•The Story of us• von Fraufrieda (Fortsetzung von "Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt") ================================================================================ Kapitel 10: *A reason to fight* ------------------------------- Kapitel 10   -Inuyasha-   Missmutig drückte ich den Knopf meiner Freisprechanlage, sah zeitgleich auf den Haufen an Akten die sich auf meinem Schreibtisch stapelten. „Ja?“ Genervt klang meine Stimme in das kleine eingebaute Mikrofon der Anlage die gleichzeitig als Telefon als auch als Kommunikationssystem zwischen meinem Büro und dem Vorraum diente, in dem sich meine Assistentin befand. „Inuyasha? Hier ist jemand für dich“ Augenblicklich öffnete sich auch schon die Tür zu meinem Büro „Bankotsu! Was machst du denn hier?“ Erfreut darüber die Person zu sehen die soeben mein Büro betreten hatte stand ich auf, ging auf den Mann der mein Alter hatte zu und zog ihn in eine freundschaftliche Umarmung. „Ich bin geschäftlich in Tokyo und dachte ich statte meinem alten Schulfreund mal einen Besuch ab.“ Bankotsu und ich kannten uns bereits seit der Mittelschule, hatten uns allerdings seitdem er auf eine Uni am anderen Ende von Japan gegangen war um dort zu studieren nicht mehr gesehen. Umso größer war die Freude dass er nun hier war.   „Freut mich dich zu sehen, setz dich“. „Ich will dich nicht stören, sieht nach einer Menge Arbeit aus“ Der dunkelhaarige deutete auf die Menge an Ordner und Dokumente die auf meinem Schreibtisch verteilt waren ehe er auf dem Stuhl der auf der anderen Seite meines Schreibtisches stand platz nahm. Sofort schlug ich sämtliche Akten die ich soeben noch bearbeitet hatte zu, widmete mich voll und ganz dem Gespräch mit meinem alten Freund. „Quatsch. Den Rest erledige ich Morgen“ Die Arbeit konnte tatsächlich für den restlichen Tag mal liegen bleiben. Ich hatte mich die letzten Monate, ja gar die letzten zwei Jahre so in die Firma rein gehängt, dass da definitiv nichts gegen sprach, und wenn man bedachte dass ich nun Arbeit für zwei machte, immerhin war Sesshomaru nun ganz offiziell weg und hatte mir natürlich alle seine Fälle aufgetischt, so war mir der Tag nur noch einmal mehr gegönnt.     Einige Zeit verging während wir uns über Gott und die Welt unterhielten, uns ausnahmslos auf den aktuellen Stand brachten was das Leben des anderen betraf. Bankotsu berichtete mir ehrfürchtig von seiner Verlobten und der gemeinsamen Tochter mit denen er in Nemuro lebte, von seinem Job als Anwalt und den Geschehnissen der letzten Jahre die er aber sofort als belanglos abstempelte nachdem ich ihm alles von mir berichtete, was die letzten Jahre so passiert war. „Und sie hat ernsthaft ihren Tod vorgetäuscht?“ Sichtlich irritiert sah mich meinen gegenüber an, war sprachlos was mein Leben anging, was alles geschehen war, erstaunt über eine Tatsache über die ich inzwischen nur noch schmunzeln konnte, so absurd war das alles. „Ja, das gehört nicht gerade zu den Highlights der vergangenen Jahre. Genauer genommen, gab es in den letzten sieben Jahren kaum etwas Gutes“   Seufzend ließ ich mich tiefer in meinen Bürostuhl sinken, hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen. Ich hatte durchaus meine Verlobung mit Eri angesprochen, der Tatsache dass ich sie bald Heiraten würde jedoch bei weitem nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie dem restlichen Teil meiner Vergangenheit, der Geschichte und dem Drama um Kikyou oder dem Thema Kagome.     ***   „Und ich kann dich wirklich auch noch den Abend über in Beschlag nehmen? Streikt da deine Verlobte nicht?“   Gerade eben waren mein alter Freund und ich in ein Taxi gestiegen welches uns vor dem Taisho Tower abgeholt hatte, wollten erstmal etwas Essen und dann den Abend in einem Club verbringen, ein bisschen um die Häuser ziehen, wie in guten Alten Zeiten. „Ach quatsch. Eri muss Morgen früh eh in die Klinik zu ihrer Schicht und geht zeitig schlafen“ „Ach ja, sie ist ja Krankenschwester“ Bestätigend nickte ich, tippte jedoch noch des lieben Frieden Willens noch schnell eine Textnachricht in mein Smartphone und schickte ihr diese.   Bin mit einem Alten Freund unterwegs, wir sehen uns Morgen nach deiner Schicht. Ich hol dich ab. Kuss Inu   Inzwischen war es weit nach dreiundzwanzig Uhr als wir die Rechnung bei einem der renommiertesten Steakhäuser in Japan zahlten und in dem geplanten Club ankamen. Laut dröhnte uns die Musik um die Ohren als wir uns auf direkten Weg zur Bar machten und uns erst mal jeder einen Whisky bestellten. „Wie geht es eigentlich Miroku? Seid ihr immer noch so gut befreundet?“ Genüsslich nippte Bankotsu an seinem Drink, ließ seinen Blick durch die Menschenmenge streifen „Der ist seit 2 Tagen mit seiner Frau auf Hochzeitsreise“ „Ach?“ automatisch hatte er seinen Blick zurück auf mich gelenkt „Er ist also tatsächlich sesshaft geworden und nicht mehr der gute alte Aufreißer?“ Ich lachte auf „Ja tatsächlich ist er das. Aber die beiden sind auch schon eine ganze Weile zusammen und irgendwann hatte ich dann seine Masche übernommen und war eine ganze Zeit lang der Aufreißer“ Schulterzuckend griff ich in die Schüssel mit Knabbereien die auf der Theke der Bar stand.   „Aber jetzt bist auch du in festen Händen. Weißt du. Ich liebe meine Familie, aber so ein One Night Stand würde mir echt mal gut tun“ Erneut ließ er seinen Blick durch die Menge streifen, bewegte sich leicht rhythmisch im Takt zur Musik. „Wenn du das mit dir vereinbaren kannst. Schon eine entdeckt? Ich kann schweigen. Was in Tokyo passiert, bleibt in Tokyo“ Bankotsu lachte auf, schlug mir freundschaftlich auf die Schulter als er erneut zum sprechen ansetzte und auf die Menge der Menschen deutete die sich auf der Tanzfläche befanden „Tatsächlich habe ich schon eine entdeckt. Schau mal, die dunkelhaarige da hinten ist doch süß und scheint auch schon ordentlich einen gebechert zu haben“ aufmerksam folgte ich Bankotsus Blick, sah auf die tanzenden durchweg jungen Menschen bis mein Blick auf die Frau fiel von der er ganz offensichtlich zu sprechen schien. Schnell nahm ich einen großen Schluck meines Drinks, schob das leere Glas über die Theke zur Barkeeperin und richtete meinen Blick erneut auf auf die von Bakontsu gedeutete Person.   Irritiert sah mich der dunkelhaarige an „Alles klar bei dir?“ „Tut mir leid Kumpel, aber die fällt für dich flach“ „Die lege ich heut Abend noch flach“ Sichtbar belustigt über seinen eigenen Witz bildete sich ein breites grinsen auf seinen Lippen, welches jedoch augenblicklich erstarb als er meinen durchweg ernsten und nicht minder bösen Blick vernahm. Abwehrend hob er beide Hände als ich mich an ihm vorbei auf die Tanzfläche schob, geradewegs zu der Frau mit den langen schwarzen Haaren.     Sichtlich überfordert blieb ich etwa zwei Meter von ihr entfernt stehen, beobachtete sie erneut einen Moment wie sie mit geschlossenen Augen ausgelassen zu 365 von Katy Perry tanzte, hörte das erste mal aufmerksam auf den Text   I want you to be the one that's on my mind On my mind, on my mind I want you to be there on a Monday night Tuesday night, every night Are you gonna be the one that's on my mind? 3-6-5, all the time I want you to be the one to stay And give me the night and day   „Kagome!“ Wie automatisch bildeten meine Lippen flüsternd ihren Namen und fernab aller Möglichkeiten sah sie mich, als hätte sie es trotz der lauten Musik gehört, plötzlich direkt an, blieb leicht taumelnd vor mir stehen. Ohne weiter darüber nachzudenken ergriff ich ihre Hand, zog sie mit mir von der Tanzfläche und raus aus den Club in dem wir uns gerade befanden.   Draußen angekommen umfing uns die milde Frühlingsnacht, noch immer war die Musik aus dem inneren des Clubs zu hören, dennoch kam mir die Stille zwischen uns plötzlich fürchterlich bedrückend vor. „Was machst du hier?“ Nach wie vor war ich völlig überfordert, konnte nicht verstehen warum sie hier vor mir stand. Warum sie hier und nicht mit meinem Bruder in Paris war. Und weiterhin konnte ich auch ihren Blick der auf mir ruhte nicht deuten, erst als ein leichtes glitzern durch ihre Seen streifte wandte sie ihn ab und sah zu Boden. „Du bist nicht gekommen“   Ihre Stimme war zittrig, geradezu gebrochen und dennoch hörte man klar die Menge des Alkohols heraus den sie scheinbar bereits in sich hatte. „Du hast getrunken“ Schlagartig hob sie ihren Blick, sah mich erneut direkt an „Und? Muss ich deshalb damit einverstanden sein, dass du nicht da warst und mich auch dieses Mal nicht aufgehalten hast?“ Wut spiegelte sich in ihren Augen wieder, ich schluckte, sah sie kopfschüttelnd an, war immer noch überfordert mit der ganzen Situation.   Seufzend ließ sie sich auf die Bank fallen die an einem kleinen Gehweg in Richtung U-Bahn Station angebracht war, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.     -Kagome-   Sichtlich überfordert sah Inuyasha mich an als ich ihm die Worte an den Kopf warf, wusste eindeutig nicht was genau ich ihm sagen wollte. All meine Entschlossenheit die ich bei Eri noch gehabt hatte war durch den Alkohol verflogen und ich wusste noch nicht einmal mehr, wieso ich überhaupt hier war, alleine. Seufzend ließ ich mich auf eine Bank am Gehweg fallen, vergrub mein Gesicht in meinen Händen.   Hatte ich mich wirklich von Eris Situation beeinflussen lassen? Würde ich ihn jetzt letztendlich doch aufgeben nur weil er mit ihr verlobt war und sie um ihn kämpfen wollte? War ich mir schließlich doch nicht mehr so sicher, was seine Gefühle für mich betraf? Hatte Sango letzten Endes doch unrecht mit dem was sie gesagt hat? Dass der Tost auf ihrer Hochzeit, den Inuyasha gesprochen hatte eigentlich an mich gerichtet war? Tränen bahnten sich ihren Weg nach oben, unwillkürlich musste ich laut aufschluchzen, konnte all die Gefühle die gerade hoch kamen nicht mehr bändigen, wollte es auch gar nicht mehr.   Augenblicklich wurden meine Hände beiseite geschoben als ich einen sanften Griff um meine Handgelenke spürte, sah Inuyasha vor mir Knien, wie er mich eindringlich ansah. „Was ist passiert, Kagome?“ Vorsichtig strich seine Hand über meine Wange, rieb mit dem Daumen eine Träne weg die gerade ihren Weg nach unten begann. Ich schluckte als ich in seine goldenen Opale blickte, drohte mich darin zu verlieren. „Warum bist du nicht mit Sesshomaru in Paris?“ Gequält schloss ich die Augen als mich erneut eine Welle von Gedanken überrollte.   Ich hatte nichts mehr. Ich hatte Sesshomaru verlassen und meine eigentliche große Liebe war bereits mit einer anderen Verlobt. Ich hatte das Gefühl am Boden zu liegen, als wäre in mir ein Dämon der gerade dabei war die Überhand über mich zu gewinnen. Sollte ich einfach aufgeben? Aufgeben ohne überhaupt angefangen zu haben?   Erneut spürte ich wie Inuyasha eine Träne weg strich, spürte das Kribbeln welches an der Stelle zurückblieb die er gerade berührt hatte und augenblicklich legte sich ein lächeln auf meine Lippen.   Nein, ich würde nicht aufgeben. Das hier war nicht aussichtslos, das spürte ich. Auch wenn ich gerade nichts mehr hatte, gab es immer noch einen Grund zu kämpfen und der saß direkt vor mir.   Entschlossen öffnete ich meine Lider, richtete meinen Blick wieder direkt zu Inuyasha der mich immer noch mild ansah. „Warum hast du mich nicht aufgehalten?“ Erneut sprach ich die Frage aus und erneut empfing ich dafür den selben ungläubigen Blick. „Du hast gesagt dass die Tatsache dass du mit Eri verlobt bist, nie etwas an der Situation zwischen uns ändern könnte. Warum also hast du mich nicht davon abgehalten mit Sesshomaru nach Paris zu gehen?“   „Du hast was mit meinem Bruder“ Sichtlich erschüttert über die Worte die ich gerade ausgesprochen hatte sprang er auf, ging einen Schritt zurück. Ungläubig sah er mich an „Was glaubst du wie das für mich ist?“ „Du warst doch in einer Beziehung. Du bist sogar verlobt Inuyasha.“ Leicht taumelnd stand ich auf, ging auf ihn zu. Das hier verlief irgendwie nicht so wie geplant, aber das war mir egal. Ich wollte eine Antwort von ihm, ich wollte nicht von Sango oder irgend einer anderen Person hören, dass ich ihm nicht egal war, dass er immer noch, auch nach allem was passiert war und nach all der Zeit Gefühle für mich hatte, ich wollte es von ihm hören. Aus seinem Mund.   „Hast du vergessen was mein Bruder mir angetan hat?“ Traurig senkte ich den Blick, schüttelte deprimiert den Kopf „Wie könnte ich das vergessen“ „Und trotz allem bist du mit ihm zusammen“   „Nein.“ Schmerzend fuhr ich mir mit der Hand über die Schläfe, hatte das Gefühl alles würde sich im Kreis drehen, was allerdings auch an den vielen Longdrinks liegen konnte, die ich mir genehmigt hatte. „Nein?“   „Ich habe mich von ihm getrennt. Deshalb bin ich auch nicht mit ihm in Paris, sondern hier.“   „Aber du warst doch schon mit ihm auf dem Weg zum Flughafen“   „War ich, ja. Und dann als wir da waren ist mir klar geworden, dass es nicht das ist was ich will. Ich gehöre hier hin, nicht in die USA und auch nicht nach Europa. Mein Leben findet hier statt, hier ist mein zuhause und hier sind auch meine Freunde. Und..“   Aufmerksam sah er mich an, lauschte ganz genau den Worten die ich soeben von mir gegeben hatte, schien sichtlich überrascht darüber. „Und?“   Ich schluckte, ließ meinen Blick nochmals kurz an ihm vorbei streifen ehe ich ihn wieder direkt fokussierte.   „Und hier bist du.“     ______  Hallo :) Ich hoffe ihr seid zufrieden mit mir und hattet Freude am Lesen des neuen Kapitels :) Ich will diesmal gar keine lange Nachrede halten, wenn es euch gefallen hat, lasst mir gerne ein Kommi da :)   Liebe Grüße FrauFrieda Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)