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28 Kinds of Nya

Bis(s) zur Katzenminze
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Boah, ich lasse mich wirklich leicht von Projekten ablenken o_O

Na ja, dafür hab ich mich hier an einer Trainings-Montage in Textform versucht. Keine Ahnung, ob das was taugt XD Komplett anzeigen

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* Tag 1 *
 

"Aufstehen..."
 

Sie schlief tief und fest. Es war schon einige Zeit her, dass sie in einem richtigen Bett geschlafen hatte, und kostete es voll aus.
 

"Aufstehen."
 

Sie vergrub ihr Gesicht im Kissen und schnurrte sanft vor sich hin.
 

"Dann eben anders..."
 

Ein elektrischer Schock fuhr ihr von ihrem Halsband durch den ganzen Körper. Mit einem Satz fiel sie aus dem Bett.
 

"Wirklich sehr praktisch...", kommentierte Margaret, während sie ihre Fernbedienung musterte. "Ich erwarte dich in 15 Minuten im Foyer. Verspätungen werden nicht geduldet."
 

Schwer atmend rappelte sie sich mühsam auf, während Margaret aus dem Zimmer schritt.
 

Dir zeig ich's noch...
 

*
 

Sie band noch ihre Schürze zurecht, als sie es kurz vor Ablauf der Frist noch ins Foyer schaffte. Margaret wartete bereits auf sie.
 

"Das war doch nicht so schwer, oder?", fragte Margaret. "Folge mir."
 

Sie folgte Margaret durch die prunkvollen Korridore des Anwesens. Bei all den reichlich wertvoll aussehenden Wandteppichen und Gemälden kam sie sich fast vor wie in einem Museum.

Nachdem sie sich an all der Kunst satt gesehen hatte, fiel ihr etwas auf.
 

"Ziemlich wenig los hier", kommentierte sie.

"Seit dem Ableben des alten Meisters führen wir sicherheitshalber Background-Checks beim Personal durch", erklärte Margaret. "Außerdem ist die Tagessicht generell etwas dünn besetzt, um die Meister nicht zu sehr beim Schlaf zu stören."

"Aha."

"Ich schätze, du hättest nichts einzuwenden, wenn du später der Nachtschicht zugewiesen wirst?"

"Nein. Das wär mir ehrlich gesagt sogar lieber."

"Gut. Dein Training habe ich ohnehin nur für den Tag geplant, damit wir niemanden stören."

"..."

"Und ach ja... kannst du was wegen deiner Augen unternehmen? Das sieht ja gruselig aus."
 

Nach einem leisen Seufzen färbten sich ihre Augen von gelb zu einem dezenten Grau, und ihre Katzen-Pupillen nahmen eine normalere Form an.
 

"Viel besser", sagte Margaret. "Dann mal weiter mit dem Programm."

"..."
 

*
 

Margaret schwang einen Holzlöffel gegen ihren Handrücken.
 

"Au!", rief sie und zog ihre Hand zurück. "Wofür war das denn?!"

"Du hast das Besteck in der falschen Reihenfolge ausgelegt."

"Wofür brauchen Vampire überhaupt Besteck?"

"Es müssen hin und wieder Gäste bewirtet werden. Außerdem sind Vampire normalem Essen durchaus nicht abgeneigt. Steak Englischer Art ist etwa sehr beliebt."

"'Englischer Art'?"

"Blutig"

"Ach so..."

"Aber genug davon. Jetzt machst du das aber richtig."
 

*
 

Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn.
 

"Phew! Geschafft!"
 

Margaret fuhr mit einem Finger über einen nahen Schrank und inspizierte ihre Fingerkuppel.
 

"Nicht sauber genug. Fang nochmal von vorne an."

"Nochmal? Den ganze Saal?!"
 

Margaret zückte die Fernbedienung.
 

"Okay..."
 

*
 

Gegen Abend ließ sie sich erschöpft in ihr Bett fallen.
 

Das war anstrengender, als ich da...
 

Margaret öffnete die Tür und warf einen Blick hinein.
 

"Zieh dich gefälligst um, wenn du Schlafen willst. Deine Uniform ist für so etwas zu schade."
 

Sie tat, wie ihr befohlen. Dabei achtete sie besonders darauf, ihre Uniform fein säuberlich zu falten.
 

"Geht doch. Gute Nacht."
 

Damit ließ Margaret sie allein. Sie atmete tief durch, ließ sich wieder aufs Bett fallen und starrte an die Decke.
 

Vielleicht sollte ich wütender auf sie sein... aber das hier ist auch nicht viel anders als mein ursprüngliches Training...
 

Sie rollte sich auf die Seite und deckte sich dabei zu.
 

Abgesehen davon, dass ich mich als Ninja wesentlich besser angestellt habe als jetzt als Dienstmädchen...
 

*
 

Katzenmenschen haben zwei entscheidende Nachteile gegenüber normalen Menschen: sie haben eine weitaus geringere Geburtenrate, und bei den wenigen Geburten sind Catgirls weitaus häufiger als Catboys. Die Population konnte so nicht aufrecht erhalten werden. Von daher ging der Clan schon früh in seiner Geschichte dazu über, Menschen von außerhalb... "einzuladen", um sie als Katzenmenschen wiedergeboren zu lassen.
 

Sie teilte sich das Zimmer mit einer dieser wiedergeborenen. Ihr Name war Samtpfötchen. An ihren alten Namen - oder den Rest ihres vorherigen Lebens - konnte sie sich nicht mehr erinnern, aber sie behielt ihr Wissen über die Welt der normalen Menschen. Für den Clan war das ein netter Bonus, da als Katzenmenschen geborene nur wenig Kontakt mit der Außenwelt haben.
 

Sie verstanden sich ziemlich gut und wurden bald Freundinnen. Vielleicht wären sie auch mehr als das geworden, doch dann fingen die Probleme an.
 

* Tag 2 *
 

"Aufstehen..."
 

Mit einem Mal öffnete sie ihre Augen und richtete sich auf. Margaret lehnte sich halb durch den Türrahmen, die Fernbedienung in der Hand.
 

"Du lernst schnell..."
 

Sie gab einen leisen Seufzer von sich, als Margaret wieder außer Hörweite war.
 

*
 

Angewidert verzog Margaret das Gesicht.
 

"Das nennst du einen Kaffee?! Das kannst du bestimmt besser!"
 

"Tut mir leid..."
 

*
 

Sie atmete schwer, während sie sich den Schweiß von der Stirn wischte.
 

"M-muss ich das wirklich von Hand waschen?!", fragte sie.

"Selbstverständlich", antwortete Margaret. "Die Bekleidung der Meister ist zu fein für eine plumpe Waschmaschine. Auch finde ich, dass Dienstmädchen zu faul werden, wenn sie sich nur auf moderne Technik verlassen..."
 

*
 

Erschöpft ließ sie sich ins Bett fallen. Ihre Hände waren von der vielen Wäscherei noch ganz schrumpelig, aber das störte sie gerade überhaupt nicht. Sie wollte jetzt einfach nur noch abschalten.
 

Am nächsten Morgen stellte sie fest, dass die durch die harte Arbeit anscheinend zu erschöpft zum Träumen war.
 

* Tag 3 *
 

"Wie war das?!", fragte Margret verdutzt.

"Äh... ich wollte nur fragen, wie denn der Miauster so..."

"'Miauster'?"
 

Margaret packte sich am Kopf, als hätte sie plötzlich Kopfschmerzen.
 

"Jetzt auch noch ein Sprachtick..."

"..."
 

* Tag 4 *
 

"Zugegeben, der Dachboden ist jetzt ein bisschen weniger schmutzig, aber du solltest wirklich besser darauf achten, dich nicht selbst einzustauben..."
 

* Tag 5 *
 

"Du bisst schon fertig mit der Wäsche?!", fragte Margaret. "Gut, ich hab hier noch eine weitere Ladung!"
 

* Tag 6 *
 

Margaret nippte skeptisch am Kaffee.
 

"Na ja, zumindest ist er nicht sofort zum Ausspucken..."
 

* Tag 7 *
 

"Aufstehen..."
 

Blitzschnell öffnete sie ihre Augen und richtete sich auf.
 

"Keine Hektik", sagte Margaret ruhig. "Ich wollte nur Bescheid geben, dass ich lange überlegt habe und mich dazu durchgerungen habe, dich ab heute Abend als vollwertiges Dienstmädchen arbeiten zu lassen. Du kannst also von mir aus weiterschlafen..."
 

Sie blickte noch eine Weile in Richtung Tür, als Margaret schon längst wieder weg war. Dann seufzte sie und ließ sich wieder aufs Bett fallen.
 

Endlich... aber ob das jetzt leichter wird...?
 

Die Anstrengungen der letzten Tage ließen sie sogleich in einen verlängerten Schlaf versinken.
 

*
 

Nervös zupfte sie ihre Haube und Schürze zurecht, während sie in der Eingangshalle auf das Erscheinen der Meister wartete.
 

"Etwas mehr Professionalität, wenn ich bitten darf", kommentierte Margaret.

"J-ja..."
 

Endlich war es soweit. Die Meister kamen langsam die Treppe herunter. Der Meister selbst trug einen schlichten, schwarzen Anzug mit roter Krawatte. Seine Schwester, die Herrin, trug ein weinrotes Ballkleid mit Rüschen und Korsett. Seine kleine Schwester trug ein praktischeres Kleidchen in einem helleren Rotton und jeder Menge Schleifen.

Sie verbeugte sich hastig.
 

"G-guten Abend, Mei-ster. Vielen Dank, dass Ihr mich aufgenom..."
 

Ehe sie es sich versah, stand die kleine Schwester neben ihr und zog ihr am Katzenschwanz.
 

"Cool!", rief die Kleine. "Die hat ja auch einen Schwanz!"

"?!"

"In der Tat sehr exotisch", kommentierte die Herrin. "Aber gut, dass ich sie nicht in meiner Hälfte habe. Womöglich hinterlässt sie überall Katzenhaare..."

"Äh..."
 

Der Meister trat vor.
 

"Ich und meine Schwester haben die Villa unter uns aufgeteilt - inklusive der Dienstmädchen. Du bist meiner Hälfte zugeteilt."

"Ach so..."

"Fertig!", rief die kleine Schwester fröhlich.
 

Sie drehte sich herum und sah, dass die kleine Schwester ihr eine rote Schleife um die Schwanzspitze gebunden hatte.
 

Süß~...

"D-danke, junge Herrin..."
 

Der Meister nahm sein Schwesterchen bei der Hand.
 

"So, dann wollen wir mal nicht weiter stören", erklärte er. "Immerhin gibt es hier viel zu tun."
 

"J-ja, Mei-ster!", sagte sie und verbeugte sich.
 

*
 

Der Tag - oder eher Abend - verlief nicht viel anders als die vorherigen, abgesehen davon dass Margaret ihr nicht mehr ständig im Nacken saß. Zumeist wurde sie mit Aufgaben betraut, die sie außer Sichtweite der Meister ließ. So hockte sie etwa in einem der Wohnzimmer der Villa vor dem Kamin und machte ein Feuer.
 

Gar nicht so leicht...
 

Mit etwas Geduld schaffte sie es schließlich, das Feuer in Gang zu bringen. Erleichtert stand sie auf und wandte sich zur Tür, als diese sich öffnete. Es war der Meister.
 

"H-hallo, Mei-ster", sagte sie verbeugend. "Das Wohnzimmer steht nun bereit..."

"Gut", sagte der Meister nickend. "Und noch besser, dass ich dich endlich gefunden habe."

"Weshalb?"

"Nun ja, da gibt es noch eine Kleinigkeit bezüglich deines Jobs..."

"Ja...?"

"Als Vampire benötigen wir regelmäßig frisches Blut, und hier in diesem Haushalt hat es sich etabliert, dass dieses Blut von den Bediensteten kommt."

"W-wirklich?!"

"Keine Sorge. Wir beschränken das auf einmal pro Woche, was nach unserer Erfahrung zu keinerlei gesundheitlichen Problemen führt. Und dann auch nur durch einen von uns. In deinem Fall wäre dass der dir zugewiesene Meister, also ich."

"I-ihr wollt mich beißen? Jetzt?"

"Ja. Und keine Angst, das tut nicht weh. Es kann aber vorkommen, dass dir danach etwas schwindelig ist. Von daher würde ich vorschlagen, dass du auf dem Sofa platz nimmst."

"J-ja..."
 

Etwas nervös nahm sie auf dem Sofa platz. Er setzte sich kurz darauf neben ihr. Seine freundlichen Augen fixierten sie, während er ihr Haar zur Seite strich und das Halsband etwas nach unten zog. Ihr Herz fing an zu klopfen, als er den Blick schließlich abwandte, um sich ihrem Hals zu nähern.
 

Er wird mich beißen, er wird mich beißen, er...
 

Sie spürte ein kurzes Stechen, gefolgt von einem merkwürdigen Ziehen, dass sie noch nie zuvor gespürt hatte. Wärme breitete sich in ihren Hals aus, als ihr Blut ihren Körper verließ.
 

Er... er trinkt mich...
 

Ihr Mund öffnete sich langsam.
 

"N-n-nyaa...ngg."
 

Sie biss sich fast auf die Zunge, um sich selbst ruhig zu stellen. Wenn der Meister davon etwas mitbekam, so ließ er sich nichts anmerken.
 

"Fertig!", sagte er, als er schließlich von ihr abließ. "Alles in Ordnung bei dir?"

"J-ja, Miaus... äh, Mei-ster..."

"Du solltest aber besser noch ein paar Minuten sitzen bleiben. Nur, um auf Nummer sicher zu gehen."

"J-ja..."
 

Er hatte sich gerade erhoben, als ihr etwas einfiel.
 

"M-mei-ster?"

"Ja?"

"I-ich hätte da eine kleine Bitte... zu besitze ein Paar Pfotenschuhe... darf ich die zu meiner Uniform anziehen? Ich finde sie viel bequemer als diese Schuhe..."

"Warum nicht? Dem Wohlbefinden meiner Bediensteten werde ich mir sicher nicht in den Weg stellen. Außerdem ist das wohl nur passend für ein Catgirl-Dienstmädchen."

"Danke, Mei-ster.!"
 

Er kam plötzlich ins Grübeln.
 

"Da fällt mir grad was ein..."

"Ja?"

"Ist wohl etwas peinlich, dass ich das erst jetzt Frage, aber irgendwie ging das in den letzten Tagen völlig verloren... Wie ist eigentlich dein Name?"

"M-mein Name?!"
 

Verlegen senkte sie ihren Blick zu ihrem Rock, dessen Rand ihre Hände ergriffen hatten.
 

Mein Name...
 

"Du hast Schande über den Clan gebracht..."

"..."

"Selbst dein Name ist zu besudelt, um ihn noch aussprechen zu können. Ein Niemand wirst du nun sein."

"..."

"Abschaum."

"..."

"Die Verbannte."
 

Der Meister beugte sich zu ihr runter.
 

"Alles in Ordnung?"

"N-neko... M-mei... do... j-ja, d-das wäre wohl passend..."
 

Er blickte ihr lang und tief in die Augen. Sein Blick war voll Sorge.
 

"Gönn dir eine Pause", sagte er schließlich und verließ das Zimmer.
 

Als sich die Tür hinter ihm schloss, atmete sie tief aus und ließ sich auf das Sofa fallen.
 

Bescheuerter Name...
 

*
 

Samtpfötchen... warum war sie besser? Es ergab keinen Sinn. Sie wurde nicht seit ihrer Geburt auf diese Rolle vorbereitet. Wie konnte dieser Emporkömmling es also wagen, sie zu übertreffen?!
 

Sie musste in ihre Schranken gewiesen werden.
 

Sie musste eines Besseren belehrt werden.
 

Sie musste...
 

Neko Meido wachte im Schlaf auf. Sie lag seitlich in ihrem Bett, fast komplett in ihre Decke gehüllt mit Ausnahme ihres Kopfes und ihrer Schwanzspitze, die träge auf der Matratze herum klopfte.

Eine Träne löste sich von ihrem Auge.
 

Ich bin Abschaum...



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