Tour de Japan von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, drei Schutzherren und jede Menge Zoff) ================================================================================ Kapitel 22: Willkommen in Japan, Masamaru ----------------------------------------- Inu Yasha kam es wie ein wirbelnder Flug im Nichts vor, ehe er realisierte, dass er wieder in seinem eigenen Körper stand, der sich auf einer Anhöhe befand. Im Hintergrund glitzerte das Meer. Fünf Schiffe lagen dort – und deren Inhalt, lauter Mottenkrieger, kämpfte auf der kaum bewaldeten Fläche vor, unter, ihm gegen Drachen und Schneefrauen, dazu anscheinend Schneefüchse und allerlei Wesen, die er spinnenartig empfand. Da er spürte, dass er nicht allein war, drehte er den Kopf. Sesshoumaru und die anderen drei Schutzherren waren neben ihn getreten und musterten die Ebene. „Das Netz aus Licht,“ wiederholte Yuki. „Wir werden es von hier erschaffen. - Der große Krieger, den unseren Leute fürchten, Inu Yasha, ist gewiss Masamaru.“ „Er sieht seinem Bruder recht ähnlich,“ murmelte der Halbdämon. „Das gleiche miese Betragen hatte der auch. Na schön, ich soll mich ja um den kümmern. Muss ich noch etwas beachten?“ Er sah zu seinem Halbbruder. Sesshoumaru erlaubte es sich eine Augenbraue hochzuziehen. „Ansprachen an das Heer waren in unserer Familie nie üblich.“ „Äh, das meinte ich nicht. Was ist, wenn ich die Kontrolle verliere? Du weißt schon?“ Hunderte von Mottenkriegern, ein Typ, der sich jeden Moment in den gewaltigen Hyouga verwandeln konnte, wenn der das Grab seines Vaters fand – und dieser, dieser ... nun ja, sein Bruder, machte sich Sorgen, was geschehen würde, würde er sich seinerseits verwandeln? Er hatte ihn schon so gesehen, aber die Chance war inzwischen doch recht gering. „Ich hole dich zurück.“ Es war wichtig, dass der Halbdämon beruhigt wurde, zumal die Anderen schon angedeutet hatten, dass sie für die Schutzmagie doch einige Zeit brauchen würden. Dieses Netz aus der Zauberkunst der vier Länder würde verhindern, dass die Motten weiter als bis zu dieser Halbinsel vordringen würden, alle Wesen in Japan schützen. Es war die stärkste Waffe, die den Schutzherren zur Verfügung stand. „Überdies: sobald das Netz fertig ist, werde ich zu dir kommen.“ Bevor einer der Schutzherren etwas einwenden konnte oder auch nur ihre konsternierten Blicke beherrschten, erwiderte Inu Yasha unbesorgt: „Du bringst es einfach nicht über dich mir einmal den ganzen Spaß allein zu lassen. - Also, die Krieger hören auf mich?“ Da die so angesprochenen Drei nickten: „Gut. Bis später.“ „Bilden wir den Kreis,“ sagte Amalo schlicht. Während sich das Quartett nach den vier Himmelsrichtungen orientierte, meinte der Drachenkönig: „Was wollte Inu Yasha mit seiner Verwandlung andeuten?“ „Wenn er in zu große Lebensgefahr kommt, hat er sich früher in ein Wesen verwandelt, dass alles und jeden töten wollte.“ Sesshoumaru konnte von seinem westlichen Standpunkt aus zusehen, wie der Halbdämon auf die kämpfenden Krieger zu spurtete und Tessaiga zog. „Inzwischen hat er sich unter Kontrolle. Meist.“ Er suchte in sich die Linien seines Landes, konnte spüren, wie es auch die anderen drei Schutzherren taten. Die Magie aller vier Himmelsrichtungen musste vereint werden und daraus ein Netz aus Zauberei gewoben werden, das sich wie ein unsichtbarer Käfig über die gesamten japanischen Inseln ausbreiten würde. Hyouga hin oder her, gegen die vereinte Magie eines so mächtigen Dämons, des Drachenkönigs, eines Gottes und dem, was auch immer Amalo war, kam niemand an. Sie würden nur Zeit benötigen. Und Inu Yasha würde sie ihnen verschaffen.   Der heranrasende Halbdämon hatte in dem Gewirr der Schlacht jemanden gesehen, den er kannte: „He, Hiro!“ Er blieb stehen, nicht sicher, ob der Drachenkrieger ihn in dem Geschrei und Getöse aus Waffen, Verletzten und Sterbenden gehört hatte. Es war eine Schlacht unter Dämonen und anderen magischen Wesen, da wurde weder Pardon gegeben noch erwartet. Aber Hiro wehrte den Mottenkrieger nur noch ab, ehe er sich aus dem Getümmel rückwärts wandte. Er hatte die Information seines Königs bereits erhalten, dass der Krieger des Ostens sich ihnen anschließen würde. Natürlich benötigte dieser Informationen. „Inu Yasha-sama.“ „Äh, ja, was ist hier los? Ich meine, außer dem Offensichtlichen?“ Nicht, dass er sich noch blamierte, wenn er hier schon den Feldherrn spielen sollte. Davon hatte er schließlich herzlich wenig Ahnung – davon wiederum recht viel. Er musste sich wie Sango benehmen, war ihm eingefallen, die einzige seiner Bekannten, wenn man mal von Sesshoumaru absah, die militärische Ausbildung erhalten hatte. „In den Schiffen waren hunderte der Motten. Sie kämpfen mit Schwertern und ihre Flügel verbreiten giftigen Staub, der sowohl Drachen als auch den Kriegern aus dem Norden schwer zusetzt. Die Leute aus dem Süden kommen damit besser klar. - Das dort ist Masamaru, niemand von uns kann ihm standhalten.“ „Hat er auch diesen Feuerstrahl aus dem Mund?“ erkundigte sich der Halbdämon hastig, denn der deutlich größere Mottenprinz hatte bemerkt, dass etwas im Gange war und prüfte seinerseits die Lage. „Und so eine Art festen Bannkreis um sich?“ „Ja, Inu Yasha-sama.“ Hiro war nicht überrascht. Ein guter Feldherr, oder in diesem Fall Krieger des Ostens, kannte eben seinen Gegner. „Gut. Yuki und Amalo haben mir gesagt, dass ich auch ihre Krieger führen soll. Mist. Der Kerl ist nicht doof. Er sucht mich schon. - Schnell, Hiro, sag den Anderen, ihr haltet mir diese Motten vom Leib. Um Masamaru kümmere ich mich. Der bekommt gleich einen persönlichen Tritt von mir in seinen Allerwertesten, dass er zurück aufs Festland fliegt.“ Den doch etwas ungläubigen Blick des besten Kriegers der Drachen ignorierend, rannte der Halbdämon etwas abseits, wo er den Mottenprinzen aus der Menge ragen sah. „He, Masamaru, liegt Dummheit eigentlich bei euch in der Familie? Gibt´s noch ein paar mehr von euch Lebensmüden?“ brüllte er förmlich, sich Tessaiga über die Schulter legend. Mit dem unverzüglichen Erfolg, dass sich der Mottenprinz vor ihm aufbaute. „Und wer will das wissen, Kleiner?“ Unbewaffnet, also Feuerstrahl und anscheinend auch diesen dämlichen, privaten Bannkreis. Na, das konnte lustig werden. „Ich bin Inu Yasha. Du siehst dem idiotischen Menomaru ziemlich ähnlich. Brüder, ja? Waren eure Eltern Geschwister?“ „Du hast ihn gesehen und lebst noch?“ Masamaru hob die Augenbrauen, die einzige Reaktion. „Korrektur. Ich habe ihn gesehen und er ist tot. Passiert.“ „Darum also hörte ich nichts mehr von ihm? Und mein Vater?“ Ein Hauch Interesse lag in der kühlen Stimme. „Den hat schon mein Vater umgelegt. Ehrlich, ihr seit eine komplett lästige Familie. Man sollte annehmen das Festland wäre groß genug, aber nein, ständig pöbelt ihr uns hier an.“ Er nahm Tessaiga von der Schulter, da er mitbekam, dass seine Anordnung tatsächlich weitergegeben und befolgt wurde. Die Krieger kämpften zwar weiterhin gegen die Motten, hielten aber nun die Reihen so geschlossen, dass sie niemanden zu ihm durchließen. Mal auch nett, den Rücken so frei zu haben. „Kleiner, du bist ja nicht einmal ein richtiger Dämon. Da ist etwas zutiefst menschliches um dich. Ein halber Dämon, da ist jemand wohl tief gesunken. Ich dagegen bin ein Dämonenfürst aus ältestem und edelstem Haus.“ „Ja, ich habe schon mal davon gehört. Allerdings auch davon, dass Inzucht verblödet.“   „Warum redet Inu Yasha soviel mit ihm?“ murmelte Yuki, ohne sich aus der immer tiefer werdenden Versenkung, die die vier Schutzherren in Gedanken und Macht verband, zu lösen. „Amalo sagte, er solle uns Zeit verschaffen,“ gab Ryujin prompt an. „Und ich denke, er weiß, dass er einen direkten Kampf mit Masamaru nicht lange durchhalten kann.“ Sesshoumaru hätte fast die Schultern gezuckt. „Wenn Inu Yasha in einem Kampf schweigt, ist er tot.“ Die übrigen Drei glaubten dem großen Bruder.   Inu Yasha hielt die Hände fest um den Griff seines Schwertes. All zulange würde dieser überdimensionierte Schmetterling nicht mehr mit dem Angriff warten. Da gab es dann Gift, Feuerattacken und zu allem Überfluss diesen Schutzschild, der bei genauem Hinsehen leicht rosa leuchtete, um diesen gesamten Idioten rum. Ganz der große Bruder, dieser Typ. Aber das war egal. Menomaru hatte er geschafft, zwar mit Kagomes Hilfe – und die war gegen diesen Splitter des Juwels echt viel wert gewesen - aber die brauchte er hier auch nicht. Zum Einen hatte Masamaru ja wohl kein Juwel mehr, nicht einmal einen Splitter, zum Anderen besaß er inzwischen diverse andere Attacken mit Tessaiga, über die er damals noch nicht verfügt hatte. Dieser Motterich würde sich noch wundern. Er würde, musste, gewinnen, für die Schutzherren, die dort hinten ihre Magie aufbauten und Zeit benötigten, um ganz Japan zu schützen, für Kagome und seine Freunde, für alle Menschen. Er hatte ja gesehen, was passierte, als sie von Menomaru in Gedanken kontrolliert wurde. Die Vorstellung, dass sich alle im Land gegenseitig umbrachten, nur, damit der Typ vor ihm ihre Seelen bekam und sich verstärkte, widerte ihn an. Nun gut, mal antesten, was der so drauf hatte. „Windnarbe!“ Der fast unsichtbare Schutzschirm um Masamaru leuchtete auf, als die Energie des Angriffs daran verpuffte. „Oh, komm schon, war das alles?“ Der Mottenprinz lächelte spöttisch und schien nur die Schultern zu zucken, aber feiner Staub rieselte plötzlich auf den Halbdämon. Giftpuder! Noch ehe sich Inu Yasha bewusst daran erinnerte, dass er es mit so etwas schon zu tun gehabt hatte, hatte er den Atem angehalten und war in die Luft gesprungen, so hoch er es eben vermochte. Erst oberhalb des sich rasch senkenden Staubs wagte er zu atmen. Er landete in etwas größerer Distanz, nur, um zu erkennen, dass Masamaru bereits seinen Mund geöffnet hatte. Ein scharfer Feuerstoß raste auf ihn zu, noch ehe er Tessaiga in Abwehrposition bringen konnte. Nur sein Feuerrattenhaar- Anzug schützte ihn davor, dass der Kampf hier und jetzt ein rasches Ende fand. Dennoch wurde er rücklings alles andere als sanft auf den Grasboden geschleudert. Er konnte ein Aufstöhnen nicht unterdrücken, als er jedoch abrollte und wieder stand.   Masamaru lächelte. „Und du hast meinen Bruder getötet, sagtest du? Hat der geschlafen?“ „Er war aufgewacht. Ach ja, und er erklärte mir, dass er jetzt Hyouga sei. Schon mal was davon gehört?“ Nein, er würde Sesshoumaru nicht enttäuschen, er würden diesem Quartett da oben jede Zeit geben, die sie benötigten. Und er würde beweisen, dass der Drachenkönig zu Recht auf ihn als Krieger setzte. Dass er auch als halber Dämon etwas wert war. Allen würde er es beweisen. Er musste jetzt nur rasch nachdenken. Die Windnarbe prallte nur auf diesen Schutzschirm, wie schon bei Menomaru, und Kagome konnte den jetzt und hier nicht öffnen. Die Diamantklingen würden vermutlich ebenso scheitern. Die Rückschlagwelle würde zwar gegen einen Angriff mit dämonischer Energie helfen, aber erstens half sie nichts gegen den Feuerangriff, den diese Motten anscheinend ebenso gut wie Drachen beherrschten, andererseits – da war eben dieser Schutzschirm, der vielleicht sogar das abhalten konnte? Egal. Sollte ihn dieser Komiker doch für geistig beschränkt halten. „Windnarbe!“ Er musste nur Zeit gewinnen und … Er prallte erneut hart auf, als er den nächsten Feuerstoß abbekam, diesmal direkt garniert mit Mottengift. Das würde ihn langsamer machen. Durch die noch harmlosen Verletzungen konnte er spüren, wie das einschläfernde Gift in seinen Körper drang. „Oh, schon müde, Halbdämon?“ Er sprang wieder auf. „Keh! Ich mache mich gerade ein bisschen warm.“ Er bemerkte, dass sich seine Klinge ohne sein Zutun verwandelte. Das geschuppte Tessaiga? Aber, wo steckte nur die Energiequelle dieses Typen? Sicher, der war stark, aber die beschädigen und damit den schwächen, das war doch sicher drin? Nur, wo steckte die, verflixt nochmal? Wie konnte der die so gut verbergen? Bei Menomaru hatte er sie nicht finden können, klar, da hatte er das geschuppte Tessaiga ja nicht besessen. „Mensch, ich meine, Drache, Isamu. Wo hat der seine Energie?“ flüsterte er, um lauter fortzufahren: „Du hast nicht einmal ein Schwert. Wie wäre es mal mit einem guten, echten Kampf, statt immer so halb herum zu machen?“ „Oh, das genügt.“ Masamaru schien noch immer mehr erheitert als alarmiert. „Etwas stimmt nicht,“ gab eine Stimme in Inu Yasha zu. „Mehr kann ich nicht tun.“ „Ja, schon klar.“ Der Schamane hatte ihm ja gesagt, dass er mit ihm nur nahe am Drachenstein reden konnte. Hier waren sie im Vergleich zum Schloss auf dem Boden des Meeres buchstäblich am anderen Ende Japans. Nur, was stimmte hier nicht? Hatte der Mottentyp etwa keine dämonische Energie? Unwahrscheinlich, Das war ein Dämon. Der musste welche haben und diese Quelle. Nur, wo steckte die? Unter dem Schutz? Vorsicht! Er sah sich zu einem gewaltigen Satz zurück gezwungen, da erneut ein Feuerstoß mit giftigen Zutaten auf ihn zuraste. Verdammt. Wo verbarg diese Riesenmotte ihre Energiequelle? Oder, genauer, erkannte er dann, warum war der angeblich so mächtige Kerl so bestrebt die zu verbergen?   „Etwas geschieht,“ murmelte Ryujin, bemüht, seine Magie und die des Ostens in die immer höher wachsende und leuchtende Säule zu lenken, die sich im Mittelpunkt der vier Schutzherren entwickelte. „Ja,“ gab Amalo zu, dessen Gebiet das hier war und der hier jeden Fußbreit seit Ewigkeiten kannte. „Wir sollten uns beeilen. Die Energie Masamarus wächst, aber ich weiß nicht warum. Inu Yasha kämpft noch.“ „Ja,“ erwiderte Sesshoumaru, dem diese angedeutete Frage galt, sicher, dass er es gespürt hätte, würde Tessaiga seinen Herrn verlieren. Aber es war ein ungleiches Duell, ein Hyouga und ein Halbdämon. Gleich. Er musste Inu Yasha vertrauen und sich hier auf etwas konzentrieren, das er nur einmal in seinem Leben von einem alten Lehrer erzählt bekommen hatte – und wahrlich alle seine Gedanken und Magie beanspruchte. Eines war ihm allerdings klar – passierte seinem Bruder etwas, würde sich Masamaru wünschen, dass er nie geboren wäre. Schön, es handelte sich um seinen kleinen, törichten, schwachen Halbblutbruder – aber eben um SEINEN, und niemand hatte das Recht den zu töten als er allein.   Inu Yasha hatte begriffen, noch ehe er in die Versuchung kam mit dem Pfad der Dunkelheit den ultimativen Angriff seines Schwertes auszuprobieren. Wenn es keine Energiequelle gab, die er mit dem geschuppten Tessaiga angreifen konnte, so war sie nur verborgen. Und das hieß, sie war da, da kein Dämon ohne sie existieren konnte, aber Masamaru versteckte sie. Nur, warum? Der konnte doch unmöglich etwas von der Drachenklinge wissen und dass sie in seiner Hand war? Er wehrte den nächsten Angriff mit der Rückschlagwelle ab, ohne sich davon zu viel zu versprechen, während er gleichzeitig versuchte nachzudenken. Es war schon dumm, wenn ihm hier keiner Tipps zurufen konnte, wie er es früher doch von Kagome oder Sango oder Miroku gehört hatte, oder sie eingriffen, wie bei dem Kampf gegen diesen Menomaru alias Hyouga. Ja, das war hier gewesen und … Verdammt! Er begriff. Während dieser Mottendämon eher halbherzig gegen ihn kämpfte, hatte der seine eigentliche Macht, seine Energie losgeschickt, um die Überreste seiner Verwandtschaft und damit die Macht aller Hyougas vor ihm zu suchen. Der wusste anscheinend genau, wo die waren. Genauer, deren Überreste, aber davon, also, wie wenig da übrig war, hatte der Gute allerdings wohl keine Ahnung. Diesmal bewusst sprang er zurück und aktivierte das geschuppte Tessaiga, ehe er die Spitze auf den Boden stellte. „Netter Trick, Masamaru,“ gab er zu. „Aber sehen wir mal, was du dagegen machen willst.“ Der Mottenprinz lächelte ein wenig, zeigte aber durchaus eine gewisse Unruhe, die sich in einem aufleuchtenden Bannkreis ausdrückte – er verstärkte ihn. „Idiot,“ kommentierte Inu Yasha, ehe er die Magie des Drachenschamanen in die Erde schickte, auf der Suche nach der dort verborgenen und ihrerseits suchenden Lebensenergie des Dämons vor ihm. Zum Bedauern des Halbdämonen war sein Gegner kein Narr und begriff, dass es um die Quelle seines Lebens ging. Hastig zog Masamaru diese zu sich zurück, in den Bannkreis. „Nun gut, also muss ich erst dich Flohträger loswerden, ehe ich meinen Vater suche.“ Der hatte ihn als Flohträger bezeichnet, ein Schimpfwort für Hundedämonen. Inu Yasha wäre fast gerührt gewesen, kommentierte jedoch nur: „Viel Spaß. Ich habe deinen Bruder nämlich ziemlich zerlegt. Keine Ahnung, ob davon noch was übrig ist.“ Mist. An diese Energiequelle war im Bannkreis kaum heranzukommen. Also half wohl wirklich nur der Pfad der Dunkelheit. Oder hatte diese Riesenmotte auch dafür eine Antwort? Eher nicht, das hatte noch niemand gefunden. Und dieser Festlanddämon plante doch schon wieder etwas? Die Fühler richteten sich auf, die Hände bewegten sich … Was kam jetzt? „Deine Krieger werden gleich sterben,“ verkündete Masamaru sachlich. „Denn jetzt verbinde ich mich mit den meinen. Und ich bezweifle, dass ein Halbmensch über diese Fähigkeit verfügt.“ Die Krieger der drei Schutzherren! Allerdings hatte Inu Yasha in vergangenen Zeiten zu viele Kämpfe erlebt, bei denen Gegner Kagome oder andere Leute bedroht hatten. So hütete er sich den Kopf zu wenden. Leider musste er das auch nicht, denn er konnte die Seelen und deren Kräfte förmlich spüren, die der Mottendämon zu seinen Leuten schickte. Das wurde eng. Aber, wenn er den Pfad der Dunkelheit nicht einsetzte, würden Hiro und all die anderen nicht nur einen schweren Stand haben, das wäre … Was war das denn? Trotz aller guten Vorsätze sprang der Halbdämon zumindest beiseite und versuchte aus den Augenwinkeln zu erkennen, was dort auf dem Hügel geschah. Eine leuchtende Säule schien vom Boden bis zum Himmel zu ragen, ehe sie zu zerfallen schien. Ein strahlendes Netz aus Licht bildete sich und fiel herunter, breitete sich rasch aus, lief die Küste entlang, nur die Halbinsel, auf der sie kämpften aussparend. Das musste das Netz aus Magie sein, das Japan beschützte und durch das keiner durchkam. Oh. Da bedeutete natürlich auch, dass Sesshoumaru nicht wie versprochen herkommen konnte. Nun gut. Seit wann hatte er denn seinen großen Bruder um Hilfe gerufen? So weit käme es noch gegen so einen Flattermann. Er musste sich beeilen, denn, wenn er sich so an Menomaru erinnerte, waren auch all dessen Gefolgsleute mit dem verschwunden. Nun ja, das warne nicht gerade viele gewesen und hier handelte es sich um Hunderte. Ein rascher Blick zeigte, dass sein Rücken nicht mehr freigehalten werden konnte. Zumindest die Leute aus dem Norden kamen mit dem Mottengift absolut nicht zu Rande. Wenn diese Schmetterlinge durchbrachen war abzusehen, auf wen sie sich stürzen würden. Und … Was machte Masamaru denn jetzt schon wieder?   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)