Ein Geschenk des Herzens von Cairichi ================================================================================ Kapitel 1: Ein Geschenk des Herzens ----------------------------------- 18.12 Twilight Town   „Danke das ihr mir beim aussuchen eines Geschenks helft, Leute. Ich bin echt ratlos, was das anbelangt.“, Sora kratzte sich am Kopf, als er mit Donald und Goofy durch die Straßen von Twilight Town stampfte. In einer Woche war Weihnachten und König Mickey hatte sie – also Sora, Riku und Kairi – zu Heiligabend in seinem Palast eingeladen. Sora hatte auch für all seine Freunde ein Geschenk besorgt. Allen, mit der Ausnahme von Kairi. „Arw, das ist doch keine Ursache. Wir wollen ja nicht, dass du Kairi irgend einen Ramsch kaufst, was sie nicht mal gebrauchen kann.“ - „Donald!“ - „Was?!“, Goofy hielt belustigt seine Hände vor seiner Schnauze und gluckste über seine beiden Freunde. „Hyuck, ich denke Sora wird schon ein besonderes Geschenk für Kairi finden.“, äußerte Goofy erfreut und Sora nickte affirmierend, ließ aber im nächsten Moment die Schultern sacken. „Aber was soll ich ihr bloß holen?“ - „Jetzt jammre nicht so herum! Wir finden schon was. Lass uns hier mal rein gehen!“, gackerte Donald und zeigte auf eine Einkaufspassage, in deren Schaufenster sich Damenmode befand. Einverstanden nickte Sora. „Gute Idee. Vielleicht finden wir hier was? Los, kommt!“, eilig rannte Sora durch den Eingang der Passage und Donald und Goofy folgten ihm gehorsam. Den ersten Laden, den sie betraten, hatte all möglichen Schnick-Schnack für das weibliche Geschlecht. Von Dekorationen für das gemachte Heim bis hin zu Parfüm. „Gorwsh. Meint ihr, wir werden hier fündig?“, Goofy fasste sich ratlos am Gesicht, als er überwältigt von den ganzen Objekten, hin und her blickte. „Weiß ich nicht. Das ganze Zeug hier sieht auch zu kitschig aus.“, bemerkte Sora abneigend und legte den herzförmigen Holzrahmen in das Regal zurück. „Und was ist hiermit?“, fragte Donald und hielt den beiden eine Sonnenbrille im Zuckerstangen Design hin. „Nee. Die gefällt mir nicht.“ - „Dir soll es ja nicht gefallen, sondern Kairi!“, äußerte Donald sich verteidigend und stemmte dabei die Hände an den Hüften ab. „Glaub mir wenn ich sage, das ich weiß, dass es Kairi nicht gefallen wird.“ - „Tze!“, nur widerwillig legte Donald die Brille weg und verschränkte die Arme vor der Brust. Diese Prozedur ereilte ihnen für vier weitere Läden, die sie in der Marktpassage abgeklappert haben. Enttäuscht und seufzend verließen sie den Juwelier Laden. Es befand sich nichts besonderes in dem Juwelier, wobei Sora der Meinung war, dass es genau das war, was Kairi gefallen oder gar stehen könnte. „Wenn das so weiter geht, stehe ich am Ende mit leeren Händen da.“, quengelte Sora und überkreuzte seine Arme hinter dem Kopf. „Lass den Kopf nicht hängen, Sora. Wir finden schon was.“, ermutigte Goofy hin und klopfte supportiv auf Sora´s Schulter. „Quack! Was ist hiermit Sora?!“, der Enterich watschelte zu einem Lingerie Geschäft, an dessen Aufsteller sich Reizunterwäsche befand, diesen in die Hand nahm und den String mit seinen Zeigefingern dehnte. Dabei grinste Donald spitzbübisch und während Goofy sich beschämend die Augen zu hielt, glich Sora´s Gesicht einer Tomate. „D-Donald! Ich kaufe ihr das bestimmt nicht! Ich...ich weiß noch nicht mal ihre Konfektionsgröße!“, stotterte Sora verlegen und drehte dem Enterich den Rücken zu. Donald lachte vergnügt und finster, als er selbst die Unterwäsche genauer betrachtete. Wie ein düsterer Baron, der seine fiesen Machenschaften verbergen möchte, drehte er sich um und lief in das Geschäft hinein. „Uhm, Sora? Ich glaub, Donald ist in dem Geschäft gegangen.“, meinte Goofy, als er zwischen seinen Fingern durchschaute. „Was?! Ich...ich hol' ihn da sicherlich nicht raus! Soll er später zusehen, wie er zurück kommt. Komm Goofy. Gehen wir zum Schiff!“, pikiert und mit einem erröteten Gesicht machte Sora kehrt und marschierte Richtung Ausgang. „Hyuck! Warte Sora! Was ist denn mit dem Geschenk für Kairi?!“, abrupt blieb Sora stehen und ließ geknickt den Kopf hängen. Goofy legte aufmunternd eine Hand auf seiner Schulter ab. „Weißt du, Sora. Vielleicht braucht Kairi kein Geschenk.“, verwundert sah Sora seinen Kumpel an. „Wie jetzt?“ - „Hyuck, kannst du dich noch an den Aufenthalt bei Jack erinnern, mit den Weihnachtsgeschenken und an das, was Sally sagte?“, zögerlich nickte Sora und griff sich am Kinn. Anschließend schnippte Sora mit den Fingern. „Das ist es!“, sagte er und sprintete den Gang hinunter. Goofy blinzelte perplex und Donald watschelte – mit einer roten Tragetasche in der Hand – zu seinem Kamerad hinüber. „Wo ist denn Sora abgeblieben?“, mit dem Zeigefinger deutete Goofy in die Richtung, in der Sora entlang gelaufen ist. „Dieser Sora! Haut immer ab, ohne auf einen zu warten!“, Goofy warf Donald einen viel-sagenden Blick zu, der Du-bist-nicht-gerade-besser schrie und ohne einen Kommentar abzulassen, wandte Goofy seinen Blick wieder nach vorne. ~ ❄ ~   21.12 Auf der Insel des Schicksals „Yo Sora!“, Riku hob zur Begrüßung seinen rechten Arm in die Luft, als er gelassen zu seinen besten Freund schlenderte. „Hey Riku!“, der weißhaarige Schlüsselschwert Meister hielt vor Sora an. „Hast du die Kamera dabei?“, fragte Sora sogleich prompt und Riku nickte. „Klar.“, das besagte Objekt hielt er auf Augenhöhe. „Aber wozu brauchst du das? Willst du Landschafts-Fotograf werden oder was?“, witzelte Riku und Sora schüttelte lächelnd sein Haupt. „Nee. Das nicht. Aber du musst mir einen weiteren Gefallen tun, bitte.“ - „Oh. Und der wäre?“, unbeholfen kratzte Sora sich am Kopf. „Kannst du von mir ein Foto machen?“, auf die Bitte hin runzelte Riku die Stirn. „Öh, ja klar. Aber wozu?“, Riku stellte die Kamera an und überprüfte ein paar Einstellungen, während Sora den Sand unter seinen Füßen weg kickte. „Gibt keinen besonderen Grund.“, die Augen auf Sora gerichtet, grinste Riku keck. „Na sicher und ich bin bereits halb Xehanort.“, juckste Riku und Sora verzog sein Gesicht. „Das ist nicht witzig.“ - „Ich find schon. Stell dich dann in die Pose hin, die du haben möchtest, Sora.“, forderte Riku daraufhin ihn auf und Sora nickte. Riku wartete darauf, dass Sora sich in Position brachte und hielt den Apparat vor seinem Augenmerk. Anschließend hob er eine Augenbraue nach oben, als ihm Sora´s Pose schier kitschig vor kam. „Lass mich raten, Sora. Es ist für Kairi.“ - „Sei einfach still und schieß endlich das Foto!“, keifte Sora und grinste danach breit der Kamera entgegen. „Ja ja.“, meinte Riku darauf und konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen, als er auf den Auslöser drückte. ~ ❄ ~ 24.12 Schloss Disney   „Ich trag´ den Beutel schon. Nun kommt.“, sagte Riku, als er den Sack voll mit Geschenken über seine Schulter hievte. „Danke Riku. Das ist nett von dir.“, bedankte sich sogleich Kairi mit einem Lächeln und Sora tat es ihr gleich. Gemeinsam verließen sie das Gummischiff und rieben sich sofort an den Oberarmen entlang, um der Kälte trotzen zu können. „Hier schneit es ja!“, fiel es Sora auf, als er Zähne klappernd zum Eingang des Schlosses schritt. „Aber es ist wunderschön.“, bemerkte Kairi nebenbei, als sie die Gegend genauer betrachtete. Das Schloss außerhalb war passend zur Jahreszeit geschmückt. Es hingen an einigen Wänden Weihnachtskränze, Lametta und Lichterketten. In den Gängen des Schlosses verzierten bunte Lichterketten die Säulen und vereinzelt fand man rot-weiße Strümpfe an den Wänden hängen, in denen Zuckerstangen heraus ragten. „Oh! Hört ihr das?“, in der Ferne hörte man Weihnachtslieder durch die Hallen schallen. „Beeilt euch!“, drängte nun Kairi die beiden jungen Männer und rannte den langen ausgestreckten roten Teppich entlang, bis sie vor einem weißen riesigen Tor halt machte, der zum Thronsaal führte. Aufgeregt und mit strahlenden Augen schaute sie zu ihren Freunden, die immer noch gemächlich den Gang entlang liefen. „Nun macht schon!“, die beiden Jungs joggten nun das kurze Stück zu ihr und mit einem breiten Grinsen kam Sora neben ihr zum stehen. „Hast du bereits angeklopft?“, verneinend schüttelte sie den Kopf. „Na gut. Dann mach ich das mal!“, äußerte Sora enthusiastisch und klopfte dreimal gegen die knapp geschätzte fünfzehn Meter hohe Tür. Zu ihren Erstaunen öffnete sich eine kleinere Tür zu ihrer rechten, sodass die drei gerade noch so durch passen konnten. „Kairi, Sora und Riku!“, begrüßte Donald die drei erfreut. „Hallo Donald. Frohe Weihnachten!“, begrüßten die drei ihn beinahe synchron zurück und Sora ließ Kairi, halt wie ein richtiger Kavalier, den Vortritt. Kichernd bedankte sie sich und betrat als Erste den festlich geschmückten Thronsaal. Sora schnappte nach Luft und dieses Geräusch ließ Kairi herum fahren. „Was ist?“, fragte sie sogleich und Donald gackerte scheinheilig. Kairi sah erschrocken an sich herab, als ihre Hände in schwarzen Handschuhe gepackt waren und sie ein rotes elegantes Kleid, mit goldenen Sternen und Glitzer verziert, plötzlich an hatte.Ein roter Überwurf umschmiegte ihre Schultern und wurden vorne von einer goldenen Krone zusammen gehalten. „Donald. Ist das deine Magie?“, hinterfragte Sora spitz, als er selbst durch die Tür ging und seine Kleidung sich veränderte. Seine gewöhnliche Bekleidung wurde durch feierlich rote ersetzt. Drei goldene Kronen zierten senkrecht seine Brust, ein schwarzer Ledergürtel war um seiner Hüfte gebunden, eine rote Zipfelmütze saß auf seinem Kopf und rote Handschuhe hatte er an. Dasselbe geschah mit mit jedem, der durch die Tür trat. Riku – der eine blaue Tracht trug, die Sora etwas ähnlich war - trottete an den dreien vorbei und nahm Kurs auf einen rot-gold geschmückten Tannenbaum, worunter sich bereits Geschenke befanden. Er packte in ruhe die schön verpackten Geschenke aus dem Beutel und begrüßte zeitgleich König Mickey und Königin Minnie. Sora indes gab Kairi ein verlegenes Lächeln, worüber Kairi nur schmunzeln konnte und gemeinsam gingen sie hinüber zu den anderen. Goofy saß gemeinsam mit Pluto vor einem - Sora vermutete einen von Donald herbei gezauberten – Kamin. Goofy winkte ihnen zu und Pluto bellte erfreut. Vor dem Thron erstreckte sich ein langer Tisch, der harmonisch in die Umgebung passte. Geschirr und Besteck lagen bereits gedeckt auf den Tisch und luden zum essen ein. Im großen und ganzen wirkte der Saal sehr einladend und besinnlich. König Mickey trat auf ihnen zu und grüßte sie ebenfalls. „Ho ho! Sora und Kairi! Danke, dass ihr es einrichten konntet uns zu besuchen. Das wird ein tolles Weihnachtsfest, das kann ich garantieren!“, versicherte ihnen Mickey fröhlich. „Eure Majestät.“, Kairi machte einen Knicks und Sora verbeugt sich vornehm. „Ach, lasst diese Förmlichkeiten. Wirklich.“, irritiert zog Sora die Brauen zusammen. „Aber...die Trachten und.-“, Mickey winkte ab. „Wir haben Weihnachten. Da sind mir die Floskeln egal. Die Garderobe war außerdem Donalds Idee.“, flüsterte der König den letzten Satz den beiden zu und verständlich nickten sie. „Wieso war mir das irgendwie klar?“, murmelte Sora ungehalten und war auf der anderen Seite froh darüber. Seine Augen huschten bei den Gedanken zu Kairi hinüber und er begutachtete sie eindringlich. Sobald sie dies bemerkte, schaute er peinlich berührt in die entgegengesetzte Richtung. König Mickey klatschte in die Hände, um Aufmerksamkeit zu bekommen. „Ich würde dann mal sagen, dass es Zeit für´s Essen ist.“, Sora rieb sich daraufhin den Bauch und als würde der ihn betrügen wollen, grummelte dieser. „Das ist eine fabelhaft Idee.“, äußerte Sora hungrig und wie von Zauberhand tauchten auf den Tisch Speisen und Getränke auf. Von Lebkuchen bis hin zur gebratenen Gans war alles vertreten. König Mickey sprach einen Toast aus und gemeinsam fingen sie an zu essen. Während des Essens wurde sich angeregt unterhalten und Riku ließ ein paar trockene Witze über seine Lippen kommen, wobei die anderen belustigt darüber lachten. Donald und Sora stritten sich darüber, wer am schnellsten das Dessert – einen Vanille-Zimt Pudding - verschlingen konnte und Kairi tauschte mit Daisy und Minnie ihre Erfahrungen über die anderen Welten aus. Hin und wieder schaute Sora verstohlen zu Kairi hinüber, die gegenüber von ihm saß, während sie vertieft mit Daisy sich unterhielt. Verträumt beobachtete er, wie sie ihren Erdbeer-Punsch Glas zu ihren Lippen führte, aus diesen trank und anschließend erfreut lächelte. Das Glas danach abstellte und ihre in Samt eingepackte Hand an ihrem Gesicht anlegte, als sie Daisy aufmerksam zuhörte. Riku stieß mit seinen Ellenbogen gegen Sora´s Arm, was zur Folge hatte, das Sora aus seinen Träumereien gerissen wurde. „Sora, du sabberst.“, machte sein bester Freund ihn flüsternd auf die Tatsache aufmerksam und hektisch rieb er mit dem Handrücken über seinem Mund. „Danke.“, nuschelte Sora zurück und Riku winkte ab. „Mach nur nicht all zu sehr Pluto nach.“, sagte er und zeigte mit dem Daumen auf den Hund, der schlabbernd sein Essen verschlang. Sobald aber Pluto merkte, das er beobachtet wurde, wischte er selbst mit seiner Pfote über seine Schnauze. Sora und Riku grinsten den Hund wie blöde entgegen. „Alles in Ordnung, Sora?“, den Kopf zu Kairi hin schnellend, schluckte Sora den nicht vorhandenen Kloß in seiner Kehle hinunter. „Öh, ja. Alles in Ordnung. Wir haben nur über Pluto gelacht.“, winkte Sora schief lächelnd ab und der Hund warf den beiden Jungs einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ach so.“, Kairi kicherte und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Essen, während Sora erleichtert auf seufzte. Nachdem Festmahl nahmen die Damen vor dem Kamin Platz und Pluto machte es sich dort ebenfalls mit ihnen gemütlich. Riku und Sora setzten sich vor dem Weihnachtsbaum und besahen sich diesen. „Der ist ganz schön groß.“ - „Was meinst du, wie groß der ist?“ - „Weiß nicht. Vielleicht an die neun Meter?“, äußerte Riku schulterzuckend und stützte sich mit den Armen hinten ab. „Mhm...“, Sora saß im Schneidersitz auf dem Boden und hielt sich nachdenklich eine Hand am Kinn. „Hast du nun ein Geschenk für Kairi auftreiben können?“, wechselte Riku das Thema und abwesend nickte Sora mit dem Kopf auf und ab. „Und was ist es?“, bohrte Riku nach und Sora legte dazu seine Hand über seiner linken Brust. „Etwas, was sehr wichtig für mich ist.“ - „Ist das so? Ja dann.“, Riku wandte seinen Blick zu den Geschenken, die verstreut aber auch gleichzeitig irgendwie geordnet unter dem Baum lagen und grinste wissend. Sora hingegen schaute zu den Frauen hinüber, die über irgendwas zu lachen schienen. Er hoffte inständig, dass sie sein Geschenk mochte und annahm. Alles andere wäre ihm sehr peinlich und unangenehm. Im Hintergrund ertönte festliche Musik und der Duft von Bratapfel lag in der Luft, was die Atmosphäre gemütlicher und wärmer erschienen ließ. Daisy, die anscheinend in Tanzstimmung war, zog Donald in die Mitte und sie bewegten sich galant zu der Musik. Sora lachte kurz, als er sah, wer von den beiden die Hosen in der Beziehung an hatte. Irgendwie tat ihm Donald Leid. König Mickey forderte imposant Königin Minnie zum Tanz auf und kichernd nahm sie seine Hand an. Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete Sora die tanzenden Paare und weitete verwundert seine Augen, als Goofy und Kairi dazu stießen. Amüsiert lachte er, als Goofy aus Versehen auf seinen eigenen Fuß trat. Da hatte wohl wer zwei linke Füße. Pluto flitzte zu den beiden jungen Männer und setzte sich neben Riku hin, der ihn mit einem Lächeln den Rücken kraulte. Riku schubste anschließend Sora nach vorne, sodass Sora auf allen Vieren stand. „Wofür war das jetzt, Riku?!“ - „Na los! Geh schon zu ihr.“ Sora blinzelte seinen besten Freund an. „Na los. Kairi wird nicht jünger und du auch nicht.“, Sora starrte zu Kairi hinüber und anschließend zurück zu Riku. Sora wusste, woraufhin sein Freund hinaus wollte. „Danke Riku.“ - „Dafür nicht. Wozu hat man einen Wingman? Reicht mir, wenn ihr euer Neugeborenes nach mir benennt.“, witzelte Riku und klopfte Sora gespielt auf den Rücken. „Ha ha. Sehr witzig.“, rot um die Nase herum stand Sora auf und klopfte den vermeintlichen Staub von seinen Klamotten ab. „Ich werd´s aber berücksichtigen.“, meinte Sora mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht und die zwei schlugen leicht die Fäuste gegeneinander. Sora rieb die Hände aneinander und schritt langsam auf Goofy und Kairi zu. Er war kein guter Tänzer. So viel stand für ihn fest. Er befürchtete sogar, dass er auf ihre Füße treten könnte und sich mehr blamieren würde, als es Goofy bereits tat. Die Nervosität ließ ihn auf seiner Unterlippe kauen. Sora tippte nach kurzem zögern Kairi an der Schulter und entschuldigend grinste Sora Goofy an. „Darf ich übernehmen?“ - „Hyuck, aber selbstverständlich.“, platz machend, legte Goofy die zärtliche Hand von Kairi in die von Sora und verabschiedete sich mit einem Glucksen. Sora sah sie mit Bewunderung an, sein Lächeln zeugte von Unsicherheit und seine Haltung versteifte sich. „Wollen wir?“ - „Mhm.“, sie hummte einvernehmend und langsam tanzten sie im Kreise. Seine rechte Hand fand auf ihrer Taille Platz und die andere umschlang ihre mit Sorgfalt. Stumm tanzten sie so, während im Hintergrund die Musik spielte und Unterhaltungen geführten wurden. „Amüsierst du dich?“, Kairi unterbrach deren Schweigen und betrachtete ihn aufmerksam, als sie auf eine Antwort wartete. „N-Natürlich! Du auch?“, sie nickte und sah dabei zu Boden. „Ja. Ich habe mich auf den heutigen Tag ehrlich gesagt sehr gefreut.“ - „Wirklich?“, erneut nickte sie. Anschließend schmiegte sie sich näher an ihn und schlang ihre Arme um seinen Nacken, als der Rhythmus der Musik ruhiger wurde. Er schluckte kaum merklich hörbar. „Ich mich auch.“, gestand er und grinste breit. Das breite Grinsen erwiderte sie. Auf beiden Gesichtern zierte dabei ein Rotschimmer. Betretenes Schweigen folgte schließlich und Sora fühlte sich einerseits unbeholfen, aber auch irgendwie voller Zuversicht. Nur das Kribbeln in seinem Brustkorb machte ihn etwas zu schaffen und die Nervosität raubte ihn den letzten Nerv. „Du wirkst angespannt. Geht es dir gut?“, riss ihre Stimme ihn aus seinen Gedanken. „Alles gut!“, versicherte er und blickte zur Seite, um ihren Blick auszuweichen. Sora zog aber fix die Augenbrauen genervt zusammen, als Donald ihn süffisant angrinste und Sora praktisch die Teufelshörner aus Donalds Kopf sprießen sah. Donald war aber nicht der Einzige, der die beiden beobachtete. „Ich fühle mich nur beobachtet.“, ergänzte er spitz und Kairi besah sich ebenfalls ihre Umgebung. „Oh...“, hauchte sie beschämend und ihre Wangen erröteten unter den Blicken der Anwesenden.     ~ ❄ ~   Das wiederholte Klirren, das ertönte als eine Gabel gegen ein Glas anschlug, weckte dann deren Aufmerksamkeit und sie wandten ihr Augenmerk zu dem Mäusekönig. „Ho ho! Es wird Zeit für die Bescherung!“, verkündete Mickey fröhlich und Donald war der Erste, der watschelnd zum Tannenbaum rannte und wie ein kleines Kind auf und ab hüpfte. „Oh Junge, oh Junge, oh Junge!“, aufgeregt setzte sich der Enterich neben eins seiner Geschenke hin und tippte wild auf das Paket herum. Die anderen setzten sich in einem Kreis vor den Baum und begannen, jeweils die Geschenke aneinander auszutauschen. Kairi lächelte schwach und drückte für einen Moment sachte seine Hand. Neugierig und fragend starrte er sie an, während sie seine Hand los ließ, um sich zu den anderen zu gesellen und ihm ein erfreutes ´Komm!´ zuwarf. Mit den Augen ihre Hand verfolgend, war der Drang nach dieser zu greifen hoch, doch wusste er es besser und ließ sie ohne weiteres davonziehen. Er setzte sich stattdessen zwischen Riku und Kairi und strahlte grinsend in die Runde.   „Hier Sora. Das ist von mir.“, damit drückte Riku ein grünes Paket in die Arme. „Kannst du vielleicht gebrauchen.“, fügte Riku hinzu. „Danke!“, ungeduldig öffnete Sora das Geschenk und zum Vorschein kam ein silberner Schlüsselanhänger in Form einer Krone. „Danke Riku!“, begeistert steckte Sora das Geschenk sofort in seine Hosentasche und umarmte seinen besten Freund herzlich. „Bitte, bitte. Ist halt nicht Weltbewegendes.“, äußerte Riku und Sora gab ihm ebenfalls ein blaues Paket, dessen Inhalt ein Satz neuer Armstulpen in schwarz war. Das hin und her zog sich für die Anwesenden wie Kaugummi, weil jeder seinem Gegenüber beschenken und eine Freude bereiten wollte. Ein Geschenk von Goofy an Sora war zum Beispiel ein selbst gestrickter Pullover, auf dem ein Herz in blau auf schwarzen Hintergrund zierte. Minnie schenkte ihm einen Schal, auf dessen das Emblem des Majestät´s sich befand. Sora hingegen schenkte Donald ein Buch. Die Aufschrift des Covers hieß „Sprechen lernen für Dumme“ und Sora überreichte das dem Enterich mit einem Lachen im Gesicht. Donalds Kopf glich danach das der einer überreifen Tomate und Dampf pfiff aus seinen Ohren, während die anderen vor Lachen sich kaum halten konnten. Natürlich war Donald für einen Lacher oder zwei zu haben. So war es dann auch, als Donald sein Geschenk für Daisy überreichte. Das Einzige, was Sora sah, war die Mimik von Daisy, die erst von irritiert zu angewidert und schlussendlich zu einem sauren veränderte. Danach verpasste sie Donald eine schallende Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Denn der Rote Abdruck, den sie in seinem Gesicht hinterlassen hatte, pulsierte immens. Umso verwunderter war Sora, als Daisy ihm im Nachhinein küsste. War das Geschenk doch nicht so schlimm, wie zu Beginn gedacht? Vor dem Tannenbaum sammelte sich allmählich der Papiermüll und fast alle hatten ihre Geschenke miteinander ausgetauscht. Es fehlten nur noch zwei. Kairi druckste mit ihrem Geschenk für Sora herum, wobei Sora nicht gerade besser war. Sein Geschenk für sie hatte er hinter seinem Rücken versteckt und die anderen bemerkten diese Anspannung, die sich zwischen den beiden aufbaute. Königin Minnie und Daisy entschuldigten sich deswegen und nahmen als Ausrede, dass sie sich ihre Nase pudern müssen. Riku wollte das Örtliche aufsuchen und wegen angeblichen Platzmangel, sammelten Goofy und Mickey schon das Geschenkpapier vom Boden ein und räumten diese in blaue Müllsäcke. „Das...das ist von mir. Ich hoff´, du magst es.“, schüchtern streckte Kairi ein in rot gepacktes Geschenk vor seiner Nase. „Danke Kairi. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mir gefallen wird.“, charmant lächelte er sie an, als er bei dem Päckchen vorsichtig öffnete. Kairi beobachtete ihn nervös und knetete ihre Hände dabei, die sie auf ihrem Schoß ablegte. Sora zog das silberne Schmuckstück, welches er aus dem Paket entnahm, und betrachtete dieses verwundert. „Ich..ich dachte, dass das als Ersatz dienen könnte, falls deine Halskette zu Bruch gehen sollte. Das steht dir nämlich wirklich gut und....ich habe extra darauf geachtet, dass es echtes Silber ist und nicht.-“, abrupt hielt sie in ihrem Satz inne, als Sora sie überraschend umarmte. „Ma...magst du es?“ - „Machst du Witze? Ich liebe es! Danke dir Kairi! Das weiß ich echt zu schätzen. Danke.“, Sora unterstrich seine Aussage, indem er die Umarmung bekräftigte. Erleichtert atmete sie aus und erwiderte die Umarmung. Sie löste sich schließlich von ihm und drückte sachte von ihm weg, um ihn in die Augen zu sehen. Sora spannte sich automatisch an und seine Schultern versteiften. Unbeholfen kratzte er sich am Hinterkopf und schnappte mit der freien Hand ein kleines rot-goldenes Päckchen hervor. „Mir fiel es echt schwer, was für dich zu finden.“, begann er, als er ihr das Geschenk überreichte und sie es inspizierte. „Ich wollte dir auch nichts schenken, was du bereits hast oder ich dir bereits geschenkt habe und den Kitsch aus den Läden wollte ich dir nicht zumuten.“, Kairi riss das Papier von dem Karton und hob dessen Deckel ab, um hineinzuschauen. „Mhm?“, Sora beobachtete ihre Reaktion, als sie den weißen Umschlag aus der Schachtel nahm, ihn auf machte und ein Bild - auf dem Sora breit grinst und die Hände zu einem Herz vor seiner Brust formte - in den Händen hielt. Die Augen weit aufgerissen, starrte Kairi das Bild an. „Das ist.-“ - „Ich weiß!“, unterbrach er sie panisch und rieb sich verlegen am Nacken. „Es ist nur ein Bild und nicht irgendwas cooles, wie Riku´s Schlüsselanhänger oder die Kette, die du mir geschenkt hast. Aber ich wollte dir was schenken, was von Herzen kommt. Was ich eigentlich sagen will, ist...“, während Sora redete, hatte er seine rechte Hand vor seiner Brust gelegt und sah in ihr perplexes Gesicht, das ihn nun ungläubig entgegen starrte. „..ist...“, murmelte er, als er nach Worten suchte. „ Was ich sagen will, ist, dass ich dir mein Herz schenke, Kairi. Und als Beweis dafür dient das Bild hier.“, Sora sog danach scharf die Luft ein, als Kairi, die immer noch perplex ihn ansah und sprachlos den Mund geöffnet hatte, eine Träne über die Wange kullerte. „Oh nein.“, Entsetzen machte sich in Sora breit. „Bitte weine nicht, Kairi! Oh, ich wusste das war eine schlechte Geschenkidee. Hör zu. Ich kann noch was nachträglich besorgen, wenn du magst. Sag mir einfach, was du möchtest und ich hol es dir. Wirk.-uh!“, Sora hatte das Gefühl, als würde Kairi ihm die Luft zum atmen nehmen, so fest wie sie ihn umarmte. „Kai.-“ - „Das ist das schönste Geschenk, was ich jemals bekommen habe, Sora. Danke Sora. Vielen, vielen Dank.“, diesmal war es Sora, der perplex aus der Wäsche schaute und Kairi leicht weg drückte. „Du...du magst es also?“ - „Machst du etwa Witze?“, äffte sie ihn mit aufgeplusterten Wangen nach und grinste. „Ich liebe es. Mehr als du es dir vorstellen kannst.“, das Bild von ihm legte sie in den Umschlag zurück und nahm seine Hände in ihre. „Ich möchte dir noch ein Geschenk machen.“, offenbarte sie ihm und bevor er protestieren konnte, ergriff sie das Wort. „Ich schenke dir ebenfalls mein Herz. Wobei...“, setzte sie an und ihre Mundwinkel schwangen nach oben. „...ich dir mein Herz schon vor Jahren geschenkt habe.“, scheu und mit Hoffnung sah sie zu seinen Augen und erhöhte den Druck minimal um seine Hände. Sora blinzelte überwältigt. Innerlich fragte er sich, ob das gerade hier wirklich passierte und er nicht am träumen war. Auf seinen Gesichtszügen schlich sich ein Lächeln, welches von einem Ohr bis zum anderen reichen könnte. Er entnahm seine Hände aus der ihren, nur um sie mit seinen eignen großen Händen in Gewahrsam zu nehmen. Als würde für die beiden die Zeit stillstehen, schauten sie sich gegenseitig intensiv in die Augen. Die Iriden des jeweils anderen absuchend, als würde in diesen sich ein Schatz verbergen. Sora holte Luft, um etwas zu sagen.Er wurde jedoch von Donald dazu geschlagen. „Arww.“, die Hände ineinander gefaltet, schaute Donald die beiden verträumt an, während die anderen Anwesenden dem Enterich ein „Pssht!“ aufdrückten. Riku klatschte sich sogar gegen die Stirn und Sora rieb sich mit Unbehagen den Kopf. Er hatte die anderen komplett ausgeblendet gehabt, was ihn nun sichtlich peinlich war. „Äh, entschuldige mich Kairi.“, fluchtartig erhob er sich und sprintete aus dem Saal hinaus. Verdutzt sah Kairi ihm hinterher. „Sora, warte doch!“, rief sie ihm noch hinterher als sie sich aufrichtete und ihm nachrennen wollte. Sie jedoch stoppte sich selbst und schaute ratlos zu Riku und den anderen hinüber. Es herrschte darauf eine unangenehme Stille, begleitet von weihnachtliche Musik.   ~ ❄ ~   Der restliche Abend verlief ohne weitere Manko´s oder Katastrophen. Na ja. Mal davon abgesehen, dass Donald sich selbst fast in Brand gesetzt hatte, indem er sein Hintern zu tief ins Feuer hinstreckte und sein Gefieder dadurch leicht ankokelte. Sora erschien - Gott sei Dank - nach zehn Minuten wieder im Saal und spielte das Geschehene herunter, als wäre es nie vorgefallen. Dies stieß Kairi schon bitter auf, da sie gedacht hatte, dass er genauso fühlt wie sie oder hatte sie das ganze falsch eingeschätzt? Ihn missverstanden, was er mit dem Bild eigentlich meinte? Aber sie wollte kein langes Gesicht ziehen. Es war immerhin Weihnachten und sie setzte sowie Sora ein fröhliches Lächeln auf, auch wenn es innerlich in ihrem Herzen gerade weh tat. „Danke nochmal für die Einladung. Der Tag war echt wunderbar.“ , bedankte Kairi sich höflich über die Gastfreundschaft und verbeugte sich förmlich. „Genau! Danke für den tollen Tag! Nächstes Jahr gerne wieder.“, stimmte Sora mit ein und winkte zur Verabschiedung seinen Freunden von Schloss Disney zu. Riku hob lediglich die Hand. „Macht es gut und kommt gut nach Hause!“, meinte König Mickey und winkte zurück. Die drei traten den Rückweg an und Riku blieb abrupt stehen. „Verdammt. Ich hab unsere Geschenke im Thronsaal vergessen. Bin gleich wieder da!“, meinte er knapp und lief in die Entgegengesetzte Richtung von Sora und Kairi. Diese sahen sich skeptisch an, weil Sora den Beutel mit den Geschenken bei sich trug. „Hey, Riku! Hier ist doch der.-Argh. Und weg ist er!“, grummelte Sora und fand sich alleine mit Kairi, die betreten den Boden anstarrte. „Sag mal, Sora...“, begann sie und Sora wandte seine Aufmerksamkeit ihr zu. „Meintest du das vorhin ernst? Mit deinem Herz, meine ich.“ - „Natürlich!“, antwortete er wie aus der Pistole geschossen. „Du denn auch?“, hakte er nach und sie drehte ihr Gesicht zu ihm hin. „Ja.“, sagte sie schwach und schrak auf, als Sora sie bei den Händen packte und der Beutel voll mit Geschenken vergessen zu Boden fiel. „Tut mir Leid, dass ich für den Rest des Tages so getan habe, als sei nichts geschehen. Ich wollte halt die Frage- und Neckereien aus dem Weg gehen.“, entschuldigte er sein unpassendes Verhalten, welches Kairi geglaubt hatte, sei mit einer anderen Begründung. „Wollen wir...“, fing Sora an. „...die Linie überschreiten?“, endete Kairi und aufgeregt lächelte sie ihn an. „Ja. Das und vieles mehr. Lass zusammen den selben Weg gehen.“, er legte seine Stirn an die ihrer und schlossen zeitgleich die Augen. Genossen einfach die Zweisamkeit, die ihnen gerade zur Verfügung stand. „Für immer.“, wisperte Kairi. „Für immer.“, affirmierte er ihre Aussage und das Paar lachte wohlig auf. „Können wir los?“, kam es plötzlich von der Seite und Riku hievte den Beutel wie zuvor über seiner Schulter. „Jawohl!“, enthusiastisch hob Sora den rechten Arm in die Höhe und Kairi kicherte. „Kapitän first!“, sagte sie spielerisch und ließ somit Riku den Vortritt zum Gummischiff, obwohl dieser nicht der eigentliche Kapitän des Schiffes war. Sora bedankte sich gedanklich bei Riku und seinen `Wingman´ Fähigkeiten und schnappte sich kurzerhand die Hand von Kairi, die er mit seiner einharkte. Sie sahen sich aus den Augenwinkeln heraus an. Beide ein strahlendes Lächeln auf den Zügen und das Herz gefüllt mit Liebe. Es war deren gegenseitiges Geschenk des Herzens. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)