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Kein Ausweg - Wenn dir nicht einmal mehr die Sterne leuchten

Winterwichteln 2018
von

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Klappernde Laute hallten von der Küche zu den Beamten herüber. Melina gab sich große Mühe, das Geschirr unbeschadet ins Wohnzimmer zu balancieren, doch das Zittern in ihren Händen machte es ihr mehr als schwer, Furcht und Angst zu verbergen.

»Bitte, verzeihen Sie, ich -«, hob sie an und stellte die letzte, der beiden zuvor gebrühten Tassen Kaffee, vor Detective Williams ab. »Ich habe selten, nie eigentlich, Probleme mit der Polizei.«

Der Blick Archers folgte ihr und selbst dann blieb er noch an Melina haften, als diese den uniformierten Männern gegenüber Platz nahm.

»Habe ich vergessen, einen Strafzettel zu bezahlen?« Ein kleines, irritiertes Kichern verirrte sich von ihren Lippen. »Das kann gar nicht sein, denn ich habe gar kein -«

Melina hielt inne, als der Ältere ihr mit einem Handzeichen gebot, nicht weiterzusprechen.

»Miss O'Sullivan -«, begann Detective Archer, dessen dunkler Bariton ihr die Knochen vibrieren ließ. »O'Sullivan – ist das schottisch

»Irisch«, preschte Melina vor, doch dann besann sie sich rasch. »Es ist irisch, Sir. Mein … mein Urgroßvater stammte aus Tullamore und ist vor gut einhundert Jahren nach Amerika gekommen.« Ihre letzten Worte gingen in einem Murmeln unter.

»Tullamore – die mit dem Whisky?«, hakte Archer nach, während Melina nur mit einem flüchtigen Zucken der Schultern und einem knappen Nicken bejahte. »So, so ...«, ließ der Ältere verlauten, als sich Williams in der Pflicht sah, das leichte Geplänkel, mit einem Räuspern, zu unterbinden.

»Miss O'Sullivan, der Grund unseres Erscheinens ist folgender: Kennen Sie eine Gabriella Sumners?« Nun spürte Melina den Blick Detective Williams' auf sich. Schweigend schüttelte sie den Kopf.

»Ganz sicher?« Diese Art des Nachhakens kannte Melina von den Krimiserien, deren begeisterter Fan sie war. Vielleicht war es nicht ratsam, doch nun war es an ihr, den Männern vor sich mit einer skeptischen Miene zu begegnen.

»Ich kenne keine Gabriella Sumners«, gestand sie wahrheitsgemäß.

»Miss O'Sullivan -«, begann Williams abermals.

»Verzeihen Sie die Unterbrechung, aber warum sagen Sie mir nicht einfach den Grund für Ihr Kommen und weshalb ich, zum ersten Mal, zu spät an meinem Arbeitsplatz erscheinen werde?!« Ihr forsches Bitten um Klarheit, ließ die buschig-graue Augenbraue Archers zum schwindenden Haaransatz wandern.

»Gabriella Sumners wurde vor zwei Tagen ermordet.« Die Information Archers nahm Melina schweigend zur Kenntnis.

»Miss Sumners hatte das bei sich«, fuhr Williams fort und schob eine, in einer Plastiktüte verpackte, Visitenkarte über das blanke, helle Holz des Küchentisches.

Das Logo erkannte Melina sofort. Macy's

»Wir haben diese Karte bei der Ermordeten gefunden. Und Ihr Name ist auf der Rückseite vermerkt«, mischte sich Archer ein. »Sie haben ihr eine Nachricht hinterlassen?«

»Sie – ich … wie?« Melina spürte, wie ihr das Blut vom Hals aufwärts in die Wangen kroch. »Ich hatte ihr nur gesagt, dass sie den Ring zurückgeben könne, wenn er ihrer Tochter nicht gefiel.« Verzweiflung ließ ihr die Stimme beben. »Wie kann all das -?«

»Haben Sie ihr diese Karte gegeben?« Melina sah auf und wandte abermals das Haupt von einer Seite zur anderen. »Wir können das auch auf dem Revier besprechen, Miss«, bot Williams an.

»Ich kenne Sie nicht. Sie ist – war, eine Kundin. Diese Karten liegen im gesamten Gebäude aus. Jede Abteilung – wir müssen, zur Kundenbindung ...« Melina schluckte. »Bitte ich, ich habe nichts getan und ich weiß nicht, wie mein Name auf diese Visitenkarte kommt.«

»Miss, wir haben uns im Vorfeld ein wenig schlau gemacht. Sie sind nie auffällig geworden und scheinen eine gute Bürgerin zu sein. Dennoch wären wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sie, trotz allem, für eine Aussage sobald wie möglich bei uns erscheinen. Jedes Detail ist wichtig und womöglich ist es der Aufregung und des Schocks geschuldet, dass Sie ein wenig durcheinander sind.« Williams Lippen versuchten sich an einem zuversichtlichen Lächeln, doch dieses erreichte die Augen des jungen Polizisten nicht.

Krächzend rang Melina nach Atem, versprach jedoch zeitnah aufs örtliche Revier zu kommen, um ihre Aussage zu wiederholen.

Als die Beamten zum Aufbruch riefen, kreisten ihr noch immer die Gedanken wild durch den Kopf.

»Verzeihen Sie, aber … wie ist Miss Sumners gestorben?« In all der Flut an Informationen war es ihr völlig entgangen, nach dem Tathergang zu fragen.

Archer und Williams tauschten ein Blick. Erst, als der Ältere mit einem knappen Nicken seine Zustimmung signalisierte, zog Williams Fotos aus der Innentasche seiner Jacke.

Der Schrecken riss nicht ab.

Dort lag sie, Gariella Sumners, blutüberströmt, in einer Gasse. Ihr Lebenssaft hatte den Asphalt getränkt, ließ diesen pechschwarz glitzern.

So viel Grausamkeit ließ Melina den Magen winden. Ihr war, als habe man sie mit Eiswasser übergossen.

Detective Williams räusperte sich zum wiederholten Male. »Es war kein Raubmord, auch Vergewaltigung können wir, bis zum jetzigen Zeitpunkt, ausschließen.«

»Wer … wer tut so etwas?!« Die eigenen Worte ließen Melina erschaudern.

»Das versuchen wir herauszufinden«, erklärte Williams. »Einen … schönen Tag noch, Miss O'Sullivan.«

Mit einem synchronen Kopfnicken verabschiedeten sich die Polizeibeamten. Unter zitternden Fingern schloss Melina die Tür. Im Flur hörte sie noch, wie Archer das Wort an seinen jungen Kollegen richtete:

»Der hast du aber einen gehörigen Schrecken eingejagt. Du hättest ihr die Bilder nicht zeigen sollen. Ich sollte dich dafür melden!«

»Sie haben dem zugestimmt und ich nur meinen Job gemacht«, nuschelte Williams. In der daraufhin auftretenden, kleinen Pause schien es, als zucke dieser die Schultern, denn dann fuhr er fort: »Halten Sie sie für verdächtig?«

»Jeder ist verdächtig, merk' dir das, Greenhorn. Egal ob jung, weiblich, ledig – oder was auch immer. Niemand ist sicher, wir werden sie im Auge behalten«, murrte Archer und mit dem Einrasten der Haustür, waren die Detectives verschwunden.

Noch immer spürte Melina die kalte, eisige Faust, die sich um ihren Magen schloss. Mit einer raschen Kehrtwende war sie dem Flur entkommen und hatte gerade noch rechtzeitig das Badezimmer erreicht, bevor sie sich in der Toilettenschüssel erbrach.
 

»Himmel, Schätzchen, die siehst ja heute zur Abwechslung genauso aus, wie ich mich fühle!« Mit einem trägen Lächeln nahm Melina die Worte ihrer Vorgesetzten entgegen.

Es hatte sie wahrlich Anstrengung gekostet, sich, nach dem Besuch der Beamten, aufzuraffen und den Weg zur Arbeit anzutreten. Auf der Fahrt von Chelsea in Richtung Midtown war Melina versucht, der Anspannung Herr zu werden, doch dieses Unterfangen war ihr, ganz offensichtlich, nicht gelungen. Nur mit Mühe ließ sie den musternden Blick von Chefin und Kolleginnen über sich ergehen.

»Es, es tut mir leid, Carla«, nuschelte Melina entschuldigend.

Carla Mountgomery betrachte die junge Frau eingehend. »Ist alles in Ordnung?«

Sowie Melina bejahte, wandte sich die Herrin über Schmuck und Uhren den anderen Damen zu: »Also dann, meine Lieben. Weitermachen, hopp hopp! In drei Wochen ist Weihnachten und wir haben noch eine Menge Glitzer und Glamour an den Mann zu bringen.«

Carla hatte die Hände in die Hüften gestemmt, sodass die Knöpfe des teuren Blazers beinahe drohten, ihrem Dekolleté ein wenig Luft zum Atmen zu verschaffen.

»Wir reden später, Kleines«, verkündete sie und scheuchte Melina in den Trakt mit den Umkleidemöglichkeiten.

Ein tiefer Seufzer verließ ihr die Lippen, sobald das helle Licht der Neonröhren sie begrüßte. Von den fünfzehn Spinden, die in diesem kleinen Raum aufgereiht waren, war der zweitletzte ihr vorbehalten.

»Mel?« Melina zog sich soeben den Pullover über den Kopf, als sie eine ihr bekannte Stimme vernahm. »Mel, bist du fertig? Kann ich reinkommen?«

»Nei-«, doch da schob sich der Eindringling bereits durch die Tür. »Mick! Verdammt noch mal, verschwinde! Ich bin noch nicht fertig.«

»Oh, Sorry, tut mir leid, ich dachte nur, dass du ...«, hastig wandte sich der junge Mann in Richtung Tür, verharrte jedoch weiterhin in der Umkleidekabine.

»Ah, schon gut«, knirschte Melina die Augen verdrehend und schlüpfte in die blütenweiße Bluse. Rasch waren die kleinen Druckknöpfe geschlossen, ehe sie sich daran machte, die schwere Jeans von den Beinen zu schieben. »Wehe, du drehst dich jetzt um!«

Das Grinsen auf dem Gesicht des Kollegen konnte sie nicht sehen, ebenso entging ihr, dass Mick tatsächlich ein wenig schmulte und ihre Verrenkungen mit Freude und leicht geröteten Wangen betrachtete.

Als er ein Keuchen vernahm, gepaart mit den ratschenden Lauten eines sich schließenden Reißverschlusses, wandte sich Mick sofort nach Melina um.

»Mel, du … bist heute ziemlich spät dran«, begann er ohne Umschweife, trat auf sie zu und ließ sich, dicht neben ihr, auf der kleinen Holzbank nieder. Melina ließ sich nicht beim Glätten des schwarzen, knielangen Rocks beirren, obschon sie auf ein Gespräch mit Michael Bobbins, in diesem Augenblick, gern verzichtet hätte.

Sie mochte Michael, doch seine Avancen waren ihr mehr als lästig. Er war ein netter Kollege und guter Kerl, aber für etwas Festes fehlte ihr das Interesse.

Dass er dennoch ihre Nähe suchte, obwohl sie ihm bereits mehr als einmal zu verstehen gab, dass sie ihn einzig als Freund schätzte, wusste Melina nie ganz zu deuten. Auch Männer konnten die Diva mimen, oder sich eines Verhaltensmusters bedienen, das bisweilen manische Züge annahm, doch Mick schien ihre Gleichgültigkeit ganz ordentlich zu verkraften, oder er ignorierte diese geflissentlich.

»Was ist passiert? Hast du verschlafen?« Sein leises Lachen, ließ Melina herumfahren. Mick befand sich auf Augenhöhe mit ihrem Hintern. Ein lautloser Seufzer verließ ihre Lippen, dann tat sie, wie Carla nur Minuten zuvor, eine scheuchende Bewegung die ihm verdeutlichen sollte, an die Arbeit zugehen.
 

Der Tag zog sich zäh und langweilig dahin. Auch wenn ihr Hektik guttat, war Melina froh darüber, dass nur wenige Kunden ihre Aufmerksamkeit verlangten. So fand sie ein wenig Zeit, über den Besuch der Ordnungshüter, am Morgen, nachzudenken. Detectives, das bedeutete Kriminalpolizei. Noch immer war ihr schauerlich zumute. Ein Mord, der unweigerlich mit ihr in Verbindung gebracht wurde?

Als Carla, am späten Nachmittag, das Wort mit ihr suchte, begannen Melina die Fingerspitzen zu kribbeln. Schwer schluckte sie an dem Kloß im Hals, als Mrs. Mountgomery ihr den Stuhl vor dem großen Schreibtisch anbot.

Carla schwieg und betrachtete die junge Untergebene mit prüfendem Blick. Melina hielt den Kopf gesenkt, außer Stande, die Bilder aus dem Kopf zu verbannen.

»Was ist los, Melina?«, verlangte Carla zu erfahren.

Melina zuckte zusammen und sah auf. »Bitte, es, es tut mir leid. Es kommt nicht wieder vor. Morgen, da -«

Doch Carla gebot ihr, zu schweigen. »Du bist eine zuverlässige Mitarbeiterin, ich werfe dich nicht raus, wenn das deine Sorge ist.«

»Die größte«, japste Melina, presste jedoch sogleich die Lippen fest aufeinander.

»Willst du mir erzählen, was passiert ist?« Carla hatte die Ellenbogen auf den Tisch gestützt, und das Kinn auf die zusammengefalteten Finger drapiert.

»Heute Morgen«, begann Melina nach langem Zögern. Tief und zittrig rang sie nach Atem, doch ihre Chefin zeigte sich geduldig. »Zwei Beamte haben mich heute Morgen zu Hause abgefangen. Jemand ist … eine Frau wurde ermordet und ...«

Carla schnappte nach Luft und griff sich ans Herz. »Du meine Güte, Himmel.«

Melina spürte, wie sich ihre Zähne in die Unterlippe gruben.

»Du, du hast doch wohl nicht -?« Was auch immer Carla annahm, es kränkte sie. »Ein Mord?«

Tränen schossen ihr in die Augen, ehe sich Melina abwandte und schwieg.

»Schätzchen, es ist ja wohl sonnenklar, dass du nichts damit zu tun hast!« Auch wenn Carla es gut mit ihr meinte, waren deren Worte alles andere als tröstlich. »Und die Beamten kamen zu dir? Dann warst du ein bisschen später als sonst bei der Arbeit, na und?«

Melina verspürte den Drang, laut ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen, doch sie riss sich zusammen.

»Sie haben eine Karte gefunden, eine Visitenkarte von hier. Und irgendjemand hat … hat meinen Namen darauf geschrieben.« Carla blinzelte, als Melina ihre Stimme wiederfand.

»Deinen Namen? Aber wozu?« Die hellen Augenbrauen ihrer Chefin zogen sich argwöhnisch zusammen. »Und die Frau? Kanntest du sie?«

»Sie war eine Kundin, wollte einen Ring für ihre kleine Tochter kaufen. Ich habe wirklich keine Ahnung, wer sie war und warum ausgerechnet sie ...«, etwas ließ ihr den Rest des Satzes brechen.

Schwer sog Carla die muffige Luft des kleinen Büros in ihre Lungen. »Melina, es ist nur … verständlich wenn du dir eine Woche frei nimmst.«

»Nein, warum?! Ich kann arbeiten, wirklich. Das mit der Polizei kommt nicht wieder vor!«, hastig wollte Melina dem Angebot widersprechen, doch die Erklärungsversuche tat Carla mit einem leichten Wenden des Kopfes ab.

»Ruh' dich aus, und komm' nur her, wenn du dich wirklich wieder fit fühlst«, empfahl die Chefin ihr.

»Aber, so kurz vor Weihnachten? Ich kann nicht, Mrs. Mountgomery.« Mit großen, wässrigen Augen sah Melina zu Carla auf.

»Mrs. Mountgomery ist meine Mutter, Schätzchen. Und auch wenn ich hier bereits in der dritten Generation arbeite, bin ich immer noch ein Mensch. Und selbst, wenn ihr es mir nicht glaubt, habe ich irgendwo, in diesem Glanzkörper, so etwas wie Gefühle versteckt, die ich zwar nicht immer zur Schau stelle, aber sie sind da. Und du, Schätzchen, gehst jetzt nach Hause und ruhst dich aus!« Diesem Vortrag hatte Carla Mountgomery nichts mehr hinzuzufügen.
 

Als Melina, entkräftet und müde, aber dennoch erleichtert, dass sie das Geschehene mit jemandem teilen konnte, das Büro verließ, wartete jemand, lässig an der gegenüberliegenden Wand lehnend, auf sie.

»Wow, ein Mord? Echt krass!« Melina schmälerte die Augen und betrachtete Mick mit einem erbosten Blick, der ihm weitere Kommentare verbot.

»Für deine Lauschattacken wirst du irgendwann, hoffentlich, zur Rechenschaft gezogen!« Die fauchenden Worte, die ihr über die Lippen kamen, klangen ungewohnt in seinen Ohren.

»Es tut mir leid, ich wollte nicht lauschen, wirklich nicht. Ich mache mir nur Sorgen um dich, und weil du mir vorhin nicht geantwortet hast und mir aus dem Weg gegangen bist, da dachte ich mir schon, dass etwas nicht stimmt«, versuchte Michael erneut ein Gespräch zu beginnen.

»Es tut mir leid, Mick, aber ich gehe jetzt nach Hause. Es ist, wie du sicherlich mitbekommen hast, alles mit Carla abgesprochen.« Erschöpfung nagte an ihr. Melina musste feststellen, dass die teure Foundation keinen vierundzwanzig-stündigen Halt versprach.

»Soll ich dich nach Hause bringen?« Michael trat ohne Umschweife sofort an ihre Seite, doch Melina wandte den Kopf, zwang ihre Lippen zu einem Lächeln und verneinte.

So schlurfte sie in Richtung Umkleideraum und ließ ihren anhänglichen Kollegen im Gang zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Futuhiro
2019-02-14T16:32:47+00:00 14.02.2019 17:32
Bei der Frage, ob O'Sullivan schottisch sei, und dann noch weiter mit dem Whisky, wäre ich mir veralbert vorgekommen. Ich hätte bestimmt zurückgefragt, was das denn jetzt bitte zur Sache tut. Auch wenn ich weiß, daß dieser smalltalk ein gewisser Lügendetektor-Test ist. Damit wollen Polizisten schauen, ob man beim belanglosen Plaudern irgendwelche Ticks hat, die dann beim ernsten Thema plötzlich weg sind (Indiz dafür, daß man seine Gehirnkapazitäten anderweitig braucht, etwa um sich schnell ein paar glaubhafte Lügen auszudenken).

> »Wir können das auch auf dem Revier besprechen, Miss.«
--> Das hätte ich als astreine Drohung aufgefasst. :D

Melinas Gestammel gegenüber der Polizei ist jedenfalls wundervoll authentisch und glaubhaft. ^^

> sodass die die Knöpfe des teuren Blazers beinahe drohten, ihrem Dekolleté ein wenig Luft zum Atmen zu gönnen.
--> Ich LIEBE diesen Satz!!!

Madame Mountgomery ist allerdings eine sehr verständnisvolle Vorgesetzte. Ich glaube nicht, daß ich meine Angestellte ne ganze Woche nach Hause geschickt hätte, bloß weil sie ein Foto von einer Leiche gesehen hat, die sie nichtmal kennt. Wäre es ein Verwandter oder Freund gewesen, irgendwas mit persönlicher Bindung, okay. Aber so war es ja bloß wie Abendnachrichten im Fernsehen gucken. O.o

Was ich richtig toll finde (ich hoffe, ich spoilere jetzt nicht für etwaige andere Leser) ist, daß man Mick in diesem Kapitel noch so überhaupt nicht für voll nimmt. Man ahnt noch gar nicht, was für eine Bedeutung der noch kriegen wird.
Antwort von: irish_shamrock
17.02.2019 12:49
Nun ja, irgendwie musste, und wollte, ich Archer schon mal in den Vordergrund schubsen, und einen kleinen Einblick in seine "Natur" gewähren.

Es mag sicherlich seltsam erscheinen, aber irgendwie musste ich Melina ein paar freie Tage erschaufeln, und was passt da besser, als eine nette, verständnisvolle Chefin? Im Weihnachtsstress ... Und vielleicht steckt Mrs. Mountgomery ja mit den Vampiren unter einer Decke? Oder Mick besitzt tatsächlich betörende Fähigkeiten?

Und sind es nicht immer die unbedeutenden Nebencharaktere, die dann doch Dreck am stecken haben, egal wie??

Hab vielen Dank für deine Worte :)
Antwort von: Futuhiro
17.02.2019 13:47
> Es mag sicherlich seltsam erscheinen, aber irgendwie musste ich Melina ein paar freie Tage erschaufeln

--> Okay, das ist natürlich ein Argument. O_~


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