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28 Kinds of Nya

Bis(s) zur Katzenminze
von

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Sie hatte oft davon gehört, dass man am Ende durch einen Tunnel geht, an dessen Ende ein helles Licht leuchtete. In ihrem Fall war es jedoch eher wie Wasser.

Während sie langsam in die Tiefe hinab sank und sich von der Oberfläche entfernte, wurde es immer dunkler. Anfangs gar nicht sichtbar, wurde allmählich ein Licht irgendwo in der Tiefe zur einzigen Lichtquelle. Es war unmöglich abzuschätzen, wie weit sie nun davon entfernt war, doch spielte das am Ende keine Rolle. Sie kam nämlich nie dort an.

Womöglich hörte sie irgendwann komplett auf, weiter zu sinken. Mangels Orientierungspunkte war das jedenfalls schwer zu sagen. Jedenfalls spürte sie irgendwann, wie eine Gestalt sie von hinten umarmte.
 

"Wer bist du?", fragte sie. Sie befand sich - zumindest anscheinend - unter Wasser, aber mit Reden und Atmen schien sie keinerlei Probleme zu haben.

"Ein Teil von dir, den du nicht willst. Auch wenn ich das nicht verstehe. Habe ich dir nicht ein kleines Problem vom Hals geschafft?"

"Viel gebracht hat es am Ende offenbar nicht..."

"Sei dir da mal nicht so sicher. Wir werden scheinbar noch einige Zeit miteinander verbringen..."
 

Sie brauchte einen Moment, es zu bemerken, aber das Licht in der tiefer wurde nicht mehr stärker. Es schien sich sogar abzuschwächen. Sie kehrte wohl langsam wieder zur Oberfläche zurück.
 

"Keine Sorge", sagte die Gestalt hinter ihr. "Dieses Mal werde ich es nicht mehr so weit kommen lassen. Ich werde jeden töten, der uns..."

"Nein."

"..."

"Vielleicht hab ich etwas zu sehr versucht, dich zu verdrängen, aber du hast uns diesen ganzen Schlamassel doch eingebrockt. Ich, was sage ich da eigentlich 'du'. Ich was ja nicht genau, was das hier ist, aber du bist doch eigentlich ich, oder? Mein Unterbewusstsein?"

"..."

"Den Großteil meiner Kindheit habe ich damit verbracht zu lernen, wie man Menschen umbringt. Das wird man wohl nicht so einfach los. Aber... ich mag mein neues Leben, und ich hätte nichts dagegen, mit Messern in Zukunft hauptsächlich auf Fleisch und Gemüse loszugehen..."
 

Die Gestalt schien verschwunden zu sein.
 

"Gut, dass wir uns einig sind..."
 

*
 

Das erste Zeichen, dass sie sich wieder im Reich der Lebenden befand war der Umstand, dass so ziemlich jeder Muskel in ihrem Körper schmerzte. Sie schien in einem Bett zu liegen. Mühsam öffnete sie ihre Augen, doch ihr Blick war nur verschwommen. Sie wollte einen Arm heben, stieß jedoch auf Widerstand.
 

Was...?
 

Dann hörte sie etwas. Sie brauchte ein bisschen, bis sie eine Stimme erkannte. Die ersten paar Silben entgingen ihr dabei.
 

"... haben dich sicherheitshalber ans Bett gekettet", erzählte die Stimme. "Neue Vampire können anfangs etwas... unangenehm sein, wenn die Instinkte mit ihnen durchgehen..."

"Keine... Sorge...", brachte sie mit Mühe hervor. "Fühl mich grad... schlechter als... vorher..."

"Mir scheint, du hast Durst."

"Und da komm wohl ich ins Spiel!"
 

Zu ihrer anderen Seite erkannte sie das Albino-Mädchen.
 

"Bist du sicher?", fragte der Meister. "Es wäre glaube ich sicherer, dein Blut vorher 'abzuzapfen'. Ich kann nicht ausschließen, dass sie sich bei ihrem ersten 'Mahl' nicht in einen Blutrausch hineinsteigert."

"Ich vertrau ihr mal. Zur Not kann Margaret ja wieder ihr Kreuz zücken."

"Wenn du dir sicher bist..."
 

Ehe Neko etwas zu der Diskussion beisteuern konnte - nicht, dass sie gerade in einer sonderlich guten Verfassung dafür war - beugte sich das Albino-Mädchen über ihr und präsentierte ihren Hals.
 

"Guten Appetit..."
 

Sie war zunächst ziemlich verwirrt über die ganze Situation, doch dann erwachten neuartige Instinkte in ihr. Der zarte Hals wirkte einladend wie ein frischer Fisch, und ehe sie es sich versah hatte sie ihre neuen Reißzähne in ihn versunken. Ein ums andere Mal trank sie Blut, das wie pure Wärme durch ihren gesamten Körper strömte.
 

Ja... mehr... mehr...

Nein... genug... nicht zu viel, sonst wird sie noch...
 

Etwas widerwillig riss sie sich schließlich wieder los. Sie hoffte, dass niemand etwas von ihrem kleinen inneren Konflikt mitbekommen hatte.
 

"Und?", fragte das Albino-Mädchen. "Wie fühlst du dich?"

"Besser..."
 

Das war noch ein wenig untertrieben. Im Vergleich zu vorhin fühlte sie sich wie neu geboren.
 

"Vielen Dank für diese 'Blutspende'", sagte der Meister schließlich. "Du darfst dich jetzt für den Rest des Tages ausruhen. Ich habe mit ihr noch was zu besprechen. Sie hat sicher einige Fragen."

"Wie Ihr wollt, Meister."
 

Kurz darauf war sie mit dem Meister alleine. Sie richtete sich auf.
 

"Wirklich alles in Ordnung bei dir?", fragte er.

"Na ja, ich hatte ja bisher nicht Zeit, mich daran zu gewöhnen. Atmen fühlt sich etwas merkwürdig an."

"Ja, das ist bei uns nicht mehr wirklich nötig..."

"Wie geht es Eurer kleinen Schwester?"
 

Er senkte den Kopf.
 

"Das Ganze war ein ziemlicher Schock für sie. Sie verbringt jetzt die meiste Zeit in ihrem Zimmer. Ich hoffe, sie braucht nur etwas Zeit..."

"Das hoff ich auch..."
 

Er legte seine Hand auf ihre Schulter.
 

"Ich schätze, wir müssen das einfach einen Tag nach dem anderen angehen. Für dich wird das wohl auch nicht so einfach, weil... nun ja, ich habe ehrlich gesagt nicht so viel Erfahrung mit Leuten, die erst nachträglich zum Vampir wurden..."
 

Mit einem zarten Lächeln auf den Lippen umarmte sie ihn.
 

"Ich bin hier von einem Ninja zu einem Dienstmädchen geworden", erklärte sie. "Da dürfte es machbar sein, auch auf Vampir umzusatteln..."

"Ein gutes Argument...", sagte er und erwiderte die Umarmung.
 

Sie verblieben den Rest der Nacht zusammen. Vor Tagesanbruch schloss sich das erste Mal ein Sargdeckel über ihr. Mit dem Kopf ruhte sie auf der Brust des Meisters, dessen Arme sich leicht um sie geschlungen hatten.
 

"Es passen wirklich zwei hier rein", sagte er. "Alles okay soweit?"

"Ist etwas... einengend. Bin mir nicht sicher, ob ich so schlafen könnte..."

"Mach dir mal darum keine Sorgen. Du wirst schon noch einschlafen, und ziemlich tief noch dazu. Das haben wir so an sich."

"Und ein normales Bett reicht nicht?"

"Ginge zur Not auch, aber ich kann es nicht empfehlen. Für eine vernünftige Ruhe brauchen wir es stockdunkel und isoliert von der Außenwelt."

"Na dann gute Nacht. Oder eher Tag..."

"Dir auch..."
 

Ob ich überhaupt zum Schlafen komme? Das ist... schon sehr... gewöhnungsbedürftig...
 

*
 

"Aufstehn!"

"... Hö?"
 

Verdutzt öffnete sie ihre Augen.
 

"Jetzt schon?!", fragte sie verwirrt.

"Wie 'Jetzt schon'? Du hast den ganzen Tag geschlafen wie ein Stein."

"Kommt mir gar nicht so vor..."

"Ist aber so. Wie fühlst du dich denn?"

"Mmh... fit?"

"Ausgezeichnet. Worauf hättest du denn heute Lust?"

"Mal überlegen..."
 

Etwas später fanden sich beide im Tanzsaal wieder. Sie fand, dass ein Pas de deux ein guter Weg wäre, ihren Kopf auf andere Gedanken zu bringen.
 

Genau... kein Drama, kein Vampirkrams, einfach nur ein Fuß nach dem anderen...
 

Sie tanzte fast wie in Trance. Sie dachte nur an die nächste Schrittfolge, und ihren Partner...
 

"Legen wir mal ein Pause ein?", fragte der Meister schließlich.

"Jetzt schon?"

"Nun ja, wir tanzen schon seit über einer Stunde..."

"Echt?! Ich bin noch nicht mal ins Schwitzen gekommen. Wenn Ihr es ruhiger angehen lassen wollt, wie wäre es mit einem Walzer? Zur Not könnte ich auch alleine weitermachen..."
 

Er legte eine Hand auf ihren Kopf und zerzauste ihr das Haar.
 

"Nur nichts überstürzen", sagte er, "wir haben ja Zeit..."

"Aber ich fühl mich, als hätte ich gerade erst richtig angefangen..."

"Das war wohl abzusehen. Als Vampir ist deine Ausdauer ganz anders als vorher. Grundsätzlich ist sie höher, aber du musst dir deine Kraft besser einteilen. Wenn du es zu wild treibst musst du häufiger Blut trinken, was beim Personal nicht gut ankommt, wenn das aus dem Ruder läuft."

"A-ach so..."

"Zugegeben, dass eben war noch nicht besonders schlimm, aber ich wollte dich nur mal vorwarnen. Wehret den Anfängen, oder so ähnlich."

"In Ordnung..."
 

Sie überlegte kurz.
 

"War ich bei früheren Tänzen eine Belastung für Euch? Weil Ihr mehr Ausdauer hattet?"
 

Lächelnd kraulte er eines ihrer Katzenohren.
 

"Aber nicht doch. Was wäre man denn für ein Tänzer, wenn man keine Rücksicht auf seinen Partner nehmen würde?"

"D-danke... Ich werde dann wohl ein paar alte Ninja-Meditationstechniken raus kramen..."

"Das trifft sich gut, ich wollte nämlich noch nach meiner Schwester sehen. Margaret dürfte schon bei ihr sein."

"Na dann viel Erfolg, Miauster..."
 

Mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedete er sich von ihr. Sie blickte ihm noch kurz hinterher, dann kniete sie sich auf den Boden und schloss die Augen.
 

Okay... volle Konzentration. Ganz ruhig und bedacht ein- und ausatmen... auch wenn ich das jetzt eigentlich nicht mehr brauche...
 

Einige Minuten später begann ihr Katzenschwanz, leicht auf den Boden zu klopfen.
 

Ob meine Balance und Orientierungssinn sich als Vampir verändert haben? Wie viele Pirouetten könnte ich wohl hintereinander schaffen...?
 

Sie konzentrierte sich noch etwas stärker, aber ihr Katzenschwanz kam nicht zur Ruhe.
 

Oder wie wäre es mit einem Ausdauerlauf um das Anwesen? Oder von Dach zu Dach springen? Hab ich ewig nicht mehr gemacht. Ein klarer Sternenhimmel, die frische Nachtluft im Gesicht...
 

Sie öffnete ihre Augen und gab einen lauten Seufzer von sich.
 

Um meine innere Ruhe ist es nicht gut bestellt. Vielleicht kann etwas Hilfe von Außen nicht schaden. Wüsste da schon jemanden, und wahrscheinlich wäre es nicht schlecht, mal nach ihr zu sehen...
 

Etwas ungeduldig, zog sie ihren Catsuit nur bis zur Hüfte aus - solche improvisierten Leggings waren in ihrem Clan recht beliebt - und schlüpfte wieder in ihr Nachthemd. Dann wechselte sie noch zu ihren Pfotenschuhen und machte sich mit ihrer Sporttasche auf dem Weg.
 

*
 

"Herein", hörte sie das Albino-Mädchen hinter der Tür.
 

Neko öffnete die Tür und fand ihre Kollegin im Nachthemd auf ihrem Bett liegend. Sie las einen Manga.
 

"Genau danach wollte ich dich fragen", sagte das Katzenmädchen.

"Bedien dich nur. Ich hab mehr als genug zur Auswahl."
 

Sie schnappte sich einen besonders kitschig aussehenden Band und nahm in einer Ecke des Bettes Platz. Sie fand in dem Manga etwas dringen benötigte Zerstreuung, aber ihr Blick schweifte immer wieder zum Albino-Mädchen.
 

Sie wirkt irgendwie bedrückter als vorher...
 

"Und wie ist es so als Vampir?", fragte das Albino-Mädchen schließlich.

"Ehrlich gesagt noch etwas gewöhnungsbedürftig. Ich fühl mich stellenweise wie ein Kleinkind, dass zu viel Kaffee getrunken hat."

"Mein Blut scheint ja ein ganz besonderer Jahrgang zu sein."

"Äh, möglich? Ich hatte bisher keine sehr große Auswahl... Aber sag mal: Wie geht es dir eigentlich so?"
 

Das Albino-Mädchen legte ihren Manga beiseite und setzte sich aufrecht hin, ihren Rücken zu Neko gewandt.
 

"Na ja, etwas beschissen, um ehrlich zu sein."
 

Sie zog ihre Beine an und legte ihren Kopf auf ihre Knie.
 

"Ich hätte nicht gedacht, dass die Herrin so etwas tun würde. Ich dachte, sie bräuchte nur etwas Zeit, den Tod ihres Vaters zu verarbeiten..."

"Mochtest du sie?"

"... Ja. Diese Villa ist einer der ersten Orte, wo ich mich wohl gefühlt aber. Aber was war ich am Ende für sie? Nur ihr Lieblings-Snack? Eine Puppe, die man wegwirft, wenn man sie nicht mehr braucht?"
 

Ging es Samtpfötchen ähnlich? Wie viel wusste sie über meine Abneigung? ...
 

Neko umarmte sie von hinten.
 

"Hö?"

"Lass dich nicht von irgendwelchen Mistkerlen oder Miststücken unterkriegen. Du hast besseres verdient, als ein Snack oder eine Puppe zu sein. Du bist eine tolle Kollegin, und eine... tolle.. Freundin...?!"
 

Neko schreckte urplötzlich zurück. Das Albino-Mädchen drehte sich verdutzt um.
 

"Was war das denn?"
 

Neko errötete.
 

"D-das... ähm... ich... äh... dein Hals wirkte plötzlich sehr zum... Anbeißen..."
 

Ihre Kollegin fing an zu Lachen.
 

"Soviel zum Thema Snack!"

"D-d-das war keine Absicht! M-mein Körper hat jetzt ganz andere Instinkte..."

"Behersch dich bloß, sonst wird der Meister am Ende noch neidisch. Oder vielleicht steht er auf so was..."

"H-hey!"

"Aber na ja, wenn du unbedingt was Beißen möchtest..."
 

Sie war ihr einen kleinen Stoffbeutel zu.
 

"Katzenminze. Funktioniert das eigentlich noch bei Vampirkatzen?"
 

Neko stürzte sich begierig auf den Beutel.
 

"Anscheinend schon..."
 

*
 

Also ihr Rausch nachließ, fand sich Neko in den Armen des Meisters wieder, der sie durch die Flure der Villa trug.
 

"M-miauster?"

"Deine Kollegin hat mir Bescheid gegeben. Du wirktest ziemlich entspannt, also wollte ich dich nicht wecken."

"O-oh... A-ach ja, wie geht es der kleinen Herrin?"

"Besser."

"Das freut mich..."
 

Er trug sie schließlich in ihr Zimmer und legte sie behutsam ins Bett.
 

"Es ist noch ein bisschen bis Sonnenaufgang", erklärte er. "Hast du noch irgendwelche Pläne, oder willst du ausspannen?"
 

Sie zog ihn mit aufs Bett und gab ihn einen innigen Kuss.
 

"Wie wild darf ich im Bett sein?", flüsterte sie ihm ins Ohr. "Bring es mir bei..."

"M-mit Vergnügen..."
 

*
 

Neko hüpfte von der Fensterbank herunter und betrachtete das frisch geputzte Fenster.
 

Waren das wirklich schon alle...?
 

"Da ist ja die Dienstvampirin", hörte sie eine Stimme hinter sich.
 

Sie drehte sich herum und sah das Albino-Mädchen. Sie hatte einen Besen bei sich und trug ebenfalls ihre Dienstmädchen-Uniform.
 

"Ah, Hallo."

"Weißt du, ich hätte eigentlich erwartet, dass du jetzt eine Herrin bist. Also Vampirin und so."

"Darüber habe ich eigentlich noch nicht mit dem Miauster geredet..."

"Er lässt sich anscheinend Zeit mit dem Antrag."

"H-hey!"

"Na ja, bleibt weniger Arbeit für mich. Komm mit, ich hätte da noch ein paar Räume zum Putzen"

"I-in Ordnung..."
 

Sie holte sich ebenfalls einen Besen und half ihrer Kollegin beim Saubermachen.
 

"Wenn du dann mal Herrin bist, könntest du ja unsere Uniformen mal abändern", erzählte das Albino-Mädchen. "So Pfotenschuhe wären im Winter ziemlich praktisch. Weiß ja nicht, wie's dir geht, aber ich bekomm da immer schnell kalte Füße."

"Könnte ich in Betracht ziehen. Im Gegenzug könntest du mir bei der Suche nach einer Tanz-Uniform helfen. Von meinen Dienstmädchen würde ich nämlich mehr Eleganz und Disziplin fordern."

"Bloß nichts mit Tutu, sonst such ich mir andere Vampir-Herren..."
 

Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als Margaret den Raum betrat. Hinter ihr folgte die kleine Herrin, von deren üblicher Fröhlichkeit jede Spur fehlte. Neko kniete sich sogleich vor ihr hin und umarmte sie.
 

"Herrin!"
 

Einen Augenblick später erwiderte sie die Umarmung.
 

"Ich... ich hatte solche Angst...", sagte sie den Tränen nahe.

"Ich auch. Ich auch..."

"Du bist jetzt auch ein Vampir?"

"Ja. Ist noch etwas ungewohnt, aber ich hoffe, du und dein Bruder werden mir helfen."

"D-das werde ich..."
 

"Natürlich hoffe ich, dass du nicht über das Personal herfallen wirst", sagte Margaret. "Aber vor allem bin ich froh, dass es dir gut geht."

"Danke..."
 

*
 

Sie tanze einen Walzer mit dem Meister. Wenige Stunden zuvor hatte sie das zweite Mal vom Blut des Albino-Mädchens gekostet. Sie platzte geradezu vor Energie, gab sich jedoch große Mühe, ihre Ruhe zu bewahren.
 

"Du machst Fortschritte", lobte der Meister.

"Danke. So langsam habe ich glaube ich den Dreh raus. Wobei..."

"Wobei...?"
 

Sie hielt inne und errötete.
 

"Ein... äh, bisschen vermisse ich es... gebissen zu werden..."

"Mmh, dann müssen wir uns wohl etwas Neues einfallen lassen..."
 

Er küsste ihr zart auf den Hals.
 

"M-miauster...?!"
 

Ein weiterer Kuss folgte. Und noch einer. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus und drückte ihn fest an sich.
 

"Hier. Jetzt."

"Oh, da habe ich den Bogen wohl etwas übersp..."
 

Ihre Lippen pressten sich gegen seine.
 

*
 

Hoch konzentriert trug sie schwarzen Eyeliner auf.
 

Gut, dass der Ninja-Verkleidungs-Unterricht noch zu etwas taugt...
 

Zum Schluss trug sie noch Lippenstift auf. Blutrot natürlich. Schließlich schlüpfte sie in ein Paar schwarzer Absatzschuhe. Sie glitzerten ähnlich wie ihr Kleid, das sie anhatte.

Auf dem Weg zum Foyer zog sie sich noch ihre langen Handschuhe an, und sie war sie immer noch am zurecht zupfen, als sie der kleinen Herrin und dem Albino-Mädchen über den Weg lief.
 

"Sexy", kommentierte die letztere.

"So schön!", rief die erste.

"Freut mich, dass es euch gefällt. Ihr haltet dann die Stellung hier, ja?"

"Natürlich!"
 

Im Foyer ergriff sie die Hand des Meisters - der einen eleganten Smoking trug - und ließ sich von Margaret hinaus leiten, die ihnen die Tür aufhielt. Leichte Unsicherheit kam erst auf, als die Limousine losfuhr.
 

"Ein bisschen nervös bin ich schon", sagte sie. "Ich war noch nie auf einem Ball. Erst recht nicht auf einen voller Vampire..."

"Keine Sorge, die werden schon nicht Beißen."

"Und wenn ich noch kein Vampir wäre?"

"Da hab ich mir ehrlich gesagt überlegt, dir noch einen dicken Schal zu verpassen..."

"Ach, Miauster..."
 

Seine Lippen näherten sich ihrem Katzenohr.
 

"Das kannst du dir glaube ich abgewöhnen", flüsterte er. "Du wirst vielleicht nicht mehr lange Dienstmädchen bleiben..."
 

Ihre Gesichtsfarbe näherte sich der Farbe ihres Lippenstifts an.
 

"J-ja... Geliebter..."

"Schon besser..."
 

Sie lehnte sich entspannt zurück. Eine wundervolle Nacht erwartete sie.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nicht vergessen: Gibt noch ein kleines Extra, dass ich in den Prolog ausgegliedert habe. Komplett anzeigen

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