Hin und her gerissen von Melora (zwischen Liebe und Freundschaft) ================================================================================ Kapitel 22: 20. November - Zwei Jungs, die auf Opferfang gingen... ------------------------------------------------------------------ Schon wieder 17 Seiten, soll das nun normal werden? *totkuller* %D Anscheinend... der nächste wird wohl ein Lemonleinchen werden XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Ihr perversen könnt euch da ja wieder totfreuen, nee? >DDD hehehe Wird aber wohl doch ganz schön versaut werden, uiuiuiuiui XD Ist nichts nettes -.-""""" Es wurde getuschelt, da die Lehrerin sich heute besonders viel Zeit zu lassen schien, so dass ein paar Jungs, die weiter hinten saßen, noch eine Runde plauderten. "Ja, und dann sie gemeint, sie hätte Angst vor dir, hast du ihr etwa was getan?" Sêiichî konnte vorne Takahashis irre Lache hören, was ihn sein Buch auf den Tisch hauen ließ. Er hörte seinem dummen Gelaber zu und verzog das Gesicht. "Ich? Schau mich an? Sehe ich wie ein Schwerverbrecher aus? Rikuleinchen hat Komplexe, das ist alles, hör nicht hin!" Toshizo stützte seinen Kopf mit der Hand ab und schaute gelangweilt zu Kenji rüber. "Die hat doch andauernd was. Du willst ja wohl diesem Weibsstück nicht mehr glauben, als deinen besten Freunden, oder doch?" Kenji gab einen schnippischen Laut von sich. "Du bist naiv, Takahashi hat schon so manchem Mädchen Angst gemacht, ich traue ihm durchaus zu, dass er sie mal falsch anfasst." Der 18-jährige schaute zu dem Braunhaarigen und sah ihn wütend an. "Wenn ich Derartiges rauskriege, waren wir lange Zeit befreundet, verstanden?" Unbeeindruckt sah ihn der Angesprochene an, bevor er spöttisch auflachte. "Meinst du echt, du kannst mir drohen? Verscherze es dir besser nicht, sonst geht's dir noch wie Iwamotoleinchen!" Sêiichî verdrehte die Augen. Der hatte es ja anscheinend bitter nötig, so anzugeben und zu prahlen, aber so war er ja schon immer gewesen. "Hey, Ryo-chan, hast du das gehört?" "Jojo, ist in seinem Element als Kotzbrocken. Solange er Shina in Ruhe lässt, soll er tun, was er will, solange er nicht irgendwelche Mädchen hier anfällt, halte ich mich da lieber raus..." Er packte seine Bücher aus und schaute nach vorne, anders als die kleine Gruppe da hinten. "Die kriegen gleich 'nen Anschiss, Ryo-chan, wollen wir wetten?" Die Lehrerin fand es doch immer wieder nötig, Kenji, Takahashi und Toshizo anzuschnauzen, das genossen die beiden immer richtig. Wenig später öffnete sich die Tür und alles verstummte augenblicklich. Die Lehrerin kam in Begleitung eines hübschen Mädchens mit goldblonden Haaren herein, so dass zwei Jungs kurz pfiffen. Sie war derartige Reaktionen gewohnt, so dass sich ein etwas eingebildetes Lächeln auf ihren Lippen wiederspiegelte. Toshizo traute seinen Augen kaum, genauso wie Takahashi, Ryochi und Sêiichî. "Was will sie hier?" "Keine Ahnung, Ryo." Sêiichî zuckte mit den Schultern und wartete darauf, dass man ihnen ihre alte Bekannte vorstellte. "Guten Morgen, allerseits, ich habe euch da jemanden mitgebracht", meinte Frau Matsumoto und rückte sich die Brille zurecht. "Sie kommt aus Kyoto und ist hierher umgezogen. Ich erwarte von euch, dass ihr euch benehmt und sie gut aufnehmt, verstanden?!" Es war doch immer wieder die gleiche Leier, die sie abzog. "Natürlich, Frau Matsumoto, so ein hübsches Ding doch immer." Shina verzog angewidert das Gesicht, als Takahashi seinen Spruch abließ. Der bemerkte selbst ja schon gar nicht mehr, wie widerlich er doch war. Ihr war schleierhaft, wie der überhaupt Freundinnen haben konnte. Anscheinend waren die alle so oberflächlich wie Aiko, da durfte sie so etwas nicht mehr wundern. "Halt deine freche Klappe, Siturô, oder du fliegst raus!" Das Klassenzimmer war von leisem Kichern erfüllt, weil man ihn mal wieder so anpfiff. Saki verbeugte sich kurz. "Ich bin Saki Niiza, freut mich, euch kennen zu lernen." Sie lächelte nett vor sich hin und blickte kurz zur Lehrerin. "Such dir einen Platz und dann pack' deine Geschichtsbücher aus." Ein Nicken ihrerseits kam, bevor sie auf Toshizo zuschritt, welchem heiß wurde, so dass er sich etwas das Hemd zurechtrupfte. "Morgen, na ihr? Freut mich, dass wir uns wiedersehen." ,Heilige Fresse...' Toshizos Exfreundin schien sich noch für ihn zu interessieren, nicht zu fassen. Es war für Takahashi doch etwas seltsam, dass sie gleich hierher kam, statt zu Sêiichî, immerhin hatte sie den ja auch toll gefunden. Seitdem konnte er sie nicht mehr ab. "Hi, Saki-san, nicht zu fassen, da sind wir ja alle wieder vereint." Toshizos seltsames Verhalten ließ Kenji ein Stöhnen entfahren. "Benimm dich mal nicht wie ein Vollidiot..." "Was hast du denn gegessen? Oder hast du schon wieder gekifft?" machte Toshizo ihn an, so dass der Angesprochene ihm fast an die Kehle gesprungen wäre, schließlich wagte der es ja wohl nur so frech zu sein, weil Takahashi genau neben ihm saß. "Wirklich nett von euch. In unserer Runde sind Mädchen immer willkommen, ist doch so, oder nicht?" Ein hinterlistiges Grinsen kam in seinem Gesicht auf, bevor er Saki eine Hand auf den Hintern legte und sie vor versammelter Mannschaft quer über den Tisch zog. "Nach der Schule können wir uns ja eine Runde amüsieren, na?" "Bei dir piept's wohl!" Sie riss sich los und setzte sich hinter Toshizo. Die Lehrerin machte schon ein mürrisches Gesicht, ließ es jedoch bleiben, die Sache zu kommentieren. ,Du verdammter Arsch! Blamier mich doch nicht an meinem ersten Tag... Wie sieht das denn aus?' Shina blickte zu Ryochi, der die Augen geschlossen hatte und nicht gerade aussah, als würde er sich freuen. "Hast du das mitgekriegt, Shina?" meinte Akemi, fast schon bestürzt. "War nicht zu überhören, der kann's nicht sein lassen." Die beiden Klassensprecher seufzten nur. Wataru beugte sich etwas vor und flüsterte seiner besten Freundin etwas zu. "Dass die sich freiwillig zu denen setzt?" Yûmikô grinste vor sich hin. "Sie ist doch neu, vielleicht weiß sie nicht, wie die so sind?" Ryochi musste kurz lachen. "Guter Witz, die kennen sich sehr gut, glaub mir..." "Ach du Schande", kommentierte Shina, wobei ihr fast schlecht wurde. "Wenigstens hat die nicht Takahashi angeflirtet, das wäre ja ekelhaft, wir haben genug dumme Hühner, die den toll finden, weil sie sie nicht alle haben." Kôji legte eine Hand auf Akemis Schulter. "Warum ärgert ihr euch immer so über den? Lasst ihn doch. Außerdem kennt ihr sie ja nicht." "Ruhe jetzt! Ich will mit dem Unterricht anfangen!" brüllte die Lehrerin quer durch die Klasse, so dass alle schwiegen. Jeder Schüler war ziemlich erleichtert, als die letzte Stunde vergangen war. Sie rannten förmlich aus dem Klassenzimmer. Takahashi beugte sich etwas über Saki, die ihm direkt ins Gesicht nach oben schaute, da sie noch saß und ihre Bücher wegpackte. "Was willst du schon wieder?" meinte die 16-jährige genervt, während er mit einer Hand ihr Kinn packte, fies grinste und ihr die Lippen aufdrückte. Shina und Akemi, die gerade dabei waren, rauszugehen, blieben stehen. ,Jetzt wird mir echt schlecht!' dachte Shina mit einem anwiderten Gesichtsausdruck. Wataru bekam große Augen, er fasste es echt nicht. "Der hat ja Mut." "Bitte, willst du den loben?" fragte Kôji etwas verdattert und schüttelte den Kopf. Man konnte das Klatschen von Sakis Hand auf Takahashis Wange hören, bevor sie aufsprang. "Lass mich endlich in Ruhe, oder du lernst noch andere Seiten an mir kennen!" fauchte das Mädchen ihn an und machte sich schnell aus dem Staub. Anscheinend fand er sein Verhalten ja witzig, schließlich grinste er noch immer irgendwie sadistisch vor sich hin. Mit einem breiten Grinsen ging er an Shina vorbei, wobei er sich dicht an sie drückte, da sie im Eingang standen. Sie wich etwas zurück und drückte sich gegen den Türrahmen. ,Rück' mir nicht so auf die Pelle!' Als er auch noch stehen blieb, schob sie ihn von sich. "Mach, dass du wegkommst, oder es knallt!" Toshizo saß auf einer Bank und las etwas, womöglich die Schülerzeitung, als Saki sich neben ihn setzte. Sie nahm ihm die Zeitschrift weg und betrachtete sie. "Seit wann interessiert dich Volleyball, mhm?" Der Junge erschrak und blickte in das Gesicht der hübschen Schülerin. "Ach, ich habe das nicht gelesen, ich habe nur rumgeblättert", redete er sich heraus und wurde leicht rot. Er hatte gerade einen Artikel über die Volleyballmannschaft gelesen, in welchem er erfahren hatte, dass sein Schätzchen jetzt wirklich auch dazu gehörte. Saki musste das nun wirklich nicht unbedingt wissen. "Willst du nicht zu Sêiichî?" startete der Schwarzhaarige einen Versuch, sie loszuwerden, immerhin hatte sie ihn in der Vergangenheit, genau mit dem betrogen. "Der ist ihr schon zu öde, denke ich, nicht wahr, Sakileinchen?" Es schien, als wolle Takahashi die Blondine heute ärgern, aus dem Grund sah sie nach oben. "Kriegst du keine mehr ab und kommst deswegen zu mir??" "Warum nicht? Du bist doch dafür bekannt, dass du mit jedem rummachst! Wie viel willst du für eine Nummer?" Ein stichelnder Ausdruck kam in seinem Gesicht auf, so dass Toshizo seufzte und aufstand. "Lass sie doch einfach in Ruhe und komm!" Er zog ihn am Hemdkragen hinter sich her. Auf so etwas hatte er echt keinen Bock. "Bye bye, Saki!" "Hey, ich musste ihr nur mal sagen, was sie ist... eine dumme Hure!" "Lass es bleiben... sie kann nichts dafür, dass sie auf Iwamotos verdammten Charme reingefallen ist." Warum beschützte er seine Exfreundin denn so, schließlich hatte sie ihn einfach betrogen und es dann auch noch breitgetreten, nur um ihm eins auszuwischen. "Du musst dich rächen, das kannst du nicht auf dir sitzen lassen!" fauchte der Jüngere seinen Freund an und riss sich los. "Das bringt mir nicht viel." "Doch, das gibt dir ein Gefühl der Genugtuung... Du wirst dich besser fühlen, wenn jeder weiß, was für ein Flittchen sie ist! Dann kriegt sie keinen mehr ab und kann heulen gehen!" Er lachte gemein auf, woraufhin Toshizo zu Boden schaute. "Ja, du rachsüchtiger Kerl. Aber du kennst doch Iwamoto! Der kriegt sie alle rum, sogar Riina hat er jetzt gekriegt, das ist so unfair. Ich will lieber ihm das Leben versauen, statt den Mädchen, die ihn toll fanden..." "Das ist dein Bier, aber komm' mir nicht auf die Idee, mit der dummen Kuh noch mal was zu haben... So, wie du drauf bist, verknallst du dich noch in sie und dann rennt die wieder zu Iwamoto und wir haben den Salat..." Takahashi klemmte seine Schultasche unter den Arm und zog seinen Freund schließlich hinter sich her, als er nur noch schwieg. Wahrscheinlich hatte er auch noch Recht, mit dem, was er sagte. "Mach dir keine Sorgen um mich. Iwamoto kriegt schon noch sein Fett ab... Und Ryo-Baka eh." "Ach was, es ist leichter, wenn der Kleine gaaaaaanz weit weg ist. Er würde ihm nur helfen und mit ihm der ganze Rest. Du kennst das doch. Ryoleinchen ist doch überall beliebt... Mir wird schlecht! Wir sind viel besser, aber an denen kleben die..." Die beiden ließen den Schulhof hinter sich. "Wo ist Kenji wieder?" "Rikuleinchen trösten, was sonst? Das nutzt der doch aus, so gehört sich das..." Toshizo fühlte sich irgendwie einsam, wenn er so etwas hörte. "Toll, ganz toll... alle haben eine Freundin, bloß wir nicht..." Als wenn das nicht gereicht hätte, sahen die beiden Wataru und Yûmikô, sie waren ausgelassen und fröhlich, alberten herum, bis sich die Schwarzhaarige ihrem Freund an den Hals warf, um ihn zu umarmen. "Kindergartenliebe, komm, Toshizo, das kann ich mir nicht geben, ist ja ekelhaft!" Er zerrte seinen deprimierten Freund weg von den beiden Turtelnden. Wataru küsste seine Freundin kurz, sah dann aber Toshizo und Takahashi, was ihm ein Seufzen über die Lippen kommen ließ. "Was ist denn los, Wataru?" wollte Yûmikô wissen. "Ich finde es nur traurig, dass Toshizo mit diesem Arschloch rumhängt, er ist eigentlich gar nicht so wie er..." Yûmikô verstand ihren Freund manchmal nicht im Geringsten, er hatte oft Mitleid, das trübte seinen Verstand. "Er hat ihn sich als Freund eben ausgesucht, dagegen kannst du schlecht etwas tun. Und du weißt, was Takahashi von dir hält, also halte dich besser von Toshizo fern. Das würde nur in Streit ausarten, glaube mir." Sie hielt ihn fest und schaute ihm tief in die Augen, als man Wataru von hinten auf die Schulter klopfte. "Shina?" "Jap, wer denn sonst? Hast du Riina gesehen? Wir suchen die nämlich!" Wataru verzog verwirrt das Gesicht und machte eine nachdenkliche Miene. "Ich weiß nicht... Vielleicht hat Sêiichî sie abgefangen??" Die Detektivin zog eine Augenbraue hoch. "Sêiichî? Was will sie denn mit dem anfangen?" Sie war geschockt. "Was hast du denn gegen ihn, Shina? Er ist doch ganz nett..." Das war Yûmikôs naiver Freund, eindeutig. Er dachte nie an das Schlechte im Menschen. "Er ist ein Macho, das macht mir Sorgen, deswegen... Sie hat Liebeskummer, wer weiß, was sie tun würde...?" "Mal nicht den Teufel an die Wand, so was macht meine Schwester ganz sicher nicht... Sie ist doch erst 15 geworden..." Wer wusste das schon? Kôji kam wenig später auch dazu und sah die nachdenklichen Gesichter. "Was ist denn jetzt kaputt?" "Sêiichî hat es auf Riina abgesehen, das ist kaputt..." Kôji fiel die Kinnlade runter. "Oh mein Gott... kann der sich denn nicht wenigstens einmal beherrschen?" Er schüttelte den Kopf. Akemi machte der an, Yûmikô und jetzt auch noch Watarus Schwester. Aber sonst ging es dem Kerl gut? "Scheinbar ja nicht", gab Shina unter einem Stöhnen von sich. Toshizo wollte unbedingt die Volleyballmannschaft beobachten, also gingen sie auf dem Gelände entlang und sahen eine von ihnen, wie sie gerade aus der Umkleide kam. Sie war etwas spät dran und nun alleine unterwegs. "Hey, ist das nicht Watarus kleine Schwester, Shizo-kun? So ganz alleine, das unschuldige Ding..." Takahashi leckte sich über die Lippen. "Du willst sie doch, oder? Dann nimm sie dir. Manchen Leuten muss man das Glück eben geradezu aufdrängen!" "Ich weiß nicht... Was, wenn jemand kommt und uns sieht? Das würde nur Ärger geben... oder nicht?" "Sei nicht so ein Feigling!" Er gab Toshizo einen Schubs, der sich gewaschen hatte. "Ich bin kein Feigling", entrüstete sich der Schwarzhaarige und machte ein mürrisches Gesicht. "Dann zeig ihr mal, was du so drauf hast", flüsterte ihm Takahashi zu, so dass Toshizo nickte. "Bring sie mal etwas zum Stöhnen..." ,Oh Gott, was?' Er hatte so etwas doch noch nie getan. Ihm wurde Angst und Bange, Schweiß lief ihm übers Gesicht und er begann zu zittern. Doch der Wunsch, sie zu berühren, war stärker und gewann den Kampf zwischen Verstand und Herz. "Hey, Riina-chan!" Er rief ihr zu, so dass sie sich herumdrehte. ,Bah, Toshizo und sein bekloppter Freund, nichts wie weg!' Sie ignorierte, dass die beiden etwas von ihr wollten und lief einfach weiter, so dass Toshizo zu rennen begann und sich ihr Handgelenk schnappte. "Jetzt bleib doch mal stehen..." Er lächelte auf gewisse Weise lieb und zog sie etwas zu sich. "Was soll das jetzt? Hast du es immer noch nicht gerafft? Ich will nichts von dir!" Riina gab Toshizo einen deftigen Stoß gegen die Brust, so dass er nach hinten taumelte und gegen Takahashi stieß. Dieser gab ein Knurren von sich. "Du eingebildete, blöde Kuh!" schrie er sie an, zog sie grob am Arm an sich heran und knallte ihr mit links eine, damit sie gegen die Wand schlug. Tränen brannten auf einmal in ihren Augen. "Was bist du für ein herzloses Arschloch, Siturô!?" Er stützte beide Hände an der Wand ab und grenzte sie ein. "Behandle meinen Freund nicht so, dann werde ich auch nicht zum Arschloch!" "Takahashi, bitte...", bettelte Toshizo. "Mach ihr doch keine Angst, das hat sie nicht verdient." Oh man, der war echt grenzenlos in die Kleine verknallt, dann wollte er mal nicht so sein... Der Jüngere entfernte sich von ihr. "Gib ihm wenigstens eine Chance, oder hat er dir etwa was getan?" "Wie oft muss ich es ihm noch sagen? Ich will nichts von ihm! Er ist genauso ein Ekel wie du geworden!" Freches Biest. "Er ist kein Ekel, du bist bloß eine eingebildete Schnepfe, so sieht's aus!" Toshizo ging an sie heran. "Hast du denn kein Mitleid?" Es standen beinahe Tränen in seinen Augen, es fehlte tatsächlich nicht mehr viel. "Was muss ich tun, dass du mich an dich heranlässt? Ich bitte dich! Mach' es mir nicht so schwer! Ich liebe dich und würde alles für dich tun..." Fand sich der Kerl nicht auch armselig? Er rückte näher an sie heran und versuchte ihre Hände zu nehmen, doch sie schob ihn wieder weg. "Lass das, ich will nicht, dass du mich anfasst, das ist ja eklig..." "Eklig?" Toshizos Augen weiteten sich, er sah sie deprimiert an. "Nein, Liebe ist was schönes..." ,Oh mein Gott, will er sich zum Affen machen? Er soll ihr die Hose runterziehen und keinen Schnulz von sich geben...' Er packte sie und drückte sie fest gegen die Wand. "Bitte, Toshi, lass mich los, du tust mir weh, so wie Takahashi Shina immer wehtun will..." Er sollte endlich damit aufhören diesem Kerl alles nachzumachen, das machte ihr Angst. "Ich tue dir überhaupt nicht weh, das habe ich auch gar nicht vor, ich will lieb zu dir sein..." Was für ein Witz sollte das jetzt sein? "Deswegen hast du deinen besten Freund mitgebracht, oder wie?" Sie versuchte sich zu befreien, doch er hatte mehr Kraft als sie und hielt sie gut fest. "Zappel' doch nicht so, dann kann ich dich ja nur festhalten..." Der Junge hielt es nicht mehr aus und drückte seine Lippen gegen ihren Hals, wobei ihr Körper dicht an seinen gepresst wurde. "Oh Gott, Riina, du riechst so gut..." Sie wurde rot, als er so schwärmte und drückte gegen seinen Körper. "Hör' auf damit, das ist nicht mehr lustig." Sie fing an wie wild zu strampeln und schlug ihm gegen die Schultern, so dass Takahashi ihre Handgelenke schnappte und sie nach hinten zog, somit wurde Riina an Toshizo gedrückt. "Los, zeig' ihr, wie gut du bist..." Was sollte das denn jetzt heißen??? Sie sah nur eine Chance und gab einen Schrei von sich, so dass Toshizo ihr erst mal den Mund zuhielt. "Bist du bekloppt? Das soll keiner sehen... das wäre mir voll peinlich..." Aber Takahashi durfte zusehen, oder was meinte er? Hatte er den schon ganz vergessen? Toshizo hatte noch eine Hand frei, die er nun vorsichtig unter ihr T-Shirt schob und mit ihr nach oben zu ihren Brüsten fuhr. Er ging mit ihr in ihren Sport-BH, machte es doch recht sanft. ,Hör auf, das will ich nicht!' Sie konnte keinen Mucks mehr von sich geben, sich nicht mal bewegen, so dass sie die Augen zukniff, in welchen schon heiße Tränen standen. ,Geh weg!' Er zog ihr T-Shirt hoch, ihr wurde kalt und ihr Herz begann wie wild zu schlagen. Sie hatte Angst, wollte nur endlich, dass er von ihr abließ. Er schob seine Hände wieder unter den Sport-BH, bis er über ihren Brüsten war. Sie war so niedlich gebaut, so unschuldig, genau so etwas wollte er. Toshizo fackelte nicht lange und leckte ihr über die rechte Brustwarze. Obwohl man ihr den Mund zuhielt, konnte man ihr leicht ersticktes Stöhnen vernehmen. ,Wie niedlich', machte sich Takahashi lustig, er wollte jetzt sehen, wie die beiden eine Nummer schoben, keine Liebkosungen. Riina versuchte Takahashi ihre Handgelenke zu entziehen, doch das gelang ihr nicht, also schaute sie nach unten, um ihm auf den Fuß zu treten, doch auch das erkannte Takahashi und stellte sich auf ihre Füße, um sie daran zu hindern. Währenddessen saugte sein Freund an ihrer Brustwarze, ihr wurde heiß und kalt. So etwas hatte sie eigentlich nie mehr fühlen wollen. Genau so war es mit ihrem Vater abgelaufen. Sie kamen an das Ganze noch näher ran, als seine Hand auf einmal in ihre Sporthose und in ihren Slip glitt. Sie gab einen erstickten, verängstigen Schrei von sich, konnte aber nicht die Beine zusammenkneifen, um ihn abzuhalten, also musste sie sich geben, wie er sie dort zu streicheln begann. In dem Moment waren Schritte zu hören, die zu einer Spielerin und einer Begleiterin gehörten, die eine wollte sich heute das Training ansehen. Shina schaute schockiert direkt zu den drei Personen hin. Sie erkannte die Lage, schließlich waren ihr solche Sachen öfter schon mal passiert. Was die da mit Watarus Schwester anstellten, war nun wirklich ungeheuerlich. Yûmikô stürmte mit ihr nach vorne und schlug Takahashi erst mal ins Genick, zog ihn von Riina weg. Die 15-jährige sah dies und stieß Toshizo jetzt doch verdammt grob von sich, setzte mit einer Ohrfeige nach, die ihre gesamte Wut zeigte. "Ich hasse dich, du Ekel, ich zeige dich an!" brüllte sie ihm ins Gesicht, während Shina ihn mit einem Schulterwurf zu Boden streckte. Die Jüngste rannte in die Umkleide hinein und versperrte die Tür. Sie wollte nur alleine sein, ihre Ruhe haben und Toshizo nie wieder sehen. Ihn und seinen durchgeknallten Freund. Währenddessen rappelte sich Takahashi wieder auf, als Shina Toshizo eine ordentliche Ohrfeige verpasste. "Hast du jetzt genauso den Verstand verloren, wie dein Freund??" fauchte sie ihn an und schenkte ihm einen bösen Blick. "Geht ihr immer auf Mädchen los, wenn sie alleine sind, ihr feigen Schweine?" meinte Yûmikô und schlug Takahashi mit dem Handtuch, das sie von Shinas Schulter geklaut hatte. "Ihr seid ja nur neidisch", prahlte Takahashi, so dass Yûmikôs Augen sich zu Schlitzen verengten. "In deinen Träumen, Siturô!" "Euch ist klar, dass wir das melden werden, oder?" "Mach das, Shinalein und dein Leben wird zum Albtraum!" gab Takahashi an die Hellbraunhaarige zurück und drohte ihr in Form eines wütenden Blickes. "Sehe ich aus, als wenn ich mir von dir Angst machen lasse, du Halbstarker?!" Yûmikô entrüstete sich. "Wenn es dick kommt, fliegt ihr beide von der Schule..." Sie grinste fies. "Wenn ihr Watarus Schwester auch nur noch ein einziges Mal belästigt oder ihr zu nahe kommt, sollte ich das sehen, dann glaubt mir, dann sind blaue Flecke euer einziges Problem, kapiert? Das grenzte ja schon an sexueller Nötigung, so was wird bestraft!" "Du kleines Miststück!" fauchte Takahashi, stürzte auf Yûmikô zu, die ihm ein Bein stellte und ihm in die Kniekehle trat, bis er zu Boden ging. "Du kleiner Mistkerl, mach' dass du Land gewinnst, am besten, du wanderst aus! Wenn du wieder zur Schule kommst, hast du einen Termin beim Direktor, stell dich drauf ein... und dein supertoller Freund darf dir Gesellschaft leisten!" Toshizo wurde bewusst, dass sie Riina zu etwas gezwungen hatten, ihm wurde unwohl, so dass er schnell hier weg wollte. "Komm, Takahashi, lass uns abhauen..." "Ja, du feige Sau, hau ab, wenn es unangenehm für dich wird!" schnauzte Yûmikô ihn an und er zuckte zusammen. "Ich wollte doch bloß etwas nett zu ihr sein..." "Das ging ja wohl voll schief..." Takahashi warf beiden noch einen bösen Blick zu, er hatte nicht vor zu gehen. "Pass auf, dass du mit deinem perversen Akaja nicht schwanger wirst und dann als Flittchen dastehst.." Ein abfälliger Ton kam in seiner Stimme auf, als er von Akaja redete. Akemi, die ebenfalls Riina suchte und nun bei der Halle ankam, hörte das noch und verschränkte die Arme. "Schon wieder am Ärger machen, Siturô, hast du denn sonst nichts zu tun? Wie wäre es mal mit Lernen? So weit ich weiß, sind deine Noten ganz schön im Keller, genauso wie Toshizos... passt auf, sonst bleibt ihr noch sitzen..." Das hatte ihnen gerade noch gefehlt, 3 Mädchen, die gemeinsam auf sie losgingen. "Fickt euch doch!" Takahashi hatte es satt, er ging Shina lieber an die Wäsche, wenn sie gerade alleine war, nicht wenn da noch Leute in der Nähe waren, die ihr helfen konnten. Akemi ließ die beiden an sich vorbei und ging zu den anderen beiden hin. "Was war hier schon wieder los?" Shina stand die Zornesröte ins Gesicht geschrieben. "Die werden beide immer niveauloser... Toshizo wollte nett zu Riina sein und hat an ihr rumgefingert, der ist schon genauso schlimm, wie sein Freund. Die denken, wenn man nicht will, dürfen sie einen zwingen..." "Wo ist sie?" Yûmikô blickte nach hinten. "In die Umkleide gestürmt, wir sollten besser mal nachsehen..." Die drei versuchten die Tür zu öffnen, doch diese war abgesperrt. "Sie muss echt Angst haben", sagte Yûmikô bedrückt, sie konnte solche Kerle nicht im Geringsten leiden, sie verabscheute Gewalt. "Riina-chan? Bist du da drin? Wir sind's bloß..." "Komm da raus", startete Akemi einen weiteren Versuch. "Lasst uns durch die Halle gehen, daran hat sie sicher nicht gedacht..." Die Drei gingen in die Halle und öffneten von dort aus eine Tür, die zur Mädchenumkleide führte. Sie konnten die Rothaarige mit angewinkelten Beinen und mit dem Kopf auf diesen liegend, ausmachen. "Hey, sie sind weg, alles in Ordnung." Akemi und Yûmikô setzten sich eine links und eine rechts neben sie und legen einen Arm um sie, worauf sie gar nicht reagierte, man hörte sie nur schluchzen. "Das machen die nie wieder, wir passen schon auf, hast du gehört?" kam von Yûmikô, welche der Jüngeren über die Haare strich, so dass diese etwas den Kopf hob. "Die sind echt weg?" "Ja, sind sie!" Shina beugte sich runter, sie wollte nicht von oben auf sie herab sehen. "Die bekamen Ärger mit uns und sind geflüchtet." "Danke...", schluchzend wischte sie sich die Tränen weg. "Ich weiß ja, wie groß deine Angst vor so etwas ist, die sollten sich mal Gedanken machen, was aus ihnen geworden ist. Wenn du zuviel Angst hast, kann ich dich gerne nach der Schule abholen, oder ich schicke Wataru zu dir, was hältst du davon?" wollte die Hellbraunhaarige wissen. "Ich bin kein kleines Kind..." "So hat sie es nicht gemeint, es ist nur besser so. Mit Takahashis Clique ist nicht zu spaßen. Und Toshizo ist drei Jahre älter als du und auch nicht gerade ein Schwächling. Dass er sich von seinem Freund hat helfen lassen, ist doch echt das Letzte, alleine hätte er dich sicher nicht wehrlos machen können..." Sie fing wieder an zu weinen, so dass Akemi sie an sich drückte. "Ist ja gut, ich wollte dich nicht daran erinnern..." Sie sah hilflos zu Shina und fragte sich, was genau sie gesehen hatten, was Akemi entgangen war. Es war aber auch eklig, was die Zwei abgezogen hatten. "Ähm", Miyako stand in der Tür, da sie sich etwas Wasser hatte holen wollen, schließlich war der Rest schon am Trainieren. "Was ist denn hier los?" Alle blickten in das Gesicht Miyakos, die völlig verunsichert in der Tür stand. "Riina hatte ein paar Probleme mit zwei Jungs unserer Klasse", meinte Akemi und seufzte wehleidig, so dass Miyako auf die Rothaarige zukam. "Was haben die gemacht?" "Spielchen gespielt", antwortete Shina trocken, aber doch leicht angewidert. "Wer war das?" Miyako schaute in das Gesicht des Kapitäns. "Arschlöcher!" "Toshizo und Takahashi...", kam monoton von Riina, auch wenn man ein leichtes Zittern aus ihrer Stimme heraushören konnte. Miyako ließ den Ball fallen und starrte wie gebannt vor sich hin. In dem Moment erinnerte sie sich an eine sehr unangenehme Erfahrung. "Etwa Takahashi Siturô aus der Parallelklasse meines Bruders?" "Ja, genau der Mistkerl und sein bester Freund...", erwiderte Akemi, wobei ihr Blick bei Shina hängen blieb, die sich das Verhalten Miyakos wohl genauer zu betrachten schien. "Hat der dir mal Angst gemacht?" Die Detektivin hatte wie so oft die Lage erkannt, ging zu dem Mädchen rüber, legte die Hände auf ihre Schultern und sah ihr direkt in die Augen. Die 14-jährige senkte den Blick, wich demonstrativ dem ihren aus und antwortete nicht. "Was hast du denn mit Oberschülern zu tun, Miya-chan?" fragte Shina vorsichtig, so dass die Angesprochene ihren Kopf hob. "Ich meine, deine Reaktion von eben verrät mir, dass da irgendwas gewesen ist. Du musst ihn besser kennen, oder nicht?" "Ja, Toshizo kann meinen Bruder nicht leiden. Die beiden haben andauernd irgendwelchen Zoff, deswegen bezieht er von dessen Clique ständig Prügel. Dann ist er zum Direktor gegangen, Toshizo bekam Ärger und ist dann zusammen mit Kenji gekommen." Sie legte ihren Finger an ihren Mund und biss sich auf den Fingernagel. "Die haben mich dann rumgeschubst, da habe ich mich gewehrt. Die waren grob. Ich habe es dann aber geschafft Kenji eine reinzuhauen. Toshizo hat mir dann gedroht, dass er seinen besten Freund holt." Sie seufzte, woraufhin Riina aufstand. "Da sieht man es wieder, Toshizo ist feige, er braucht für alles Takahashi. Manchmal glaube ich, dass der ihn nur mag, weil er für ihn andere angreifen kann." "Takahashi wollte mich verprügeln, und was weiß denn ich, noch alles mit mir anstellen. Wenn Satomi, meine Schwester, nicht gekommen wäre, so hatte ich das Gefühl, hätten die mich krankenhausreif geprügelt... Takahashi hat mich an den Haaren gezogen und gegen eine Wand geschmissen, als sei ich ein Teddy, den man nicht mehr mag." "Ist ja grässlich, aber so was von typisch für diese Idioten. Ich würde mich nicht wundern, wenn die in der Stadt kleine Kinder anfallen und ausrauben, oder so etwas in der Art", meinte Akemi. "Aber sonst fehlt dir nichts? Die haben dich nicht irgendwie angefasst, oder?" Der Rothaarigen war total schlecht, als sie ihrer Freundin diese Frage stellte. "Nein, die wollten mir nur Schmerzen zufügen, weil ihnen das anscheinend Spaß macht, und was haben die mit dir angestellt, dass du geweint hast?" "Ich bin ein kleines Sensibelchen, Miya-chan, mir geht es schon wieder gut, die waren nur etwas gemein zu mir, hehe..." Sie grinste das Mädchen an, nahm den Ball an sich, der der Braunhaarigen runtergefallen war und zwinkerte ihr zu. "Und jetzt sollten wir zum Training, immerhin sind wir nicht gerade die Besten, also komm'..." Und schon war sie in die Halle gerannt und hatte die anderen stehen gelassen. "Das war seltsam...", meinte Akemi. "Nein, war es nicht", gab Shina zurück und zog ihre beste Freundin hinter sich her. "Du hast sie ja gehört und sie hat Recht, also gehen wir." Shina hoffte, dass sie durch etwas Training das Ganze loswerden konnte und nicht mehr daran dachte. Allerdings würde sie später wohl mit Wataru reden müssen, der Toshizo ständig in Schutz nahm. Yûmikô ging hinter Shina und Akemi her und lugte über die Schulter von Ersterer. "Abreaktion?" kommentierte sie das Schlagen das Balles, der von Riina ausging. "Wenigstens heult sie nicht mehr, soll sie eben den Ball verprügeln, wenn's gut tut..." Yûmikô musste lachen. "Das erinnert mich jetzt doch sehr an mich früher. Wenn ich Probleme hatte, oder sauer war, habe ich es ganz genauso gemacht..." Akemi grinste fies, rieb sich leicht die Hände und sagte dann sehr verheißungsvoll: "Shina schlägt auch gerne auf den armen Ball ein, wenn ihr was nicht in den Kram passt, ist doch so, nicht?" Die anderen, die gerade ebenfalls am trainieren waren, bemerkten, dass der Teamchef endlich wieder da war. "Die kommen heute aber echt spät...", sagte Kotomi und ging zu Shina rüber. "Schau sich doch mal einer diese Schreckschraube an. Jetzt haut die auf den Ball ein, als sei er ihr Feind, dabei kommt es nur auf die richtige Technik an." "Ich weiß, du kannst das ja besonders gut, oder? Du kleine Besserwisserin denkst wohl wieder, du weißt alles, was? Sie ist wütend, deswegen prügelt sie ein bisschen auf den Ball ein, das hat dich doch gar nicht zu interessieren. Du weißt doch, dass ich es nicht leiden kann, wenn du über andere herziehst. Wenn wir weiter in derselben Mannschaft spielen wollen, solltest du dir das abgewöhnen. Hier macht niemand den anderen schlecht, ist das klar?" Kotomi warf den Ball vor Shina so fest es ging auf, als wollte sie ihr den Krieg erklären und sah sie wütend und trotzig an, ging dann aber lässig an ihr vorbei. Hinter ihr blieb sie stehen und lachte auf. "Wenn ich nicht aufgestellt werde, sondern deine neue Freundin, Shina, dann werden wir sang und klanglos verlieren. Ihr braucht mich, so ist das. Du bist ein mieser Kapitän, wenn du das nicht einsiehst. Nur, weil du mit ihrem Bruder eng befreundet bist, kannst du sie mir nicht so einfach vorziehen, dann muss sie erst mal gut genug sein, um mich zu übertreffen, aber das ist sie nicht. Wir können es aber gerne drauf ankommen lassen und sie geht nächste Woche für mich aufs Spielfeld, aber ich sage dir, dann fahren wir sicher nicht zur Meisterschaft!" Ein gehässiges Lachen war zu hören, bevor man ihre Schritte vernahm, die immer leiser wurden, je mehr sie sich entfernte. Akemi gab ein Seufzen von sich. "Was jetzt, Teamchef?" "Sollte sie sich abkühlen, oder nicht? Ich dachte für einen Moment, dass sie mir gleich den Ball ins Gesicht donnert. Die hat ihren Jähzorn doch gar nicht mehr unter Kontrolle." "Hatte sie doch noch nie wirklich." Akemi schüttelte den Kopf und sah der Mannschaft dabei zu, wie sie alle, jeder für sich alleine trainierten. "Es wird mal wieder Zeit für ein gemeinsames Training und ich lasse mir von dieser Zicke doch nicht sagen, was ich zu tun habe. Ich werde sie noch mehr verärgern, glaub mir..." Ein etwas fieses Grinsen kam in Shinas Gesicht auf, so dass ihre beste Freundin sich gerade doch fragte, welche Gemeinheiten sie da so ausheckte. "Weihst du mich ein?" "Mhm, was, wenn nicht, Mi-chan, versuchst du dann wieder meine fiesen Gedanken zu durchschauen, ja?" Das Mädchen mit dem Pferdeschwanz hüllte sich in Schweigen und ging zu den anderen, so dass ihre Freundin ihr missmutig nachschaute. "Wer weiß, auf was du wieder kommst? Vielleicht willst du ja eine blutige Anfängerin statt Okamoto aufs Feld stellen?" Shina blieb stehen, verdammt, wie hatte sie das bloß erraten? Akemi fiel etwas die Kinnlade runter, als sie Shinas seltsames Schweigen bemerkte. "Das ist nicht dein Ernst, oder?" Sie schüttelte den Kopf und stellte sich direkt vor sie. "Mhm, mhm, mal sehen. Okamoto wird jedenfalls nicht mitspielen, das garantiere ich dir. Die kann nicht immer so weitermachen. Man muss ihr mal zeigen, dass sie damit nicht durchkommt. Und damit es auch richtig sitzt, mache ich wahrscheinlich auch nicht mit. Die tut doch jetzt wirklich so, als wenn sie die einzige ist, die ein Spiel gewinnen kann. Von Mannschaft hat die noch nichts gehört. Es dreht sich alles um sie, den Zahn ziehe ich ihr." Shina lächelte in Akemis Richtung. "Schau dir die anderen an, die kriegen das doch auch hin, nur sie nicht. Das muss eben geändert werden. Mit der einen oder anderen fiesen Methode. Das ist mir da ziemlich egal. Matsudaira wird mich sicher anzicken, wenn sie erfährt, wen ich da aufs Feld schicken will, aber da steh' ich drüber... Ausgerechnet die beiden, die wird einen Anfall erleiden..." "Schick doch gleich das gesamte B-Team aufs Feld..." Was als Witz gemeint war, konnte allerdings auch in Ernst umschlagen, so wie die Hellbraunhaarige gerade schaute, war ihr das zuzutrauen. "Und das nur, um der zu zeigen, worauf es bei uns ankommt?" "Ja, wir sind eine Mannschaft. Wenn sie Einzelsport betreiben will, sollte sie die Sportart wechseln, findest du nicht auch? Die kam eh nur hierher, weil's im Karateteam nicht so funktioniert hat und sie mir nachrennen musste." "Sie wollte auf Teufel komm raus mit dir befreundet sein, nicht wahr?" Ein Seufzen war zu hören, mehr brauchte es auch nicht, um Akemis Aussage zu bestätigen. Unterdessen fand die Trainerin in der Umkleide der Jungen andere Beschäftigung, es ging nämlich ziemlich heiß her. Ein Stöhnen war zu hören, als seine freche Hand in ihren Slip ging und er sie, wie das Profis eben taten, reizte und mit dem Finger in sie eindrang. "Hey, du frecher Kerl, du würdest das echt hier machen? Frechheit!" beschwerte sie sich und entlockte ihm einen schmollenden Blick. "Du hast angefangen, Schätzchen, du hast mich provoziert, mit deiner ganzen Art, ich kann nicht anders", kam von ihm zurück, er lächelte fies und küsste sie stürmisch, wobei sie sich gegen den Schrank gleiten ließ. Seine Zunge umspielte wild die ihre, doch dann konnte man Geräusche von nebenan hören und beide beendeten ihr Spiel. Er ließ ihren Rock wieder runter und band sich die Krawatte neu. "Das ist echt nicht der Ort für so was, Ritsu, wir sollten uns außerhalb der Schule treffen..." Er betrachtete sein tolles Aussehen in einem Spiegel, woraufhin sie ihm provokant über die Brust fuhr. "Bei einem besonderen Schüler wie du doch immer. Jeder Zeit, Sêiichî..." Schon seit Wochen machte er mit der Frau in der Schule rum, obwohl es ja verboten war, doch genau das reizte ihn. Bisher war es beim Befummeln geblieben, doch ihre Worte verrieten, dass das nicht mehr lange so sein würde. Dann würde sie zu einer seiner Eroberungen gehören. Er drehte sich herum und lächelte süß und unschuldig, wobei er Zweiteres wohl kaum war, schon seit zwei Jahren nicht mehr. "Ich habe eine Bitte, Sêi-chan, du bist mit den Volleyballregeln vertraut, ist doch so, oder?" Oh man, woher hatte sie denn davon erfahren? "Ich habe mich vor 2 Jahren damit beschäftigt, wieso?" Er sah sie schief an, es verwunderte ihn, dass sie so etwas wusste. "Ich brauche eine starke rechte Hand." Irgendwie hatte der Junge gehofft, sie würde so etwas vorschlagen, da konnte er ungestraft die Mädchen begaffen, ohne dass sie ihn rauswerfen konnten, das war durchaus mal was wert. "Ich soll beim Training helfen." "Jap, euer Sportlehrer hat dich in hohen Tönen gelobt. Du seiest von seinem kleinen Haufen der beste Spieler und dass du Takahashi beinahe die Nase gebrochen hast..." ,Verzeiht der mir nie, dass er einstecken musste.' "Ja, er hat sich überschätzt und bekam meinen Schmetterball mitten ins Gesicht, das sah vielleicht aus. Muss ganz schön wehgetan haben..." Ein Lachen war zu hören. Natürlich war Toshizo daraufhin aufgestanden, hatte den Ball genommen und ihm diesen volle Kanne übergeworfen, nur weil er nicht ertrug, dass Takahashis Nase geblutet hatte. Der war bei dem eben irgendwie nicht ganz dicht und nahm anderen alles übel. "Die Mädchen können mal ein paar kraftvolle Bälle brauchen, sonst sehen wir bald alt aus, mit den ganzen neuen Nachwuchsspielern. Die rennen mir noch vor'm Ball weg. Du darfst mit Riina Takagi sogar Sondertraining veranstalten, dann rennt die den anderen nicht so zwischen den Füßen rum." Sêiichî tat, als hätte er ihre Abneigung nicht bemerkt, das war besser so. "Okay, aber dann will ich ein Essen mit dir, heute Abend, plus Nachspeise..." Er sah sich auf der Siegerstraße, war doch klar. Er als Macho wusste ja auch, was zu tun war und bei ihr war das nicht schwer, denn sie war scharf auf ihn, das konnte man ihr ansehen. "Kriegst du, meinetwegen noch etwas mehr... Aber nicht heute, sagen wir in zwei Tagen... abgemacht?" Sie fuhr ihm durch die Haare und strich sie nach hinten. ,Wie kann man mit 17 so fantastisch aussehen und so männlich sein?' Sie tat es tatsächlich, sie fuhr auf ihn ab und wollte sich mal etwas mit ihm vergnügen. ,Mal sehen, ob er hält, was er verspricht...' Yûmikô saß noch auf der Bank und schaute den anderen zu. Nicht zu fassen, wie stark das Niveau schwankte. Ihr waren bisher nur ein paar Spieler sonderlich aufgefallen, die besonders gut waren und die anderen weit hinter sich ließen. Jede von ihnen hatte irgendwie Schwächen, bis auf Shina und Naru. Zweitere hatte es zwar nicht so mit dem Angriff, doch konnte sie sich durchaus sehen lassen. Kotomi verpasste gerne mal Bälle, es war ihr schleierhaft wie die da hinten rechts positioniert sein konnte und sie dann auch noch gewannen. Sobald jemand die Ecke rechts anspielte und der Ball die Linie traf, verschätzte die sich total. Naru würde da viel besser hinpassen. Shina schien sowieso jeden kraftvollen Ball zu erwischen, schließlich war sie ja auch der Kapitän, Akemi verteilte meistens als Stellerin die Bälle, wenn nicht dann griff sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin an, wobei die Reserve überhaupt nicht mithielt. Wenig später stand ein junger Mann hinter ihr, das roch sie regelrecht an seinem aufdringlichen Parfüm, auch wenn er nicht viel davon mit sich herumschleppte. Sie drehte sich um und sah in Sêiichîs Gesicht. "Was hast du denn hier verloren?" fragte sie ihn, so dass er geheimnisvoll grinste. "Du wirst sehen..." Die Trainerin pfiff kurz in ihre Pfeife, um die Mannschaft zu sich zu rufen. "Ich will euch jemanden vorstellen!" rief sie, so dass alle in ihre Richtung blickten und auf sie zurannten, wie es üblich war. "Er wird euer neuer Co-Trainer, er hat damit schon Erfahrung. Er hat die Mädchenmannschaft der Sasaki-Mittelschule vor zwei Jahren trainiert und wird mir etwas helfen." "Du hast echt die Sasakis trainiert?" fragte Akemi verblüfft, auch wenn sie angenehm überrascht war, dass er sich mit so was auskannte. "Ja, habe ich, bis unser Sportlehrer das übernahm... Ich, Ryochi und Hitomi haben oft als Kinder am Strand gespielt und deswegen konnte ich das schon ein wenig..." Er ließ Yuichi gewissenhaft weg, das tat er ständig, als hätte es ihn nie gegeben, so fiel ihnen das leichter. Ryochi mochte ja auch nicht mit jedem darüber reden. "Mit 13 habe ich ja auch in der Mannschaft gespielt, mit 14 habe ich aber aufgehört, weil es mir neben der Schule zuviel wurde, tja. So kam das alles, ihr könnt mich ja gerne testen." "Du sollst uns ja nur trainieren, wir werden ja sehen, ob du dem gewachsen bist", gab Shina von sich und zeigte auf die Bälle. "Du kannst es uns ja mal so richtig zeigen." Sie sagte das geradezu wie eine Herausforderung, so etwas hatte sie ohnehin schon lange nicht mehr gehabt, jemand, der es mit ihr aufnahm. Deswegen versuchte sie ja auch Yûmikô derweil dazu zu überreden, in die Mannschaft einzutreten, aber auch, weil sie zuviel Zeit mit Lernen verbrachte und mehr Sport machen sollte. Die beiden begaben sich auf Position, er auf der linken Seite des Spielfeldes, sie auf der Rechten, wenn man von der Tür aus zum Feld blickte. Akemi ging zu Sêiichî hinüber und brachte einen Ball mit. "Ich helfe dir..." Er sah zu ihr und lächelte. "Schlag den Ball so fest du kannst, verstanden?" Der Schwarzhaarige entfernte sich ein Stück vom Netz, während ihm ein wenig Schweiß über das Gesicht lief. So stark wie Yuichi war er zwar nie gewesen, aber er konnte durchaus so fest zuschlagen, dass man sich verletzen konnte. "Ich hoffe mal, dass du weißt, was du da tust, Shina-san", sagte er, wobei er darauf wartete, den Ball über dem Netz zu sehen, was durch Akemis Wurf wenig später auch geschah, also sprang er nach oben und schlug ihn direkt in Shinas Richtung. Er legte viel Kraft in den Schlag, so dass der Ball sich rasend schnell näherte. Er flog auf ihre Bauchgegend zu und sie machte die Hände zusammen, woraufhin sie den harten Ball auf ihren Handgelenken spürte und er zur Sêiichî zurückflog. Etwas gezuckt hatte sie zwar, stand aber noch so wie zuvor, was ihn auf gewisse Weise beeindruckte. ,Die können auf ihren Kapitän echt stolz sein, da würde Kimiko Tokorozawa echt neidisch werden.' Der Kapitän der Volleyballmannschaft an Sêiichîs ehemaliger Schule war wie so viele mit ihm liiert gewesen, bis sie ihn satt hatte, weil sie herausfand, dass er auch noch andere Freundinnen hatte. Er trauerte dieser kleinen Freundschaft nun doch etwas hinterher, eine schlechte Partie war sie ja nicht gewesen. Er entschied den Ball direkt zurückzuspielen, so dass Shina auf das Netz zuschnellte und kurz nach ihm hochsprang, in der Hoffnung ihn abzublocken, doch da ließ er den Ball zur Seite abdriften. Yûmikô war nun aufgesprungen und wollte zeigen, wie man als Mannschaft spielte, also nahm sie den Ball, der nach hinten flog mit einer Hand an. Shina kam gerade wieder auf dem Boden auf und schaute sich nach hinten um. Der Ball kam flach auf sie zugeflogen, direkt in Netznähe, also schlug sie ihn nach unten. Rasend schnell zischte der Ball an Sêiichî vorbei, der kurz klatschte. "Netter Überraschungsangriff und das obwohl ihr keine Partner seid..." "So war es schon immer, sie kann jeden gut platzierten Ball spielen, ohne mit der Spielerin, die ihn ihr gibt, trainiert gewesen zu sein", meinte Akemi, die ein paar mehr Bälle holen ging. "Wollen wir ein Zweierspielchen machen? Davon profitieren wir doch alle, nicht?" fragte Yûmikô, da ihr der Ball des Jungen gefallen hatte. Sie brauchte auch mal wieder ein paar ordentliche Bälle, um in Schwung zu kommen. "Meinetwegen..." Sêiichî zog die Augenbraue hoch, war doch sehr verwundert, dass die beiden Mädchen jetzt ein Spiel wagen wollten. Während die restliche Mannschaft bei der Trainerin blieb und einige sich fragten, wer das Mädchen war, das gerade ins Training eingegriffen hatte, staunte der Rest nicht schlecht. "Na, worauf warten wir dann noch, Sêi-chan, die sind ja ganz schön ehrgeizig, machen wir es ihnen eben schwer!" Akemi nahm die Herausforderung natürlich liebend gerne an. So ein Training bekam man nicht alle Tage. Die anderen waren fast etwas neidisch, dass sie nur zu Viert spielen würden. "Gerne, Süße", meinte er, gerade in dem Moment als Kôji zu den anderen stieß. "Was geht denn hier ab? Was hat der Macho hier verloren??" motzte der 16-jährige, woraufhin ein Junge neben ihm die Schultern zuckte. Er hatte hellbraune Haare und strahlend blaue Augen. "Hey, Oni-san", begrüßte Miyako, die seine kleine Schwester war. Beide strahlten. "Sêiichî Iwamoto wird Co-Trainer und Yûmikô vom Nagoya-United Team spielt jetzt mit dem Kapitän gegen Akemi und Iwamoto... Das wird was. Der Kerl kann angreifen, wird sicher spannend." "Man, muss der sich denn so wichtig machen?" Es missfiel dem Dunkelhaarigen, dass dieser Angeber ausgerechnet mit seiner Freundin auf dem Feld stehen sollte. "Hoffentlich werden die ordentlich fertig gemacht, das würde ich dem Typ gönnen, wenn er sich so aufspielt..." Der Teamchef des Basketballvereins war nun auch aufgekreuzt und hörte noch, was Kôji schadenfroh von sich gab. Es war niemand anderes als Shinas Freund Ryochi. "Dann wirst du heulen, Miura, weil Sêiichî nämlich früher mal Volleyball gespielt hat und damit sehr erfolgreich war. Fußball konnte er ja nicht ab, also hat er es im Volleyballteam versucht. Er hat die Mannschaft angeführt, also freu dich nicht zu früh." Wie es ihm Freude bereitete, Kôji zu ärgern, der grundlos eifersüchtig war, denn Ryochi war klar, dass Sêiichî Kôji mochte und sich kaum an seine Freundin ranmachen würde, schon alleine wegen seiner Sympathie nicht. "Harhar, wir führen irgendwie alle eine Mannschaft an, stell dir vor. Ich bin nämlich Kapitän des Baseballclubs, du Angeber!" Anscheinend wollten die beiden jetzt streiten, was den Mädchen ein genervtes Seufzen entlockte. "Ja, ja und jeder will besser sein, habt ihr's jetzt bald?" wollte Naru wissen, die dieses Verhalten sehr albern fand. Die hatten das wohl alle nötig. Kotomi stand schon die ganze Zeit etwas abseits und beobachtete den Kapitän der Baseballmannschaft, denn er hatte es ihr angetan. Diese breiten Schultern, dieses aufrichtige Lächeln, sein Lachen, wenn er mal nicht mit jemandem wie Shinas Freund stritt. Alles an ihm eben, sie konnte Akemi nicht leiden, denn sie hatte den Jungen bekommen, den Kotomi für sich wollte. Sie hatte Kôji vor einem Jahr durch Shina kennen gelernt, doch da war er schon mit Akemi zusammen gewesen, weswegen sie nie eine Chance hatte, denn er hatte nur eines im Sinn: Akemi Miyano. Sêiichî grinste vor sich hin, irgendwie waren sie heute alle hergekommen, um ihn beim Training zu beobachten. Anscheinend hatte das Ganze schon die Runde gemacht. "Na, los, Mi-chan", rief Sêiichî, so dass Kôji Halbmondaugen aufgesetzt hatte, immerhin verniedlichte Sêiichî gerade ihren Namen, obwohl sie sich kaum kannten. Noch viel schlimmer jedoch war, dass sie nichts dagegen sagte. ,Was läuft da zwischen dir und Iwamoto??' Eifersüchtig beobachtete er die beiden ganz besonders und genau. Die 16-jährige schlug auf, Shina nahm ihn aus der Luft, während sie rannte, Yûmikô spielte ihn hoch und Shina schmetterte ihn aus der Mitte des Feldes in das gegnerische Hinterfeld. Akemi machte eine kleine Bauchlandung, während ihrer Annahme. Der Ball flog nach rechts, wo es Sêiichî nur möglich war, ihn hochzuspielen, so dass Akemi schnell aufsprang, auf das Netz zurannte und einen Angriff startete, der von Yûmikô und Shina mit einem Zweierblock verhindert wurde. Sêiichî konnte den Ball gerade noch am Boden aufkommen sehen. ,Schlecht sind die aber echt nicht, da wird es die Sasaki dieses Jahr schwer haben, im Finale zu landen.' Diesmal war es Shina, die aufschlug. Ihr Ball kam rasend über das Netz geschossen und verlangsamte sich ein wenig, so dass Sêiichî bei der Annahme hinfiel und Akemi beobachtete, wie der Ball nach hinten flog, so dass sie ihm nachrannte, ihn mit einem Arm wieder zurückschlug und er zu direkt vor Shinas Nase flog. ,Ach du...' Sie schluckte kurz, sah ihre beste Freundin hochspringen und den Ball auf Sêiichî zuspielen, der zu langsam war und ihn in die Magengegend bekam. Er kniff ein Auge zu. "Alle Achtung, Ryo-chan, deine Freundin kann ganz schön zuschlagen." Er musste zugeben, dass sie wirklich verdammt gut spielte und es mit ihm aufnehmen konnte, obwohl er als fast Erwachsener mehr Kraft haben müsste. Er war auf die Knie gegangen und hielt sich den Bauch, bevor er sich wieder erhob und sich leichter Schweiß auf seinem Gesicht bildete. Und ein erneuter Aufschlag des Teamchefs war gegeben, der nun von Sêiichî erwischt und von Akemi hochgespielt wurde, so dass er endlich die Gelegenheit hatte, sein wahres Können zu zeigen. Beim Sprung holte er weit aus und schmetterte mit voller Kraft. Yûmikô schaltete schnell, landete auf den Knien und baggerte ihn dabei. Sie kniff dabei doch kurz ein Auge zu und erhob sich, indem sie sich mit der Hand abstützte. ,Die nächste, die meinen Ball kriegt, ich bekomme Komplexe', dachte sich Sêiichî, der das Gefühl hatte aus der Übung zu sein und das nur, weil zwei Mädchen seine Bälle erwischt hatten und spielen konnten, ohne vor Schmerz stöhnend am Boden zu landen. Shina hatte ihn derweil gestellt, so dass Yûmikô ihn so schnell attackierte, dass der Junge dem Ball wieder nur nachschauen konnte. ,Verteidigung ist nicht deine Stärke, das merkt man sofort, Sêiichî, weil du Schiss hast, du könntest dir was brechen, och.' Ryochi war etwas schadenfroh, immerhin hatte er hier versucht anzugeben, das war die Strafe. Beim nächsten Ball war es genug, wie er fand, also griff er direkt an. Damit rechneten die Zwei nicht, so dass keine von ihnen den Ball erreichte, der weit hinten im Feld aufschlug. "Na, Bravo, Sêiichî... Hier, Mi-chan", Shina warf ihrer Freundin den Ball zu und machte sich nichts aus ihrem verpassten Ball. Diese schlug gleich auf und gab Shina einen ordentlichen Aufschlag, welchen sie knapp retournierte und Yûmikô ihn nur mit Mühe stellen konnte, da er sehr schräg gekommen war. Er flog nicht sehr hoch, Shina beeilte sich und schlug ihn so fest es ihr möglich war zu Akemi, die nach ihm hechtete und ihn mit einer Japanrolle annahm. "Ja, Akemi, gib's ihnen!" feuerte Kôji seine Freundin an, so dass Kotomi leicht aufstöhnte. Wie er aber wieder strahlte, sie wurde ganz rot und sah ihn offensichtlich an, was Ryochi nicht unbemerkt blieb. ,Ach herrje, was hat die denn? Ist die etwa...?' Sêiichî war diesmal wieder am Angreifen, Yûmikô wollte ihn abblocken, sprang hoch, als er den Ball volle Kanne gegen ihre Hände schlug und sie durch die Wucht mitgerissen wurde. Shina, die hinter ihr stand, schaltete sofort und stoppte Yûmikôs Fall, sie hätte sich mit Sicherheit verletzt. "Gemeiner Ball, also wirklich..." Schwer atmend blickte er zu den beiden rüber. "Du hast ganz schön Kraft, aus der Nähe kommt da keiner gegen an", sagte Shina. Yûmikô war erschrocken und würde ganz sicher keinen seiner Bälle erneut blocken. Das war ihr doch zu gefährlich. Stille herrschte nun in der Halle. "Sorry, das war keine Absicht, Yûmikô-chan." Wataru, der nur durch die Scheibe reinsah, hatte gesehen, wie gefährlich Volleyball oft war und machte sich Sorgen um seine so zartbeseelte Schwester. "Man, jetzt mischt Miko-chan da auch noch mit. Ich bleibe doch beim Baseball, ist ja krass, wie die spielen." Die Mädchen hatten doch gegen Sêiichî gar keine Chance, zumindest sah es ihm so aus, doch da täuschte er sich, sie würden sich bestimmt nicht von ihm besiegen lassen. Kôji stand direkt vor der Tür und hörte Watarus Gebrabbel von draußen, so dass er die Tür öffnete. "Sag' mal, Wata-chan, warum versteckst du dich da denn?" Er war verwirrt und zog seinen besten Freund zur Tür herein, während man sie zur Seite stieß, da ein Ball zu ihnen rüber geflogen kam. "Hey, wollt ihr uns erschlagen?" Ryochi fing an zu lachen, es war aber auch zu witzig. Sêiichî legte eine Bauchlandung nach der anderen hin und ließ den Ball auch noch zur Tür abdriften, wo sie alle standen. "Mhm... 6:4, jetzt fangen sie wohl erst richtig an, was?" Akemi und Sêiichî hatten es schwer, da Shina und Yûmikô recht lernfähig zu sein schienen und gerne Akemi abblockten, so dass Sêiichî dem Ball nachrennen musste, was nun echt schweißtreibend war. Er seufzte, während sich der 17-jährige einigen Schweiß aus dem Gesicht wischte. Seine schönen Haare klebten ihm schon im Gesicht, er hasste das. Ryochi konnte ihm das förmlich im Gesicht ablesen, weswegen er sich noch mehr kugelte und den Bauch hielt. Schmollend stand der Schwarzhaarige auf und konzentrierte sich auf das Spiel - sollten die doch über seine Stürze lachen, war ihm doch egal. Ein Knall ertönte, der von Yûmikôs Aufschlag kam. Als Akemi ihn annehmen wollte, prallte er ihr gegen das Kinn, so dass sie erst mal zu Boden ging. "Ach du scheiße", meinte Wataru nur und hielt sich die Hände vor die Augen, er wollte Derartiges nicht sehen. "Hey, Mi-chan, ist alles okay?" fragte Sêiichî leicht besorgt, aber sie stand daraufhin gleich wieder auf. "Autsch, das tat fast schon weh, Miko-chan..." Der nächste Ball kam. Um Akemi die Kanone vor der Nase wegzuschnappen, schlug Sêiichî ihn zurück. An seinem doch sehr harten Ball scheiterte diesmal Yûmikô, da die Entfernung kurz war und sie bei der Annahme versagte, indem der Ball verdammt flach nach hinten flog - unerreichbar. Die nächsten Angriffe wurden von Shina und Sêiichî ausgetragen, keiner von ihnen wurde retourniert, bis es 14:14 stand und beide etwas nach Luft schnappten. Ganze 2 Minuten lang waren Yûmikô und Shina damit beschäftigt, seinen Bällen nachzurennen, verpasst hatten sie bis jetzt allerdings noch keinen, bis es Yûmikô gelang einen Angriff zu starten und der Ball den Boden berührte. "So ein Mist." Akemi wischte sich nun auch etwas Schweiß aus dem Gesicht und wartete auf den Aufschlag. Diesmal drehten sie den Spieß herum und ließen ihre Gegner etwas laufen. Die meisten Bälle bekamen sie nur sehr knapp, wobei der Angriff ausblieb, denn sie konnten froh sein, wenn Shina und Yûmikô nicht den finalen Punkt kassierten, also versuchten sie nichts durchgehen zu lassen. Nach fast 2 ½ Minuten waren alle zum Zerreißen gespannt und drückten allen vier Leuten die Daumen. Letztendlich war es Akemi, die angriff und von Shina geblockt wurde, woraufhin der Ball ganz knapp vor das Netz fiel und Sêiichî voller Hektik auf ihn zu sprang, es allerdings auch nicht mehr schaffte, ihn gescheit hochzuspielen, so dass er zur Seite und über den Boden sprang und er unter dem Netz lag, was die Stille brach und alle zum lachen brachte. "Mannoman, ihr habt euch tapfer geschlagen, Mi-chan", sagte Shina, ging unter dem Netz durch und half Sêiichî hoch, der schmollend und frustriert aussah. "Glückwunsch, das war ein Sieg, ihr habt vielleicht Ausdauer." "Hey, ihr auch", meinte Yûmikô, die einmal tief durchatmete. "Ich schlage vor, dass du jetzt mit Takagi trainierst und zwar draußen, während wir hier Angriffe üben..." Shina verdrehte die Augen, jetzt jagte Matsudaira schon einzelne Spieler nach draußen, das war ja wohl nicht mehr zu fassen. "Und mit Yûmikô Otaké will ich mich unterhalten..." Der Groschen war gefallen, so dass alle auf Yûmikô zustürmten und ihr um den Hals fielen. "Mit dir werden wir sicher nicht ein einziges Spiel verlieren!" Die Arme war total überfordert und verstand die Welt nicht mehr. "Halt, stopp, Shina hat mindestens genauso viel geleistet, nur nicht zuviel Komplimente, ja?" Und das nur, weil sie Kapitän von Nagoya-United gewesen war, da vergaßen die doch glatt ihre Mannschaftsführerin. "Ich habe nicht vor, mich hier breit zu machen, bedaure, ich will nur mitspielen, das ist alles." Die ganze Scharade mit Sachen Mannschaftsführung war ihr eine Nummer zu groß gewesen, weswegen sie aus der Mannschaft ausgetreten war und jetzt freuten die sich hier tot. Na toll. "Warum bist du so bescheiden? Du wurdest aus den 100 besten Spielerin ganz Japans zum Teamchef gewählt, du bist daher Japans beste Spielerin, da kann man sich ruhig mal was einbilden", kam von Chisa, die Yûmikô halbwegs im Arm hielt, was dieser unangenehm war, doch diesmal unternahm sie nichts dagegen, da es sich nicht um Jungs handelte. "Boah, klasse, ich erinnere mich noch an das letzte Endspiel gegen die Sasaki-Mittelschule, die mussten ganz schön einstecken", frohlockte Shizuru, die sowieso gerne den Mannschaftskopf gespielt hätte, aber sich mit der Nummer 3 zufrieden geben musste, da sie an Shinas Niveau nicht rankam. Sie war nicht schlecht, aber auch nicht so gut, um sie zu übertreffen, obwohl sie seit sie 12 war, zum Team gehörte und dieses früher sogar angeführt hatte, bis Akemi und Shina mitspielten. Sie nahm es ihnen jedoch nicht übel, dass sie sich in den Vordergrund gedrängt hatten, schließlich sorgten sie dafür, dass die Mannschaft erfolgreich war, solange war alles gut. "Mhm, das Spiel gegen die Sasaki war ziemlich unausgeglichen, so weit ich mich erinnere, haben die 2:0 gegen United verloren. Hast du die da noch trainiert, Sêiichî?" "Nein, da hatte ich gerade andere Probleme", er hustete leicht, oh ja, und wie er die gehabt hatte. "An eines erinnere ich mich noch genau, den Sasakis fiel der Kapitän aus, das hat sich auf den Teamgeist ausgewirkt. Die wussten nicht mal mehr, wie man einen einfachen Schmetterball annimmt, die waren so mutlos, dass es aussah, als wollten sie gar nicht mehr gewinnen. Wieso spielte die eigentlich bei diesem wichtigen Spiel nicht mit? Weißt du das, Iwamoto?" wollte Naru wissen, da sie es interessierte, wenn die beste Mannschaft von denen aus Kyoto so haushoch verlor. "Sie hatte Liebeskummer", seufzte Sêiichî und drehte sich etwas weg, schließlich hatte er alles in die Wege geleitet. "Oha", kam von Shina, die ihm einen fiesen Blick schenkte. "Und du warst schuld, was?" Ryochi verdrehte die Augen, schüttelte den Kopf und seufzte anschließend auch noch. "Wie gut erkannt, du weißt mal wieder alles, ohne dass man es dir sagt." "Hey, er hat sich so verdächtig herum gedreht...", erklärte die Schülerdetektivin, was Ryochi ein stolzes Lächeln gab. "Typisch du mal wieder, wann übersiehst du so etwas auch??" Die meisten würden es nicht für möglich halten, aber er fühlte sich schuldig und es saß ihm noch immer, auch ein Jahr nach der Trennung, in den Knochen. Er hatte sie schließlich ins Herz geschlossen und sie zumindest gemocht. Zu dumm, dass alles rauskam und das nur, weil er nie sagte, dass er sie liebte, weil er sie nicht belügen wollte. "Na ja, das passt ja zu dir, dass du anderen das Herz brichst, oder etwa nicht?" stichelte die Hellbraunhaarige, so dass Ryochi sie schon aufhalten wollte. "Leena geht es ja nun nicht anders, wie es scheint. Pass nur auf, dass du dadurch keine Mädchenfreundschaften zerstörst..." "Oje, man hat dir gesagt, dass Riina meine Freundin ist... da habe ich doch sicher bald Toshizo im Nacken, ich freue mich schon", gab Sêiichî sarkastisch von sich, was Shina nun doch interessierte. Sie vergaß, dass sie trainieren wollten und ließ die anderen spüren, dass sie Detektivin war. "Mich würde interessieren, was genau der gegen dich hat... Und überhaupt, die meisten mögen dich, aber Toshizos Freunde scheinen dich beinahe zu hassen... Hast du denen was getan? Bzw. Toshizo? Freundin ausgespannt?" Shina sollte damit aufhören, sie riss alte Wunden auf, was man an Sêiichîs Schweigen nun doch bemerkte. ,Oh Gott, Volltreffer', dachte sie sich. "Wenn das so ist, dann geschieht es dir Recht. Lern daraus und mach nicht so weiter..." Alle schwiegen, bis Naru die Stille brach. "Hey, lasst ihn jetzt zufrieden, ich möchte jetzt auch ein paar Bälle. Was bringt es uns, wenn er Trübsal bläst und dann schlecht spielt, also los ihr!" Die Rothaarige ließ ihren Freund stehen und ging stattdessen mit Miyako im Schlepptau so weit weg wie möglich. "Ihr verhaltet euch echt verliebt, ehrlich", meinte diese seufzend. Riina hörte ihr gar nicht zu, starrte nur auf den Ball und schwieg. Was hatte die denn jetzt? War es wegen Toshizo, der mit Takahashi befreundet war? "Hey, Riina!" Sie stieß ihr absichtlich in die Rippen, um sie aus ihrer Trance zu befreien. Die Angesprochene blickte zur Seite und sah sie unverständlich an. "Was ist?" "Du warst weit weg." "Mit mir ist alles in Ordnung, komm', wir trainieren." Was sie nicht sahen, war Matsudaira, die von hinten kam, Riina am T-Shirt schnappte und hinter sich her zerrte. "Nichts da, du verschwindest nach draußen und trainierst mit Sêiichî 100 Annahmen, kapiert?" Was sollte das nun wieder für eine Strafe sein? Was hatte sie dieser blöden Kuh denn bitte getan, dass sie so mit ihr umging? "Herrje", seufzte Akemi, die mit dem Blick Matsudaira verfolgte. "Eines noch, Takagi, auf dem Spielfeld haben Gedanken wie Freunde keinen Platz. Wenn ich dich noch mal dabei erwische, dass du unkonzentriert bist, weil du damit beschäftigt bist, Sêiichî anzuhimmeln, fliegst du, wir sind doch nicht im Kindergarten!" Ryochi fand die Frau auch ziemlich nett, so wie die schon redete, steckte da aber Hass dahinter, nur warum? Er war schließlich auch Detektiv. Und wieso stand Wataru so teilnahmslos rum? Wäre das seine Schwester, würde diese Frau aber was erleben. "Hören Sie jetzt auf damit!" lenkte der Braunhaarige ein, da er die Faxen dicke hatte. "So geht man nicht mit Mädchen um, sie hat doch gar nichts getan. Behandeln Sie sie gefälligst nicht wie Dreck, sonst gehe ich zum Schuldirektor und melde es!" Genau so etwas hatte Shina auch gerade sagen wollen, doch ihr Freund war ihr zuvor gekommen, was sie zu einem Grinsen brachte. ,Gib's ihr, die hat es nicht anders verdient', dachte sie schadenfroh und vermied ein Auflachen. Ryochi wurde Wataru immer sympathischer, obgleich er ihn damals beinahe gehasst hatte, er war nicht so, wie sie alle gedacht hatten und verdammt viel Mut hatte er auch, Wataru selbst hätte sich nie getraut, so mit dieser Frau zu reden. "Wir wollen doch nicht übertreiben", versuchte Matsudaira den Jungen um den Finger zu wickeln, doch dieser konnte so etwas gar nicht leiden, weshalb er ihre Hand wegstieß, die sie ihm auf die Schulter legte, er war nicht wie Sêiichî und fuhr darauf ab, dass Frauen ihn so betatschten. "Ich übertreibe nicht, das tun Sie zur Genüge, also bitte. Ich meine es ernst. Wenn ich Derartiges noch einmal sehen muss, waren Sie lange Zeit Trainerin!" drohte er ihr und sah sie mit einem rebellischen Blick an, was ihr missfiel, so dass sie einen abfälligen Laut von sich gab und sich von ihm entfernte. "Los, trainieren wir, bis später, Takagi!" Das Mädchen blieb bei Sêiichî stehen und schaute ihr trotzig nach. "Ich kann sie nicht ab, so wie sie mich!" "Na, dann, gehen wir raus..." Ein giftiger Blick wurde an Sêiichî geschickt, als der es wagte, sie zu sich in die Arme zu ziehen. "Iwamoto, ich warne dich, lass die Mädchen in Ruhe, verstanden??" rief die Trainerin ihm zu, so dass er unschuldig lächelte. "Keine Sorge." Und verschwand mit seiner Freundin lachend nach draußen. ,Da hat sie sich ja genau den Richtigen ausgesucht', musste sich Ryochi über sie lustig machen, weil er seinen Freund ja wohl am besten kannte. Der und die Mädchen zufrieden lassen, wie blind war die denn? War sie seinem Charme erlegen, oder wie? "Die hat dich aber gern, Sêiichî." So etwas musste Riina ihm sagen, die tat ja so, als würde er ihr ganz alleine gehören. Wenn die so weitermachte, hatte sie sie gleich zum Feind. Diese Frau erinnerte sie derbe an das Gegenstück zu ihrem Vater, der gerne an kleinen Mädchen rumspielte, nur waren es bei ihr wohl Jungs. "Mich haben doch alle gern, Süße..." Er umarmte sie, so dass sie ihn von sich schob. "Achja? Komm' bloß wieder runter, ich kann dich so nicht leiden, das weißt du..." Ihr kleiner Macho hatte wohl zu heiß gebadet, aber sonst hatte der keine Probleme? "Mach' so weiter und ich mag dich bald gar nicht mehr. Deine Arroganz stinkt ja..." Sie ging von ihm weg. "Jetzt zick' nicht so, wir wollten trainieren." "Dann mach' mal und lass dein Machogehabe zu Hause, das passt jetzt nicht..." Ein genervtes Stöhnen kam von ihr. Er saß auf einem ganz hohen Ross und dachte, so etwas wie, verlassen werden, könnte ihm nicht passieren, da musste er aber sehr aufpassen, denn nicht alle waren total in ihn verknallt und ließen sich alles bieten. Sie war nicht Leena, die das zulassen würde, das würde Sêiichî schon noch früh genug bemerken, wenn sie ihn wieder anzickte. Akemi musste lachen, als sie die beiden da draußen so sah und streckte den Kopf raus. "Sagt mal, Riina-chan, habt ihr nicht was vergessen?" Verwirrt beäugte sie die Ältere, die ihr einen Ball zuwarf. "Hier, der wollte unbedingt von dir im Arm gehalten werden..." Die Rothaarige fing ihn auf und verstand, woraufhin sie nickte. "Ja, ja, Baka, du bist in Gedanken ganz woanders, deswegen hast du vergessen, einen Ball mitzunehmen... und jetzt schau nicht so..." "Na, dann ihr Turteltäubchen, übertreibt es nicht, ja? Und lasst euch nicht von Matsudaira erwischen..." Wie frech die sein konnte, nicht zu glauben. "Ja, Mi-chan, jetzt komm wieder her, sonst wird das nie was, alle warten auf dich!" meinte Shina, die sie von der Tür wegzog. "Sind sie nicht süß?" Der Hellbraunhaarigen entfuhr ein Stöhnen. "Die sollen aber trainieren, nicht rumturteln, also wirklich." Kôji beobachtete seine beiden Süßen und grinste vor sich hin. "Streitet ihr schon wieder? Falls ihr es schon vergessen habt, da ist das Feld", meinte er grinsend zu Akemi und zeigte nach hinten. "Klappe, geh lieber zu deiner Mannschaft, Kapitän!" "Das Training fällt aber aus, ich werde euch jetzt etwas zuschauen..." "Och nöööö, noch so eine Nervensäge, die uns angafft..." In Kotomis Augen benahm sich Akemi gerade wie eine dumme Zicke, die Kôji gar nicht verdiente und da sie sowieso im Moment mit Shina anfing zu trainieren, ging die 15-jährige zu dem Baseballspieler und setzte sich zu ihm auf die Bank, wobei sie nett lächelte. "Hey, Kôji-san, wie geht's dir?" Eine zarte Röte lag auf ihrem Gesicht und sie wirkte dadurch ungewohnt schüchtern. Er sah zur Seite. "Hi, Koto-chan, mir geht's gut und dir?" Der Junge dachte sich dabei nicht besonders viel, in dem Punkt war er wie sein bester Freund - naiv. "Redet deine Freundin immer so mit dir?" Sein Blick wandelte sich von naiv in ziemlich verblüfft. "Wieso interessiert dich das denn?" "Ich finde, dass sie dich besser behandeln müsste, darum." Sie sah zu Boden, wagte es nicht, ihm ins Gesicht zu sehen, wobei sie ihren Ball fester hielt, als es nötig war. Es wirkte, als wolle sie sich aus Angst, er könne etwas bemerken, an den Ball klammern. "Erst bricht sie dir das Herz, indem sie dich verlässt, dann kommst du doch wieder mit ihr zusammen. Warum lässt du dir von ihr soviel gefallen? Das müsstest du nicht! Es gibt ein Dutzend Mädchen, die alles dafür tun würden, damit du glücklich bist." Und sie gehörte zu diesem Kreis von Mädchen, die sich allesamt in den Kapitän des Baseballteams verknallt hatten, die meisten waren Cheerleader, aber Kôji hatte nichts für sie übrig, beachtete sie ja nicht mal, er war nun einmal schon vergeben, damit musste die Schar klarkommen. Während sich die beiden unterhielten, machte Sêiichî seinen ersten Schlag. Man sah es von drinnen nicht, aber er nahm ziemlich Rücksicht. Er wollte, dass sie sich an die Kraft, die dahinter steckte, gewöhnte, also wurde jeder Schlag ein klein wenig härter, was ihr nicht auffiel. Bis zum 20. Ball nahm sie jeden an, doch dann waren sie bei einer Stärke angekommen, die ihr Probleme bereitete. Der nächste kam so schnell, dass sie ihn nicht einschätzen und deswegen auch nicht kriegen konnte. Er blieb dabei und donnerte ihr den nächsten gegen den Unterarm. "Schlägst du auf einmal härter, oder kommt mir das nur so vor?" fragte sie unter rasendem Atem. "Ja, tue ich." Es war jetzt mehr davon abhängig, wie nah der Ball an ihren Oberkörper rankam, ob sie ihn annahm, aber er machte es ihr gewissenhaft schwer, damit sie besser wurde, doch einmal schlug er ihn zu weit nach rechts, aus dem Grund flog er in Richtung einer der Bäume. Sie, die am Boden lag, stand auf, sprang dem Ball nach und erwischte ihn noch im Flug mit einer Hand. Sêiichî wollte sie noch wegen dem Baum warnen, doch da war es schon geschehen. Während des Aufpralles am Boden stieß sie mit dem Kopf gegen den Baumstamm, so dass er die Augen zukniff. Sie blieb regungslos liegen, weswegen er sofort zu ihr rannte. "Itaaaai!" schrie sie, stand langsam auf und fasste sich an die Stirn. "Du Idiot... das tut vielleicht weh." "Hast du dir arg wehgetan?" Er hatte Angst, dass sie sich ernsthaft verletzt hatte und kniete sich zu ihr hinab. Sie sah ihm ins Gesicht. "Ich glaube, es geht schon." Der Schwarzhaarige seufzte erleichtert, bemerkte dann aber, dass Blut über ihre Stirn rann. "Von wegen." Er hob sie hoch, was ihr nicht gefiel. "Hey, was tust du da?" "Für dich war's das heute, du blutest, so trainieren wir sicher nicht weiter." Die Mittelschülerin zappelte ein wenig, weil sie nicht von ihm durch die Gegend getragen werden wollte. "Zappel' doch nicht so, vielleicht hast du eine Gehirnerschütterung." Daraufhin unterließ sie das Zappeln und lehnte den Kopf an seine Brust. "Machst du dir etwa Sorgen um mich?" "Was denn sonst?" Empört blickte er in das süße Gesicht seiner Freundin. "Aber du scheinst ja noch fit genug zu sein, um zu zappeln, was?" Sie schmollte, was er einfach süß fand. Wie sie ihn mit den Augen anfunkelte. "Hey, so ein Blick macht dich echt sexy, da kriegt man Lust." "Spinner..." Wataru öffnete die Tür und sah die beiden. "Was... was ist denn nun kaputt?" stotterte dieser verwirrt und warf beiden einen fragenden Blick zu. "Hast du meine Schwester gerade etwa sexy genannt? Sie ist doch noch ein Kind, du Baka!" schrie er ihn an, so dass Riina das Gesicht verzog. "Bitte, Wata-chan, nicht schreien, mein Kopf." "Was ist damit?" fragte ihr Bruder unschlüssig, bis sie in sein Gesicht sah und er das Blut in ihrem erblickte. "Oh Gott, was ist denn mit dir passiert?" "Gegen den Baum gesprungen, trifft es in etwa..." "Sêiichî, spinnst du? Musst du so übertreiben??" Er war sauer, immerhin hatte er ihm seine kleine Schwester anvertraut, dann passierte ihr so etwas. "Bring' sie doch gleich ins Grab, ich hab' doch sonst nur noch meine Mutter!" "Ganz ruhig, an der kleinen Wunde stirbt sie dir schon nicht..." Wataru stürmte hin, nahm Sêiichî seine Schwester ab und sah ihn böse an. "Du nutzt mir das noch aus, sie will nicht, dass du sie so antatschst..." Das war immer noch ihr Bier, aber Wataru schien das wenig zu interessieren. "Ich habe nichts dagegen, wenn ihr zusammenseid, aber fass sie bloß nicht an, als wäre sie schon erwachsen, habe ich mich klar ausgedrückt?" "Sie ist 15 Jahre alt und schon lange kein Kind mehr. Wenn du ihre Brüste gesehen hättest, würdest du so nicht denken..." Sêiichî lachte auf, er fand sein Verhalten richtig niedlich, wie er sie beschützte. Brüderliches Verhalten eben, so etwas kannte er schon zur Genüge. Wataru sah ihn finster an und schlug ihm mit der Faust auf den Kopf. "Du klingst wie ein Zuhälter, lass das gefälligst, oder ihr seht euch nicht mehr wieder!" "Jetzt ist es gut, großer Bruder, Sêiichî hat mich nicht angefasst, er ist brav..." ,Noch...' Ja, er hatte durchaus vor, dem Mädchen mal an die Wäsche zu gehen, hatte nur noch nicht die Gelegenheit gehabt. Dass sie etwas zu bieten hatte, war ihm nicht entgangen. Es zeichnete sich unter ihrem T-Shirt schon etwas ab, das ihm aufgefallen war. Er würde sie gerne mal nackt sehen. Es war kurz nach Acht am Abend, als ein schwarzhaariger Junge zu Hause ankam. Er rief durch das Haus, um auf sich aufmerksam zu machen, sonst würden seine Eltern ja nie mitbekommen, dass er überhaupt noch existierte. "Tada ima!" Toshizo warf seine Schulsachen unachtsam in eine Ecke und ging nach unten, um sich etwas zu Essen zu holen. Sein Vater war gerade ziemlich in Rage beim Telefonieren. "Der kann was erleben, das verspreche ich Ihnen!" Der Mann warf den Hörer auf, während Toshizo in der Tür stand und unschuldig und unwissend seinen Vater beobachtete, bevor dieser auf ihn zukam, ihn am Kragen nahm und heftig schüttelte. "Was hast du wieder angestellt, du ungezogenes Kind?!" Voller Wut brüllte er ihm ins Gesicht und zerrte ihn nach draußen. "Essen gibt es heute nicht, geh' an die frische Luft, nachdenken, was du wieder getan hast! Deine Klassenlehrerin rief an, dass du Mädchen belästigt hast, solches Verhalten dulde ich hier nicht, also raus hier!" Er gab seinem Sohn einen Schubs, woraufhin dieser vor die Tür flog und sofort zur Tür stürmte, doch in dem Moment flog sie zu. "Du kannst mich doch nicht einfach aussperren, ich habe keinen Schlüssel!" "Hau ab, hier hast du erst mal nichts mehr verloren!" Toshizo wusste, was geschehen war, er hatte seinen Vater wieder enttäuscht und dieser konnte ihn nicht mehr leiden. Während er wie verrückt gegen die Tür hämmerte, bettelte er darum, wieder reingelassen zu werden, doch das interessierte keinen. Der Mann hatte es getan, da es ihm stank. Immer wieder verbrach sein Sohn irgendetwas und er musste seine kostbare Zeit opfern, um zur Schule zu fahren. Toshizo lehnte an der Tür, die Tränen rannen ihm über das Gesicht, es traf ihn immer extrahart, wenn sein Vater ihn so behandelte. Für ein bis zwei Minuten ließ er die Tränen gehen, wenn er alleine war, konnte er das schließlich. Ihn durfte nur niemand dabei sehen. Hoffentlich würde seine Mutter sich nicht wieder mit seinem Vater anlegen, das endete meistens in einem Heulkrampf seitens der Mutter. Die beiden stritten oft, sobald sie auch nur ein Widerwort einlegte. Die Tränen wischte er sich nun weg und machte sich auf den Weg, zu seinem Freund, der ihn nicht rauswerfen würde, so wie es sein Vater getan hatte. Die beiden kannten sich nicht, da Toshizos Vater immer sehr beschäftigt war und daher die Freunde seines Sohnes nie zu Gesicht bekam. Schließlich kam er bei einem doch recht großen Anwesen an. Ihre beiden Eltern waren reich, was man schon an ihren Häusern bemerkte. Oft hatte hier schon eine geheime Party stattgefunden. Toshizo konnte das nicht bringen, er hatte genug Stress mit seinen Eltern, als dass er leichtfertig Ärger riskiert hätte. Takahashi hatte damit keinerlei Probleme, da seine Mutter selten mal zu Hause und sein Vater schon seit einiger Zeit tot war. Er betätigte die Klingel, konnte aber von oben schon Gelächter hören. "Boah nee, ich glaub', ich geh' wieder..." Seit einiger Zeit herrschten kleine Meinungsverschiedenheiten, die ab und zu eskalierten und das immer, wenn Kenji und Takahashi zusammen waren. Oft fühlte sich Toshizo wie zwischen die Fronten geraten, wahrscheinlich würde seine Freundschaft zu Kenji wohl an Takahashi zerbrechen, weil die beiden sich oft stritten und er das Gefühl hatte, dass Takahashi ihn nur duldete. Daraufhin sah sein braunhaariger Freund aus dem Fenster und beobachtete den Schwarzhaarigen wie er dabei war, wegzugehen. "Hey, was machst du denn da? Komm' hoch!" ,Scheiße, was jetzt?' Er würde wohl kaum gehen, also seufzte er nur, öffnete das Gartentor und ging zur Tür. Takahashi ließ den Schlüssel runterfallen und Toshizo fing ihn auf, da ersterer wohl zu bequem war, jetzt die Treppen runterzukommen und er seinem Freund vertraute. Er schloss auf, versperrte die Tür hinter sich, zog die Schuhe aus und rannte nach oben. Dort kam ihm gleich ein ordentlicher Zigarettenqualm entgegen, nachdem er die Tür aufgemacht hatte. "Jetzt verstehe ich, wieso das Fenster offen ist, da kriegt man ja keine Luft mehr..." Aus den Boxen der Anlage kamen Töne einer bekannten, angesagten Gruppe, die man unten schon hatte hören können, da sie nicht gerade leise eingestellt war, so dass man kaum ein Wort verstand. Die beiden unterhielten sich, heute schienen sie sich doch mal zu verstehen. Wenigstens etwas. "Könnt ihr das Ding mal leiser machen? Hier versteht man sich selbst ja nicht mal wirklich!" brüllte er, so dass Kenji ihm einen bösen Blick zuwarf. "Dann bist du taub!" Takahashi schnappte sich die Fernbedienung und dämpfte die Lautstärke etwas. "Bist du sein Buttler, oder was? Ich will das Lied zuende hören und das auf voller Lautstärke..." Jetzt ging das schon wieder los, sie würden nur wieder streiten, also wollte er das Ganze schlichten. "Ist schon okay, ich sage nichts mehr, macht ruhig wieder lauter.." Toshizo setzte sich neben Takahashi und schwieg, was diesem missfiel. "Wo waren wir? Ja, stimmt, bei Hitomi. Weißt du, dann sagte sie echt: Das kannst du nicht machen!" Kenji fing an zu piepsen und machte seine Freundin nach. "Ich daraufhin: Doch, das kann ich und ich werde es tun. Dann habe ich sie ausgezogen und es ging ordentlich zur Sache..." "Hast du sie ordentlich geknallt, bis sie geschrieen hat?" "Was denkst du denn, Takahashi-kun?" Toshizo fühlte sich fehl am Platz. Er mit seiner ganzen Depression. Er hatte den Blick tief gesenkt, legte den Kopf auf den Armen ab und ignorierte eben, dass sie mit sich selbst beschäftigt waren, schließlich würde Kenji auch irgendwann gehen müssen, hoffentlich bald. Kenji hatte eh nie wirklich interessiert, wie es Toshizo ging, weswegen er das auch diesmal ignorierte und sich lieber mit Takahashi unterhielt, obwohl er ebenfalls Toshizos bester Freund war. ,Diese Technoscheiße nervt mich allmählich.' Der Zigarettenqualm ließ ihn kurz husten. Die wollten wohl, dass er hier jämmerlich verreckte? Und wenn schon, wen würde das schon interessieren? Takahashi blickte kurz zur Seite und sah, dass etwas nicht stimmte, weshalb er einfach die Musik ausmachte, was Kenji nicht in den Kram passte. "Hey, was soll das?" "Du verpisst dich jetzt, verstanden? Wir haben was Privates zu bereden." "Was ist so privat, dass ich es nicht hören kann?" "Du musst nicht alles wissen..." Der 17-jährige machte die Zigarette aus, schnappte Kenji am Kragen und zog ihn nach draußen. "Toshizo ist da, da brauche ich dich jetzt nicht mehr, das ist die Wahrheit!" Es war ihm vollkommen egal, was der davon jetzt halten würde, schließlich könnte es passieren, dass er seine Freundin killen musste, was ihm auf gewisse Weise ziemlich egal war, genauso wie der Typ. Der war nur zum Zeitvertreib da, anders als der 18-jährige, der gerade gekommen war. Kenji hatte heute keinen Bock auf Zoff und ging die Treppe runter. Man verärgerte den lieber nicht, der rastete doch so gerne aus, also ging er freiwillig. "Was ist schon wieder passiert?" Die Hand Takahashis ruhte nun auf Toshizos Schulter. Der Junge hob jetzt langsam den Kopf. "Nichts schlimmes, bin bloß rausgeflogen, wegen der Sache heute..." "Ach Gottchen, dein Vater ist ein echtes Sensibelchen..." "Nein!" widersprach ihm der Schwarzhaarige. "Der hat nur keine Zeit und muss zur Schule, da wurde er sauer. Die haben ihn da nämlich hinbestellt..." "Och, ich schicke die Anwälte meines Vaters dahin... Die nehmen die Lehrer etwas auseinander, dann war's das. Mutter ist eh bei einem Filmdreh, die kommt so schnell nicht her..." "...Mein Vater hasst mich... ich bin dem doch lästig..." Daher wehte der Wind, dem Jüngeren war alles klar. "Und Mutter bereut es sicher allmählich, dass sie mich gekriegt hat." "Das bereut so gut wie keine Mutter, glaub mir", versuchte er ihm Mut zu machen, steckte sich eine Zigarette an und hielt seinem besten Freund auch eine hin. "Nimm schon, das beruhigt die Nerven." Er wollte ihm glauben, weswegen der 18-jährige die Zigarette in seinen Mund steckte und sie sich von ihm anstecken ließ. "Ziehen, Baka..." Er zog daran, woraufhin sie zu glühen begann und er husten musste. "Na also, geht doch..." Ein fast schon nettes Lächeln lag auf den Lippen des Braunhaarigen, was auch den anderen lächeln ließ. "Danke..." "Dafür sind Freunde doch da." Takahashi und Kenji hatten sowieso schon die Brandyflasche aufgemacht, weswegen er Toshizo jetzt ebenfalls etwas zu trinken gab. "Hier, damit du auf andere Gedanken kommst. Und vergiss deinen Vater, der wird sich schon wieder einkriegen!" Es war nicht das erste Mal, dass sie auf dem Bett saßen und Alkohol tranken, hier interessierte es doch keinen, was sie taten. Manchmal beneidete Toshizo seinen Freund etwas, er hatte so gut wie nie Probleme zu Hause. "Darf ich eine Weile hier übernachten? Ich habe keine Lust dem Alten über den Weg zu laufen." "Klar, solange du willst..." Ein erleichtertes Seufzen kam von dem Schwarzhaarigen, der seinen Kopf gegen die Wand gleiten ließ, während er sich den Brandy regelrecht in den Rachen schüttete. Er wollte nichts anderes, als seine Probleme vergessen, das konnte er hier am besten. Er versuchte seine Sorgen und Probleme damit quasi wegzuspülen, was meistens auch half, da er solange schüttete, bis er vergessen hatte, dass etwas gewesen war. ,Der ist nachher wieder restlos besoffen, aber egal, dann erzählt er mir wenigstens alles.' Er hatte einen ordentlichen Schluck genommen und wischte sich wenig später über die Lippen. "Das tat gut", meinte er, auch wenn sich gerade schon alles drehte, so dass er sich zur Seite fallen ließ und da im Kissen seines Freundes liegen blieb. "Sag' mal, Shizo-kun, was fandest du eigentlich an Saki, diesem Flittchen?" "Die gefiel mir, warum?" "Konnte die etwas Bestimmtes besonders gut?" löcherte Takahashi seinen besten Freund, das interessierte ihn nun wirklich. "Ich weiß nicht, ob die etwas besonders gut kann, außer Kerle angraben." Der Ältere klang etwas deprimiert, wenn er an diese Person dachte. "Na, hör mal, sie war deine Freundin... die hat sich doch sicher von dir durchvögeln lassen, oder etwa nicht? Also, was hat sie so gemacht? Hat sie dir einen geblasen?" Der Kerl nahm bei so etwas wohl nie ein Blatt vor den Mund. "Nein... die ging ja lieber zu Sêiichî, mit dem rumpoppen." Der Jüngere sah, wie sein Freund wehleidig die Augen schloss. ,Dumme Kuh, die kann noch was erleben, die werde ich so erniedrigen, dass sie bei allen unten durch ist.' "Mit wem hast du eigentlich dein erstes Mal erlebt, wenn nicht mit Saki?" Neugierig beobachtete er seinen besten Freund. "Beschissenes Thema!" gab dieser zurück, was den anderen nun doch sehr verwunderte. "Du hast es mir nie gesagt... meins war in der Mittelschule.. auf der Jungentoilette..." Der Braunhaarige kullerte sich wegen seines eigenen Satzes. "Die hat sich von mir befummeln lassen, da haben wir es eben getan, besonders gut war sie aber nicht... die dachte, dass wir deswegen zusammen sind, was für ein Unsinn. Man, ist die mir aber hinterher gelaufen, anscheinend war ich doch ziemlich gut..." "Du alter Angeber", grinste Toshizo. "Auf der Toilette, ist ja krass... Mit mir wollte bisher keine, tja. Deswegen habe ich es noch nie getan." Schockiert besah Takahashi seinen Freund, bevor er einen Lachanfall erlitt. "Oh Gott, mein Freund ist eine 18-jährige Jungfrau." Er fiel rückwärts um und hielt sich vor Lachen den Bauch, es war einfach nicht wahr, das konnte doch nicht sein. "Jetzt lach nicht, das ist nicht witzig." Die Röte stand Toshizo ins Gesicht geschrieben, es verletzte ihn sehr, dass sein Freund das so lustig fand und sich darüber amüsierte, dass Sêiichî mehr Erfolg hatte, als er. "Sorry, aber das ist jetzt echt krass..." Noch immer lachte der Braunhaarige, versuchte sich aber allmählich wieder einzukriegen. "Nun ja, es ist schon ziemlich abnormal, wenn man mit 18 noch keinen Sex hatte, also wirklich. Ich hatte ihn kurz nach meinem 14. Geburtstag. Und es schockiert mich gewissermaßen, dass Saki dich nicht rangelassen hat. Bah, die lässt sich lieber von Sêiichî ficken, ich geh kotzen!" Vor lauter Frust nahm er sich die nächste Zigarette und steckte sich diese an. "Irgendwas mache ich wohl falsch, ihn lieben alle, bei mir rennen sie eher weg. Obwohl ich finde, dass ich viel besser aussehe, als er. Das deprimiert mich, weil ich nicht weiß, was ich dagegen tun soll. Ich weiß doch gar nicht, auf was die so abfahren." "Willst du Tipps von mir? Die meisten muss man zwingen, ganz einfach. Wenn man erst mal geile Gefühle in ihnen weckt, können sie meistens nicht widerstehen und spielen mit, so dass es kein Zwingen mehr ist. Du darfst bloß nicht schüchtern sein und dich trauen." Toshizo hatte nach der Sache von heute nur leider keine Lust mehr irgendwen zu zwingen. "Und danach hassen sie mich dann, toll. Das von heute war echt genug. Riina hasst mich, was soll ich denn jetzt machen?" "Mit einer anderen üben, bis du gut genug bist..." "Und dann hasst sie mich weniger, Takahashi? Doch kaum." "Doch, wenn du besser wirst, dann wird sie dich auch mehr mögen. Die ist nur so sauer, weil du es nicht gut gemacht hast, das ist alles. Weiber sind eben so..." Er hatte früher auch die eine oder andere bittere Erfahrung machen müssen. Keine von ihnen wollte einen Kerl haben, der nicht gut im Bett war, so lief das eben. "Mit wem soll ich bitte üben, wenn die alle zu Sêiichî rennen?" seufzte der Schwarzhaarige und schenkte seinem Freund einen fragenden Blick. "Also am einfachsten hast du es wohl bei Saki, weil die eben einfach billig ist und es mit einigen getrieben hat, außerdem kann die dir noch was beibringen. Weil sie nämlich so viele Kerle hatte, weiß sie genau, was zu tun ist. Ich kann es dir aber auch gerne mal vormachen..." Ein Seufzen entglitt dem 18-jährigen. "Ich bezweifle, dass sie sich auf mich einlassen wird, die kann dich nicht leiden, wie Riina und schiebt die Schuld mir in die Schuhe. Ich frage mich, was die gegen dich haben, wirklich. Du bist doch der beste Freund, den man sich wünschen kann... Die haben echte Probleme." "Ist doch unwichtig, außerdem solltest du dich bei anderen genauso anstrengen, wie bei deinem Schätzchen. Auf eine schnelle Nummer steht keine, soviel kann ich dir verraten, die wollen alle richtig heiß auf dich sein, bevor du ihn überhaupt reinstecken kannst." Toshizo legte sich auf die Seite und sah seinen Freund an. "Wie viele hattest du?" Neugierig war sein Freund stets gewesen, es wunderte Takahashi daher gar nicht, dass er solche Fragen stellte. "...15 oder so..." Die Wahrheit war, dass Takahashi gar nicht mitgezählt hatte. "Krass, du bist ja ein richtiger Weiberheld." "Bisher sind die immer zu mir gekommen. Sêiichî muss sie erst um den Finger wickeln, wie armselig." Der Gesichtsausdruck des Älteren verfinsterte sich augenblicklich. "Der will doch jedem zeigen, wie gut er ankommt. Irgendwie scheinen die Weiber drauf abzufahren. Trotzdem kann ich es nicht glauben, dass Riina echt mit dem zusammen ist. Spinnt die jetzt? Die steht doch kein Stück auf Machos." "Wer weiß, was der Typ ihr versprochen hat?" Takahashi redete doch in einem sehr verächtlichen Ton, wenn es um Sêiichî und Ryochi ging, er hasste sie beide, die waren es nicht wert. Ryochi war ein Engelchen, das allen in den Arsch kroch, auch seiner Shina, die darauf auch noch hereinfiel. Und Sêiichî ein Playboy in ganz schlimmen Ausmaß, der auch noch Yuichi-Komplexe hatte und an Engelchen Ryo hing, als sei er sein Bruder höchstpersönlich. Eigentlich war der ja arm dran, mit seiner Tour, er versuchte immer besser als Yuichi zu sein, doch das würde er nie schaffen. Wenn die wüssten, dass der noch am Leben war. "Woran denkst du, du bist so still?!" "Ich bin Yuichi begegnet!" Toshizo saß auf einmal kerzengerade da. "Wie bitte? Der lebt noch?" "Der ist in der Organisation gelandet, ich weiß aber nicht, wie der da jetzt heißt, doch das finde ich schon noch raus. Der ging mit Knarre auf mich los und hat mir gedroht, dass ich Akajaleinchen und Iwamotoschweinchen in Ruhe lasse. Er hat sich ziemlich verändert, muss ich schon sagen. Ich war nahe dran, Schiss vor ihm zu kriegen, so wie der mich angesehen hat..." Nicht zu glauben, Toshizo hatte geglaubt, der Kerl wäre schon vor Jahren ums Leben gekommen. "Traust du dem echt zu, dass er dir was antut?" "Ja, das kann man ihm zutrauen..." "Heißt das, dass wir die beiden in Ruhe lassen sollen?" "Er wird wohl kaum Wache schieben, mach' dir nicht so viele Gedanken. Er hat mich nur im Krankenhaus erwischt, als ich auf dem Weg zu Iwamoto war. Mehr nicht." Das würde heißen, er würde sie nicht umbringen können, aber das wollte Toshizo ja eh nicht, er wollte lieber, dass Iwamoto litt, wobei man auch durchaus seinen besten Freund umbringen könnte, um ihm eins reinzudrücken, aber das sollten sie dann doch lieber mal auf Eis legen. Mit viel Glück löste sich das Problem von selbst, wenn man Ryochis Bruder schlichtweg einfach umlegte. Also mussten sie nur geduldig sein. "Der war eh nie ganz dicht. Wie der die beiden immer beschützt hat, wie so ein kleiner Held. Und Sêiichî macht ihn andauernd nach, wie das nervt. Seit Yuichi weg ist, spielt er Ryos Beschützer, weil er denkt, dass er ihn dann noch toller findet... das Schlimme, es scheint zu klappen, die hängen, wie Pech und Schwefel zusammen..." "Damit kann der nicht angeben, Akaja mag den nur so sehr, weil er seinem Bruder ähnlich ist, was der nicht mal merkt." In Takahashis Augen war das nun mal so. "Du hingegen bist ihm da meilenweit voraus, weil ich dich aufrichtig mag, und nicht, weil du irgendwem ähnlich bist. Du siehst, er ist dir nicht in allem überlegen." "Aufmunternd..." Der Braunhaarige klopfte dem Schwarzhaarigen auf die Schulter. "Den Rest kriegen wir auch noch hin. Ich gebe zu deinem Geburtstag eine Party, das wollte ich dir eigentlich noch nicht sagen, aber Saki wird kommen, und wenn ich sie herzerre. Dann gehen wir hoch und schieben ein nettes Nummerchen, das wird geil, du wirst sehen..." Es war fast schon ein besessener Glanz in Takahashis Augen aufgetreten, als er ihm das verriet. Er würde Saki nett und höflich bitten, die Beine breit zu machen und sich auf sie einzulassen, das Angebot würde sie nicht ausschlagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)