Date oder Deal? von MariLuna ================================================================================ Kapitel 28: Montagnacht ----------------------- Kapitel 28 Montagnacht   Postkoital entspannt und gleichzeitig doch mit immer noch heftig klopfendem Herzen und nur allmählich von seinem Höhepunkt herunterkommend, starrt Victor an die Zimmerdecke. Er liegt auf seinem Rücken im Bett, Shredder neben sich und sie sind beide noch nackt unter der Daunendecke. Durch das einen Spaltbreit hochgeschobene Fenster dringen die gedämpften Großstadtgeräusche mit einem kühlen Windzug herein. Es riecht nach Regen. Nach Wasser, und das erinnert ihn sofort an ihren kleinen Ausflug. Das war wirklich ein besonders schöner Tag. Victor ist sehr zufrieden mit sich. Er hat Shredder glücklich gemacht und wurde dadurch selbst auch glücklich. Aber nicht nur das: er ist nicht nur glücklich, weil es ihm gelungen ist, Shredder eine Freude zu machen, sondern auch, weil es ihm selbst mindestens genauso viel Spaß gemacht hat. Das hatte in seinen Beziehungen bisher Seltenheitswert. Nur ein Grund mehr, seinen süßen Ninja nie wieder gehen zu lassen. Mit einem tonlosen Seufzer verstärkt er seinen Griff um Shredders Taille und sonnt sich in der Wärme, die dieser ausstrahlt. Er liebt es, diesen Mann einfach nur in den Armen zu halten. Er liebt es, wie perfekt sich dieser Körper an seinen eigenen schmiegt, als wäre er eigens dafür geschaffen. Shredders leise Stimme reißt ihn aus seinen Gedanken. „Hast du sowas schon öfter gemacht? Deine ...", vor dem nächsten Wort zögert er kurz, „Liebhaber mit so einem fantastischen Date überrascht?" Victor sieht an sich hinab und begegnet dunklen, ernsten Augen und einem erstaunlich schüchternen Lächeln. Unwillkürlich streckt er die Hand aus und streicht ihm eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn. „Du meinst mit dem Besuch eines Dunkelrestaurants und einem Strandspaziergang in den Hamptons? Nein", erwidert er dann ehrlich. „Ich versuche bei einem Date immer den Geschmack meines Liebhabers", er betont diesen Begriff auf dieselbe Art wie Shredder, „zu treffen. Für meinen Ex zum Beispiel bestand das perfekte Date aus einer Travestieshow. Mein Freund davor war ein Kletterfreak. Und der davor..." „Schon gut, ich hab's kapiert", wird er mürrisch unterbrochen. Victor kann sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Es ist schon lange her, dass jemand eifersüchtig auf seine Verflossenen war. Es schmeichelt ihm ungemein. Um ihn zu beruhigen, legt Victor auch seinen anderen Arm um ihn und drückt ihn fest an sich. „Aber das heute war das erste Date, das mir selbst auch Spaß gemacht hat", gibt er dabei vergnügt zu. „Du sollst dich nicht verbiegen", tadelt Shredder gegen seine Halsbeuge genuschelt. „Tu ich nicht. Das ist es ja." Victor wartet einen Moment, bis sich Shredder in seinen Armen zurechtgekuschelt hat und dann noch etwas länger, bis er auf seine unvergleichliche Oktopus-Art seine Beine um ihn geschlungen hat. Jesses, aus Erfahrung weiß er, dass er so irgendwann Klaustrophobie bekommt, aber im Moment ist diese Position einfach nur wunderschön. „Wir sind wirklich sehr kompatibel. Bei allem", lobt er dann, dabei vielsagend mit den Hüften rollend. Shredder gibt ein kleines Glucksen von sich und erwidert diese Bewegung. Und das, was er da fühlt, lässt Victor erstaunt und beeindruckt die Augenbrauen nach oben ziehen. Wow. Immer noch oder schon wieder? Oh, der Segen der Jugend. Oder zumindest - eines jugendlichen Körpers samt seines hohen Testosteronspiegels. Doch Shredder scheint es völlig zu genügen, sich an ihn kuscheln zu können. „Und du bist dir wirklich, wirklich sicher, dass du dir meine Vollidioten im Technodrome wirklich antun willst?" will Shredder da leise wissen. Victor nickt und drückt ihm einen Kuss auf den schwarzen Haarschopf. „Und danach", scherzt Shredder, „stellst du mich deiner Familie vor." „Hm, das wird schwierig. Irgendwo lebt noch ein Cousin, aber den hab ich nie kennen gelernt. Meine Eltern starben, kurz bevor ich die Highschool beendete. Für die nächsten Jahre wurde dann die Army zu meiner Familie. Und jetzt besteht meine Familie aus Hunderten von kleinen Nagern. Und die haben dich ja schon adoptiert." „Tut mir leid, das mit deinen Eltern." Es klingt anders als die üblichen Beileidsbekundungen. Es klingt wirklich ehrlich. Shredder reckt sich und haucht ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor er es sich wieder in Victors Umarmung bequem macht. „Ich teile gerne meine Mutter und meinen Bruder mit dir", bietet er dann an. „Uh, danke. Und deine Technodrome-Familie bekomme ich nicht?" „Die werden sich dir aufdrängen, ob du willst oder nicht. Vor allem, wenn du wirklich mitkommen willst." Natürlich will er das! Das ist doch gar keine Frage! Und das sagt er ihm auch und er besiegelt es mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss. Und schon bald weht ein zweistimmiges, sehnsüchtiges Seufzen aus dem halbgeöffneten Fenster nach draußen, als sich Victor auf ihn rollt und sich (wieder) daran macht, ihn langsam und genüßlich zu erobern.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)