Tour de Japan von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, drei Schutzherren und jede Menge Zoff) ================================================================================ Kapitel 17: Nach Kyushu ----------------------- In einem zeit-und ortlosen Raum schwebte ein runder Tisch. Zumindest mochte dies einem arglosen menschlichen Zuschauer so scheinen, denn ein Mann, oder eher seine durchscheinende Körperlosigkeit, stand davor, dessen Bauch die Höhe des Tisches kaum erreichte, vor einem Symbol auf der Platte, das Norden bezeichnete. Vor dem Ostteil ringelte sich der Schemen eines Drache, dessen langer Körper irgendwo im Nichts des Raumes verschwand. Auf der Südseite versammelte sich soeben ein dunkler Nebel, was den Gott des Nordens eine Braue heben ließ. „Werter Amalo, wir kennen dich. Wozu diese Mühe?“ „Ich bin bereits Prüfer, meine Freunde.“ Die tiefe Stimme klang fast erheitert. „Diese Hundebengel sind auf dem Weg und ihr beide habt sie anerkannt. Nun, warum?“ „Sesshoumaru hat das Bluterbe, und, mit Verlaub, er ist einer der mächtigsten Dämonen, die je meinen Weg kreuzten,“ erwiderte der Schutzherr des Eises höflich. „Aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich dir Rechenschaft schuldig bin.“ „Reine Neugier, mein alter Freund, reine Neugier. Und der Jüngere?“ „Macht, verbunden mit Nachsicht und Fürsorge.“ „Ich verstehe,“ meinte Amalo milde. „Und bei dir, werter Ryujin? Immerhin hat der Vater der Beiden einen deiner Söhne getötet.“ „Ich fürchte es war Inu Yasha. Er redet sehr darum herum.“ Der Drachenkönig zuckte ein wenig die Schultern. „Du weißt selbst, Amalo, dass persönliche Beweggründe für uns nicht zählen dürfen. Und in seinem Schwert ruht der Geist meines zweiten Sohnes. Sesshoumaru ist, da gebe ich Yuki recht, stark, selbst für einen Dämonenfürsten, und erstaunlich nachsichtig dafür. Beide Jungen wollen übrigens das Amt nicht haben.“ „Ihr Vater hat sie so erzogen? Ich dachte, er starb jung. Nun, ich werde es ja sehen. Aber, wie ich fast schon vermutet habe, meine alten Kampfgefährten – ihr habt es nicht bemerkt?“ Yuki und Ryujin blickten sich kurz an. Amalo war der älteste und magisch vermutlich mächtigste Schutzherr. Was hatten sie verpasst? In dem dunklen Nebel, der den Schutzherrn des Südens verhüllte, kicherte es. „Also wirklich. Fangen wir einmal damit an: ihr seht den Vernichter und den Herrn der Winde vor euch – und erkennt sie nicht als herannahende Zerstörung? Suchen und in Schutt und Asche legen ist ihr Plan, wenn sie jemand behelligt. Und mögen die Götter demjenigen gnädig sein, der ihre Schützlinge attackiert. SIE werden es nicht sein. Habt ihr das nicht gesehen? Ja, sie wirken so nett. Beide zusammen würde allerdings nicht einmal ich gern als Gegner auf meiner Türmatte haben. Aber sie sind ja Prüflinge. Ich darf sie also ärgern.“ „Sie haben So´unga in die Unterwelt zurückgesandt,“ warf Yuki eilig ein. Amalo auf Konfrontationskurs war etwas, das man vermeiden sollte. „Ja. Ich weiß, mein lieber Freund.“ Der Geheimnisvolle schien sich in dem Unwillen seiner Kollegen förmlich zu sonnen. „Ihr habt es also nicht verstanden. Ja. Wir haben hier zwei junge Dämonen, oder, korrekter, einen Dämonenfürsten und einen Halbdämonen. Beide tragen Zwillingsschwerter, die ihr Vater ihnen von Toutousai schmieden ließ. Beide Schwerter samt Besitzer schafften es auch das Höllenschwert zurück zu seiner Eigentümerin zu bringen, und dürften daher ganz oben auch nicht gerade schlecht angesehen sein. Sagt nur, ihr habt noch immer nicht begriffen. Toutousai. Denkt mal darüber nach. Ich werde mich amüsieren gehen. Und ja, das Labyrinth der Spiegel wartet ebenso auf sie wie der Wald der Wunder.“ Der Nebel löste sich auf. Der Drachenkönig seufzte fast. „Wenn ich nicht um ein Haar im Spiegellabyrinth verloren hätte...“ „Amalo ist eigen. Aber er lügt nicht.“ Yuki dachte nach. „Er wollte uns etwas klar machen, aber es nicht verraten, damit wir die Jungs nicht warnen. Er denkt also, weil wir sie anerkannt haben, haben wir nur einen Teil gesehen?“ „Ich fürchte, mein lieber Yuki. Aber sicher nichts von Übel für Japan, sonst hätte er nie mitgespielt. Gehen wir. Und warten ab.“ Die beiden Schutzherren verschwanden.   Inu Yasha erwachte in vollkommener Dunkelheit, überwand aber seinen ersten Schreck rasch, da er Tessaiga in seinen Armen spürte. Dazu kam die wackelnde Bewegung unter sich, der selbst in der stickigen Luft hier bemerkbare Geruch seines Halbbruders. Er sprang auf. Sie waren in der Schildkröte. „He, Sesshoumaru?“ Der hatte sich eilig erhoben. Das fehlte noch, dass dieser Halbhund mit dem lockeren Mundwerk vor Menschen ausplauderte, er, der gefürchtete Dämonenfürst, habe eine Schildkröte über Stunden hin gekrault! Immerhin hatte er die Gute bei Laune gehalten, denn er konnte spüren, dass sie so rasch schwamm, wie es die Meeresströmungen erlaubten. „Ausgeschlafen?“ Er konnte sich die spitze Bemerkung nicht verkneifen. Potentieller Schutzherr des Ostens und Krieger des Drachenherrn, ja? „Ja,“ gab der Halbdämon ungerührt zu. „Und, falls das heißen sollte, ob ich kampffähig bin, ja. - He, Schildkröte, wie weit ist es denn noch? Und hast du keinen Namen?“ „Ich heiße Kamehameha, werter Krieger.“ Es war wirklich sehr ungewöhnlich, dass solch wichtige Männer sich nach dem Namen erkundigten oder sie gar kraulten. Sowohl der Schutzherr des Westens als auch der künftige des Ostens schienen recht umgänglich zu sein. Höflich und aufrichtig. „Das ist kein japanischer Name,“ konstatierte Inu Yasha prompt. „Nein, ich stamme aus einem Inselreich weiter im Nordosten. So hieß auch einst unser König.“ Und alle seine Nachkommen, aber wozu das jemandem erklären, der keine Schildkröte war. „Klingt ja abenteuerlich, wie es dich hierher verschlagen hat. - Oh, weißt du zufällig auch die Namen der vier Hexen? Mich nervt es, wenn ich Leute immer so drumherum anreden muss.“ Er sagte die Wahrheit und war etwas überrascht, als sein eigener Name prompt von seinem Halbbruder mit jeder Menge Vorwurf geknurrt wurde. Was war denn jetzt schon wieder los? Die Schwarze Schildkröte beschloss, dem in diesem Punkt wohl doch noch unkundigen, jedoch freundlichen, Thronfolger zu helfen. „Die Hexen der vier Winde haben das Schwert aus der Unterwelt gestohlen und auf das Diesseits losgelassen. Eine ihrer Strafen bestand darin, dass sie nun den jeweiligen Schutzherren dienen müssen, solange diese Welt besteht. Die andere, dass sie ihre Namen vergessen haben, sie selbst nicht mehr wissen, und auch niemand anderer mehr. Ohne Namen, werter Krieger, gibt es auch keine Erinnerung.“ „Uh, das ist hart.“ Andererseits, wenn er bedachte, was So´unga so alles geplant gehabt hatte … „Naja. Jetzt ist das blöde Teil ja wieder in der Unterwelt.“ Ja, dachte Kamehameha prompt. Und das war der Verdienst der beiden Jungen, die sie gerade nach Kyushu brachte. Wobei, da war noch eine Frage nicht beantwortet: „Wir werden ungefähr zur Morgendämmerung angekommen. Dort lasse ich euch an Land gehen und ich vermute die Hexe des Südens wird euch erwarten. Die Schutzherren sind stets gut untereinander informiert. - Ehe Ihr fragt: soweit ich weiß, geht der Weg zu Amalo-sama an den Eingängen der Hölle vorbei, hinauf in die Berge. Da war ich natürlich noch nie.“ „Kennst du diesen Amalo?“ fragte Inu Yasha. „Nein. Er ist der Älteste der Schutzherren, selbst für eine doch recht alte Schildkröte wie mich. Er ist viel älter als selbst der mächtige Ryujin. Und er lässt sich ungern sehen. Ich weiß nur, dass ihn allein die Schutzherren selbst und die Hexe sehen dürfen.“ „Und wohnt der auch in einem Turm? So einer Felsnadel, wie Yuki?“ „Das kann ich nicht beantworten, werter Krieger.“ „Ja, schon klar.“ Sesshoumaru war in diesem Moment tatsächlich froh, dass das redselige Halbblut nicht nur Informationen beschaffte, sondern auch noch diese Schildkröte beschäftigte. Liebe Güte, wenn je jemand herausbekam, dass er über Stunden den Nacken einer …. Es war nützlich gewesen, ja, aber seinem guten, schlechten, Ruf doch sicher abträglich.   Tatsächlich dauerte es nicht mehr lange, ehe die Schildkröte stoppte und deutlich langsam und mühsam nur mehr robbte. „Wir sind da,“ verkündete sie, ehe sie den Verschluss ihres Panzers löste und Licht und Luft zu den Hundebrüdern drang. Beide sprangen sofort auf den Sandstrand hinaus, sahen sich seltsam gleichartig, nach Kriegerart, wachsam um, ehe sie sich zu der Schwarzen Schildkröte wandten, deren riesiger Kopf jetzt noch aus dem Wasser ragte. „Äh, danke, Kamehameha,“ erklärte Inu Yasha, sicher, dass Kagome das von ihm fordern würde – und Sesshoumaru diesen Satz höchstens in einem Alptraum dachte. „Komm gut zurück nach Ryuku.“ Die dunklen Augen des Reptils wandten sich ihm nachdenklich zu. „Ich werde nie vergessen, Herr der westlichen Länder und Krieger des Ostens, dass Ihr sehr höflich seid.“ Damit drehte sich Kamehameha um und verschwand nur zu bald in den Tiefen des Pazifik.   Die Halbbrüder drehten sich erneut um. Sandstrand, dahinter Dschungel, irgendwo Menschendörfer mit Feldern. Vor ihnen steigen dagegen Hügel, eher Berge auf, dicht mit Wald überzogen. Die Luft war feucht und heiß. Das konnte noch richtig lustig werden, wenn hier auch noch Hindernisse eingebaut wurden. Der Hundedämon entdeckte eine kleine Hexe, nur zu ähnlich ihren Schwestern, die über den Sandstrand geflogen kam, und drehte sich zu ihr, ohne jedoch nach dem Schwert zu greifen. Das war sicher nur die Botin. Inu Yasha folgte seinem Beispiel und wartete wortlos an der rechten Seite, bis die kleine Hexe, die anscheinend die jüngste der Schwestern war, jedenfalls die mit den wenigsten Falten, vor ihnen landete und etwas wie eine Verneigung hinbrachte. „Hexe.“ Sesshoumaru klang wie der eisige Nordwind. „Äh ja, danke, Sesshoumaru-sama, Inu Yasha-sama,“ erklärte die Hexe des Südens nervös. „Mein Herr heißt Euch auf Kyushu willkommen. Ich soll Euch den Weg zum Eingang des Labyrinths zeigen.“ „Labyrinth?“ „Äh, ja, vergebt, Sesshoumaru-sama.“ Sie war Kummer gewohnt und rechnete mit Strafen. „Auf der anderen Seite lebt Amalo-sama.“ „Klingt ja immer besser,“ kommentierte der jüngere Halbbruder. „Und ab da beginnt die Prüfung?“ „Äh, ja, Krieger des Ostens.“ „Fein. Wie soll das ablaufen?“ Hatte sie das nicht eben gesagt? Oder sich missverständlich ausgedrückt? „Äh, ich soll Euch zum Labyrinth bringen und dann zu Amalo-sama gehen. Und natürlich Euch den Eingang zeigen.“ „Und dieses Labyrinth?“ „Genau weiß ich das nicht, ich war ja nie dort ….“ Die Hundebrüder wechselten wortlos einen Blick. Die beiden Hexen mit denen sie es bislang zu tun gehabt hatten, waren durchaus diensteifrig gewesen, aber bei weitem nicht so verschreckt wie die hier. Amalo schien ein Typ für sich zu sein - und zumindest Inu Yasha dachte daran, dem mal die Leviten zu lesen, wenn der so eine kleine Person dermaßen verschreckte. Unter Schutzherr verstand er was anderes. „Na schön,“ sagte er dann in der sicheren Annahme, dass der Herr Hundedämon nicht antworten würde. „Was weißt du dann überhaupt über diese Prüfung? Es ist doch eine richtige?“ Also, nicht nur lästig, wie bei Yuki, sondern womöglich tödlich. Die Hexe des Südens verstand das auch ganz und gar. „Ja. Wie gesagt, bringe ich Euch zum Eingang. Dann müsst ihr der Spirale des Labyrinths folgen und gelangt so schließlich zu Amalo-sama. Wenn Ihr dort ankommt, wird er Euch anerkennen. Ja, so ist das. Ich weiß sonst nichts, außer, dass vor dem eigentlichen Eingang des Labyrinths der Wald der Wunder liegt, ein sehr magischer Ort, den ich nicht betreten darf.“ „Aber wir sollen da durch?“ „Äh, ja, Krieger des Ostens.“ Zauber, Magie, magische Schwerter! Was gäbe er für einen einfachen, guten, ehrlichen Kampf. „Schön. Und im Labyrinth selbst wartet dann etwas Unterhaltung, oder wie? Moment, das ist unter der Erde?“ Sie starrte ihn sichtlich verwirrt an. „Äh, ja, Krieger des Ostens. Amalo-sama lebt tief unter der Erde. Ich weiß nicht, wie tief, ich gelange ja auf magischem Weg hin.“ Toll, dachte der Halbdämon. Da konnte er dann nur hoffen, dass der große Bruder noch eine Idee auspackte. Mal abgesehen davon, dass er sich unter der Erde nicht sonderlich wohl fühlte – da Tessaiga oder auch Bakusaiga einzusetzen wäre geradezu Selbstmord. Na schön, zumindest Yuki und Ryujin und natürlich auch Vater hatten das hier ja geschafft. Er sah daher ein wenig fragend beiseite. Besagter große Bruder nahm die stumme Anfrage zufrieden zur Kenntnis. Da lernte doch nicht etwa jemand wirklich mal Manieren? Was hatte denn der Drachenstein sonst noch bei Inu Yasha bewirkt? „Voran, Hexe.“ Sie gehorchte eilig.   Amalo, wie jeder Schutzherr mit seiner Hexe verbunden, zeigte etwas, das bei einem anderen Wesen wohl ein Lächeln gewesen wäre. Er setzte fünf Dinge bei einem Schutzherrn voraus und prüfte sie: Mut, Höflichkeit, Kraft, Klugheit und Ehrbarkeit. Höflichkeit hatten sie gegenüber der Schildkröte und seiner Hexe gezeigt, das hatten Yuki und der Drachenkönig auch bestätigt, Mut und Kraft bislang wohl auch. Nun gut. Es war aber immer eine andere Sache im Labyrinth und zuvor in dem Wald der Wunder, in dem er allein alles kontrollierte. Mal sehen, wie es mit Klugheit und Ehrbarkeit aussah. Im Labyrinth selbst warteten auch noch einige kleine oder größere Überraschungen auf die Zwei. Hunde waren ungern unter der Erde, das wusste er noch von ihrem Vater. Hinzu kam, dass er solcherart auch stets die magischen Schwerter ausschalten konnte. Selbst So´unga war hier nutzlos gewesen, denn der verstorbene Inu no Taishou hatte verständlicherweise gezögert einen ganzen Berg über sich einzureißen. Seine Söhne sollten das auch bedenken. Es war sowieso eigenartig, dass seine Amtskollegen noch immer die Sache mit den Zwillingsschwertern Tenseiga und Tessaiga nicht gesehen hatten, obwohl sie doch wussten, dass die beiden Jungs damit das Höllenschwert besiegen konnten. Und sie sollten auch wissen, bei wem Toutousai sein Handwerk gelernt hatte. Nun gut. Er würde sich überraschen lassen. Er hatte Zeit. Er war nicht unsterblich, aber seine Lebensspanne währte nun schon so lange, dass das dem ziemlich nahe kam.   Die Halbbrüder folgten der Hexe die dicht bewaldeten Hügel hinauf und hinunter, immer weiter weg vom Meer. Die Schwüle ließ allerlei Insekten lästig um sie flirren, derer sich Sesshoumaru durch Anstieg seiner Energie entledigte, Inu Yasha durch, wie er vergeblich hoffte, unauffälliges Wedeln. Der toten Hexe kam niemand zu nahe. Heiße Dämpfe in Lichtungen zeigten an, dass hier vulkanische Tätigkeiten waren, vereinzelt konnten sie Schwefelquellen wittern. Die Hexe flog vor ihnen allerdings immer weiter nach Süden. Es dauerte Stunden, ehe sie anhielt. Die unwilligen Gäste blickten sich um. Sie standen am Rande eines tiefen Tales, das sich wie ein Trichter zwischen den Bergen hier befand. Am Fuße des Abhanges direkt vor ihnen begann ein anderer Wald, dicht, dunkel, fast wie eine schwarze Wand. Auch keine Witterung war zu erkennen. Davor brodelte allerdings auch eine große Quelle aus kochendem Schlamm, die alles andere dahinter wohl verdeckte. „Äh, edle Herren, dort unten, rechts neben der Quelle befindet sich der Eingang zum Wald der Wunder. Der eigentliche Eingang zum Labyrinth liegt am tiefsten Punkt dieses Tales. Habt Ihr noch Fragen?“ Inu Yasha hätte fast geseufzt. „Hm, das da ist eine heiße Quelle und so ging das den gesamten Tag. Du hast gesagt, dass dein Schutzherr unter der Erde ist. Nicht zufällig in einem Lavafluss?“ „Nein, sicher nicht., Krieger des Ostens. Ich kann dazu nur sagen, dass er einmal erzählte, als er hierher kam war diese Insel kleiner und er lebte auf ihr, auch, während sie sich aus dem Meer hob. Aber mehr weiß ich nicht.“ Sesshoumaru legte die Rechte an Tenseiga. Was wollte das Schwert? Wenn es sich so bewegte war etwas nicht in Ordnung. „Was ist dort rechts, Hexe?“ „Äh, das ist einer der Eingänge in die Unterwelt.“ Die kleine Hexe war nicht verwundert, dass ein Schutzherr das spürte. „Natürlich sehr gut gesichert.“ „Ich habe noch keinen Eingang in das Jenseits getroffen, der wirklich gut gesichert war,“ gab der jüngere der Halbbrüder prompt an. „Und ich war da schon zwei oder drei Mal.“ Was sollte man dazu sagen? Noch dazu als Tote? „Äh, ja, werter Krieger, ich dachte nur, dass man jeden Eingang nur einmal benutzen kann?“ „Stimmt auffallend.“ Die Hexe des Südens schluckte unwillkürlich, froh, dass solche Männer, die offenbar nach Belieben im Jenseits ein- und ausgingen, sie doch freundlich behandelten. Nun ja, eindeutig hatten sie jemand überaus Mächtigen, der die Hand über sie hielt – und sie musste nicht lange nachdenken, warum. Dieser kleine Spaß ihrer selbst und ihrer Schwestern mit dem Höllenschwert hatte der Besitzerin gar nicht gefallen … „Äh, ja, dann darf ich mich verabschieden?“ „Ja.“ Sesshoumaru musterte bereits die Schlammquelle im Tal unter ihnen und den möglichen Eingang zu diesem eigenartigen Wald. Magie, ja. Er konnte etwas sehr deutlich wahrnehmen, vermutlich die Magielinien des Südens, die in Amalo kulminierten. Inu Yasha wartete, bis die Hexe sich in Luft aufgelöst hatte, ehe er seitlich blickte. „Also ein Zauberwald? Wie hübsch. Und, lass mich raten, dieser Amalo versteht was von der Sache? Mehr noch als Yuki?“ Leider schien genau das der Fall zu sein. Aber noch etwas war wichtig, und er hatte in den vergangenen Tagen durchaus gesehen, dass sich der impulsive Halbhund zurückhalten konnte, wenn man ihm zuvor etwas erklärte, siehe das Thema Ryuukossusei. Was so ganz nebenbei zu dem Thema Myouga führte. Dieser unselige Flohgeist konnte sich auf etwas gefasst machen! IHM die eigene Arbeit aufzuhalsen! Warum Vater den als Berater geduldet hatte … nun, gleich. Jetzt war etwas anderes wichtiger. „Weder in diesem Wald noch unter der Erde kannst du Tessaiga benutzen.“ „Unter der Erde, nicht, natürlich, hältst du mich für bescheuert?“ fuhr der Halbdämon prompt auf. Das war eine der Fragen die keiner Antwort bedurften. Nur schön sachlich bleiben und den großen Bruder spielen. „Der Wald?“ „Ja, schön, das hätte ich nicht gewusst,“ gab Inu Yasha doch etwas kleinlauter zu. „Sehr magisch, diese Baumansammlung, ja?“ „Gehen wir.“ Warum nur war er nicht überrascht, dass diese Anweisung, die Jaken und Rin sich ihm anschließen ließen, bei seinem Halbbruder nur bewirkte, dass der neben ihn sprang? Er lernte eben aus den Erfahrungen der vergangenen Tage, Wochen. Etwas, dass man Inu Yasha wohl auch mal beibringen sollte … Hm. Wenn er der Schutzherr des Westens war und seine Mutter in ihr Witwenschloss umzog, wäre es doch eine nette Retourkutsche für diese Rundreise ihr zu befehlen sich einige Zeit um die höfische Ausbildung Inu Yashas zu kümmern? Schön, der würde kaum ohne Kagome gehen wollen, aber das machte ja nichts. Ihm nicht. Etwas wie ein flüchtiges Lächeln zuckte um den Mund des Hundedämons.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)