Dear Diary von Mayachan_ ================================================================================ Kapitel 1: Ich war noch nie verliebt ------------------------------------ 3 Monate später „Ran, beeil dich du kommst zu spät zur Schule!“ Murrend drehte sich die junge Schülerin um. Es war einfach zu früh. Sie wollte noch nicht aufstehen. Aber ihr blieb keine andere Wahl. Mit einem Seufzen richtete sie sich auf und warf einen Blick auf ihren Wecker. Halb sieben. Es sollte verboten werden so früh zur Schule zu müssen. Gähnend streckte sich Ran und stieg aus dem Bett. Müde schnappte sie sich ihre Sachen und ging aus ihrem Zimmer. Sie schleppte sich ins Bad und sah das ihre Schwester gerade am Zähneputzen war. „Bin gleich fertig. Du kannst ruhig duschen, wenn du willst“, murmelte Rika etwas undeutlich. „Ne ich wasche mich nur“, meinte die junge Schülerin und legte ihre Sachen beiseite. Früher als sie noch klein waren, da haben sie oft zusammen in der Badewanne gesessen. Da hatte es ihr nichts ausgemacht sich nackt vor ihrer Schwester zu zeigen. Aber mittlerweile machte es ihr etwas aus. Denn jedes Mal, wenn sie Rika im Bikini oder in Unterwäsche sah verglich sich die jüngste Mori mit ihrer Schwester. Das war dumm aber es passierte automatisch. Deshalb wollte sie sich auch nicht vor ihrer großen Schwester ausziehen und in die Dusche steigen. Das hübsche Model spuckte die Zahnpasta aus und spülte den Mund. „Wenn du willst, dann kannst du mit Shinichi und mir zur Schule fahren.“ Überrascht sah die jüngere Mori ihre Schwester an. „Hä?“ „Er holt mich ab. Und da deine Schule auf den Weg zu unserer ist können wir dich absetzten“, meinte Rika lächelnd. „Ähm, glaubst du denn, dass es okay wäre? Ich möchte deinem Freund keine Umstände bereiten.“ Es klang sehr unsicher. „Keine Sorge, du bereitest ihm keine Umstände. Schließlich bist du meine kleine Schwester und er kann das ruhig machen.“ „Na gut, wenn du meinst. Aber von wo holt er uns ab?“ Von Zuhause ging es schlecht wegen ihrer Mutter. Die würde ihnen die Hölle heiß machen. „An der Tanke. Er weiß, dass er mich nicht von Zuhause abholen kann - wegen Mama“, seufzte ihre ältere Schwester. „Okay. Aber nur, wenn es wirklich okay ist“, wiederholte Ran. „Es ist okay. Mach dir keine Gedanken. Und jetzt beeil dich. Wir müssen noch Frühstücken.“ Das berühmte Model verschwand aus dem Bad und die jüngste Mori zog sich schnell aus. Shinichi würde sie zur Schule fahren! Oh mein Gott wie aufregend! Aber eigentlich war es auch dumm zugleich. Sie hatte doch eigentlich beschlossen sich von Shinichi fernzuhalten und sich ihn aus dem Kopf zu schlagen. Anderseits es war ja nur eine Autofahrt zur Schule. Das wäre ja nicht so schlimm. Ihre Mutter Reika saß in der Küche und überflog einen Haufen Papiere. Als Ran in die Küche kam, wurde sie – wie immer- nicht beachtet. Die Sechzehnjährige war daran gewöhnt von ihrer Mutter kaum beachtet zu werden. Selten sprach Reika sie an. Und meistens dann nur, wenn sie etwas falsch gemacht hatte, oder wenn es um ihre Schwester ging. Das Reika ihre älteste Tochter so bevorzugte war echt traurig. Als Ran noch ein Kind war, da hatte sie es gar nicht so mitbekommen. Erst an den Feiertagen oder Geburtstagen wurde es ihr klar. Ihre große Schwester bekam immer schöne – meinst teure Sachen. Und immer das was sie sich gewünscht hatte. Die jüngste Mori selbst bekam zwar auch hübsche Sachen, aber oft das was sie gar nicht wollte. Zu Weihnachten hatte sie sich ein weißes, flauschiges Plüsch Kaninchen gewünscht. Damals waren diese Kaninchen groß im Fernsehen gezeigt worden und unter den Kindern ein wahrer Hit gewesen. Die kleine Ran wollte unbedingt so ein Kaninchen haben, und als sie ihr Geschenk – voller Vorfreude – geöffnet hatte, da wurde sie enttäuscht. Anstatt des weißen, flauschigen Kaninchens bekam sie ein braunes - weniger flauschiges - Kaninchen. Als sie ihrer Mutter sagte, dass es das falsche Kaninchen war, meinte diese: Es ist doch flauschig! Außerdem gehört es sich nicht über ein Geschenk zu meckern! Du solltest dankbar sein, dass der Weihnachtsmann dir das Kaninchen geschenkt hat! Ran hatte das Kaninchen behalten. Auch wenn sie es anfangs nicht haben wollte. Das Kaninchen konnte nichts dafür und es wäre bestimmt traurig, wenn Ran nicht damit spielen würde nur weil es anders war. Ihre Schwester hatte sich irgendein Videospiel gewünscht und es auch bekommen. Heute besaß die sechzehnjährige Mori noch immer das Kaninchen. Es saß auf ihrem Schreibtisch und manchmal, wenn sie sich einsam fühlte drückte Ran es nachts an sich. Es war ein guter Freund in all den Jahren gewesen. Hatte ihr immer zugehört und ihr Trost gespendet. Ihre Mutter hatte ein leichtes Frühstück zubereitet, aber die jüngste Mori hatte darauf keine Lust. Anstatt sich Quark mit Früchten zu nehmen bediente sie sich an den ungesunden Cornflakes und setzte sich an den Tisch. Rika nippte an ihren ungesüßten Tee und blätterte durch eine Modezeitschrift. Niemand sagte etwas, ein Familiengespräch gab es selten bei den Moris. „Rika-Schatz, denk daran, dass du heute ein Shooting hast. Du wirst direkt von der Schule abgeholt und dorthin gefahren“, erinnerte sie Reika und sah von den Unterlagen auf. „Ich weiß Mama. Aber ich habe heute Klassendienst, also werde ich nicht pünktlich rauskommen“, erwiderte ihre große Schwester. „Dann tausch mit jemanden! Das Shooting ist wichtig!“ „Ich kann ja Megumi fragen aber wenn sie nicht kann, dann muss ich den Klassendienst machen.“ „Pah“, machte die attraktive Mori abfällig. „Ich weiß gar nicht warum DU noch Klassendienst machen musst! Schließlich bist du ein Model und hast wichtigere Dinge zu tun!“ Seufzend stellte das brünette Model ihre Tasse ab. „Ich bin immer noch eine Oberschülerin, Mama. Und deshalb muss auch ich Klassendienst machen.“ Ran verfolgte das Gespräch desinteressiert. Es war immer das gleiche. Ihre Mutter wollte das sich Rika mehr um ihre Karriere kümmerte und würde sie am liebsten gar nicht mehr zur Schule schicken, aber ihre große Schwester hatte sich durchgesetzt die Oberschule abzuschließen. Schließlich hatte sie dort viele Freunde und die wollte sie nicht verlieren. Reika murrte, dann fiel ihr Blick auf ihre jüngste Tochter. „Ran! Du sollst dieses ungesunde Zeug nicht essen! Das setzt alles an, nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester und iss ein paar Früchte!“ Aber die Angesprochene zuckte nur mit den Schultern. „Ich will keine Früchte essen. Ich esse lieber Cornflakes. Außerdem bin ich kein Model.“ Ihre Mutter seufzte dramatisch, wurde dann aber von den Klingeln ihres Handys abgelenkt. Rika warf ihr einen amüsierten Blick zu. „Komm wir müssen uns beeilen“, flüsterte sie und stand auf. Die sechzehnjährige Schülerin leerte ihre Schüssel und stellte diese in den Geschirrspüler. Dann folgte sie ihrer Schwester auf den Flur. Dort zogen sie ihre Jacken an und nahmen ihre Schultaschen. Die beiden Schwestern trugen verschiedene Uniformen. Rikas Uniform war grün und die von ihrer kleinen Schwester blau, da beide nicht in die gleiche Schule gingen. „Bye Mama. Bis heute Abend“, rief die Neunzehnjährige und öffnete die Haustür. „Tschüss Mama“, rief Ran ebenfalls. Aber es kam keine Antwort. Ihre Mutter war noch am Telefonieren und hatte keine Zeit. Beide verließen das Haus und gingen zur Tankstelle. „Sag mal Schwesterchen, gibt es einen Jungen in den du verliebt bist?“ Überrascht sah Ran ihre große Schwester an. „Nein, wieso fragst du?“ „Naja“, meinte Rika. „Du bist sechzehn und normalerweise ist man in diesem Alter verliebt. Einige haben sogar schon einen Freund. Außerdem wirst du in wenigen Monaten siebzehn und ich dachte, dass es vielleicht einen Jungen gibt der dich interessiert.“ Ja es gibt einen Jungen. Und das ist dein Freund. Aber das konnte sie ihrer Schwester nicht sagen. „Ähm, nein bis jetzt gibt es niemanden. Die meisten Jungs suchen sich hübschere Mädchen“, murmelte Ran. Das schöne Model blieb stehen und drehte sich zu ihrer kleinen Schwester. „Du bist hübsch! Lass dir nichts von Mama oder den anderen Leuten einreden! Du hast schöne, große, blaue Augen, ein süßes Lächeln und wunderschönes Haar! Ich bin mir sicher, dass es Jungs gibt die auf dich stehen, sich aber nicht trauen dich anzusprechen.“ Davon war die brünette Schülerin nicht überzeugt. Wenn sie von Jungs angesprochen wird, dann nur weil diese die Nummer ihrer Schwester wollten. Aber sie sagte nichts dazu und schwieg lieber. Seufzend nahm die schöne Mori ihre kleine Schwester in den Arm. „Ich kann dir ja mal beim Schminken Tipps geben oder mit dir shoppen gehen. Die Sachen die du trägst sind toll, aber vielleicht solltest du langsam etwas weiblichere Kleidung anziehen. Es muss ja nichts Aufreizendes sein. Eine figurbetonte Jeans oder eine Bluse würden für den Anfang reichen.“ „Meinst du?“, fragte Ran und blickte an sich runter. „Klar. Pass auf ich halte mir nächsten Monat einen Samstag frei und dann gehen wir richtig schön shoppen“, strahlte Rika und knuddelte sie. Lachend ließ sich die junge Mori das gefallen und stimmte schließlich zu. „Jetzt müssen wir uns aber beeilen. Shinichi wartet bestimmt schon“, rief sie und zog ihre kleine Schwester hinter sich her. Sie kamen an der Tankstelle an und sahen einen schwarzen Audi an der Tanke stehen. Im Wagen saß der attraktive Kudo und rauchte eine Zigarette. „Ich wusste gar nicht das Shinichi raucht“, flüsterte Ran und starrte ihn an. „Ja leider! Ich habe ihn schon gesagt, dass er aufhören soll. Beim Küssen ist das echt ekelhaft“, grummelte Rika mit gerümpfter Nase. Sie überquerten die Straße und gingen zu dem Wagen. Als er seine Freundin mit deren kleiner Schwester sah warf er die Kippe weg. „Morgen. Was macht sie hier?“ Die Sechzehnjährige zuckte leicht zusammen. Das klang nicht sehr freundlich. Rika warf dem attraktiven Kudo einen Blick zu. „Ich habe sie eingeladen mitzufahren. Wir fahren eh bei ihrer Schule lang also können wir sie auch mitnehmen. Oder ist das ein Problem für dich?“ Shinichi fuhr sich lässig durch das Haar. Das sah so cool aus. Aber Ran schüttelte innerlich den Kopf. Bloß nicht noch mehr verlieben. „Guten Morgen“, sagte die junge Schülerin etwas unsicher. „Ich kann auch laufen, mir macht das...“ „Schon gut, steig ein“, warf er ein und startete den Motor. Ihre Schwester öffnete die Tür für sie und ging dann nach vorne um sich auf den Beifahrersitz zu setzten. Die jüngste Mori setzte sich ins Auto und war sich bewusst, dass sie hinter dem jungen Kudo saß. Jetzt konnte sie ihn ansehen. Naja nur seinen Hinterkopf - aber immerhin. Shinichi fuhr los und lenkte den Wagen durch die Straßen. Rika erzählte von dem heutigen Shooting und das er nicht auf sie warten brauchte. Ihr Freund sagte dazu nichts, was Ran ein bisschen wunderte. Machte es ihm nichts aus, dass seine Freundin kaum Zeit für ihn hatte? Es war bestimmt nicht leicht der Freund ihrer Schwester zu sein. Das viele modeln verlangte ihr viel ab und es gab bei den Shootings jede Menge attraktive Männer. Fotografen, Stylisten und andere männliche Models. Dass er nicht Eifersüchtig wurde war bemerkenswert. Der attraktive Oberschüler hörte seiner Freundin desinteressiert zu. Es war ihm egal ob sie ein Shooting hatte oder nicht. Das war es schon immer gewesen. Die beiden kannten sich schon sehr lange und waren – bevor sie eine Beziehung eingegangen waren – Freunde. Sie und die anderen hatten immer viel unternommen, das heißt, wenn Rika Zeit hatte. Eigentlich war es immer ganz lustig gewesen und sie hatten viel Spaß gehabt. Dann kam Rika plötzlich zu ihm und meinte sie hätte sich in ihn verliebt. Shinichi selbst war sich seiner Gefühle nicht so sicher gewesen. Klar war sie ihm wichtig und er fühlte sich in ihrer Gegenwart wohl, aber verliebt konnte man das nicht bezeichnen. Zuerst war er gegen eine Beziehung gewesen, aber sie hatte nicht nachgelassen und meinte sie könnten es ja erstmal probieren. Eine Art Probelauf und wenn es nicht passte, dann wären sie einfach wieder Freunde. Dem jungen Kudo war das eigentlich zu anstrengend gewesen, aber da sie immer weiter gebohrt und genervt hatte, da hatte er nachgeben es zu versuchen. Er würde lügen, wenn er die Beziehung nicht genoss. Der Freund eines Models zu sein war einerseits gut, da er manchmal mit auf die Shootings kam aber meistens eher nervig, da er oft von anderen Männern angemacht wurde. Außerdem hatte sie kaum Zeit für ihn und wenn, dann verbrachten sie diese Zeit eigentlich nur im Bett oder mit ihren Freunden. Mit ihr zu schlafen war eigentlich nicht sein Plan gewesen. Soweit wollte er es nicht kommen lassen, aber während einer Feier hatten beide ziemlich viel getrunken und da war es dann passiert. Außerdem war Rika keine Jungfrau mehr gewesen, also musste er sich nicht keine Sorgen machen sie alkoholisiert entjungfert zu haben. Sein Blick fiel in den Rückspiegel. Ihre kleine Schwester schien ganz anders zu sein. Sie war ruhig und sagte kaum etwas. Außerdem schien sie nicht so gerne Aufmerksamkeit zu erregen, da er sie noch nie bei einer Aufnahme gesehen hatte. Kaum zu glauben, dass die beiden Schwestern waren. Sie kamen bei Rans Schule an. Diese schnallte sich ab und wünschte ihrer großen Schwester viel Glück. „Danke fürs fahren“, sagte sie zu Shinichi. Dieser nickte bloß, was die jüngste Mori ein bisschen traurig machte, er hätte ja zumindest etwas sagen können. Sie hörte gerne seine Stimme. Mit einem Lächeln schloss sie die Wagentür und winkte als sie davonfuhren. Seufzend ließ die junge Oberschülerin den Kopf hängen. Wieso musste er der Freund ihrer Schwester sein? Konnte er nicht mit jemand anderes gehen? „Guten Morgen, Ran!“, rief eine bekannte Stimme und wenige Augenblicke später hängte sich Kazuha bei ihr ein. „Sag mal, wer hat dich denn gerade zur Schule gebracht? Etwa dein heimlicher Schwarm?“, fragte eine grinsende Kazuha. „Ja, genau der.“ „Was echt? Wie kam das denn?“ „Rika hat darauf bestanden, weil sie eh hier lang fahren“, murmelte die hübsche Mori und hing ihren Gedanken nach. Kazuha – die von ihren Gefühlen für Shinichi wusste – klatschte verzückt in die Hände. „Vielleicht nimmt er dich jetzt öfters mit auch wenn deine Schwester nicht dabei ist. Das wäre doch die Gelegenheit mit ihn ins Gespräch zu kommen.'' „Und wovon träumst du nachts? Warum sollte er mich zur Schule fahren? Ich bin mir sicher, dass er besseres zu tun hat. Außerdem was sollte ich den mit ihm bereden? Ich krieg ja mit Rikas Beisein kaum ein Wort heraus“, meinte ihre brünette Freundin niedergeschlagen. „Dann müssen wir dir mehr Selbstbewusstsein einflößen“, erwiderte die hübsche Toyama und zog ihre Freundin mit sich. „Komm lass uns in die Klasse gehen. Aoko kommt ein bisschen später - sie muss noch das Klassenbuch holen.“ Nickend folgte Ran ihrer Freundin. Hoffentlich ging der Tag schnell vorbei. Rika und Shinichi kamen an ihrer Schule an und der junge Kudo parkte den Wagen. Als sie ausstieg wurde sie von jede Menge Mädchen empfangen die alle Tipps und Autogramme von ihr wollten. So war es jeden Tag. Auch viele Jungs waren darunter und wollten ihre Handynummer, lächelnd gab sie Autogramme, machte Fotos und erzählte von ihrem nächsten Shooting. Shinichi ging schonmal in die Klasse. Genau das nervte ihn. Die beiden konnten noch nicht mal in die Schule fahren ohne von nervigen Mitschülern angequatscht zu werden. Während er ins Gebäude und durch die Schulflure ging, hörte er wie andere Schüler über ihn und Rika tuschelten. „Er ist schon so lange mit Rika zusammen. Ich dachte ja, dass es nur ein paar Wochen hält.“ „Ob er eifersüchtig ist? Schließlich hat Rika viele Männerbekanntschaften.“ „Er sollte mit ihr Schluss machen, sie betrügt ihn bestimmt mit einem anderen männlichen Model. Außerdem verdient er eine Freundin die sich besser um ihn kümmert.“ Sowas durfte er sich schon monatelang anhören. Es war einfach zum kotzen. Nirgendwo hatte er seine Ruhe. Alle mischten sich in seine Beziehung ein. Entweder sie waren dafür - oder dagegen. Wie nervig. Sobald der junge Oberschüler die Klasse betrat wurde er von seinen zwei besten Freunden beiseite gezogen. Heiji und Kaito waren seit Kindertagen seine Freunde und hielten wie Pech und Schwefel zusammen. „Hey Kudo, am Samstag steigt ne Party bei Shun. Du und Rika - ihr kommt doch oder?“ Nachdenklich rieb sich Shinichi das Kinn. „Ich habe Samstag noch nichts vor. Aber ich weiß nicht wie es bei Rika aussieht.“ „Dann frag sie. Wenn sie mit dabei ist wird die Party noch besser.“ „Von mir aus“, gähnte Shinichi und setzte sich auf seinen Platz. Kaito setzte sich auf seinen Tisch und grinste ihn an. „Was grinst du so dämlich?“ „Ich wundere mich nur, dass du deine Freundin mit den ganzen Geiern alleine lässt. Solltest du als ihr Prinz sie nicht beschützen?“ „Solltest du nicht mal was gegen deinen Mundgeruch unternehmen?“ kam es desinteressiert von dem attraktiven Schüler zurück. Der junge Kuroba kicherte. „Also für ein Liebespaar verbringt ihr nicht viel Zeit miteinander. Läuft es denn im Bett noch, oder ist da auch schon flaute?“ „Das gleiche könnte ich dich fragen. Wie läuft es mit der wilden Hilde? Ist sie schon geplatzt oder hat sie noch genug Luft drauf?“ Heiji brach in schallendes Gelächter aus und klopfte sich auf die Oberschenkel. Kaito lachte ebenfalls und hob die Hände. „Schon verstanden, du willst nicht über eure Beziehung reden. Mir ist es ja auch egal was ihr macht, aber die anderen Schüler tuscheln über euch. Viele sagen Rika würde dich betrügen. Mit einem männlichen Model.“ „Die sind doch alle schwul“, bemerkte Heiji und streckte sich. „Außerdem selbst wenn sie ihn betrügen würde. Unser Freund hätte noch mehr als genug Auswahl. In der Schule sind doch fast alle Mädchen in ihn verliebt. Außerdem war er sehr lange mit ihr zusammen. Und ich wette, du hast bei ihren Shootings noch andere hübsche Models kennengelernt.“ Der attraktive Cappyträger stieß seinem Freund mit den Ellbogen an die Seite. Dieser reagierte nicht darauf und lehnte sich zurück. „Erstens: betrügt sie mich nicht und wenn, dann wäre es halt so. Und zweitens: wie ihr wisst wollte ich diese Beziehung eigentlich gar nicht und ich weiß, dass es irgendwann eh vorbei ist. Rika hat mit ihrer Karriere zu viel zu tun und so langsam nervt mich das.“ Die beiden Kumpels sahen sich an. „Oh oh. Ärger im Paradies.“ „Haltet die Schnauzen.“ Der junge Kuroba sah den attraktiven Kudo an. „Es wundert mich eh, dass du so lange mit ihr zusammen bist. Ich dachte ja nach ein paar Wochen hättest du genug. Aber ihr seid ja jetzt schon ein halbes Jahr zusammen. Wie kommt das?“ Nachdenklich rieb sich Shinichi den Nacken. „Naja, wenn sie nicht gerade von Fans belagert wird, oder bei Shootings ist, dann haben wir eine gute Zeit miteinander. Es macht ja auch Spaß mit ihr, aber aus langer Sicht wird es nichts. Bald ist unser Abschluss und ich studiere dann, während Rika sich ihrer Modelkarriere weiter widmen wird.“ Heiji sah ihn an. „Wärst du richtig verliebt würde es sich nicht so gleichgültig anhören.“ „Ich habe nie gesagt, dass ich verliebt bin. Ich war noch nie verliebt“, erwiderte der attraktive Kudo. „Glaub mir. Irgendwann wirst du dich verlieben. Und wenn du dieses Mädchen triffst, dann wirst du dir wünschen jede Stunde - jede Minute mit ihr zu verbringen“, meinte Kaito altklug. Davon war Shinichi nicht überzeugt. So ein Mädchen gab es nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)