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Coffee Dream

von

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Gingerbread Latte

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,

die Braue, Pupillen, die Lider –

Was war das? vielleicht dein Lebensglück ...

vorbei, verweht, nie wieder
 

Was musste das Leben nur an sich haben, dass es so unfair war? Da teilte man einen Moment mit jemandem und dann sah man ihn nie wieder. Aber wie hieß es so schön? Ein Blick konnte so viel auslösen ohne dass etwas passieren musste. Ein tiefes Seufzen verließ Toshiyas Lippen während er weiter in seiner Kaffeetasse rührte - er hasste diesen Tag, hatte er so eben einstimmig beschlossen. Nicht nur, weil er Single war. Diese ganze scheinheilige Stimmung um ihn herum nervte ihn, die Menschen nervten ihn, die sich um diese Jahreszeit noch beeilten, um gut zu sein und alles zu tun, dass niemand auf ihre Fehler vom vergangenen Jahr achtete. War es das wert? Sich zu verstellen, um alles ungeschehen zu machen? Konnte man nicht einfach das ganze Jahr darauf achten, was man tat und sich um seine Mitmenschen kümmern? Gut, er zeigte selbst vermutlich nicht gerade das beste Beispiel - aber wenigstens suchte er sich nicht extra zwei Wochen vor Weihnachten einen Partner, den er am Ende des Jahres abschießen konnte - zusammen mit dem Feuerwerk. Quasi die Altlasten des vergehenden Jahres mit einem Schlag los werdend. Es war bescheuert. Aber was wollte man tun? Die wahre Liebe konnte man dadurch auch nicht erzwingen und nur wegen Geschenken mit jemandem zusammen zu sein war auch wieder blöd…Hach, er schweifte schon wieder in Gedanken ab.
 

Aber gut, was wollte er denn erwarten? Dass seine Zufallsbekanntschaft einfach durch die Tür kam, sich vor seiner Nase einen Kaffee bestellte, ihn wieder erkannte und sie dann ins Reden kamen? Wäre er nicht allein in der Öffentlichkeit gewesen, hätte er jetzt das Gesicht in den Händen vergraben - es war vergeblich. Vielleicht sollte er doch einfach aufgeben. Aber er konnte ihn einfach nicht vergessen. Dieses umwerfende Lächeln, dass er ihm geschenkt hatte, dabei waren es nur Kopfhörer gewesen! Verdammt. Er würde ihn nie wieder sehen, Tokyo war eine Großstadt und es gab mehr als nur einen Kaffeeladen auf dem Weg zu seiner Arbeit. Da würde er auch eine Nadel im Heuhaufen suchen können. Verflucht noch mal. Vielleicht hatte er sich das auch alles nur eingebildet…Nein. Unmöglich. So ein Lächeln konnte man sich nicht einbilden, dabei wusste er nicht mal ob sein Gegenüber ihm mehr als zehn Sekunden seiner Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Seufzend starrte Toshiya in den Rest seines Kaffees als ob die braune Brühe ihm die Antworten verraten könnte, welche er so dringend suchte - aber vergeblich. Und da hieß es immer dass Lesen im Kaffeesatz einem alles offenbaren konnte. Was ein Schwachsinn. Genau so bescheuert wie er selbst, dafür dass er wirklich dachte, eine Chance zu haben diesen hübschen Jungen wieder zu sehen. Vorher würde die Hölle zufrieren. So viel war sicher.
 

Wie aufs Stichwort erschauderte er leicht und trank den Rest seines abgekühlten Getränks langsam aus - vermutlich würde er hier den Rest des Tages sitzen bleiben können, ohne dass sich etwas änderte. Niemand würde ihm den Kerl auf einem Silbertablett servieren. Also würde er auch gehen können. Er hatte zwar gehofft, dass er hier etwas Inspiration finden würde, aber ganz offensichtlich war dem nicht so, also konnte er auch ins Büro gehen und schauen ob sich dort etwas finden würde, dass ihn ablenken konnte. Mit einem leisen Murren hatte Toshiya sich damit auch schon erhoben, seine leere Tasse samt Unterteller zur Geschirrrückgabe gebracht und den Laden verlassen um die wenigen Meter zu seiner Arbeitsstelle zurück zu legen, während er mit den verknoteten Kopfhörern in seiner Jackentasche zu spielen begann. Wie konnten die sich eigentlich immer so sehr verwirren? Musste auch etwas sein dass man unmöglich erklären konnte - die eigene Physik der Kopfhörer oder so in der Art. Kurz musste er über sich selbst lachen - innerlich - bevor er den Kopf schüttelte. Es wurde wirklich Zeit, dass er seine Konzentration zurück erlangte. Ein Schwall warmer Luft kam ihm entgegen als er das Bürogebäude betrat und als er nach einer kurzen Aufzugfahrt im dritten Stock in seiner Abteilung ankam, wünschte er sich bereits zurück in das kleine Kaffeehaus.
 

Dort war es ruhiger gewesen…“Toshiya!“ Und weiter kam er in seinen Gedanken gar nicht mehr, verzog das Gesicht als sein Name halb durchs Büro tönte - ja, er hätte eindeutig nicht hier her kommen sollen. „Guten Morgen, Miyu.“ Wenigstens ließ seine Kollegin ihn seinen Mantel aufhängen, zu seinem Platz gehen und den Computer anschalten, bevor sie es wagte, näher zu kommen - viel zu nahe für seinen Geschmack. „Ich dachte du hast gesagt du kommst die nächsten Tage nicht her? Hattest du doch Sehnsucht?“ Lachend beugte sie sich etwas zu ihm und er verzog nur unwillig die Lippen. Wie oft würde er sie noch abweisen müssen, bis sie verstand dass er nichts von ihr wollte? „Hab meine Meinung eben geändert, das ist nicht verboten.“ Wie gerne er jetzt wieder gegangen wäre, aber zu spät. Er hatte sich schon auf seinen Platz gesetzt und sich im System eingeloggt - würde er jetzt einfach so verschwinden, würde er seinem Chef eine gute Erklärung schulden - und die hatte er definitiv nicht. „Nein, natürlich nicht…Mensch, sei doch nicht so grummelig! Ich hab mich doch nur gewundert!“ Damit hatte sie sich beleidigt abgewandt und er atmete tief durch - zu früh jedoch, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte. „Wenn du schon hier bist - hast du Lust mit mir Mittag essen zu gehen?“ Oh nein. Toshiya seufzte tief auf - wie oft musste man jemandem einen Korb geben bis die Person es auch verstand?!
 

Konnte er denn nicht einfach im Boden versinken? Oder in seinem Bett aufwachen? „Seit wann wirst du bitte dafür bezahlt herum zu stehen und zu reden, Miyu?“ Vermutlich waren sie synchron zusammen gezuckt, aber während seine Kollegin fast schon panisch wirkte, musste Toshiya grinsen. Da hatte er wohl doch noch einen Schutzengel an seiner Seite. „Bis später.“ Damit war seine Kollegin endlich zu ihrem eigenen Schreibtisch zurück gekehrt und er konnte nicht anders als erleichtert auf zu atmen. „Danke, du bist ein Lebensretter.“ Mit einem schiefen Grinsen hatte er endlich die Programme gestartet, welche er zum arbeiten brauchen würde, während sein Chef nur knapp nickte. „Schon gut. Darf ich fragen was du hier machst nachdem du dich die Woche eigentlich für Home Office eingetragen hast?“ Das war durchaus eine berechtigte Frage, aber ob er wirklich die Wahrheit sagen sollte? Dass er zu deprimiert war um nach hause zu fahren und dazu arbeiten? „Weißt du, meine Nachbarn haben sich mal wieder so laut gestritten, dass ich nicht klar denken konnte, da dachte ich, ich komm besser hier her.“ Kaoru nickte nur - war ja auch nicht das erste Mal, dass er diese Geschichte erzählte. Und leider war es traurige Tatsache, dass seine Nachbarn sich oft genug so laut stritten, dass er jedes Wort hören konnte, sowie teilweise erraten, was da gegen die Wand geworfen wurde.
 

Meist waren es leere Flaschen…Oder Geschirr. Bevor der Andere sich jedoch zum Gehen wenden konnte, hatte Toshiya ihn zurück gehalten, vielleicht würde er ihm zumindest bei einem Problem helfen können? „Kaoru? Kannst du mich vielleicht gegen Mittag in dein Büro rufen und dabei so ernst und böse wie möglich schauen?“ Kurz traf ihn ein verwirrter Blick bevor sein Chef nickte - und Toshiya war wirklich dankbar, dass seine Kollegin ihren Schreibtisch so weit hinten hatte, dass sie sie unmöglich gehört haben konnte. Summend konzentrierte er sich damit wieder auf den Bildschirm vor sich - es wurde Zeit, dass er endlich etwas Arbeit erledigt bekam - und diesen Mann aus seinem Gedächtnis strich, egal wie umwerfend dessen Lächeln auch gewesen war. Er würde ihn nie wieder sehen. Und vermutlich war das auch besser so. Immerhin wusste er so gar nichts über diesen Menschen - nur dass er ein aufmerksamer Beobachter war. Was sollte er daraus denn machen? Nichts…Auch wenn es ein schönes Fantasiegebilde war. Aber das war das Problem an Fantasie - sie wurde selten Wirklichkeit. Vielleicht war es ja auch nur ein Tourist gewesen, jemand der ganz woanders lebte und arbeitete. Nein, besser er verrannte sich in nichts dass er nicht greifen konnte. Das war absurd und mit solchen Dingen konnte und wollte er gar nicht erst anfangen.
 

Du gehst dein Leben lang

auf tausend Straßen;

du siehst auf deinem Gang

die dich vergaßen
 

Auf dem Heimweg geriet er allerdings ungewollt erneut ins Grübeln - Miyu war er zwar entkommen und Kaoru hatte ihn sogar zum Mittagessen eingeladen gehabt - aber jetzt war er wieder allein mit seinen Gedanken. Wenn die zigtausend Menschen nicht zählten, welche um ihn herum wuselten wie geschäftige Ameisen. Hach, wie er die Großstadt manchmal hasste. Toshiya brummte unwillig, während er sich in den Wagon quetschte, welcher ihn seinem Zuhause näher bringen sollte. Aber wenigstens konnte er dieses Mal Musik hören, statt wie auf dem Hinweg, denn er hatte noch Batterien in seiner Schreibtischschublade gefunden um seinen Mp3Player wieder zum Leben zu erwecken. Ein Glück, so konnte er sich wenigstens ein kleines bisschen in seine eigene Gedankenwelt flüchten, in welcher er immer noch versunken war, als er seine Wohnungstür aufsperrte und leise seufzen musste. Sollte er doch noch mal sein Glück versuchen morgen? Wenn er zur gleichen Zeit wieder auf dem Weg war…Eventuell würde es funktionieren? Aber vermutlich würde er dann auch direkt Lotto spielen können. So hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass er eine Person nur aufgrund ihres Lächelns wieder erkennen und vor allem erneut treffen würde. Während er sich die Kopfhörer aus den Ohren zog und die Schuhe auszog, musste Toshiya erneut seufzen, fuhr sich etwas durch die Haare und schüttelte über sich selbst den Kopf.
 

Verbrannte das nicht eigentlich auch Kalorien? Davon ab, dass ihm schwindlig wurde. Aber lag vermutlich auch daran, dass er zu lange und zu intensiv auf seinen Monitor gestarrt hatte heute, zu wenig Wasser getrunken und und und. Langsam begann er sich die Schläfen zu massieren, Zeit sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Abendessen oder so. Sicherlich wäre das eine gute Idee auch wenn er keinen Hunger verspürte. Schließlich hatte er sich einen Tee gemacht, diesen auf seinen Nachttisch gestellt und war ins Bad verschwunden, um sich bettfertig zu machen. Vermutlich hätte er sich ansonsten doch noch übergeben. Seufzend fuhr sich Toshiya langsam durch die Haare, während er sich richtig unter die Decke kuschelte - was für ein Chaos das doch alles war. Mit seiner Arbeit, mit Weihnachten - und diesem wunderschönen Lächeln, welches sich wieder in seine Gedanken schlich, kaum dass er es wagte, die Augen zu schließen. Dabei war er doch so wahnsinnig müde. Vielleicht sollte er morgen zuhause bleiben und sich aufs Home Office konzentrieren. Es war ja doch noch einiges zu erledigen vor den Feiertagen. Seufzend griff Toshiya nach der Teetasse, um einen Schluck davon trinken zu können - immerhin konnte er sich nicht ewig ablenken lassen. Und Single sein war doch gar nicht so schlimm. Trotzdem war das Letzte, was ihm durch den Kopf ging, seine hübsche Zufallsbekanntschaft, die er nie wieder sehen würde, bevor er einschlief.
 

Zwei Wochen vergingen in denen er sich auf die Arbeit konzentriert hatte - und darauf, Miyu auszuweichen. Mit jedem Tag, den er im Büro verbrachte, schien diese nur noch hartnäckiger zu werden und mittlerweile war er wirklich am überlegen, ob er sich eine Neonpinke Federboa, einen Fedora Hut und einen Gehstock zulegen sollte, um demnächst vor ihren Augen zu einer Version von „It’s Ok To Be Gay“ zu tanzen. Vielleicht sollte er Kaoru bestechen um dann im Hintergrund mit Regenbogenflaggen zu wedeln und ebenfalls zu tanzen. Am Besten noch komplett in Drag gekleidet…Hach. Zynismus war etwas herrliches wie er nur wieder feststellen durfte, während er sich selbst im Badezimmerspiegel betrachtete. War es wirklich so schwer, ein klares Nein zu akzeptieren? Es lag ja nicht mal an ihr, sie war ein hübsches Mädchen, aber sie traf nicht seinen Geschmack. Dabei hatte er sich noch nie mit so etwas herum schlagen müssen…Es war nie wichtig gewesen. Wieso sollte man ihm denn aber auch bitte ansehen, dass er schwul war? Er war ein Mensch, wie jeder andere auch und der Rest ging absolut niemanden etwas an. Seufzend zupfte er sich eine Haarsträhne zurecht, bevor er das Bad verließ, um im Flur seine Schuhe anziehen zu können - ob Kaoru sich bestechen lassen würde, um seinen festen Freund zu spielen für die Weihnachtsfeier? Irgendwie graute ihm davor. Und dabei war das schon in drei Tagen.
 

Kopfschüttelnd verließ er schließlich seine Wohnung nachdem er sich noch eine Jacke über geworfen hatte und auf dem Weg zur Bahnstation begann er nachdenklich mit seinen Kopfhörern zu spielen, die momentan nicht mehr als ein Knäul waren. Er würde erstmal Kaffee brauchen, um den weiteren Tag zu überstehen, so viel war sicher. Weder auf dem Weg zum Bahnhof, noch auf dem Weg zum Kaffeeladen hatte er jedoch Gelegenheit gehabt, seine Kopfhörer zu verlieren und als er sich seufzend in die lange Schlange von Geschäftsmännern stellte, welche ihren morgendlichen Koffeinschub brauchten, musste er nur wieder über sich selbst lächeln. Das musste an seiner Verwirrung liegen, weil er sich auf etwas anderes zu konzentrieren versuchte als Arbeit oder seine naive Kollegin. Zu viele Gedanken in seinem Kopf die ihn irre machten, da war es doch logisch, dass er sich an etwas klammerte, dass ihn aufmuntern konnte. So in Gedanken war er zusammen gezuckt, als er plötzlich angesprochen wurde und er warf einen kurzen Blick auf die Tafeln, auf welchen die verfügbaren Getränke aufgelistet waren, bevor er seinem Gegenüber ein sanftes Lächeln schenkte. „Bekomm ich eine Lebkuchen Latte mit extra Espressoshot und Sojamilch, ohne Sahne?“ Ein Nicken folgte, ihm wurde ein Betrag genannt, welchen er beglich, er hatte seinen Namen genannt und war der Schlange von anderen Menschen gefolgt. Und plötzlich stand er dem bezaubernden Lächeln mit den wunderschönen Augen gegenüber und konnte nur noch fassungslos starren.
 

Dass der Andere etwas sagte, wurde ihm erst bewusst, als dieser es wiederholte und er blinzelte vollkommen irritiert - war er jetzt doch in einem kitschigen Liebesfilm gelandet? „Lebkuchenlatte mit Soja Milch und extra Espressohot ohne Sahne für Toshiya?“ Er nickte nur und während ihm sein Getränk gereicht wurde, hatte sein Gehirn wohl beschlossen einen Kurzschluss zu verursachen, denn das nächste, was er sich sagen hörte, nachdem er den Kaffee angenommen hatte war „Und deine Nummer bitte. Auch zum mitnehmen.“ Direkt danach hätte er im Erdboden versinken können - aber anstatt das zu tun, lief er rot an. Er hatte es doch sonst nicht so mit hohlen Anmachsprüchen! Jetzt würde er hier nie wieder her kommen können. Ach je. „Du willst nur nicht extra wieder deine Kopfhörer verlieren.“ Lachend wurde ihm damit eine Serviette gereicht und er konnte sein Glück kaum fassen - war es die ganze Zeit so einfach gewesen? „Schreib mir. Ich verspreche, dass ich antworten werde.“ Damit wurde ihm zugezwinkert und fast hätte er den Kaffee fallen lassen - wow. Das war sogar besser als in seinen Träumen. Toshiya konnte nur noch nicken, bevor er sich umdrehte, fast den Kunden hinter ihm umrannte und dann das Kaffeehaus verließ. Wow. Sein Herz schlug ihm so hart gegen den Brustkorb dass er sicher war, es wäre deutlich hörbar und als er sich an seinem Schreibtisch nieder ließ, wurde ihm erst bewusst, wie wacklig seine Beine gewesen waren.
 

Völlig ungläubig starrte er auf die Serviette, zuckte erstmal so heftig zusammen, als jemand neben ihm auftauchte, dass er fast seinen Kaffee umgeworfen hatte - und fand sich erneut mit Miyu konfrontiert. Leider. Aber so geschockt wie Toshiya war, konnte er das gar nicht richtig verarbeiten - der hübsche Kerl arbeitete in dem Kaffeeladen direkt ums Eck…DAS nannte er doch mal Zufall. „Toshiya? Willst du heute mit mir Mittag Essen gehen?“ Vermutlich nahm sie das Grinsen auf seinen Lippen als Zustimmung, nachdem sie gerade den Mund geöffnet hatte, um etwas zu sagen, aber er war schneller gewesen. „Ich kann nicht, ich hab ein Date. Und jetzt verschwinde, ich muss arbeiten.“ Damit hatte er sich auf seinen Computer konzentriert, diesen hoch gefahren und einen großen Schluck von seinem Kaffee genommen, während das Lächeln nicht von seinen Lippen weichen wollte. Das war wirklich der beste Tag seit Langem. Also würde er Kaoru doch nicht überreden müssen, dass er so tun musste als wären sie seit langem in einer geheimen Beziehung - war ihm auch ganz recht, wenn er ehrlich war. Ansonsten hätte das vielleicht auch ihre Freundschaft zu sehr strapaziert. Als er noch mal einen kurzen Blick auf die Serviette warf, grinste er nur noch breiter als er sehen konnte, dass neben der Nummer tatsächlich noch ein Name stand.
 

Ein Auge winkt,
 

die Seele klingt;
 

du hasts gefunden,
 

nur für Sekunden ...
 

Gähnend drehte sich Toshiya auf die andere Seite, während er seinen Freund liebevoll betrachtete und ihm langsam eine Haarsträhne aus der Stirn strich. Wieso war dieser nur so wahnsinnig niedlich wenn er schlief? Allerdings zog er die Hand zurück, als er bemerkte, dass er beobachtet wurde und grinsend beugte er sich vor, dass er seinen Liebsten sanft küssen konnte. „Guten Morgen mein Hübscher.“ Dieser gähnte ausgiebig, bevor er müde blinzelte und sich enger an ihn heran kuschelte. „Guten Morgen.“ Typisch. Lachend strich Toshiya dem Anderen über den Kopf, während er ihn richtig in seine Arme zog und ebenfalls noch mal die Augen schloss. „Hättest du dir träumen lassen, dass das so endet, Dai?“ Dieser gab nur ein unwilliges Brummen von sich und Toshiya lachte nur erneut amüsiert auf, während er leise gähnen musste. „Was hältst du von Kaffee, mhm? Ich könnte deine Kollegen besuchen gehen…“ Es folgte ein ebenso unwilliges Brummen wie noch davor - nur dieses Mal wurde es davon begleitet, dass Dai sich komplett auf ihn rollte und den Kopf schüttelte. „Versuchs und ich beiß dich. Wehe du stehst jetzt auf…Ich hab frei, Toshiya! Und du auch! Da lass ich mir den Tag nicht davon vermiesen, dass du in aller Früh aufspringst um mich zu ärgern.“ Grinsend schüttelte er nur den Kopf, begann langsam die Finger über Dais nackten Rücken gleiten zu lassen und drückte ihm noch einen Kuss auf die Stirn. „Na gut. Aber nur weil du so lieb bittest…Und weil ich es vermeiden will, dass Kaoru denkt, ich bin wach und er kann mir vielleicht doch Arbeit aufbrummen.“
 

Dai verdrehte nur die Augen. „Du musst ja nicht alles auf Instagram posten.“ „Mhm…Ich wüsste aber etwas, dass ich posten könnte und was dich sogar freuen dürfte…“ Damit hatte Toshiya seinen Liebsten nur erneut geküsst und dieser gab einen zustimmenden Laut von sich - bevor er sich auf den Rücken drehte, Toshiya mit sich zog und es dauerte nicht lange, bis beide so versunken ineinander waren, dass sie nichts mehr um sich herum mitbekamen. Während Dai an seinem Kaffee nippte, wendete Toshiya leise summend die Eier in der Pfanne und strich sich die nassen Haare aus der Stirn. Nach ihrem Sex hatten sie eine gemeinsame Dusche genoßen und sich dann doch dafür entschieden, gemütlich zuhause zu frühstücken. „Dachtest du damals eigentlich dass ich verrückt geworden bin oder einfach nur verzweifelt bin?“ Dais Lachen ließ ihn selbst etwas grinsen und er drehte sich zu seinem Freund um, hatte die Pfanne auf eine kalte Platte geschoben und sich dann auf dessen Schoß fallen lassen. „Ja Liebling?“ „Ich dachte mir dass ich wahnsinnig großes Glück haben muss, so einen hübschen Mann wieder sehen zu können, der auch noch den gleichen Lieblingsdrink hat wie ich…“ Toshiya summte lautlos und legte die Arme um seinen Liebsten, dass er ihn nur erneut küssen konnte. „Heißt, du bereust es nicht, mir deine Nummer gegeben zu haben?“ „Nach fünf Jahren? Nein. Das war schon nach zehn Minuten der Fall…“ Toshiya schnaubte nur, während er die Augen verdrehte. „Du bist ein Arschloch.“ „Aber du liebst mich.“
 

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
 

die Braue, Pupillen, die Lider.
 

Was war das?
 

Von der großen Menschheit ein Stück!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Gedichtsfetzen stammen von Kurt Tucholsky - Augen in der Großstadt - ich musste sofort daran denken als ich begonnen habe zu schreiben ^^" Merry Christmas ! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Pharao-Atemu-
2023-06-23T18:19:09+00:00 23.06.2023 20:19
Schick, schick.
🖤❤️🖤
Von:  Dolly-Bird
2019-01-20T14:38:11+00:00 20.01.2019 15:38
Hey ^^

Was für eine süße Geschichte! x3
Manche Menschen verstehen den Wink mit dem Zaunpfahl nicht mal, wenn man ihnen direkt den Telefonmast über den Kopf zieht xD
Toshiyas Spruch wegen Dies Nummer war so lustig xD Aber auch echt bescheuert. Trotzdem hat er Dies Nummer gekriegt und ein Happy End noch dazu <3

LG Dolly-Bird
Von:  Goesha
2018-12-25T00:21:48+00:00 25.12.2018 01:21
Konnte es nun auch endlich lesen. ^-^
Sehr süß die Geschichte! Wobei ich mich auch gefreute hätte, wenn Toshiya den Gaytanz aufgeführt hätte oder mit Kaoru eine Scheinbeziehung geführt hätte und sie dann aus Zufall bei der Weihnachtsfeier Die begegnet wären. XD
Aber ein Happy End ob nun so oder so ist immer gut! ^^
Antwort von:  Last_Tear
25.12.2018 01:31
Der Gaytanz bleibt Fantasie und Kaorus sexuelle Orientierung ein Geheimnis ^^°°°°
*hust*
Die FF hat zum Ende hin noch ein böses Eigenleben entwickelt, ich wollte zuerst noch mehr Action mit Miyu einbringen...aber nun ja xD
Happy Ends sind besonders gut weil ich so selten welche schreibe 8DDD

Danke für den Kommi <3
Von:  EndlessRain
2018-12-23T20:12:17+00:00 23.12.2018 21:12
*QUIETSCHT* ♥
*hust*
Kurzer grinsender Fangirl Anfall vorbei … xD
Aber oh mein Gott, wie verdammt süß es ist ♥
Hach, die Beiden sind so niedlich zusammen Q~Q
So ein Glück, dass Dai im Kaffeeladen gearbeitet hat xD
Antwort von:  Last_Tear
25.12.2018 01:33
Jaha ~ ich habs verstanden, ich schreib zu selten Fluff lol

Nicht dass ich das ändern wollen würde...

Aber nun ja :P Wär ja keine Weihnachtsgeschichte wenn Dai nicht im Kaffeeladen gearbeitet hätte... :D


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