Von La Sadie's zu Dir en Grey- Ein steiniger Weg von MarryDeLioncourt ================================================================================ Kapitel 5: trügerische Liebe ---------------------------- Kyo verschwieg seiner Band und insbesondere Shinya, dass der Malice Mizer Drummer gestern bei ihm übernachtet hatte, denn das hätte die ohnehin schon angespannte Stimmung nur noch verschlimmert. Toshiya erschien pünktlich und so führten sie den neuen Bassisten langsam an ihre Musik heran. Sie spielten ihre Songs zuerst ohne Bass, doch nach einer Weile schnappte sich der Neue sein eigenes Instrument und stieg, ohne die Noten wirklich zu kennen mit ein. Das brachte vor allem Kyo völlig aus der Fassung und er vergaß sogar den Text zu singen, weil seine Augen gebannt auf den Bassisten gerichtet waren. Dieser schaute irgendwann auf und grinste etwas schüchtern. Auch die anderen Instrumente verstummten und nur noch Toshiyas tiefen Bassklänge erfüllten noch den Raum. „Du bist echt…gut“, lobte ihn Kaoru. „Danke…leider sehen das meine Kollegen nicht so…aber ich will euch nicht mit meinen Sorgen belasten.“ Kyos Blick wanderte wieder interessiert zu Toshiya. „Welche Sorgen?“, fragte er deshalb. Dem Bassisten stieg eine leichte Röte ins Gesicht. „Naja…der eigentliche Grund, weshalb ich euer Angebot angenommen habe, ist, weil ich tatsächlich hoffe die Band wechseln zu können…“, rückte der Schwarzhaarige etwas verlegen mit der Sprache raus und seine Stimme wurde mit jedem Wort leiser. Daisuke strahlte wie ein Honigkuchenpferd über‘s ganzes Gesicht und ihm entfuhr ein quietschender Freudenschrei. „Oh mein Gott, hast du das gehört Kao? Können wir ihn behalten…bitte, bitte, bitte.“ Auch der Leader konnte seine Freude über diese plötzliche Wendung nicht mehr zurückhalten. „Mh, eigentlich hatten wir die Befürchtung, wir müssen dich kidnappen oder schlimmeres, aber so ist es natürlich einfacher“, witzelte er. „Mit meinen Kollegen gibt es eh nur noch Stress…also war‘s das jetzt? Bin ich dabei?“, fragte er dann doch etwas ungläubig. Und die vier Freunde nickten einstimmig. „Ich würde sagen ja…wäre halt cool, wenn du das mit deiner Band noch klärst, aber meinetwegen kannst du bei uns anfangen. Und vorweg, mach dich auf harte Arbeit gefasst. Die ersten zwei Proben zieht vielleicht noch der Welpenschutz, doch dann machen wir auch bei dir nicht mehr Halt“, klärte ihn Kyo in ernsten Ton auf und Toshiya nickte zustimmend. „Das hab ich mir eh immer gewünscht. Go:Sick war da auch nicht so hinterher und sie gaben sich mit einer Probe vor dem Gig zufrieden. Von daher, ich werde mein bestes geben.“ Kyo tippte fleißig Nachrichten und wieder lugte ihm Shinya über die Schulter, doch er drehte sein Handy weg, sodass er nicht sehen konnte, mit wem er schrieb. Das ließ seinen Drummer natürlich sofort misstrauisch werden, doch er hielt den Mund.   „Du wirst es nicht glauben, wir haben tatsächlich nen neuen Bassisten…Kisaki ist endlich Geschichte“, berichtete Kyo seinem Liebsten und ließ seinen Kopf in dessen Schoß sinken. Kami strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte ihn sanft an. Wie Kyo diese Grübchen doch liebte. Er konnte es noch immer nicht fassen, dass sich der Rothaarige tatsächlich für ihn entschieden hatte. Nach einem kurzen Moment des Schweigens fragte Kami dann endlich, was ihm schon ein paar Tage durch den Kopf spukte. „Das freut mich…wissen die Jungs eigentlich von uns?“ Kyo schüttelte den Kopf. „Mh, aber vielleicht sollten wir es zumindest im kleinen Kreis bekannt geben“, überlegte der Sänger und strich sich durch die schulterlangen Haare. „Wenn du das wünscht. Oder wir gehen zusammen feiern?“, antwortete Kami. Kyo fand diesen Vorschlag perfekt, denn so musste er für nichts Rechenschaft ablegen und die anderen würden sehen, wie ernst es Kami war. Kyo schrieb den Jungs sofort und sie beschlossen Samstag nach der Probe in einen Club tanzen zu gehen.   Der Sänger plünderte seinen Kleiderschrank und am liebsten würde er Shinya anrufen, um sich mit seinem besten Freund zu beraten, was er denn anziehen könnte. Doch dann würde dieser auch den Grund wissen wollen und davor drückte sich Kyo ja. Nachher würden eh alle sehen, dass er wieder mit Kami liiert war. Nervös nur in Boxershorts bekleidet, tigerte der Blonde auf und ab. Überall auf dem Boden lagen Klamotten verteilt und gerade kam er sich vor wie eine dieser Mädchen, die sich dauernd aufregten, sie hätten nichts zum Anziehen. Die Zeit lief dem Sänger davon, denn sein Wecker auf dem Nachttischchen verriet ihm, dass ihm nur noch eine halbe Stunde blieb. Panisch durchwühlte er den Klamottenhaufen erneut und wurde fündig. Er fischte die schwarze, schon recht zerschlissene Jeans mit den Löchern an den Knien heraus und zog sie an. Darauf passte das schwarzes ärmelloses Shirt und sein kariertes Jackett mit den Buttons. Eine Tuch mit Leomuster legte er legere um seinen Hals. Er wollte für seinen Drummer undwiderstehlich aussehen und war mit dem Zwischenergebnis ganz zufrieden. Seine Haare zupfte er noch zu einer passablen Frisur zu Recht, zog seine Augenbrauen mit schwarzem Kajal nach und trug leicht winterblauen Liedschatten auf. Angetan von dem Endergebnis lächelte Kyo sein Spiegelbild an und sein Herz schlug schneller, als es an der Tür läutete. Im Gehen schnappte er sich noch seinen schwarzen Hut und den Mantel. „Wow, für wen hast du dich denn so aufgebitcht“, scherzte Kami und Kyo boxte ihn gegen den Arm. „Idiot…“, konterte er und Kami zog ihn in einen Kuss. Dann machten sie sich auf den Weg zum Club, vor dem sie sich mit den anderen verabredete hatten. Kyos Herz machte Freudensprünge, als Kami seine Hand ergriff und diese mit seiner eigenen verflocht. Vorsichtig schielte er zu dem Rothaarigen auf, der ihm ein liebevolles Lächeln schenkte. An den Blicken seiner Freunde erkannte der Sänger jedoch schnell, dass sie über Kamis Anwesenheit mehr als begeistert waren. Nur Toshiya, der nicht eingeweiht war und von der Abneigung der anderen gegenüber dem fremden Drummer nichts wusste, begrüßte Kami freundlich, welcher sich ihm als Kyos Freund vorstellte. Wieder schlich sich diese verliebte Lächeln auf des Sängers Lippen und er konnte es einfach nicht lassen Kami anzuschauen. Das Warten, die Tränen und der Schmerz zahlten sich jetzt definitiv aus. Mit diesem Mann an seiner Seite fühlte sich Kyo unsagbar glücklich. „Schade und ich hatte schon gehofft, dass du single bist“, flüsterte der Bassist seinem Sänger zu und grinste schief. Kyo schüttelte nur mit dem Kopf und die Freunde begaben sich ins Warme, um in einen der Sitznieschen noch einen Platz zu ergattern. Und glücklicherweise erhob sich gerade ein Pärchen ganz hinten, sodass etwas frei wurde und die Jungs steuerten sogleich auf den Platz zu, legten ihre Jacken ab und Kao besorgte die Drinks. Kami ließ keine Gelegenheit aus, um seinem Sänger irgendwie nahe zu sein. Zärtliche, scheinbar zufällige Berührungen ließen den Blonden jedes Mal erschaudern und er grinste nur liebestrunken in Richtung seines Drummers. Plötzlich zog er seinen Sänger auf die Tanzfläche und schlang seine Arme um den Kleineren, um ihn zu küssen. Die bunten Lichter wurden von der Diskokugel in der Mitte des Raumes reflektiert und erweckte so den Anschein, die Tanzenden würden sich in Zeitlupe bewegen. Dumpfe Bassklänge erfüllten den Raum und die elektronische Musik heizte der Menge ganz schön ein. „Ich fürchte das dauert eine Weile, bis sie dir trauen…nach der letzten Aktion hab ich nicht gerade positiv von dir gesprochen…tut mir leid“, entschuldigte sich Kyo, doch Kami zuckte gelassen mit den Schultern. „Kann ich dir nicht verübeln…doch jetzt sind wir hier und überzeugen sie vom Gegenteil…“ „Ich hoffe es.“ Die Hände des Drummers schoben sich langsam unter Koys Shirt und er genoss es von dem anderen so begehrt zu werden und ließ sich an dessen Brust sinken. Ihre Körper bewegten sich rhythmisch zur Musik, ohne sich voneinander zu lösen. Hin und wieder fanden ihre Lippen zueinander, doch dann suchten ihre Hände wieder nach der warmen Haut des anderen. Kleine Schweißperlen rannen Kamis Rücken hinab, doch das störte Kyo nicht. Im Gegenteil, er fand es irgendwie erotisch. Der Drummer ließ seine Hüften gefährlich nahe an denen des Sängers kreisen und Kyo biss sich auf die Unterlippe, weil das gerade Mal viel zu heiß für die Tanzfläche wurde. „Ich fürchte ich muss dich gleich vernaschen…“ „Das hoffe ich doch…Klo?“ Der Sänger brachte nur ein Nicken zustande und wurde sogleich mit zu den Toiletten gezogen. Dort verschwanden die beiden in der hintersten Kabine, schlossen ab und gaben sich ihrer Leidenschaft hin. Tauschten heiße Zungenküsse aus und Kyos Körper wurde unsanft gegen die Wand der engen Kabine gepresst, als ihn Kami von hinten nahm. Draußen beschwerte sich ein anderer Gast, dass sie ihr Liebesspiel doch woanders fortführen sollten, doch das störte die beiden nicht im Geringsten und sie dachten nicht Mal im Traum daran. Etwas benommen spritze sich Kyo ein paar Tropfen Wasser ins Gesicht und sofort legten sich schon wieder zwei Hände von hinten um ihn und Kami blickte ihn über die Schulter hinweg im Spiegel an. Seine Lippen umspielte ein neckische Lächeln. „Wusste gar nicht, dass du so spontan bist…sowas sollten wir öfters tun“ „Mit Vergnügen. Tanzen wir noch ein bisschen?“ „Sehr gerne…“ Die hatte schon mächtig einen sitzen und legte sich mit flirten ins Zeug. Ihn umschwärmten zwei Mädels auf der Tanzfläche und Kyo schüttelte grinsend den Kopf. Ein bisschen provokant tanzte er den Freund an und gab ihm mit seiner Hüfte einen Schubs. Die drehte sich um und wollte sich schon beschweren, doch als er Kyo erblickte, grinste er. „Wie ich sehe, amüsiert ihr beiden auch prächtig…wie sind die Toiletten so? Lohnt sich das?“, sprach der Rothaarige nahe am Ohr seines Sängers, um gegen die laute Musik anzukommen. „Kann mich nicht beschweren, zwar ein bisschen unbequem, aber für ein Quickie reicht‘s“, gab der Kleinere zurück und erntete ein lautes Lachen seitens des Gitarristen. Anerkennend hob er seinen Daumen. Das Tanzen heizte auch den beiden Turteltäubchen ganz schön ein und sie beschlossen eine Trinkpause einzulegen. Shinya unterhielt sich angeregt mit Die, der die Tanzfläche vor ihnen verlassen hatte, während Kao mit Toshi zu scherzen pflegte. Kami besorgte die nächste Runde, um sich bei den Jungs ein bisschen beliebter zu machen. Da rutschte der Leader zu seinem Sänger auf. „Glaubst du wirklich, dass das gut geht?“, fragte er besorgt und Kyo rollte genervt mit den Augen. „Ich weiß, was ich tue und er meint es ernst…Juka und er haben sich getrennt. Das war’s, ich will davon nichts mehr hören Kao-chan!“ Dabei blieb es dann auch und die Runde amüsierte sich sogar ganz gut. Abwechselnd tanzten die Jungs bis spät in die Nacht hinein. Ein bisschen angeheitert traten sie dann den Heimweg an. Kami verabschiedete sich, da er den kürzesten Weg hatte. Kyo und er knutschten eine halbe Ewigkeit und der Sänger konnte sich nur schwer trennen. „Sehen wir uns morgen Abend?“ „Bestimmt. Gute Nacht und träum von mir“, wisperte Kyo seinem Drummer zu. „Worauf du dich verlassen kannst“, antwortete Kami grinsend und gab Kyo noch einen letzten Gute-Nacht-Kuss. Verträumt und glücklich schloss sich er Sänger wieder seinen Leuten an und fiel unbewusst ein bisschen zurück. So bekam er eher ungewollt das Gespräch zwischen Toshiya und Shinya mit und ging jetzt absichtlich langsamer. „Der Typ kotzt mich einfach nur an, doch Tooru sieht das nicht…er ist blind vor Liebe.“ Wütend funkelte Kyo seinen Drummer an. „Kannst mir das denn nicht gönnen Shinya?“ Dieser seufzte. „Darum geht es doch gar nicht…und werde nicht unfair…dir traue ich ja, nur ihm nicht…er hat dich schon Mal fast in den Abgrund gestürzt und ich werde das dumme Gefühl nicht los, dass er es erneut tun wird“, entgegnete der Braunhaarige mit besorgter Miene. „Er hat sich geändert Shin…er liebt mich und ich ihn…“ „Wenn du meinst…“, murrte der Braunhaarige. Kyo schüttelte enttäuscht mit dem Kopf und wand sich ab. Er verstand nicht, warum gerade Shinya ihm sein Glück nicht gönnte. War es so viel verlangt? Ja, Kami hatte sich wie der letzte Arsch verhalten, aber jetzt? Er trug Kyo auf Händen und bemühte sich sogar Kontakt zu seiner Band zu knüpfen, was wollte sein Freund denn noch? Enttäuscht und ohne ein weiteres Wort hob er die Hand zum Abschied und trat den Heimweg an. Dort rauchte er noch eine letzte Zigarette und putzte anschließend seine Zähne. Eigentlich schade, dass Kami schon zu Hause war. Er grinste, als er an ihr Quickie auf dem Klo dachte. Und schon allein der Gedanke an den schönen Drummer reichten aus, um dieses Kribbeln in seinem Körper wieder heraufzubeschwören. Kyo spuckte den Schaum aus und sein Blick blieb an seinem Spiegelbild hängen. Mit einem Reinigungstuch entfernte er die Schminke im Gesicht. Das lila aus seinen Haaren war bis auf einen leichten violetten Schimmer fast raus gewaschen. Naja, das lag wohl auch daran, dass er seine Haare täglich wusch. Zufrieden lächelte er in den Spiegel und ging zu Bett.   Vier Monate später: Nun war der Grundstein für Dir en Grey gelegt und die Band wuchs immer mehr zusammen und mittlerweile hatten sie auch den neuen Bassisten in ihrer kleinen Familie aufgenommen. Die ersten Songs für das erste richtige Album wurden geschrieben, überarbeitet und geprobt. Manche Kompositionen wurden wieder verworfen oder neue Ideen umgesetzt. Dieser Prozess verlangte den fünf Musikern viel Kraft, Schweiß und Mühe ab, doch sie schlugen sich durch und die manchmal nicht ganz so netten Worte, die während der Proben fielen wurden, waren hinterher auch schon wieder vergessen. Kyo bekam zum ersten Mal das Gefühl in einer richtigen Band zu spielen, denn der neue Bassist trug ungemein zur positiven Atmosphäre bei. Kyo war gerade auf dem Sprung, als sich Shinya ihm in den Weg stellte. „Können wir kurz reden?“ „Worüber Shin…willst du mir wieder Vorwürfe machen? Ich hab später noch eine Verabredung…“ „Ich möchte nicht mit dir streiten…ich mach mir nur Sorgen…“ „Und das weiß ich zu schätzen, doch glaub mir, deine Sorgen sind unbegründet. Ich meine, jetzt sind vier Monate vergangen und Kami ist mir noch immer treu…daran wird sich auch nichts ändern und er tut mir gut.“ Der Drummer seufzte. „Das stimmt…du siehst gut aus…und du lächelst wieder mehr…das ist wirklich schön. Ich hab trotzdem Angst um dich.“ Kyo nahm seinen Freund in die Arme und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Sei unbesorgt…mir geht es gut, wirklich und jetzt muss ich los.“ „Bitte…beende es, bevor es zu spät ist Tooru…“, bat ihn der Drummer plötzlich und in dem Sänger stieg Wut auf. Gerade von ihm, seinem besten Freund hätte er das nicht erwartet. Und das tat weh. „Wie bitte? Jetzt gehst du wirklich zu weit…ich weiß nicht, was dein beschissenes Problem ist, aber ich bin glücklich und lass mir das von dir nicht kaputt machen!“, fuhr er den anderen an. Die beiden Streithähne merkten nicht, dass sich ihr Bassist im Hintergrund hielt. „Ich will dich nur vor Enttäuschungen bewahren, verstehst du das denn nicht?“ „Du gibt’s Kami ja nicht Mal ne Chance…keiner von euch tut das…ist echt verdammt beschissen solche Menschen seine Freunde zu nennen. Ich weiß, was ich tue, also lass mich jetzt in Ruhe.“ Kyo stieß seinen Drummer zur Seite und bahnte sich einen Weg ins Freie, weil er so schnell wie möglich zu Kami wollte. Er zog seine Sonnenbrille auf und beschleunigte seine Schritte, denn er hatte das dumme Gefühl Shinya könnte ihm nachlaufen. Doch dieser blieb im Proberaum zurück und verschwieg seinem besten Freund, dass er Kami mit dem anderen blonden Typen gesehen hatte. Doch vielleicht hatte das ja auch gar nichts zu bedeuteten. Ganz wohl bei der Sache war ihm trotzdem nicht.   Ein bisschen außer Puste erreichte Kyo die Wohnung seines Liebsten und klingelte. Er fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben und fand den anderen Drummer leicht bekleidet auf dem Balkon vor. Er setzte sich ihm gegenüber und zündete sich eine Zigarette an. Kami musterte seinen Freund und zog die Stirn in Falten, verzog dabei jedoch sofort sein Gesicht. In den letzten Monaten plagten ihn immer Mal wieder migräneartige Kopfschmerzen und obwohl er viel Flüssigkeit zu sich nahm, wurden diese nicht besser. Auch hatte er deshalb schon einen Arzt aufgesucht, doch dieser fand nichts und schrieb es der Hitze zu. „Alles okay?“ Kyo zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht…Shinya nervt rum…er will nicht, dass wir zusammen sind…das trifft mich, weil er doch eigentlich mein bester Freund ist.“ Kami erfasste die freie Hand des Sängers und zog ihn zu sich. Kyo landete längs auf seinem Liebsten und vergrub seinen Kopf in dessen Halsbeuge. Die warme leicht gebräunte Haut seines schönen Drummers roch nach Sonne und Kyo verteilte kleine Küsse auf Kamis Schulter. Dieser kicherte und schob den Kopf des Kleineren sanft beiseite. „Tut mir leid, ich bin voll kitzelig…“ „Kann ich dir eine Frage stellen?“ Kami nickte, schnappte Kyos Zigarette und nahm einen Zug. „Alles was du willst…“ „Macht sich Shinya zu Recht Sorgen?“ Der Rothaarige setzte sich auf und Kyo machte es sich auf dessen Oberschenkeln bequem. „Fragst du mich das gerade wirklich? Das trifft mich schon und ich hatte gehofft, die letzten Monate würden dich umstimmen.“ Traurig schaute der Drummer in die Ferne und in seinen Augen sammelten sich kleine Tränchen. Sofort überkam Kyo das schlechte Gewissen und er küsste seinen Liebsten auf die Stirn. „Tut mir leid…“ „Mh, wenn wir schon bei dem Thema sind…es ist nicht so, dass Juka es nicht versucht hätte…aber ich will nur dich Tooru“, flüsterte er dem Sänger zu, umgarnte ihn mit seinem Charme und dieses warme Gefühl in Kyos Brust wuchs und erfüllte ihn mit Glück. „Ich vertraue dir Kami…wirklich.“ „Das weiß ich doch…bist du mir böse, wenn ich jetzt allein sein will? Ich weiß, ich hab versprochen, den Abend mit dir zu verbringen, aber ich hab noch eine ganze Menge zu tun und meine Kopfschmerzen bringen mich noch um.“ „Dann such doch endlich Mal einen Spezialisten auf! So kann das doch nicht weitergehen.“ Der Drummer schaute in die dunklen Augen seines Sängers und versuchte ihn mit einem Lächeln zu besänftigen. „Ist schon gut…vermutlich ist es wirklich nur stressbedingt und ich sollte wohl wirklich Mal kürzer treten.“ „Wenn du meinst…melde dich, wenn du was brauchst.“ Kyo sehnte sich so sehr nach dem schönen Mann, doch wollte er ihm die Ruhe gönnen, die er brauchte. Als er sich Richtung Haustür bewegte, vernahm er aus dem Schlafzimmer ein Rumpeln und fuhr etwas erschrocken zusammen. Vermutlich war nur etwas umgefallen oder bei Kami wohnten Ratten. Sollte er nachschauen? Doch was erhoffte er sich zu finden oder nicht zu finden? Mit einem miesen Gefühl bog er links zum Schlafzimmer ab und legte seine Hand auf die Türklinke. Das kühle Metall fühlte sich angenehm unter seiner leicht schwitzigen Hand an. Auf einmal pochte sein Herz schneller und er spürte ein leichtes Ziehen im Magen. Gerade wollte er die Türklinke nach unten drücken, da tauchte Kami wie ein Gespenst neben ihm auf. Erschrocken fuhr Kyo zusammen, weil er den anderen nicht hatte kommen hören. Peinlich berührt ließ er die Hand von der Tür gleiten und schaute betreten zu Boden. „Verzeih…ich hab nur seltsame Geräusche gehört und wollte gucken, ob alles in Ordnung ist“, versuchte er die Situation zu retten. „Schon okay…ich kann selbst nachsehen. Wollte mich ohnehin noch ein bisschen schlafen legen. Bis bald mein Hübscher“, verabschiedete Kami seinen Sänger und schob ihn zum Ausgang. Kaum war Kyo aus der Wohnung verschwunden, wurde die Tür zum Schlafzimmer aufgerissen. „Das war knapp…ich höre nie wieder auf dich. Von wegen er kommt hier nicht rein…“ „Ach halt die Klappe und lass uns da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben…“ „Mit Vergnügen Kamischatz“, entgegnete der Blonde und zog den Drummer auf’s Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)