Hin und her gerissen von Melora (zwischen Liebe und Freundschaft) ================================================================================ Kapitel 17: 11. Oktober - Feindschaften.... ------------------------------------------- Ja, ich bin ja brav -.- *zu niemand bestimmten schiel* Kommi wäre nett gewesen Ryoleinchen... Forderungen stellen, aba nix kommentieren, ja das hab ich gerne >.>v aba ich sag's dir, wenn ich da keinen Kommi krieg, schmoll ich und es geht ne ganze Weile nich weiter, also überleg dir, was du tust *evilol* Tut mich echt sry, dass die beiden noch nich so weit gekommen sind, aba es muss ja nich immer nach SEINEM Kopf gehen XDDDDDDDDDDDDDD Außerdem hat das einen Grund >.> *schmoll* gewisse Dinge brauchen Vertrauen *LOL* und dann iz da noch was.. musst nur lesen, wirst hoffentlich drauf kommen... T_T' Und jetzt geh ich wieder XD mal sehen, wie schnell der Teil on iz *ROFL* *wechkuller* *heute mal net platz* XDDDD Es war noch einmal erstaunlich warm geworden, trotz des herannahenden Novembers. Es regnete zwar andauernd und war deswegen windig, aber man hätte durchaus ohne Jacke draußen rumlaufen können. Nur am frühen Morgen war es recht kühl. Yûmikô hatte ihre Jacke über den Stuhl gehängt, da es im Klassenzimmer sogar zu warm war, um sie anzulassen. ,Yûmikô Otaké, ein Anruf für sie', tönte es durch die Lautsprecher mitten im Chemieunterricht, in dem gerade ein Experiment gemacht wurde. Obwohl Sêiichî schon eine Weile in dieser Klasse war, wusste er den kompletten Namen einiger Mädchen noch nicht, weswegen er kurz schockiert aussah. "Otaké?" meinte er schockiert. Ryochi fand das etwas seltsam und schaute seinen Chemiepartner prüfend an. "Du siehst aus, als wenn du einen Geist gesehen hast." Sêiichî seufzte, es war wirklich traurig, wie wenig er die Familien seiner Freundinnen kannte. "Nun ja, es war etwas schockierend, als ich eben den Namen hörte, weil ich mal mit einem Mädchen zusammen war, das auch Otaké hieß und ich aber keine Ahnung hatte, dass Yûmikô auch so heißt und vielleicht Shizukas Schwester ist, ich kannte nur ihren Bruder..." Ryochi gab ebenfalls ein Seufzen von sich. "Idiot, du lässt dich mit allem möglichen ein und dann hast du keine Ahnung, wer das wirklich war, du bist echt ein hoffnungsloser Fall." "Ich wüsste nur zu gerne, wie mir so was entgehen konnte.." Es musste daran liegen, dass das ganze schon eine ganze Weile her war und Yûmikô ihm damals nicht aufgefallen war, weil sie ihm zu jung gewesen war, anders konnte man das nicht erklären. Yûmikô war gerade zur Tür hinaus verschwunden, woraufhin die Lehrerin mit ihrem Stöckchen auf den Tisch schlug. "Starrt keine Löcher in die Luft, sondern macht mal weiter. Ich will heute noch Ergebnisse sehen", meckerte sie ihre Schüler an, wobei sie wohl besonders Ryochi und Sêiichî meinte, weil sie sich unterhalten hatten. Wataru war total in Gedanken versunken. Toshizo beobachtete ihn, er würde sicher gleich einen Fehler machen, der war ja gar nicht bei der Sache. "Hey, Wataru", meinte Takahashi freundlich, was andere auch hinterlistig genannt hätten. "Weißt du überhaupt, was du da tust...?" fragte er ihn gehässig, woraufhin Wataru aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Ähm...." "Wusst ich's doch. Frau Nanaku, Wataru weiß die Formel nicht mehr", schwärzte er den Jungen bei der strengen Lehrerin an. "Hey, Ryochi, zeig Wataru mal, wie das geht", ordnete sie an, was Takahashi ein Knurren entlockte. Eigentlich hatte er gewollt, dass Wataru einen Anschiss bekam, aber es schien, als hätte die Lehrerin diesen ganz besonders gerne, weswegen sie ihm gleich den besten Schüler als Hilfe gab, noch dazu war der Typ mit ihm verwandt, na toll. Warum wanderte der denn eigentlich nicht aus, so wie sein bescheuerter Bruder? Ryochi flüsterte Wataru etwas zu, da dieser seufzte. "Nichts anmerken lassen... Der will doch nur, dass es dir schlecht geht, tu so, als wäre nichts, das ärgert ihn am meisten." Sêiichî bastelte weiter an seinem Experiment herum, sein Vater war Wissenschaftler und natürlich kannte sich sein Sohn deswegen auch etwas in Chemie aus. Das war bisher immer eines der wenigen Fächer gewesen, in denen er wirklich klarkam. Es reichte allerdings für den Beruf aus, den er mal ausüben wollte. Sportlich unbegabt war er nicht, auch wenn er in keinem Sportclub war. Und Naturwissenschaften fielen ihm recht leicht, alles andere konnte man bei ihm getrost abschreiben, zumal er sich da nicht besonders bemühte, wenn er aber gewollt hätte, wäre er auch ein Matheass geworden. Wataru war mit seiner Arbeit fertig und setzte sich auf seinen Platz, da er das Stehen im Moment satt hatte. "Woher kennst du Takahashi eigentlich so gut?" Ryochi seufzte leicht, er hatte keine Lust das jetzt hier zu besprechen. "Später, ja?" Der andere nickte und der Rest der Stunde verlief reibungslos. "Endlich Sense für heute", gähnte Kôji, der gegen Ende fast eingeschlafen wäre, da sie Geschichte gehabt hatten, jetzt allerdings war die Schule aus. "Hey, wo ist Sêiichî denn schon wieder hingegangen?" fragte Wataru Ryochi, weil er sich gerne mal mit dem Kerl wegen gewisser Dinge unterhalten hätte. "Ich habe keine Ahnung, der haut doch immer gleich ab, wenn's klingelt." Kôji musste irgendwie lachen. "Der Kerl ist kein Musterschüler, der hat wohl eher was anderes im Kopf." Ryochi schaute kurz gehässig, seufzte dann aber wieder. "Ich geh dann auch mal. Shina hat jetzt ja noch mit Karate zu tun. Und ich werde dann ins Präsidium zu meinem Vater gehen, macht's gut, ja? Und lasst euch ja nicht von Takahashi und co. ärgern." Was sollte das denn? Kôji fragte sich, was heute mit Ryo los war. Besonders glücklich sah er ja nicht aus. Ryochi kam gerade draußen auf dem Sportplatz vorbei und hörte Stimmen, weswegen er stehen blieb und sich hinter der Ecke des Sportgebäudes versteckte. "Das sagst du nicht noch mal, du elende Drecksau!" brüllte einer der Jungs und wurde von einem anderen festgehalten. "Ruhig Blut, er hat dich doch nur provoziert!" "Tob dich nur aus, ich kenne dich und ich sag's dir, lass Shina Kudô in Ruhe, sonst setzt es was, mein lieber Takahashi. Sie ist mit Ryo zusammen und so wird es auch bleiben. Such dir was, das zu deinem Niveau passt." Oh ja und wie Sêiichî Takahashi stichelte, er forderte es ja geradezu heraus, dass sie sich prügeln würden. "Was bist du bloß für ein Angeber, Sêiichî Iwamoto? Du bist das Letzte!" meinte Kenji verabscheut und entlockte Sêiichî ein kleines Lachen. "Aber, aber, Kenji, schau doch erst mal dich an, du bist das ALLERLETZTE!" meinte er belustigt und legte seinem Blick etwas spöttisches bei. "Alleine, dass du mit diesem Abschaum befreundet bist, sagt alles... Man kann deinen Charakter an deinen Bekanntschaften ja quasi ablesen." "Dich mach ich fertig, Iwamoto!" schrie Takahashi, der sich von seinem eigenen Freund losreißen wollte, um es Ryochis bestem Freund zu zeigen, was er auch schaffte, sich loszureißen, so dass er auf ihn losging. Sêiichî fing lässig seine Hand ab und grinste ihn spöttisch an. "War's das schon?" Toshizo war gerade um die Ecke auf der anderen Seite gekommen, so dass er Ryochi nicht sah und dieser ihn ebenso wenig. Er bemerkte sofort, dass sein Freund Takahashi Probleme mit Sêiichî hatte und hob einen dicken Stock vom Boden auf. "Na warte...", flüsterte er zu sich selbst und rannte auf die Geschehnisse zu. Wie wild geworden schrie der Junge auf und schlug von hinten auf Sêiichî ein, was Ryochi nun auch sah, so dass er entschied sich einzumischen. "Hört auf mit dem Mist und lasst Sêiichî in Ruhe, ganz besonders du, Toshizo!" Er schnappte den Kerl von hinten, bevor er Sêiichî noch zu Tode prügeln würde, so wie der gerade drauf war. Der 17-jährige Freund von Ryochi hatte ein paar ordentliche Schläge in den Rücken einstecken müssen und sah jetzt Takahashis Faust nicht kommen, so dass sie in seinem Gesicht landete und er nach hinten flog. Ryochi hielt immer noch Toshizo von seinem Freund fern, da er aus der Vergangenheit wusste, wie schlimm der Kerl in dieser Hinsicht drauf sein konnte. "Ich lasse ihn nicht in Ruhe, er lässt meinen besten Freund ja auch nicht in Ruhe, wieso also sollte ich mich raushalten??!" Toshizo verpasste Ryo einen Schlag in den Magen, da der Kerl ihn nur interessierte, weil er Sêiichîs bester Freund war und er ihn am liebsten für sich selbst hätte, um Sêiichî wehzutun. Als Sêiichî zuschlug und Takahashi eindeutig den kürzeren zog, mischte sich jetzt auch Kenji ein, immerhin hatte der Kerl auch ihn vorhin beleidigt, weswegen sich alle beide auf Sêiichî stürzten. Ryochi wurde von Toshizo festgehalten, damit er Sêiichî nicht helfen konnte. Obwohl sein Freund sich in der Vergangenheit schon oft mit anderen geprügelt und dabei auch gewonnen hatte, hatte er jetzt keine Chance, da einer ihn festhielt und der andere auf ihn einschlug. Als er da so am Boden lag, war das schon irgendwie verlockend für Toshizo, so dass dieser einmal mit dem Stock ausholte und Sêiichî dabei einmal fast mitten im Gesicht erwischte, wobei er ihm sicher die Nase gebrochen hätte. Ryo schnappte sich wieder Toshizo und riss ihn an seinem Hemd nach hinten. "So nicht Freundchen!" Wie konnte der Kerl es überhaupt wagen, Sêiichî mit einem Stock anzugreifen, noch dazu mitten ins Gesicht? Der wurde ja immer schlimmer, was aber bei Umgang mit Takahashi kein Wunder sein sollte. Sêiichî schlug seinen Widersachern mit aller Kraft seine Fäuste ins Gesicht, auch wenn er fast wehrlos da am Boden lag. Irgendwie musste er sich ja zur Wehr setzen, aufgeben war nicht so seine Stärke. Sêiichî hatte bereits jede Menge abbekommen, als Kôji und Akemi gerade am Sportplatz vorbei kamen und das Ganze sahen. Da es beide nicht so mit Schlägereien hatten, zogen sie es vor, einen Lehrer zu holen, der die Vier voneinander trennte und sie alle außer Sêiichî und Ryochi zum Direktor schickten. Wenn Ryo sagte, dass er nicht angefangen hatte, glaubte man ihm und dass Sêiichî verprügelt worden war, sah man auch so. "Bist du okay?" fragte Akemi, was Kôji nicht lustig fand, da sie so besorgt wirkte, so als würde ihr etwas an Sêiichî liegen. Allerdings war Eifersucht hier jetzt etwas Fehl am Platz, wie er fand, schließlich hatte der arme Kerl ja richtig was abbekommen. Er stützte Sêiichî etwas, der an der Stirn angefangen hatte zu bluten. "Wird schon irgendwie gehen", sagte Sêiichî, um die anderen zu beruhigen. Ryochi war jetzt auf der anderen Seite und half ihm ebenfalls. "Toshizo hat sie nicht mehr alle, der ist ja total auf dich fixiert. Ich frage mich, was du dem getan hast, dass der so drauf ist, er wollte dir mit einem Stock ins Gesicht schlagen." "Ja, der wollte mir die Fresse polieren...", meinte Sêiichî mit einem spöttischen Ton, wobei das die anderen nicht allzu witzig fanden. "Der kann mich eben nicht ab, das konnte er noch nie... Wundert es dich da etwa, Ryo, dass er jetzt so drauf ist?" Jedoch fragte sich Sêiichî, wieso dieser Kerl jetzt ausgerechnet nach Tokyo gekommen war, was wollte der hier? War er nur seinetwegen hier, um ihn quasi zu verfolgen? "Mich wundert es nur nicht, dass Takahashi und er jetzt noch bessere Freunde sind als früher schon. Jetzt gehen die schon gemeinsam auf meinen Freund los..." Etwas zur Seite schauend, was zu allem Überfluss auch noch verdammt deprimiert aussah, sagte Ryochi diese Worte. Er mochte sie alle nicht, sie wollten seinem Freund wehtun, obwohl er ihnen nie was böses getan hatte, zumindest nicht absichtlich. Die Drei brachten Sêiichî ins Krankenzimmer und Akemi verarztete die Verletzung an seinem Auge. "Jetzt verschandeln die mich... Oh man", seufzte er. "Halte mal still, Sêiichî, damit ich das Pflaster richtig draufkleben kann", meinte Akemi genervt und befestigte dann das Pflaster über Sêiichîs Augenbraue. "So kann ich nicht auf diese Party heut Abend gehen." Wenn ihn das schon deprimierte... Ryochi wandte sich ab. "Ich gehe nach Hause", sagte er und verschwand zur Tür hinaus. "Nimmt ihn wohl mehr mit, als ich gedacht habe", sagte Kôji, was Sêiichî nicht so recht verstand. "Nee, der ist nicht so schnell unterzukriegen..." Da war irgendetwas anderes im Busch, etwas, das er noch unbedingt erfahren musste. "Ich muss ihm mal eben nach, macht euch keine Gedanken", sagte er, nachdem er sich bereits erhoben hatte und verschwand schon zur Tür hinaus. Akemi rannte ihm nach, was Kôji mit Halbmondaugen beobachtete. "Warte, Sêiichî", sie hielt ihn am Arm fest. "Was denn, Akemi?" fragte er, dann sah er diese besorgten Augen und seufzte. "Du solltest dich noch eine Weile hinlegen, die haben dir ja ziemlich zugesetzt." Sêiichî lächelte auf seltsame Weise und nahm ihr Kinn in seine Hand. "Machst du dir etwa Sorgen um mich? Das musst du nicht, Darling... Mir geht es gut, allerdings scheint es Ryo nicht besonders zu gehen, ich will den Grund erfahren." Er ließ von Akemi ab, es gab jetzt wichtigere Dinge, als mit einem Mädchen zu flirten, immerhin ging es jemandem schlecht, der ihm sehr am Herzen lag. Obwohl Sêiichî nach der Auseinandersetzung nicht rennen sollte, tat er es und gelangte am Schultor an, das Ryochi gerade passiert hatte. "Warte", rief er ihm nach und der Angesprochene drehte sich zu Sêiichî mit einem Seufzen um. "Du solltest dich schonen, die haben dir ordentlich Zunder gegeben, stattdessen rennst du hier rum, das ist nicht gesund", meckerte er ihn gleich an, was ja mal wieder typisch war. Sêiichî musste lächeln, er wurde von Tag zu Tag mehr wie sein großer Bruder Yuichi. "Ich habe es auch schon anderen gesagt, dass man mich so schnell nicht fertig macht, ich sage es dir jetzt auch. Mir geht es gut." Er wollte den Namen Yuichi vermeiden, das Thema fiel weitesgehend unter den Tisch, weil Ryochi dann meistens sowieso nur deprimiert wurde, obwohl Sêiichî nicht wusste, weswegen das so war, da er selten über seinen verlorengegangenen Bruder sprach. Vielleicht vermisste er ihn schlichtweg, aber sicher war der 17-jährige da nicht. Und da er sowieso schon mies drauf zu sein schien, redete er lieber von anderen, statt von Yuichi. "Was ist los mit dir, Ryo?" fragte Sêiichî sehr besorgt. "Du bist heute so komisch", begründete er dann. "Lass uns nicht hier darüber reden", meinte sein Freund und er nickte. "Gehen wir zu dir?" "Ja, meinetwegen..." Wenig später saßen beide mit einer Coladose auf Ryochis Bett. "Also, schieß los, was bedrückt dich?" fragte Sêiichî einfühlsam, was andere gewundert hätte, da er ein schrecklicher Macho war, solche Leute waren normalerweise weniger sensibel, doch Ryochi war das gewohnt, er wunderte sich nicht über Sêiichîs Verhalten, er benahm sich meistens wie ein großer Bruder. "Es ist... Masami...", zwängte Ryochi hervor, was Sêiichî noch nicht so ganz verstand. "Was ist mit Masami?" fragte er ahnungslos, da er von gestern ja nichts ahnte, er war ja anderweitig beschäftigt gewesen. Er kannte Masami und wusste daher, wen er meinte. Der traurige Glanz in Ryos Augen ließ Sêiichî schlucken, so dass er etwas zu ihm rutschte und einen Arm um ihn legte. "Was ist passiert? Habt ihr euch gestritten? Hat sie dir jetzt auch gesagt, dass sie dich liebt, so wie Riina neulich?" Wundern täte es den Älteren nicht. Ryochi wusste nicht, wo er anfangen sollte und schwieg noch einen Moment. "Weißt du, Sêiichî, ich bringe den Leuten Unglück...", meinte er dann, schloss die Augen und seufzte, als würde er sich selbst nerven. Wie war das noch mit seinem Bruder gewesen? Der Junge hatte es zwar niemandem gesagt, nicht mal Sêiichî, aber er alleine war schuld, dass Yuichi verschwunden war, er trug die Verantwortung dafür, dass er jetzt Probleme hatte. In Masamis Fall war es dann noch ein wenig schlimmer, Yuichi lebte immerhin noch, zumindest hoffte Ryochi das, nämlich, wenn es nicht so war, würde er sich das niemals verzeihen, immerhin war er sein Bruder. Masami war schon schwer zu verdauen, immerhin war sie Hitomis Freundin, aber der eigene Bruder... Niemals hatte er sich so schuldig und hilflos gefühlt. Selbst wenn er wollte, er könnte ja nicht mal Kontakt zu seinem Bruder aufnehmen, weil er keine Adresse hinterlassen hatte. "Nun sag schon, Ryo, was ist mit Masami passiert?" wollte Sêiichî jetzt endlich wissen, woraufhin Ryochi wieder nur seufzte. "Sie war in der Organisation und ich wusste es, und obwohl ich es wusste, konnte ich ihr nicht helfen. Ich war blind auf beiden Augen. Ich kannte sie doch, ich hätte wissen müssen, dass sie..." Ryo brach ab und griff sich an den Kopf. "Nicht nur sie kannte ich, ich kenne sogar die Organisation. Ich habe ihr ihren Auftrag versaut, weswegen ein Mann aus der Organisation sie kurz bevor ich bei ihr ankam, einfach niedergeschossen hat. Wäre ich nicht gewesen, würde sie sicher noch leben." Sêiichî war erst einmal schockiert und musste die Worte seines Freundes verdauen. "Hayakawa-chan wurde erschossen? Du hast sie gefunden, nehme ich an." Äußerlich schien es den Jungen kalt zu lassen, was geschehen war, innerlich war er wie schon öfter voller Hass auf die Organisation, die andauernd in Ryos Umfeld Menschen wehtat, oder sie töten ließ. "Dich trifft keine Schuld, schuld ist nur die Organisation, mach dich nicht für deren Schandtaten verantwortlich, mein Freund. Du wolltest Unrecht verhindern, mehr nicht, deswegen hast du sie nicht umgebracht." Er drückte ihn leicht an sich. "Ich habe als Detektiv sang und klanglos versagt, ich will doch Menschen retten, aber ich habe sie stattdessen ins Verderben gestürzt." "Ist schon okay, dass dich das trifft, ich bin ja da und stütze dich, Kumpel." Es tat ihm Leid, wenn er seinen Freund vor solchen schlechten Einflüssen nicht beschützen konnte. "Du weißt nicht zufällig, wer sie niedergeschossen hat?" fragte Sêiichî fast schon ein wenig scheinheilig, denn wenn er wusste, wer seinem Freund so etwas antat, würde dieser Jemand dafür büßen, Sêiichî würde sich für so jemanden schon etwas besonderes ausdenken. "Keine Ahnung, die sind doch fast alle gleich. Die ermorden, wenn man versagt und ich wusste das. Ich wusste ganz genau, wenn Masami versagt, würde sie in Gefahr sein, aber vor lauter Gerechtigkeitssinn habe ich nicht daran gedacht, dass es durchaus so kommen könnte. Als sie dann in meinen Armen verblutet ist...", er ballte die Hände zu Fäusten und kniff die Augen zusammen, "da wurde mir nur klar, dass ich die Verantwortung dafür trage." Sêiichî verstand ihn, wäre ihm so etwas passiert, hätte er sich wahrscheinlich auch verdammt. Eigentlich war er ja dumm, Vermouth zu irgendwelchem Verrat überreden zu wollen. Die würden sie skrupellos töten lassen, wenn sie ihnen nichts mehr nutzte, er dachte nur an sich. "Ach komm schon, Ryo, ich bin vielleicht noch viel schlimmer, ich würde alles tun, um die Organisation klein zu kriegen, sogar über Leichen gehen, das ist doch viel schlimmer, sorge du nur weiter für Gerechtigkeit, du darfst nicht an dir zweifeln, nur weil du einmal versagt hast... Du bist ein guter Detektiv, du könntest denen gefährlich werden, aber bitte... sei damit vorsichtig, sonst trifft es vielleicht dich..." "Nein, schlimmer, Sêiichî... Ich wollte meinen Vater auf Teufel komm raus vor der Organisation retten... Ich dachte nur an mein eigenes Wohl, alles andere war mir doch in dem Moment egal, so darf ich nicht handeln, ich hätte mehr nachdenken sollen..." Sêiichî seufzte, hörte man ihm denn überhaupt noch zu? "Na und? Etwas Egoismus muss auch mal sein, oder willst du sagen, dass es besser gewesen wäre, sie hätte deinen Vater umgebracht? Denk doch nicht so negativ... Du hast nicht komplett versagt... immerhin lebt dein Vater noch. Ich würde auch so handeln... Wenn ich meinen Vater retten müsste und dafür..." Was redete er da eigentlich? "Nein, wahrscheinlich nicht... Mein Vater ist was anderes als deiner." Er schloss die Augen und lächelte bitter. "Ich würde dich retten..." Sein Vater war weg, Ryochi nicht, er war ihm bereits wichtiger als sein Vater. Obwohl er hoffte, dass er sich nicht eines Tages zwischen den beiden entscheiden musste. ,Ich werde immer auf dich aufpassen, wie Yuichi es immer tat, bis er spurlos verschwand.' Sêiichî versuchte manchmal Ryochis älteren Bruder zu ersetzen, immerhin war er ja jetzt der älteste Sohn in seiner Familie. Er selbst hatte nur einen Bruder, der ihn wohl nicht ausstehen konnte, weswegen auch immer das so war, er wusste es ja nicht. "Du würdest deinen Vater tatsächlich meinetwegen im Stich lassen? Gut so etwas zu wissen, aber ich weiß nicht, ob mich das freuen soll.." Ryochi seufzte in sich hinein. Hoffentlich würde er nicht auch mal am Tod von Sêiichîs Vater schuld sein, das wollte er nicht, da starb er lieber. Es klopfte gegen die Hotelzimmertür, was die Frau, die sich gerade zum weggehen zurecht gemacht hatte, mitbekam und daher zur Tür ging, um sie zu öffnen. "Herrje, was willst du schon wieder hier?" fragte sie genervt, zog ihn zur Tür rein und verschloss diese hinter ihm. Sie roch den Regen, er war wohl von diesem überrascht worden. "Dir liegt was an Campari, oder?" fragte er die blonde Schönheit, die etwas überrascht reagierte und einen Moment stutzte. "Soll das eine Fangfrage sein, Darling?" "Lass das Darling weg!" motzte er, ging an ihr vorbei, wobei er ihr den Rücken zuwandte. "Schlechte Laune?" meinte sie ruhig, wobei sie fast grinsen musste. Man merkte sofort, wo sein Schwachpunkt lag, ihr war schon klar, dass etwas mit Ryochi gewesen war. "Mach mich nicht so dumm von der Seite aus an, Süße, klar? Ich habe ganz sicher keine gute Laune, wenn eine enge Freundin meines Freundes von der Organisation einfach ermordet wird und Ryo deswegen deprimiert zu Hause sitzt und sich an allem die Schuld gibt!" meinte er weiter ziemlich gereizt, was sie fast ein wenig wütend machte, so dass sie auf ihn zuging und ihn am Kragen nahm. Sie tat es nicht, weil er sich im Ton vergriff. "Pass mal auf, du oberschlauer Junge", meinte sie in gemeingefährlichem Tonfall. "Du solltest deine Gefühle nicht für alle sichtbar machen, das macht dich angreifbar! Man sieht dir alles an, was du für Campari übrig hast... Andere würden das gemein ausnutzen, du hast echt Glück, dass ich nicht zu diesen Leuten gehöre, weil ich ihn selbst irgendwie mag. Aber sollten die falschen Leute Wind davon bekommen, hast du ein echtes Problem." Wie konnte sie es wagen, so etwas zu behaupten? "Wenn du die Organisation meinst, dann sei beruhigt, die wird sich noch über mich wundern." "Cool down", meinte Chris seufzend. "Da kriegt man ja glatt Kopfschmerzen. Du solltest dich nicht so aufregen, blinde Wut bringt gar nichts, dann machst du nur unnötige Fehler. Darüber hinaus, was kommst du mit so was zu mir? Er ist dein Freund! Oder willst du sagen, dass ich Schuld habe?" Ihre Augen funkelten gefährlich auf und sie zog ihn noch näher an sich heran. "Oder weswegen bist du sonst da? Mit Vorwürfen kannst du gleich wieder die Segel streichen!" Was bildete der sich eigentlich ein? Sie vertrug viel, aber solche Sachen ließ sie sich nicht anhängen. "Du bist total unfähig, Vermouth! Und feige! Ich habe dich um einen Gefallen gebeten, aber du hattest Schiss und ich möchte wetten, dass wenn du davon gewusst hättest, schön brav zugesehen hättest!" Was zuviel war, war zuviel, anderer wären jetzt vielleicht aus dem Fenster geflogen oder erschossen worden, er aber kassierte für seine Frechheit nur eine heftige Ohrfeige und schon war die Gute in Fahrt. "Ich lasse mir solche Sachen nicht vorwerfen! Du kannst nicht wissen, was ich riskieren würde und was nicht, im Gegensatz zu dir versuche ich einen kühlen Kopf zu bewahren, du solltest dir Beherrschung aneignen! Mit so etwas erreichst du bei mir gar nichts." Ihre eine Hand ließ von seinem Kragen ab und ihre eisblauen Augen trafen seine. Ihr Blick war an Standhaftigkeit kaum zu überbieten. Sêiichî hielt sich die Wange, die wie Feuer glühte, dann lachte er leise. "Das sagt die Frau, die mir gerade eine reingehauen hat. Scheint so, als wenn du es gar nicht erträgst unfähig genannt zu werden." Jetzt machte er sich über sie lustig, am liebsten hätte sie ihn ungespitzt in den Boden gerammt. "Idiot... Wenn du sterben willst, ist das deine Sache, ich will mit deinem Kram nichts zu tun haben. Glaub ja nicht, dass ich mich diesbezüglich jemals noch einmal äußern werde. Meine Vorsicht hat nichts mit Feigheit zu tun..." "Nein, natürlich nicht, du wagst es nur nicht, deinen Boss zu hintergehen und das obwohl du es doch satt hast... Du feiges Stück..." Auch wenn sie ihn noch mal schlagen würde, er hatte davor keine Angst, er musste ihr die Stirn bieten und weiter sagen, was er dachte. ,Will der mich zu einem Verrat überreden, oder wieso wiederholt er das andauernd?' "Im Grunde brauchst du mich, weil du alleine gar nicht klarkommst." Frechheit, die wurde ja immer dreister, noch dazu lächelte sie jetzt arrogant. "Das hättest du gerne, dass jemand dich braucht. Ich brauche niemanden, ich komme alleine klar! Trotzdem könntest du für das Wohl meines Freundes auch mal was riskieren. Du könntest aufpassen, was der Boss so plant... und auch mal was unternehmen, dann wäre Masami Hayakawa noch am Leben..." Der war ja verdammt frech, aber irgendwie kam es nur sehr selten vor, dass ein Mann so etwas wagte, was es interessant gestaltete. Wie gut, dass sie negative Gefühle gelernt hatte zu verbergen, denn das, was er sagte, tat durchaus ein wenig weh. "Ich passe auf, Sêiichî Iwamoto... Aber manches ist eben nicht zu verhindern. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass das Mädchen, das man gestern beseitigt hat, mit deinem Freund in Verbindung stand. Ich hatte keine Ahnung... Deswegen war es mir egal." Man sollte sich lieber nicht in Angelegenheiten einmischen, die einen nichts angingen, sonst hielt man für etwas den Kopf hin, mit dem man absolut nichts zu tun hatte. "Du hast wohl ziemlich Schiss, dass du zuviel riskierst, oder was? Deswegen lässt du zu, dass man eine 14-jährige umbringt. Ziemlich egoistisch..." Sollte sie sich das echt weiter anhören? Wenn er je Chancen bei ihr gehabt hatte, dann waren diese jetzt verwirkt, das würde er schon noch merken. "Ich würde keine 14-jährige sterben lassen.... Du scheinst nicht sehr auf Gerechtigkeit zu stehen, wie?" Man sollte denken, bevor man den Mund aufmachte, um etwas zu sagen, sie schwieg lieber und sagte nichts mehr. Wieso sollte ausgerechnet Sharon für Gerechtigkeit sorgen? Das war doch ein Witz! Ihr widerfuhr ja auch nie Gerechtigkeit, andere Menschen konnten ihr egal sein, sie hatte selbst genug Probleme. Wozu sollte sie sich für fremde Menschen interessieren, interessierten sich denn Fremde für sie, ohne Hintergedanken zu haben??? Nee, darauf die nette, hilfsbereite Frau zu spielen, hatte sie nun wirklich keine Lust. Was hatte sie denn davon? Nur Ärger... "Nein, das gebe ich zu, wieso sollte mich das kümmern?" Sie legte einen gelangweilten Gesichtsaufdruck auf, sie hatte keine Lust dazu für jeden durchschaubar zu sein, weswegen sie jetzt eine kleine Show abzog, um ihr verwundbares Herz zu verstecken, immerhin hatte man sie vor Zeiten dazu getrieben, dass sie so etwas tat, um genau zu sein, Chardonnay hatte sie dazu gebracht. Er hatte es darauf angelegt. "Ich bin eben herzlos, stell dich meinetwegen auf den Kopf, ich muss nicht nett sein, das macht mir gar keinen Spaß!" Ein affektiertes Lächeln war auf ihren Lippen erschienen. Gute Menschen wurden bestraft, wieso also sollte sie immer nett tun? Nee, das hatte sie satt. Es gab Menschen, die hatten es verdient, dass man sie nett behandelte, aber wenn sie die nicht kannte, wozu sollte sie sich denen öffnen? Um verletzt zu werden? Ganz sicher nicht. "Spaß?" Sêiichî war geschockt, wie kam sie denn nur auf dieses Wort? "Geht es in deinem Leben nur ums Spaß haben?" "Ach Gottchen, denkst du echt, dass du auf jede Frage auch eine Antwort bekommen wirst? Das macht auch keinen Spaß." Sie drehte sich weg und bewegte sich vor dem Spiegel. "Nebenbei, ich gehe jetzt und du fliegst raus. Ich werde jetzt Spaß haben, den kann mir niemand verbieten." Ihr Leben war oft genug ernst, da konnte sie sich auch mal amüsieren, immerhin drehte sich nicht alles um Töten, Gott sei Dank hatte sie ja noch so etwas wie ein anderes Leben, in das sie nach Feierabend flüchten konnte. Nicht zu fassen, Ryochi trauerte um eine Freundin und die dachte an Spaß haben, das konnte nicht ihr Ernst sein. "Scheint ja großen Spaß zu machen, vor dem Spiegel sich selbst zu bewundern, was, Vermouth?" machte er sich lustig und gab zur Bestätigung noch ein spöttisches Lachen von sich. "Halt doch die Klappe, oder willst du sagen, dass es dir keinen Spaß macht, mich zu beobachten?" fragte sie frech, dass er sie schön fand, wusste sie ja, da er es ihr gleich auf die Nase gebunden hatte. "Für wen hast du dich so rausgeputzt? Ist es jemand bestimmtes??" Wenn er so dämlich fragte, dann musste sie ihm die passende Antwort geben. "Für meinen Freund..." Sêiichî konnte im ersten Moment nichts sagen, er wollte sich seinen Neid auch nicht an der Nasespitze ansehen lassen, weswegen er ein gekünsteltes Lächeln aufsetzte. Aber es war schon frustrierend, dass sie ihm so etwas an den Kopf warf. Wie der Gute wohl war? Der musste ja verdammt gut aussehen, wenn sie dafür jeden links liegen ließ. Jetzt wusste er auch, weswegen sie sich nicht mehr auf ihn eingelassen hatte. Wie schade, dann würde sich das von neulich wohl nicht mehr so schnell wiederholen. "Na viel Vergnügen", obwohl er nicht wollte, war etwas gehässiges in seine Stimme gefahren, dass seine Eifersucht richtig zur Geltung brachte, was er selbst aber nicht bemerkte. ,Er ist ja eifersüchtig...' Ihr Lächeln verriet sofort, dass sie belustigt war, so etwas aus seiner Stimme herauszuhören. "Trauere nicht um mich, dort draußen laufen jede Menge Frauen herum, die nur darauf warten, so einen wie dich kennen zu lernen." Die Frau wusste selbst nicht, wieso sie ihn damit versuchte zu trösten, obwohl er so gemein zu ihr gewesen war, vielleicht mochte sie ihn ja und hatte ihn irgendwie in ihr Herz geschlossen? So etwas hatte ihr gerade noch gefehlt. "Ich hoffe, er ist es wert." Sie schwieg und ihr glückliches Lächeln nahm etwas ab, als hätte er etwas falsches gesagt. ,Ich hasse mein Leben' dachte sie und schminkte sich weiter, als wäre nichts. ,Mein Freund hasst Killer. Wenn er die Wahrheit herausfindet... Ich verliebe mich in die falschen Männer.' Sie fragte sich sowieso immer öfter, ob das Ganze so etwas wie einen Sinn hatte, seit er hinter Vermouth her war, weil sie ihn störte, obwohl er nicht mal wusste, dass das seine eigene Freundin war. Gleich würde er wieder der Kerl sein, der nicht genug von ihr bekam, aber wenn sie als Vermouth unterwegs war, war sie sein Feind. War das am Ende noch auf irgend eine Weise gerecht? Sêiichî fragte sich, was auf einmal kaputt war, etwas stimmte da nicht. "Wieso antwortest du nicht? Doch nicht so toll, dieser Typ?" Irgendwie fand er das ja lustig, weswegen er lachen musste. "Doch, doch, vor allem stellt er nicht andauernd überflüssige Fragen", meinte sie bissig und legte den Lippenstift bei Seite. "So und jetzt", sie schnappte sich ihren Arm. "Bye Bye, Darling..." Die Frau setzte ihn vor die Tür, schloss ebenfalls ab und ging einfach weg. Da stand er, wie bestellt und nicht abgeholt. Er kam sich vor wie der allerletzte Idiot, den man einfach wegen eines anderen sitzen ließ, was einfach ein beschissenes Gefühl war, so etwas wollte er beim besten Willen nicht fühlen. Das konnte die doch nicht einfach machen, man, war er jetzt vielleicht sauer. Ein Mann stieg aus seinem Auto aus und steckte sich mitten auf der Straße eine Zigarette an. Sein schwarzer Mercedes sah aus, als hätte er ihn erst vor kurzem gekauft, so gepflegt war er. Er hatte einen Auftrag von seinem Boss erhalten und war auf den Weg zu ihr, um die Sache zu besprechen. Ganz in der Nähe war ein Club, indem heute ein bekannter DJ seine heißen Platten auflegen würde. Nachdem er seine Türen verriegelt hatte, ging er auf den Türsteher zu, der ihn sofort reinließ, als er ihn nur böse anschaute. Der schwarzhaarige Mann ging an der Bar entlang und ergatterte einen Platz neben einer blonden Frau. "Ich hoffe du hast meine SMS bekommen, Vermouth..." Ach du Schande, was sollte das denn? Was zum Teufel wollte dieser Typ hier? Sie drehte langsam den Kopf zur Seite und sah ihm mit einem nicht gerade erfreuten Blick in die Augen. "Nein, habe ich nicht, Flavis! Was willst du?" Patzig in ihrer Stimmlage und mit einem ziemlich verärgerten Gesichtsausedruck redete sie mit ihm. "Warum denn so gereizt, hat dich dein Lover sitzen lassen?" Dieses Arschloch, wie konnte er es auch nur wagen, so mit ihr zu sprechen? Der hatte wohl nicht alle Tassen beisammen? Ihr Gesicht wurde immer wütender. "Geh jemand anderem auf die Nerven und lass mich in Ruhe! Wie ich gehört habe, unterstehst du ja jetzt Chardonnay! Mit euch will ich nichts zu tun haben." Der Mann fand es gar nicht lustig, was sich die werte Dame mal wieder rausnahm und packte sie am Kinn, um sie zu sich zu ziehen. "Du solltest dein loses Mundwerk halten, sonst bist du die nächste, die gewaltige Probleme bekommt. Der Boss will, dass wir einen Auftrag übernehmen! Stell dich gefälligst nicht so an." Sie schlug angewidert seine Hand weg. Am meisten machte es sie wütend, weil der Kerl sein Spiel mit ihr getrieben hatte, nur um sie am Ende fallen zu lassen, so etwas machte man eben nicht ungestraft mit ihr. "Ach? Ich weiß nichts von einem Auftrag. Ich kriege meine Aufträge direkt vom Boss und niemals über einen anderen Weg, also verpiss dich, bevor ich nachhelfe!" "Ach Gottchen, glaubst du, dass du mir drohen kannst, mein Schätzchen", er wagte es schon wieder sie anzufassen, weswegen sie ihn weit weg von sich stieß. "Was soll dieser Scheiß, mach das bei anderen, aber nicht bei mir?!" knurrte die 23-jährige ihn an. "Was ist auf einmal los? Seit neulich arbeitest du nicht mehr mit Chardonnay zusammen und schon wirst du auch biestig zu mir. Meinst du", er drückte sie gegen die Theke, "dass du dir als die Enkeltochter vom Boss alles erlauben kannst? Ich denke nicht! Pass lieber auf, du Raubkatze, bevor du dein Leben verlierst." Sie holte ihre Waffe hervor und drückte sie ihm direkt gegen den Kopf. "Hände weg von mir, sonst hast du gleich ein gewaltiges Problem." Ihm entfuhr ein Lachen, sie war ja so witzig. "Du willst mich vor den ganzen Leuten erschießen, Chris Vineyard?" Er lächelte ihr frech ins Gesicht. "Außerdem, dein Großvater würde dich ganz schön zurechtstutzen, wenn du seine besten Killer einfach umlegst..." Ach, der würde seiner Tochter doch alles verzeihen, denn er liebte sie und würde sie keineswegs umbringen. "Meinst du? Ich denke eher, dass er dich umlegt, wenn ich ihm sage, dass du es gewagt hast, mich anzufassen." Normalerweise war das nicht ihr Niveau, sie kam alleine klar, aber in diesem Fall ließ sie ihn ordentlich spüren, wie viel sie sich selbst einbildete. "Du kannst es doch gar nicht mit mir aufnehmen", lächelte sie böse und lachte spöttisch auf. "Du stirbst schneller, als du schauen kannst... Er hat ja bessere..." "Hey, komm, du bist doch sonst nicht so empfindlich, ich mache doch nur Spaß", gab er schmollend zurück und ließ die Frau los, was diese eindeutig als Angst riechen konnte. Natürlich hatte der Kerl Schiss vor'm Boss, das hatten so ziemlich alle. Außer vielleicht... Ein geheimnisvolles Lächeln erschien in ihrem Gesicht, als sie an ihn dachte. Nach einer halben Stunde saß sie noch immer in der Bar und genehmigte sich ein Glas Whiskey, was sie dringend benötigte, immerhin war der Typ einfach nicht aufgekreuzt. Der konnte was erleben, wenn sie ihn erwischte. Dieser Scheißtyp konnte sie doch nicht alleine in diesem Club hocken lassen, so war das einfach nicht vorgesehen gewesen. "Sag ja, Chrissileinchen, er hat dich sitzen lassen", ärgerte Flavis sie, weil sie sich ja so viel auf ihre Schönheit einbildete, die war ja echt selbst schuld. "Schnauze", während sie sich anscheinend versuchte zu besaufen, warf sie ihm das eine Wort an den Kopf. "Hast du nichts zu tun, Idiot?" "Dir ist nicht mehr zu helfen..." Der Mann stand auf und ließ die Frau am Tresen sitzen, allmählich war es ihm hier zu langweilig, er würde dem Boss mal einen Besuch abstatten, mal sehen, was man so kriegen konnte. ,Erbärmlicher Kerl' dachte sich die Frau und erfreute sich an seinem Abgang. Sêiichî, der sowieso nichts zu tun hatte, war gerade aus der Verbrechergegend gekommen, in welcher er sich etwas ausgetobt hatte. Einer der Kerle hatte ihn erkannt, weswegen er ihn hatte töten müssen, aber sonst ging es ihm ja gut. Er wollte sich jetzt eine Frau angeln, um sich nach dem von vorhin etwas zu trösten. Vermouth erhob sich, sie fand, dass es Zeit zum gehen wurde, sonst würde sie nachher nur nicht mehr wissen, was sie verbrochen hatte, immerhin hatte sie schon genug getrunken, weswegen sie Sêiichî gar nicht sah und ihn erst einmal anrempelte. Er wunderte sich ziemlich, sie hier zu sehen, noch dazu alleine. Auch das noch, ihr blieb ja nichts erspart. Ohne ein Wort ging die 23-jährige Frau an ihm vorbei, so dass er ihr Handgelenk schnappte. "Wo ist deine Begleitung?" fragte er, wobei er nicht gehässig klang, so wie Flavis gerade eben, der machte sich eben gerne über so etwas lustig. "Nicht da, siehst du doch", gab sie in einem mürrischen Ton von sich, riss sich los und verließ eilig den Club, was ihn zu einem Seufzen brachte. Anscheinend hatte er es sich ganz schön versaut, zumindest kam es ihm so vor, dabei war es in letzter Zeit doch besser gelaufen. Er musste unbedingt noch mal mit ihr reden, weswegen er ihr nachrannte und sie draußen noch einmal anhielt. "Warum rennst du einfach weg?" fragte er, eigentlich wollte sie ihn ja nicht so behandeln, aber in ihrem Zustand war es besser so. "Nur so, weil ich keine Lust auf dich habe", motzte man ihn an und er setzte einen verletzten Blick auf. "Ach so..." Irgendwie war der junge Mann heute nicht so ganz da, man konnte ihn leicht erschüttern. Was war denn das für eine Antwort? "Er ist nicht gekommen", meinte er. "Oder?" Das konnte sie sich nicht leisten, dass man anfing sie zu durchschauen, wieso musste er auch solche Dinge sagen? "Ich will meine Ruhe haben..." Warum war die denn auf einmal so stur? "Hast du was dagegen, wenn ich dich nach Hause bringe?" Sêiichî versuchte im Moment einfach nur nett zu sein, weswegen er seine Jacke auszog und sie ihr auf die Schultern legte. "Vergiss den Kerl, einer, der dich sitzen lässt... hat dich nicht verdient." Was besseres fiel ihm nicht an, aber es war genau das Richtige gewesen. Was sollte sie denn machen? Er war ja irgendwie süß, deswegen musste sie einfach ein Lächeln zeigen. "Obwohl ich schroff zu dir war?" "Ist doch egal..." Er zog sie leicht an sich und lehnte seinen Kopf an ihren, damit er den Duft ihrer Haare einatmen konnte. Ihr war im Moment alles egal, außer dass er da war und sie festhielt, obwohl sie es verdammt noch mal hasste, wenn man so etwas tat, dann fühlte sie sich so schwach. Er könnte das ziemlich fies ausnutzen, wenn sie sich ihm öffnete, dieser kleine Funken Misstrauen war noch immer in ihr. "Na gut, gehen wir..." Die Tür fiel ins Schloss und sie nahm sich Sêiichîs Lederjacke von den Schultern. "Versuch ja keine krummen Dinge", fauchte sie ihn mal eben an, obwohl er gar nichts getan hatte. "Es ist schon spät... Soll ich gehen?" Was war hier bloß los? Die Luft war wie elektrisiert. "Wenn du brav bist, dann kannst du ausnahmsweise hier bleiben." Es war eher, als wenn sie es wollte, dass er da blieb, um ihn mal ein wenig auf die Probe zu stellen. "Na gut, ich geh mich umziehen." Der arme Junge verschluckte sich fast. "Ok", gab er dann aber als Antwort und schaute zum Bett rüber. Er würde sich echt beherrschen müssen, ob er das wohl schaffte? Ihm war wohl bewusst, dass sie auf seine Spielchen jetzt natürlich keine Lust hatte. Und sich noch mal alles versauen, das wollte er eigentlich nicht. Er seufzte leicht. Was war das bloß für ein beschissener Umstand? Sie war im Bad verschwunden, weswegen er es sich auf ihrem Bett gemütlich machte, auch wenn er nur darauf saß. Es dauerte nicht lange, bis sie zurück kam. Ihm wurde schon bei ihrem Anblick ganz heiß, das würde er doch nie und nimmer einfach so überstehen, ohne sie zumindest anzufassen, so etwas konnte er einfach nicht. ,Oh mein Gott!' Das Nachthemd war natürlich viel zu kurz, unter Umständen hätte er sich nun total gehen lassen, aber nicht jetzt, nicht bei dieser Laune und dem Alkoholkonsum, das würde nur schief gehen. Dass er irgendwie nervös war, bemerkte sie an seinem Gesichtsausdruck. Schief grinsend setzte sie sich neben ihn aufs Bett, wobei sie sich noch einmal durch die Haare fuhr. "Was hast du?" fragte sie, weil er so angespannt zu sein schien. "Leg dich ins Bett, ich bin todmüde..." Normalerweise tat er ja nie das, was man ihm sagte, aber momentan fiel ihm nichts besseres ein, als sich das Hemd auszuziehen und sich hinzulegen. Es war ja nicht so, dass er total uninteressant war, weswegen sie ihren Blick schon einmal zu ihm rüber schweifen ließ. Jetzt auf einmal hatte sie Lust ihn zu ärgern, das war ja klar gewesen. "Ganz schön heiß hier", meinte sie und hauchte ihm ihren Atem entgegen. Das tat sie absichtlich. Wollte diese Frau ihm eigentlich den letzten Nerv rauben? Es kam ihm so vor. "Finde ich eigentlich nicht, aber meinetwegen kannst du dich gerne ausziehen, wenn dir danach ist. Ich bin kein kleines Kind, das beim Anblick einer schönen Frau sofort Probleme kriegt." Es klang ja sehr geprahlt, aber das war ihm egal. Er war ja in der Lage seine Gefühle abzuschalten und gewisse Reize zu ignorieren, auch wenn er so gut wie nie Lust dazu verspürte. Das von einem Jungen, der ständig nur an dasselbe dachte, aber es war ja einen Versuch wert. "Dir ist bewusst, dass ich jetzt keine Lust auf Gefummel habe, oder? Also versuch es gar nicht erst, sonst fliegst du vom Bett", drohte sie. Wie gemein von ihr, so etwas zu sagen. "Das weiß ich, auch wenn es mir schwer fallen wird, immerhin finde ich dich sehr interessant", lachte er. "Wenn ich ehrlich sein soll, denke ich schon seit wir hierein gekommen sind, nur daran, dass ich meine Hände bei mir behalten soll. Ich würde eigentlich viel lieber ein kleines Abendteuer erleben, als brav sein", hauchte er ihr zu. So etwas konnte er dann doch nicht sein lassen. "Och, das tut mir aber Leid, du musst ja ganz furchtbar leiden", veralberte man ihn. "Du wirst für heute darauf verzichten müssen, aber ich bin ja nicht ganz so gemein..." Wie, sie war ja nicht ganz so gemein? Sêiichî blickte in ihre Augen, die ziemlich hinterlistig funkelten und sah wie sie sich ihm näherte. Bevor er die Situation realisierte, spürte er ihren Mund auf seinem. Normalerweise hatte er ja nichts gegen heiße Küsse mit einer Frau, aber im Moment wäre es ihm lieber gewesen, sie hätte es sein lassen, weil er sich kannte, er würde nur scharf auf sie werden... Der Kuss war zwar nicht gerade harmlos und doch gab sie nicht alles, sie wollte ja nicht, dass er Probleme bekam, es war eher ein kleiner Dank dafür, dass er so nett zu ihr gewesen war, die meisten hatten das ja gar nicht nötig, wahre Schweine eben. Da musste sie ihm eben eine kleine Belohnung in Form einer solchen Handlung geben. Wie erwartet verlor er total die Beherrschung und warf sich mit ihr aufs Bett, wo er sie dann richtig küsste, indem er seine Zunge hemmungslos zwischen ihre Lippen stieß und gekonnte Bewegungen ausführte, die auch sie nicht kalt ließen, weswegen sie heftig erwiderte und es richtig genoss, wie sie ihn dabei wie eine Lokomotive mitgerissen hatte, so dass er gar nicht anders konnte, als sich gehen lassen. Ihr verdammter Kerl war im Moment vergessen, sie würde sich ohnehin von ihm trennen, sie hatte keine Lust mehr, dem auch noch treu zu sein... Nach einer Weile entzog sie sich Sêiichî. Sie wollte nicht wie mit anderen Männern nur mit ihm spielen, das verdiente er nicht, auch wenn er ein kleiner Macho war. Vielleicht bekam sie Skrupel, weil sie sich sogar ein wenig in den Schönling verguckt hatte. Die Frau sah nachdenklich zur Decke und er fragte sich, was sie wohl so beschäftigte. "Ist irgendwas? Willst du mir davon erzählen?" Ihr Blick schwang zu ihm, wobei ein Lächeln in ihrem Gesicht aufkam. "Ich bin froh dich zu kennen, Ryochi kann stolz auf dich sein, denn du hast Mut." Komplimente waren ja eigentlich nicht so ihr Ding, aber das hatte mal gesagt werden müssen. Sêiichî blickte deprimiert zur Seite. "Er darf es nicht erfahren..." Vermouth verstand seine Worte nicht. Dachte er, dass man ihn verachten würde? "Er ist Detektiv, irgendwann kommt er sich dahinter.... Ewig wirst du ihm nichts vormachen können!" Es war eher so etwas wie eine Warnung, er sollte es seinem Freund sagen, bevor er es durch jemand anderen oder so herausbekam, das war meist schlimmer, als ein Geständnis. "Er würde sich nur Sorgen machen..." Sie seufzte. "Idiot", unwillkürlich war das ihre Lieblingsbeschreibung für Sêiichî geworden. Aber ein verdammt sanftmütiger Idiot, auch wenn er es nicht gerne zeigte, war es so. Sie waren sich doch ähnlicher, als sie gedacht hatte. Nach langer Zeit hatte sich die Frau, die unter dem Namen Chris Vineyard bekannt war, mal wieder einem Menschen geöffnet, wenn auch unfreiwillig und unbemerkt. Wozu so ein Streit führen konnte... Beide waren ziemlich erledigt, er vor allem wegen der Schlägerei, die er gehabt hatte, sie weil ihr blöder Freund ein absoluter Vollidiot war, dem sie egal zu sein schien, aber im Grunde war es ihr einerlei geworden, immerhin hatte sie ja ihn, der durch seine Geradlinigkeit ihr Herz berührte. Er arbeite stets auf das hin, das er erreichen wollte, was ihr imponierte. Sie hoffte, dass man ihm nicht auf die Schliche kommen würde... "Findest du das nicht seltsam, Shina? Die muss doch irgendwo stecken? Die Presse weiß auch nicht, wo sie hin verschwunden ist. Es ist, als sei sie nie in Japan angekommen!" Shina schloss die Augen, sie telefonierte mit ihrer Mutter, die sich Sorgen um ihre Freundin machte, da diese in der Versenkung verschwunden war. Sie selbst hingegen wusste, was los war. Sharon war in der Tat nie in Japan angekommen, dafür aber jemand anderes, allerdings verriet sie ihrer Mutter nicht alles, was vielleicht ganz gut so war, sonst hätte die Frau es ihr ja selbst gesagt, es gab sicher einen Grund, weswegen sie es nicht tat. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll, sie wird von der Presse nicht gefunden werden wollen, mach dir keine Gedanken." "Sie hat von Problemen mit einem Produzenten gesprochen! Wenn es so wäre, dann würde die Presse von jemandem, der damit zu tun hat, alles erfahren, so etwas spricht sich schnell rum. So einen Fall hatten wir erst kürzlich in den USA. Da wurde jemand verklagt und die haben das alles in der Presse breitgetreten. So etwas finden diese Leute immer raus..." Sie hatte Recht, die Detektivin schätzte, dass der Produzent als Ausrede diente, also wollte man nicht, dass die Frau etwas erfuhr. Bei der Party trafen sich ein paar Leute, um etwas zu besprechen. "Diese verdammte Missgeburt, wenn er doch nur verrecken würde", regte sich Takahashi auf und trank seinen Cocktail auf Ex aus, um sich im nächsten Moment neuen zu besorgen. Ein Mann ganz in Schwarz setzte sich genau neben Toshizo, der natürlich mit Kenji und Takahashi gekommen war, wobei er selbst einen Cocktail trank. "Na ihr, amüsiert ihr euch?" meinte der Kerl, weswegen alle skeptisch zu ihm rüberschauten, da er so einen seltsam belustigten Tonfall gewählt hatte. Ein weiterer Mann setzte sich neben Takahashi, der auf der anderen Seite saß, so dass Kenji die Mitte genoss. "Wir haben euch beobachtet." Takahashi sprang wutentbrannt auf. "Was zum Teufel wollt ihr? Ich habe was dagegen, wenn man mich beobachtet." "Beruhig dich", sagte der Mann, welcher links bei Toshizo saß und steckte sich eine Zigarette an. "Chardonnay, erklär's denen, was wir wollen, ich bin redescheu." "Natürlich, Flavis, wir kommen sicher zu einer Lösung. Ihr geht in die Klasse von Wataru Takagi, richtig?" fragte Chardonnay mit einem gefährlichen Grinsen. "Ich werde für eine Weile wohl die Stadt verlassen müssen, wie es scheint. Wie wär's, mit einem Deal, ihr?" Was er plante, konnte man ihm fast schon ansehen und dass er ein Killer war noch dazu, was Takahashi aber nicht abschreckte, so dass er grinste. "Ich höre.... was ist mit Wataru?" Ein stechender Ton war zu hören, was verriet, dass Takahashi den Genannten nicht abkonnte. "Du machst dem Jungen das Leben zur Hölle und als Gegenleistung werden wir uns mit Sêiichî Iwamoto beschäftigen.. hehe", sagte Flavis, der sich darauf am meisten freute. "Aber", wollte Toshizo einlenken, der von Chardonnay an der Schulter gepackt wurde. "Für dich habe ich sowieso einen besonderen Auftrag." "Wataru fertig machen, das ist ein Angebot, das ich liebend gerne annehme", meinte Takahashi mit einem bösen Gesichtsausdruck. "Kein Problem, wer auch immer ihr seid." Man sollte nie so schnell unbekannten Menschen vertrauen, die einem Angebote machten. Ohne es zu wissen, hatten sich die jungen Leute bereits auf die Organisation eingelassen, sie wussten ja nicht, was sie da taten. Toshizo wurde von Chardonnay geschnappt, während Flavis noch auf der Party blieb. Sie gingen zu Chardonnays BMW und stiegen ein. "So, ich habe da noch etwas..." Er richtete seine Waffe auf seine Stirn. "Keine Sorge. Ich möchte nur, dass du als Spitzel agierst und mich jeder Zeit über meinen Sohn und meine süße Tochter informierst. Shina Kudô ausspionieren, darauf wird der liebe Takahashi bestehen. Ich will alles wissen, klar? Du arbeitest für mich." Toshizo schluckte im ersten Moment. "Was wird mit Iwamoto geschehen..?" "Der Kerl wagt es bei einer Frau, die mir versprochen wurde, Annäherungsversuche zu starten, auch wenn ich denke, dass sie ihn nicht an sich ranlassen wird, dennoch stört es mich und ich will ihn loswerden, außerdem hatten wir vor ein paar Jahren eine Auseinandersetzung, als es um einen Auftrag ging. Nun ja, er weiß zuviel über mich, was heißt, dass er sterben muss... Ryochi Akaja brauche ich noch..." Die Augen des Mannes zeigten den Wahnsinn, der ihn befiel, wenn er Rache an etwas oder eher jemandem wollte. Er hatte mit Takeshi Akaja noch eine Rechnung offen, dafür würde man Ryo benutzen, um dem Mann eins reinzuwürgen. Was sein anderes Problem betraf... Sêiichî hatte ihm vor Jahren einen Auftrag versaut, ein neugieriger Schnüffler hätte sterben sollen, aber der kleine Drecksack hatte ihn beschützt, das würde er noch bereuen, obwohl er ihm ja dankbar sein müsste, immerhin konnte er diesen Detektiven jetzt noch benutzen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)