Date oder Deal? von MariLuna ================================================================================ Kapitel 47: Dienstagnacht -------------------------   Kapitel 47 Dienstagnacht   Victor ist heilfroh, als sich die Tür öffnet und sich dahinter Shredders Quartier offenbart. Dieses Technodrome ist gewaltig, geradezu riesig. Ihm tun die Füße weh. Welcher Idiot kam auf die Idee, diese feucht-fröhliche Feier für eine Besichtigungstour durch die gesamte Kampffestung zu tauschen? Ach ja, genau, das war ja er. Er und sein lästiges, militärisches Training, das ihn zwingt, neue Umgebungen zuerst gründlich abzuchecken. Als ob er sich ohne Plan schon nach einer Führung hier zurechtfinden könnte. Völlig unmöglich! Die meisten Dinge befinden sich hier nicht einmal an ihrem logischen Platz – was, wenn man bedenkt, wie oft diese Kampffestung schon zerschossen, zerbombt und von Gravitationskräften auseinander gerissen wurde, eigentlich auch kein Wunder ist. Das gesamte Ding gehört in eine anständige Werft. Oder Werkstatt. Oder wie auch immer man das bei einer rollenden, außerirdischen Kampffestung auch nennt. Das hat Krang selbst zugegeben. Obwohl der innere Kern, wo die Kommandozentrale, die Quartiere, die Labore und der Hauptmaschinenraum liegen, inzwischen wieder völlig intakt ist, liegt in den äußeren Sektionen noch vieles im Argen. Die Roboter geben sich Mühe, aber hier ist auch Manpower gefragt. Es mag seltsam erscheinen, aber Victor freut sich darauf. Er will sich einbringen. Er will sich nützlich machen. Er will mit Shredder Seite an Seite arbeiten. „Seid ihr jetzt erst von eurer Tour zurück?“ Schräg gegenüber, auf der anderen Seite des Ganges, hat sich eine Tür geöffnet und nun stehen Bebop und Rocksteady im Türrahmen und mustern sie skeptisch. Anders als er und Shredder tragen sie nicht mehr ihre Team-Tentakel-Sweatshirts, sondern haben sich schon bettfertig gemacht und stehen in T-Shirt und Jogginghose vor ihnen. „Ja“, erwidert Shredder gut gelaunt. „Krang wollte ihm unbedingt alles zeigen.“ Die beiden nicken nur. Und dann entsteht ein langes, ziemlich unangenehmes Schweigen, während dessen sich Victor von ihren Blicken regelrecht aufgespießt fühlt. Die zwei sind nicht mehr nüchtern, sie waren es schon nicht mehr, als sie sie zurückgelassen haben und zu dieser Besichtigungstour aufgebrochen sind, aber seitdem haben sie wohl noch ein paar Gläser mehr gekippt. So, wie sich aneinander und den Türrahmen lehnen, sind sie eindeutig reif fürs Bett. Und doch haben sie offensichtlich auf sie – besser gesagt auf Shredder – gewartet. „Gute Nacht“, verabschiedet sich Shredder freundlich, aber bestimmt von ihnen, während er durch die Tür in sein Quartier tritt und Victor am Handgelenk mit sich zieht. Dieser hat gerade noch Zeit, ebenfalls einen Gruß zu murmeln, bevor sich die Tür hinter ihm schließt. „War das nicht etwas schroff?“ will er vorwurfsvoll wissen, während er aus seinen Schuhen schlüpft. Irgendwie tun ihm die beiden Mutanten plötzlich leid. „Sie sind Kontrollfreaks“, schnaubt Shredder nur, zieht sich die Schuhe aus und tapst dann auf Socken zu seinem Bett. „Meine Füße“, stöhnt er, als er sich auf die Matratze setzt. „Himmel, ich vergesse immer wieder, wie riesig dieses kugelförmige Monstrum doch ist.“ Lächelnd setzt sich Victor zu ihm. Seine Füße schmerzen auch, aber es macht ihm viel mehr Spaß, Shredders Füße zu massieren. Mal ganz davon abgesehen, wie gerne er Shredder so vor sich liegen sieht. Darüber sind seine eigenen Wehwehchen schnell vergessen. Ein paar Minuten lang liegt Shredder tatsächlich einfach nur so da, einen Unterarm über den Augen als Schutz vor dem Licht und lässt sich von Victor die Fußsohlen massieren. Irgendwann nimmt er den Arm herunter und blinzelt eulenhaft nach oben. „Es ist so hell“, murmelt er dabei. „Das letzte Mal gab es kein Licht und die Luft war regelrecht eklig. Und jetzt … das ist total ungewohnt. Ich meine, so hell war es hier noch nie.“ Victor gibt nur ein zustimmendes Brummen von sich, lässt Shredders linken Fuß los und macht mit dem anderen weiter. Er findet es nicht besonders hell hier – die Neonleuchten in seinem Büro waren weitaus schlimmer. Und diese indirekte Beleuchtung, die direkt aus den Wänden kommt, gefällt ihm sogar irgendwie. „Sag mal“, beginnt er schließlich vorsichtig, „Bebop und Rocksteady sind doch ein Paar, oder?“ „Ja. Seit drei Jahren schon. Warum?“ Victor schenkt ihm ein Lächeln, das dem von Krang in nichts nachsteht. Nur, dass der Schauder, der Shredder bei diesem Anblick über den Rücken läuft, hier eine eindeutig sexuelle Komponente besitzt. „So muss ich mir keine Sorgen machen, ob sie eifersüchtig sind oder so. Ich komme besser mit überfürsorglichen Angehörigen zurecht als mit Konkurrenten.“ Shredder starrt ihn einen Moment lang einfach nur fassungslos an. „Urk“, meint er dann mit einem übertriebenen Schaudern. „Niemals. So habe ich sie nie gesehen und sie mich hoffentlich auch nicht.“ Victors merkwürdiges Lächeln vertieft sich nur. Er lässt Shredders Fuß in Frieden und macht sich dann daran, sich den Sweater über den Kopf zu ziehen. Um Shredders Lippen spielt ein erwartungsvolles Grinsen, als er sich aufsetzt, um sich ebenfalls auszuziehen. Doch zu seiner großen Überraschung fällt ihm Victor kopfschüttelnd in den Arm. Das heute ist sein erster Tag hier. Seine erste Nacht. Zum ersten Mal in Shredders Quartier, zum ersten Mal in diesem Bett. Victor will, dass es etwas besonderes wird. Es erstes Mal, woran sich Shredder immer erinnern soll. Er hat vor, aus den nächsten Stunden genau so eine Zeremonie zu machen wie bei ihrem allerersten Mal. Er findet das nur angemessen. „Ich möchte, dass wir uns Zeit nehmen“, erklärt er daher, während er Shredders Hände sanft beiseiteschiebt und sich dann selbst daran macht, seinen Ninja von seinem Oberteil zu befreien. Shredder nickt nur, ganz gefangen von dem intensiven Glühen in diesen blauen Augen. Widerstandslos überlässt er Victor die Führung. Vorfreude erfüllt ihn und wandelt sich schnell in heiße Begierde, als Victor ihm eine Hand aufs Knie legt und sie dann langsam über seinen Oberschenkel nach oben wandert. Sein Blick lässt ihn dabei keine Sekunde los, bannt ihn regelrecht an Ort und Stelle. Und als sich Victor dann zu ihm nach vorne lehnt, um ihm ein „Ich liebe dich“ entgegen zu hauchen und dann zu küssen, hört sich Shredder noch selbst ein „ich dich auch“ murmeln, bevor er in Victors Geschmack, seiner Nähe und seiner Liebe für lange, lange Zeit einfach nur ertrinkt.     „Victor!“ Ein Röcheln, ein Schrei, irgend etwas dazwischen und dann liegt Shredder zitternd und atemlos unter ihm, total verausgabt und erschöpft. Das wunderschöne Bild eines Mannes, den Victor selbst dann an die Grenzen seiner Kräfte getrieben hat, wenn besagter Mann in der passiven Rolle war. Victor selbst geht es nicht sehr viel anders, er kam so heftig, dass sich sein Kopf immer noch ganz leer anfühlt. Leise aufstöhnend vergräbt Victor sein Gesicht an Shredders Hals, atmet seinen Duft, vermischt mit Schweiß, tief ein, spürt seine warme, feuchte Haut und das schnelle Pulsieren seiner Schlagader unter seinen Lippen, genießt das Gefühl seiner Wärme und ihrer immer noch vorhandenen, physischen Verbindung. Ausgelaugt bis auf den letzten Tropfen, so fühlt er sich. Aber vor allem satt und unwahrscheinlich befriedigt. Victor liebt es, wenn sein Partner derart in Ekstase gerät, dass er die Kontrolle verliert, wenn er alles andere um sich herum vergisst, so vollständig in seinem Verlangen nach ihm gefangen ist. Wenn er Shredder so weit treibt, dann weiß er – er hat alles richtig gemacht. Er umklammert ihn ganz fest, dreht sich dann auf die Seite und zieht Shredder fest in seine Arme, bemüht, keinen Zentimeter dieses kostbaren Körperkontaktes aufzugeben. Es dauert lange, sehr lange, bis sich Shredders Atmung wieder normalisiert und er sich zu regen beginnt. „Habe ich geschrien?“ murmelt er dann matt gegen Victors Schulter. „Habe ich? Wirklich? Himmel, was ist, wenn sie das gehört haben? Lass sie das nicht gehört haben, bitte.“ Er seufzt und jammert wie ein kleines Kind. Victor kann sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. Oh, er hofft, dass sie es gehört haben, aber das behält er lieber für sich. „Sind die Wände nicht schalldicht?“ fragt er stattdessen. „Nur zum Teil“, nuschelt Shredder und drückt sich so fest an ihn, als wolle er vor Scham in ihm verschwinden. Victor sagt nichts, er hält ihn nur fest und streichelt beruhigend seinen Rücken. Er denkt an Mrs Sawyer und ihren ungebetenen Überraschungsbesuch in einer ähnlichen Situation und plötzlich hofft er, dass sie Shredders Schrei doch nicht gehört haben. Sicherheitshalber angelt er schon mal nach der Decke und wickelt sie beide darin ein. So liegen sie eine Weile, eng aneinander geschmiegt, warm und zufrieden, bis sich ihre Körper wieder beruhigt und ihre Gehirne wieder in Normalbetrieb geschaltet haben. „Gehen wir duschen? Nein, besser noch baden?“ schlägt Shredder schließlich leise vor und seiner Stimme ist das Bedauern anzuhören. Victor nickt nur. Es fällt ihnen unheimlich schwer, sich voneinander zu lösen, aber irgendwann schaffen sie es doch. Schnell werfen sie sich Bademäntel über und schicken sich dann an, mit großen Handtüchern bewaffnet, den Raum zu verlassen. Auch wenn zu Shredders Quartier ein kleines Badezimmer gehört, das richtige, das große, das mit der Wanne und das diese Bezeichnung auch verdient, liegt genau gegenüber. Dafür müssen sie nur drei Schritte über den Gang. Als sie die Schwelle ihres Quartiers übertreten, sehen und hören sie gerade noch, wie sich die Tür zum Raum der Mutanten wieder schließt. Die beiden Männer wechseln einen irritierten Blick. Haben die beiden etwa an der Tür gelauscht? Doch dann entscheiden sie, dass sie besseres zu tun haben, als da jetzt nach zu haken. Trotzdem – sie verriegeln die Badezimmertür hinter sich, so gut es geht. Vorsichtshalber.     „Dieses Badezimmer grenzt genau an ihr Quartier“, erklärt Shredder mit einem seltsamen Unterton in der Stimme, als sie schließlich in der großen Wanne sitzen und er seine anfängliche Scheu überwunden hat – er fühlt sich so verschwenderisch, wenn man bedenkt, dass sie im Technodrome vor zwei Wochen nicht einmal richtig fließendes Wasser hatten. Doch jetzt haben sie nicht nur Wasser, sondern auch heißes Wasser. Und es scheint, als wäre da ein Felsbrocken, von dem er bisher gar nicht wusste, dass er existierte, von seiner Brust gefallen. Er fühlt sich geradezu ... übermütig. Bereit zu noch mehr Schandtaten. „Und hinter dieser Wand“, vielsagend klopft er dagegen, „steht zwar ein Schrank, aber wenn wir nicht ganz so leise sind, können sie uns bestimmt trotzdem hören. Sie haben einen verdammt guten Gehörsinn.“ Victor starrt ihn einen Moment lang einfach nur an, ganz verzaubert von diesem verschlagenen Lächeln, das sich langsam um diese küssenswerten Lippen bildet. „Bist du dir wirklich sicher?“ gibt er rein der Form halber zu bedenken. „Nur, weil du sie ärgern willst?“ „Und was war das in der Bar?“ herausfordernd funkelt Shredder ihn an. „Ich meine ja nur...“ Mit einem unheilvollen Lächeln lehnt sich Victor zu ihm nach vorne, bis sie beide den Atem des anderen auf ihrer nassen Haut spüren können. „Ich weiß nicht, ob ich mich zurückhalten kann. Oder will.“ Er nimmt Shredders Hand und führt sie tiefer, unter Schaum und Wasser, in seinen Schoß. Shredder grinst nur und packt beherzt zu. Genau so, wie Victor es am liebsten mag. „Stöhn für mich, Victor-Darling“, fordert er ihn dabei mit dieser kehligen, absolut sündigen Stimme auf, wie sie Victor nur in den seltensten und deshalb besonders kostbaren Momenten zu hören bekommt. Victor, eben noch völlig auf Dominanz gepolt, erkennt die Vorzeichen und als Shredder die letzten Zentimeter Abstand zwischen ihren Gesichtern überbrückt und seine Lippen auf Victors presst, dessen Zunge sofort zu einem leidenschaftlichen Duelle herausfordert, gibt Victor sehr schnell sehr klein bei. Und es dauert auch nicht lange, da erfüllt er Shredders Wunsch (oder Befehl?) und stöhnt und ächzt und wimmert sich begeistert die Seele aus dem Leib. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)