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Your Name

von

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Kapitel 5


 

Kapitel 5
 

 

„Ist nicht dein Ernst!“, Taki sieht mich ungläubig an.

„Naja, du kennst doch Teshi. Er hat sich noch nie viel aus Romantik gemacht.“

Taki schüttelt lachend den Kopf. „Oh Mann, du hattest Recht: Die Beiden sind wirklich das perfekte Paar!“

„Nicht wahr?!“,  ich hole schon aus um weiterzusprechen, aber dann höre ich wie sich die Tür zur Wohnung öffnet.

Das muss Yotsuha sein.

Ich lege den Zeigefinger auf meine Lippen und deute Taki sich still zu verhalten.

„Schwesterchen?“, ertönt es aus dem Flur.

„In meinem Zimmer.“

Kurz ist es still.

„Hast du Besuch?“

Die merkt echt alles…

„Ja, aber komm ruhig her. Ich möchte ihn dir sowieso vorstellen.“

Ich platze vor Neugier.

Wie wird sie wohl reagieren? Schließlich haben die Zwei sich Ewigkeiten nicht mehr-… richtig…Yotsuha kennt Taki eigentlich nicht. Zumindest nicht in seinem Körper.

Schon steht der kleine Frechdachs in der Tür. Erwartungsvoll blicke ich zwischen Yotsuha und Taki hin und her.

 

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Eigentlich hatte ich sie bereits gestern schon gesehen, aber erst jetzt fällt mir auf, wie groß sie doch geworden ist.

„Yotsuha, das ist Taki.“

Sie beäugt mich skeptisch. Diesen Blick kenne ich zu gut. Genauso hat sie mich angesehen, wenn ich mich an Mitsuhas Körper zu schaffen gemacht habe.

Ich stehe auf und begehe wohl den Fehler meines Lebens. Ich lege ihr meine Hand auf den Kopf.

„Wahnsinn! Du bist ganz schön groß geworden.“

…Stille…

Ich sehe erst zu Mitsuha und dann zu Yotsuha.

Wieso sehen mich die Beiden so entgeistert an?

Meine Augen richten sich auf meine Hand, die fast brüderlich auf Yotsuhas Kopf liegt. Mein Gedächtnis ruft mir wieder in Erinnerung was ich vor ein paar Sekunden zu ihr gesagt habe. Sofort ziehe ich meine Hand zurück.

„Eh ich meine…deine Schwester und ich kennen uns schon etwas länger…“

Yotsuhas Augen verengen sich während sie mich kritisch beäugt. Dann lehnt sie sich an mir vorbei und sieht zu ihrer älteren Schwester.

„Mitsuha? Von was redet er?“

Mistuhas verlegenes Kichern dringt an meine Ohren.

Oh Mann… ich Idiot!

Ich drehe mich um und setzte mich stumm zu Mitsuha.

„Erinnerst du dich noch daran, dass ich am Tag vor dem Kometeneinschlag nach Tokio gefahren bin?“

„Du meinst, als du deine Haare abgeschnitten hast?“

„Ja den Tag meine ich.“, Yotsuha nickt zustimmend. „Taki ist derjenige, den ich damals besuchen wollte.“

Der Groschen fällt. Aber der Gesichtsausdruck mit dem mich Yotsuha mustert, ist undefinierbar. Er liegt irgendwo zwischen vollkommenem Misstrauen und Interesse.

Wahrscheinlich: „Aha, du bist also der Kerl der meiner Schwester das Herz gebrochen hat…“

Trotzdem sagt Yotsuha nichts dazu.

Sie ist wirklich erwachsen geworden.

„Na gut, dann: Hallo!... Ich geh auf mein Zimmer. Hab noch einiges für die Schule zu erledigen.“

Mistuha nickt ihr zu und Yostuha verlässt das Zimmer und lässt uns alleine zurück.

Mein Körper entspannt sich wieder. Mistuha lacht. Laut.

 

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Oh Gott, war die Situation so peinlich!

Mein Körper wird vom Lachen geschüttelt.

Ich sollte ihn zu Saya mitnehmen. Mit solchen Kommentaren würde er sie definitiv aus der Fassung bringen.

„Hey! Das war überhaupt nicht lustig.“

„Oh doch, das war es.“

  

Mein Blick fällt auf mein Handy, dann auf Sayas gut gefüllten Eisbecher.

„Sag mal, hast du Teshi nicht versprochen 3 Kilo abzunehmen?“

Genüsslich nimmt sie noch einen Löffel in den Mund.

„Er muss ja schließlich nicht alles wissen.“, Saya grinst. „Aber ich würde gerne alles über deinen Freund wissen. Wie heißt er nochmal?“

Ich lächele geschlagen. „…Taki, sein Name ist Taki.“

„Ja richtig. Also erzähl! Wie kommt es, dass du den Typen ein paar Tage kennst und auf einmal seid ihr zusammen? Das ist doch sonst nicht deine Art.“

Ich rühre meinen Kaffee um und betrachte abwesend den Strudel aus fluffigem Milchschaum.

„Ich hab Taki kennengelernt, da haben wir noch in Itomori gelebt.“

„WAS? Du kennst den Kerl schon so lange und erzählst mir nichts davon.“

Ich kichere verlegen. Was soll ich ihr denn jetzt sagen?

… Du glaubst nicht, wie gerne ich heute den Körper mit dir getauscht hätte…, kommt es mir in den Sinn.

Ich gebe einen lauten Seufzer von mir, bevor ich Saya die selbe Geschichte auftische wie Taki Tsukasa und Takagi.

„Wow, also hatte Teshi damals Recht.“

„Huh?“

„Damals, auf dem Herbstfest. Er meinte du hättest dir die Haare aus Liebeskummer abschneiden lassen.“

Ich schnaube amüsiert. „Was du noch alles weißt…“

„Naja, es war das einzige Mal, dass du deine Haare derart kurz getragen hast.“

Ich nehme einen Schluck von meinem Kaffee und lasse das ganze erst mal sacken.

„Aber wie kommt es, dass ihr plötzlich aus heiterem Himmel zusammen seid? Ich mein, dass man sich über den Weg läuft passiert, aber den Rest kapiere ich nicht so ganz.“

„Weißt du, als wir so geredet haben… es war wie damals. Ich hatte einfach das Gefühl ihn mein ganzes Leben lang zu kennen. Er hat mit mir über alles offen gesprochen und wir haben einfach festgestellt, dass die Zeit uns einen riesigen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, aber die Gefühle waren trotzdem da.“

Verträumt sieht Saya mich an und stüzt ihr Gesicht auf ihre Hand. „Hmm…Das klingt irgendwie…romantisch.“

Ich sage nichts und lächele. Romantisch wäre untertrieben wenn sie die ganze Wahrheit kennen würde…

„Okay, also nächstes Mal bringst du Taki mit. Wenn du so für ihn empfindest muss ich ihn kennenlernen. Ein gutes Aussehen hat er ja schon mal.“

Ich kichere.

In meinem nächsten Leben möchte ich ein gutaussehender Junge in Tokio sein!

wie wahr…

„Dann erzähl mir von ihm.“, fordert mich Saya auf.

„Öhm… naja, also er heißt Taki, ist glaub ich, Moment!...14…17…1,2 eh 22 Jahre. Er ist 22 Jahre alt.“

„Er ist sogar jünger wie du. Mitsuha! Wer hätte das gedacht.“, amüsiert schiebt sich Saya noch einen Löffel voll Eis in den Mund und grinst zufrieden.

„Das Alter spielt doch keine Rolle.“, sage ich und lache.

„Und was macht er so beruflich?“

„Er ist vor ein paar Monaten mit seiner Diplomarbeit fertig geworden und arbeitet jetzt in einem Architekturbüro in Shibuya.“

„Hmm… ein Akademiker. Nicht schlecht Mitsuha.“

Sind wir hier bei Japans Next Dream Husband???

„Okay also wir sollten demnächst mal einen Pärchenabend machen.“

Saya schwingt mit dem langen Löffel vor meiner Nase hin und her um ihrer Aussage mehr Ausdruck zu verleihen.

„Ja… irgendwann vielleicht…“, sage ich wenig begeistert und blicke aus dem Fenster auf die Straßen Tokios.

„Irgendwann? Hallo?! Ich würde deine Begleitung gerne noch vor unserer Hochzeit kennenlernen.“

„Ja schon gut.“

Wow, Saya kann ganz schön beharrlich sein, wenn sie will.

Der Display meines Handys leuchtet auf und ich erkenne Takis Icon.

„Oh sieh einer an. Wenn man vom Teufel spricht.“, Saya grinst frech.

Ich schenke ihr einen abwertenden Blick und gehe an mein Handy.

„Taki?“

„Wo bis du?“

„Ich bin mit Saya noch im Café. Wieso? Ist was passiert?“

Ich höre ihn lachen.

„Nein alles gut. Ich habe Feierabend.“

„Achso, na wenn du willst, komm vorbei. Das Café ist nicht weit von deiner Arbeit weg.“

 

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Ich kann Mitsuha und Saya schon durch das große Fenster sehen. Ich trete ein und der Geruch von süßem Kuchen und herbem Kaffee schlägt mir entgegen. Prompt ziehe ich Mitsuhas Aufmerksamkeit auf mich. Sie schenkt mir ein erleichtertes Lächeln was ich so gleich erwidere.

Sie sieht umwerfend aus.

Das Sommerkleid und ihr Pferdeschwanz erinnern mich ein wenig an die 17-jährige Mistuha.

„Hey.“, haucht sie mir entgegen.

„Hey.“, erwidere ich und küsse sie.

„Hallo Saya.“, ergänze ich und ernte postwendend Erstaunen.

„Oh, hallo. Hätte nicht gedacht, dass du meinen Namen noch weißt.“

Wenn du wüsstest…

„Klar. Mitsuha hat schon viel von dir erzählt.“

Ich setze mich neben Mitsuha und rufe direkt einen der Kellner herbei und bestelle mir einen Latte.

„Komisch.“, beginnt Saya. Ich höre den spitzen Unterton in ihrer Stimme. „Von dir hat Mitsuha eigentlich nie geredet.“

Verdammt! Ist das ihr Ernst?

Ich lache verlegen und massiere meine Nackenpartie. „Ach weißt du, ich habe mich in der Vergangenheit nicht besonders beliebt bei Mistuha gemacht.“

„Ja, kann sein.“, bestätigt sie.

 

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Ich seufze. So anstrengend wie heute, war Saya noch nie. Takis Finger streichen über meinen Handrücken. Gedankenversunken blickt er aus dem Zug und beobachtet die vorbeiziehenden Lichter der Stadt.

„War es komisch?“, frage ich und hole ihn aus seinen Grübeleien.

„Was meinst du?“

„Na Saya. Ich meine, eigentlich kennst du sie ja und trotzdem tust du so als ob du sie noch nie gesehen hast.“

Seine Augen richten sich auf unsere Hände. Er beobachtet wie seine Finger langsam zwischen meine gleiten. Sein Griff ist fest und seine Hand ist warm.

„Irgendwie schon. Ich muss mich ständig daran erinnern, was wir vereinbart haben. Aber es ist alles gut.“

„Ich finde du hast das super gemacht!“, sage ich und lächele Taki entgegen was er prompt erwidert. Ich spüre wie er seine Arme um mich legt und mich näher zu sich zieht.

„Hauptsache du bist an meiner Seite.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Desiree92
2019-08-03T11:34:20+00:00 03.08.2019 13:34
Schönes Kapitel, beschreibst die Situationen ect sehr gut. 👍🏻
Antwort von:  TheOnlyOne
04.10.2019 09:53
Dankesehr :)
Von:  Blue_StormShad0w
2019-01-28T18:55:55+00:00 28.01.2019 19:55
Guten Abend.
Oje, da hat sich Taki ja ordentlich vor Yotsuha verplappert. Ihren Blick dabei konnte ich mir sehr gut vorstellen. (^~^)°
Ich will mal hier andeuten, dass du die Handlung aus den Perspektiven der Beiden toll rüberbringst.
Ich bin mal gespannt, wie's weitergehen wird.
Also dann, bis demnächst wieder!
Antwort von:  TheOnlyOne
29.01.2019 15:09
Hi :)
Ja ich wollte eine solche Situation einfach provozieren :P

Oho, vielen Dank ^/./^.
Naja bei den Perspektiven bzw. beim Wechsel orientiere ich mich an der Light Novel.
Ich glaube wenn du mein Original in Word lesen würdest wäre es noch eindeutiger.
Denn alles was aus Sicht von Mitsuha passiert ist linksbündig und eingerückt und aus Takis Perspektive rechts.
Leider gibt Animexx das nicht her -.-

Mein nächstes Kapitel kommt jetzt. Ich sag ja, ich hab bei der Story endlich wieder den totalen Schreibflow!
Bin mal gespannt was du darüber denkst. Eigentlich regts mich immer total auf wenn ich einen Tag ins seiner Gänze beschreibe, aber hier kams einfach über mich ^^'

Bis dann <3


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