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28 Kinds of Nya

Bis(s) zur Katzenminze
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das hat ein bisschen länger gedauert als geplant. Aber immerhin kommt es mit extra viel Drama. Komplett anzeigen

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"Was ist?", fragte die Herrin kurz und knapp.

"Ich... ich kann mich um diese Yakuza kümmern... zeigt mir, wo ihre Anführer sind, und ich kann sie ausschalten, ohne dass die Wachen irgend etwas merken..."
 

Die Züge ihrer Herrin wurde wesentlich wärmer. Sie trat an sie heran und kraulte ihr an einem der Katzenohren.
 

"Bist du doch noch zu etwas zu gebrauchen..."
 

Dieses Gespräch von letzter Woche ging ihr wieder durch den Kopf, als sie in ihre Zivilkleidung schlüpfte. Als sie damit fertig wahr, versteckte sie noch ein paar Messer in ihrer Jacke.
 

"Keine Lust auf dein Ninja-Outfit?", fragte das Albino-Mädchen, dass auf ihrem Bett lag und Manga las.

"Das wär keine gute Idee. Es ist schon grenzwertig genug, dass ich als Ausgestoßene meinem 'Beruf' nachgehe. Dabei auch noch die offizielle Arbeitskluft zu tragen könnte meiner Lebenserwartung schaden."

"Oh."

"So, das wär's dann..."

"Pass auf dich auf, ja?"

"Das werde ich."
 

Sie machte sich auf den Weg. Im Flur lief ihr Margaret über den Weg.
 

"Komm ja wieder zurück", sagte diese. "Es gibt hier noch einiges zu tun."

"Jawohl..."
 

Im Foyer hielt sie inne, als sie den Meister erblickte. Wortlos trat er an sie heran und umarmte sie.
 

"Sei vorsichtig...", sagte er.

"Ja..."

"Außerdem", flüsterte er ihr ins Ohr, "gäbe es da etwas, was du vorher in der Stadt vor mich erledigen könntest..."
 

*
 

The Herrin ließ sich bei ihrer Verabschiedung nicht blicken. Nur ein vor sich hin grinsender Oni stand noch als Wache an der Eingangstür. Wortlos stieg sie in das bereitstehende Auto und ließ sich vom Chauffeur fahren. Er parkte schließlich nahe des Hafenviertels, von wo aus sie sich an ihr Missionsziel heranschleichen sollte. Allerdings hatte sie vorher noch etwas zu erledigen.
 

Sie wartete einige Minuten in der Nähe einer Kneipe. Ihr Instinkt riet ihr, sich zu verstecken, aber das käme einem nicht sehr gelegen, wenn man sich mit jemandem treffen wollte.

Endlich war es soweit. Sie sah den älteren Yakuza, den sie und der Meister letztens in der Stadt getroffen haben. Er zündete sich eine Zigarette an und trat an sie heran.
 

"Schöne Nacht heute, oder?", grüßte er sie.

"Gibt es Neuigkeiten? Bezüglich des Ninja?"

"War nicht einfach, aber hier ist es", antwortete er und überreichte ihr ein gefaltetes Blatt Papier. "Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest..."
 

Der Yakuza ging in die Kneipe, während sie den Zettel entfaltete. Sie brauchte einen Moment um zu verarbeiten, was sie da las. Schließlich steckte sie den Zettel ein und kehrte schnellen Schrittes zum Auto zurück. Er würde sie vorzeitig zur Villa zurückfahren, ob er wollte oder nicht.
 

*
 

Der Oni blickte etwas verwundert, als sie das Foyer betrat.
 

"Das Kätzchen ist ja wieder zu..."
 

Sie verschwand plötzlich aus seinem Sichtfeld. Ehe er sich umsehen konnte, viel er plötzlich tot um. Ein Messer steckte in seinem Nacken.
 

"Etwas stürmische Begrüßung...", sagte die Herrin, die sich mittlerweile im Foyer aufhielt. Sie trug wie so oft ein dunkelrotes Kleid.
 

Margaret und ein etwas verwirrt dreinblickender Meister waren ebenfalls anwesend.
 

"Was machst du so früh wieder hier?", fragte er.
 

Sie zückte eines ihrer Messer und zeigte mit der Spitze auf die Herrin.
 

"Du hast den Ninja angeheuert", erklärte sie. "Du wusstest, dass es einen Angriff geben würde."
 

Die Herrin seufzte. Mit einer blitzschnellen Armbewegung schleuderte sie etwas in Richtung ihres Bruders. Es war ein kleiner Wurfpfeil, der sich in seine Brust bohrte. Dampf stieg von dort auf, während er auf die Knie fiel.
 

"M-miauster?!", rief Neko.

"Nur keine Panik", sagte die Herrin. "Darin dürfte nicht genug Weihwasser gewesen sein, um ihn zu töten. Glaub ich jedenfalls..."

"W-wieso...", keuchte der Meister.

"Ich bevorzuge es, wenn meine Hindernisse sich gegenseitig aus dem Weg räumen", erklärte sie ruhig. "Nur hab ich da wohl die Kompetenz dieser Yakuza überschätzt. Wie viel einfacher die Dinge doch währen, wenn ich als einziger Erbe übrig bleiben würde..."

"D-du bist doch wahnsinnig... denk an Vater..."

"Vater hatte schon die richtige Idee. Wir wurden geboren, um über die Menschen zu herrschen. Nur war er ziemlich unvorbereitet. Ich hingegen habe mich besser informiert und Beziehungen geknüpft. Die Oni sind dabei nur der Anfang..."
 

Sie ging ein paar Schritte auf ihren Bruder zu. Dann stellte sich Margaret schützend vor ihm und holte etwas aus einer Tasche hervor. Es war ein Kruzifix. Etwas überrascht trat die Herrin wieder einen Schritt zurück.
 

"Bist ja auf alles vorbereitet..."

"Es ist meine Pflicht, meine Herren zu beschützen. Auch wenn ich sie vor sich selbst schützen muss."

"Sehr löblich. Ein Jammer, das ich dich aus dem Weg räumen muss..."
 

Die Herrin zückte nun ebenfalls etwas aus ihrer Tasche. Es war eine Phiole, gefüllt mit einer schwarzen Flüssigkeit. Sie schmiss sie auf den Boden, wo es zerbrach. Schwarzer Rauch stieg hervor, bewegte sich wie aus eigenem Antrieb, und nahm schließlich Gestalt an.

Es hatte in etwa die Form eines Wolfs, allerdings mit Fischschuppen statt Fell und einem Kopf, der mehr wie ein Aal aussah. Statt eines Schweifs hatte es einen Tentakel.
 

"Ein kleines Präsent von meinen zukünftigen Geschäftspartnern", erklärte sie. "Ein Dämon. Glücklicherweise nicht die Art, die sich groß um Religion schert..."
 

Neko stürmte los. Dabei warf sie ihre Messer. Eines fand sein Ziel und bohrte sich tief in ein Auge des Dämons.
 

Hoffentlich reicht das...
 

Das andere Messer blockte die Herrin mit ihrem eigenen Arm. Ihr schien das nicht besonders zu stören.
 

Oh...
 

Schnell zückte sie ihr letztes Paar Messer und ging auf die Herrin los.
 

Wie töte ich jetzt einen Vampir? Die Brust, schätze i...
 

Mit eisernem Griff packte die Herrin ihre Handgelenke. Und drückte zu. Sie schrie auf.
 

"Ihr dämlichen Katzen geht mir auf die Nerven", sagte die Herrin. "Kannst du dir das vorstellen? Erst konnte ich mit diesem Clan in Verbindung treten, als ich von dir erzählt habe, und dann wollten die nichts mehr mit mir zu tun haben, nachdem sie herausgefunden haben, wer du bist. Ob ich sie umstimmen kann, wenn ich ihnen deinen Kopf schicke?"
 

Sie drückte noch einmal zu. Neko ließ ihre Messer fallen.
 

Mist, was mach ich jetzt, was mich jetzt...
 

"W-w-was ist hier los?!"
 

Das Albino-Mädchen hatte gerade das Foyer betreten. Hinter ihr spähte die kleine Herrin ängstlich in den Raum.
 

"Ah, alle an einem Fleck", kommentierte ihre ältere Schwester. "Wie praktisch."
 

Sie ließ Nekos Arme los. Bevor die jedoch reagieren konnte, bekam sie einen Schlag in die Seite. Wie von einem Auto getroffen flog sie zurück und ging zu Boden.

Sie versuchte sogleich wieder aufzustehen. Dabei biss sie die Zähne zusammen vor Schmerz.
 

Mist, da ist wohl mindestens eine Rippe dahin...
 

Die Herrin trat an das Albino-Mädchen heran.
 

"Zur Seite", befahl sie. "Ich würde gerne meine kleine Schwester begrüßen."
 

Diese wiederum starrte verstört zu ihrem Bruder und dann zu dem Dämon. Dieser hatte sich mittlerweile mit seinem Tentakel das Messer aus der Augenhöhle gezogen, stand aber ansonsten nur herum, als würde er auf etwas warten.
 

"Ah, stimmt", fiel es der Herrin ein. "Der Kleine braucht einen Befehl. Gut, dann töte..."

"W-wartet!", fiel ihr das Albino-Mädchen ins Wort. "I-ich weiß jetzt nicht, w-was hier los ist, aber das lässt sich doch bestimmt anderweitig re..."
 

Die Herrin packte sie am Hals und hob sie einige Zentimeter vom Boden hoch.
 

"Heute läuft gerade einiges nicht nach Plan, meine Liebste. Ich habe daher leider keine Zeit, mich um dich zu kümmern. Aber immerhin werd ich dich am Leben lassen."

"H-h-herrin..."

"Bis später."
 

Mit einem Ruck schleuderte sie das Dienstmädchen beiseite. Sie knallte mit dem Rücken gegen eine Wand und blieb auf dem Boden liegen. Dann wandte sich die Herrin zu dem Dämon.
 

"Töte die mit dem Kreuz", befahl sie. "Dann kannst du mit dem Vampir weiter machen."
 

Mit einem Satz stürmte der Dämon auf Margaret los. Die überlegte wohl noch, was sie tun sollte, als der Meister plötzlich aufstand und den Dämon zu Boden riss.
 

"Hab ich doch wohl etwas unterschätzt, Brüderchen", kommentierte die Herrin. "Zeit für eine Geisel, schätze ich..."
 

Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf ihre kleine Schwester, die, zitternd und verwirrt, scheinbar nicht ganz wusste, ob sie wegrennen sollte oder nicht.
 

Neko ließ sich währenddessen ihre Optionen durch den Kopf gehen.
 

Sie hat was mit der kleinen Herrin vor. Ich könnte sie wohl abfangen, wenn ich jetzt loslege, aber was soll ich ohne Messer gegen einen Vampir anfangen? Ach, was soll's...
 

Sie atmete tief durch, die Zähne zubeißend, als ihre Rippen protestierten.
 

"Na komm, Schwesterchen", sagte die Herrin. "Ich beschütz dich vor den bösen Leuten hier..."

"I-i-ich will nicht..."

"Ach, hab dich nicht..."
 

Ungebremst lief Neko von hinten gegen sie. Einen Menschen hätte das wohl sogleich umgeworfen, aber als Vampir hielt sie sich auf den Beinen. Dann schlang das Katzenmädchen ihre Arme um sie... und biss ihr in den Hals.

Ein unmenschlicher Schrei entfuhr der Vampirin, während sie sich aus der Umklammerung befreien wollte. Doch ihre Angreiferin hatte ihre Hände fest ineinander verhakt, und bald bluteten diese ebenso wie ihr Hals.
 

Doch für Neko war die Lage nicht so gut, wie es zunächst den Anschein hatte. Ihre Rippen schmerzten ungeheuerlich, und das sich in ihrem Mund ansammelnde Vampirblut versetzte ihren Würgereflex in höchste Alarmstufe. Auch schien die Kraft in ihren Armen sie langsam zu verlassen, während die Herrin kein bisschen schwächer werden zu schien.

Schließlich war es soweit. Ihr Griff löste sich, und ehe sie es sich versah wurde sie von der Herrin gepackt und über ihre Schulter geschleudert. Kopfüber flog sie aus dem Foyer in einen angrenzenden Flur, und prallte gegen die Wand. Ein paar Zentimeter mehr zur Seite, und sie wäre durch ein Fenster geflogen.

Hart kam sie auf dem Boden auf. Mühsam stützte sie sich mit den Armen ab, während sie unkontrolliert hustete und würgte.
 

Das war vielleicht doch keine so gute Idee...
 

Schreiend wie eine Furie rannte die Herrin auf sie los. Ihr Gesicht war verzerrt vor Wut, in ihren Augen funkelte Mordlust. Mit einem Schlag ihres Handrückens schleuderte sie Neko tiefer in den Flur hinein. Sie schlitterte nach dem Aufprall kurz über den Boden und kam schließlich mit dem Gesicht nach oben zum Stillstand. Ehe sie irgendwelche Anstalten machen konnte aufzustehen, thronte bereits die Herrin über sie, mit unnatürlich langen, blutroten Fingernägel.
 

Was...?
 

Die Herrin rammte ihre Fingernägel in Nekos Bauch.
 

"Keine Sorge", sagte sie, dem Lachen nahe, "Der Rest folgt dir bald. Vielleicht lebst du noch lange genug, um ihre Schreie zu hören..."
 

...
 

*
 

Die Herrin fuhr ihre Krallen wieder ein. Mit einer Hand tastete sie ihren Hals ab. Er war voller Blut, aber die Bisswunde war bereits verheilt. Sie seufzte erleichtert.
 

Was für ein Tag...
 

Sie überlegte einen Moment. Die Waffenkammer war nicht weit weg. Es könnte sicher nicht schaden, sich dort zu bewaffnen. Also machte sie sich auf den Weg.
 

Vielleicht sollte ich den ganzen Laden hier niederbrennen. Könnte sicher helfen, Spuren zu verwischen...
 

Sie hielt inne und drehte sich herum. Das Katzenmädchen stand wieder auf beiden Beinen. Ihr Kopf war gesenkt.
 

"Ist das dein Ernst?", fragte die Herrin irritiert. "Ich glaube, ich muss dich echt einen Kopf kürzer machen. Auch wenn das eine riesige Sauerei..."
 

Der Katzenschwanz des Mädchens spaltete sich in entzwei.
 

"Was zum...?"
 

"Du wolltest eine Killerin?", fragte das Mädchen ruhig. "Die ist jetzt hier."
 

Das letzte, was die Herrin sah, war ein irres Grinsen und ein paar grün leuchtender Augen.
 

*
 

Mit einem letzten Ruck trennte der Meister den Kopf des Dämon vom Rest des Körpers und schleuderte ihn so weit weg, wie er konnte. Erschöpft fiel er auf die Knie, während sich der Körper seines Gegners langsam in Rauch auflöste.
 

"A-alles okay, Bruder?!", rief ihre kleine Schwester aufgeregt, während sie auf ihn zu lief.
 

Margaret - die wegen ihres Kruzifix auf Distanz zu ihm blieb, um ihn nicht zu stören - half derweil dem anderen Dienstmädchen wieder auf die Beine.
 

"Eine Verschnaufpause wäre nicht schlecht, Schwesterchen", antwortete er schließlich, "aber ich muss gucken, was unsere Schwester..."
 

Ein markerschütternder Schrei hallte durch die Villa. Sofort war er wieder auf den Beinen und rannte in den Flur hinein. Dort fand er Asche auf dem Boden verstreut, in der ungefähren Silhouette eines Menschen... und Neko, blutverschmiert auf dem Boden liegen.
 

"Neko!"
 

Er sank neben ihr auf die Knie und nahm sie vorsichtig in die Arme. Ihr Atem war flach, und sie konnte ihre Augen nur mit Mühe öffnen.
 

"Miau... ster..."

"W-was ist passiert?!"
 

Langsam schüttelte sie ihren Kopf.
 

"Film... riss. Hatte ich... schon mal? Fällt mir grad... ein..."
 

Margaret tauchte neben ihm auf.
 

"Das sieht schlecht aus."
 

"Leichte... Untertreibung. Aber... es tut nicht... weh..."
 

Der Meister wechselte vielsagende Blicke mit Margaret.
 

"Möchtest du leben?", fragte er schließlich.
 

Sie nickte schwach.
 

"Ja..."
 

Er hob sie etwas weiter an und beugte sich über sie. Sein Mund näherte sich ihrem Hals.

Dies würde das letzte Mal sein, das er sie beißt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Emymoritzmax
2020-03-07T22:00:59+00:00 07.03.2020 23:00
Also bis hier hin find ich die ff ganz super würde mich freuen wenn ich mehr davon lesen könnte
Antwort von:  Doresh
08.03.2020 11:39
Gut zu wissen, dass es gefällt ^w^

Mehr ist unterwegs, aber das Ende ist auch nahe. Es war mir schon recht früh klar, dass eine Catgirl-Fanfic nur 9 Kapitel haben wird (Prolog nicht eingerechnet) :3


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