Date oder Deal? von MariLuna ================================================================================ Kapitel 6: Rückblende Sonntag II -------------------------------- Kapitel 6   Rückblende - Sonntag   Der Rattenkönig benötigt für gewisse Aktivitäten zumindest ein Mindestmaß an Sauberkeit, von daher geht er mit Shredder in einen anderen Raum, der wohl mal einen Kiosk oder so beherbergte. Rat King nutzt ihn hauptsächlich als Rückzugsort, wenn er mal in Ruhe lesen oder Musik hören will. Jedenfalls ist er groß genug, möbliert und vor allem – sauber. „Du bist tatsächlich einverstanden?“ hakt er noch einmal nach und sieht zu, wie Shredder mit den Schultern zuckt und sich dann daran macht, sich Stück für Stück von seiner Rüstung zu befreien. „Wirklich?“ Er kann es nicht glauben. Das Geräusch, mit dem Shredders metallene Rüstungsteile zu Boden fallen, erscheint ihm wie blanker Hohn. „Ich werde dich nicht schonen“, warnt ihn der Rattenkönig. „Das wird so laufen wie ich es will und zwar nur so.“ Shredder steht mit dem Rücken zu ihm, und daher kann er nicht sehen, wie er mit den Augen rollt, aber er kann es ihm anhören. „Deine Hilfe bei meinem Plan, die Turtles abzulenken gegen meinen jungfräulichen Arsch. So schwer ist das nicht zu verstehen.“ Er schnaubt einmal und lässt sein Cape zu Boden gleiten. Jetzt steht er nur noch in Shirt, Hose und Stiefeln vor ihm. Und Helm natürlich. Der Blick des Rattenkönigs saugt sich gierig an dem Mann vor ihm fest. Ja, sehr vielversprechend. Wie erwartet, ist seine Silhouette ohne diese Rüstung viel schlanker. Dass er einen ganzen halben Kopf kleiner ist als Rat King fällt jetzt richtig auf. Und dann hebt Shredder die Arme und der Rattenkönig spürt, wie ihm das Blut südwärts rauscht. Dieses sichtbare Muskelspiel von Bizeps und Trizeps unter dieser köstlichen, goldbraunen Haut und dann das, was durch dieses enganliegende Shirt schimmert … unbewußt leckt er sich über die Lippen. „Die Anzahlung jetzt“, wiederholt er ihren Deal, nur, um das wirklich noch einmal klar zu stellen. „Und für jede Stunde, die wir für die Ausübung deines Plans brauchen, bekomme ich einen ganzen Tag mit dir, an dem ich es so oft mit dir treiben kann, wie ich es will.“ Argh, er hätte eine Woche verlangen sollen, nicht nur einen Tag! „Keine SM-Spielchen“, wiederholt Shredder seine Bitte und zieht sich dann den Helm vom Kopf. Wieder leckt sich der Rattenkönig über die Lippen, als er das schwarze, halblange Haar sieht, das darunter zum Vorschein kommt. Sekundenlang saugt sich sein Blick einfach an diesem schlanken, verwundbaren Nacken fest. Anders als bei dem Rest seiner Rüstung geht Shredder mit seinem Helm viel sorgsamer um. Als er sich bückt, um ihn behutsam auf den Boden zu legen und ihm dabei sein Hinterteil präsentiert, hätte ihn Rat King fast von hinten angesprungen. Er kommt nur nicht dazu, weil sich Shredder in diesem Moment wieder zu ihm umdreht. Wie betäubt starrt ihn Rat King an. „Das mache ich nicht“, stößt er schließlich enttäuscht hervor. „Ich bin doch kein Päderast.“ Shredder blinzelt verdutzt. „Was?“ Der Rattenkönig deutet mit einem anklagenden Zeigefinger auf ihn. „Ich vernasche keine Minderjährigen. Eigentlich vernasche ich gar nichts, was unter fünfundzwanzig ist.“ Er holt einmal tief Luft, während Shredder nur amüsiert die linke Augenbraue hebt und will dann lautstark wissen: „Wie alt bist du?“ Shredders Lippen verziehen sich zu einem feinen Lächeln. „Definitiv älter als fünfundzwanzig, so viel kann ich dir versichern.“ „Glaub ich nicht“, murmelt der Rattenkönig und kann dabei nicht aufhören, diese einladenden Lippen anzustarren. Sie scheinen ihm förmlich zuzuschreien: Küss mich. Küss mich. „Du bist nie im Leben älter als neunzehn. Höchstens zwanzig.“ „Willst du meinen Pass sehen?“ „Der ist bestimmt gefälscht.“ „Ja, klar, ich gehe auch das Risiko ein und lasse mich wegen Passfälschung einbuchten, während ich versuche, die Welt zu erobern.“ Einige Sekunden lang starren sie sich nur an, dann geht der Rattenkönig auf ihn zu und bleibt erst einen halben Meter vor ihm stehen, um dieses so verdammt jugendliche, absolut faltenfreie Gesicht genauer zu mustern. Aber das ist ein Fehler, denn jetzt, wo er ihm so nah ist, kann er ihn auch riechen. Und er riecht … er riecht … unwillkürlich lehnt er sich vor, bis seine Nasenspitze fast Shredders Wange berührt. Sauber. Er riecht sauber. Einfach nur sauber. Sein Geruchssinn, hier im Untergrund durchweg nur Beleidigungen gewohnt, erleidet fast einen Freudenschock. „Ich gehe mal davon aus, dass das bedeutet, dass du meinen Pass nun doch nicht sehen willst?“ dringt plötzlich Shredders leise, amüsierte Stimme an sein Ohr. Erschrocken wird sich der Rattenkönig zweierlei bewusst: erstens schmiegt er seine Wange gegen Shredders und zweitens haben es sich seine Hände schon wie von selbst auf dessen Hüften bequem gemacht. Oh, und was für Hüften das sind! Und in diesem Moment wird ihm klar, dass er seinen ursprünglichen Plan nicht mehr durchziehen kann. „Es tut mir leid“, erklärt er grollend, während sich seine Finger unter Shredders Gürtel verhaken. Streng sieht er in diese braunen Mandelaugen. „Eigentlich wollte ich es das erste Mal schnell machen. Dich ohne Rücksicht auf Verluste einfach gegen die Wand vögeln. Aber jetzt werde ich mir Zeit nehmen. Sehr viel Zeit.“ „Stehe ich unter Welpenschutz?“ flachst Shredder. Ihn scheint das alles wirklich zu amüsieren. Schreckt ihn die Vorstellung wirklich nicht oder strotzt er tatsächlich nur so vor Selbstvertrauen? „Nein“, erklärt der Rattenkönig grimmig und zieht ihn mit einem Ruck zu sich heran, so dicht und noch näher, bis sich ihre Körper berühren – vor allem ihre Unterleiber und Shredder spüren kann, was da auf ihn wartet. „Kein Welpenschutz. Schlimmer. Viel schlimmer. Ich bin ein Mann, der schöne Dinge zu schätzen weiß. Ich gebe nicht auf, bis sie mir gehören.“ Er lehnt sich etwas nach vorne und flüstert in Shredders Ohr: „Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du mich anbetteln, diesen Deal zu verlängern.“ Und jetzt erhält er seine langersehnte Reaktion, auch, wenn er nicht weiß, ob das an seinen Worten oder der Art liegt, wie er sie gegen Shredders Ohrmuschel haucht: Shredder erschauert. Für ein paar Sekunden lang bleiben sie einfach, wo und wie sie sind – Shredder, weil er nicht weiß, was er sonst tun soll und der Rattenkönig, weil er es einfach genießt. Und versucht, eine Entscheidung zu treffen. „Nimm deine Sachen“, befiehlt er Shredder schließlich, während er ihn auffordernd von sich schiebt. „Das, was ich mit dir vorhabe, mache ich bestimmt nicht hier unten.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)