Der rote Faden der Liebe von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 59: Eine Reise in die Vergangenheit ------------------------------------------- Genau zu diesem Zeitpunkt schlug die Uhr zwölf. Das neue Jahr war damit eingeläutet. Während Sayuri in Inu Yashas Armen versank, sahen große blaue Augen in die goldenen Iriden von Sesshomaru. Kagome dachte sich verhört zu haben. “Sieh mich nicht so an”, knurrte er sie leicht mürrisch an, denn sie blickte zu ihm, als hätte er gerade irgendwas Absurdes gesagt. “Aber... aber...” “Ich wiederhole mich nicht!”, meinte er ernst, doch im nächsten Moment schmunzelte er, als sie ihm schon um den Hals fiel. Liebevoll schloss er sie in seine Arme. Sie war glücklich, dass er es ernst meinte, jedoch musste sie ihm noch etwas sagen. “Ich weiß”, lächelte sie ihn an, als sie sich etwas von ihm gelöst hatte. “Aber... du solltest noch wissen, dass Rin bei mir hin und wieder ist. Oft für einige Tage.” Sesshomaru legte den Kopf schief und überlegt. “Und wo liegt da das Problem?”, fragte er und sie blinzelte. “Muss ich mich um sie kümmern?” “Was? Nein... ich mache das”, schmunzelte sie. “Na also, ob nun jemand mehr oder weniger im Haus wohnt für die paar Tage, ist das doch egal.” Kurz klappte Kagome der Mund auf, als sie das hörte. Er rollte nur mit den Augen und sie schluckte. “Bist...” “Ich wiederhole mich nicht”, unterbrach er sie und zog sie an sich. “Solange ich mich nicht um sie kümmern muss, ist es mir wirklich egal”, raunte er und küsste sie einfach so. Verwundert darüber, brauchte sie etwas länger, um zu erwidern, doch sie tat es. Es war immer noch so ungewohnt, dass er so offen ihre Nähe suchte und sogar solch eine. “Was sagst du?”, fragte er nun doch und Kagome nickte. Für sie würde sich nicht viel ändern, da sie eigentlich immer bei ihm war, wenn Rin nicht bei ihr war und sie auch nichts im Waisenhaus zu tun hatte. “Genug geturtelt”, lachte Inu Yahsa neben den beiden und sie sahen zu ihm rüber. “Sei nicht so frech, Slatki”, stupste Sayuri ihn an und Kagome kicherte leise. Sesshomaru verzog nur leicht seine Mundwinkel, aber nur für die drei erkennbar. “Glückwunsch euch beiden”, meinte er ruhig und das frisch verlobte Paar wurde rot. “Glückwunsch, Sayu-chan und Inu-kun", erklärte Kagome und umarmte die Beiden. “Danke”, nuschelte die Braunhaarige und nickte Sesshomaru zu. Erneut rollte er mit den Augen und umarmte seine künftige Schwägerin leicht. Sie war leicht verwundert, aber ließ es zu. “Und sollte er sich... daneben benehmen”, begann er, doch sie unterbrach ihn direkt. “Weiß ich, wie ich mit ihm umgehen muss”, schmunzelte Sayuri und grinste, während Inu Yasha sich empörte. “Keh! Ich bin doch immer brav!” Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah der Ältere seinen Bruder an. “Na gut... meistens”, revidierte der Jüngere gleich seine Aussage. Damit begnügte sich der Ältere und grinste. “Inu... hat mir gesagt, dass es der Verlobungsring eurer Mama war... ist es wirklich in Ordnung?”, fragte Sayuri unsicher, denn dieser Ring hatte einen weit aus größeren Wert. Schließlich gehörte dieser damals Izayoi. “Sonst hätte ich den Inu nicht gegeben, Sayuri”, erklärte Sesshomaru und Kagome lächelte. Die Angesprochene wollte nochmal nachfragen, jedoch unterbrach Kagome sie schon vorher. “Sess wiederholt sich nicht”, lachte sie und damit war die Sache wieder erledigt. Er hatte nämlich auch mit Kagome darüber geredet, ob sie ihm böse wäre, wenn er den Ring an seinen Bruder geben würde. Diese Idee fand sie großartig und war stolz auf ihren Liebsten, dass er an Inu Yasha den Ring abgab, obwohl Izayoi ihm auch viel bedeutete. Die Feier ging noch eine knappe Stunde weiter, ehe die ersten sich verabschiedeten und die Reihen sich nach und nach lichteten. Das Aufräumen überließ Inu Yasha den Angestellten und würde ihnen einfach einen Bonus zahlen. Als letztes fuhren die beiden Paare nach Hause. Sie machten noch aus, dass sie sich am Nachmittag am Anwesen treffen würden. Sesshomaru würde die Drei einweihen, was diese Briefe zu bedeuten hatten. Während Sesshomaru und Kagome ausschlafen konnten, wurden Sayuri und Inu Yasha recht früh geweckt. Bevor sie ins Bett gingen, konnten sie Rina noch darum am Nachmittag vorbei zu kommen. Sie würde zwei ihrer Freundinnen mitbringen, damit das Paar in Ruhe auch ihr künftiges Heim vorbereiten konnte. Schließlich war dort auch noch nichts gestrichen. Von den Briefen ahnte Kagomes Mutter nichts und Inu Yasha wollte sie nicht zusätzlich belasten. Der Vormittag verlief für die beiden etwas stressiger als gewohnt, aber das war auch fast schon normal, wenn alle Kinder auf einmal etwas wollten. Definitiv brauchte sie mehr Hilfe dabei, als ihren ‘Verlobten’. Für Sayuri kam der gestrige Abend immer noch vor wie ein Traum. Sie konnte es einfach nicht glauben, dass Inu Yasha wirklich sie gefragt hatte, ob sie ihn heiraten wollen würde. “Träumst du noch, Yu?”, hauchte er hinter ihr, nachdem er seine Arme um ihren Bauch geschlungen hatte. Sie zuckte leicht zusammen und blickte zu ihm. “Drakon”, keuchte sie und er lachte leise und schmiegte sich an sie. Die Kinder waren zum Glück versorgt und die beiden hatten ein wenig Zeit für sich. “Es war einfach zu verführerisch”, meinte er grinsend und sie spürte dieses sogar. “Wie war das... du bist immer brav?” “Ich sagte doch... meistens”, lachte er und sie drehte sich in seiner Umarmung. Ihre Arme legte sie um seinen Nacken und genoss diesen Moment, den sie nur für sich hatten. In den letzten Wochen hatten sie solche eher seltener, umso mehr kosteten sie die wenigen komplett aus. “Ich glaube ich muss meinen Drakon doch nochmal zähmen”, grinste sie breit und er funkelte sie leicht interessiert an. “Ob du das schaffst”, kam es mit einem Hauch von Skepsis von ihm. “Lass dich überraschen”, zwinkerte sie, streckte sich und stahl sich einen Kuss. Eigentlich wollte sie auch schon weiter einpacken, doch da hatte sie die Rechnung ohne Inu Yasha gemacht. Er wollte weit aus mehr die Zweisamkeit genießen, daher vertiefte er diesen. Fast wie von selbst wanderten seine Hände über ihren Körper und sie reagierte genauso, wie er es sich gewünscht hatte. Leise keuchte sie in den Kuss hinein und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Dieser Mann wusste zu genau, wie er ihr Feuer entfachen konnte. Jedoch konnte sie sich ihm nicht hingeben, denn bald würde Rina vorbei kommen und sie konnten zum Anwesen fahren. Was die Beiden nicht wussten, waren Kagome und Sesshomaru bereits vor Ort. Natürlich hatte er auch die anderen Briefe mitgenommen, denn es waren nicht alle, die Inu Yasha dort gefunden hatte. “Ich glaube er wird umkippen”, scherzte Kagome und ihr Freund rollte mit den Augen. Sie war wahrlich unverbesserlich. “Ich kann nichts dafür, dass es so viele sind.” “Hast du sie auch alle gelesen?” “Ein paar, aber alle noch lange nicht... nach einiger Zeit konnte ich es nicht mehr, daher hat es Papa mir grob zusammen gefasst”, erklärte er ehrlich. “Also wird das eine Premiere für uns alle?” “Sieht so aus”, meinte er und brachte die Kisten hinein. Kagome hatte noch etwas Süßes unterwegs besorgt. Da beide länger im Bett geblieben waren, hatten sie sich nur für ein einfaches Frühstück entschieden. Mit Kaffee, Rührei und etwas Gemüse. Das würde ihnen erstmal ausreichen. Schließlich konnten sie sich jederzeit etwas bestellen und das würden sie sicher auch machen, denn es würde heute ein wenig länger dauern. Sesshomaru müsste nicht nur die Briefe erklären, sondern auch noch ein paar andere Details, die seine Liebste und sein Bruder nicht wussten. “Ich mache noch Tee und Kaffee... praktisch, dass du die Geräte schon ausgetauscht hast”, holte sie ihn aus seinen Gedanken und er nickte. “Auch wenn Inu mich schimpfen wird, aber ich hoffe, wir haben ihren Geschmack gefunden”, meinte er ruhig und war sehr gespannt darauf, ob den Beiden das zusagen würde. Er hatte die Zeit mit Kagome sinnvoll genutzt, nachdem sie von Osaka zurück gekehrt waren. Während der Autofahrt hatten sie beiden darüber gesprochen, wie sie ihnen helfen konnten und da war natürlich die Erneuerung der Möbel ein Thema. Kagome war dafür, dass er diese austauschte. Da Inu Yasha wegen der Briefe neben der Spur war, hatten sie ihn damit nicht zusätzlich genervt. Also nahmen sie es selbst in die Hand und gingen alles durch, nachdem der künftige Hausbesitzer die Wohnung verlassen hatte. “Ich denke schon”, grinste Kagome und werkelte in der Küche weiter. Sesshomaru stellte alles auf ein Tablett und brachte es ins Wohnzimmer. Dort drapierte er die Tassen, die Kannen und das Gebäck auf dem Tisch. Bevor er zurück zu Kagome in Küche gehen konnte, hörte er die Eingangstür und sah auf. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass es schon so spät war. Überrascht standen Sayuri und Inu Yasha im Türrahmen. “Oh ihr seid schon da”, meinte Kagome und umarmte sie beiden zur Begrüßung sofort. “Wie seid ihr denn reingekommen?”, wunderte sich der Hausherr und Sesshomaru schmunzelte leicht. “Oh Inu... ich bin hier auch aufgewachsen und der Zweitschlüssel ist immer noch dort, wo wir ihn deponiert hatten”, erklärte wahrheitsgemäß. “Wir mussten doch die Kartons reinbringen und draußen warten wäre doof gewesen”, fügte Kagome mit an und grinste breit, als die beiden sie verwirrt ansahen. “Kommt setzt euch... dann erkläre ich auch die Kartons”, lachte Sesshomaru leise und sie folgten seine Worte. Inu Yasha setzte sich auf die Couch und Sayuri nahm neben ihm Platz. Sesshomaru setzte sich auf den Sessel und Kagome setzte sich auf die Armlehne. Aber er zog sie an sich dichter, sodass sie halb auf ihm saß. Da sie bereits alles vorbereitet hatten, war es nun auch etwas einfacher. “Ihr habt sogar Kaffee und Tee mitgebracht?”, fragte Sayuri erstaunt und Kagome verkniff sich ein Lachen. “So könnte man das sagen”, erklärte sie und Sesshomaru rollte leicht mit den Augen. “Ich habe mir erlaubt die Küchengeräte auszutauschen. Die wurden gestern eingebaut”, meinte er dann erklärend und das Paar blickte ihn mit großen Augen an. “Jaja... ich weiß, Inu, aber ihr wollt doch auch, sobald es geht hier einziehen, also braucht ihr die Dinge auch.” Resigniert seufzte Inu Yasha und nickte. “Ok... damit kann ich Leben”, meinte er und das erleichterte Sesshomaru dann doch. Eine Sorge weniger auf seiner Liste. Leise räusperte er sich und blickte seinen jüngeren Bruder an. “Nun... du hast den Brief von Mama an dich gefunden... ich weiß nicht was drin steht, also musst du mir das genauer erklären”, meinte er ruhig. Er wusste zwar, dass Izayoi für jeden einen Brief hinterlassen hatte, doch kannte er den Inhalt nicht, da es etwas Persönliches war. Inu Yasha schluckte und atmete tiefer durch. “Mama hat sich zuerst bei mir entschuldigt, dass sie die Krankheit mir verheimlicht hat und mich gebeten, Papa und dir nicht allzu böse zu sein, weil ihr nur ihrem Wunsch gefolgt seid”, begann er. “Sie meinte auch, dass sie sich wünschen würde, dass ich in diesem Anwesen leben soll”, setzte er fort und wurde von beiden Frauen mit großen Augen angesehen. “Bevor du fragst... Papa und Mama haben mit mir gesprochen, als ich angefangen habe neben dem Studium zu arbeiten, ob ich das Anwesen bewohnen würde. Ich hatte dankend abgelehnt, da ich dichter an der Stadt wohnen wollte... falls das mit Kago und mir doch noch was Festeres wird, hätte sie nicht so einen langen Weg zu Rina.” Nun sahen alle drei mit großen Augen Sesshomaru an und Kagome schluckte. “Du... hast das auch wegen mir geplant, dort ein Haus zu bauen?” “Natürlich... auch wenn zwischen uns einiges Falsch gelaufen war... so warst du immer die Eine für mich”, erklärte er und bekam gleich einen Kuss von seiner Liebsten. Überrascht blinzelte er, doch erwiderte er diesen. “Das ist... echt süß, Sess”, kam es erstaunt von Inu Yasha, weil er das nicht so von ihm gedacht hatte. Der Ältere grummelte leicht. “Deshalb habe ich den beiden gesagt sie sollen es dir vermachen, aber dazu kamen sie nicht mehr und Papa hat das in der Zeit wohl einfach vergessen.” “Deshalb auch im Testament zu gleichen Teilen?” “Korrekt... Papa hatte überlegt mit dir zu sprechen wegen der Firma, aber ich habe ihm gesagt, dass ich nicht möchte, dass du auf diese verzichtest, sie ist und bleibt Papas Erbe an uns und später... vielleicht an die nächste Generation weitergegeben, wenn diese daran interessiert ist”, sprach Sesshomaru und Kagome kuschelte sich an ihn. “Mama... hatte mir auch geschrieben, dass sie nicht wollte, dass Papa sie besuchen kam, doch warum stand nicht drinnen”, meinte Inu Yasha nach einiger Zeit und Sayuri drückte sanft seine Hand. “Du kennst doch Mama... sie war stehts die Löwenmama, die für uns beide gesorgt hat, während Papa viel zu viel gearbeitet hatte. Sie hatte ihren Stolz und wollte nicht zugeben, dass sie auch schwach sein kann... deshalb wollte sie nicht, dass Papa sie so sah. Sie wollte auch mir verbieten sie zu besuchen, aber da habe ich mich geweigert”, führte Sesshomaru aus und irgendwie musste Inu Yasha schmunzeln und sogar lächeln. “Stimmt wohl... Mama gab nicht gerne zu, wenn sie krank wurde... sie hatte vor uns immer die Starke gespielt”, erinnerte sich der Jüngere und sein Bruder nickte. “Ich war dafür dich, Rina, Keitaro und Kagome ein zu weihen, aber Mama wollte niemanden mehr belasten... ich fand es durch Zufall raus, weil ich früher Heim kam, als sie sich darüber unterhalten haben, es uns zu sagen”, sprach Sesshomaru ruhig. Doch Kagome spürte, dass es ihm immer noch nahe ging. “Die knapp 2 Wochen vor meinem Geburtstag?”, fragte sie nach und er nickte. “Und am Tag deines Geburtstages hat Papa mich anrufen, dass Mama in der Arbeit umgekippt sei und sie ins Krankenhaus gebracht wurde... Ich konnte da nicht so tun, als wäre nichts passierte, also habe ich das Geschenk da gelassen und bin zu den beiden gefahren...”, erklärte er weiter, weil den Teil hatte Inu Yasha auch nicht gewusst. “Die Halskette... war von dir?”, wollte Kagome wissen und schluckte. Ehe sie dann ihre Worte begriff, die sie später im Krankenhaus darüber verlor. Sie wollte sich entschuldigen, aber er schüttelte den Kopf. “Das war nicht dein Fehler, Kago... ich hätte eine Nachricht beilegen sollen, aber ich habe es vergessen...” “Und deshalb hast du mich dann einfach ins Krankenhaus gebracht, als dir das zu viel wurde?” “Genau das, Inu... es ist eine Sache jemanden nicht zu belasten, aber du hattest das Recht es zu erfahren... und es musste Mama dir sagen”, erklärte der Ältere und Kagome drückte nun seine Hand. Sie hatte schon so etwas vermutet. Es nun zu hören, war wie eine Bestätigung und sie fühlte sich so, als würde sie das alles erneut erleben. Sie war wirklich ungerecht zu ihm gewesen, doch auch er hatte ihr was sagen können. Jedoch war das ein anderes Problem und das würden sie irgendwann angehen. Nun war Inu Yasha wichtiger. “Und die anderen Briefe?”, fragte der Jüngere nach. “Nun... Papa hat Mamas Wunsch erfüllt und sie nicht besucht, aber dafür täglich ihr Nachrichten geschickt, oft auch mehrere am Tag... anfangs hatte Mama nicht reagiert, aber irgendwann dann doch... vieles ist zusammenhanglos, aber die letzteren sind fast wie eine Geschichte.” “Geschichte?”, bemerkte Sayuri und Sesshomaru nickte. “Mama liebte Romane und ich weiß, dass sie sich öfters darüber unterhalten hatten. Irgendwie haben sie sich in eine Art Traumwelt geflüchtet, in der alles normal war... Ich habe alle Briefe aufbewahrt, wenn ihr wollt, können wir sie lesen und deshalb auch die Kisten von vorhin”, meinte Sesshomaru und nun sah Inu Yasha in verblüfft an. “Ob... wir das dürfen?”, teilte er seine Sorge. “Sie haben nie etwas anderes gesagt... aber zuvor habe ich noch zwei Briefe von Mama... an... Sayuri und Kagome”, kam es plötzlich von dem Älteren und die Damen sahen ihn verwirrt an, da sie das nicht ganz begriffen. “Aber... wie?”, entkam es Sayuri zuerst. “Mama hat an unsere künftigen Partner geschrieben...”, begann er und zog die Umschläge heraus. Der eine war rot und der andere war blau. “Ich habe sie fast vergessen, bis ich dich mit den anderen Briefen gesehen habe... Gomen.” “Es... gibt nichts zu verzeihen”, lächelte Kagome ihn an, denn nicht nur er hatte Fehler gemacht und das wollte sie damit ausdrücken. “Möchte ich wissen, was drin steht?”, kam es unsicher von Sayuri und Sesshomaru zuckte mit den Schultern. “Sie sind noch original verschlossen... also wirst du ihn schon aufmachen müssen”, erklärte er und gab ihr den roten Brief und Kagome den blauen. Letztere atmete tief durch und öffnete diesen. Sofort musste sie lachen und zog damit die Blicke auf sich. “Gomen... aber... Iza... ist einfach nur klasse”, brachte sie hervor und hatte Tränen in den Augen. Noch immer sahen sie alle verwirrt an, weshalb sie begann vorzulesen: “Hallo Kago, und ich hoffe wirklich, dass du das bist, wenn nicht... du unbekannte Person lass die Finger von meinem Sohn, denn er gehört zu Kagome Higurashi und zu niemandem sonst... Also zeig das Sesshomaru und danach zieh Leine.” Dem Älteren entglitten für den Augenblick einige Gesichtszüge, ehe er anfing zu lachen. Das war definitiv seine Mama. Kagome musste erneut lachen, selbst Sayuri und Inu Yasha lachten mit. Innerlich dankten die Brüder Izayoi für diese Worte, denn damit war ihre Stimmung nicht mehr betrübt, sondern eher ausgelassen. So wie sie immer war, wollten sie auch so leben: frei, stark und fröhlich. Kagome las danach weiter und hatte Tränen in den Augen. Einerseits vor Lachen, andererseits vor Trauer, weil Izayoi sie nicht mehr gemeinsam erleben würde. Sie bat die Schwarzhaarige darum auch in Zukunft hinter die Maske und die Mauer zu blicken. Irgendwann würde der wahre Sesshomaru wieder das Tageslicht erblicken. Sie solle niemals verzagen, denn egal was passieren würde, sie könne auf seine Liebe bauen und vertrauen. Nachdem sie die Zeilen beendet hatte, vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust und versteckte so ihre Tränen ein wenig. Sesshomaru ließ sie machen, denn sie brauchte das. Auch Inu Yasha sagte nichts dazu und lächelte leicht. Das war wirklich seine Mama. Er konnte damals nicht begreifen, was passiert war und er konnte es sich auch nicht vorstellen, dass sie so etwas verlangte, aber nun. Er kam sich so dumm und naiv vor. Seine Wut hatte er an seinem Vater und Bruder ausgelassen und das tat ihm unheimlich leid. “Sess... ich...”, begann er nach einer Weile. “Schon gut, Inu... Weder Papa, noch ich sind dir böse... es war dein Weg, damit zurecht zu kommen und dieser Weg hat dich wieder zu uns geführt. Das allein zählt”, lächelte der Ältere leicht und der Jüngere nickte. Da Sayuri noch zögerte ihren Brief zu öffnen, schlug Kagome vor die anderen Briefe zu lesen. Sie hatte sich nun wieder gefasst und die Idee fanden sie sehr gut. Bei Kaffee, Tee und Gebäck lasen sie nach und nach die Zeilen, die Izayoi und Toga sich damals geschrieben hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)