wäre, was die Hübsche etwas voran stolpern und fast stürzen ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das trübte jedoch nicht die Heiterkeit des Zwergen-Anführers: „Ihr habt wohl eine Menge Bücher und Schriften studiert, Lady Prinzessin? Aber das ist durchaus wahr... Normalerweise nehmen wir uns nicht mehr als wir brauchen und wir beuten die natürlichen Vorkommnisse nicht aus. Leider muss ich gestehen, dass wir aber ziemlich gierig sein können und gerade Mithril weckt diese Gier in uns. Es kann gut möglich sein, dass wir alle unsere Prinzipien über Bord warfen und uns alles genommen haben, was diese Berge hergaben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr redet immer so, als wäret Ihr selbst hier gewesen und als hättet Ihr selbst die Berge ausgebeutet...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist nur eine blöde Angewohnheit. Bis heute war ich noch nie hier, aber mein Vater war es. Er hat mit nach den Überlebenden gesucht und nach den Problemen geforscht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich verstehe... Hoffen wir einfach, dass wir nicht herausfinden, warum diese Minen nicht zu halten waren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Zwerg grunzte darüber und nickte dann. Er wollte definitiv nicht wissen, was seinen Artgenossen solche Angst gemacht hatte, dass sie selbst zur Magie gegriffen hatten, um sich zu schützen. Es hatte sie nur leider nicht retten können... Am Ende hatten sie trotzdem leblos vor den Minen gelegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatten damals alles verloren, was an diesen Minen gehangen hatte, einschließlich der fleißigen Arbeitskräfte. Viele behaupteten noch heute, dass das den Untergang der Zwerge besiegelt hatte, die kaum genug Nachwuchs hatten, um all ihre Verluste abzudecken. Die Kriege, dieser Zwischenfall und vieles mehr, sorgten für so viele Toten, aber sie hatten kaum genug Frauen, um dem entgegen zu steuern. Anders als die Menschen und viele andere Völker, versklavten sie ihre Frauen nicht, sondern sahen sie eher als Gleichberechtigte an – vielleicht waren sie sogar heilig, wenn man es genau nahm. Das bedeutete, dass sie keine Frau dazu zwangen, Zwerglinge zu gebären oder einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebten oder wollten. Wenn eine Frau lieber in den Krieg ziehen und kämpfen wollte, dann akzeptierten sie es. Vielleicht beförderte sie das in ihr sicheres Ende, doch es machte sie auch fortschrittlicher und weitsichtiger als all die anderen. Glückliche Frauen, die ihr Schicksal selbst gewählt hatten, waren viel bessere Mütter als jene, die es nie gewollt hatten. Es kam auch kaum zu Ehebrüchen oder Mordanschlägen innerhalb einer Familie. Das fand er durchaus positiv.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hier in den Minen waren viele Männer gestorben, aber auch viele ihrer Frauen. Jene, die nicht lange hatten getrennt leben wollen, hatten ihre Lieben mitgebracht und damit ihr Schicksal besiegelt. Natürlich hatten sie das nicht gewusst und es sicherlich auch nicht beabsichtigt. Auch unzählige Zwerglinge hatten so ihr Leben verloren... Entweder, weil sie ebenfalls hier gelebt hatten oder weil ihre Eltern niemals zurückkehrten und sie den Verlust nicht ertrugen. Manche verhungerten auch, weil niemand mehr da war, der sie versorgte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inzwischen achteten sie besser auf Waise und sie prüften auch ihre Minen besser. Zu einem solchen Vorfall war es nie wiedergekommen und Argrim hoffte inständig, dass es auch so blieb. Vielleicht würde ihre Rasse sich dann doch noch erholen und ihren alten Glanz zurückbekommen. Wenn er sich hier aber umsah, konnte er diese glorreichen Zeiten nicht entdecken. Nur Staub und Ruinen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer wieder glitten seine Augen über all die magischen Symbole, die seine Vorfahren in die Wände und zum Teil auch in die Böden geritzt hatten. Noch heute waren sie wirklich gut zu erkennen und offenbar fehlerfrei. Zumindest entdeckte Argrim keine verräterischen Kerben, die vielleicht dafür gesorgt haben konnten, dass die Zauberformeln deshalb nicht gewirkt hatten. Ihm fiel nur auf, dass die Zeichen im Eingang geleuchtet hatten, nachdem Billiana den Zauber wachgerufen hatten und hier glommen sie nicht mal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Müssen sie leuchten, damit sie funktionieren?“, fragte er die Elfe leise. Was auch immer hier in den Tiefen lauerte, wollte er nicht durch Lärm wecken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Theoretisch nicht...“, antwortete sie ebenso gedämpft. „Wenn in ihnen noch Magie ruht, dann funktionieren sie auch heute noch. Dass sie nicht mehr leuchten, zeigt eigentlich nur, dass die Magie in ihnen fast erloschen ist. Ihre Wirkung ist dadurch auf jeden Fall geschwächt... Da ich kein Pulsieren spüre, denke ich aber, dass es nicht mal mehr einen Funken Magie in ihnen gibt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alles sieht so unbeschädigt aus... Können sie vielleicht trotzdem damals versagt haben? Mussten die ganzen Zwerge vielleicht sterben, weil ihre Schutzzauber nicht funktionstüchtig waren?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist wirklich schwierig zu sagen, weil ich damals nicht dabei gewesen bin. Es ist immerhin auch schon sehr lange her.“, erläuterte sie und wollte damit klarmachen, dass sie nur Vermutungen anstellte. „Es ist aber gut möglich, dass jemand oder etwas die Magie aus den Zeichen entzogen hat, damit sie ihre Wirkung verlieren oder die Hauptrunen wurden beschädigt, was alle außer Kraft gesetzt hätte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun wurde Argrim aufmerksamer, als sie von den genauen Möglichkeiten berichtete: „Was für Hauptrunen? Wie erkennt man die? Sind die auch hier zu finden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Elfe mit dem honigfarbenen Haar ging langsam an eine Wand und hielt die Fackel dicht daran, um all die Zeichen durchzugehen. Dorin hielt den Karren an und wartete wortlos. Schließlich deutete sie auf eine der aufwändigeren Runen: „Das wäre solch eine Rune. Sie soll den Rest mit der Energie versorgen, die der Magier einst zur Verfügung stellte. Die wird man an jeder Wand finden können... So oder ähnlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist es denn verändert worden, damit es nicht mehr richtig funktioniert?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich würde spontan sagen, dass es noch vollkommen intakt ist, allerdings könnte sie auch so minimal verändert worden sein, dass ich es nicht sofort erkenne. Wir wollen die Runen ja auch nicht über mehrere Stunden studieren...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mal angenommen, dass sie alle funktioniert haben und sie weiterhin mit Magie strotzten, woran kann es dann gelegen haben, dass sie wirkungslos blieben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„All diese Runen sollen vor Dienern schützen, die keinen eigenen Willen haben. Das können beispielsweise Untote sein oder beschworene Kreaturen. Sie schützen aber nicht vor den Magiewirkenden selbst... Ein Nekromant kann sich hier weiterhin frei bewegen.“, erklärte die Elfe und setzte sich wieder in Bewegung. „Sie werden oftmals unterschätzt, weil viele glauben, sie wären ohne ihre Sklaven wehrlos. Das stimmt aber nicht... Sie können Gegner verfluchen und haben auch andere Tricks auf Lager, um das Blatt zu wenden. Vielleicht dachten sie aber auch nur, sie hätten es mit einer hirnlosen Bestie zu tun, aber es war etwas viel Gefährlicheres, worauf diese Runen eben keine Wirkung haben. Nicht alles, was wie eine untote Kreatur aussieht, ist auch eine...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Letztendlich will mir das Fräulein Elfe wohl sagen, dass es nun vergeblich ist, all das zu hinterfragen, weil wir es nicht mehr herausfinden können.“, murmelte Argrim unglücklich und warf noch einen prüfenden Blick zu Dorin und den Karren. „Außer wir finden die Bedrohung und sterben dann vermutlich selbst. Das muss ja nicht unbedingt sein...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht wirklich. Es ist wohl besser, wenn wir im Ungewissen bleiben, was den ganzen Zwergen den Tod brachte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich hätte er es gerne gewusst, doch die Quelle des Übels wollte er lieber nicht suchen gehen. Ob die Runen darauf nun gewirkt hatten oder nicht, spielte für das Ergebnis immerhin keine Rolle: Seine Vorfahren blieben tot und verloren. Es hätte aber wenigstens einige ungeklärte Fragen endlich gelüftet.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Hier unten war Zeit nicht wirklich messbar und auch nicht die Meter, die sie bisher zurückgelegt hatten. Dafür war es viel zu dunkel. Nicht ein Spalt ließ etwas Tageslicht hereinscheinen und durch die dicken Schichten an Gestein kam auch kein Vogelgesang oder der Klang des Windes. Nur anhand von Schätzungen und vom eigenen Gefühl konnte Billie vielleicht behaupten, dass sie nun etwa einen halben Tag unterwegs waren. Ohne etwas zu erreichen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argrim drückte für sie ein Steintor auf und offenbarte endlich eine Kammer, die mehr versprach, als endlose Gänge mit zahlreichen Runen. Hier waren die besagten Leichen, von denen er zuvor noch gesprochen hatte. Zumindest die Überreste davon... Skelette, rostige Rüstungen und auch alte Waffen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es sieht so aus, als hätten sie einfach aufgehört, etwas zu machen...“, murmelte die Elfe und trat näher an die Leichen heran. Einige saßen an einem großen, runden Tisch, aber andere lagen eben auch auf dem Boden. Es war nicht mehr zu sagen, ob sie versucht hatten, vor irgendwas zu fliehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da gebe ich Euch recht, Fräulein Elfe.“, sagte Argrim. „Als hätten sie ihre Tätigkeiten einfach eingestellt und wären dann gestorben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Leider gehe ich aber nicht davon aus, dass der Tod sie schmerzlos ereilte...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dorin schnaubte, als er in den Raum kam: „Das scheint von keinem das Schicksal zu sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was meinst du, wie sie gestorben sind?“, fragte der Axtschwinger beunruhigt. „Kannst du das noch irgendwie feststellen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, das sind nur noch Skelette.“, antwortete Dorin kühl. „Wir sollten weiter.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als der Zwerg sich umdrehte, wurde sofort klar, dass er recht damit hatte, hier nicht verharren zu wollen. Etwas packte ihn und er begann zu schreien, während er weggerissen wurde. Gerade, als Argrim lospreschen und ihm helfen wollte, krallte sich auch etwas an sein Fußgelenk. Panik färbte sein Gesicht kalkweiß, denn er vermutete, dass er nun einen weiteren Freund verlieren würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dorin!“, schrie er lautstark. „Dooooriiiin!!!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billiana packte ihr Schwert und schlug damit die knochige Hand ab, die sich an das Bein von Argrim klammerte. Ein Blick über die Schulter reichte, um zu erkennen, dass jene Leichen aufstanden. Ihre Augen glühten von leidlicher Begierde. Ob sitzend, liegend oder sogar in Einzelteile zerlegt, sie alle begannen sich zu regen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das... ist gar nicht gut...“, sagte die Elfe beunruhigt. „Wir müssen sie irgendwie geweckt haben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oder dieser scheiß Nekromant ist in dieser Mine und will uns ans Leder!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aus der Ferne konnten sie die Schreie von Dorin hören, also setzten sie sich rasch in Bewegung. Das Steintor schob Argrim wieder zu, während Billie die magischen Runen in diesem Bereich wieder aktivierte. Sie konnten es sich nicht erlauben, dass die Bestien ihnen nun auch noch folgten![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie lauschten angestrengt nach weiteren Schreien und Rufen, denen sie folgen konnten. Es dauerte etwas und klang ungemein erstickt, müsste ihnen jedoch als Richtung vorerst genügen. Vermutlich kämpfte er gerade um sein Leben! Hier gab es immerhin unzählige Leichen, die nun wieder ihr Unwesen trieben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Traum für jeden verdammten Nekromanten dieser Welt., dachte Billie mit zusammengebissenen Zähnen. Das hier war wirklich eine Todesfalle! Nicht nur damals, sondern auch noch heute...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie packte den Zwerg am Arm und riss ihn wortlos um eine der Ecken. Er stolperte fast vornweg und sah sie wütend an, vor allem aber verständnislos. Die Blondine deutete voran auf eine Gestalt, die sich durch die Dunkelheit bewegte. Sie hatten in den Gängen so viele Fackeln entfacht, wie es ihnen möglich war, um sich nicht zu verirren und genügend Licht zu haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht ist das dieser Kerl...“, flüsterte sie ganz leise. „Es könnte dieser Andras sein. Er scheint etwas mit der Seuche zu tun zu haben und mit dessen Ursprung...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist er der Nekromant?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nekromant und Blutmagier, ja.“, bestätigte sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann sollten wir ihn vielleicht zur Rede stellen, damit er Dorin wieder herausrückt.“, schlug er vor und umfasste seine Streitaxt so fest, dass seine Handgelenke ganz weiß wurden. „Ich kann sehr zärtlich beim Ausfragen von Leuten sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beim letzten Mal verlief das Treffen mit ihm nicht besonders gut.“, erinnerte sie ihn mahnend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beim letzte Mal wart Ihr alleine, Fräulein Elfe, aber jetzt habt Ihr mich.“, schnaubte der Zwerg. „Ich sage, dass wir es wagen! Sterben tun wir hier sowieso, wenn wir dem Spuck kein Ende bereiten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut... In Ordnung. Aber wir sollten nicht kopflos auf ihn losstürmen.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Nach einer gefühlten, endlosen Diskussion hatten sie beschlossen, dass Billiana sich frontal dem Mann stellte, während sich Argrim von hinten anzuschleichen versuchte. Zwar wäre es umgekehrt für beide leichter, jedoch kannte Andras sie und würde auf sie wohl eher eingehen. Ein Fremder lenkte ihn vielleicht kurz ab, dann würden aber alle seine Sinne ihn warnen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie holte ein paar Mal Luft, ehe sie sich auf den Weg zu dem vermeidlichen Nekromanten machte, der sich dicht an einen Abhang bewegte. Dieser Weg führte in einer Spirale nach unten, zu weiteren Tunneln, in denen die Zwerge einst gegraben und geschürft hatten. In der Dunkelheit gab es sicherlich noch mehr Leichen aus alter Zeit, die er gerne beschwören wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Interessante und nette Aussicht.“, spottete Billie. „Wenn Ihr nicht aufpasst, dann wird das ein tiefer Fall.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort drehte sich der hünenhafte Mann zu ihr, der in einen Kapuzenmantel gehüllt war. Vermutlich auch, um sich vor der Kälte zu schützen, denn hier gab es keinen Grund, unerkannt bleiben zu wollen. Abgesehen davon, dass selbst Tote ihren Tanz wieder wagten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam schob er die Kapuze herunter und das schwarze, lange Haar kam wieder zum Vorschein. Natürlich auch das selbstgefällige Grinsen, welches sie dem Kerl am Liebsten aus dem Gesicht schlagen würde! Sich frontal auf ihn zu stürzen, hatte sich jedoch schon einmal als wirklich dumm herausgestellt und eine Wiederholung brauchte sie wirklich nicht zu riskieren. Auch dann nicht, wenn sie Verstärkung im Rücken hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Prinzessin Billie...“, säuselte er lieblich. „Ich wusste doch, dass dieser kleine Trick Euch nicht den Kopf kosten würde. Aber Ihr seht etwas blass um die Nase aus... Bekommt Euch das Klima nicht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir bekommt deine Visage nicht, Nekromant!“, zischte sie wütend. „Was zur Hölle treibst du hier?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Scht~... Ihr weckt noch die Toten. Ein bisschen Respekt vor ihnen, Prinzessin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das sagt der Richtige. Dank Euch tanzen die Toten doch wieder munter in der Dunkelheit.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich war das nicht.“, warf der Schwarzhaarige ein. „Ich hätte auch keinen Grund dazu.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billiana glaubte ihm nicht und ging langsame, kreisende Bewegungen auf ihn zu. Ihre blauen Augen behielten die Umgebung im Auge, damit sie auf eventuelle Sklaven schnell genug reagieren konnte. Bisher wirkte es nicht so, als habe er sich seine eigenen Beschützer an die Seite gerufen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Zwerg hingegen schlich bereits hinten in den Schatten näher an den Hünen heran. Bisher schien er ihn nicht bemerkt zu haben und auch dort gab es keine Anzeichen für Untote. An sich wirklich komisch, weil er auf dem Schlachtfeld wesentlich besser auf einen eventuellen Hinterhalt vorbereitet gewesen war. Vielleicht fühlte er sich nun aber sicher, weil alle potenziellen Feinde tot oder erfroren waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du wolltest mich umbringen, also sehe ich durchaus genug Gründe, weshalb du das tun solltest, Andras!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bis eben wusste ich nicht mal, dass Ihr hier seid mit Euren Hunden.“, erwiderte er weiterhin gelassen. „Wobei ein Hündchen eben ganz schön geschrien hat. Wie viele Untote habt ihr in ihrer Ruhe gestört?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke immer noch, dass du sie gestört hast und sie sich deshalb so verhalten.“, knurrte sie aggressiv. „Bis eben war hier noch alles ruhig und nun stehst du hier. Das halte ich nicht für einen Zufall.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nichts ist Zufall, liebste Prinzessin. Nichts geschieht ohne Grund.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jene Worte erinnerten die goldhaarige Elfe an ihre Mutter. Früher hatte sie das oft gesagt! Im selben Zusammenhang hatte sie von Schicksal, Gott und dem Plan Gottes gesprochen, auch wenn viele sie deshalb für fanatisch gehalten hatten. Hades hatte das niemals gestört, doch hatte er ebenfalls nicht an diese Botschaft geglaubt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ob es Zufall war, dass er gerade diesen klischeehaften Satz benutzte oder bloße Absicht, wollte sie nicht hinterfragen. Andras hatte bewiesen, dass er sehr gut Leute beeinflussen konnte und es auch tat, wenn er einen Vorteil dadurch bekam. Fragen stellen konnte sie immer noch, wenn er halbtot am Boden lag.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedoch bewies der Unterweltler durchaus, dass er weder dumm noch abgelenkt war. Als Argrim seine Streitaxt auf ihn sausen ließ, wich er mit einer tänzelnden Bewegung aus und versetzte dem Zwerg einen Schlag an den Hinterkopf. Es war wirklich gut, dass er einen Helm trug! Wäre er nun schutzlos einem solchen Angriff ausgeliefert gewesen, hätte das auch schnell anders enden können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als ob ich keinen Bauerntrampel bemerke, der sich anzuschleichen versucht.“, amüsierte sich der Magier köstlich. „Umgekehrt wäre es wirklich sinniger gewesen. Wir hätten uns sicherlich wunderbar unterhalten können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wo ist Dorin, du verdammter Scheißkerl?!“, wetterte der Anführer. „Ich will es wissen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kinder mit einem Willen...“, kicherte er. „Aber ich habe keine Ahnung. Seine letzten Schreie kamen von da unten und seither habe ich nichts mehr gehört. Abgesehen von euch...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist da unten?“, wollte die Blondine wissen und wagte einen Blick in den Abgrund. Es war viel zu dunkel, um irgendwas zu erkennen. Ein bisschen wirkte es so, als würde der Pfad von der Finsternis verschluckt werden. Kein Licht drang hindurch... Wie ein giftiges Miasma.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung. Geht doch hinunter und findet es heraus, Prinzessin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stille kehrte ein. Keine der beiden Seiten sagte mehr etwas, als müssten sie sich ihre nächste Strategie wirklich gut überlegen. Sie wollten zwar gerne Dorin finden, wussten aber auch nicht, ob Andras die Wahrheit sagte oder log. Da runter zu gehen, könnte eine Falle sein, aber vielleicht war Dorin dort gefesselt und hilflos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oder er ist längst tot und wir verschwenden nur unsere Zeit..., sinnierte die Elfe verbittert. Argrim wünschte sie, dass wenigstens einer aus seinem Trupp noch am Leben war. Er musste sich wie ein Versager fühlen, der seine eigenen Leute nicht beschützen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Entscheidung nahm ihnen etwas Anderes ab. Plötzlich begann der ganze Boden zu beben, was auch Steine von der Decke bröckeln und in der Ferne Dinge umstürzen ließ. Die ganze Mine schien unter diesem immensen Beben zu leiden und drohte in sich zusammenzufallen. Die Erschütterungen sorgten auch dafür, dass sie alle hin und her taumelten, um irgendwie ihr Gleichgewicht zu finden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als der Boden besonders schlimm zitterte, knallte die goldhaarige Elfe gegen den Nekromanten, der offenbar ganz instinktiv die Arme ausstreckte, um sie aufzufangen. So fielen sie zumindest nicht in den Abgrund, was bei einem Gerangel unabdingbar gewesen wäre.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was geht hier vor...?“, hinterfragte die Elfe panisch und wagte es nicht, sich von dem Magier loszureißen. „Wenn das so weitergeht, wird die ganze Mine einstürzen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich vermute nicht, dass das ein Erdbeben ist. Und wenn, dann kein natürliches...“, erwiderte Andras. „Etwas Großes vermute ich eher als Ursprung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist denn bitte groß genug, um so etwas auszulösen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß nicht... Ein Drache vielleicht?“, sinnierte er laut. „Oder ein gigantischer Steingolem? Oh! Eine riesige Rüstung aus purem Gold?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr werdet wieder albern...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argrim hangelte sich zu ihnen und packte Billiana nicht unbedingt sanft am Arm, damit er sie zu sich ziehen und sie halten konnte. Sein finsterer Blick machte deutlich, dass er es nicht gut fand, wie der Blutmagier sie gehalten hatte. Mit seiner Körpergröße war es zwar schwieriger, ihr Halt zu bieten und zu verhindern, dass sie in den Abgrund stürzte, doch er wollte es auf sich nehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bei dem Hünen sorgte das für ein Lachen, aber er winkte entspannt ab, um nochmals in die Tiefe zu starren. Es war immer noch nichts zu sehen, bis plötzlich eine riesige Stichflamme hinaufschoss.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woah!“, keuchte der Schwarzhaarige als er einen Satz zurück machte. Nur ganz knapp war er seinem Ende entkommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er wäre zumindest sehr gut durch gewesen..., dachte Billie innerlich triumphal. Nur hatte es den Mann nicht erwischt, aber sonst auch keinen hier. Nur die Decke bekam diese mächtige, dichte Flamme ab, die in unterschiedlichen Farben erstrahlte. Ein wunderschöner, doch vor allem tödlicher Anblick, der für sie ein einzigartiger Moment darstellte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war Argrim, der sie etwas weiter von dem Abgrund wegzog und unter der Hitze offenkundig litt. Außerdem schien er zu befürchten, dass sie sich doch noch die Finger darin verbrannte. Sie hatte vermutlich zu fasziniert in die Flamme gestarrt und so seine Beschützerinstinkte aktiviert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich tippe, dass Ihr mit einem Drachen nicht besonders unrecht habt, Andras.“, säuselte die Elfe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir sollten gehen, Fräulein Elfe!“, rief Argrim und zog erneut an ihrem Körper, damit sie sich endlich in Bewegung setzte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endlich verebbte die Flamme, doch etwas bewegte sich im Untergrund wieder, sodass das Beben wieder anfing. Dieses Mal war es sogar noch ein bisschen heftiger! Wenn sie sich nicht irrte, dann konnte sie in der Ferne hören, wie Mauern einstürzten und auch Säulen. Vermutlich würden zahlreiche Wege nicht mehr passierbar sein. Es bestand nun sogar überall eine echte Einsturzgefahr. Wenn die Bestie der Tiefen sie nicht bekam oder die Untoten, dann vielleicht die herabfallenden Felsbrocken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem entfernten sie sich alle von dem Abgrund und versuchten sich zu dem nächsten Gang zu bewegen. Egal, was sie hier auch immer geweckt hatten, es war besser, wenn sie es nicht weiter reizten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was willst du? Folg‘ uns gefälligst nicht, Schönling!“, wetterte der Zwerg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich fühle mich bei euch sicher und geborgen, deshalb bleibe ich lieber bei euch.“, erwiderte Andras amüsiert. „Wir können sicherlich ganz tolle Freunde werden, die durch dick und dünn gehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meine Axt möchte auf jeden Fall gerne mit dir Freundschaft schließen! So fest, dass ihr eine Blutsbruderschaft schließen werdet!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurz nach dem Geschrei bebte die Erde wieder. Die Erschütterungen waren so schlimm, dass der Tunnel zu ihren Füßen einstürzte und kein Durchkommen mehr möglich war. Auch Billiana wäre beinahe gestürzt! Dann hätte sie eine Bruchlandung unter den Brocken gemacht und wäre hier direkt begraben worden...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre eisblauen Augen starrten die beiden Streithähne bitterböse an, als wollte sie sie für jedes Leid dieser Welt verurteilen. Einen Moment wurde es vollkommen still, während ihr Blick zwischen ihnen wechselte. Wenn Blicke töten könnten, dann müsste die Blondine alleine einen Weg aus diesen Minen finden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Könntet ihr das jetzt endlich mal lassen?“, hinterfragte sie zischend. „Euer Geschrei weckt selbst Tote aus anderen Welten wieder auf. Rauft euch zusammen, damit wir hier irgendwie wieder herauskommen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Entschuldigung...“, murmelten Andras und Argrim wie aus einem Munde. Sie wollten es sich nicht mit der Elfe verscherzen, auf die sie genauso angewiesen waren wie sie auf die beiden Männer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn der Zwergen-Anführer erstmal einen anderen Weg auswählen musste, fanden sie einen, der sie vermutlich auf die andere Seite des Berges bringen würde. Zumindest besagten das die Schriftzeichen, die die Zwerge einst geritzt hatten, um sich selbst nicht zu verirren. Allmählich glaubte Billie allerdings, dass sie sich mit diesem Projekt vollkommen selbst überfordert hatten und besser die Finger von diesen Gebirgen gelassen hätten. Es gab einen Grund, warum gerade hier unter Tage Mithril-Knoten entstanden waren und der lockte in den Tod.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Alternative war ebenfalls vollkommen düster und nur ihre Fackeln sorgten noch für einen Lichtschimmer. Jeden Leuchter an der Wand versuchten sie zu entzünden, damit sie mehr Quellen zur Verfügung hatten und sich weiterhin nicht hoffnungslos verirrten. Außerdem war es so leichter, Verfolger rechtzeitig zu bemerken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Paranoid drehte sich die goldhaarige Elfe immer wieder um. Noch folgte ihnen keiner, was natürlich gut war, sie aber ebenso beunruhigte. Vorhin hatten sie noch Unmengen an Untoten angegriffen und nun waren nicht mal Leichname oder Überreste von Skeletten zu sehen. Sah man von all dem Staub ab, konnte es sogar gut sein, dass hier gerade erst aufgeräumt worden war! Auch die Erschütterungen waren weniger geworden, was zumindest die anfängliche Unruhe legte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Männer hielten ihre Blicke vorwärts, auch wenn sie es sich nicht nehmen ließen, sich ständig giftig anzufunkeln. Zumindest Argrim schaute wütend, Andras schien sich eher zu belustigen und den Argwohn nicht wirklich nachvollziehen zu können. Sie sahen jedoch von Geschrei und Streitereien vorerst vollkommen ab. Von einer Freundschaft war vorerst nicht auszugehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach unzähligen Schritten durch dunkle Gänge, die zum Teil etwas verschüttet worden waren, erreichten sie eine riesige Halle. Zu deutlich war zu erkennen, dass sie nicht ursprünglich von den Zwergen errichtet worden war, jedoch eben diese ihre Banner gehisst und einige goldene Verzierungen ergänzt hatten. Wenn Billiana raten müsste, würde sie darauf tippen, dass einst Dunkelelfen diese Halle errichtet hatten, die kreisrund war und einige Treppen in die Tiefen bot, aber auch kreisrunde Wege weiter nach oben. Alles verband sich mit diversen Tunneln und Gänge. Für solch verzwickte Systeme hatten die Drow eine Vorliebe. Es erinnerte an ein Spinnennetz... Das erklärte zumindest, warum es auch hier an Tageslicht fehlte. Die Halle wäre hoch genug, um einige Sichtfenster zu ermöglichen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billiana sah sich etwas genauer um und bemerkte, dass es auch hier die drakonischen Runen gab. In dieser Halle waren sie sogar noch ausführlicher eingeritzt worden und es handelte sich nicht nur um Schutzzauber, die Diener fernhielten, sondern auch um Siegel. Wenn sie sich nicht irrte – und das tat sie bei solchen Sachen eher selten – dann waren auch einige Angriffszauber eingraviert worden. Wenn man diese mit Magie füllte, konnten sehr mächtige Zauber heraufbeschworen werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der Wahnsinn...“, staunte Argrim beeindruckt, der wohl zuvor noch nie hier gewesen war. „Ich habe nicht gewusst, dass meine Vorfahren so etwas errichten konnten!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Haben sie auch nicht.“, warf Andras ein. „Sieht eher nach der Arbeit von Dunkelelfen oder Unterweltlern aus. Wobei das fast ein und dasselbe ist...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kommst du nun darauf?“, knurrte der Zwerg. „Immerhin sind diese Minen von meinen Vorfahren errichtet und betrieben worden. Hier gab es keine... Elfen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eure Artgenossen kamen vermutlich eher nach den Dunkelelfen, Herr Zwerg.“, murmelte Billie und ging tiefer in die Halle. „Andras hat recht damit, dass das die typische Architektur der Drow ist. Die Zwerge haben das Ganze nur ein bisschen hübscher eingerichtet...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gefiel Argrim zwar nicht, dass er mit seinem Nicken letztendlich auch Andras recht gab, jedoch vertraute er auf die Weisheit der Blondine. Sie hatte sich auf dem Schlachtfeld bewiesen und Yadris Leichnam gesichert, damit er nicht zu einem untoten Diener wurde. Seinen Respekt hatte die Elfe sicher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billiana zog es magisch zu der Mitte des gigantischen Raumes, in der ein Thron stand. Er war aus einem schwarzen Gestein gefertigt worden und trug als Verzierungen einige Totenschädel. Es waren keine Köpfe von Zwergen oder Menschen, sondern eher von Kreaturen der Unterwelt. Einige besaßen Hörner, andere wirkten verformt und unnatürlich. Die Armlehnen hingegen waren aus den Knochen der Hände und Pranken gefertigt worden. Bei dieser Sitzmöglichkeit ging es nur darum, die eigene Macht zu präsentieren und jedem Feind und auch Freund klarzumachen, dass der König oder die Königin schon zahlreiche Lebewesen getötet hatte. Solch einer Person widersprach man nicht, solange man leben wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich frage mich nur, ob die Drow es vielleicht etwas zu gut damit meinten, Angst zu verbreiten... Sie könnten etwas erschaffen haben, was sie am Ende selbst vernichtet hat. Und alles, die nach ihnen kamen..., überlegte die Goldhaarige und strich mit ihren Kuppen über all die Knochen. Ihnen fehlte schon lange das Leben, doch sie meinte trotzdem, ein magisches Pulsieren spüren zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jetzt erst fiel ihr auf, dass einige Runen in die Knochen eingraviert waren. Sehr kleine, feine Symbole, die sich über den ganzen Thron zogen. Der größte Teil war in der Sprache der Drow formuliert, wobei es hauptsächlich um die Herrscherinnen ging, die einst diesen Thron den ihren nannten. Andere Runen dienten dazu, dass keine Person auf dem Thron sitzen konnte, der nicht offiziell zur Königin ernannt worden war. Ein ganz spezieller Zauber weckte jedoch eher ihre Aufmerksamkeit, bei dem es sich tatsächlich um einen Fluch handelte. Wenn eine Person sich setzte, die nicht zur Königsfamilie gehörte, dann aktivierte sich die Formel und sorgte dafür, dass diese Person qualvolle Schmerzen erlitt. Das schloss Blindheit und am Ende den Tod selbstverständlich mit ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was habt Ihr, Fräulein Elfe?“, wollte Argrim wissen und versuchte möglichst leise zu sprechen. Hier hallte es schrecklich und bisher hatte Andras nur wenige Fackeln am Rande der Halle entzünden können. Es gab jedoch Lichtquellen, die offenbar durch Magie immer noch aktiv waren und deshalb herrschte hier keine absolute Finsternis wie in den Tunneln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Offenbar mochten es diese Drow nicht, wenn jemand es gewagt hat, sich auf ihren Thron zu setzen.“, antwortete sie schließlich ebenso leise. „Sie haben diverse Runen in die Knochen eingearbeitet, damit stets klar ist, welche Königin gerade das Regime führte oder welche Familie zumindest an der Macht war... Setzt sich hier einer drauf, der nicht zu einer dieser Familien gehört, erleidet er einen Fluch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und was passiert, wenn dieser Fluch ausbricht? Kann das zum Ende meiner Vorfahren geführt haben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, nicht zum Tod aller Eurer Ahnen, Herr Zwerg...“, flüsterte sie. „Aber von einigen von ihnen auf jeden Fall. Wenn sie auf die Idee kamen, sich mal probeweise auf den Thron zu setzen, haben sie es mit Schmerzen und ihrem Leben bezahlt. Und vielen Qualen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum haben sie das bloß gemacht? Das ist doch nur ein verdammter Thron!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß es nicht... Vermutlich Eitelkeit oder falscher Stolz. Ein Diener zu viel hat sich aus Spaß darauf gesetzt...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist so lächerlich!“, fluchte er etwas zu laut. Seine Stimme hallte durch den ganzen Raum und ließ sie augenblicklich verstummen. Nichts regte sich und es kam auch zu keinen weiteren Erdbeben, was die Anspannung wieder abfallen ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So etwas sollten wir wirklich unterlassen, nach allem, was hier passiert ist.“, tadelte sie ihn streng.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verzeihung...“, murmelte Argrim. „Aber findet Ihr es nicht auch verdächtig, dass die Untoten uns nicht mehr angreifen, seit uns dieser Typ begleitet? Sobald wir ihm den Ausgang zeigen, wird er uns eiskalt von hinten umbringen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vermutlich... Aber im Moment können wir jede helfende Hand wirklich gebrauchen.“, erinnerte sie ihn. „Wir stecken hier unten genauso fest und wissen ebenso wenig, was hier alles an Gefahren lauert. An solchen Orten reist man besser in großen Gruppen und wir sind nur eine verdammt kleine.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr habt natürlich recht... Trotzdem vertraue ich ihm nicht und werde ihn im Auge behalten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das solltet Ihr auch, Herr Zwerg. Nichts ist fataler, als den falschen Leuten zu vertrauen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es fühlte sich etwas so an, als wollte Andras die Unterhaltung sprengen. Er kam wieder zu ihnen und straffte seine breiten Schultern und blickte sich immer mal mit seinen roten Augen um. Ihn beunruhigte offensichtlich auch etwas an diesem Ort, was Billiana irgendwie beruhigte. Sie hatte schon befürchtet, dass sie absolut paranoid wurde![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Habt ihr etwas Interessantes entdeckt?“, erkundigte er sich. „Ich habe jedenfalls zahlreiche Fackeln für mich entflammen können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Darauf bist du wohl auch noch stolz, was?“, zischte Argrim leise.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben nur herausgefunden, dass die Drow, die hier einst gelebt haben, sehr versessen darauf waren, dass sich keine Thronstehler draufsetzen.“, lenkte die Blondine ein. „Sie haben ihn sogar mit einem Fluch belegt, damit jeder Unrechtmäßige bestraft wird, der es wagt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du es schon gewagt, Prinzessin?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bitte, was?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dein Vater kam ursprünglich von der Oberwelt und seine Mutter war eine Drow, sein Vater aber ein Werwolf. Ob sein Papi nun ein gebissener Wolf war oder ein geborener, weiß eigentlich keiner so genau und eigentlich weiß auch niemand, ob seine Mutter nicht sogar vom Adel der Dunkelelfen kam.“, berichtete Andras gelassen. „Vielleicht haben sie hier in der Nähe einst gelebt und vielleicht hatte deine Großmutter einen Anspruch auf diesen Thron. Hier können jedenfalls nur Flüchtlinge gelebt haben, denn ihre eigentliche Heimat ist in der Unterwelt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich werde jetzt ganz bestimmt nicht testen, ob ich bei den Drow als Königin gelte und riskieren, dass ich an diesem Fluch sterbe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bedauerlich...“, murmelte der Schwarzhaarige enttäuscht. „Entweder hätten wir die Auswirkungen des Fluchs studieren können oder eine weitere deiner Blutlinien genauer erforscht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argrim war das eindeutig zu viel. Plötzlich zog er seine Streitaxt und richtete die Klinge direkt an den Hals des Magiers. Er hatte so knapp gebremst, dass selbst Billiana im ersten Moment geglaubt hatte, dass er ihn nun gnadenlos köpfen würde, damit er endlich Ruhe gab. Auch der Nekromant wirkte so, als habe er genau damit gerechnet... So blass war er sicherlich noch nie gewesen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist gar nicht gut...“, brummte der Axtschwinger schließlich. „Wir... sollten laufen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hä? Was?“, hinterfragte Andras vollkommen perplex. „Worum geht es? Wollt ihr mich etwa zurücklassen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei allen Göttern!“, keuchte Billie auf und zog ihren Bogen, um einen Pfeil auf die Sehne zu legen. Nun zückte auch der Hüne seinen Degen, auch wenn er erst noch nicht wusste, was sie hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In dem Moment, als sich der Magier umdrehte, wurde ihm die Panik bewusst und was genau ihm den Hals gerettet hatte. Argrim hatte nicht innegehalten, weil er ihn verschonen wollte oder es richtig war, sondern weil sie ihn nun sehr gut gebrauchen konnten. Unzählige Spinnen kamen aus den Tunneln gerannt! Sie waren zum Teil riesige, ausgewachsene Bestien, aber sie wurden auch von kleineren Exemplaren begleitet, die vielleicht von einer anderen Art waren oder jünger.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Riesenspinnen stürmten auf die Gruppe zu. Sie hatten diese wohl nicht sofort bemerkt, denn jetzt begann auch ein beunruhigendes Klackern sie zu begleiten. Zum Teil besaßen sie lange Reißzähne und undefinierbare Körperteile an sich. Ihre Augen leuchtenden Rot. Jetzt, wo sie immer näherkamen, konnten sie erkennen, dass die großen Spinnen eher braun und haarig waren, während die kleineren haarlos und schwarz schienen. Sie waren also von unterschiedlicher Spezies.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Davor haben Eure Ahnen sich schützen wollen...“, murmelte Billiana. „Die Runen sollten die ganzen Spinnen von den Tunneln und Schlafräumen fernhalten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was sind das bitte für gigantische Spinnen?! So etwas habe ich noch nie gesehen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das, mein Freund, sind Spinnen, die Drow sich als Haustiere halten.“, sagte Andras. „Offenbar sind ihre Nester noch intakt und sie vermehren sich hier fleißig weiter, auch wenn ihre Herren fort sind. Das Licht wird sie angelockt haben...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und unsere Lautstärke...“, ergänzte die Elfe und schoss einen Pfeil ab. Eine der gigantischen Spinnen stürzte lautstark zu Boden, als sich dieser zwischen seine zahlreichen Augen bohrte. Es machte den Rest von ihnen noch wütender![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hier gab es keine Leichen, die der Nekromant als Verstärkung beschwören könnte und auch nichts, was dem gleichkam. Deshalb blieb ihm nichts Anderes übrig, als sich mit dem zu behelfen, was er hatte. Nachdem die Spinne verendet war und ihre Beine steif nach oben reckten, holte er diese aus dem Totenreich zurück und ließ sie als Untote gegen ihre eigenen Artgenossen kämpfen. Ein Vorteil, der nicht von der Hand zu weisen war, denn es sorgte für Chaos in der Angriffswelle![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billiana erkannte die Chance, die sich dadurch ergab und richtete den nächsten Pfeil auf eine Spinne, die zu einer anderen Welle gehörte. Der Treffer saß und nachdem auch diese Kreatur verendet war, übernahm Andras die Kontrolle. So verfuhren sie weiter, damit sie mehr Zeit bekamen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Zwerg hingegen schlug nach allen Spinnen, die sie bereits erreicht hatten. Das waren die kleineren Exemplare, dessen Kiefer tropften. Wenn jene Tropfen auf dem Boden aufkamen, ätzten diese Löcher hinein, was ihm klarmachte, dass das kein langsames oder harmloses Gift zum Jagen war, sondern absolut tödlich. Trotzdem versuchte er nicht zurückzuweichen, sondern die kleinen Biester zurückzuhalten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das bringt doch nichts.“, keuchte Argrim atemlos und hieb weiter nach den Spinnen. „Es sind viel zu viele!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin geneigt, dem zu zustimmen...“, murmelte Andras. „So viele können wir gar nicht töten, damit ich eine gleichwertige Armee aus ihnen bekomme.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist mit den ganzen Leichen, die überall waren? Hattest du die denn nicht schon beschworen?!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich sagte doch schon, dass ich das nicht war! Das war ausnahmsweise auch die Wahrheit...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jede Spinne, die sie zu töten schafften, bekam Andras Willen aufgezwungen und so erweiterte sich die Anzahl ihrer Mitstreiter, die ebenso die Angreifer zurückhalten konnten. Sie kamen dennoch immer mehr in Bedrängnis. Zu allem Überfluss gingen Billie die Pfeile aus, weshalb sie keine weit entfernten Kreaturen mehr erlegen konnte, damit sie als Untote für weiteres Chaos sorgten. So preschten sie wieder schneller auf sie zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aus den Augenwinkeln bemerkte die Elfe jedoch, dass die Biester die Nähe des Throns mieden. Beinahe so, als fürchteten sie diesen oder respektierte die tiefe Bedeutung dieser einen Sitzmöglichkeit, die ihnen von ihren ursprünglichen Meistern geblieben war. Sie machten so einen riesigen Bogen darum, dass es ein bisschen so aussah, als fürchteten sie selbst, dass der Fluch sie traf und für ihre Anmaßung bestrafte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verdammte Scheiße...“, fluchte die Blondine unzufrieden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist denn?“, wollte Argrim wissen. „Du fluchst wohl kaum, weil dir klar wird, dass es zu viele sind. Das wussten wir schon länger.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, deshalb nicht...“, gab sie zu. „Ich habe eine sehr blöde Idee und ihr müsst aufpassen, dass diese Viecher mich nicht aufhalten!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn die Männer nicht verstanden, worum es ging, hatten sie keine Zeit, darüber zu sprechen. Sie taten einfach das, was Billie ihnen auftrug und folgten ihr. Die Diener von Andras bekämpften weiterhin ihre Artgenossen, während er selbst mit seinem Degen immer wieder nach den Spinnen schlug. Der Zwerg machte größere Bewegungen, die sich mehr ausluden, um möglichst großen Schaden anzurichten. Bald waren sie wieder nahe dem Thron. Hier wagten sich die Spinnen kaum näher heran, obwohl sie Gift nach ihnen zu spucken versuchten oder mal tänzelnd nach ihnen schnappen wollten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie atmete mehrmals tief durch und starrte auf den Thron. Ob ihre Großmutter irgendwas mit den Drow hier zu tun gehabt hatte, wusste sie nicht. Ihr Vater hatte stets erzählt, dass er in einem kleinen Dorf an der Oberwelt aufgewachsen war und irgendwann die Menschen kamen, um alle zu töten. Bei ihnen hatten viele Leute gelebt, die sich in einer Mischehe befanden und eigenartige Rassen zur Welt brachten. Es hatte jeder Rasse genug Angst gemacht, um sie zu jagen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht hatte sich Heera einst in ihren Großvater verliebt und war im Anschluss von ihrer Familie verstoßen worden, bevor sie den Thron hätte erben können. Auch wenn man sie gebrandmarkt hatte, kam es nicht selten vor, dass in Zeiten von Not jene Familienmitglieder zurückgeholt und auf den Thron gesetzt worden. Jeder Erbe war Willkommen, wenn es nur Frieden und Einklang brachte. Thronräuber waren allgemein unbeliebt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leider kannte die Goldhaarige nicht den Zunamen ihrer Großmutter, falls sie überhaupt ein Haus besessen hatte, aber sie musste es nun wohl leider riskieren. Andernfalls würden sie vergiftet oder zerfetzt werden. Beides waren keine Alternativen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit angehaltenem Atem ließ sie sich auf den Thron fallen und im selben Augenblick erstarrten auch die Spinnen. Vollkommen verwirrt starrten sie die neue Inhaberin an und waren offenbar unentschlossen, ob sie nun ihre neue Königin und Meisterin war. Sie wagten es nicht mehr, anzugreifen. Vielleicht warteten sie auch darauf, ob der Fluch nun die Kontrolle an sich riss und deutlich machte, dass sie die Thronräuberin und ihr Gefolge vernichten mussten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du wahnsinnig?!“, keuchte Argrim atemlos. „Dieser verdammte Fluch ist doch auf diesem Thron!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin wohl ein bisschen wahnsinnig, aber das gehört leider dazu...“, murmelte sie. „Ob ich nun durch den Fluch sterbe oder die Spinnen, spielt wirklich keine Rolle.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht ist der Fluch auch nicht mehr funktionstüchtig.“, erinnerte Andras die beiden sachlich. „Es ist wirklich lange her und bisher sieht sie zu munter aus, um von einem Fluch getroffen zu sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oder meine Großmutter gehörte wirklich mal zu dem Adel der Rebellen... Nicht, dass mir das irgendwas bringen würde! Inzwischen sind fast alle Rebellen getötet worden und die Drow auf der Oberwelt so gut wie gar nicht mehr vorhanden., dachte die goldhaarige Elfe erleichtert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Spinnen zogen sich mit geneigten Köpfen zurück. Das Klackern begleitete sie immer noch, doch dieses Mal war es wesentlich leiser. Es klang ein bisschen so, als wollten sie sich bei ihrer neuen Meisterin inständig entschuldigen. Nur die untoten Spinnen blieben zurück und scharten sich zu einer Gruppe zusammen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast mehr Glück als Verstand, Prinzessin.“, sagte Andras. „Wäre der Fluch auf dich übergesprungen, wären die Spinnen sicherlich erst richtig durchgedreht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist doch alles super gelaufen. Nun bin ich die Königin von... dieser Ruine.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Herzlichen Glückwunsch, Prinzessin, du musst wahnsinnig stolz auf deine neuen Besitztümer sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann mich kaum noch halten vor Begeisterung.“, erwiderte sie sarkastisch. „Ich bin die Herrscherin von tausenden Spinnen, die mich mit Klackern um den Verstand bringen können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es hat uns zumindest das Leben gerettet, Fräulein Elfe.“, erinnerte Argrim. „Es war vielleicht etwas lebensmüde, aber trotzdem eine sehr gute Idee.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke sehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre erwünschte Sicherheit war nur eine Illusion, die sofort zersprang, als die Erde plötzlich wieder zu beben begann. Argrim und Andras brachte es auf ihre Nasen, während sich Billiana in die Knochenlehne krallte, damit sie nicht direkt aus dem Thron geworfen wurde. Ihre eisblauen Augen bemerkten sofort die Risse, die sich in dem Boden auftaten und sich wie ein Spinnennetz weiter ausbreiteten. Der so massive Stein begann zu bröckeln...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vorsichtig! Ihr müsst da weg!“, schrie Billie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort sprangen die Männer auf und trotz des Schwankens schafften sie es, rechtzeitig wegzuspringen. Knapp danach stürzte der Boden ein, auf dem sie eben noch gelegen hatten. Unter ihnen gab es nur absolute Finsternis und die heftigen Erschütterungen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billiana wollte aufstehen und auch endlich fliehen, doch bevor sie es schaffte, krachte auch unter ihr der Boden weg und samt dem Thron stürzte sie mit einem Kreischen in die absolute Dunkelheit. Argrim streckte noch seine starke Hand aus, doch es war zu spät. Alles ging viel zu schnell, um den mächtigen Absturz zu verhindern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Billie!“, schrie der Zwerg noch, doch es schien in dem Abgrund einfach zu verebben. Auch ihre Schreie verklangen irgendwann. Einen Aufprall konnten die Männer hier oben nicht hören, sondern nur vermuten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir müssen hier weg, sonst ergeht es uns gleich genauso!“, warnte Andras und packte den Axtschwinger.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl sich Argrim wehrte, musste er sich von dem Magier wegzerren lassen. Innerlich wusste er, dass das auch die richtige Entscheidung war, trotzdem fühlte er sich wie ein Verräter, der die Elfe nun im Stich ließ. Der Boden unter ihnen war jedoch so porös, dass er jeden Moment einfach noch mehr einstürzen könnte und dann wären sie ihr auch keine Hilfe mehr. Sie mussten einen anderen Weg finden![/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Goldhaarige konnte nicht sagen, wie lange sie schon hier unten lag, aber sie wusste genau, dass sie höllische Schmerzen hatte. Während sie sich umzusehen versuchte, stellte sie schnell fest, dass es hier keinerlei Lichtquellen gab. Nun war sie dankbar dafür, dass sie zumindest ansatzweise die Sinne einer Drow besaß und deshalb auch in solch einer Finsternis sehen konnte. Vielleicht nicht so gut, wie eine reinrassige Dunkelelfe, doch es musste für den Moment ausreichen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stöhnend befreite sie sich von Felsbrocken und den Resten des Throns, die ihren Körper verschüttet hatten. Zu ihrem großen Glück, waren es keine allzu großen Brocken und bis auf den Sturz selbst, war keine tödliche Wunde entstanden. Als sie ächzend aufstand, konnte sie zufrieden sagen, dass ihre Unsterblichkeit die gröbsten Verletzungen bereits regeneriert hatte. Es machte jedoch auch klar, dass sie hier schon mehrere Stunden liegen musste. Nach so einem Absturz musste sie unzählige Brüche gehabt haben und innere Blutungen! Einen Normalsterblichen hätte das sofort umgebracht...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wirklich mehr Glück als Verstand... Das hätte auch ganz anders enden können., sinnierte die Blondine, während sie ihre Kleidung abklopfte. Sie hatten den Karren verloren, also musste sie nun lange mit dieser Lederkluft auskommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurz nachdem die Elfe sich wieder auf ihren eigenen Füßen befand, hörte sie aus der Finsternis wieder dieses beständige Klackern. Es war recht schwach, erinnerte sie aber daran, dass sie nun wahrscheinlich mitten im Territorium der Spinnen gelandet war und die Nester sich womöglich außerhalb des Einsturzes befanden. Überall trieben sich also riesige, verwirrte und vermutlich wütende Spinnen herum, die herausfinden wollten, was mit ihrem Reich passiert war! Ein Fremdling, der in ihr Reich auch noch eindrang, war keine besonders gute Idee. Ihre Anwesenheit würden sie auf keinen Fall erdulden und mit allen Mitteln versuchen, sie aus ihrem Revier zu vertreiben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem folgte sie dem Geräusch. Letztendlich auch aus der Hoffnung, dass diese Kreaturen ihr vielleicht einen Weg heraus aus dem Schlamassel zeigten. Keiner würde diese Komplexe so gut kennen wie jene Bestien, die sie ihr Zuhause schimpften.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ob es nun Glück oder Pech war, aber die Riesenspinne, welche das Klackern verursachte, lag nur einige Meter weiter begraben unter einigen Felsbrocken. Verzweifelt versuchte sie aus ihrem sicheren Ende zu entkommen, doch das Gewicht bekam sie nicht herunter. Eine Lache aus bläulicher Flüssigkeit machte deutlich, dass sie verletzt worden war und vermutlich enorme Schmerzen litt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du armes Ding...“, flüsterte die Elfe. „Ist ja schrecklich, dass du so eingepfercht bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich bekam sie nur ein Klackern als Antwort, doch das war in Ordnung. Vorsichtig kam die Langhaarige näher und achtete auf Anzeichen von Aggression oder dem Drang, ihr Gift ins Gesicht zu spritzen. Die Spinne blieb ruhig und wusste offenbar schon, dass sie eine neue Königin hatten. Damit war ihre Kommunikation wesentlich besser, als die aller Völker der Oberwelt![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gemächlich hockte sich Billiana vor das verletzte Tier und suchte den Ursprung des Blutes. Am riesigen Körper gab es eine Wunde, aus der es suppte und die bisher nicht aufhörte, die Spinne verbluten zu lassen. Die Felsen schienen sie überflüssigerweise nahezu auszuquetschen, weshalb sich die Verletzung nicht schließen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wollen wir doch mal sehen... So schwer kann das ja nicht sein.“, redete sie auf die Spinne ein, die vermutlich keine Silbe verstand. Auch wenn sich die Blondine albern vorkam, ging sie davon aus, dass sie sich sogar eher selbst zu beruhigen versuchte und weniger die Bestie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erstmal schob sie die kleineren Steine und Felsen beiseite, um die größeren Brocken auf diese Weise zu lockern. Danach war es ein Kinderspiel sie von dem Körper zu schieben, auch wenn Billiana darauf achtete, dass sie keinen allzu großen Krach verursachte. Sie wollte weder die Artgenossen anlocken noch die Kreatur, die mal eben eine ganze Halle zum Einsturz gebracht hatte. Weitgehend geräuschlos schaffte es die Elfe, die Spinne zu befreien, die tatsächlich versuchte aufzustehen, aber immer wieder in sich zusammensackte. Das geschah nicht nur aus Schwäche, sondern auch, weil eines ihrer Beine gebrochen war. Vielleicht sogar zwei...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwann konnte sie nicht mehr mit ansehen, wie das Tier sich quälte. Es war mehr als deutlich, dass die Spinne noch so oft versuchen konnte aufzustehen, es aber niemals gelingen würde. Also drückten ihre Hände sich auf den Körper. Sofort hielt das Tier still und ergab sich der Gnade seiner neuen Meisterin und Retterin.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Scht~, alles wird gut...“, flüsterte sie leise. „Ich gebe zu, dass du nicht gerade zu der Spezies gehörst, dessen Anatomie ich großartig beherrsche, aber ich will es dennoch versuchen. Falls meine Heilung scheitert, tut es mir leid. Vollständig herstellen kann ich dich auf gar keinen Fall, solange ich so wenig weiß wie jetzt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zahllose Augen stierten sie an und vermittelten ihr deutlich, dass die Spinne zwar interessiert war, sie aber kein bisschen verstand. Billiana wusste nicht, wie die Drow genau die Kontrolle über Riesenspinnen bekamen, doch heute wie damals war es ihnen möglich. Nie war es zu großartigen Problemen oder Revolten gekommen, als verstünden sich beide Rassen auch ohne Worte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oder die Dunkelelfen können unerwartet gut mit den Kiefern klackern... Eine amüsante Vorstellung, aber das kann ich nicht in wenigen Minuten lernen., dachte die Blondine.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Blondine schloss ihre Augen und versuchte sich nur auf die Spinne zu konzentrieren, welche zu ihren Füßen lag. Vor ihr innerliches Auge stellte sie sich den Innenaufbau dieses Tieres vor, wie es wohl ursprünglich sein sollte. Drüsen, Muskelgewebe, Sehnen, Organe – einfach alles. Nichts durfte fehlen oder vollkommen falsch verbunden sein, sonst könnte es das Tier schlimmer treffen als zuvor. Das schlimmste Ergebnis - das sie während ihrer Ausbildung mal gesehen hatte - war, als ein Heiler versehentlich den Patienten innerlich implodieren ließ. Alles hatte sich im Raum verteilt, der danach einen neuen Anstrich dringend nötig hatte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Fünf Mal atmete die Langhaarige tief durch und suchte etwas Ruhe, ehe das blaue, warme Licht aus ihren Kuppen in den Körper der Spinne eindrang. In diesem Augenblick gingen sie eine tiefe Verbindung miteinander ein. Das bedeutete, dass sie Empfindungen teilten, aber auch Erinnerungen, die ihnen in diesem Augenblick durch den Kopf schossen. Als geübte Magiebegabte dachte sie nur noch an diesen Unfall und an die Anatomie der Spinne, was sie vermutlich nun sehen konnte, während Billie zahlreiche kleine Bilder übermittelt bekam. Auf den meisten war es dunkel und sehr undeutlich, einige zeigten aber zahlreiche Leichen von Zwergen und alte Ausrüstung. So hatte es wohl ausgesehen, bevor sie hier eingedrungen und die Hackordnung durcheinandergebracht hatten, um die Minen zu durchqueren. Für einen kurzen Augenblick sah sie sogar etwas viel Größeres, Gefährliches und spürte die Angst, welche die Spinne vor dieser Kreatur empfand und sogar sofort das Weite gesucht hatte. Jene Erinnerung konnte wenige Stunden, aber auch Jahre alt sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als die Elfe sich sicher war, dass sie die Spinne weitgehend wieder zusammengeflickt hatte, lösten sich ihre Finger wieder von dem Körper. Eigentlich traute sie sich kaum, diese genauer zu betrachten, denn eventuell war sie ja tot oder verstümmelt... Das war immer die größte Angst, wenn man gezwungen wurde, eine Heilung an einem Lebewesen durchzuführen, dessen Anatomie man nicht kannte. Menschen, Elfen, Zwerge – sie waren alle problemlos beim Heilen, weil Billiana ihre Anatomie grundsätzlich studiert hatte, aber Tiere waren kein Bestandteil ihres Repertoires. Nur die Anatomie von Wölfen waren ihr vertraut, was durch die enge Bindung zu jener Tierart kam. Nicht nur, weil sie einen Pakt mit einem Schattenwolf geknüpft hatte, sondern auch, weil Wölfe das Wappen ihrer Familie waren. Ihr Vater hielt sich sogar Höllenwölfe...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Um solche Situationen zukünftig zu vermeiden, sollte ich doch einige Tierarten studieren... Es kann kein wirklicher Nachteil sein, mehr zu wissen., beschloss die Blondine felsenfest. So etwas würde Monate oder Jahre dauern, doch das nahm sie in Kauf, wenn sie dafür zukünftig besser vorbereitet war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Blinzelnd beobachtete sie, wie die Spinne sich langsam aufrichtete und probeweise sich zu bewegen versuchte. Offenkundig war sie selbst darüber überrascht, dass das nun wieder funktionierte! Wenn Billie ehrlich war, überraschte es sie auch, dass es weitgehend geklappt hatte. Das Tier humpelte nur leicht, was aber sicherlich noch mit der Zeit verheilen würde. Wenn nicht, dann musste sie sich daran gewöhnen, denn auch wenn die Heilung vielleicht nicht perfekt war, wäre sie ohne diese gestorben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sei nicht zu übermütig, denn dein Blut kann ich dir leider nicht ersetzen.“, erklärte sie überflüssigerweise. „Das muss sich auf natürliche Weise regenerieren. Deshalb wirst du sicherlich Erschöpfung empfinden, die für ein paar Tage anhalten kann. Ach? Warum rede ich eigentlich mit dir? Du verstehst eh kein einziges Wort!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Finsternis machte einsam und sorgte offenbar auch dafür, dass sie einsam genug war, um mit einer Spinne zu plaudern. Es gab sicherlich seltsamere Dialoge zwischen noch eigenartigeren Gesprächspartnern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie lauschte in die Ferne, doch selbst ihre guten Elfenohren konnten weder Rufe noch weitere Klack-Geräusche einfangen, die ihr vielleicht den Weg wiesen. In diesem Komplex hatte offenbar nur diese eine Spinne überlebt, die zwar glücklich über ihre neue Gesundheit war, aber trotzdem lieber bei Billiana blieb. Liebevoll klackerte sie mit ihren Kiefern und begann sich ihrer Retterin zu nähern. Ganz behutsam suchte sie Nähe. Vielleicht war das die Art und Weise, wie die Spinne sich bedanken wollte. Etwas verunsichert tätschelte die Elfe das Tier, welches beinahe überglücklich über diese Zuwendung schien. Bisher hatte sie nur von Drow gehört, die sich wirklich gut mit ihren Spinnen-Gefährten verstanden, es aber niemals gesehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Na gut... Im Moment sind wir wohl abhängig voneinander, was? Also sollte ich dir einen Namen geben...“, redete sie weiter. „Was sagst du zu Zinara? Ich denke zumindest, dass du ein Mädchen bist... Solange du dich nicht beschwerst, werde ich dich so nennen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zinara wirkte nicht so, als wollte sie Protest gegen ihren neuen Namen erheben. Es war auch eher unwahrscheinlich, dass sie verstand, was Billiana eigentlich von ihr wollte. Das Vermenschlichen von Tieren war sonst nicht die Art der Elfe, doch das hier war eine außergewöhnliche Situation, die sie zu bewältigen versuchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit langsamen und vorsichtigen Schritten stieg sie über die zahlreichen Trümmer, während Zinara ihr treudoof folgte. Billie musste sich nicht mal umdrehen, um sich zu vergewissern, dass sie noch bei ihr war, denn das sanfte Klackern folgte ihr ebenso. Eigentlich wusste sie nicht so genau, wohin sie gerade ging und welche Richtung sie nach oben führen könnte, aber es brachte nichts, wenn sie hier auf Hilfe wartete. Womöglich waren Andras und Argrim längst geflohen oder sogar tot. Bei Dorin war sie sogar ziemlich sicher, dass er tot war und ihr nicht mehr helfen konnte![/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie lange sollen wir hier noch umherirren?“, hinterfragte Andras genervt und stampfte dennoch dem Zwerg weiterhin hinterher. „Wir sind sicherlich schon Stunden auf der Suche nach einem Weg nach unten, der nicht vollkommen eingestürzt oder verschüttet wurde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir suchen solange, bis wir einen Weg gefunden haben oder einen Hinweis darauf, dass Billiana ohnehin tot ist.“, zischte Argrim. „Wenn dir das nicht schmeckt, dann hau‘ ab und such‘ dir einen Weg nach draußen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als ob ich ohne deine verdammte Hilfe den Weg jemals finde!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann hättest du uns vielleicht nicht mit deinen Untoten überfallen sollen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie oft soll ich denn noch sagen, dass das nicht meine Diener waren? Und überhaupt... Wenn sie meine Diener wären, warum sind sie dann nicht hier, um mich zu beschützen?“, fragte der Schwarzhaarige. „So viele, wie das angeblich waren, hätten sie doch alle Spinnen für mich erledigen können und wir wären nie in diese Bredouille gekommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woher soll ich denn wissen, was dein diabolischer Plan ist? In deinem Kopf bin ich nicht und will ich auch gar nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Nekromant seufzte genervt und schüttelte über diese Engstirnigkeit den Kopf. Ihnen folgten immerhin gut zwanzig untote Spinnen, die für sie kämpfen konnten, wenn sie wieder auf Widerstand trafen. Das war wesentlich mehr, als der Zwerg mitbrachte! Der schleppte nur seine verdammte Streitaxt mit sich herum und wurde nicht müde, ihn als einen Übeltäter zu beschimpfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er klingt ja schon schlimmer als meine Mutter... Die ist auch gleich vom Schlimmsten ausgegangen! Natürlich hatte sie meistens recht... Eine Mutter kennt eben ihr Kind., sinnierte der Magier mit einem müden Grinsen. Bis zum Tod seiner Mutter, hatten sie sich immer über alles Mögliche gestritten. In der Regel Banalitäten, die sich schnell geklärt hatten. Es kam ihm ewig weit weg vor...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Streit suchte der Zwerg offenkundig auch ständig, nur ging es nicht um vermeidlich gestohlene Kleidung der Nachbarn oder abgefackelte Hütten. Andras nahm eine tiefsitzende Abneigung wahr, die er nicht ganz nachvollziehen konnte. Bisher kannten sie sich kaum! Auf dem Schlachtfeld waren sie sich noch nie begegnet und bisher hatte er auch nur bei Billie dafür gesorgt, dass ihre feindseligen Gedanken wirklich einen Grund besaßen. Elfen und Zwerge verstanden sich normalerweise gar nicht und wenn sich eine Gelegenheit bot, dann stellten sie sich gerne gegeneinander. Hier schlossen sich aber zwei verfeindete Rassen lieber gegen ihn zusammen, als ihn mal ausreden zu lassen. Dieser Tag würde irgendwann in die Geschichte eingehen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du etwa in die Prinzessin verliebt?“, hinterfragte er amüsiert. „Sie soll recht offenherzig mit ihren Lenden sein. Volk, Rasse... Sie ist nicht wählerisch. Nur ihr Herz bleibt meistens sicher verschlossen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argrim errötete und zeigte deutliche Anzeichen von Schamgefühl. Er verhielt sich ein bisschen so, als fühlte er sich ertappt. Das untermauerte der Zwerg auch, indem er seine Streitaxt fest packte und ihm wieder mal fast den Kopf abschlug: „Ich bin nicht verliebt in sie. Ich kenne sie kaum, aber ich bin dankbar für ihre Hilfe in mehreren Fällen und habe außerdem eine Mission! Wir lassen niemanden zurück.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und was ist mit dem schreienden Halbling, der offenbar von den Untoten entführt wurde?“, hinterfragte Andras bewusst provokant. „Den habt ihr doch auch seinem sicheren Ende überlassen, statt in die Tiefe zu eilen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben versucht, ihn zu retten und sind gescheitert. Manchmal kommt das vor.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann sieh‘ diese Expedition ebenfalls als gescheitert an und lass‘ uns von hier verschwinden, bevor es zu spät ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Durch und durch ein Verräter...“, spuckte der Anführer wie eine Beleidigung aus. Vermutlich sollte es auch eine sein, die den Magier jedoch nicht wirklich traf. Innerlich sah es natürlich anders aus, doch nach außen wahrte er seine Maske. Das letzte Mal, war es eine dumme Idee gewesen, sich wegen eines angeblichen Verrats aufzuregen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Argrim senkte wieder seine Waffe und ging schnaubend voran. Ihm gefiel das Ganze nicht. Nun hatte er nicht nur seinen ganzen Trupp mehr oder weniger verloren, sondern auch noch die Elfe. Vielleicht war sie tot oder sie lag irgendwo verletzt und stand kurz davor zu sterben. Das waren elendige Gedanken, die ihm gar nicht gefielen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du zwei der anderen Zwerge auch schon verschwinden lassen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wovon redest du denn jetzt schon wieder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ursprünglich sind wir zu fünft aufgebrochen, um nach Billie zu suchen.“, erklärte der Axtschwinger. „Zwei verloren wir bereits auf dem Schlachtfeld. Sie wollten vorgehen, um nach Hinweisen zu suchen, doch sie tauchten nie wieder auf. Es waren nicht mal Fußspuren zu sehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eigenartig ist es, da stimme ich dir zu, aber damit habe ich nichts zu tun. Solche Zaubertricks beherrsche ich nicht und finde es auch eher langweilig, Verstecken zu spielen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieder gab es Anzeichen dafür, dass der Zwerg gleich seine Streitaxt heben und ihm wieder androhen wollte, ihn zu köpfen. Innerlich wappnete sich der Unterweltler für diesen Übergriff, doch es kam nicht dazu. Stattdessen deutete er auf einen Tunnel, der direkt vor ihnen auftauchte und offenbar nicht eingestürzt war. Jedenfalls noch nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht kommen wir darüber nach unten.“, hoffte Argrim und eilte voran. Ein Blick mit den Fackeln reichte, um diese Vermutung zu bestätigen. Der Weg führte nach unten und sah bisher frei aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“, hinterfragte er zum letzten Mal hoffnungslos. „Wir haben keinerlei Ahnung, was da unten lauert.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wissen wir auch nicht, aber ich weiß, dass da unten irgendwo Billie ist. Entweder tot oder lebendig... Ich will es wissen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gewissheit schien ein Konzept zu sein, das fast alle Lebewesen anzustreben versuchten. Sie wollten wissen, ob ihr Partner sie wirklich betrog, vermisste Liebsten eventuell tot sind oder die eigenen Untergebenen Intrigen gegen einen planten, doch nach seiner Erfahrung war es so, dass die Gewissheit ihnen am Ende wenig brachte. Sobald die Leiche auftauchte oder der Betrüger entlarvt wurde, verebbte jegliche Hoffnung auf ein gutes Ende und hinterließ Trauer. Selbst wenn ein Mann erfuhr, dass seine Untertanen etwas planten, war es meistens zu spät und es geschah trotz des Wissens. Dennoch waren die meisten Leute schwer von dem Traum abzubringen, dass es gut war, alles genau zu wissen. Argrim würde hierbei keine Ausnahme bilden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So trotteten sie in die Dunkelheit und kamen immer tiefer. Je tiefer sie kamen desto dunkler schien es auch zu werden und die Fackeln waren beinahe nutzlos. Zur Sicherheit schickte Andras die Spinnen voraus, doch er vermutete, dass es ihnen nicht besonders viel bringen würde. Wenn hier irgendwas war, dann würde es sie auch dann bekommen, wenn sie hunderte Späher vorausschickten. Es hatte den Heimvorteil.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Genauso waren die Riesenspinnen im Vorteil, die sich sofort bemerkbar machten, nachdem sie unten endlich angekommen waren. Das Klackern hallte aufgeregt durch die größtenteils eingestürzten Tunnelsysteme. Es war wirklich schwer zu sagen, wie nah sie waren oder wie viele sich womöglich in der Nähe aufhielten, aber es war keine gute Sache, dass sie da waren. Wenn sie wieder zu hunderten bereit waren, die Eindringlinge zu vertreiben, hatten sie keine Chance zu entkommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lass‘ mich raten... Du willst sie immer noch suchen, auch wenn hier gefühlt eine Millionen Spinnen sind, die unseren Kopf holen werden, wenn sie können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Langsam lernst du offenbar dazu, Magier.“, spottete Argrim. „Ich werde mich nicht von ein paar Spinnen von der Suche abhalten lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe befürchtet, dass du das sagst...“, murmelte er. „Dann kannst du es direkt beweisen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er deutete auf die Riesenspinnen, die offenbar schon bemerkt hatten, dass sie Besucher bekamen. Ihre riesigen Augen, die sich in zahlreichen Einzelaugen aufteilten, stierten ihnen entgegen, während sie drohend klackerten. Ihre Fühler – oder was es auch immer darstellte – bewegten sich aufgeregt. Noch kamen sie nicht näher, sondern beobachteten nur die Neuankömmlinge. Andras beorderte derweil seine Untoten zurück, die aber sicherlich zu lange brauchen würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso greifen sie uns nicht an?“, fragte Argrim. „Vorhin waren sie noch aggressiv und haben keinen Augenblick gefackelt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vorhin war ihnen auch noch nicht ihr eigenes Dach auf den Kopf gefallen.“, erinnerte der Nekromant ihn. „Sei doch froh, dass sie offenbar erstmal prüfen wollen, wie die Lage wirklich aussieht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine der Spinnen überwand ihre Scheu und wagte sich langsam etwas näher an sie heran. Das Klackern wurde lauter, drängender, aber vor allem zahlreicher. In der Finsternis mussten sich noch viele von diesen Kreaturen befinden und die Situation beobachten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie freuen sich sicherlich alle darauf, eine Zwergen-Keule zu bekommen und endlich wieder eine köstliche Brust vom Unterweltler! Muss ja alles ewig her sein..., dachte Andras kühl. Niemals hatte er damit gerechnet, dass er mal in einer dunklen Mine durch Spinnen sterben würde. Viel mehr hatte er gehofft, dass es mitten im Sex mit einer heißen, exotischen Frau sein würde! Am besten unter Reichtümern und mit viel Alkohol. Das hier kam dem nicht mal im Entferntesten nahe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch immer kam es zu keiner aggressiven Handlung, obwohl die Spinne inzwischen die Besucher fast erreicht hatte. Sie streckte sich und versuchte offenbar in Erfahrung zu bringen, wer sie waren. Vielleicht anhand ihres Geruchs oder diese Kreatur wollte sie ertasten. Diese Vorstellung gefiel ihm nicht unbedingt, denn bisher hielten die Spinnen sie vielleicht noch für Artgenossen und griffen nur deshalb nicht an. Argrim dagegen blieb vollkommen gelassen und ließ die Spinne so nah herankommen, wie sie es für richtig hielt. Tatsächlich tasteten die vorderen Beine ihn ab und suchten offenbar nach irgendwas. Kurz darauf verebbten endlich das Klackern und die Riesenspinne zog sich wieder zurück in die Dunkelheit zu ihren Artgenossen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was war denn das?“, fragte Argrim überrascht. „Sie hat mich nur berührt und dann ist sie gegangen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht hat sie sich ja in dich verliebt und wollte die Gelegenheit nutzen, es dir zu zeigen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr lustig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auf jeden Fall hat sie dich ertastet und vermutlich auch deinen Geruch irgendwie aufgenommen... Mit solchen Tieren kenne ich mich nicht wirklich aus! Aber sie haben dich nicht als Feind eingestuft.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Könnte etwas mit der Sache im Thronsaal zu tun haben...“, überlegte der Zwerg laut. „Wir waren dabei, als Billie Platz genommen hat und sie haben sie offenbar als ihre Meisterin akzeptiert. Vielleicht denken sie nun, dass wir ihre Diener oder ihre Ritter sind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hoffentlich sind wir in ihren Augen eher ihre Ritter.“, amüsierte sich der Blutmagier. „Alles andere wäre wirklich erniedrigend und nicht in meinem Sinne.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Axtschwinger zuckte mit den Schultern. Ihm war es egal, weshalb die Spinnen sie nicht attackierten und wie lange es noch so blieb. Er wollte einfach nur nach der Elfe suchen, die hier irgendwo sein könnte und vielleicht auch nach ihnen suchte. Solange die Kreaturen nicht aggressiv worden, konnten sie leichter nach ihr suchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Inzwischen stießen auch die untoten Spinnen von Andras wieder zu ihnen zurück. Er formatierte sie so, dass sie sowohl vor ihnen, seitlich, aber auch hinter ihnen Stellung bezogen. Falls sie doch einen Angriff erliegen sollten, waren sie zumindest gut abgeschirmt und konnten so vielleicht rechtzeitig reagieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billiana konnte nicht genau sagen, wie lange sie nun schon durch die eingestürzten Trümmer wanderte und verzweifelt versuchte, einen Weg hinauf zu finden. Natürlich gab es an den Wänden Beschriftungen, doch die konnte sie nicht lesen. Das lag nicht nur daran, weil sie kein Zwergisch beherrschte, sondern auch, weil es viel zu dunkel war und ihre Sinne dafür nicht scharf genug waren. Langsam bezweifelte sie sogar, dass es noch einen heilen Weg nach oben gab oder nach draußen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Selbst wenn es Wege hinaufgeht, werde ich die vermutlich eh nicht finden. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich diesen Trümmern schon mehrmals begegnet bin!, dachte sie verbittert und stierte die besagten Trümmer böse an, als wären sie schuld daran, dass sie sich nicht zurechtfand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Blick huschte über ihre Schulter. Zinara folgte ihr weiterhin und humpelte kaum noch. Entweder hatte sie sich daran gewöhnt und nahm den Schmerz nun hin oder ihre Selbstheilung war besser als von Unsterblichen. Natürlich wünschte die Elfe ihr, dass das Zweite zutraf und sie ihr Leben unbeschwert weiterleben konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kannst du mir nicht den Weg nach oben zeigen?“, fragte sie nicht zum ersten Mal. „Du kennst dich hier doch sicherlich gut aus!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie jedes Mal, wenn sie Zinara so etwas fragte, guckten die zahlreichen Augen sie einfach nur an. Sicherlich dachte die Riesenspinne, dass ihre neue Meisterin gerne verrücktspielt! Sicherlich hatte noch kein einziges Lebewesen jemals so viel mit ihr gesprochen. Höchstens vielleicht ihre Artgenossen, doch die verstanden einander zumindest.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jene Dunkelheit ließ sie langsam innerlich durchdrehen! Hier gab es wirklich nur Trümmer, Wände und Finsternis. Die Unterwelt war der Goldhaarigen stets trist vorgekommen, doch sie war ein Witz gegen das hier. Dagegen war ihre Heimat tatsächlich die schönste Wandmalerei aus bunten Farben und einzigartiger Pracht![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verdammt nochmal!“, schrie sie und trat gegen einen der Brocken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nicht nur der Tritt hallte durch alle Gänge, sondern vor allem ihr Fluchen. Es war beinahe so, als wäre sie überall gleichzeitig und schrie durch die Ruinen. Nun kam es Billiana lächerlich vor, dass sie die Männer getadelt hatte, damit sie ihre Lautstärke dämpften, denn gerade jetzt übertraf sie das alles.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es schien jedoch keine Auswirkungen zu haben. Nichts rührte sich und die Erde bebte auch nicht. Sie war erleichtert und atmete beruhigt aus. Die Bestie hatte sich wohl schlafen gelegt oder suchte woanders nach den Eindringlingen. Vielleicht glaubte sie auch, dass der Einsturz sie alle getötet hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich wurde der Boden unter ihr von einer Erschütterung mitgerissen und machte deutlich, dass die Bestie doch immer noch hier war. Und sie war wütend! Alles drohte in sich zusammenzustürzen, was sie definitiv umbringen würde. Niemand konnte sie schnell genug aus einem eingestürzten Tunnel ziehen...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Fluchend drehte sie sich um und rannte. Zinara folgte ihr und schien ebenso panisch zu sein. Ob sie wirklich verstand, was vor sich ging oder sie nur kopierte, was ihre neue Meisterin tat, konnte sie nicht sagen. Es war jedenfalls klug, dass sie nicht ausharrte und abwartete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Immer mehr Felsen stürzten auf die Elfe herab, doch die meistens landeten weit genug weg auf den Boden. Nur einigen Brocken musste sie mit Hechtsprüngen und Rollen ausweichen. An einigen spitzen Felsformationen riss sie sich blutige Wunden an Armen und Beinen, doch sie hielt nicht an. Immer mal wieder warfen ihre blauen Augen einen Blick über die Schulter, doch sie konnte nichts entdecken – sah man von dem einstürzenden Gang ab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leider stürzte der Tunnel auch schon vor ihr ein, was die Flucht nicht unbedingt leichter machte. Ständig musste sie über die Brocken hüpfen, die den Weg blockierten und manchmal sogar umständlich darüber klettern, was sie viel Zeit kostete. Hinter ihr krachten die Felsen zunehmend schneller herunter und machten ihr Druck.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn ich diesen Tunnel nicht bald hinter mir lasse, dann ist es mein Ende! Wer kam nur auf die Idee, die so endlos lang zu bauen?!, fluchte die Blondine gedanklich. Um laut zu schreien und zu schimpfen fehlte ihr der Atem. Den brauchte sie, um dem sicheren Ende irgendwie entkommen zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwann preschte Zinara an ihr vorbei und Billie war sich sicher, dass die Riesenspinne sie nun zurückließ, um die eigene Haut zu retten. Das konnte sie ihr nicht mal übelnehmen! In solch einer Situation war sich eben jeder selbst der nächste. Bald war das Tier nicht mehr für sie zu sehen und es wurde unwichtig. Wichtig war, dass sie weiter rannte und Hindernissen auswich![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Urplötzlich wurde sie von etwas Klebrigen umschlossen. Ehe sie begriff, was eigentlich passiert war, wurde sie davon einfach zur Seite weggerissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was zur-...?!“, fluchte sie, nachdem sie über den harten Felsenboden geschleudert wurde und sich zahlreiche Wunden dabei zuzog. Alles brannte fürchterlich und sie schwor sich, dass sie nie wieder einen Fuß in irgendeine zwergische Mine setzen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre eisblauen Augen hoben sich und konnten genau beobachten, wie der Tunnel komplett einstürzte. Wie ein Kartenhaus fiel er in sich zusammen. Das passierte in wenigen Sekunden und hätte ihr Schicksal sein können, wenn sie nicht hinaus gezerrt worden wäre.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endlich fand sich also Zeit, damit sie ihren Blick senken konnte. Das Klebrige war in Wirklichkeit ein sehr engmaschiges, riesiges Spinnennetz. Den Ursprung fand sie bei Zinara, die langsam auf sie zu trottete und ihren Kopf an die Elfe drückte. Lobend schmiegte sie die Hand an den gigantischen Kopf und tätschelte das Tier.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke... Vielen lieben Dank.“, keuchte die Goldhaarige atemlos. „Du hast mir mein beschissenes Leben gerettet. Du bist eine wirklich gute Spinne.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die immer noch kein Wort von dem versteht, was ich hier von mir gebe! Aber es wäre unhöflich, wenn ich mich nicht bedanken würde., dachte sie erleichtert. In diesem Moment würde sie sich selbst bei einer Wand bedanken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdem sie wieder etwas zu Atem gekommen war, erhob sie sich vom kalten Boden. Ihre Augen schweiften durch den Raum. Es war eine riesige Halle und ähnelte dem Thronsaal in gewisser Weise. Natürlich gab es hier keinen Thron, aber auch zahlreiche Gänge, die in verschiedene Richtungen führten. Einige sogar noch weiter nach unten... Er schien von den Maßen aber dennoch etwas kleiner zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht haben die Drow hier ihre Assassinen durchgeschickt, wenn sie ihre Missionen zu erledigen hatten. Fernab von der Zivilisation. Keine Zeugen und wenig Möglichkeiten zu verraten..., überlegte sie. Ihre Füße führten sie von selbst tiefer hinein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tatsächlich wirkten die Auf- und Abgänge viel enger und nicht ganz so prunkvoll. Die Zwerge hatten diesen Ort offenbar auch nie gefunden, denn ihre Verzierungen fehlten völlig. Keine Flaggen, Wandteppiche und goldene Skulpturen, die diesen Ort zu ihren eigenen markierten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das... darf doch nicht wahr sein...“, murmelte Billiana und trat ungläubig noch tiefer hinein. Hier gab es Leichen! Alle anderen Gänge und Räume wirkten seit dem Vorfall mit Dorin wie leergefegt. Beinahe so, als wäre jemand hier durchgegangen, um alle Leichname zu bergen, ebenso wie ihre Kleidung und Ausrüstung. Hier aber lagen Leichen. Das waren definitiv keine Zwerge![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige der Toten waren Riesenspinnen. Ihre Gerippe lagen auf den Rücken und streckten alle acht Beine von sich. Die restlichen Skelette waren einst hochgewachsene, menschenartige Geschöpfe gewesen. Den Becken zu urteilen, waren die größeren von ihnen die Frauen gewesen und die kleinen Männer. Das war bei Dunkelelfen nicht ungewöhnlich! Frauen waren da einfach größer und sie hatten die Macht, während die Männer als Diener folgten. Dabei gab es nur wenige Ausnahmen, wenn die Männer besondere Talente oder Gaben bewiesen. In solchen Fällen wurden sie meistens zu Attentätern ausgebildet oder auch zu persönlichen Leibwächtern. Magier gab es unter ihnen keine. Wenn es welche gab, dann verheimlichten die Drow es sicherlich, damit die Männer nicht auf die Idee kamen, sich als gleichberechtigt zu betrachten und gegen die Frauen zu rebellieren. Unter den Damen gab es viele Magiebegabte, wobei ihre Ausbildung hart war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam kniete sich die Blondine vor eine der Leichen und hob die letzten Reste von Schmuck an. Wenn mal Stoffe vorhanden gewesen waren, waren diese nun zu Staub zerfallen. Ungewöhnlich war es jedoch nicht, dass die Dunkelelfen halbnackt herumliefen. Auch die Frauen, aber erst recht die Männer. Es war nicht wirklich zu erkennen, was genau die Frau umgebracht hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist hier nur passiert?“, flüsterte sie und erhob sich langsam wieder. Ihre eisblauen Augen glitten durch den Raum. Nach den Positionen der toten Spinnen und Elfen zu urteilen, hatten sie sich in einem Kampf befunden. Die Riesenspinnen waren außen und bereit, ihre Meister zu beschützen, während die Drow die hintere Front einnahmen, um Zauber zu beschwören oder Feinde zu beschießen. Es hatte sie nicht retten können...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige der Skelette waren vollkommen zertrümmert, als wäre etwas Schweres auf sie gestürzt, doch es lagen keine Felsen auf ihnen. Es gab auch keine Spuren, dass sich dort mal ein Brocken befunden hatte. Andere Knochen waren vollkommen Schwarz. Als die goldhaarige Elfe mit den Kuppen darüber glitt, bestätigte sich ihr anfänglicher Verdacht, dass es sich um Rusch handelte. Das konnte auch von einem missglückten Versuch stammen, die Leichen zu verbrennen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gerade als sich Billiana wieder erhob, begannen die Skelette sich plötzlich zu bewegen. Sofort wich sie zurück und blieb in der Nähe von Zinara. Die leeren Augenhöhlen begannen alle rot zu leuchten, während der Tod keine Bedeutung mehr hatte. Sie erhoben sich, wobei Staub von ihren Gebeinen fiel und auch kleinere Steinchen. Alle Untoten richteten ihre Aufmerksamkeit auf die einzigen Lebenden in diesem Raum. Während sie sich umsah, stellte die Langhaarige fest, dass auch die Riesenspinnen wiederauferstanden waren und ihre Augen im gleichen Rot erstrahlten. Im Nu waren sie umzingelt![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei allen Göttern der Welten...“, stieß sie atemlos hervor. „Das ist garantiert nicht Andras‘ Werk. Ansonsten ist er besser als ich dachte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als würde das Übel nicht reichen, begann der Boden wieder heftig zu beben. Jene Untoten wichen zurück. Sie wussten, was kommen würde und richteten ihre leuchtenden Augen zu dem Tunnel, der eben noch eingestürzt war. Billie folgte ihrem Beispiel und blickte ebenfalls in die Richtung. Die Felsen bewegten sich erst nur etwas, wobei Staub und Steinchen abfielen, dann durchbrach etwas Gigantisches die Einsturzstelle! Riesige Felsbrocken wurden durch den ganzen Raum geschleudert und nur mit Mühe und Not konnten Zinara und die Elfe ausweichen. Einige Untote erwischte es, doch sie empfanden keine Trauer über ihre Verluste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdem endlich keine Felsen mehr durch die Luft sausten, wagte es die Elfe, ihren Blick zu heben. Ihr Mund stand offen, während ihr bewusst wurde, dass man über manche Dinge nicht scherzen sollte! Ein riesiger Drache breitete sich über ihnen aus. Er wirkte nicht gesund... Seine Augen leuchteten genauso rot wie die der Untoten und seine Membranen in den Flügeln waren fast vollständig zerfetzt. Außerdem sah er abgemagert aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ist das etwa auch ein Untoter...? Ein scheiß Drache, der als Diener wiederbelebt wurde? Aber dafür sieht er fast noch zu... saftig aus., fiel ihr gedanklich auf. Wenn er ebenso hier sein Ende gefunden hatte wie einst auch die Drow, dann müsste er nun genauso ein Skelett sein. Selbst wenn er nach ihnen gekommen war, dann musste es bereits Jahrhunderte her sein, damit er sich schon derartig eingelebt hatte und müsste ganz anders aussehen. Also lebte er, doch er schien nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist es also, wovor du dich so gefürchtet hast, Zinara?“, stöhnte die Elfe unsicher. „So etwas solltest du mir früher sagen... Vermutlich hat er sich dann wohl von euch ernährt, aber das bekommt ihm nicht so.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Drache stampfte einfach auf sie zu und all die Untoten versammelten sich an seiner Seite. Sie gehörten zusammen, was auch die roten Augen schon klargemacht hatten. Nun gab es jedoch keine Zweifel mehr. Hinter der Bestie stolzierten noch weitere Diener. Es waren die skelettierten Zwerge, die sie oben noch angegriffen hatten und die verschwunden waren. Mit großem Bedauern und Entsetzen stellte sie fest, dass auch Dorin einer von ihnen war. Sie hatten ihn übel zugerichtet... Das war wirklich ein unwürdiges Ende für einen großartigen Zwergen-Krieger, der zumindest versucht hatte, Bücher zu studieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Für den Drachen gab es keinen Grund, die Sache hinauszuzögern. Mit seinem blauen Hinterschwanz hieb er direkt nach der Elfe, die nur knapp ausweichen konnte. Neben ihr sprangen Stücke des Bodens in die Höhe, während sich ein länglicher Krater bildete. Sie wäre definitiv Matsch, wäre sie ihm nicht rechtzeitig ausgewichen. Auch Zinara war nur knapp dem sicheren Tod entkommen, weigerte sich aber, von der Seite ihrer neuen Herrin zu weichen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Just in dem Moment, als der Drache nach ihr schlug, war es wohl auch eine Aufforderung für die Untoten. Sie waren nur noch Staub und Knochen, weshalb sie sich langsam bewegten, doch sie kamen näher. So vielen Feinden konnte sie sich alleine niemals stellen. Sie würden sie zerfleischen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort drehte sie sich um und rannte. Die Untoten schlürften hinterher, doch der Drache rührte sich noch nicht. Er reagierte etwas später, was an den Erschütterungen deutlich zu spüren war, wenn seine klauenbehafteten Füße auf die Erde preschten. Mehr Distanz konnte sie vorerst nicht schaffen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Finger glitten auf den Boden und malten so schnell, wie es ihr nur möglich war, mehrere Kreise auf und zeichnete im Anschluss etwas unsauber die Runen hinein, die nötig waren. Mit einem Ausstoß von zahlreichen Worten der Macht stieß sie ihre Handfläche in die Mitte. Die Malerei erstrahlte in einem blendend hellen Licht und sorgte dafür, dass die Angreifer verharren mussten. Sie sahen durch die Augen des Drachens und der war gerade blind! So konnten sie nicht verhindern, dass das Portal sich erhob und mit kreisenden Elementen aktiv wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie fackelte nicht lange, sondern öffnete es direkt. Mit der Wahl der Bestien ging sie ein großes Risiko ein, das sie bereit war zu wagen. Einst hatte ihr Vater ihr alle weiblichen Unterweltler unterstellt und wenn sie sich bewies, dann würde er sie offiziell als Heerführerin ernennen. Es war seine Art gewesen, ihnen beiden einen Gefallen zu tun, den niemand erwidern musste. Er hatte Schwierigkeiten damit gehabt, alle weiblichen Rassen zu fügen, denn viele strebten das Ideal der Drow an. Sie wünschten sich also eine Frau, die sie führte und keinen Mann. Dadurch, dass Billiana ihm hörig war, konnte er ihre Interessen also nach seinen Wünschen manipulieren. Billie hingegen konnte ihre Beschwörermagie nutzen, um sie zu rufen und sie für sich kämpfen zu lassen. Egal, wo sie war, sie hatte Beschützer. Jetzt aber wollte sie keine weiblichen Bestien beschwören, sondern männliche, die ihr nicht offiziell unterstellt worden waren. Theoretisch mussten sie ihr dennoch gehorchen, doch die Unterwelt schrieb ihre eigenen Gesetze.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zu ihrem Glück stiegen die hünenhaften Bestien durch das Portal hindurch. Ihre Haut war vollkommen Schwarz, ebenso wie die Augenhöhlen. Sie besaßen keinen Mund und viele sagten, dass es so aussah, als habe man ihnen ein Tuch stramm übergezogen, um den Mund zu überdecken. Sie wusste nicht, ob sich unter der schwarzen Haut vielleicht wirklich ein Mund befand und wollte es auch nicht herausfinden. Ihre Schultern waren wahnsinnig breit und sie besaßen einen ebenso großen Buckel, der ihnen eine unstete Form gab. Da ihre dunkle Haut zugleich ihre Kleidung zu sein schien, zeichnete sich dort jeder Knochen, jede Sehne und jeder Muskel ab, trotzdem wirkte es manchmal so, als wuchsen darunter auch Hörner. In der Unterwelt nannte man sie einfach nur >Dunst<, weil sie wie schwarzer Nebel unsichtbar eins werden konnten mit Wänden oder Säulen. Sie bewegten sich absolut lautlos. Ähnlich wie Schwarzmagier und Wesen der Zwischenwelt, wussten sie mit den Schatten und der Dunkelheit zu verschmelzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Kreaturen zeigten keinen Missmut, weil sie sie hierhergeholt hatte, sondern schienen eher zu zittern vor Aufregung. Hier herrschte die absolute Dunkelheit und machte es für sie zu einem optimalen Schlachtfeld. Vor ihnen lagen unzählige Feinde, die nur darauf warteten, von ihnen niedergemetzelt zu werden. Da dienten sie auch einer anderen Macht als Hades Markrhon![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr müsst die Untoten im Schach halten!“, rief Billie und die schwarzen Gestalten drehten sich zu ihr. Im ersten Moment glaubte sie, dass sie jetzt begriffen, dass sie nicht ihr Vater war, doch stattdessen nickten sie. Ihre leeren Höhlen wandten sich wieder an die Untoten, die sich wieder in Bewegung setzten und kurz darauf waren sie verschwunden. Wie Dunst im Nichts aufgelöst. Kurz darauf fielen die ersten Skelette zu Boden. Zerfetzt von purer Körperkraft. Sie packten einfach die Knochen und rissen![/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billiana schloss das Portal wieder, damit sie nicht ungewollt noch mehr Wesen hindurch ließ. Kurz darauf musste sie auch schon zur Seite springen, als der Schwanz des Drachen wieder hinunter gesaust kam. Er traf das Portal, welches in tausend Teile zersprang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nun gut, ich gehe auch nicht davon aus, dass ich sie wieder zurückschicken muss... Vermutlich sterben wir hier alle gemeinsam., dachte die Elfe für sich. Auch die Seelenfänger hatte dieses Schicksal ereilt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie musste wieder dem Hinterschwanz ausweichen und zog derweil ihren Bogen, der schon mal bessere Tage gesehen hatte. Beim Absturz hatte der inzwischen verbeulte Schild ihn aber zumindest davor geschützt, endgültig zerstört zu werden. Dafür hatte sie den größten Teil ihrer verbliebenen Pfeile verloren... Trotzdem griff sie sich einen und zielte. Das Schuppenkleid des Drachen schien keine Schwachstellen zu haben, also blieb ihr nur die Möglichkeit, auf die Augen zu zielen. Die Goldhaarige schoss, doch die Echse zuckte weg, weshalb der Pfeil von den Schuppen abprallte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sofort rächte sich die gigantische Bestie und ließ einen nebelartigen Dunst aus den Nasenlöchern steigen. Kopfschüttelnd ahnte sie schon, was nun kommen würde und sah sich panisch um. In diesem Augenblick wurde sie wieder von Zinaras Spinnennetz umschlossen und weggezerrt. Langsam wusste das Tier wohl, wie sie helfen konnte, denn sie riss sie hinter einen riesigen Felsbrocken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einen Herzschlag später, entstand unerträgliche Hitze, die sich so anfühlte, als wäre sie gerade in einen Scheiterhaufen getreten. Kaum konnte sie in die Flammen blicken, die sich rechts und links an den Felsen vorbeidrängten. Als die Elfe den Blick hob, erkannte sie, dass eben diese Flamme auch über ihren Kopf hinwegschoss. Der Felsen, der ihnen als Zuflucht diente, dampfte schrecklich und schien zu schmelzen. Er wurde immer kleiner und kleiner... Zinara kam immer dichter an sie heran und schien die Hitze ebenso zu fürchten wie Billie. Auch der Boden neben ihnen zeigte Anzeichen von Schmelzung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das ist kein verdammter Warnschuss gewesen! Kein Feuerbällchen... Er ist bereit, hier alles in Asche zu verwandeln, um alle Eindringlinge loszuwerden!, fluchte die Blondine innerlich. Sie konnte kaum fassen, dass sie ihr Leben zum wiederholten Male einer Spinne verdankte. Wie sollte sie das nur jemals gutmachen? Was schenkte man einer riesigen Spinne?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endlich verebbte die Fontäne aus Feuer, welches heißer war als alles, was sie kannte. Innerlich betete Billiana, dass der Drache vorerst nicht genug Gas bilden konnte, um wieder solch eine Stichflamme über sie zu wetzen. Und wenn es doch bald wieder ging, hatte Zinara vielleicht ein neues Versteck gefunden, die sofort losrannte und genau das zu suchen schien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Langhaarige erklomm den geschmolzenen Felsen und schob sofort einen Pfeil auf die Sehne des Bogens. Sie fackelte nicht lange, sondern schoss, nachdem sie kurz gezielt und stramm angezogen hatte. Dieses Mal verfehlte sie ihr Ziel nicht! Das linke Auge wurde getroffen und der Drache brüllte schrecklich und tobte! Wie eine Katze warf er sich zu Boden und rollte hin und her. Der Schwanz zertrümmerte zahlreiche Felsen und schlug sowohl die Dunst-Diener als auch die Untoten beiseite. Viele würden es nicht überleben, doch das war der Preis jeder Schlacht...[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nachdem sich die Echse beruhigt hatte, sprang diese wütend auf ihre Pranken und schnaubte verächtlich. Offenbar hatte die Elfe nur für Zorn gesorgt, nicht aber für Schwäche. Eventuell war noch seine Sicht eingeschränkt, doch das erschien ihr gerade minder hilfreich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Rasch legte sie den letzten heilen Pfeil auf, den sie noch hatte und zielte. Der Drache preschte auf sie zu und machte es schwer, ihr Ziel zu erfassen. Kurz bevor er sie erreichte, ließ die Goldhaarige los. Der Pfeil schoss durch die Luft und schien diese zu zerschneiden, doch kurz bevor dieser sein Ziel erreichte drehte der Drache den Kopf weg. Er zerschellte einfach an den Schuppen als sei er aus Porzellan.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein gigantischer Schatten bildete sich über der Blondine, als der Drache seine Pranke hob. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, dass er sie damit zerschmettern wollte. Unter ihm war sie wie eine Ameise... Das war kein schönes Gefühl, ein so kleines Licht zu sein, welches nun zu erlöschen drohte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Panisch ging Billie in die Knie und streckte die Hände schützend aus. „Nicht!“, entfuhr es ihr lautstark. Das war ganz automatisch passiert und erfüllte keinen wirklichen Sinn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seltsamerweise blieb der zerschmetternde Hieb aus. Genauso wie anderweitige Schmerzen... Der riesige Schatten schwebte immer noch über ihr, war aber wie erstarrt. Blinzelnd öffnete die Elfe ihre eisblauen Augen und erkannte, dass der Drache innehielt. Sie verstand es nicht, aber er tat nichts mehr. Seine Augen leuchteten auch nicht mehr in dem beständigen Rot. All die Untoten zerfielen wieder zu reglosen Knochen und dem einzigen Leichnam, der von Dorin stammte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie sich wieder in eine aufrechte Position begab, zog sich die gigantische Pranke zurück. Es wirkte ein bisschen so, als passte er sich ihren Bewegungen an. Um ihre Theorie zu testen, hob sie etwas mehr die Hand und just im nächsten Moment ließ der Drache seinen Vorderfuß auf den Boden fallen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was geht hier vor...?“, fragte sie sich selbst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Erlöse mich...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehrmals blinzelte die Blondine und begriff erst einige Herzschläge später, dass es der Drache war, der das gesagt hatte. Seine gespaltene Zunge zwang ihn dazu, Drakonisch zu sprechen, doch sie verstand ihn trotzdem. Jene wenigen Drachen, die ihr Vater sich hielt, hatten auch oft mit ihr gesprochen. Das hatte er nicht gerne gesehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„So viele Jahrhunderte bin ich nun hier und wurde zum Opfer dieses Fluchs... Ich bin müde. Bitte erlöst mich, meine Königin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Königin? Wovon sprichst du da?“, wollte Billiana wissen. „Wieso gehorchst du mir plötzlich? Wieso bist du wieder bei Sinnen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil Ihr es so wollt... Kein Drache kann sich dem Befehl seiner Königin widersetzen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eben sah das anders aus...“, murmelte die Elfe verwirrt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr habt es mir nicht befohlen... Und nun beendet mein tristes Leben, bitte. Wenn Ihr das tut, dann endet auch der Fluch, den die Drow unbewusst auf diesen Ort gelegt haben. Nie wieder müssen durch vergangene Taten so viele sterben... Es ist Zeit.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Allmählich zweifelte sie ihren eigenen Verstand an. Vielleicht war sie vergiftet worden, als sie sich auf den Thron gesetzt hatte und war immer noch dort. Litt unter Halluzinationen und hatte sich alles, was danach passiert war, nur eingebildet. Ein zischender Drache bat sie um Erlösung, weil sie seine Königin sei. Konnte sich gegen ihren Willen nicht stemmen... Es wirkte alles so komplett unwirklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam kam sie näher und die arme Kreatur rollte sich auf die Seite, um seinen Unterbauch zu offenbaren. Hier gab es keine Schuppen, die ihn vor Klingen oder Pfeilen schützen konnten. Er war weich und warm, als die Blondine mit ihren Händen darüber streichelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso begleitest du mich nicht einfach?“, schlug Billie vor. „Wenn du diesen Ort verlässt, müsste der Fluch doch gebrochen werden. Verwandle dich einfach in deine menschliche Gestalt und spaziere mit uns heraus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das kann ich nicht...“, zischte er mit seiner gespaltenen Zunge. „Der Fluch verhindert, dass ich die Gestalt wechsle und wage ich es, mich zu weit von diesen Gemäuern zu entfernen, werde ich sofort wieder zurückgezwungen. Seit Jahrhunderten ernähre ich mich von den Spinnen. Ich schaffe es kaum noch zu stehen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr bedauerlich...“, flüsterte sie aufrichtig. „Verrate mir deinen Namen. Ich will es wissen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alles an dem Drachen sträubte sich dagegen, sich zu offenbaren, aber es war auch deutlich, dass er sich nicht wirklich dagegen wehren konnte. Sie verlangte es! Nach all den Jahren war sie die erste Person, die den Fluch hatte brechen können und sie würde für noch mehr Jahrtausende sicherlich die letzte sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Cyrillus...“, gab er also ihrem Befehl nach. „Ich war einst Cyrillus.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie nickte und schloss kurz ihre Lider. Ihre Hände hatten endlich sein großes, pumpendes Herz gefunden, welches unschuldig hinter der weichen Haut hämmerte. Noch ahnte es nicht, dass sich dieser Zustand ändern sollte und es der Wunsch seines Besitzers war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tu‘ es endlich!“, zischte der Drache und begann sich zu winden. Offenbar wollte der Fluch wieder die Kontrolle über alles übernehmen. Auch die Skelette begannen sich wieder zu regen und würden bald wieder wandelnde Mörder werden. Ihre Dunst-Diener waren bereit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Billie holte mehrmals Luft, ehe sie das Schwert aus der Scheide riss und es mit einem gnadenvollen Hieb direkt im Herzen versenkte. Die Augen des Drachen weiteten sich, ehe er sich langsam zu entspannen schien. Jene Skelette, die eben noch hatten aufstehen und tanzen wollen, hielten wieder still.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam zog sie das Schwert heraus und verursachte so eine starke Blutung zu verursachen. Einige Spritzer bedeckten auch die Elfe und tauften sie im roten Nass ihres ersten getöteten Drachens. Es war kein ehrenhafter Sieg... Er hatte sich ergeben und um sein Ende gebettelt. Dennoch war es ein gnädiger Tod, der ihm besser zu Gesicht stand als der Fluch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während das Leben aus den Adern des Drachen kroch, zerfielen all die Skelette zu Staub. Zu lange waren sie in dieser Welt gezwungen worden zu existieren und jetzt, wo der Fluch gebrochen war, wurden sie eins mit den Gebirgen. Das war der große Traum aller Zwerge... Die Drow unter ihnen würden es verkraften, dass sie diesen Traum nun teilten. Letztendlich hatte ihre eigene Eitelkeit dafür gesorgt, dass es so enden musste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn es sie ungemein viel Kraft kostete, beschwor sie für die Kreaturen der Unterwelt ein Portal zurück in ihre Heimat. Anders, als sie es eigentlich erwartet hatte, waren nur wenige von ihnen gefallen. Sie verdienten es, dass sie Heim kehrten und von diesem Kampf berichteten. Für sie war es ein glorreicher Sieg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Endlich war sie alleine – abgesehen von Zinara, die direkt wieder ihre Nähe suchte. Erschöpft und zerrissen setzte sie sich an der Leiche des riesigen Drachens nieder und lehnte ihren Körper an seinen. Vollkommen in Trance strichen ihre weichen Finger über den ebenso weichen Bauch, der bald vollkommen erkaltet sein würde. Sie bedauerte sehr, dass sie ihm anders nicht hatte helfen können. Er hatte Besseres verdient! Jeder hier hatte ein besseres Ende verdient, als das, welches ihn letztendlich ereilt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In der absoluten Dunkelheit schloss sie ihre Augen und wiederholte immer wieder seinen Namen. Cyrillus war das erste absolut unschuldige Wesen, das sie mit ihrer eigenen Hand getötet hatte. Es fühlte sich nicht gut an... Sie würde sich zwingen, diesen Augenblick niemals wieder zu vergessen. Seinen Namen würde sie wie ein Gebet in ihr Herz einschließen und sich diese schrecklichen Gefühle einprägen, damit sie niemals so endete wie all die Mörder und Tyrannen, die die Namen ihrer Opfer nicht mal kannten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während die Erschöpfung mit dem Singsang des Namens die Oberhand gewann, erinnerte sie sich an die Worte von Wyrnné... Wenn sie erwachten, dann wussten sie es einfach. Gerade wusste sie nur, dass sie einen unschuldigen Drachen erlöst hatte und in absoluter Dunkelheit mit einer Spinne festsaß.[/JUSTIFY]



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