Kaltes Blau von Princess_Lillith ================================================================================ Kapitel 5: Die Wahrheit ----------------------- Kapitel 5 Er war überrascht wie entspannt sie in seinen Armen war, er erkannte an ihrem Duft das es ihr gefiel, auch wenn er nicht wusste was genau ihr gefiel. Für ihm war der Weg zurück zur Höhle viel zu kurz, er sehnte sich nach ihrer Nähe, selbst wenn er neben ihr Steht. Es mag ausreichend sein in ihrer unmittelbaren Umgebung zu sein, doch er wusste sein Biest und auch er selbst, sehnen sich nach mehr. Er möchte sie berühren, möchte den Duft ihrer Haut tief in seine Lungen saugen, ihn für immer in seine Erinnerung einbrennen. Drei Jahre mögen für einen Yokai sehr kurz sein, nur ein Wimpernschlag seines Lebens. Doch seine Gefährtin ist ein Mensch, für diese Wesen sind drei Jahre sehr lange, es ist Zeit die ihm mit seiner Gefährtin gestohlen wurde. Es schmerzte ihm, daran zu denken wie wenig zeit ihm mit ihr Blieb. Er wollte ihr so viel zeigen, wollte ihr sein Reich zeigen, sein Schloss und auch das Grab seiner Mutter. Es mag sich merkwürdig für alle anhören, doch seine Mutter hatte ihn geliebt und auch er hatte ähnlich für seine Mutter empfunden. Sie war eine starke Frau gewesen, doch ein gebrochenes Herz kann selbst einen Hochrangigen Yokai das Leben nehmen. Zeit ist etwas was er braucht, doch nicht hat. Er wusste nicht wie lange seine Gefährtin bei ihm bleibt, wusste nicht ob er sie für sich gewinnen konnte. Doch er musste, musste ihr Herz erreichen und die dort herrschende Kälte vertreiben. Er würde nicht aufgeben, nein er wollte nur sie, seine Gefährtin, seine kleine Miko Kagome. Die Priesterin mit dem einst wärmsten Lächeln Japans, welches selbst in der dunkelsten Stunde, das Licht zurück bringt. Aus seinen Gedanken gerissen durch ihre bitte, sie runter zu lassen. Seufzte er innerlich, ließ sich jedoch nichts anmerken. Doch in dem Moment als sie den Eingang zur Höhle erreichte, brach unbändige Wut in ihm aus, als er sah das dieser kleine mickrige Frosch, seine Gefährtin angriff. Doch wie sie diesem Angriff auswich, wie Elegant und Geschmeidig ihre Bewegungen waren, empfand er für sie unbändigen Stolz. Bevor es jedoch zu einem Kampf kommen konnte, brachte er mit seiner Stimme den Froschyokai zum stoppen, dieser warf sich auch gleich zu seinen Füßen in den Staub. Doch was er zu sagen hatte interessierte den Daiyokai nicht, er schritt auf die Miko zu und blickte ihr Besorgt in ihre so schönen blauen Opale, welche das funkeln und die Wärme verloren hatten. Er sah ihr an das sie, seine Sorge nicht verstand, schien sich nach dem Warum zu fragen. Doch konnte er offen mit ihr sprechen? Ihr sagen das sie beide Gefährten waren? Vermutlich nicht, sie würde gehen, er konnte und wollte sie nicht zum bleiben zwingen. „Lass uns rein gehen. Ich denke Rin wird bereits schlafen, doch wir sollten uns etwas unterhalten.“ Sagte er warm und bat ihr seine Hand an. Er sah ihr Zögern, doch entgegen seiner Annahme, legte sie ihre Hand in die seine. Sie wusste nicht was mit ihr passierte, warum ließ sie diese Nähe zu? Sie waren doch so verschieden, zwischen ihnen lagen Welten. Sie war nur eine Miko, ein Mensch mit begrenzter Zeit auf dieser Welt. Ein Mensch der Nähe gelernt hatte zu meiden, der sich nicht an seine Vergangenheit erinnern wollte, der diese zeit Fürchtete. Sie mochte Kalt wirken und sie fühlte auch schon lange keine Wärme mehr, doch die Schatten der letzten Jahre blieben. Der Verrat ihrer Freunde, der Schmerz und das wissen allein zu sein. Und er der Lord des Westens, ein Yokai höchsten Ranges, ein Wesen dem Zeit nichts bedeutete. Warum hatte er sich so verändert? Was ließ ihn so Warmherzig werden? Seine Augen waren wie warmes, flüssiges Gold. Sie blickten bis in ihre Seele, so glaubte sie. Sah er ihren Schmerz, ihre Einsamkeit oder gar ihren Wunsch auf ein neues Leben? Welchen sie trotz aller Ereignisse, nicht leugnen konnte. Er hatte sich so verändert, war so sanft und freundlich. Und sie spürte einen inneren Zug, hatte das Gefühl das jetzt wo sie sich wieder gesehen hatten, sie sich nicht mehr trennen dürften. Es mochte absurd klingen, aber sie fühlte das da etwas war. Etwas das von großem sprach, wie ein sanftes Flüstern im Wind, sprach eine leise Stimme in ihren Gedanken. ~Er ist deine Vergangenheit, deine Gegenwart und auch deine Zukunft.~ Diese Stimme klang leise aber beständig in ihrem Kopf. Sie saßen nun eine weile sich gegenüber, sahen sich an und sagten nichts. Er hatte recht Rin schlief, und der Frosch tat es ihr gleich. Aber worüber wollte er reden? Sie wollte seine Stimme nicht hören, wollte die wärme nicht die in ihr aufstieg, fürchtete sich vor den daraus entstehenden Gedanken. Seine Stimme war warm und sanft, sprach von Liebe und Sehnsucht. „Ich spüre du bist verwirrt, es mag sich in deinen Augen wohl wie ein Trugbild ansehen. Doch das was du siehst, bin wirklich ich.“ Sie erzitterte. „Was geschieht hier? Was tust du mit mir...Warum?“ Verwirrt und zittrig verhalte ihre leise Stimme in der Höhle. Besorgte goldene Diamanten blickten, in ihre Matten blauen Opale. „Ich fürchte es ist meine Schuld. Bitte las mich ausreden. Du bist ein starkes Mystisches Geschöpf, eine der Mächtigsten Mikos Japans. Du wurdest gesegnet vom Juwel der vier Seelen, warst bis vor einigen Jahren seine Hüterin. Ich erkannte es zu spät.“ Leise unterbrach sie ihn. „Was? Was hast du zu spät erkannt...was weist du über mich..“ Sie spürte ihre Mauer bröckeln die sie um ihre Gefühle und auch um ihr Herz errichtet hatte. Sie atmete tief durch, unterdrückte die aufkommenden Gefühle und blickte fest in seine Augen. „Ich hatte nicht vor dich so zu verwirren, doch ich muss dir die Wahrheit sagen. Auch wenn es bedeutet das du gehst Kagome. Ich habe damals zu spät erkannt wer und was du für mich bist.“ Sie fürchtete seine nächsten Worte, fürchtete ihre Mauer würde zerspringen und das schwache, kleine Mädchen, was sie im Innern war, zurück lassen. Doch seine nächsten Worte brachten alles was sie, sich vor genommen hatte, alles was sie nun ausmachte, ins wanken. „Kagome du bist meine vom Biest erwählte Gefährtin, mein Gegenstück. Ich liebe dich.“ Sie war geschockt, fassungslos blickte sie in seine ehrlichen und liebevoll funkelnden Diamanten. Wieder dieses leise flüstern in ihr, sie hörte genau hin, erkannte das es ihre Seele war, ihre nicht Kikyo‘s. ~Einige wunden heilt die Zeit, doch für unsere gibt es nur ihn. Lauf nicht weg, nehme seine Liebe an. Lass unser Herz heilen, und meine Schreie verstummen. Du Kagome bist das Bewusstsein, dein Herz verbirgt deine Gefühle und ich deine Seele bin das Licht, das dir in jedes neue Leben folgt.~ Kagome war sich sicher noch nie diese stimme in ihrem Leben vernommen zu haben, aber sie war warm und sprach mit so viel Weisheit. Sie sah in seine Augen, erkannte so viel in ihnen und konnte seine und auch die Worte ihrer Seele nicht ignorieren. War es die tatsche das sie Gefährten waren, war das der Grund weshalb sie das Gefühl hatte am ziel zu sein. Der innerliche Zug, das drängen ihres inneren seine Nähe zu zulassen. Es ergab Sinn, die Verwirrtheit, seine Wärme, das prickeln ihrer Haut und das bröckeln ihrer Mauer. Er war ihr Gegenstück, doch wie sollte das sein, sie war seiner nicht würdig. War sie doch nur ein Mensch und damals...Nein sie konnte nicht ihm bestimmt sein. Wie konnte er von Liebe sprechen wenn er doch nichts von dem wusste. Zittrig sprach sie aus was sie dachte. „Es muss ein Irrtum sein...ich bin nur ein Mensch. Du musst dich irren.“ Doch er schüttelte nur den Kopf. „Nein Liebste, du bist alles was ich will. Du bist das Licht in meiner Finsternis.“ Sie wandte den blick ab, Schmerz erfüllte ihr Herz, ließ es Bluten und ihre Seele schreien, sich winden. Sie hatte seit sie Klein war von Liebe geträumt, doch sie hatte diese Träume aufgegeben, hatte sich selbst als dafür unwürdig erachtet. Und nun sagte ihr ein Mann, ein Yokai von hohem Stande, er liebe sie. Er war so sanft, anmutig und stark. Alles was sie sich je wünschte, doch das konnte sie nicht zu lassen. Sie spürte die Wahrheit in seinen Worten, sah es an seiner Aura, doch sie war nicht gut für ihn. Nicht gut genug und würde es auch nicht sein. Ihr Dasein hatte nur noch den Zweck der Einsamkeit. Eine einzelne Träne floss ihre Wange hinab, die erste seit Jahren. Kopfschüttelnd blickte sie ihn an. „Ich sehe die Wahrheit in euren Worten. Ich spüre den inneren Zug in eure Richtung. Doch ich bin und werde nicht eure Gefährtin. Ich reise mit euch doch, die nur zum wohle von Rin...“ Mit einem Traurigen lächeln erhob sie sich und setzte sich neben Rin und schloss ihre Augen. Sie beide wusste das heute, keine Worte mehr über ihre Lippen kommen würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)