Alles eine blöde Wette von Cuddlytoy (...schon oder?) ================================================================================ Kapitel 2: Verboten? -------------------- Noch immer aufgewühlt lag Neji in seinem Zimmer im Bett und starrte an die Decke. Er konnte es nicht wirklich glauben, aber diese Frau ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Sie ließ sich nicht von seinem Auftreten und seinem Namen beeindrucken. Gut, dass war ihm tatsächlich noch nie passiert, aber das sie sich auch nicht von ihm Einschüchtern ließ hatte ihn wirklich getroffen. Andererseits, wer in der Öffentlichkeit mit einem solchen Sammelsurium herum lief, war wahrscheinlich auch schwer zu beeindrucken. Ob ihr klar war, dass er ein angehender Anwalt war? Immerhin war das eine Straftat. Waffen zu sammeln war ok, aber man durfte sie schließlich nicht ungesichert herum tragen. Noch dazu handelte es sich um Scharfe! Verdammt. Eigentlich musste er seinen Vater davon in Kenntnis setzten. Wenn er das aber tat hatte er alle Chancen doch noch bei ihr zu landen vertan. Unruhig strich er sich über die Augen. Er musste noch einmal mit ihr reden. Vorerst würde er es nicht melden. Ja. Er könnte sie davon überzeugen, diese Dinger abzugeben. Jetzt wo er einen Entschluss gefasst hatte, konnte er es kaum erwarten ihn in die Tat umzusetzen. Die nächsten Tage vergingen schleppend. Durch die Uni und seine Trainingseinheiten hatte er kaum Zeit gefunden. Jetzt stand er jedoch endlich vor dem Haus der Braunhaarigen. Etwas nervös das folgende Gespräch betreffend, wollte er gerade die Klingel betätigen, als er von drinnen laute Geräusche hörte. Ein Poltern, lautes Geschimpfe und Geschrei. Unruhig starrte er auf die Tür und dachte angestrengt nach, was er jetzt machen sollte. Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als die Tür vor ihm schwungvoll aufgerissen wurde. Verdutzt blickte er auf das die Beiden vor sich. Tenten, mit einem wütenden Gesichtsausdruck versuchte sich mit lautem Geschimpfe von dem Hampelmann loszumachen, der sich an ihre Hüfte klammerte und verzweifelt versuchte sie aufzuhalten. Eben dieser entdeckte Neji auch zuerst. „Stalker! Gott sei Dank! Hilf mir!“ „Was zum…?“, der Langhaarige war sichtlich überfordert mit der Gesamtsituation. „Verpiss dich!“, schrie ihm die Braunhaarige sogleich entgegen, stemmte sich jedoch weiterhin gegen den Griff von Lee. „Und du Lee! Lass mich endlich los! Der Kerl hat eine Abreibung verdient!“ Neji, dem das allmählich etwas zu turbulent wurde, entschied sich dazu einzugreifen und schlang der Braunhaarigen kurzerhand die Arme um den Körper. Ihren Rücken gegen seine Brust pressend, ihre Arme vorsorglich fixierend, hob er sie schließlich hoch und trug sie zurück ins Haus. Erleichtert atmete Lee aus, schloss die Tür wieder und folgte dem Langhaarigen. Dieser trug die zeternde und um sich tretende Frau den Gang entlang und landete in der Küche. „Erklärt mir mal einer was hier los ist?“, fragte er schließlich in die Runde. „Lass mich runter!“ Von dem lauten Schrei klangen ihm sogleich die Ohren. Schmerzhaft stöhnte er auf und verstärkte seinen Druck um ihren Körper etwas. Weniger Luft bedeutet leiseres Schreien. Ganz einfache Rechnung. „Ähm…“ Lee rang sichtlich mit den Worten. „Moment.“, unterbrach ihn Neji. Kurz starrte er auf die junge Frau in seinen Armen. Ihm war gerade etwas aufgefallen. Irgendetwas drückte sich hart in seine Brust. „Tenten?“, fragte er scharf nach. „Ist das etwa eine Pistole an deinem Rücken?“ „Ja, wieso? Lässt du mich jetzt runter?“ Kurz entgleisten ihm die Gesichtszüge. Diese Frau war doch wahnsinnig! Mit einem lauten ‚Donk‘ ließ Lee seinen Kopf auf den Tisch fallen. „Sie wollte irgendeinem Kerl, der eine ihrer Freundinnen blöd angemacht hatte, eine Abreibung verpassen.“, erklärte dieser dumpf. „Er hat sie nicht blöd angemacht! Er hat sie direkt als billige Schlampe hingestellt!“, ereiferte sich die Braunhaarige sogleich. „Ten, ich war dabei. Er hat sie nur sehr direkt nach einem Date gefragt.“ „Pff. Er hat sie einfach nach der Nummer gefragt und gleich darauf ob sie ‚heute Abend‘ schon was vor hat!“ Irritiert schaute Neji auf den Hinterkopf der Frau. Was war daran jetzt so schlimm? „Und?“, fragte er deshalb monoton in die Runde. Gut, hätte er besser nicht getan. „Was heißt hier ‚und‘?“, ereifert sie sich sogleich und begann wieder zu strampeln. „Das ist doch normal.“, obwohl er es hätte besser wissen sollen konnte er sich diese Worte nicht verkneifen. Wütend zog Tenten die Augenbrauen zusammen. Schnell hakte sie ihre Füße hinter seine Knie und zog diese in einem Ruck nach vorne. Im selben Augenblick warf sie ihren Oberkörper nach hintern und brachte Neji so aus dem Gleichgewicht. Rumpelnd viel er nach hinten um, dabei lockerte sich etwas sein Griff um die junge Frau. Ehe er sich versah saß sie auf ihm, eine Hand locker auf ihrem Oberschenkel liegend, die andere umklammerte seinen Daumen und verbog ihn schmerzhaft. „Was heißt hier ‚normal‘?“, fragte sie drohend. Ok. Wie zum Geier konnte sie ihn so überraschen? Er war die ganze Zeit der Meinung sie fest im Griff zu haben. Und jetzt? Er hatte sich wie ein Idiot aufs Kreuz legen lassen. „Ok, ich diskutiere besser nicht übers Dating mit dir.“ Kurz warf er ihr ein perverses Grinsen zu. „Wenn du oben sein willst, hättest du das doch nur sagen brauchen.“ Genervt verdrehte sie die Augen. „Vergiss nicht, ich bin bewaffnet Macho.“ Ok, das war auch für ihn Dämpfer genug. Er wurde einfach nicht schlau aus dieser Frau. „Du weißt schon, dass ich Jura studiere oder?“, fragte er etwas vorsichtig an. „Aha. Schön?“ „Dir ist bewusst, dass das Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit untersagt ist?“, versuchte er sich langsam an das Thema zu tasten. Irgendwie lag er in einer ungünstigen Position. „Das ist mein Zuhause.“ Jetzt grinste sie ihn frech an. „Du hast mir gerade gedroht.“ „Du bist unerlaubt in mein Haus eingedrungen und hast mich festgehalten.“ Leicht verzweifelt blickte er in ihre rehbraunen Augen. Gut. Punkt für sie. Das würde definitiv unter Notwehr laufen. Zumal kleine Frau und großer, böser Kickboxer. „Lee, hol mal für unseren Möchtegern Anwalt ein Bier. Glaub sein Ego stirbt gerade.“ Breit grinsend erhob sich die junge Frau schließlich und ließ ihn einfach auf dem Küchenboden liegen. Es war dieser komische Hampelmann, der ihm die Hand entgegen streckte um ihm auf zu helfen. Kurz darauf saß er auch schon mit den beiden am Küchentisch und trank wirklich ein Bier. Ihre Aussage hatte er geflissentlich ignoriert. Gut, irgendwie hatte sie Recht. Sein Ego hatte gerade wirklich großen Schaden genommen. „Ok. Erklärst du mir trotzdem einmal, wieso du dauernd mit Waffen rumläufst? Das ist immer noch verboten.“, grummelte er schließlich. Das Thema konnte er nicht einfach fallen lassen. Er war schließlich nur deswegen hier her gekommen. Dass er sie wieder sehen wollte, ignorierte er vorerst. Irgendwie hatte es ihm diese Frau angetan. Er konnte sich nur selber nicht so ganz erklären wieso. „Ganz einfach. Ich darf das.“ Überrascht hob er den Blick. Verschmitzt grinste ihn die Braunhaarige an, ehe sie aus ihrem Portmonee einen Schein zog. Sofort nahm er ihn ihr ab und studierte das Papier. Tatsache. Ein Waffenschein. Auch noch ein Grüner. Dieser Erlaubte nicht nur den Besitz, sondern auch das Mitführen von Waffen. Darunter war eine lange Auflistung mit allerlei eingetragen Waffen aufgeführt. Er schluckte. „Ok. Mit einem Waffenschein habe ich jetzt nicht gerechnet. Trotzdem darfst du nicht mit ungesicherten Waffen durch die Gegend laufen!“ „Ich habe meine Einführung erhalten, danke.“, genervt schnaubte sie auf. Was bildete sich der Kerl ein? Es war immerhin nicht leicht an so einen Schein zu kommen. Da konnte er doch getrost davon ausgehen, dass sie wusste was sie tat. „Woher hast du den?“ Aha. Die Fragestunde war wohl noch nicht vorbei. „Weißt du was, ich hab gerade echt keinen Nerv für sowas. Können wir das ein Andermal besprechen?“ „Gut. Samstag Abend. Im ‚Eolian‘. Ich hole dich ab.“ „Ja, ok. Jetzt muss ich aber wirklich Arbeiten.“ Wenig später stand er mit guten Gefühl wieder auf der Straße. Sie hatte tatsächlich endlich einem Date zugestimmt. Jetzt würde er endlich etwas mehr über die Frau erfahren. Gerade als er das Haus betrat und die Stufen nach oben ging, hörte er seinen Vater im Arbeitszimmer telefonieren. „Wir müssen jemanden darauf ansetzen …. Ja ich weiß …. Ich habe verstanden …. Ja die Seriennummern liegen mir vor.“ Neugierig lugte Neji kurz in das Arbeitszimmer. Sein alter Herr stand mit dem Rücken zu ihm am Fenster. Auf dem Tisch ausgebreitet lagen mehrere Fotos. Verschiedene Pistolen, Nahaufnahmen von Seriennummern und, zu seinem Entsetzen, ein Bild von Tenten. Schnell verschwand er wieder aus dem Raum. „Ja. Ich werde jemanden auf sie ansetzen. Die Waffen wurden bereits als gestohlen gemeldet. Keine Sorge.“ Weiter hörte er nicht zu. Zu tief saß der Schock, den er gerade erlitten hatte. Jetzt hatte er endlich sein lang ersehntes Date mit Tenten und dann das. Sie wurde des Diebstahls bezichtigt. Entsetzt raufte er sich die Haare. Ob die Waffe die sie heute trug eine von diesen war? Er hoffte nicht. Aber jetzt konnte er es nicht weiter vor seinem Vater verheimlichen, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)