Detective Di von Tombstone ================================================================================ Kapitel 4: Société Rouge Teil 2 ------------------------------- Letztes Mal bei Detective Di: Nach einer Party wird Ren-jie damit konfrontiert, dass die Zwillinge Guang-se und Djing-hui ab sofort bei ihr Leben werden. Die Zwillinge ihrerseits scheinen sehr von Ren-jie angetan zu sein. Am darauffolgenden Morgen, bekommt sie Besuch von Mariko, Maya und den Detective-Boys, erzählt den Kindern alles über ihr Syndrom. Doch am Abend, findet ein Angriff auf Agent Starling statt. Wer steckt nur dahinter…? Spät am Abend klingelte Ein Handy im Haus von Professor Agasa. Dieser schnarchte natürlich lautstark in seinem Bett, doch die kleine Mitbewohnerin des Professors war noch wach und ließ am Computer eine Simulation für ein neues Gegengift für das APTX 4869 durchlaufen, nahm deshalb als Einzige das Handy ihres einzig weiteren Gastes ab. „Hier Ai?“ „Hello Little Lady, ist zufällig Conan In der Nähe? “ Es war Jodie Starling. Da sie das Gegengift gleich noch testen wollte, hatte sie Conan natürlich zu sich bestellt, welcher Ran und dem Alten sagte, der Professor hätte ein neues Spiel programmiert und er das Spiel testen sollte und wollte. „Ist er.“ nickte Ai und sah zur Seite, wo Conan mit dem Kopf auf einem Schreibtisch eingeschlafen war. „Er ist nur gerade nicht ansprechbar. Soll ich ihm was ausrichten?“ „Sure, frag ihn bitte ob er jemals von einer roten Gesellschaft gehört hat. “ Ein kalter Schauer jagte über Ais rücken. „Sagten sie gerade rote Gesellschaft? Wie in Société Rouge?“ „Du hast von ihnen gehört? “ „Allerdings.“ schwitzte Ai und war froh, dass Jodie sie durch das Telefon hindurch nicht sehen konnte. „Die rote Gesellschaft wurde vor etwa 6 Jahren aufgelöst, ich glaube die CIA hatte damit zu tun. Es war eine Söldnergruppe, Attentäter. Alle Mitglieder der Gesellschaft besaßen Codenamen, die allerdings an verschiedene Tee-Sorten angelehnt waren. Ist etwas passiert Agent Starling?“ „Ich hatte Besuch von jemandem mit dem Codenamen Oolong. Das bedeutet wohl…“ „Die Gesellschaft ist wieder zurückgekehrt.“ folgerten Beide. „Mehr weiß ich jedoch nicht, die Gruppe wurde wie gesagt vor 6 Jahren offiziell aufgelöst. Fragen sie bitte nicht woher ich das weiß, ich kenne nur wenige Details darüber. Zum Beispiel dass die zerstörte Zentrale der Gesellschaft im südlichen China lag. Aber das war es dann wirklich.“ „I see. Sag Cool-Kid von mir, er soll für eine Weile die Füße stillhalten. Die Société Rouge könnte ihn auf den Schirm kriegen. Und dann wäre er auf ihrer Black List. “ „Ich richte es ihm aus, verlassen sie sich drauf.“ nickte Ai und legte auf. Zur gleichen Zeit war auch die Simulation endlich durch. Am nächsten Morgen wachte Ren-jie schon sehr früh auf. Wie immer lag sie nackt in ihrem Bett, spürte aber etwas Gewicht auf ihren inzwischen eingeschlafenen Armen und war verwirrt. Hatte sie es etwa wirklich geschafft, Maya und Mariko ins Bett zu kriegen? Nein, Mariko hätte sich geweigert, weil sie Angst gehabt hätte ins Bett zu machen und Maya… Naja, der Fall war klar. Es gab also nur eine Möglichkeit, wer da bei ihr lag: die Zwillinge. Aber da sie sich kaum bewegen konnte und Angst hatte sich bei der kleinsten Bewegung die Arme zu brechen ohne es zu merken, blieb sie einfach liegen und harrte der Dinge. „Toll. Natürlich müssen die Kröten zu mir ins Bett kriechen und sich auf meine Arme legen. Dann muss ich wohl warten bis sie aufwachen und aufstehen. Hoffentlich kommt jetzt kein Besuch vorbei. Es wäre ziemlich kompliziert das zu erklären, besonders da ich selbst keine vernünftige Erklärung habe.“ Seufzend schloss sie wieder die Augen und versuchte noch ein Wenig zu schlafen. Doch schon wurde ihre zweitschlimmste Befürchtung bewahrheitet: Es klingelte an der Tür und Liu Bei schlug natürlich an. „Hey! Wacht gefälligst auf ihr Kröten! Runter von meinen Armen!“ befahl sie und riss sich los. Eilig suchte sie sich einen BH und ein Spitzenhöschen heraus, bekam aber Probleme es anzuziehen, da sie ihre Arme noch nicht wieder spüren konnte. „Ach, verdammt!“ Nur mit einem Bademantel bekleidet öffnete Ren-jie die Tür, das Gefühl kehrte langsam wieder in ihre Arme zurück, also hatten die Zwillinge nicht so lange auf ihren Armen gelegen. Vor der Tür standen Ai und Conan, 2 der Kinder vom Vortag. „Guten Morgen Renjie, wir möchten mit dir sprechen.“ Überrascht blinzelte die dunkelhäutige Rosahaarige. „Dein richtiger Name ist nicht Di Renjie, habe ich Recht?“ lächelte Conan im Wohnzimmer, während Ren-jie ihre Arme auf der Couch sitzend zur Durchblutung vorsichtig durchbewegte. „Wie kommst du darauf?“ wollte sie wissen. „Ganz einfach: Jemand mit Hyperthymesia würde nicht damit hausieren gehen. Außerdem hast du dich geweigert auf deiner Guzheng zu spielen. Ich glaube, dass du zur roten Gesellschaft gehörst, einer geheimen Söldner- und Attentäter-Organisation. Oder vielleicht gehörst du ja auch zur schwarzen Organisation? Wer bist du wirklich?“ „Ich bin jemand, mein lieber Conan, der erst vor einigen Minuten aufgewacht ist, weil sich 2 rosahaarige Kröten auf ihre Arme gelegt haben. Hör zu, ich gehöre nicht zur Gesellschaft und auch nicht zur Organisation, okay? Ich stehe mit der Société Rouge in Kontakt. Sie sind gute Auftraggeber, wenn es um Ermittlungen bezüglich möglicher Zielpersonen geht. Sie zahlen gut. Außerdem hat der CIA mir die beiden Kröten ins Haus geholt und meine Alibi-Familie umquartiert, nur um sie zu schützen. Aber meine Identität ist nicht euer einziges Anliegen, oder? Was wollt ihr wirklich?“ „Ein Agent vom FBI wurde gestern Abend vor der Zentrale in Tokio angegriffen und bedroht. Es wurde ein inzwischen nicht mehr nachweisbares Nervengift verwendet.“ erklärte nun Ai sehr ruhig, fixierte Ren-jie mit einem kalten Blick, was der Brillenträgerin nicht entging. „Sie hat es überlebt, konnte sich aber für etwa 10 Minuten nicht bewegen und auch kaum sprechen. Hast du eine Ahnung was es gewesen sein könnte?“ „Nein. Ich persönlich benutze nur Datura und Kurare wenn ich jemanden vergiften will. Nun, wenn ich jemanden lähmen will, benutze ich ein Kontaktgift auf Basis Botolinum Toxin vermischt mit dem Gift einer Kobra, jedoch in extrem niedriger Dosis. Wie wurde das Gift verabreicht?“ „Ein Einstich in die Haut, im Nackenbereich, vermutlich mit einer sehr dünnen Nadel, weniger als einen Millimeter dick. Fällt dir dazu etwas ein, Renjie?“ „Erstens heißt es Ren-jie, junger Mann. Zweitens fällt mir dazu gerade nichts ein, nur dass mir die Arme wehtun, weil die Zwillinge zu mir ins Bett kriechen mussten… Aber wartet. Wartet, ich habe vor einiger Zeit mal eine Methode entwickelt, mit der man aus über 300 Metern Entfernung ein Gift oder Betäubungsmittel verabreichen kann, ohne dass der Betroffene etwas davon merkt. Nur wissen lediglich die Mitglieder der Gesellschaft davon. Und nur ein oder 2 Mitglieder besitzen diese Technologie. Ich habe sie extra für den CIA entwickelt, hab denen aber einen fehlerhaften Bauplan gegeben, so dass sie es nicht gegen mich einsetzen konnten. In jede meiner Erfindungen baue ich einen kleinen Schwachpunkt ein. Und der bei diesem Gerät war nun mal, dass man genau die physiologischen und anatomischen Spezifikationen braucht, die ich vorher festgelegt habe. Nur jemand mit diesen Spezifikationen ist in der Lage, das Luftdruck-Gewehr zu benutzen, das ich entwickelt habe.“ „Und das trifft nur auf 2 Personen in der Gesellschaft zu?“ hakte Ai nach, worauf Ren-jie nickte. „Allerdings.“ murmelte Ren-jie und legte nachdenklich einen Finger unter ihr Kinn. „Da wäre Chai, aber sie ist abtrünnig geworden. Vielleicht kann Darjeeling das Gewehr benutzen, aber ansonsten kann nur noch ich das Ding einsetzen und ich habe ein Alibi. Ich war von 17 Uhr 21 und 10 Sekunden bis 22 Uhr und 3 Minuten online in einem Online-Game, Sword and Heart um genau zu sein. Wer hat eigentlich den Angriff auf diesen FBI-Agent für sich beansprucht?“ „Ein gewisser Oolong von der Gesellschaft. Er oder sie muss ein fähiger Scharfschütze sein.“ „Nein, er ist Schwertkämpfer und trägt in der Unterwelt den Beinamen Battousai. Ich weiß es weil ich seine Ausbildung damals überwacht habe. Der Typ ist kein Scharfschütze, obwohl er sein Schwert so genau schwingen kann, dass er jemandem nur die Haut anritzt um ihn dadurch zu vergiften. Oder er sticht genau am Herz vorbei um das Gift direkt zum Herzen zu befördern. Ich habe übrigens nicht gelogen als ich sagte, ich wäre kein Mitglied. Genau genommen bin ich der einzige Kontakt der Gesellschaft zur Außenwelt. Ich war ein Rekrut der ursprünglichen Gesellschaft.“ „Und jetzt bist du Schülerdetektivin.“ „Sehr richtig, Kudo.“ Beide erbleichten. Sie konnten sich nicht vorstellen, woher Ren-jie wusste, wer Conan wirklich war. „Die Frage in euren Köpfen lautet mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, ‚Woher zur Hölle weis diese Frau das nur?‘ Ganz einfach: Zeitungsberichte, geheime CIA-Kanäle, Kontakte beim japanischen Inlands-Geheimdienst und-so-weiter.“ Unschlüssig sahen sich die beiden Geschrumpften an. War das nun ein Witz oder hatte sie tatsächlich so gute Quellen? „Nun, als ich dich gestern das erste mal sah, wusste ich durch die Fotos in den Akten genau wer du bist. Genauso ist es auch bei dir, Ai, oder sollte ich dich lieber Sherry von der schwarzen Organisation nennen? Oder lieber Shiho Miyano? Deine Schwester Akemi hat mir ein paar Informationen über die Organisation zugespielt, so dass ich genau wusste, wer du bist und was deine Aufgabe bei der Organisation war. Du hast das APTX 4869 entwickelt, durch das ein kleiner Teil der Probanden nicht starb, sondern geschrumpft wurde.“ Vor Entsetzen weiteten sich die Augen der Amerikanerin. Also hatte auch Ren-jie Kontakt zu ihrer Schwester aufgenommen gehabt. Doch warum hatte sie Ren-jie niemals erwähnt gehabt? Ungerührt fuhr die Rosahaarige fort: „So auch ihr Beiden, nicht wahr? Wenn ich eine Blutprobe von euch bekommen könnte, könnte ich an einem neuen Gegenmittel arbeiten. Aber zurück zum Thema, es war auf keinen Fall Oolong, er kann einfach keine Schusswaffen benutzen. Aber eine Kugel im Flug mit seinem Schwert umlenken, sogar in der Mitte zerteilen oder zurückschleudern. Ich werde mich mal umhören. Vielleicht weiß ja die Gesellschaft etwas über den Angriff. Ich kann im Moment jedoch nichts dazu sagen. Wenn ihr mich bitte entschuldigt? Ich muss jetzt unbedingt meine Routine einhalten, sonst drehe ich durch. Kann sein dass Ich ein Bisschen was von einem Autisten habe. Ihr habt jetzt also die Wahl: Bleiben und warten bis meine Routine abgeschlossen ist, vielleicht sogar das Frühstück vorbereiten? Oder gehen und wir treffen uns später wieder. Ihr habt 10 Sekunden für die Entscheidung, also beeilt euch bitte. Ich habe nicht ewig Zeit.“ Die Entscheidung fiel den Beiden nicht sehr schwer. „Gut, wir melden uns bei dir.“ „Oh nein, ich melde mich bei euch. Und zwar über meine Kanäle. Guten Tag, ihr 2.“ endete Ren-jie und erhob sich. Doch statt ihre morgendliche Routine durchzuführen, ging die dunkelhäutige Rosahaarige in den Keller des Hauses und zog an einer Flasche in einem Weinregal. Das Regal fuhr zur Seite und gab eine Geheimtür preis, hinter der ein Raum voll mit speziell von ihr entwickelter Ausrüstung, sowie ein Computer mit modernster Technik stand. Zu dem Equipment gehörte auch eine komplette Labor-Ausstattung für Analyse und Produktion diverser Stoffe, diese befand sich aber in einem abgegrenzten, sterilen Raum im Raum. Sofort ging sie zu ihrem Computer und schaltete ihn ein. Sobald er hochgefahren war, öffnete sich ein Chat-Fenster. „Ich rufe die Société Rouge und erbitte Informationen. Gestern Abend gab es einen Angriff auf eine Agentin des FBI hier in Tokio. Sie wurde mit einem lähmenden Gift angegriffen und ein vermeintliches Mitglied der Gesellschaft hat diesen Angriff auf seine Kappe genommen, und zwar Oolong. Weiß jemand etwas darüber? Gab es irgendeinen Befehl für diesen Angriff?“ schrieb sie in das Fenster und wartete ab. Es dauerte ein paar Minuten, bis ihre Antwort kam: „Hier ist Darjeeling, die führende Gift-Expertin und Scharfschützin der Société Rouge. Es kam kein Befehl von Earl Grey für einen solchen Angriff. Was ist genau passiert?“ „Ich weiß nur wenig, aber es wurde ein inzwischen nicht mehr nachzuweisendes Gift verwendet. Vermutlich wurde mein Luftdruckgewehr verwendet, was darauf schließen lässt dass entweder du, oder Chai dahinter stecken. Bei Chai bin ich jedoch nicht sicher, also bleibst nur noch du, Darjeeling.“ Wieder wartete sie auf die Antwort, dieses Mal nicht so lange. „Schwester Ren-jie, ich versichere dir, dass nur noch eines deiner Luftgewehre in der Gesellschaft existiert. Und dieses besitze dich. Da ich momentan aber in Buenos Aires bin, kann ich es nicht gewesen sein. Ich bin schon seit einer Woche dort und observiere eine Zielperson, einen Menschenhändler. Und ich wüsste, wenn Chai ein Gewehr vor der Vernichtung der Anderen Gewehre mitgenommen hätte. Frag deine Kontakte beim CIA. Vielleicht haben sie inzwischen ja einen Agent, der deinen Spezifikationen entspricht. Du kannst unseren Chat gerne zurückverfolgen. Du wirst feststellen, dass ich tatsächlich in Buenos Aires bin.“ Nachdenklich lehnte sich Ren-jie zurück und faltete ihre Hände auf dem Kopf ineinander. „Der CIA, he? Ich hoffe die haben den Schwachpunkt nicht entdeckt und die Waffe doch noch zum Laufen gekriegt… Also gut.“ Seufzte sie schließlich und gab ihre letzte Antwort in den Chat ein: „Danke für die Informationen und ich glaube dir, Schwester. Aber dem CIA traue ich keinen Angriff auf einen FBI-Agent zu. Dennoch, deine Idee ist sehr gut. Ich werde meinen CIA-Kontakt um ein Treffen bitten, mit Dringlichkeitsstufe 8. Wenn er dann nicht reagiert, weiß ich es war ein Einsatz des CIA. Und dann mache ich aus seinen Cannelloni Makkaroni… den letzten Part ignoriere bitte, mein Temperament geht gerade wieder mit mir durch. Ende der Übertragung.“ Es kam keine Antwort mehr, also schloss sie das Chat-Fenster und öffnete ein Neues, eines das nur für sie und ihren CIA-Kontakt Smith bestimmt war. „Mister Smith, hier Detektive Di. Wir müssen reden. Heute Nachmittag um 15 Uhr, Café Seiren in Shibuya. Ich berufe mich auf Dringlichkeitsstufe 8. Kommen sie alleine, sonst platzt unser Deal und ich mache Jagd auf alle CIA-Agenten hier in Japan.“ Die Nachricht wurde abgeschickt und sie beendete die Übertragung sofort, wartete nicht erst auf eine Nachricht von Smith. „So… und jetzt duschen und Frühstück, meine Übungen lasse ich heute mal aus.“ murmelte sie vor sich hin und verließ ihren Geheimraum wieder, verschloss alles gründlich und ging schließlich wieder nach oben. Noch während er die Nachricht von Ren-jie empfing, sah Agent Smith zurück zum Bett seines Hotelzimmers. Dort lag ein Mädchen auf dem Bauch, vielleicht 15 Jahre alt und schlief noch seelenruhig. Da die Bettdecke von ihrem Rücken gerutscht war, konnte man das Drachentattoo auf ihrem Rücken besonders gut erkennen. „Es sieht aus, dass Miss Di dir langsam auf die Schliche kommt, Yun. Vielleicht müssen wir sie als Bedrohung einstufen, ja?“ fragte er in perfektem Boston Englisch. Langsam öffnete das Mädchen die Augen. „Schwester Lotus…“ flüsterte sie kaum hörbar auf mongolisch. Nächstes Mal bei Detective Di: Bei einem Treffen im Café Seiren konfrontiert Ren-jie Agent Smith mit dem 3-88. Doch auch Conan und Ai sind da. Aber wer ist der Junge bei Ren-jie? Und was ist der Plan von John Smith? Bleibt gespannt, denn es gibt immer nur eine Wahrheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)