Cursed or not von April_Jones ================================================================================ Kapitel 7: Verzweifelt - Um jeden Preis --------------------------------------- Castiel: "Dean, I don't want to have to hurt you." Dean: "I don't think that's going to be a problem." 10x22   Castiel war nicht gegangen. Nach allem was gewesen war, hatte er ihn noch immer nicht verlassen. Unbeweglich wie Marmor. Ein Fels in seiner alles vernichtenden Brandung. Die Wellen schlugen hoch, der Mensch versank, ertrank, nicht gewillt die ausgestreckte Hand zu ergreifen. Du wirst sterben, Dean. Die Worte hallten in seinen Ohren nach. Ja. Hätte Dean nur einmal geblinzelt, hätte er vermutlich den Augenblick verpasst, in dem der Engel ihn plötzlich mit unmenschlicher Präzision und Stärke an den Schultern packte und zurückdirigierte, bis er ihn gegen die nächstgelegene Wand presste. „Das kann ich nicht zulassen, Dean.“ Castiel hatte sich keine Illusionen gemacht, Dean war ein Mensch, ein Funke in der Unendlichkeit, er würde sterben, irgendwann. Aber dass es schon so bald sein würde… Es gab doch noch so vieles, was er ihm sagen musste… Er hatte angenommen, sie hätten noch Zeit. Immer war er davon ausgegangen, dass sie gemeinsam sterben würden, Seite an Seite. Zumindest hatte er es sich so vorgestellt, so hatte er es sich gewünscht. Doch nun sollte er ihn gehen lassen? Er fühlte sich nicht im Stande das zu ertragen. Also musste er stark sein, für sie beide, er musste einfach. Erschrocken keuchte Dean auf. Er spürte die Wand in seinem Rücken und Castiels Arm auf seiner Brust über seinem laut pochenden Herzen. Völlig überrumpelt und perplex von der schnellen Bewegung sah er ihn an. Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt, näher als jemals zuvor, so nah, dass er seinen Atem an seinen Lippen spüren und seinen Geruch auf ihnen schmecken konnte. Dean schluckte. Das war nicht gut, gar nicht gut… Sie waren stets wie parallele Linien gewesen, immer nah, niemals zusammen. Nachtblau in Grasgrün, als wären sie Mond und Erde, voneinander angezogen und doch hatten sie sich nie berühren können, nicht wirklich. Der Engel war wie ein Stern gewesen, den man am Himmel scheinen sah, und nach dem man die Hand ausstrecken konnte wie man wollte, man würde ihn doch nie erreichen. Jetzt aber hatten sie eine Supernova ausgelöst. Wie eine blutrot aufgehende Sonne rauschte der Fluch durch Deans Venen und verbrannte seinen Körper von innen heraus. Sie waren wie zwei Chemikalien, die leicht entzündlich und explosiv wurden, sobald sie sich berührten. Etwas, das sich über viele Jahre angestaut hatte, drohte sich bahnzubrechen. Seinen halbherzigen Versuch sich aus der Umklammerung zu befreien schien Castiel nicht einmal wahrzunehmen. Würde er ihn schlagen wie damals in der Gasse? Doch nichts dergleichen geschah. Des Engels Gesichtsausdruck war zu einer harten Maske gefroren, als er tonlos sagte: „Dreh dich um.“ Deans Herz setzte einen Schlag aus, nur um seine Arbeit mit doppelter Geschwindigkeit fortzuführen. Castiel würde doch nicht…? Doch, er würde. Alles an ihm ließ daran keinen Zweifel. Dieser Ausdruck in seinen Augen, der Druck seiner Hände, die Vehemenz seines Körpers. „Tu das nicht… Cas, bitte hör auf…“, der Jäger verfluchte seine kläglich brüchige Stimme. Seine Stimme sagte das eine, doch seine Hände krallten sich in den Trenchcoat, als wollten sie ihn nie wieder gehen lassen, nicht bereit diese Nähe wieder aufzugeben. „Entweder du oder ich.“ Castiel flehte gedanklich, Dean möge zur Vernunft kommen, damit er nicht tun musste, was er befürchtete tun zu müssen. Das Leben des Jägers hatte schon immer einen hohen Preis gehabt und der Engel war bereit ihn zu zahlen. „Ich kann nicht“, kaum hörbar drangen die Worte aus seiner Kehle. Nein, er wollte nicht. Nein, er wollte es nicht wollen. Obwohl ihm das Rauschen in seinen Adern etwas anderes sagte. Aber nachdem was er in der vorigen Neumondnacht mit dieser Frau getan hatte... Die Gefahr wieder die Kontrolle zu verlieren war zu groß. Er konnte Castiel doch nicht wehtun! Er konnte nicht. „Dann lässt du mir keine andere Wahl.“ Die Mine des Engels war verspiegelt und undurchdringlich. Und so sah der Jäger nichts von der tiefen Verzweiflung, die ihn zu dieser Maßnahme trieb. Dean war von Natur aus ein starker, leitender Mensch. Castiel musste stärker sein. Nicht körperlich. Das hier wurde auf einer anderen Ebene ausgetragen. Dean erschauderte, dann ließ er sich ohne Gegenwehr umdrehen und stützte sich mit beiden Armen an der Wand ab. Hinter sich konnte er bereits Castiels Körperwärme spüren, dann Hände auf seinen Hüften, er zuckte zusammen. Sie fuhren um seine Taille, fast sanft, und öffneten seine Hose. Ohne Umschweife griff der Mann hinter ihm in seine Boxershorts und umfasste seine bereits einsetzende Erektion. Dean keucht auf. Sofort reagierte sein Körper. So sehr er sich auch bemühte die Eindrücke auszublenden, betrog ihn sein Körper, reagierte ganz von allein, ohne seine Zustimmung. Seine Atmung beschleunigte sich, sein Herz schlug hart in seiner Brust. Rasch schloss er seine Augen und versuchte seinen Puls unter Kontrolle zu halten. Doch als Castiel seine Spitze berühre, war es als fließe Starkstrom durch seine Nervenbahnen. Nichts ließ darauf schließen, dass Castiel Lust empfand. Nur das erigierte Glied, das gegen Deans Gesäß drückte, bewies die Bereitschaft des Fleisches den nächsten Schritt zu tun. Ein Zittern durchfuhr den menschlichen Körper. „Nicht…“, seine Stimme klang rauer und weit weniger nachdrücklich als beabsichtigt. Dean versuchte sich einzureden, es läge daran, dass er eh keine Chance hatte. Zu versuchen der Situation zu entfliehen oder den Engel zu bekämpfen, hätte keinen Sinn gehabt. Dieser war sowieso viel mächtiger als er. Zudem wollte Dean nicht mehr kämpfen, er wollte nicht mehr. Aber war das wirklich der einzige Grund, warum er sich nicht zur Wehr setzte? „Es tut mir leid“, hörte er Castiel hinter sich sagen. Und er glaubte ihm. Das Bedürfnis sein Gesicht zu sehen wurde fast übermächtig. Dean wollte seinem besten Freund in die Augen schauen, wenn dieser das tat, was Freunde niemals taten. Doch Castiel hielt ihn an Ort und Stelle, schob ihm seine Hosen endgültig von den Hüften und entblößte ihn. In ergebener Akzeptanz schloss Dean die Augen. Finger fuhren seine Wirbelsäule hinab, unaufhaltsam immer tiefer, immer tiefer… als würden sie ihr Ziel genau kennen. Über seinem Steißbein wurden sie langsamer, in Ehrfurcht vor der Intimität, die sie ausführen würden. Sie glitten zwischen seine Schenkel und berührten mit leichten Druck seinen Eingang, begannen zu kreisen. Eine Hand massierte erneut sein Glied, die andere eine Stelle, die noch nie jemand berührt hatte. Castiel versuchte ihn abzulenken, trieb ihn soweit, bis sein Atem nur noch stoßweise über seine Lippen kam. Dann erhöhte er den Druck und führte einen Finger ein. Fest biss sich Dean auf die Unterlippe und fluchte leise auf. So neu war dieses Gefühl, das Bedürfnis dagegen anzukämpfen fast übermächtig. Das Bedürfnis vor ihm zurück zu weichen und das Verlangen sich ihm entgegen zu strecken fochten in Dean einen Kampf aus, den keiner zu gewinnen vermochte. Plötzlich waren die Hände fort. Bebend rang Dean nach Luft. Er hörte das Klimpern einer Gürtelschnalle, das Ratschen eines Reißverschlusses und das Rascheln von Stoff. Dann Atem in seinem Nacken. Dean verkrampfte sich, schloss seine Lider über die geweiteten Pupillen und versuchte sich mental auf das vorzubereiten, was jetzt unvermeidlich kommen würde. Dann war da eine Hand auf seiner linken. Eine Hand, kräftig und groß, ganz anders als Frauenhände. Zuerst drückte sie seine eigene Handfläche fester gegen die holzverkleidete Wand, aber einen zögernden Augenblick später verschränkten sich ihre Finger ineinander, so fest, dass es fast weh tat. Dean vergaß für einen kostbaren Moment seine Angst, im Angesicht und in der Gewissheit dessen, was passieren würde. Denn er wusste, was auch geschah, er wurde gehalten. Dean wehrte sich nicht. Castiel weinte. Dean spürte die feuchte Eichel an seiner empfindlichsten Stelle. Sein Rücken bog sich durch, als das fremde Glied seinen Muskelring durchbrach. Er fühlte jeden Millimeter. Verzweifelt presste er die Zähne aufeinander. Trotz dass er ihn erwartet hatte, war der intensive Schmerz ein Schock. Gepeinigt schrie er auf, doch Castiel drang unerbittlich weiter in ihn ein, noch immer langsam und geduldig aber absolut unnachgiebig. Und Dean wehrte sich nicht, denn er wusste, das hier war ausgleichende Gerechtigkeit. Er hätte den Engel wohl für kaltherzig und abgestumpft gehalten, wenn er nicht Castiels lautloses Weinen gespürt hätte. Heiße Tränen fielen auf Deans Nacken und rannen in salzigen Bahnen seinen Rücken hinab. Der Engel zog ihn von hinten in eine Umarmung. Er spürte warme Hände auf seiner Brust und seinem Unterbauch. Sie fixierten seine Hüften und streichelten seinen Oberkörper. Seine Haut kribbelte überall da, wo sie gewesen waren. Ergeben ließ Dean seinen Kopf nach hinten auf Castiels Schulter fallen. Die sanften Berührungen standen in einem so deutlichen Kontrast zu dem scharfen Schmerz, der seinen Körper durchzog, dass er fast den Verstand verlor. Das pulsierende Glied tief in ihm. Alles übersteigende Intimität. Überwältigend ausgefüllt. Cas war in ihm. Er war vollständig in ihm und es tat verdammt weh, aber das war gut, er wollte das. Die Erkenntnis machte ihn schwindelig. „Atme, Dean“, Castiels Stimme klang betont gefasst, ganz so als wolle er Dean den Halt geben, den er selbst schon längst verloren hatte. Zittrig holte der Mensch Luft. Er war gedehnt bis an die Grenze des Erträglichen und darüber hinaus. Dann begann Castiel sich zu bewegen. Dean konnte nicht verhindern, dass ein klägliches Wimmern seine Kehle verließ. Er glaubte, seine Beine könnten ihn nicht mehr halten, würden einfach unter ihm nachgeben. Doch er spürte Castiels Stärke, seine Arme um seinen Körper, seine Brust an seinem Rücken, den festen Griff seiner Hände, seine Stöße, immer und immer wieder. Castiel hielt ihn, tröstete ihn durch den Schmerz und die Lust, bis Dean soweit war. Eine Druckwelle, die seinen Körper erschütterte, und er wusste, er war verloren. Castiel presste sich in den zuckenden Körper, während dieser den Höhepunkt erreicht, so als wolle er sichergehen, dass Dean sich in den Krämpfen ihm nicht entzog. Von dem unnachgiebigen Leib gegen die Wand gedrückt, zogen sich seine Muskeln wieder und wieder um den harten Penis tief in ihm zusammen. Hätte Castiel ihn nicht festgehalten, wäre er zusammengebrochen, denn seine Beine trugen ihn nicht mehr. Starke Arme stützen ihn, als das noch immer steife Glied langsam aus ihm glitt. Erst jetzt da der Nebel der Lust sich gelichtet hatte und die Erregung verklungen war, spürte er wie wund sich sein Unterleib anfühlte. Dean sackte zusammen. „Lass mich dich heilen, Dean“, drang Castiels Stimme durch das Rauschen in seinen Ohren. „Nein…“, er schob seine Hand fort, „Nein. Das habe ich verdient.“ Ächzend stand er auf. Den Blick auf den Boden geheftet zog er sich seine Hose wieder an, ging wankend in Richtung Badezimmer, stützte sich am Rahmen ab und verriegelte dann die Tür hinter sich. Benommen und taumelnd schloss er die Augen, haderte, dann sah er in den Spiegel, sah in seine eigenen geröteten Augen. Melanie. Ihr Name war Melanie.   Claire: "Dean Winchester is a monster." Castiel: "It's possible there's a little monster in all of us." Empfehlungen: Destiel-Oneshot-Sammlung "For the first time" von mir Song "A Monster Like Me" von Morland, Debrah Scarlett, The Oslo Philharmonic Choir Szene 5x18 In der Gasse Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)