Tour de Japan von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, drei Schutzherren und jede Menge Zoff) ================================================================================ Kapitel 14: Das Geheimnis des geschuppten Tessaiga -------------------------------------------------- Sesshoumaru ertappte sich zum ersten Mal seit Welpentagen in der Laune aufzujaulen, beließ es jedoch bei einem Knirschen der Fangzähne. DAS DURFTE EINFACH NICHT WAHR SEIN! Hatte er sich nicht schon auf der Reise gewundert, in welche unmögliche Lagen der Bastard gekommen war? Und jetzt das? Eigentlich war er selbst ja aus der Sache draußen, aber eben nur eigentlich. Noch hatte er nur die Anerkennung zweier Schutzherren, Amelo stand noch aus, und wenn Ryujin dem Nachricht schickte, dass er unwürdig wäre, käme es auch nie dazu – mit den entsprechenden Folgen. Er musste auf das Festland gehen, ganz Japan wüsste von seiner Schande … Denn eines war klar. Es ging hier um den jüngeren Sohn, Isamu, der verschwunden war. Hatte Inu Yasha den getötet und antwortete wahrheitsgemäß, würde der Drachenkönig nicht die mindesten Skrupel haben den Halbdämon hinrichten zu lassen. Antwortete der wahrheitsgemäß: nein, aber deinen älteren Sohn, Ryuukossusei, war das auch nicht besser. Was war das nur mit diesem geschuppten Tessaiga? Ja, dieser Halbhund sammelte Fähigkeiten in seiner Klinge wie andere Leute Blumen, siehe Rin, aber … Gleich. Er konnte nur dastehen und zu seinem Halbbruder blicken. Was sollte er zu solch einem Unglückshund auch sagen?   Inu Yasha starrte zu dem Drachenkönig auf. Er begriff sehr wohl, dass er anscheinend in der Klemme saß – aber, meinte Ryujin jetzt doch Ryuukossusei? Man korrigierte doch eigentlich keinen König. Sesshoumaru stand auch nur da, als ob ihn gerade ein Blitz getroffen hätte. Schön, immerhin hatte dieser Riesenhundeidiot ihn nicht freiwillig in eine Falle gelockt. Aber, was sollte er jetzt sagen? Isamu, den Namen hatte er noch nie gehört und – au. Tja, da half wohl nichts als die Wahrheit, und die war ja auch nicht so ganz positiv für ihn. Er sah da ja kaum besonders heldenhaft aus. Aber das war vermutlich besser als hier von hundert Drachen in Einzelteile zerlegt zu werden. „Also, ich habe keinen Drachen getötet. Nicht für das geschuppte Tessaiga. Das ist etwas kompliziert,“ gestand er daher und ergänzte ungewohnt höflich: „Herr der Drachen. Vielleicht darf ich die Geschichte erzählen?“ „Oh, ich bitte darum.“ Der riesige Drachenkönig lehnte sich etwas zurück und winkte mit den deutlich kleineren Armen. „Ich mache es auch möglichst kurz.“ Inu Yasha sah sehr wohl, dass ihn alle Drachen in der großen Halle anstarrten – ebenso sein Halbbruder. „Aber es ist eben kompliziert. Ich war vor einiger Zeit mit einigen Freunden unterwegs und wir trafen einen Mann, Toshu, der vor einem Drachen namens Ryujin floh. He, der gleiche Name?“ War das etwa ein dritter Sohn? Dann hatte er endgültig Pech. „Er hieß sicher nicht so, er nannte sich selbst so,“ erklärte Kasuke eilig. „Ryujin ist der Titel unseres Königs.“ „Wir kamen ihm jedenfalls zu Hilfe und vertrieben den Drachen. Dann erzählte uns Toshu, wir waren ja neugierig, dass er auf einem Schlachtfeld Ryujin das erste Mal traf und der ihm den Auftrag für ein mächtiges Schwert gab, das aus seinen eigenen Drachenschuppen hergestellt werden sollte. Damit Toshu das nicht vergaß, brandmarkte der Idi … ich meine, der Drache, den Schmied mit seinen Schuppen um sein rechtes Auge herum. Das sah wirklich wie Schuppen aus. Toshu sagte uns, er habe Angst gehabt und das Schmieden begonnen, aber es waren alles Fehlschläge. Es ist sicher nicht so einfach ein Drachenschwert zu machen? Jedenfalls bekam er eines fertig und nannte es Dakki. Toshu lud uns ein und dann kreuzte wieder Ryujin aus und wollte Dakki haben. Wir beschützten den Schmied. Während der Drache mit mir kämpfte, wollte er immer wieder dieses neue Schwert haben, um mich zu besiegen, aber Toshu sagte mir, dass Ryujin eine Schwäche habe. Er hatte sich immer wieder Waffen aus seinen Drachenschuppen herstellen lassen ….“ Der Halbdämon erkannte, dass Kasuke, der Schamane, um ein Haar genickt hätte. „Ach, du hast den Idioten gekannt? Jedenfalls war der Körper an manchen Stellen nicht mehr von den Schuppen bedeckt. Naja. Ich habe ihn dann auch besiegt, aber wirklich nicht getötet. Jedenfalls schnappte sich dieser dämliche Schmied plötzlich Dakki und rammte es in Ryujin. Der war tot und das Schwert übernahm dessen Energie. Dann haben wir erst kapiert, dass Toshu uns belogen hatte. Es war anders herum gewesen. Toshu wollte ein schrecklich mächtiges Schwert haben und überredete diesen Ryujin ihm Schuppen zu geben, damit er das schaffen konnte – natürlich hatte er ihn angelogen und wollte Dakki für sich. Naja, er griff mich an. Und ich gebe zu, das war ein mieser Kampf. Er wollte auch Tessaigas Kräfte und meine. Das Dakki übernahm auch was von uns. Es war richtig hart, aber härter war es für Toshu. Sein Schwert übernahm ihn und kontrollierte ihn vollständig. Toutousai hat mal gesagt, nur ein schlechter Schmied lässt sich von seinem eigenen Klinge übernehmen.“ Er schielte unwillkürlich zu seinem Halbbruder, immerhin war das ja mit dessen Toukejin passiert. „Ich kämpfte also gegen eine durchgeknallte Klinge … Naja, nur noch kurz. Dakki verriet seinen Schmied und vereinigte sich mit meinem Schwert. Seither hat Tessaiga diese Drachenschuppenklinge und ich denke mal, dass das eigentlich die Macht dieses Ryujin sein müsste. Der Kerl hatte was drauf.“   Sesshoumaru hatte gleich mehrere Aha-Erlebnisse. Kämpfe gegen ein verrückt gewordenes Schwert, das einen übernehmen oder umbringen wollte, waren für Inu Yasha bereits bekannt gewesen, bevor es gegen So´unga ging. Das erklärte dessen Zuversicht, über die er sich damals schon gewundert hatte. Zweitens: der hatte nicht gelogen, in keiner Silbe. Sein Halbbruder wusste bestimmt, dass das nicht nur er, sondern vor allem auch der Schutzherr des Ostens spüren konnte. Und drittens: mit dem letzten Satz auch noch einen Drachen zu loben, ehrlich und offen gemeint – dieser Halbhund war wirklich ein Fall für sich.   Ryujin wandte seine Gesichter seinem Schamanen zu. „Es gibt dann nur eine logische Erklärung, warum ich von Isamu nichts mehr hörte.“ „Ich kenne nur einen Drachen, der die Fähigkeit besaß, die Energie und Künste eines anderen zu übernehmen, mein König,“ antwortete Kasuke prompt, wurde jedoch von der erhobenen Hand Ryujins unterbrochen. „Sprich seinen Namen nicht aus, nie wieder.“ „Ja, mein König. - Ich denke, es kann nur so gewesen sein, dass der Namenlose Euren jüngeren Sohn, unseren Obersten Schamanen, überfiel und tötete.“ Mit einem Blick auf die Gäste fuhr er fort.: „Ein unerhörter Frevel. - Er hatte in der Tat bereits Schwert und Schild aus seinen Schuppen herstellen lassen und hoffte wohl, mit der Übernahme der Fähigkeiten Isamus noch mächtiger zu werden, gar dessen Platz, wenn schon nicht als Schamane, so doch als Euer Erbe einzunehmen. Es kam offenbar nicht dazu, da er zu gierig wurde, und sich bei seinem Wunsch nach Stärke von diesem Schmied betrügen ließ. Dakki wäre anscheinend das Schwert gewesen, mit dem er rechnete. Aber der Ablauf ist nun klar. Der Namenlose übernahm Isamus Energie und Fähigkeiten, durch dieses Dakki der Schmied, der den Namenlosen tötete, und durch dessen Tod wiederum Inu Yasha. Die Magie und Macht des Drachen ist in seinem Schwert. Und, mit Verlaub, mein König, dieser Halbhund, Halbmensch, oder wie auch immer, ist mit dieser Klinge verbunden.“ „Dessen bin ich mir schon länger bewusst,“ erwiderte Ryujin fast freundlich, ehe er zu dem sichtlich irritierten Halbdämonen blickte. „Nun, du trägst Tessaiga direkt vor meiner Nase spazieren. Hast du geglaubt, ich würde das nicht überprüfen? Damit, allerdings, stehen einige Punkte fest. Sesshoumaru ist der Bluterbe des Westens, der neue Schutzherr. Aber durch die Drachenmagie in ihm ist Inu Yasha mein Krieger.“ Das letzte Wort war betont und der so Angesprochene bemerkte sowohl dass die Drachen in der Halle aufatmeten als auch sein Halbbruder förmlich zur Salzsäule erstarrte. Der Schutzherr des Ostens fuhr fort: „Da du von dem Herrn des Westens als Erbe anerkannt wurdest, solltest du wissen, dass „Krieger“ der Titel des jeweiligen Erben ist.“ Inu Yasha rang nach Atem, ebenso wie sein großer Bruder. Das war ja quasi ein Adoptionsantrag? Sesshoumaru hoffte jedenfalls nur, dass er nicht so dämlich aussah, wie er sich fühlte und der ausgerenkte Unterkiefer rasch abheilte, ehe er den Mund zwanghaft zusammenpresste. War der Drachenkönig wirklich so senil geworden? „Äh, danke, König, aber das wusste ich nicht,“ gestand Inu Yasha. Wer hatte das nur gesagt: Schutzherr und Krieger? Tora? Yuki? Gleich. Damit war das jedenfalls erklärt, er hatte sich zu diesem Zeitpunkt sich geärgert, ignoriert gefühlt und gedacht, dass beide Begriffe auf seinen Halbbruder gemünzt wären. Aber – Sekunde, da stimmte doch etwas nicht? „Ich dachte allerdings nur, dass es immer vier Schutzherren geben muss. Ich kann doch unmöglich bei gleich zwei Gebieten der Erbe sein.“ Beide Gesichter Ryujins lächelten, Sesshoumaru atmete unwillkürlich etwas auf, ehe der Drachenkönig meinte: „Da hast du vollkommen recht, mein Junge. Aber dein Bruder ist jung genug einen Erben zeugen zu können, oder auch nur eine Erbtochter, etwas, das mir nun versagt ist.“ Inu Yasha suchte hektisch nach anderen Ausreden. „Und, wie du sicher weißt, ich bin verheiratet. Eine Menschenfrau, sei sie auch eine Priesterin, würde sich hier kaum wohl fühlen.“ Kagome würde ihm erst die Ohren abreißen und dann den Kopf, wenn er ihr den Vorschlag machte hierher umzuziehen. „Weißt du eigentlich, dass du gerade Hochverrat aussprichst? Es ist sehr unhöflich mir zu unterstellen, ich würde nicht mehr als ein Menschenalter noch lebe.“ „Oh, das … naja … das wusste ich nicht.“ Am liebsten hätte er sich mit einem verlegenen Grinsen hinter einem Ohr gekratzt, aber das würde ihn und wohl auch Sesshoumaru ziemlich blamieren. „Nach dem Tod dieser Menschenfrau kannst du ja hierher kommen.“ „Ja, klar.“ Schön, das war also auch keine Lösung. Es wurde allerdings noch schlimmer, als er die geflüsterten Angebote in seinem Rücken hörte: „Nimm mich, Herr der Winde, ich werde wie die Wolke sein, die unter deinen Händen zerfließt….“ „Wie das aufgepeitschte Meer, das allein unter dir sich beruhigt...“ Wasser – Drachen. Ach du je. Panisch blickte der Halbdämon zu dem großen Bruder. Hatte der einen Plan? Nein. Im Gegenteil. Sesshoumaru starrte ihn finster an. Als ob das seine Schuld wäre! Er wollte nur noch hier weg! Erbe? Schutzherr und verantwortlich für, ach, wie viele Drachenfrauen denn? Hilfe! „Gut,“ sagte Ryujin, der nicht sah, oder vielmehr nicht sehen wollte, wie wenig begeistert sein neuer Nachfolger war. Er richtete sich ein wenig auf. „Dann, Kasuke, bringe unseren Besuch hinunter zu dem Drachenstein, damit sich der Schutzherr des Westens mit den Magielinien der östlichen Länder vertraut machen kann. Inu Yasha, du gehst natürlich mit, denn du musst dein Erbe kennen lernen.“ „Oh nein, mein König,“ sagte jemand hinter ihnen und die Halbbrüder wandten sich ein wenig um. Ein großer, eindeutig männlicher Drache schlängelte sich voran. „Ich schwieg, aber da dieser Halbmensch nun dein Erbe ist, habe ich das Recht ihn zu fordern.“ „Och nee….“ murmelte Inu Yasha und blickte etwas unentschlossen zu dem Schutzherrn des Ostens. Er war noch nie einer Herausforderung ausgewichen, aber was bedeutete das jetzt und hier? „Da hast du recht, Hiro,“ erwiderte der Drachenkönig. „Ich bin mir jedoch sicher, dass mein Krieger dieser Forderung Folge leisten wird. - Folgt der Hexe nach draußen, wir wollen doch nicht das Schloss einreißen.“ Der Halbdämon musste gar nicht zu Sesshoumaru gucken um zu wissen, dass der auch keine Ahnung hatte, was er jetzt tun sollte – außer sich einem Duell mit einem Drachen zu stellen. Na, wunderbar. Warum gleich noch einmal hatte er sich breitschlagen lassen, diesen Hundedämon zu einer Rundreise um Japan zu begleiten? Jetzt hatte er einen Kampf mit einem Drachen an der Backe und irgendwann später die Aufgaben eines Schutzherrn und einige interessierte Drachenfrauen. Nein! Das war sicher alles nur ein Alptraum. Er würde bestimmt bald aufwachen und Kagome würde kochen ... „Ich komme nach, Kasuke,“ sagte Ryujin. Da das eindeutig die Verabschiedung war, folgte Sesshoumaru wortlos dem Schamanen aus der Halle, vorbei an Wachen, einen gewendelten Gang immer tiefer unter das Schloss. Kasuke wandte etwas den Kopf. „Ihr scheint nicht besorgt um Euren Bruder, Sesshoumaru-sama. Hiro ist ein starker Drache.“ „Wenn dieser Narr ernst macht, wird ihn Inu Yasha töten.“ Dem Hundedämon war durchaus bewusst, dass der Jüngere sonst etwas geben würde, um solch ein zumindest indirektes Lob einmal zu hören. Aber da konnte der lange warten. Schutzherr des Ostens, also? Und er hatte geglaubt es wäre schon lästig, den als einstweiligen Erben ansehen zu müssen. Schutzherr! Ryujin musste vollständig den Verstand verloren haben. Vor allem, das kam ja auch noch erschwerend hinzu, als „Krieger“ des Westens wäre Inu Yasha ihm untergeordnet – als Schutzherr des Ostens ihm gleichrangig. Und noch dazu unantastbar, denn kein Schutzherr durfte doch einen Anderen angreifen. Schön, der Halbhund hatte sich schon länger nicht mehr so daneben benommen, dass er ihn umbringen musste, aber … ärgerlich war das schon. „Wie viele dürfen noch eine Herausforderung aussprechen?“ „Im Prinzip jeder männliche Drache. Aber falls Hiro verliert, wird es keiner mehr wagen. - Wir kommen gleich zu der Kammer, in der der Drachenstein ruht, die Magielinien des Ostens zusammenlaufen. Ihr werdet es spüren. Bitte bleibt hinter mir, ich muss die Sicherungen beseitigen.“ Vier Drachen waren hier unten postiert, dazu magische Sicherungen, ja. Dieser Drachenstein war sicher das Wertvollste, was der Schutzherr des Ostens besaß. Hier, tief unter dem Meeresboden ruhte der Schatz der Drachen. Als Kasuke die mit Muscheln verzierte Tür aufschwingen ließ, zeigte sich eine hohe Kammer, gehüllt in ein bläuliches Licht, das von einem eiförmigen, großen Juwel ausstrahlte. Der Drachenstein war eindeutig ein mächtiges Artefakt. Da der Schamane darauf zusteuerte, folgte ihm der potentielle Schutzherr des Westens. Wie auch schon bei Yuki musste er die Magien der anderen Drei kennen lernen, damit sie im Notfall zusammen arbeiten konnten, um das Land eben zu verteidigen. Das würde allerdings bedeuten, wenn Amelo ihn als letzter der Schutzherren anerkannt hatte – und diesen Halbhund gleich dazu – musste er Inu Yasha in Mutters Schloss mitnehmen, damit der diese Linien im Westen ebenso lernen konnte. Ach du liebe Güte. Er konnte sich schon bildlich ausmalen, was seine Mutter von dem zweiten Sohn ihres Ehemannes halten musste, einmal grundsätzlich und einmal, weil er eben Sohn einer Frau der minderen Rasse war. Das würde ihr kaum gefallen, den ihrem Sohn als gleichrangig ansehen zu sollen. Leider stammte Inu Yasha aber eben nicht nur von Vater ab sondern von dem gemeinsamen Urgroßvater – dieses Halbblut war aus eigenem Recht in der Lage Schutzherr zu werden. Wie sollte er das nur seiner so familienstolzen Mutter beibringen?   Inu Yasha sah sich um als die Hexe des Ostens stehen blieb. Auch hier befanden sie sich unter einem Bannkreis, der das Wasser des Ozeans abhielt, aber es war ein anderer, zweiter Zauber, der getrennt von dem um das Schloss war. Hier befand sich offenbar ein Übungsplatz. Nun ja, wenn Drachen aufeinander losgingen – sie waren nicht gerade klein und wenn die alle solche Feuerkugeln aus Energie spucken konnte, würde es heftig zu Sache gehen. Hm. Was sollte er jetzt nur machen? Sollte er Hiro sagen: hier, werde du nur gerne Schutzherr, ich will das nicht? Das könnte immerhin den Drachenkönig verärgern und es gab bestimmt kaum dämlichere Selbstmordmethoden. Selbst Sesshoumaru blieb für seine Verhältnisse sehr höflich. Aber einen mächtigen Drachen umbringen – bislang schienen hier ja alle zu glauben, das mit Ryuukossusei sei Vater gewesen. Wenn es nach ihm ging, sollten sie nur in dem Irrtum bleiben. Und immerhin HATTE Vater den ja an die Wand gepinnt. Ohne Naraku würde der da noch immer schlafen. So wandte er sich um, bemerkte sehr wohl, dass die kleine Hexe fluchtartig Abstand suchte. Ihm gegenüber ringelte sich der große Drache. „Hiro, ich erkläre dir jetzt mal, wie das hier läuft,“ sagte der Halbdämon eindeutig nicht ängstlich. „Du wirst mich angreifen, meinetwegen auch mit diesen hübschen Energiekugeln. Ich werde sie dir um die Ohren hauen. Wenn das nicht reicht, werde ich das geschuppte Tessaiga wählen und die Quelle deiner Energie zumindest beschädigen oder vernichten. Starke Dämonen und Drachen werden nur geschwächt, schwache sterben. Aber, ich denke mal, du bist einer der besten Krieger hier.“ „Du scheinst sehr selbstbewusst, kleiner Hund. Aber Hunde bellen am lautesten, wenn man ihnen die Zähne nimmt, nicht wahr?“ Beide Gesichter des Drachen schienen fast amüsiert. „Keh. Wenn dir das immer noch nicht reicht, werde ich mit dem schwarzen Tessaiga den Pfad der Dunkelheit öffnen und dich noch lebendig in das Jenseits schicken. Soweit ich weiß, nicht sehr lustig. Und ich war schon ein paar Mal in der Unterwelt.“ So, das sollte doch reichen, um zumindest bei Ryujin und seinen Leuten den Eindruck zu erwecken, dass er versucht hatte, diesen Hiro vom Selbstmord abzuhalten. „Ja, klar. Du warst schon im Jenseits, was nur Schutzherren und die Hexen vermögen, du kannst einen Weg öffnen ….einfach so? Du bist nur ein Halbdämon.“ Langsam reichte es. „Blödsinn. Niemand hat gesagt, dass das einfach ist. Und ohne die Hilfe meines großen Bruders hätte ich das auch nie so hinbekommen. Ja, Schutzherren haben da was drauf, was sich übrigens auch vererbt. In der Blutlinie. Und mein Urgroßvater war der Schutzherr des Westens. - Also, gibst du gleich auf oder muss ich dich umlegen?“ „Ah, das meinte unser König also.“ Hiro richtete sich etwas auf. „Der Pfad der Dunkelheit, ja? Zeige ihn mir.“ Inu Yasha zog und wartete, bis seine Klinge sich nicht nur verbreitert hatte, sondern auch schwarz glänzte. Noch ehe er den Kreis schlagen konnte, um den Pfad neben seinem Gegner zu öffnen, da er immer noch hoffte, der Idiot würde schlau sein, griff der Drache an. Der Halbdämon schaffte es gerade noch, ein kleines, dunkles Loch zu öffnen, durch das die beiden Energiekugeln verschwanden. „Keh,“ murmelte er. „Du willst wirklich Ärger.“ „Du hast gar keine Ahnung, wie viel Ärger dir gerade ins Haus steht.“ Hiro holte bereits wieder Atem. „Ich bin der beste Krieger unseres Königs.“ „Und ich bin der Ärger höchstpersönlich, du überdimensionierte Eidechse!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)