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28 Kinds of Nya

Bis(s) zur Katzenminze
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Soo, langsam schleicht sich etwas mehr Drama ein... Komplett anzeigen

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"Noch mal vielen lieben Dank für den Unterricht, Neko-sensei!", rief die kleine Herrin fröhlich. "Hier ist wieder die übliche Bezahlung!"
 

Wie bereits beim letzten mal überreichte die kleine Herrin ihr einen Stoffbeutel mit Katzenminze. In weiser Voraussicht steckte sie ihn diesmal sogleich in ihre Sporttasche.
 

"D-danke..."
 

Wie beim letzten Mal ließ sie sich auf die Knie fallen, als die kleine Herrin und ihre Begleitung Margaret den Tanzsaal verlassen hatten.
 

Eigentlich sollte das ein Ausdauertraining für sie werden, aber ich glaub, dass brauch ich viel mehr als sie. Diese Vampire haben es drauf...
 

Dieses mal wurden ihre Ballettkünste aber noch gefragt, weswegen sie sich sogleich mit einem Handtuch den Schweiß abtupfte und sich auf die Ankunft des Meisters vorbereitete.

Dieser ließ nur wenige Minuten auf sich warten. Er kam recht schlicht daher in schwarzer Strumpfhose und weißem Shirt.
 

"H-hallo, Miauster", sagte sie, während sie sich verbeugte. "Es ist mir eine Ehre, Eure Tanzpartnerin sein zu dürfen..."

"Nur nicht so förmlich", winkte er ab. "Mein Schwesterchen hält dich gut auf Trab, oder?"

"Nun ja, sie hat einiges an Kondition..."

"So etwas dachte ich mir schon fast... du bist erschöpft?"

"E-ein wenig..."

"Okay, dann richte ich mich einfach nach dir. Tanz einfach, wie du willst."

"Oh. D-danke, Miauster..."
 

Ihr Pas des deux hatte einen leicht holprigen Start. Kaum hatte er seine Hände an ihre Hüfte gelegt, fuhr ihr ein leichtes Schaudern durch den Körper.
 

"Alles in Ordnung?", fragte er.

"Nun ja...", begann sie errötet.
 

Im Clan gab es nie sehr viele Catboys.
 

"Mir fällt grad ein, dass ich bisher eigentlich nie viel mit Jungs getanzt hab..."
 

Zeit mit einem Catboy allein war von daher eine heiß begehrte Gelegenheit zum Flirten.
 

"B-bin wohl etwas schüchterner, als ich dachte..."
 

Für Außenstehende dürfte es etwas verstörend sein, dass so ein "Flirten" schon einmal in einem Duell ausartet. Der Clan war von jeher der Meinung, dass eine echte Partnerschaft nur zwischen ebenbürtigen Ninja bestehen kann.
 

"Ich würde ja jetzt gerne so etwas wie 'Ich werd schon nicht beißen' sagen", begann er. "Aber wir wissen ja beide, dass das gelogen wäre."
 

Sie musste sich ein Lachen verkneifen.
 

"Ah, wie wäre es stattdessen mit 'Vertrau mir'? Klingt besser, oder?"

"J-ja..."
 

Sie begann ihren Tanz langsam und zurückhaltend. Die Verlegenheit war ihr noch ins Gesicht geschrieben.
 

Ich, und schüchtern? Was stell ich mich in seiner Nähe so blöd an. Da hätte ich auch genauso gut wieder eine Überdosis Katzenminze einwerfen können...
 

Der Meister erwies sich als konzentriert und geduldig. Mit ruhiger Hand hob er sie hoch, und ihr entging nicht, mit welcher Leichtigkeit er sie in der Luft hielt.
 

... wobei das andererseits wohl weniger Spaß gemacht hätte...
 

Während einer Pirouette kam ihr langsam Gefallen an der Sache. Sie fühlte sich, als würde sich eine Verspannung lösen, die ihren ganzen befallen hatte.
 

So unbeschwert... Wie lange es wohl her sein mag, dass ich mich so fühlte? Kann mich gar nicht erinnern...
 

Bei ihrem nächsten Sprung war sie dann aber doch etwas zu beherzt und verlor beim Landen ihr Gleichgewicht. Der Meister war schnell zur Stelle und fing sie ab, indem er sie an Hüfte und Bein festhielt. Etwaige Zuschauer hätten von ihrem Fehler wohl wenig mitbekommen.
 

"Ich glaube, das ist erst einmal genug für heute", sagte er ruhig.

"J-ja..."
 

Als sie wieder mit beiden Beinen auf dem Boden stand, ließ er von ihr ab und verschwand hinter ihr. Im Wandspiegel sah sie, wie er zu ihrer Sporttasche ging - und wie erschöpft sie selbst aussah. Allmählich wurde ihr ihre schwere Atmung bewusst.
 

Wie hab ich dass denn nicht bemerkt? War das mein Adrenalinspiegel...?
 

Der Meister hob das Handtuch auf, dass sie neben ihre Tasche hingeworfen hatte und legte es ihr über die Schulter.
 

"Oh, d-danke, Miaust...?!"
 

Sanft tupfte er ihr den Hals ab.
 

"Einen verschwitzten Hals zu beißen wäre ein wenig unhygienisch, oder?"

"Ich d-denke schon...?"

"Oh, und du solltest dich besser hinsetzen. Bei deiner Verfassung kann ich nicht ausschließen, dass dir vom Blutsaugen schwindelig wird."

"W-wie ihr wünscht, Miauster..."
 

Sie setzte sich auf die Bank, und kurz darauf beugte er sich zu ihr herunter. Er biss sie, und sie spürte wieder das eigenartige Ziehen und die Wärme, die das mit sich brachte.
 

"N-nyaa...", hauchte sie leise.
 

"Und?", sagte er, als er fertig war. "Alles in Ordnung?"

"I-ich glaube schon..."
 

Ihre Ohren richteten sich auf, als er eine Hand auf ihr Knie legte.
 

"Du bleibst besser noch etwas sitzen. So eine Viertelstunde. Nur, um auf Nummer Sicher zu gehen."

"J-jawohl, Miauster!"
 

Sie wartete, bis er den Saal verlassen hatte, und atmete tief aus.
 

Schüchtern? Ich glaub, dieser Job verweichlicht mich...
 

Ihr Blick schweifte zu ihrer Sporttasche, in deren Tiefen der Beutel mit Katzenminze lag.
 

Ist aber auch egal...
 

Sie griff in die Tasche. Entgegen ihren Befehlen blieb sie nicht sitzen, sondern verbrachte den Rest der Zeit schnurrend auf dem Boden.
 

*
 

Die nächste Woche verging wie im Flug. Den Freitag verbrachte sie mit dem Putzen der Flure. Sie summte dabei ebenso fröhlich wie planlos vor sich hin.
 

Morgen ist es wieder soweit. Hoffentlich stell ich mich diesmal besser an...
 

"Ah, läuft man sich mal über den Weg...", hörte sie eine Stimme hinter sich.
 

Sie drehte sich herum und erblickte die ältere Herrin. Sie trug ein dunkelrotes Kleid, und betrachtete sie mit einem leichten Lächeln.
 

"Oh, H-herrin..."

"Wie ich hörte, wird unsere Streunerin hier ein kleines Multi-Talent?"

"I-ich diene nur..."

"Und was für einen feinen Job du da machst..."
 

Schnellen Schrittes trat die Herrin an sie heran und kraulte sie am Ohr. Sie konnte ein Schnurren nicht unterdrücken.
 

"Drollig", kommentierte die Herrin. "Da hat mein Brüderchen eine interessante Wahl getroffen... Aber eines interessiert mich schon..."

"J-ja...?"

"Ich weiß, du bist eigentlich keines meiner Dienstmädchen, aber ein bisschen Naschen werd ich doch schon noch dürfen... Zeig mir mal deinen Hals."
 

Ehe sie so richtig begriff, was geschah, wurde sie von der Herrin gebissen. Und ebenso schnell ließ sie wieder von ihr ab. Angewidert spuckte die Herrin etwas Blut auf den Boden.
 

"Ist ja widerlich", sagte sie. "Sauber machen."

"Wa..."

"Sauber. Machen."

"J-ja, Herrin..."
 

Sie putzte ihr eigenes Blut vom Flur, während sich die Herrin schnell davon machte.
 

Was war dass denn jetzt...?
 

*
 

Bei ihrem nächsten Tanz mit dem Meister konnte sie Peinlichkeiten vermeiden, aber etwas konnte sie vor seinem geschulten Auge nicht verbergen. Er unterbrach den Tanz.
 

"Alles in Ordnung?", fragte er. "Irgendwie wirkst du etwas bedrückt."

"Ähm,... nun ja... wenn es mir erlaubt ist, eine Frage zu stellen..."

"Aber immer doch."
 

Sie errötete und richtete ihren Blick zum Boden.
 

"Nun... mir kam nur in denn Sinn... 'schmecke' ich eigentlich dem Miauster?"
 

Er seufzte.
 

"Hat meine Schwester bei dir 'genascht'?"

"Ja..."

"Meine Schwester ist sowohl neugierig als auch extrem wählerisch. Wohl keine sehr gute Kombination."

"Oh..."
 

Er hob ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen blickte.
 

"Du bist mir eine. Da saugt dir jemand Blut aus, und du machst dir Gedanken darüber, ob es ihm schmeckt oder nicht. Du bist ein Dienstmädchen, keine lebende Weinflasche."

"O-okay..."
 

Sein Gesicht näherte sich ihrem Ohr.
 

"Aber wenn du's wissen willst", flüsterte er. "Du hast eine eher wilde Note..."

"O-oh. Klingt nach keiner passenden Dienstmädchen-Sorte..."

"Och, das würde ich nicht sagen. Sie macht sich soweit ganz gut."

"... Danke..."

"Wollen wir dann weitermachen?"

"J-ja..."
 

*
 

Sie war wohl keine zwei Stunden am Schlafen, als sie plötzlich aufschreckte. Sie hatte ein gutes Gehör, und als Teil ihrer Ausbildung lernte sie, einen möglichst leichten Schlaf zu halten. Sie spitzte ihre Ohren.
 

Was war das... ein Schrei?!
 

Wie zur Bestätigung hörte sie, wie in der Ferne etwas zerbrach.
 

Die Küche.
 

Geschwind schlüpfte in ihre Pfoten und machte sich auf leisen Sohlen auf den Weg.
 

Die versteckte sich noch teilweise hinter dem Horizont, und in der Tagesschicht war alles ruhig. Vielleicht etwas zu ruhig. Schnell, aber vorsichtig näherte sie sich der Küche.
 

"Was ist die eigentlich für ein Freak?", fragte eine unbekannte Stimme. "Meinst du, die ist eine von denen...?"

"Na ja, ein bisschen Übung kann jedenfalls nicht schaden..."
 

Sie wagte einen Blick durch die offene Tür und sah zwei Männer in schwarzen Anzügen. Der eine hielt das geknebelte Albino-Dienstmädchen fest. Der andere zückte gerade einen Holzpfahl.

Wie ein Schatten stahl sie sich in die Küche. Die nächste greifbare Waffe war eine Bratpfanne. Sie schlug sie dem mit dem Holzpfahl über den Schädel, fing den Pfahl auf rammte ihn in den Hals des anderen, bevor dieser überhaupt wusste, wie er reagieren sollte. Dann befreite sie das Albino-Mädchen von ihrem Knebel.
 

"Wer sind die?", fragte Neko Meido.
 

Zitternd starrte das Albino-Mädchen auf den Mann, der hinter ihr auf dem Boden lag und verblutete.
 

"Hey!"

"I-ich weiß nicht! Gangster oder so. Die waren plötzlich da und... und... ich weiß nicht!"
 

Neko Meido stand auf und schnappte sich ein paar Küchenmesser.
 

"Geh und schlag Alarm. Auf dem Weg hierher habe ich sonst niemanden gesehen. Die Bediensteten-Quartiere scheinen also recht sicher zu sein."

"Was..."

"Los."

"J-ja!"
 

Sie sah zu, wie das Albino-Mädchen etwas unsicher auch nach einem Messer griff und aus der Küche verschwand.
 

Ein Holzpfahl... das kann nur eines bedeuten...
 

Schnell machte sie sich auf den Weg zu den Quartieren der Meister. Im Foyer brachte sie noch einen der Gangster zur Strecke, der weitere gefesselte Dienstmädchen bewachte. Als sie dann die Treppe hoch sprintete, sah sie kurz vor sich eine Gestalt um die Ecke biegen.

Eine Gestalt mit einem Katzenschwanz.
 

Das ist doch jetzt nicht.. nein...
 

Sie legte noch einmal einen Zahn zu und kam schließlich nahe genug heran, um eines der Küchenmesser zu werfen. Das andere Catgirl blockte es mit einer aufgerissenen Tür. Mit Ausnahme der Pfotenschuhen trug sie einen schwarzen Anzug wie die Gangster. Im frühen Sonnenlicht funkelten ihre Katzenaugen blau.
 

"Abschaum...", flüsterte sie.
 

Dieses Gesicht... ja, ich hab sie schon mal beim Training gesehen. Wie hieß sie noch gleich...
 

Das andere Catgirl zog sich schnell Pfotenhandschuhe an. Stahlkrallen fuhren aus ihnen heraus, und sie sprintete sogleich auf sie zu.
 

Ah, Frontalangriff. Das gibt es einige mögliche Angriffsoptionen. Hab sie früher selbst geübt mit... mit... ihr.
 

Anstatt sich auf den Angriff vorzubereiten, erstarrte sie, fast wie ein Wildtier vor einem herannahenden Auto.
 

Was... was tu ich da? Ich, ich werde sterben. Ich...
 

Mit voller Wucht sprang das Catgirl ihr mit dem Knie voran in den Solarplexus. Sie wurde vom Aufprall nach hinten geschleuderte und landete schmerzhaft auf dem Boden. Dort kämpfte sie mit aller Macht darum, das Bewusstsein zu behalten und ihre Lungen wieder mit Luft zu füllen. Beides gelang ihr nur mit großer Mühe.
 

"Erbärmlich", kommentierte das andere Catgirl. "Wenn du ehrenhaft im Kampf fallen möchtest, musst du dich schon mehr anstrengen."
 

In der Ferne hörten beide männliche Schreie. Das Catgirl seufzte.
 

"Das war's dann wohl..."
 

Das Catgirl fuhr ihre Stahlkrallen ein und öffnete eines der Fenster des Flurs.
 

"W-w-warte...", röchelte Neko Meido. "H-hat sie... überlebt? Man hat... mir nie... gesagt... ob sie..."
 

Mit Mühe blickte sie auf. Das Catgirl war bereits durch das Fenster verschwunden. Schwach schlug sie mit der Faust auf den Boden.
 

Verdammt...
 

*
 

...
 

Sie konnte nicht sagen, wie lange sie einfach da auf dem Flur lag. Sie wusste nur, dass sie irgendwann Schritte hörte. Jemand kam, schnell und panisch. Schließlich betraten ein paar schwarzer Schuhe und eine schwarze Anzughose ihr Blickfeld.
 

...
 

"Catgirl?", hörte sie eine Stimme über ihr. "Na auch egal..."
 

Er packte sie grob am Arm und zog sie hoch. Sie wehrte sich nicht und blieb regungslos wie eine Puppe.
 

...
 

"Na komm schon, Kleine. Du bist mein Ticket nach draußen."
 

...
 

Sie machte keinerlei Anstalten, zu stehen. Er verpasst ihr daraufhin eine Ohrfeige.
 

"Stellst du dich tot, oder was?! Ich seh doch, wie du atmest!"
 

Er wollte ihr eine weitere Ohrfeige verpassen, doch dieses Mal fing sie seine Hand mit ihren Zähnen ab. Sie biss so feste zu, wie sie konnte, und ließ erst von ihm ab, als sie Knochen brechen hörte.

Schreiend taumelte er zurück und fiel auf seinen Hintern. Wie in Trance hob sie das Küchenmesser auf, das sie beim Angriff des anderen Catgirls fallen gelassen hatte.
 

...
 

"Mo-monster!", schrie er panisch. "Der ganze Laden hier! Allesamt Mo..."
 

Sie stach auf ihn ein. Wieder und immer wieder, bis er endlich Ruhe gab. Dann wurde ihr schwarz vor Augen.



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